Monatliche Ausgabe | Preis: 1, 50 € (IVA ink.)
JUNI 2013 - Nr. 42
EINE Njoy-it PUBLIKATION | W W W. I N M A D E I R A . D E
Atlantik - Festival
Musik & Kunst
Wandern
Levada do Caniçal
Seite 14
Das Kirschenfest
Was auf Madeira blüht
Orte der Insel
Seite 23
Ribeiro Frio
Seite 24
Die Erdnuss-Kassie
Seite 25
22 Editorial | Juni 2013 Information | Juni 2013 Information
In dieser Ausgabe...
Konsulate
12| Sehenswertes Das Militärmuseum 16| Insel Levada, eine Erzählung von 2012
des Österreichers Jürgen-Thomas Ernst von Eberhard Axel Wilhelm
20| Unterhaltung: So gemütlich ist Madeira von Armin Henke
27| Sport Futsal in Deutschland von Klaus Jahn
Seite | 27
Flughafen Funchal: 291-520 700 Porto Santo: 291-980 120 Ankunft/Abflug Information: www.anam.pt
Hospital Dr. Nélio Mendonça
Tag
Ankunft Abfahrt
08 Crown Princess 09:00
Montag
Kliniken
Funchal Kreuzfahrt Terminal Juni 17:00
Madeira
Österreich Belgien Brasilien Dänemark Finnland Frankreich Deutschland Holland Ungarn Irland Italien Norwegen Portugal Russland Spanien Südafrika Schweden Schweiz Großbritannien
01 Jan 12 Feb 29 Mar 31 Mar 25 April 01 Mai 07 Juni 10 Juni 01 Juli 15 Aug 21 Aug 08 Dez 25 Dez 26 Dez
Neujahrstag Karneval Karfreitag Ostersonntag Tag der Revolution Tag der Arbeit Fronleichnam Portugaltag Madeiratag Mariä Himmelfahrt Funchaltag Maria Empfängnis 1. Weihnachtstag 2. Weihnachtstag
01 Jan 29 Mar 31 Mar 01 Apr 01 Mai 09 Mai 19 Mai 20 Mai 03 Okt 25 Dez 26 Dez
Chefredakteur 00 43 00 32 00 55 00 45 00 358 00 33 00 49 00 31 00 36 00 353 00 39 00 47 00 351 00 7 00 34 00 27 00 46 00 41 00 44
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Inge Petersen Peter Schmidt Leonardo Martin Nöthe
Wilmer Salomon
Montag bis Freitag: 08.30 – 20.00 Samstag: 09.00 - 13.00 Lido Post: Est. Monumental. Tel: 291-773757 Montag bis Freitag: 09.00 - 19.00 Samstag: Geschlossen
Verkauf & Marketing Birgit - Remi - Mark General Manager Birgit Hauerken Grafik & Design Njoy-it „in madeira“ Zeitung gehört zum Verlag: Plentyjoy-Marketing Lda NIPC: 507923430
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Capital Social: ¤30,000.00
Flughafen > Funchal (Praia Formosa)
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Einfache Fahrt: Funchal / Airport or Airport / Funchal - 5€ Hin-und Rückfahrt: 7,50€ Einfache Fahrt Kinder: Funchal / Airport or Airport / Funchal - 2,50€ Fahrroute: Praia Formosa, Estrada Monumental, Avenida Arriaga, Avenida do Mar, Rua Brigadeiro Oudinot, Rua Pestana Junior, Estrada da Boa Nova, Aeroporto
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Bitte beachten Sie, dass sich die aufgeführten Daten auf den Zeitpunkt des Redaktionsschlusses beziehen und sich der Kreuzfahrtschiffkalender ändern kann.
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Ankunft Abfahrt
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Ankunft Abfahrt
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15 Oceana
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22 Azura
08:00
24 Costa Deliziosa 07:00
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Marisa Santos Eberhard Axel Wilhelm
Klaus Jahn
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Ursula Hahn Cassie Temple
Detlev Kerschgens
07:30
16:30
Mitarbeiter Petra Schüttoff
Armin Henke
Hauptpost: Avenida Gonçalves Zarco, Funchal. Tel: 291 202830
Neujahrstag Karfreitag Ostersonntag Ostermontag Tag der Arbeit Christi Himmelfahrt Pfingstsonntag Pfingstmontag Tag der deutschen Einheit 1. Weihnachtstag 2. Weihnachtstag
Remi Moses remi@inmadeira.de
Silvana Henrichs
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Deutschland
Funchal (Praia Formosa) > Flughafen
Funchal 291-705 600
Clínica Santa Luzia, Funchal 291-200 016/017 Clínica de Santa Catarina, Funchal 291-741 127 Clínica da Sé, Funchal 291-207 676 Centro do Saúde, Calheta 291–822 161 Centro de Saúde, Caniço 291–934 396 Centro de Saúde, Porto 291–980 060 Santo Centro de Saúde, Rib. Brava 291–952 441
Ländervorwahl
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Krankenhaus Notfall 112 Funchal Polizei 291-208 400 Autobahnhilfe 800-290 290 Seenot 291-230 112 Auskunft 118 Internationale Auskunft 177
Belgien 291-210 200 Brasilien 291-227 250 Dänemark 291 761 997 Deutschland 291-220 338 Finnland 91 935 2092 Frankreich 291-200 750 Großbritannien 291-212 860 Holland 291-703 803 Italien 291-223 890 Luxemburg 291-210 200 Norwegen 291-741 515 Österreich 291-206 100 Schweden 291-233 603 Südafrika 291-223 521 U.S.A. 291-235 636
Feiertage 2013
18:00
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Direktor Remi Moses (Geschäftsführer) Redaktionsadresse Torres Forum Madeira Estrada Monumental, nº 388 Torre F - 6BC 9000-100 FUNCHAL Portugal Tel: (+351) 291 105 844 Fax: (+351) 291 105 846 E-mail: info@inmadeira.de www.inmadeira.de
„in madeira“ ist eine eingetragene Trademark © - 2010 und folgend Alle Rechte Vorbehalten Nachdruck jeglicher Art ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. Es wurden alle Anstrengungen unternommen, die hier erschienenen Artikel sorgfältigst auf ihre Echtheit und ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Trotzdem übernimmt weder der Herausgeber noch der Verleger die Haftung für etwaigen Verlust, Versäumnisse, Verletzungen oder Unanehmlichkeiten, die durch Informationen, Hinweise oder Anzeigen dieser Ausgabe entstanden sein könnten. ISSN: 1647-5879 Legal Deposit: 304146/09 Print Run: 10.000 Eine Njoy-it Publikation
Juni 2013
| Editorial Juni 2013 | 3
Regionale / Nationale Nachrichten
Historische Kostüme in Funchal Die Geschichte der Insel seit der Entdeckung in 1429 wurde von Bauern, Händlern, Handwerkern, Nobelleuten, Beamten, und Soldaten bevölkert. Man fand hier Seeleute, Nonnen, immer einen Bischoff, aber auch einfaches Hauspersonal und Adelige, die das Leben der einfachen Leute bestimmten. Wie in anderen Ländern gab es auf der Insel eine Kleider-Ordnung, die den Ständen vorschrieb, was sie tragen durften, von der Farbe bis zu Paspel. Wer sehen möchte, wie diese Menschen damals ausgesehen haben, hat nun einmal im Jahr die Gelegenheit, sie in ihren entsprechenden Gewändern vom Sackleinen bis zum Paradekleid zu bewundern. Die Stadt Funchal hatte dazu die Madeirenser eingeladen, sich für den historischen Umzug durch die Stadt am 4. Mai zu bewerben. Eine Menge Personen mussten auf ihre Maße überprüft werden (Größe 38 ist ja nicht immer die Realität) und wurden den am besten passenden Gruppen und Gewändern zugeteilt. Der Umzug basiert auf vier Epochen: die erste beinhaltet die Zeit der Eroberung und den Aufbau der Zuckerproduktion, damals das weiße Gold.
Die Insel wurde sehr reich, dies reflektiert sich in der Kleidung der damaligen Oberschicht. Es gab aber auch Piratenüberfälle, die Kostüme dieser Raubeine dürfen im Umzug auch nicht fehlen. Man muss bedenken, dass es damals keine Knöpfe, Reißverschlüsse und schon gar kein Klettband gab, die Kleidung musste mit Bändern zusammengehalten werden. Nach dem Niedergang des Zuckerhandels, zu einer Zeit, in der Portugal von den Spaniern regiert wurde, begann die Blütezeit des Weins. Am Endes des 16. Jh. entwickelte die englische Oberschicht ein Faible für den neuartigen, schweren Madeira-Wein. Durch Kriege am Festland war auch Madeira kurzzeitig von Briten besetzt, deren prächtige Uniformen im historischen Umzug voll zur Geltung kommen. Im 19. Jh. hielt der Tourismus Einzug auf der Insel, wiederum hauptsächlich durch englische Touristen, die ihren eigenen Kleiderstil mitbrachten. Einige gelangweilte Madeirenser der Oberschicht verbrachten ihre freie Zeit mit dem Training zur „Verteidigung“ gegen potentielle Invasoren, in den entsprechenden FantasieUniformen. Der Endpunkt
Zitronen im Aufschwung war immer ein Weinkeller... Im 20. Jh. nach der Weltwirtschaftskrise von 1929, wurde auch Madeira von revolutionären Impulsen gebeutelt, es gab auf der Insel verschiedene Protestbewegungen der Landbevölkerung, die im Umzug auch mit den alten Gesängen begleitet werden. Verschiedene Milizen
und die einfach gekleidete Bevölkerung mit Nelken in der Hand sind eine eindrucksvolle Erinnerung an die Nelkenrevolution von 1974. Übrigens: auch Ausländer können sich für 1014 bewerben, um beim historischen Umzug mitzumachen! U.H.
Die Bauern, die Zitronen produzieren, hatten ein gutes Jahr; beim diesjährigen Zitronenfest im Mai zog der Landwirtschaftsminister eine positive Bilanz. Im letzten Jahr waren insgesamt 720 Bauern beteiligt, die 1.241 Tonnen der sauren Frucht an den Markt brachten. Das Volumen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestie-
gen, jetzt wird weit weniger aus anderen Gebieten importiert. Zur Zeit kommen nur noch ca. 359 Tonnen vom Festland oder aus anderen Ländern, und das bei einem steigenden Bedarf für den beliebten „Poncha“, dessen klassisches Rezept Zuckerrohrschnaps, Honig und Zitronensaft vorsieht. U.H.
| Juni 2013 | Juni 2013 4 Finance
H&M - wir kennen den Namen... aber wer ist Die Neue in Funchal? Es handelt sich um “Hennes” (“für sie” in Schwedisch) - die Marke existiert seit 1947 und “Mauritz”, dieser Name kam später dazu. H&M will Qualität zum besten Preis liefern; der Unterschied liegt in der Präsentation. Im neuen Laden am Kreisverkehr, eines von nun 2800 Geschäften in aller Welt, ist im Erdgeschoss die Damenkollektion untergebracht. Kindersachen gibt es um Untergeschoß und oben findet man die Herren- und Teenager-Abteilung. Alles ganz normal also. Der Unterschied zu anderen Marken liegt in der Organisation des Einkaufs. H&M entwickelt alle Modelle selber und nutzt keine Mittelsmänner. Die Gruppe richtet in jedem Jahr zwischen 10-15% neue Geschäfte ein, zur Zeit auch in Bulgarien, Litauen, Malaysia, Thailand und Mexiko. Um die 10.000 Arbeitsplätze sind so in 2012 entstanden. Die beiden neuen Geschäfte im Zentrum und im „Forum Madeira“ bieten 56 Arbeitsplätze. H&M gründet seine Geschäfte mit den Erzeugern auf einen eigenen Verhaltenskodex, der wiederum auf den Prinzipien der UN für Unternehmen und Menschenrechte basiert. Bei H&M kann man alte Kleidung jedweder Marke abgeben; die Spenden werden über eine firmeneigene
Austern aus Madeira
Abteilung in Gelder für UNICEF-Initiativen in der dritten Welt umgewandelt. H&M ist der größte Konsument für organisch angebaute Baumwolle, daher ist die Firmenleitung
bestrebt, gerade in Indien und Bangladesh Gesundheitsund Schulprojekte zu fördern. H&M hat auch ein Abkommen mit dem WWF, der die verantwortungsvolle Nutzung von Wasserreserven
fördert. Die Firma hat das Wasservolumen zur Produktion der eigenen Ware in 2012 um 450 Mio. l Wasser gesenkt, das nun den Ländern selber zugute kommt.
H&M möchte gut aussehende Kunden haben, die sich in ihrer Kleidung wohlfühlen und wissen, dass sie nebenbei mit einem Einkauf etwas Gutes tun. U.H.
Bei einer Konferenz über neue Ansätze zur Stärkung des Tourismus in Funchal wies die Wissenschaftlerin Alexandra Leitão vom Portugiesischen Meeres -Institut im Mai darauf hin, dass Madeira über gute Konditionen zur Züchtung von Austern verfügt. In der Algarve werden die Schalentiere bereits in Aquakultur gezüchtet; ein guter Absatzmarkt dafür existiert in Frankreich. Frau Leitão: „In Frankreich sind die Kulturen geschwächt, es gibt eine gute Nachfrage in Portugal.“ Nach ihrer Meinung wären die Distanz der Insel zum Festland und die daraus resultierenden Transportkosten kein Problem, die Franzosen seien bereit, einen Teil der Kosten zu übernehmen. Austern auf Madeira... könnte sein, dass die Produktion in madeirensischen Mägen landet... U.H.
Juni 2013
| Regionale / Nationale JuniNachrichten 2013 | Feature 5
Bildsensoren aus Madeira
Im April diesen Jahres hat die Universität Madeira das in Zusammenarbeit mit der Firma Awaiba entwickelte „Disposcope“ vorgestellt. Hier handelt es sich um einen neuen Kamerakopf mit kabelloser Video-Übertragung, der bei Intubationen als Laryngoskop eingesetzt werden kann. Wer schon mal eine Darmspiegelung hatte (ein Tipp: lassen Sie sich eine „Wurschtigkeitsspritze“ geben und von einem Betreuer nach Hause bringen), weiß, dass man bei den Profis im Krankenhaus gut aufgehoben ist. Derartige Untersuchungen sind aufgrund technischer Verbesserungen in den letzten Jahren viel einfacher und bequemer geworden. Bei einer Spiegelung wird das „Live“Bild einer Mini-Kamera übertragen, das von den Ärzten ad hoc ausgewertet werden muss. Die Hersteller derartiger Systeme sind auf eine gute Miniatur-
Kameratechnik angewiesen, die ein scharfes und detailliertes Bild überträgt. Einer der Hersteller solcher Systeme ist die madeirensische Firma Awaiba. Awaiba produziert MiniaturKameras und die darin enthaltenen Halbleiterplatten mit mikroskopisch kleinen Hochleistungs -Bildsensoren, all das auf einer Fläche von 1x1mm. Sie produzieren dynamische Bilder in schneller Abfolge und mit höchster Auflösung. Sie werden nicht nur in der Medizintechnik, sondern auch für Bewegungsmelder und Messsysteme eingesetzt. Auto Crash Tests z. B. benötigen derartige Kameras, damit die Folgen eines Aufpralls detailliert analysiert werden können. Die Firma wurde 2004 gegründet, 2006 kam eine Filiale in Nürnberg dazu, und seit 2010 ist man auch in der Schweiz vertreten. 13 der insgesamt 30 Angestellten arbeiten in Funchal im Tecnopolo. U.H.
Regionale Nationale Nachrichten | Juni 2013 6 Feature | Juni/ 2013
Der Stau, der Stau... Die Lebensader des Hotelviertels, die Estrada Monumental, wird verbreitert. Wie bei jeder Baustelle muss die Bevölkerung erst einmal Einschränkungen hinnehmen; am Ende ist die Erleichterung über einen besseren Verkehrsfluss umso größer. Für die Verbreiterung müssen Hausbesitzer, deren Grundstücke direkt an die Strasse grenzen, für einen Streifen Land von 3-4m ausbezahlt und enteignet werden. Dies ist in Portugal ein mühsamer Prozess, denn die friedfertigen Portugiesen streiten sich nicht gerne und stufen das Recht auf Eigentum anderer hoch ein. Es wird noch schwieriger, wenn der entsprechende Besitzer nicht auf amtliche Briefe reagiert und - auch eine portugiesische Marotte - den Kopf lieber in den Sand steckt und dies alles ignoriert. Nun ist dieser Teil abgeschlossen; der Umbau wurde im November 2012 begonnen. Am Regency Cliff Hotel vor dem Forum Madeira gibt es bereits eine Strasse, die zum Baia Azul Hotel
hinunterführt. Von dort geht es wieder hinauf zu einem nun um Umbau befindlichen Landstreifen über der Promenade. Die neue Strasse wird sich dann zwischen der alten „Villa da Rocha“ und dem neuen Pestana Promenade Hotel durchschlängeln, bis sie gegenüber vom Monumental Lido Hotel wieder hochkommt. Nachdem dann die alte Estrada in einem zweiten Schritt ebenfalls den Verkehrsbedürfnissen besser angepasst worden ist, wird die neue Trasse den Verkehr stadteinwärts aufnehmen, und auf der alten Strasse geht es nur noch stadtauswärts. Der Umbau kostet €3,48 Mio. er wird vom Bezirk Funchal bezahlt - und soll nach 18 Monaten abgeschlossen sein. U.H.
Mmm, Marmelade Madeira steckt zwar in der Krise, hat aber auch einige Geschäftsleute, die trotzdem den Mut haben, ein Geschäft aufzubauen. Filipe Alves ist so ein Mann. Er hat ein altes Haus aus dem Familienbesitz an der Strasse von Santa Cruz nach Santo da Serra in eine kleine Marmeladen-Fabrik umgewandelt. Von außen sieht man dem umscheinbaren Gebäude mit den geschlossenen Fensterläden nicht an, was sich innen verbirgt. Man hat hier eine professionelle Produktionsstrasse für die Herstellung von Marmelade eingebaut. Alles ist pieksauber und neu. Nach dem Erhalt der letzten Lizenz kann die Produktion umgehend aufgenommen werden. Hinter dem Haus liegt
die Anlieferungszone. Im zweiten Schritt werden die Früchte gewogen und dreimal gewaschen. Im „Schneideraum“ wird das Obst je nach Sorte gepellt und geschnitten; dann geht es in die großen Töpfe auf dem Induktionsherd, mit dem die Temperatur genau kontrolliert werden kann. Je weniger die Marmelade gekocht wird, desto mehr Vitamine enthält das fertige Produkt. Filipe will das in den Früchten enthaltene Pektin zur Festigung verwenden, und je nach Sorte kommt auch Zucker dazu. Im Probelauf hat Filipe bereits Marmelade aus englische Tomaten (Baumtomate Tamarillo) und Maracuja (Passionsfrucht) produziert. Er will auch das Fruchtmark
anbieten, das die Restaurants benötigen, um den leckeren Maracuja-Pudding herzustellen. Im nächsten Schritt wird die Marmelade abgefüllt und Vakuum versiegelt. Nebenan befindet sich ein kleines Labor für die Kontrolle der Inhaltsstoffe. Am Vordereingang wurde eine kleine „Mercearia“, ein Tante-Emma-Laden mit alten Regalen, eingerichtet, in dem die Besucher die Marmeladen kosten und zur Mitnahme aussuchen können. Es ist auch noch Platz für ein paar Tische und Stühle vor dem Haus – ein frisches Landbrot mit Marmelade wäre ein schö-ner Pausensnack bei einer LevadaWanderung... Filipe Alves kauft die Früchte von den Bauern der
Gegend, die das Obst nach seinen Anweisungen anbauen und ernten müssen, damit er eine hochwertige Qualität bekommt. Bald wird er aber auch selber Obst produzieren. Etwas oberhalb der Fabrik besitzt die Familie ein 9000m² großes Stück Land. Im Augenblick ist es noch herrlich verwildert; bald wird es bearbeitet, damit man oben Maracuja und auf den Terrassen am Hang Physalis anbauen kann. Physalis wird auch eine sehr leckere Marmelade ergeben, die man nur auf Madeira oder über die neue Internet-Seite erstehen kann. Wir drücken Filipe die Daumen! Wer weiterlesen möchte: www.alvesdebarros.com (auch in Deutsch). U.H.
Radar am Pico Arieiro Der Pico Arieiro war in den letzten zwei Jahren Umbauarbeiten unterworfen. Als einer der höchsten Berge der Insel mit 1.813m ist die Spitze ideal geeignet, um eine weite Fläche des Atlantiks zwischen dem portugiesischen Festland und um die Inseln herum per Radar zu überwachen. Am 9. Mai wurde die militärische Einrichtung nun offiziell durch die Regierung und die Luftwaffe eingeweiht. Das System wird aber noch nicht voll genutzt,
da die Übermittlung der Daten an das Hauptquartier in Lissabon noch eine
Verzögerung von 1.5 Sekunden mit sich bringt – das ist zu lang. Der
Lieferant bessert nun nach. 16 Luftwaffen-Spezialisten stehen bereit, um das System rund um die Uhr zu bedienen. Das Radar ist hauptsächlich zur Sicherung des portugiesischen Hoheitsgebietes und der Inseln gedacht, es kann aber auch zur Unterstützung der zivilen Luftüberwachung eingesetzt werden. Mittlerweile müssen Residenten und Touristen sich daran gewöhnen, die Bergspitze mit dem Riesenpilz zu teilen. U.H.
Juni 2013
2013 | Feature 7 | Regionale / NationaleJuniNachrichten
Die Britische Schule im neuen Kleid Ausländer mit Familie, die sich hier ansiedeln wollen, haben zwar keine Möglichkeit, ihre Sprösslinge auf eine deutschsprachige Schule zu schicken; es gibt aber eine attraktive, vielsprachige und multikulturelle Alternative mit der „British School“ - jetzt unter dem neuen Namen „Madeira Multilingual School“. Sie wurde 1980 von Mrs. Susan Farrow in einem kleinen Gebäude auf dem Gelände der prächtigen “Quinta Magnolia” oberhalb des Hotels “Quinta do Sol” (der Garten ist immer einen Besuch wert!) gegründet. Nachdem die Nachfrage nach Plätzen für Ausländerkinder kontinuierlich stieg, zog die Schule mehrmals um. Nun ist sie in den Räumen der APEL-Schule am “Camino dos Saltos” untergebracht. Je nach Fächern werden die Klassen in Portugiesisch (z.B. die Geschichte des Landes und der Sportunterricht) und in Englisch (Mathematik, wissenschaftliche Fächer und Englisch) abgehalten. Neuerdings können die Schüler auch Deutsch, Spanisch, Französisch und Russisch dazu wählen.
Zusätzlich zu den neuen Sprachen hat man aber auch den Lehrplan erweitert. Neben den klassischen Fächern können die Kinder auch Unterricht in Unternehmer-Techniken und Rhetorik nehmen, damit sie auf die Anforderungen am internationalen Arbeitsmarkt besser vorbereitet sind. Schüler aus insgesamt 17 Nationalitäten finden sich in den Klassen zusammen, dies eröffnet ihnen die Sichtweise auf die Eigenarten anderer Völker und lehrt sie Toleranz und einen ungezwungenen Umgang mit neuen Gegebenheiten. Die Schule nimmt Kinder von 3 bis 15 Jahren auf, in der angeschlossenen Kinderkrippe müssen die Neulinge mindestens ein Jahr alt sein. Die Schule organisiert auch Babysitter - auf der Insel schwer zu finden gibt Nachhilfe und verfügt über einen Studienraum. Auch an Erwachsene richtet sich das Angebot: Residenten können hier Kurse in Portugiesisch, Spanisch, Französisch und Russisch belegen. Mehr Information unter www.britishschoolmadeira.com U.H.
Botschafter in Blau Im April diesen Jahres hat das deutsche Segelschulschiff Gorch Fock II wieder einmal die Insel besucht; es war wie immer ein erhebender Anblick. Die Dreimast-Bark wurde 1958 von der Werft Blohm & Voss in Hamburg gebaut, nachdem das Schwesterschiff „Pamir“ im Jahr zuvor untergegangen war. Daher wurden auf der neuen Gorch Fock die Sicherheitsvorkehrungen verbessert. Damals gab es eine Kontroverse, ob es sich überhaupt noch lohnte, ein Segelschiff für die Bundesmarine zu bauen. Dabei ist das Schiff eminent wichtig für die Marine, denn nur ein Segler gibt den Offiziersanwärtern, die hier in Theorie und Praxis ausgebildet werden, ein solides Gefühl für die Wellen, den Wind und die Wetterverhältnisse, denen ein Schiff ausgesetzt ist. Wer später eine Fregatte oder einen Zerstörer navigieren oder kommandieren soll, lernt auf den Planken der Gorch Fock sein Handwerk, inklusive Aufentern zum Segel hissen und reffen. Für einen Törn zur Ausbildung von maximal 183 Offizieren, sowie Unter- und Sanitätsoffizieren steht eine Crew von 83 Offizieren und Seeleuten zur Verfügung; es ist eng an Bord, und der Dienst
anstrengend. Dennoch ist diese Ausbildung bei den Anwärtern sehr beliebt. Nur sehr gute Kadetten haben die Möglichkeit, mitzureisen; es ist eine Ehre, auf der „GoFo“ gefahren zu sein. Den Kadetten, die die Gäste zur Schiffsbesichtigung oder zum Cocktail an der Gangway empfangen, sind offensichtlich stolz darauf, Teil der ausgesuchten Mannschaft zu sein. Die Gäste ihrerseits, die das Schiff nachmittags besichtigen oder die zum Cocktail eingeladen sind, erleben nicht nur ein elegantes Schiff, sondern auch einen besonderen Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Aktion. Die Deutschen neigen ja nicht unbedingt dazu, stolz auf ihr Land zu sein; an Bord, neben den Repräsentanten der Inselregierung und anderer Konsulate und unter den Augen der Presse regt sich dann doch zu Recht so etwas wie Stolz in der Seele. Allerdings: zum Fahnenappell bei Sonnenuntergang sollten die deutschen Besucher den Text der landeseigenen Hymne schon kennen… Die Gorch Fock bestreitet Reisen um die ganze Welt, inklusive um das Kap Horn. Ungefährlich ist dies nicht, es
sind schon Mannschaftsmitglieder und Kadetten aus den Rahen oder über Bord gefallen. Von 2010 bis 2012 gab es daher einen Ausbildungsstop; man fragte sich ob gerade weibliche Kadetten vielleicht beim Aufentern über-
fordert waren. Nun gibt es einen „Trockenlehrgang“ in Kiel an einem Mast an Land, damit die Kadetten sich schon vor Beginn der Reise die Muskeln für die Arbeit mit den Segeln – eine Hand für das Schiff, eine für den Mann
- antrainieren können. Die Portugiesen nutzen übrigens ein Schwesterschiff der Gorch Fock, die „Sagres“, ebenfalls als Segelschulschiff - auch eine Schönheit! So war das früher…
8 Opinions 2013 Regionale| /JuniNationale Nachrichten | Juni 2013
Von Bremen nach Funchal im Winter
Die deutsche Chartergesellschaft Fly Germania fliegt Madeira von Bremen nun auch im Winter 2013/2014 an. Die Flieger sind für den Sommer bereits gut gebucht. Um den Kunden die Gelegenheit zu geben, für die kalte Jahreszeit früh zu buchen und günstige Preise zu nutzen, wurde die Buchungsmaschine schon jetzt für Reservierungen
für die Wintersaison vom Oktober bis zum nächsten April freigeschaltet. Germania fliegt Madeira am Dienstag an. Die Fluglinie steht zu Madeira und zum kleinen Flughafen von Bremen. Karsten Balke, Sprecher der Geschäftsführung von Fly Germania: „Mit der frühen Freischaltung dieser beliebten Routen auch für
den kommenden Winter ermöglichen wir unseren Fluggästen größtmögliche Planungssicherheit für die kalte Jahreszeit. Sie ist gleichzeitig ein Bekenntnis zu unserem langfristigen Engagement in der Hansestadt.“ Buchungen können unter www.flygermania.de getätigt werden. U.H.
Ein „Think Tank“ für Madeira Im April 2012 gründete eine Gruppe von Residenten, hauptsächlich Ausländer, das „Madeira Consorcio“, einen Think-Tank, der politisch unabhängig und ohne Profit auf der Basis von Volontärarbeit versucht, Lösungen für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Insel zu finden. Die Gruppe trifft sich regelmäßig, bespricht neue Ideen und versucht, sie an Personen oder Gruppen weiterzugeben, die sie am besten in die Realität umsetzen können. Inzwischen sind einige Projekte der Realisierung nahe. Eines von ihnen ist, mit einer Schule in Funchal, die Event-Manager ausbildet, für die Universität von Funchal eine SommerUniversität zu organisieren, eine Veranstaltung über mehrere Wochen, die bereits in vielen namhaften Unis in aller Welt angeboten wird. Mit einem derartigen Angebot wird Madeira für
Bildungstouristen interessant, die ihr Wissen im Urlaub mit interessanten Themen erweitern möchten. Für die Insel bieten sich z.B. Kurse über Meeresbiologie, Vulkanismus und Weinanbau an. Die Uni-Räumlichkeiten werden dann auch in der Sommerpause genutzt und die Kursteilnehmer begünstigen die Auslastung der Hotelbetten in dieser Zeit. Die angehenden EventManager ihrerseits arbeiten an einem umfangreichen Projekt, das ihnen für die berufliche Zukunft eine gute Erfahrung mitgibt. Einige Ideen sind einfach die Wiederholung der erfolgreichen Produktpalette aus anderen Ecken der Welt, angepasst an die Insel. Wer mag nicht die stabilen Strandkörbe der Nord- und Ostsee? Sie sind für Madeira ebenfalls geplant, denn viele Strände der Insel bestehen aus Steinschotter; hier wäre eine ordentliche Sitzgelegenheit
ein Bonus, den die Touristen gerne mit eine paar Euro Miete in Beschlag nehmen würden. Eine Tischlerei baut nun ein entsprechendes Unterteil für einen Prototyp. Die Handwerker in Camacha, die unter dem Einfluss der billigeren Ware aus China leiden und dringend Arbeit benötigen, werden den Korb mit einer stabilen Haube vervollständigen. Die Strandkörbe „Made in Madeira“ können später auch auf den Sandstränden der Algarve eingesetzt werden. Auf der Insel werden sie erst einmal der größten Hotelkette in Portugal angeboten. Und wer hier lebt, kann sich so ein Ding als Windschutz auch in den Garten stellen. Die Gruppe steht unter dem Motto: Es gibt keine Probleme, nur Hindernisse! Wer interessiert ist, kann sich an madeiraconsorcio@ netmadeira.com wenden (auch in deutsch). U.H.
Juni 2013
Juni 2013 | Kids Stuff 99 | Regionale / Nationale Nachrichten
Erlauchte Wein-Fans
Madeira-Wein war schon immer ein besonderes Getränk. Wer Avocados mag, sollte sie mal mit unserem Wein kombinieren: aufschneiden, den Kern entfernen und in die Kuhlen kommt der edle Tropfen:
fertig ist eine Delikatesse. Der Wein hilft obendrein bei der Verdauung. Die Amerikaner schätzen den Madeira-Wein schon lange. Der erste Präsident der USA, George Washington, ließ sich 1759
ein Fass Madeira liefern. Benjamin Franklin, der an der amerikanischen Verfassung mitarbeitete, hat die Insel 1763 besucht und sicher auch ein Fläschchen mitgenommen. John Adams, der
zweite President, übernahm die Vorliebe für den edlen Tropfen, trank ihn aber nach Augenzeugenberichten viel zu schnell. Sein Nachfolger Thomas Jefferson, der 1786 in Paris weilte, gab dort seine Bestellung für
Solarstrom für Hotel Ü blicher weise werden Solaranlagen für die Produktion von Elektrizität zum Verkauf an das öffentliche Netz eingerichtet. Es gibt aber nun einen neuen Trend, bei dem Hauseigentümer die Anlage nur für den Eigenbedarf nutzen und hiermit einen erheblichen Teil ihres Strombedarfs selber decken. Die Anlage muss von der technischen Schaltung her hinter dem Zählerkasten im Haus liegen, dann hat das Stromwerk mit der Installation nichts zu tun; man benötigt auch keine Lizenz für den Betrieb. In großem Stil wird dies nun auch für einige Hotels implementiert; den Anfang machte das Galo Resort Hotel in
Caniço. Das Management kaufte die Anlage von der madeirensischen Firma FactorENERGIA. Die Investition von um die €50.000 wird sich in ca. drei Jahren bezahlt machen. Das Hotel erhält auch EU-Zuschüsse, da man hiermit saubere Energie produziert und der CO2 Ausstoß vermindert wird. Die Solarzellen produzieren 23KW Strom pro Stunde; das Hotel rechnet damit, dass es den Einkauf von ca. 40MW pro Jahr sparen kann. Der Manager von FactorENERGIA. Roberto Varela: „Das System produziert Elektrizität für mindestens 20 Jahre, der Preis ist günstiger als der Kaufpreis vom Stromwerk. Mit den stark-
en Preiserhöhungen und der Inflation kann man zu dem Schluss kommen, dass ein Solar-System für den
Eigenbedarf recht vorteilhaft und wirtschaftlich ist.“ U.H.
ein Fass Madeira auf. Und: die Unterschrift der Unabhängigkeitserklärung der USA im Jahr 1776 wurde standesgemäß mit Madeira begossen. Wer das Gefühl nachvollziehen will, das die Gründerväter
bei diesem krönenden Abschluss ihrer Arbeit hatten, sollte sich schon einen guten Tropfen Madeira leisten - der 10jährige wäre nicht schlecht für eine besondere Gelegenheit. U.H.
10 Kids | Juni 2013 10 Stuff | Juni 2013
Gesund & Fit
Von: Inge Petersen
Schädliche Schlafstörung J
eder von uns kennt wohl das Gefühl, müde zu sein und sich dabei trotzdem unruhig im Bett hin und her zu wälzen. Man findet einfach keine Ruhe und hat echte Probleme beim Einschlafen. Schätzungen zu Folge leiden wohl ein Drittel aller Menschen in den westlichen Industrieländern regelmäßig an Schlafstörungen. Die Beeinträchtigung des Schlafes kann unterschiedliche Gründe haben. Dazu zählen zum Beispiel
externe Faktoren, wie Lärm während der Nacht, aber auch innere, wie Psychosen, Epilepsie, Demenz und Schmerzsyndrome. Doch wann spricht man von schädlichen Schlafstörungen? Nun, wenn der Betroffene sie als krankhaft empfindet. Denn fehlende Erholsamkeit beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit, führt zu Reizbarkeit und Ruhelosigkeit und kann langfristig sogar zu Neuauftreten und Verschlechterung von Krankheiten führen.
Menschen, die unter Schlafstörungen leiden, entwickeln oftmals auch Depressionen. Doch wieviel Schlaf braucht ein Mensch? Ein Baby kann ganz bequem bis zu zwanzig Stunden pro Tag schlafen. Im Erwachsenenalter hat man allerdings einen leichteren Schlaf und wacht unter Umständen mehrmals in der Nacht auf. Nicht jeder Mensch hat dasselbe Schlafbedürfnis. So manch einer fühlt sich schon fit und ausgeschlafen nach fünf Stunden Schlaf pro
Nacht. Auch über Napoleon wurde immer behauptet, dass er nie länger als fünf Stunden schlief. Andere Menschen hingegen benötigen gut acht Stunden Schlaf, um sich ausgeruht zu fühlen. Entscheidend ist letztendlich, dass die Tiefschlafphasen im ausreichenden Maße verhanden sein müssen. Generell kann man sagen, dass nach dem Bettgang ein gesunder Mensch nur 30 Minuten benötigt, bis er eingeschlafen ist. Nach erfolgtem Einschlafen sollte eine erneute Wachphase nicht länger als 30 Minuten dauern. Das eigentliche Aufwachen sollte auch nicht vor 05.00 Uhr morgens sein. Hektik und Stress vertragen sich nicht mit dem Wunsch zu schlafen. Wer gut schlafen will, der muss schon vor dem Schlaf zur „Ruhe“ kommen. Da kann ein leichter abendlicher Spaziergang helfen. So kann man das Erlebte vom Tag verarbeiten und mögliche Sorgen werden nicht bis an die Bettkante „geschleppt“. Vermeiden sollte man auch schwere und umfangreiche Mahlzeiten am späteren Abend. Sie führen dazu, dass der Körper zu sehr mit der Verdauung beschäftigt ist und deshalb nur schwer in den Schlaf findet. Das gleiche gilt in ähnlicher Weise auch für den Genuss von Alkohol am Abend. Gegen ein Glas als „Schlaftrunk“ ist nichts einzuwenden, doch wer zu viel trinkt, dessen Schlafrhythmus wird
nachhaltig gestört, da der Körper mit dem Abbau des Genussgiftes bechäftigt ist. Auch das Fernsehen ist keine gute Einschlafhilfe. Experten sehen es eher als eine Quelle von weiteren Schlafstörungen. Auch wenn man vor dem Fernseher einschläft, so ist das kein tiefer und ruhiger Schlaf. Externe Störfaktoren wie Licht und Geräusche sind permanent gegeben. Deshalb sollte man im Bett auch weder essen, telefonieren oder am Computer arbeiten. Dem Körper muss auch im Unterbewussten klar sein, dass ein Bett für Entspannung und Schlaf steht. Das Schlafzimmer sollte stets kühl, dunkel und ruhig sein. Licht stört den Schlaf, weil der Organismus dadurch bei der Produktion des Schlafhormons Melatonin empfindlich gestört werden kann. Das Schlafzimmer sollte gut gelüftet sein, so dass eine gute Versorgung mit Sauerstoff und auch eine ausreichende Luftfeuchtigkeit gewährleistet ist. Ein geregelter SchlafWach-Rhythmus ist wichtig. Deshalb sollte man versuchen, stets zur gleichen Zeit aufzustehen – und das auch am Wochenende. Ein unregelmäßiger Rhythmus des Schlafs vermindert den natürlichen Schlafdruck. Im Laufe des Tages steigt der Schlafdruck. Ein „Mittagsschlaf“ kann aber zu einer unverhältnismäßig starken Reduzierung
dieses Schlafdrucks führen. Schlafstörungen in der Nacht sind quasi vorprogrammiert. Zur Behandlung von Schlafstörungen kommen in Deutschland bei etwa 5 Prozent aller Männer und bei mehr als 10 Prozent aller Frauen Schlafmittel zum Einsatz. Dabei wird nicht gerade selten auf Benzodiazeptine und Antidepressiva zurückgegriffen. Bei einer Dauereinnahme von Psychopharmaka treten oft unerwünschte Nebenwirkungen auf, die die Schlafstörungen langfristig sogar noch verstärken können. Im Gegensatz zu chemischsynthetischen Schlafmitteln, beeinträchtigen pflanzliche Beruhigungsmittel, wie beispielsweise Baldrian, den natürlichen Rhythmus des Schlafs nicht. Die Wirkstoffe von pflanzlichen Einschlafhilfen wirken an der „Schaltzentrale“ der Nervenzellen so, dass starke Reize, die das Schlafen verhindern könnten, und die daraus resultierende innnere Unruhe und Nervosität gemildert werden. Die Einschlafzeit kann so verringert werden und damit dann auch die Qualität des Schlafs. Übrigens, auch eine ganz alte Methode wie das „Schäfchenzählen“ oder ein Mantra aufsagen, hilft, dass der Geist sich beruhigen kann. In diesem Sinne: Gute Nacht und träumen Sie was Schönes!
Juni 2013
| Steuergrundlagen Juni 2013 | Kids Stuff 11
Wohnsitz-Regelung in der EU
Teil - II
Die Wohnsitz-Regelung in Portugal Man registriert sich im örtlichen Rathaus, dazu braucht man den Pass oder den Personalausweis. Man muss eine Erklärung unterschreiben, dass man in der Lage ist, seine Unterkunft und die Krankenversicherung zu bezahlen und seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ein Nachweis ist nicht nötig. Man erhält umgehend ein einfaches Registrierungs-Zertifikat, die “Residência”, die für fünf Jahre gültig ist. Die Kosten für EU-Bürger betragen €15. 3) Der permanente Wohnsitz Wenn man kontinuierlich für fünf Jahre in einem anderen EU-Land gelebt hat, sei es als Angestellter, freiberuf lich oder als Rentner – erwirbt man automatisch das Recht auf unbefristeten Aufenthalt. Man kann so lange wohnhaft bleiben, wie man möchte. Diese Recht wird nicht eingeschränkt durch • Kurzfristige Abwesenheit (weniger als sechs Monate pro Jahr); •Längere Abwesenheit durch den Dienst beim Militär; • Eine Abwesenheit von zwölf Monaten auf Grund von Schwangerschaft, schwerer K rank heit, Arbeitsverträgen, Berufsausbildung oder durch eine berufsbedingte Versetzung in ein anderes Land. Man kann aber sein permanentes Aufenthaltsrecht verlieren, wenn man zusammenhängend für länger als zwei Jahre außerhalb des Landes lebt. Vormalige Angestellte und Selbständige Man kann das permanente Aufenthaltsrecht auch früher erlangen, nachdem man die Arbeit beendet hat: • durch Verrentung, nachdem man im Land im letzten Jahr gearbeitet oder hier in den drei letzten Jahren gelebt hat; • wenn man nicht länger arbeitsfähig ist und hier
Dennis Swing Greene ist Vorsitzender und internationaler Steuerberater der Firma euroFINESCO s.a. Individuelle Beratungsgespräche können in Funchal (Sé) vereinbart werden unter +351 291 221095, oder per Email unter info@eurofinesco.com oder auch per Internet unter www.eurofinesco.com.
in den zwei letzten Jahren gelebt hat; • wenn man aufgund eines Arbeitsunfalls nicht mehr arbeiten kann oder eine arbeitsbedingte Krankheit vorliegt – in diesem Fall kann man permanent bleiben, egal, wie lange man vorher hier gearbeitet hat. Die permanente Aufenthaltserlaubnis Dies ist kein Registrierungs-Zertifikat wie oben beschrieben, das in vielen Ländern verlangt wird. Das permanente Ausweisdokument ist in Portugal (nicht in allen Ländern der EU) Vorschrift; es bestätigt das Recht des Bürgers, im Land uneingeschränkt zu leben. Das bedeutet, dass die Behörden nun keine Nachweise über ein Arbeitsverhältnis, ein bestimmtes Vermögen, eine Krankenversicherung usw. mehr verlangen dürfen. Wenn man das Ausweisdokument beantragt, muss dieses so bald wie möglich ausgestellt werden; die Kosten hierfür dürfen nicht höher sein als für portugiesische Bürger. Es sollte unbefristet gültig sein und muss nicht mehr erneuert werden.
Um das Dokument zu erhalten, muss man folgende Unterlagen vorlegen: • einen Nachweis, dass man für fünf Jahre im Land gelebt hat (mit der “Residência”), oder • einen Nachweis, dass man die Arbeit aufgegeben hat und die Bedingungen für die vorzeitige permanente Residenz erfüllt. Der Gleichbehandlungsgrundsatz Während des Lebens in dem anderen EU-Land genießt man dieselben Rechte, Vergünstigungen und Vorteile wie die im Land geborenen Bürger. In Portugal... Nach fünf Jahren bekommt man das permanente Ausweisdokument (in Form einer Plastikarte oder in Madeira als Papp-Faltkarte) von der „Serviço de Estrangeiros e Fronteiras“-Behörde (“SEF”). Ein gültiger Ausweis oder Pass und die “Residência” müssen dazu vorgelegt werden. Das Dokument ist unbegrenzt gültig und muss nur dann erneuert werden, wenn man umzieht. Die Gebühr hierfür liegt bei €15.
12 Kids | Juni 2013 Stuff | Juni 2013
Sehenswertes
Mit Cassie Temple
Das Militärmuseum S
chon vor ein paar Monaten berichteten wir an dieser Stelle über das Millitärmuseum. Wir erhielten darauf eine Vielzahl von Leserbriefen, von interessierten Besuchern, die von dem Museum mehr als begeistert sind. Auf mehrfachen Wunsch machen wir deshalb an dieser Stelle erneut auf das Militärmuseum aufmerksam, dass nicht nur wegen seiner Ausstellungsstücke sehenswert ist. Schon das Gebäude selbst gehört zum kulturellen Erbe Madeiras. Das Museum befindet sich innerhalb einer Festung, im Herzen von Funchal. Madeira war aufgrund seiner florierenden Wirtschaft im 18. und 19. Jahrhundert immer wieder das Angriffsziel von Piraten, die selbstverständlich wussten, dass es hier etwas zu holen gab. Die Insel musste sich also vor solchen Übergriffen schützen. Man erbaute deshalb eine ganze Anzahl von Festungen an besonders gefährdeten Stellen entlang der Küste. Das São Lourenço Kastell gehörte ebenfalls dazu – und das ist das Gebäude wo sich heute das Militärmuseum befindet. Schon wenn Sie durch
den Eingang gehen, werden Ihnen die massiven großen Tore auffallen. Eine kleinere Tür ist für die Fußgänger gedacht. Auch wenn die Tore heute grün gestrichen sind, handelt es sich um die Originale. Viele Besucher gehen gleich weiter. Doch nehmen Sie sich die Zeit und schauen
einmal rechts seitlich nach oben. Dort werden Sie die gezackten Spitzen des alten Fallgitters entdecken. Leider sind die meisten von ihnen total verrostet – aber die noch einigermaßen erhaltenen Spitzen lassen erahnen, wie geschichtsträchtig dieser Ort ist. Wenn Sie nun durch die zweiten Tore gehen, bei
denen es sich ebenfalls um Originale handelt, werden Sie am hinteren Bereich die großen Kerben entdecken, die die Verstrebungen der Tore hielten und damit gewährleisteten dass diese während eines Angriffs sicher geschlossen blieben. Im Eingangsbereich befindet sich eine ganze Reihe an Ausstellungsstücken, unter anderem auch Kanonen, da es sich hier früher um den Bereich der Wachposten handelte. Hier im Eingangsbereich ist es immer ziemlich frisch. Selbst an warmen Sommertagen ist es kühl. Die dicken Wände und die Terracotta Dachziegeln halten die Wärme draußen. Aber nicht nur die großen Ausstellungsstücke sind von Bedeutung. Es gibt auch viele faszinierende kleine Besonderheiten zu entdecken. So sind beispielsweise 4 Knöpfe von Uniformen ausgestellt, die man bei Restau rationsa rbeiten gefunden hatte. Die
Knöpfe stammen von den Uniformen eines britischen Regiments, dass auf Madeira zwischen Juli 1801 und Januar 1802 und später noch einmal zwischen Dezember 1807 bis zum Jahr 1814 hier stationiert war. Die britischen Truppen waren lustigerweise in den Weinanbaugebieten Portugals stationiert. Nicht nur Gebiete wie am Douro, nein, auch Madeira gehörte dazu und galt als besonders schützenswert. Bei der Ankunft auf Madeira erkannte man schnell, dass die Insel zwar gegen Truppen Napoleons geschützt werden muss, man aber kein so großes Regiment brauchte. Einige Soldaten wurden deshalb wieder abgezogen. Die Briten sind auch sehr stolz auf die Tatsache, dass sich die Portugiesen gegen die Franzosen gestellt haben und keine Seeblockade gegen die Briten errichteten. Interessant sind auch die Kanonen, die man wieder-
entdeckt hat, als das Hotel Porto Santo Maria (in der Altstadt) gebaut wurde. Man geht heute davon aus, dass diese Kanonen während Friedenszeiten sogar zum Festmachen der Boote dienten. Hinter dem Hotel findet man noch heute Teile der Originalwand, des gelb angestrichenen Fort São Tiago. Alle Museumsstücke wurden mit viel Liebe zum Detail und voller Stolz ausgestellt. Für den Besucher eine echte Augenweide. Wie schon im letzten Artikel erwähnt – das Militärmuseum ist definitiv einen Besuch wert. Es befindet sich an der Avenida Zarco, in unmittelbarer Nähe zum Golden Gate Café. Das Museum ist von Dienstags bis Freitags zwischen 09.00 Uhr – 12.00 Uhr und zwischen 14.00 Uhr und 17.00 Uhr geöffnet. Das Museum ist Montags, an Wochenenden und an Feiertagen geschlossen. Der Eintritt ist frei.
Juni 2013
Sommelier Tipps
Von: Silvana Henrichs
Merkenswertes über Madeirawein T
eilweise auf Terrasenfeldern kümmern sich die annährend 4.000 madeirensischen Weinbauern um gut 2.000 Hektaranbaufläche. Die Pflege der Rebstöcke und die Ernte erfolgt meist von Hand. Die Weinlese beginnt Mitte August und endet Mitte Oktober. Die Weinproduzenten kaufen die Trauben von den Bauern, mit denen sie jahrelang vertrauensvoll zusammenarbeiten. Nur Wein, der auch tatsächlich auf der Insel hergestellt wird, darf als Madeirawein bezeichnet werden. Produktionen aus den USA beispielsweise sind mittlerweile untersagt. Beim Madeirawein handelt es sich um einen verstärkten Wein. Dies bedeutet, dass dem Wein während der Gärung Alkohol zugesetzt wird. Dies erfolgt bei der Produktion von süßeren Weinen. Früher nahm man dafür gerne den Zuckkerrohrschnaps. Heute wird meist Weinbrand zugefügt. Die Zuführung von Alkohol hat zur Folge, dass die Gärung gestoppt wird und der Wein zudem stabilisiert wird. Teilweise wird – bei den trockeneren Varianten, der Alkohol aber erst nach Beendigung des Gärvorgangs zugefügt. Die Technik der Alkoholzuführung nennt man „Spritten“ und wurde auf Madeira schon im 18. Jahrhundert eingeführt, um den Wein für die lange Seereise zu den Kolonien, nach Amerika oder nach Indien zu stabilisieren. Während der jahrelangen Fassreifung kommt der Wein mit Sauerstoff in Berührung, welches zu diversen chemischen Reaktionen führt. Dadurch wird der Madeirawein sehr lange haltbar. Die
Fassreifung führt auch dazu, dass Volumen verloren geht und der Geschmack somit konzentrierter, intensiver und komplexer wird. Nach Abschluss des Gärprozesses und dem durchgeführten Spritten wird der Wein später erhitzt. Die Erhitzung mit einem Warm-Wasser-Rohr-System in speziellen Tanks nennt man „estufagem“. Dieses Verfahren wird bei Weinen von einfacher Qualität angewendet. Bei qualitativ hochwertigen wendet man die „canteiro“ Technik an. Hierbei wird der Wein ausschließlich in Holzfässern für viele Jahre auf Speichern gelagert. Durch die Sonneneinstrahlung erfolgt die natürliche Erhitzung und ein Teil des noch vorhandenen Fruchtzuckers kann so karamelisieren, was dem Wein seinen unvergleichlichen Geschmack verleiht.
Der Madeirawein wird aus verschiedenen noblen Rebsorten hergestellt:
• Sercial • Verdelho • Bual • Malvasia
-
trocken halbtrocken halbsüß süß
Bei den sogenannten „autorisierten“ Rebsorten kennt man:
• Bastardo - trocken, bis halbtrocken • Terrantez - trocken, bis halbtrocken • Moscatel - süß • Listrão - süß Weit verbreitet ist auch die Rebsorte Tinta Negra Mole. Mehr als 50% der produzierten Trauben kommen von dieser Rebsorte. Sie ist, neben dem Bastardo, die einzig rote Traube, die zur Herstellung des Madeiraweines verwendet wird. Die anderen Trauben sind alle weiß. Das Alter des Weines (Dauer der Fassreifung) ist entscheidend für die Qualität. Es gilt: je älter desto besser. 3 Jahre alt (Seleccionado): lagern nach dem Erhitzen (estufagem) drei Jahre in Holzfässern. Es sind verschnittene Weine (aus bis zu 7 verschiedenen Jahrgangsweinen), die aus der Traube Tinta Negra Mole hergestellt wurden. 5 Jahre alt (Reserva): nach dem Erhitzen (estufagem oder canteiro) lagern diese verschnittenen Weine noch 5 Jahre im Eichenfass.
10 Jahre alt (Reserva Velha): verschnittener Wein, der nach dem Erhitzen (ausschließlich das canteiro Verfahren) noch 10 Jahre im Eichenfass lagert. 15 Jahre alt (Extra Reserva): verschnittener Wein, der nach dem Erhitzen (ebenfalls nur das canteiro Verfahren) noch 15 Jahre im Eichenfass lagert. Colheita: Jahrgangsweine, die zwischen 12 und 18 Jahren im Eichenfass gereift sind. Sie werden mit den Rebsorten Sercial, Verdelho, Bual oder Malvasia und der entsprechenden Jahreszahl gekennzeichnet. Frasqueira (Garrafeira): erstklassige Spitzenprodukte, die nur aus besonders guten Jahrgängen hergestellt werden. Sie bestehen zu 100% aus der angegebenen Traube und haben mindestens 20 Jahre im Eichenfass und anschließend 2 Jahre in der Flasche gelagert. Solera: Während des Reifeprozesses werden dem Jahrgangswein maximal 10% entnommen und durch einen jüngeren Jahrgangswein (gleiche Rebsorte!) ersetzt. Dies darf innerhalb eines Jahres nur einmal – und über den Gesamtzeitraum max.
10 Mal - durchgeführt werden. Laut EU-Verordnung wird die Flasche nur mit der Rebsorte und dem Begriff Solera gekennzeichnet. Eine Angabe zur Jahreszahl erfolgt nicht. Der Madeirawein verfügt über einen hohen Alkoholgehalt von bis zu 22%, was bedeutet, dass er aggressiv zum Korken ist. Madeiraweine sollten deswegen nur stehend gelagert werden, damit der Kontakt zwischen Wein und Korken verhindert wird. Die Lagerung kann übrigens problemlos bei Temperaturen bis zu 18ºC Grad erfolgen. Temperaturschwankungen sollten unbedingt vermieden werden. Alle Madeiraweinflaschen verfügen über ein Siegel, das die Echtheit und Einhaltung der gesetzlichen Produktionsvorschrif ten garantiert. Schon 1937 wurde auf Madeira die „Junta Nacional do Vinho“ (JNV) gegründet, die dieses Siegel verlieh. Seit dem Jahr 1980 übernimmt diese Überwachungsaufgabe das „Instituto do Vinho da Madeira“ (IVM). Na dann: Saude! – Zum Wohl!
| KidsJuniStuff 2013 |13 13
Insel Stuff | Juni 2013 14 Kids | Juni 2013
Wandern auf Madeira
Mit Shirley Whitehead
Levada do Caniçal – Maroços nach Ribeira Seca Dauer der Wanderung: 3 Stunde - Strecke: 11 Kilometer
Schwierigkeitsgrad: Eine mittelschwere Wanderung entlang der Levada mit einem finalen Abstieg von 65 Metern in die kleine Ortschaft von Ribeira Seca. Auf der Wanderung ist ein kurzer Tunnel zu durchqueren. Eine Taschenlampe wird dafür aber nicht benötigt. Anfahrt: Per Mietwagen, Taxi oder Bus möglich. Folgen Sie von Funchal aus die VR1 nach Machico und dann die VE1 Richtung Porto da Cruz. Nach dem dritten Tunnel ordnen Sie sich rechts ein und folgen der Beschilderung nach Maroços und Portela. Nach Überqueren der Brücke halten Sie sich erneut rechts. Nach 25 Metern ist die Levada auf der linken Seite ausgeschildert. Gegenüber liegt die kleine Gaststätte „A Calcadinha“. Die S.A.M. Buslinie Nr. 156 fährt nach Maroços. Die Buslinien Nr. 23 und 113 verkehren zwischen Machico und Funchal. Die Nr. 113 fährt weiter nach Caniçal über Ribeira Seca.
D
ie Levada do Caniçal ist eine ganz klassische Levadaroute im Osten der Insel. In wunderbarer Weise wird hier eine relativ leicht zu laufende Strecke mit den Schönheiten der Natur verbunden und so zu einem echten Erlebnis. Da diese Route äußerst beliebt ist, sollten Sie sich darauf einstellen, dass hier viele Wanderer unterwegs sind. Unsere Wanderung führt uns durch kleine dörfliche Gemeinden und entlang der kultivierten Terrassenfelder. Wir kommen aber auch durch tiefe Täler und Gegenden mit Naturwald. Auf der gesamten Wanderung kann man herrliche Ausblicke genießen. Unsere Wanderung beginnt gegenüber der kleinen Gaststätte „A Calcadinha“. Der erste Teil der Strecke ist zementiert. Wir überqueren eine geteerte Straße und nur ein paar Minuten später treffen wir nun auf den offenen Wasserlauf. Wir laufen an einigen kleinen und größeren Bauernhäusern vorbei und entlang der bewirtschafteten Terrassenfelder. Immer wieder schlängelt sich unser Weg von einem Tal ins nächste. Auf unserer linken Seite zeigen sich die Berghänge und auf der rechten Seite können wir tief in die Täler blicken. Nachdem wir eine geteerte Straße überquert haben, führt
uns unsere Route erneut in ein Tal und wir überqueren das Ende einiger Steinstufen, um dann in südlicher Richtung weiter zu laufen. Wir laufen an den verschiedensten Häusern vorbei Richtung einer größeren Ortschaft. Die Bewohner sind sehr freundlich und bleiben gerne einmal für ein Gespräch mit den Wanderern stehen. An den etwas steil abfallenden Sektionen wird der Wanderweg von Zäunen begrenzt. Bevor wir nun in ein weiteres Tal gelangen, wird die Landschaft waldiger. Wir überqueren eine Brücke über den Bach von Ribeira da Cales und nach einigen wenigen weiteren Minuten finden wir einen „Fio“ auf dem Rücken der Levada (ein Metallstab, der für die Instandhaltung der Levadas benutzt wird). Kurz darauf durchqueren wir einen 15 Meter langen Tunnel, für den wir aber keine Taschenlampe benötigen. Nur ein paar Minuten nachdem wir den Tunnel verlassen haben, eröffnet sich uns ein wunderbarer Blick auf Machico und das Straßensystem, dass sich dort durch die Landschaft schlängelt. Wir kommen an einigen Felsen vorbei, von denen das Wasser heruntertropft. Von nun an wird die Landschaft ursprünglicher,
da wir die bewohnte Gegend verlassen. Wir machen nun einen kleinen Abstecher nach unten und überqueren den Wasserlauf auf Steinen. Auf der anderen Seite kehren wir an den Kanal zurück. Die Landschaft ist hier wunderschön. Rechts von uns ist ein Steinbrunnen und in der nächsten Kurve finden wir zu unserem Erstaunen eine Gastwirtschaft, die auf dem ersten Blick im Nichts zu stehen scheint. Sie ist aber gut besucht und viele Wanderer sind erleichtert, dass das „O Jacare“ hier in einem umgebauten Lager eröffnet hat. Unser Route führt uns nun in das liebliche Ribeira Seca Tal. Nachdem wir an hübschen Häusern mit Gärten vorbeigekommen sind, wird das Tal nun tiefer und erscheint irgendwie verlassener. Die Hügel von Boca do Risco erscheinen oberhalb von uns. Wir überqueren einen kleinen Wasserlauf und wir entdecken ein kleine Hütte aus Metall, die von exotischen Pflanzen umgeben ist. Nach gut 10 Minuten kommen wir zu einem alten Hinweisschild an einer Gabelung mit einem diagonalen Weg, der die Levada kreuzt. Wir sind nun auf dem Weg „Vereda da Boca do Risco“, dem alten und nicht ungefährlichen Weg, der
Caniçal mit Porto da Cruz verbindet. An diesem Punkt haben wir nun zwei Möglichkeiten: entweder verläßt man die Levada und folgt Vereda da Boca do Risco hinunter nach Ribeira Seca (unsere Wahl) oder man läuft auf der Levada noch weitere 45 Minuten um den Tunnel von Caniçal zu erreichen oder auf die ER109 zu treffen, was einem dann ermöglicht, die Wanderung nach Caniçal oder zum Pico do Facho oder gar nach Machico weiterzuführen. Wir allerdings verlassen die Levada und laufen hinunter nach Ribeira Seca. Der enge steinige Weg führt abwärts durch Terrassenfelder. Wir ignorieren alle Stufen und andere Wege, die seitlich von unserem abgehen. Wir laufen so lange abwärts bis wir das Ende des Weges oberhalb der Dorfstraße erreichen. Nur
wenige Stufen später erreichen wir die Gastwirtschaft „Boca do Risco“ im Ortszentrum. Wieder kann man sagen, dass die Bewohner äußerst freundlich und hilfsbereit sind. Von der Gaststätte kann man einen Bus nach Machico nehmen. Alternativ kann man natürlich auch zu Fuß
laufen (dafür muss man noch einmal 45 Minuten einplanen). Man kann natürlich auch den örtlichen Taxifahrer Fernando anrufen (917840983), der einen dann zurück zum Ausgangspunkt nach Maroços fährt. Kostenpunkt der Fahrt ungefähr 7 Euro.
Juni 2013
2013 |15 15 | KidsJuniStuff
Kulinarisches Unser täglich Brot gib uns heute Von: Petra Schüttoff
C
hristen sprechen dies als vierte Bitte im Vaterunser. Brot war immer schon von großer Bedeutung und zählt zu den Grundnahrungsmitteln. Nördlich der Alpen wurden
bereits vor 30.000 Jahren Getreide gemahlen. Zwei Erfindungen haben das Brotbacken entscheidend verändert: der Bau von Backöfen und die Entdeckung der Hefen. Schon die Ägypter
hatten in der Antike den Beinamen „Brotesser“. Sie waren es, die die erste Hefe kultivierten und damit die erste Bäckerhefe verwendeten. Von Ägypten aus gelangten die Kenntnisse des Brotbackens über
Griechenland und das Römische Reich nach Europa. Hier in Europa wurde dann auch die größte Vielfalt an Brotsorten entwickelt. Allein im deutschen Sprachraum werden über 600
verschiedene Schwarz-, Grauund Weißbrotsorten angeboten. Aber auch in Portugal isst man gerne Brot. Drei unterschiedliche Brotsorten habe ich Ihnen zum Nachbacken herausgesucht.
Portugiesisches Bauernbrot
Portugiesisches Früchtebrot
(Pão de Pedra)
(Pão de frutos secos)
Für 6 Personen
Für 6 Personen
Zutaten:
Zutaten:
500g Mehl (Weizenvollkornmehl) | 250 ml Wasser | 2 TL Hefe (Trockenhefe) | 1 Prise Salz
Zubereitung:
Mehl, Salz und Hefe in einer Schüssel vermischen. Dann in der Mitte eine Mulde formen und langsam das Wasser hineingießen. Die trockenen Zutaten mit dem Wasser durch ständiges Rühren zu einem festen Teig verarbeiten. Den Teig schließlich zu einer Kugel formen und
auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche setzen. Der Teig muss jetzt ungefähr 15 Minuten lang sorgfältig geknetet werden, bis er glatt und elastisch ist. Dann erneut zu einer Kugel formen und in eine leicht eingeölte Schüssel legen und darin drehen. Die Teigkugel abdecken und so lange ruhen lassen, bis sie ihr Volumen fast verdoppelt hat. Nun den Teig erneut leicht durchkneten. Auf ein eingeöltes Backblech die Teigkugel legen, die nun ungefähr einen Durchmesser von 20cm hat. Erneut ruhen lassen, bis sich das Volumen fast verdoppelt hat. Den Backofen auf 200 º C vorheizen. Falls man einen Brot-Backstein verwendet, den ebenfalls erhitzen. Den Laib dann auf dem Backstein 15 Minuten backen. Im Anschluss die Temperatur auf 180 º C reduzieren und weitere 15 bis 20 Minuten backen, bis es gebräunt ist und hohl klingt, wenn man daran klopft. Auf einem Rost abkühlen lassen.
500g Mehl | 150g Butter (weich) | 100g Mandeln (gehackt) | 200g Früchtemischung (kandiert) | 75g Rosinen | 50g Feigen (getrocknet und gehackt) | 50g Haselnüsse (gemahlen) | 40g Zucker (Hagelzucker) | 4EL Milch (lauwarm) | 5 Eier (große) | 1 Prise Salz | 1 Würfel Hefe
Zubereitung:
Mehl in eine Schüssel geben und in die Mitte eine Mulde drücken. Die Hefe mit einem Esslöffel Zucker und Milch verrühren, in die Mulde geben und mit etwas Mehl bestäuben. Alles an einem warmen Ort zugedeckt ungefähr 10
Minuten ruhen lassen. Dann den restlichen Zucker, Salz, 4 Eier und die Butter hinzufügen. Alles zu einem glatten Teig verkneten. Rosinen, Feigen, Mandeln und Nüsse unter den Teig kneten. Den fertigen Teig zugedeckt an einem warmen Ort weitere 20 Minuten ruhen lassen. Backofen auf 200º C vorheizen. Eine Kranzform im Durchmesser von 25cm einfetten. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer Rolle formen, in die Form legen und weitere 20 Minuten ruhen lassen. Das letzte Ei verquirlen und dann die Teigrolle damit bestreichen. Anschließend mit Hagelzucker bestreuen und ca. 60 Minuten auf unterster Schiene backen. Früchtebrot etwas abkühlen lassen und zum Schluss mit bunten kandierten Früchten belegen.
Süßes portugiesisches Brot (Massa Suada) Für 6 Personen
Zutaten:
1 Päckchen Trockenhefe 120g Zucker 50ml Wasser (lauwarm) 450g Mehl 1 TL Salz 50ml Milch (lauwarm) 3 Eier (groß) - davon eines leicht geschlagen 75g Butter (Flöckchen) 1EL Butter (sehr weich)
Zubereitung:
Die Hefe, 1 Prise Zucker in eine Tasse geben und mit dem lauwarmen Wasser aufgießen. 2-3 Minuten stehen lassen, dann verrühren, um die Hefe völlig aufzulösen. Die Tasse 8-10 Minuten an einen warmen Ort stellen, bis sich die Mischung verdoppelt hat. Zucker, 250g Mehl und Salz in eine tiefe Schüssel geben. Eine Mulde in der Mitte formen und die Hefemischung, Milch und 2 Eier einfüllen. Mit einem großen Löffel zunächst behutsam umrühren und dann kräftig schlagen, bis alle Zutaten gut vermischt sind. Die Butterflöckchen und das restliche Mehl nach und nach dazugeben. Der Teig ist schwer zu rühren. Erst wenn er elastisch ist, zu einer Kugel formen und
auf ein bemehltes Brett legen und mit dem Handballen mehrmals flach pressen und nach vorn durchdrücken – zurückschlagen – und für weitere 15 Minuten so verfahren. Den Teig erneut zu einer Kugel formen und
in eine große eingefettete Schüssel legen. Die Oberfläche nun mit etwas Mehl bestäuben. Die Schüssel nun mit einem Handtuch bedecken und ca. 1 Stunde an einen warmen Ort stellen, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Eine Tortenform mit einem Durchmesser von 25cm einfetten. Den Teig noch einmal mit der Faust flach schlagen, dann auf ein bemehltes Brett legen und weitere 10 Minuten ruhen lassen, dann in die Form legen und an einem warmen Platz noch einmal 40 Minuten ruhen lassen. Den Backofen auf 175º C vorwärmen. Mit einem Pinsel den Brotlaib mit dem geschlagenen Ei bestreichen. Auf dem mittleren Einschub ungefähr 1 Stunde backen, bis die Kruste goldbraun ist.
16 Insel | Juni|2013 Juni 2013
Levada, eine Erzählung von 2012 des Österreichers Jürgen-Thomas Ernst von Eberhard Axel Wilhelm
A
m 15. November 2012 erschien als Nr. 44 der Reihe Zeitgenossen des LimbusVerlages Innsbruck die 132 Seiten umfassende Erzählung Levada, die die Insel Madeira wenigstens dem Titel nach deutlich in ihren Mittelpunkt rückt. Ihr am 10. September 1966 im vorarlbergischen Lustenau geborener und im wenige Kilometer weiter südlich im gleichen österreichischen Bundesland liegenden Hohenems aufgewachsener Autor Jürgen-Thomas Ernst absolvierte 1995 an der Höheren Lehranstalt für Forstwirtschaft das Abitur und ließ sich darauf zum Förster und diplomierten Waldpädagogen ausbilden. Gleichzeitig verfasste der mittlerweile verheiratete und als Schriftsteller und Teilzeitförster in der Vorarlberger Hauptstadt Bregenz lebende und arbeitende Vater zweier Kinder Theaterstücke, so 1994 mit einem Dramatikerstipendium des österreichischen Bundesministeriums für Unterricht und Kunst zunächst »Nachtschicht«, das 1995 mit dem 2. Max-von-derGrün-Preis gewürdigt und 1996 am Feldkircher Theater am Saumarkt uraufgeführt wurde. 1999 entstand sein Stück Der Wortmörder und erlebte noch im selben Jahre auf der Probebühne des Vorarlberger Landestheaters seine Uraufführung. 2000 wurde ihm dafür ein Paul-MaarStipendium zuteil. 2001 wurde ihm der TheodorKörner-Preis für Karoline Redler zugesprochen und 2002 für dasselbe Werk ein Dramatikerstipendium des österreichischen Bundeskanzleramtes. Uraufgeführt wurde es 2004 auf der großen Bühne des Vorarlberger Landestheaters. In diesem Jahre veröffentlichte der Vechta-Langförder GeestVerlag von ihm Zwei Stücke: »Karoline Redler« und »Die Enge«. Inzwischen publizierte der junge Literat auch kürzere Prosatexte und wurde im
Jahre 2003 beim Irseer Pegasus-Literaturwettbewerb für seine Erzählung Venedig Tragödie mit dem 3. Preis geehrt. 2006 wurde ihm beim Wiener Wimberger Literaturpreis der 1. Platz zuerkannt, und im selben Jahre gab Elisabeth J. Harriet beim Klosterneuburger Verlag Austria Nostra in Buchstabensuppe: das Buch zum Autoren-Wettbewerb des ARCOTEL Wimberger (Wien) Ernsts beide Kurzgeschichten »Tafel ›Spitz‹ im Marchfeld« und »Eine italienische Reise« heraus. 2007 erhielt er ein ministerielles Dramatikerstipendium für Ketten und 2008 ein Romstipendium Vorarlbergs. Im selben Jahr nahm der Verlag Klöpfer und Meyer Tübingen seine Kurzgeschichte »VenedigToiletten-Tragödie« in den Band Luft unter den Flügeln: Der Irseer Pegasus auf. 2010 bekam er ein Rhodosstipendium des »International writers and translators center of Rhodes«. Nun wagte sich Ernst auch an längere Prosatexte heran und trat 2010 mit seinem ersten vom Wiener Braumüller-Literaturverlag gedruckten Roman Anima an die Öffentlichkeit, der ihm 2012 den Sir-WalterScott-Preis Silberner Lorbeer einbrachte. Ende desselben Jahres erschien schließlich gleichfalls in Buchform die Erzählung Levada, um die es in diesem Beitrag gehen soll. Am 18. September 2012 las der Schriftsteller daraus im Foyer des Theaters für Vorarlberg in Bregenz, am 29. Dezember 2012 im Jugendstil-Hotel Paxmontana im Schweizer Flüeli-Ranft, am 11. Januar 2013 im Fußacher Pfarrsaal, wo er auch zu seinem Buch Anima und Kurzgeschichten sprach, und wohl ebenso am 19. Januar 2013 im Bad Ausseer Hotel Die Wasnerin. Der Inhalt der Erzählung scheint mir etwas an den Haaren herbeigezogen, doch eventuell gibt es so etwas ja wirklich. Ein fiktiver Text muss sich allerdings auch
nicht an der Realität orientieren. Da lernt sich also ein anscheinend nicht berufstätiges österreichisches Paar kennen und wird eventuell auftretender Geldsorgen durch eine Erbschaft der Frau später endgültig enthoben. Charakterlich ungünstig veranlagt und vielleicht einfach aus Lebensüberdruss bekriegt es sich vor und nach der Hochzeit, wo es nur geht, reist auf der Flucht vor anderen Menschen und möglicherweise sich selbst in und um Europa herum und plant wiederholt dann aber doch nicht ausgeführte Selbstmorde. Der Ich-Erzähler und seine Frau halten es mit Flüssigkeiten – zu essenden wie Käsepressknödel-, Fleischstrudel-, Hüttenund Gemüsesuppe, doch besonders zu trinkenden: flaschenweise Champagner, Blauburgunder, Chardonnay, Merlot del Ticino und krugweise Bier. Schauen wir uns die Dauertragödie genauer an: Seit 1957 verbringt David Spelterini den Sommer in der angemieteten Seevilla am Grundlsee. Wohl 1959 fährt er von dort mit seinem neuen Ford ins Bad Ausseer Kaiser-
Maximilian-Hotel, wo der von ihm verehrte Schriftsteller Arthur Schnitzler mehrmals bestens gespeist haben sollte. Nach zwei Löffeln Fleischstrudelsuppe ist ihm jedoch speiübel. Auf dem Weg zur Toilette trifft er auf eine Frau, der von der gleichen Suppe schlecht ist, und redet mit ihr darüber. Lange sitzen sie danach gemeinsam am Tisch, und er verliebt sich, quälender Einsamkeit entfliehend, in sie. Anderntags rudert er sie über den Grundlsee. Auf der Rückfahrt regnet es wolkenbruchartig, und erst völlig durchnässt, erinnert er sich beider in einem besonderen Fach verstauten Regenschutzes und seiner Hausschlüssel. Vor deren Auffinden beschimpft David die Frau hemmungslos, da er den Regenschutz in einem anderen, verschlossenen Fach vermutet, auf dem sie sitzt. Auch während seiner langen Entschuldigung spricht die Frau kein Wort, nimmt in der Seevilla aber ein Vollbad, bleibt zum Abendessen und schläft in seinem Bett und er auf dem Sofa des Gästezimmers. Trotz heftiger Muskelschmerzen und Brandblasen
an den Händen rudert David am nächsten Mittag zum Kauf frischen Brotes, von Wurst und Käse über den See. Die Frau nimmt die Einladung zur Jause wiederum an und lädt ihn ihrerseits zu einer Wanderung von Bad Aussee nach Altaussee ein. Abends steckt sie, während er auf der Toilette der Seevilla kurz einnickt, auf dem Bootssteg Hunderte Teelichter an, stellt seinen Plattenspieler auf, und beide tanzen dort nach dem Genuss von sieben Flaschen Champagner bis morgens. Drei Tage später zieht sie bei ihm ein. Wegen des schlechten Wetters reisen sie für vier Wochen nach Pisa, auf dessen Turm sie einander lebenslange Liebe versprechen. Stundenlang sagt sie dann aber kein Wort, als er sich weigert, eine Vase für ihre Mutter zu erwerben. Neun der darauf von ihm gekauften zehn angeblichen Muranovasen zerschlägt sie später auf dem Balkon der Pension. In Ravenna streiten sie über einen Vogelnamen, worauf sie ihm in der Pension wortlos seinen Pass überreicht und er sich zur Abreise aufgefordert fühlt. Er fährt mit dem Auto nach Wien, doch kaum dort angekommen, wird er von ihr unter Tränen angerufen, sie könne ohne ihn nicht leben, weshalb er umgehend mit dem Zug nach Italien zurückfährt und in einem veronesischen Hotel mit ihr eine der leidenschaftlichsten Stunden seines Lebens verbringt. Nach einem lautstarken Streit im vollbesetzten Aufzug des Eiffelturms schlägt er ihr die Scheidung vor, und beide können dort nur wegen stabiler Maschendrahtabsperrung keinen Selbstmord begehen. In Udine ohrfeigt sie ihn, weil er einer breitbeckigen, großbusigen Frau nachschaut, beide prügeln aufeinander ein und versöhnen sich dann leidenschaftlich in einem Eichenwald. Als er ihr einmal sagt, er wolle sich von ihr trennen, versucht sie mit 400 Schweizer Krachern vergeblich, die Wiener Wohnung in die Luft zu sprengen. Sie
fragt ihn ein andermal, ob er sie schon einmal betrogen habe, als er im Halbschlaf ist. Er hört die Frage kaum, lächelt nur zufrieden, und sie ohrfeigt ihn heftig, woraufhin er ihr reflexartig zwei Rippen bricht. Sieben Wochen sind sie durch Italien unterwegs, eilen darauf an den Grundlsee und begegnen sich mit zunehmender Grausamkeit. Einmal schickt er sie während eines Gewitters mit dem Ruderboot über den See, um Senf zu besorgen – sie weiß nicht, dass er mehrere Tuben in der Speisekammer hortet. Ein andermal lässt sie den nur mit einer Badehose Bekleideten über Nacht nicht herein; angeblich habe sie sein eindringliches Klopfen nicht vernommen, da sie mit Kopfhörern laut Musik gehört habe und darüber eingeschlafen sei. Wie er dann in der Küche feststellt, hatte sie jedoch üppig gegessen. Auf ihren Vorschlag hin reisen sie anschließend nach London und verlassen das Zimmer und die nähere Umgebung nur einmal – seit Jahren hat er kaum noch Kontakt zu Menschen. Beim Big Ben trägt sie ihm die Heirat an, und er nimmt sofort an. Kurz danach hinterlässt ihr ein im Jura abgestürzter junger Cousin Wohnungen in Wien und Bregenz und ein beachtliches Barvermögen. In Wien zählen sie die Tage bis zur Abfahrt zur Seevilla am 1. Mai. Besucher lehnen sie dort bald ab. Durch den Tod eines zuletzt nur noch in seinem Labor lebenden und arbeitenden Freundes in Panik versetzt, etwas zu versäumen, reist das Paar nach Casablanca, Tunis, Alexandria und Genua. Beide werden immer eifersüchtiger aufeinander. Sie wirft ihm vor, die Frau eines in die Villa eingeladenen Dresdner Ehepaares unverschämt anzulächeln, schlägt ihn und reibt ihre Beine an denen des Gastes, worauf der Romanheld die Hand von dessen Frau nimmt und ihr den Weinkeller zeigt. Als beide zurückkommen, sind der Gast und die Heldin
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verschwunden. David und die Sächsin durchsuchen die Villa. Beim Betreten des Schlafzimmers kommt die Heldin dazu, schreit, ohrfeigt die Dresdnerin, nennt sie Schlampe und verweist die Gäste des Hauses, während die Vertriebenen sie als psychopathologisches Ehepaar, Verbrecher und perverses, geisteskrankes und schmutziges Österreicherpack beschimpfen. Fluchend und schreiend attackiert die Heldin David darauf mit einem Schürhaken, weshalb er angekleidet in den See springt. Sie wirft ihm die Eisenstange nach, und er droht, ihr den Kopf einzuschlagen, höre sie nicht mit dem Unsinn auf. Nun sucht sie ihn mit großen Steinen zu treffen und nennt ihn ein ehebrecherisches Dreckschwein. Er kehrt nach einer halben Stunde zurück, schleift die Weinende und Betrunkene an den Haaren zum Bootssteg, stößt sie ins Wasser und schreit ihr nach, er werde sie umbringen, sollte sie sich nochmals an den Beinen eines Fremden reiben. Nach einem getrennten Spaziergang versprechen sie einander, nie mehr Gäste einzuladen, schwören sich ewige Treue und schlafen eng umschlungen ein. Zur Seevilla führt nur ein schmaler, steiler Fußweg. Schilder zeigen an, der Zutritt sei strengstens verboten, und warnen vor einem bissigen Hund, doch eines Tages erscheint der Grundlseer Bürgermeister mit Gefolge, überreicht zum 35-jährigen Aufenthalt einen Geschenkkorb und einen Bildband, und ein Photograph macht Aufnahmen. Eine Woche später wird die Ausseer Post mit einem großen Bild des Paares auf der ersten Seite geschickt. Die Anonymität ist dahin, und kurz erwägen beide wieder, sich das Leben zu nehmen. Kopflos fahren sie durch Österreich und die Schweiz, wo sie sieben Wochen in dem Bergdorf Flüeli-Ranft ver-
bringen, sausen rastlos und menschenscheu zwischen Seevilla, Wien und Bregenz hin und her, verlassen das Haus bald nur noch nachts und durchkreuzen danach Frankreich. Häufig fahren sie nach Flüeli-Ranft, um sich von der Hohen Brücke zu stürzen, tun es dann aber nicht. David bekommt zu seinem 70. von seiner Frau eine achtwöchige Madeirareise geschenkt, obwohl sie weiß, dass er nichts mehr verabscheut, als in ein Flugzeug zu steigen, doch ihr Lungenarzt hat ihr zu Aufenthaltsorten wie dieser Insel geraten. Zur Beruhigung trinkt der Romanheld in der Maschine mehrere Glas Rotwein und nach der Landung vier Glas Madeira. Darauf fahren sie zu ihrer Suite im obersten Stockwerk des Reid’s, auf deren Kommode die Frau in den Folgetagen Dutzende eingekaufter Erinnerungsstücke aufreiht. Zu den wenigen Gemeinsamkeiten beider zählt ihre Vorliebe für Friedhöfe. So besuchen sie den englischen Friedhof mit dem Grab eines entfernten Verwandten
von ihr, des tuberkulösen, 1868 nach sieben Tagen Aufenthalt in Funchal dort verstorbenen Königsberger A llgemeinmediziners Christoph Wolff. Tage später brechen sie bei Regen zu der abenteuerlichsten Levadawanderung der Insel auf, vergessen aber ihre Regenbekleidung und -schirme. Unbeirrt und schweigsam trottet die Frau hinter David her. Dem kommt die Idee, sie wolle ihn umbringen, da er sie jahrzehntelang grausam mit Bosheiten und Erniedrigungen malträtiert habe: Aus eigenem Lebensekel ließ er sie bei heißestem Augustwetter mit einem Handgerät in Bregenz den gerade erst gestutzten Rasen mähen, bei Wolkenbrüchen mit dem Schlauch Blumen tränken oder am Grundlsee ab und an fünf Kilometer zur Metzgerei gehen, um heißen Leberkäse zu holen, den er, längst kalt geworden, nur noch herumstreunenden Katzen vorwarf. Fast eine Stunde lang singt er schlecht und laut das von ihr meistgehasste Bergvagabundenlied, bis sie
zweimal sagt, so etwas könne man mit ihr ja machen. Ohne die ebenfalls im Hotel gelassenen Stirnlampen durchwandern sie einige Tunnel, er stößt sich mehrmals den Kopf und schreit, er hoffe, in diesem Loch befänden sich hunderte Ratten, die sich auf sie stürzten. Endlich erreichen sie einen für ihn enttäuschenden bemoosten Kessel mit einem Wasserfall. Auf dem Rückweg sagt die Frau: »So, jetzt reicht’s.«, schimpft, hustet fürchterlich und rutscht laufend aus, bis sie zum Auto kommen und dann damit umherirren. Nach dem Essen im Restaurant eines Leuchtturmes fahren sie mit Hinweisen der Wirtin zum Hotel, wo David seine Frau mit allen möglichen Medikamenten versorgt. Ein am Morgen herbeigeholter Arzt untersucht sie lange, gibt David jedoch keine bestimmte Erklärung ab. Einen Tag später sagt die Frau erneut, mit ihr könne man solche Dinge ja machen, und setzt ein »Auf Wiedersehen« hinzu. David, dem, in der Badewanne liegend, klar
wird, sie habe ihm »zeitlebens in Wirklichkeit nie etwas Böses getan«, hört plötzlich einen Schrei; seine Frau hat sich vom Balkon in den Tod gestürzt. 13 Jahre später denkt David in der Seevilla über die Worte ihres Hausarztes nach, einige Monate danach wäre sie ohnehin an ihrer Krankheit verstorben. Testamentarisch hatte sie die Beisetzung in Dr. Wolffs Nähe bestimmt. David fliegt nun nach London, wo er überall seine Frau zu sehen wähnt und eine Französin in ein Café einlädt, die so aussieht wie seine Frau vor 40 Jahren. Anscheinend begeht er danach in dem mit ihr vor über 40 Jahren bewohnten Hotelzimmer mit Tabletten Selbstmord. Ein Wort zu dem angeblich auf dem englischen Friedhof Funchal liegenden Dr. Christoph Wolff. Dort beerdigt ist vielmehr der jüdische Internist Dr. med. habil. Carl oder Karl Wolff (geb. in Bonn am 10.12.1834 und verst. auf Madeira am 6.2.1865), der im Winter 1861/62 und mit Unterbrechungen von 1863 bis 1865 auf der Insel lebte und 1863 in Rudolf Virchows Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medizin die Arbeit »Die Lepra Arabum (Elephantiasis Graecorum): Nach eigenen Beobachtungen auf der Insel Madeira geschildert« (Berlin: Georg Reimer, 26. Bd., S. 44-78) publizierte. Er war der dritte der fünf Nachkommen des Wundarztes und Geburtshelfers Geheimen Medizinalrates Dr. med. Heinrich Wolff (Bonn, 1793 – Bonn, 1875) und der Bonnerin Johanna (geb. um 1802) oder Henriette Marx, studierte an der Königlich Rheinischen FriedrichWilhelms-Universität zu Bonn seit 1852 Philosophie, vielleicht auch Chemie und seit 1853 oder 1854 Medizin. Er setzte seine Studien an den Universitäten Würzburg und Berlin fort und wurde am 1.8.1856 an der Bonns oder
1857 an der Berlins zum Dr. med. promoviert. Seit dem 12.4.1857 war er als Allgemeinmediziner in Bonn tätig und hielt sich im Winter 1860/61 zu weiteren Studien in Wien auf. Hier verschlimmerte sich ein 1859 zugezogener und vernachlässigter Husten. Den Winter 1861/62 brachte er, von Tuberkulose befallen, auf Madeira zu, hielt sich im Sommer 1862 in Bonn auf, reichte dort im August desselben Jahres seine Habilitationsschrift über die Lepra der Insel ein und wurde darauf Privatdozent der medizinischen Fakultät. Direkt danach kehrte er in den Schweizer Kurort Engelberg zurück und suchte bis Mai 1863 in dem französischen Mittelmeerbad Mentone Heilung. Im darauffolgenden Sommer war er vornehmlich in der Schweiz und fuhr anschließend erneut nach Funchal. Das letztemal kam er im September 1864 auf die Insel, verstarb dort Anfang 1865 an Tuberkulose und wurde auf dem englischen Friedhof beigesetzt. In der zweiten Maihälfte schrieb mir Jürgen-Thomas Ernst, er habe die Insel Madeira im Dezember 2008 bereist und auf dem englischen Friedhof von Funchal Dr. Wolffs Grab gefunden, doch dessen Geschichte sei frei erfunden. Seinerzeit habe es auf der Insel manchmal doch ziemlich ausgiebig geregnet. Auf der Nordseite Madeiras habe er eine Levadawanderung unternommen, auf der ihm im Regen ein Paar begegnet sei. Dabei habe er sehr interessant gefunden, dass die Frau mit großem Abstand vor dem Mann gegangen sei. Zwei Stunden später sei er dem Paar abermals begegnet, und abermals sei der Mann der Frau mit großem Abstand gefolgt, und beide hätten vermutlich wegen des Regens nicht wirklich glücklich ausgesehen. Diese Begegnung sei später der Auslöser für das Verfassen der Erzählung Levada gewesen.
KNIFFEL-SCHACH
18 18 Unterhaltung | Juni 2013 | Juni 2013 Zum Autor PETER KRYSTUFEK
Schachprobleme als kriminalistische Denksportaufgaben Quod erat demonstrandum
Geboren 1948 in Stuttgart (Deutschland), Begründer der Schachproblemreihe Kniffel-Schach, Buchautor für Schach-Literatur. Vormals Schachfunktionär in Leonberg und im Schachbezirk Stuttgart. Der Autor ist Weltrekordhalter im Einrichten von Schachrätsel-Ecken. Die Gesamtkollektion zu Kniffel-Schach umfasst ca. 500 Rätsel.
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Kniffel-Schach
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Reginas Schachfiguren-Mobile
Die Denksportaufgaben der Problemreihe K niffel-Schach stellen unter den Schachrätseln eine Besonderheit dar. Es geht nicht mehr darum, in zwei, drei oder mehr Zügen matt zu setzen, Remis zu halten oder den Gewinnzug zu ermitteln, sondern es gilt, mit kriminalistischem Fingerspitzengefühl, Phantasie, Kombinationsgabe, Köpfchen und logischem Denken z.B. vergangene Züge zu rekonstruieren, unbekannte Schachfiguren zu ermitteln oder andere Zusammenhänge zu erkennen. Alle denkbaren Fragestellungen sind erlaubt. Die Rätsel werden bewusst künstlich konstruiert, sind aber streng legal und können mit Computern (noch) nicht gelöst werden.
Chronik Kniffel - Schach Die Schachproblemreihe Kniffel-Schach wurde um 1980 namentlich erstmals erwähnt. 1983 erschien das erste Rätsel in der Presse (im renommierten Schachmagazin Rochade Europa in Deutschland). Kniffel-Schach erschien bisher in 102 Zeitungen in 10 Ländern in Europa und Asien. Mehrere Bücher sind erschienen. Kniffel-Schach ist eine eingetragene Marke.
Eine Schachfigur steht zu viel auf dem Brett. Welche?
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Sudoku
(Patentamt München)
Schach-Topmodel Regina entnimmt aus zwei Schachfigurenkästen 24 weiße Figuren und hat angefangen, diese zu einem Mobile zusammen zu binden. Vervollständigen Sie das Mobile und sagen Sie, welche weißen Figuren in den Kästen insgesamt zurückgeblieben waren?
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Wo ist das?
Juni 2013
| Unterhaltung 19 Juni 2013 | 19
Die Überwindung der Widersprüche
Kontaktieren Sie Leonardo persönlich: Skype: whenyougoback Tel. 291 759 267 Email: jdfaktor@gmail.com (Mp3 Stunden-Horoskope / Tel. Beratung & mehr)
Fühle ich mich in die Sterne des Junis ein, kann ich verstehen, dass wir in einer sehr bewegten Zeit leben,.... Nachdem wir eine Menge Planeten im Z W I L L I NGE -Z eic hen stehen hatten, kommt es nun zu einem f ließenden Übergang in vermehrte KREBS-Energie. Dies hat zur Folge, dass wir beginnen die Gedanken und Schritte der zurückliegenden Zeit zu fühlen. In den zurückliegenden Monaten haben wir nämlich auf verschiedensten Ebenen mit Optionen gespielt, ohne uns im Grunde wirklich
zu entscheiden. Jetzt verlassen wir allerdings diese "Kopfenergie" und fragen uns plötzlich: "Wie fühle ich mich eigentlich damit - und was müssen wohl die anderen gefühlt haben?" Im K R EBS Bereich geht es bekannter weise um Fürsorge, um Ve r a nt w o r t u n g , um die Suche nach Geborgen heit u nd um Familienzusammenhalt. Somit be wegen w ir uns langsam auf die H a upt t he me n d ie s e s Sommers zu, in dem es um die Wiederherstellung, bzw. das Kreieren unserer
Widder 21.03. - 20.04. Es wird bitter, allerdings mit der Option, dass Sie am Ende wissen, woran Sie sind. Gehen Sie also durch diese bewegte Zeit und seien Sie mutig genug, um der Wahrheit ins Angesicht zu schauen.
Skorpion 24.10. - 22.11. Sie atmen auf! Endlich ist ein Ende dieser "Wischi-Waschi-Mentalität" der letzten Wochen in Sicht! Ist doch auch wahr! Entweder - oder! Allerdings, wenn es jetzt zu Konsequenzen kommt, wird das Chaos erstmal größer! Der natürliche Lauf der Dinge!
Zwillinge 21.05. - 21.06. "The Game is over". Das Spiel ist aus! Und aus dem Einsatz von gestern wird jetzt Verlust oder Gewinn! Viele von Ihnen feiern jetzt Geburtstag. Nutzen Sie diese Zeit, um tatsächlich noch einmal "neu-geboren" zu werden.
Schütze 23.11. - 21.12. Eine Erfolgssträhne neigt sich dem Ende zu. Ab jetzt heisst es, sich etwas bescheidener durch den Alltag zu bewegen. Ich würde sogar so weit gehen, dass ich sage, dass Sie sich vorsehen müssen, niemandem auf den Schlips zu treten.
Krebs 22.06. - 22.07. Wer hätte das gedacht. Sie sind auserwählt, im Rampenlicht zu stehen und die Führung zu übernehmen. Mit dem Ihnen innenwohnenden Charme und Fürsorge ausgestattet machen Sie sich ans Tagewerk. Bitte Gerechtigkeit walten lassen!
Steinbock 22.12. - 20.01. Achtung! Einen Schritt weiter und das ganze Kartenhaus stürzt ein. Aber was können Sie denn machen? Es ist ohnehin bereits alles Schicksal und Sie werden sich diesem beugen müssen. Und Sie werden sogar viel später, - im Nachhinein - sagen, dass alles zum Guten war.
Löwe 23.07.-23.08. Keine Zeit für Alleingänge! Am besten stellen Sie sich in den Hintergrund und nehmen eine dienende Haltung an. So nämlich kommen Sie unversehrt durch den Monat. Seien Sie zudem bitte ehrlich zu sich selbst und anderen.
Wassermann 21.01. - 19.02. Sie sind Instrument eines magischen Aufdeckspiels! Eines fügt sich zum anderen und Sie werden tiefer in die Materie mit hineingezogen, als Sie zuvor gedacht hätten. Erlauben Sie sich doch ein paar Pausen, um das Ganze mit Abstand zu betrachten!
Jungfrau 24.08. - 23.09. Keine Meinung zu haben ist auch eine Meinung. Wenn andere versuchen etwas zu verheimlichen, bedeutet dies jedoch, dass Ihr Euch längst nicht mehr einig seid und dass die Karten neu gemischt werden müssen, - na, dann legen Sie mal los!
Lösung
Der sK steht im Schach. Diese Stellung wäre zu realisieren durch 1) Entfernen des wTa4, 2) Entfernen des sTa3 für wTa3xa4+ oder mit 3) wKa5-b4+. Beim Entfernen des wTa4 oder des sTa3 lässt sich jedoch mangels ausreichender Schlagfälle die Umwandlung in einen der beiden weißfeldrigen sL nicht realisieren. Kam also der wK zuletzt von a5, hatte Schwarz Schach geboten mit Bb7-b6+. Vor diesem schwarzen Bauernzug stand der sK durch den wLe3 im Schach aufgrund Abzugsschach mittels wTd4-a4+, und davor geschah sSa4-c3+. - Der wLa8 ist ein
Umwandlungsläufer vom a-Bauern, denn nur daraus folgt logisch: Der wBa2 ist zu viel eingezeichnet! - Ein weißfeldriger schwarzer Wandlungsläufer war einst auf b1 entstanden durch den a-Bauern, welcher um den weißen a-Bauern herummarschiert war (schlug z.B. beide wS und wandelte um mit sBa2xwLb1L). Der wBb2 (jetzt auf b3) verharrte auf b2, bis der schwarze Wandlungsläufer hinausgezogen war. - Der wBc2 kommt als Lösungsvorschlag nicht in Frage, weil der weiße h-Bauer auch zweimal schlagen musste, um sich auf f8 in den schwarzfeldrigen Läufer umzuwandeln.
A llerdings behalten die Portal-Betreiber diese zum Teil attraktiven Gesichter gerne im Angebot, um so a hnungslose Neukunden zu generieren. Auf den Sternenhimmel übertragen würde dies Folgendes bedeuten: Emotional ausgediente Situationen werden nun bereinigt. A m Ende des Sommers haben viele von uns innerlich und äußerlich renoviert, sind umgezogen, haben Familienkonf likte ausgetragen und man lebt jetzt unter einem Dach, in dem hoffentlich mehr Ordnung herrscht.
Waage 24.09. - 23.10. Dinge ins Gleichgewicht zu bringen - das ist Ihre Lebensaufgabe. Dieser Monat eignet sich blendend dazu, Ihrem Image als Harmoniebringer Ehre zu machen. Dabei sollten Sie sich aber darauf konzentrieren, ob Sie das Bedürfnis des Gegenübers wirklich gut verstanden haben.
Stier 21.04. - 20.05. Endlich kümmert sich mal wieder jemand um Sie. Dies hat zur Folge, das Sie regelrecht aufblühen. Scheuen Sie sich allerdings nicht davor, heikle Themen anzusprechen. Nur bitte auf die Wortwahl achten!
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Optimum-Situation gehen wird. PLUTO, der den K R EBS -T HE M EN au s dem gegenüberliegendem S T E I N BO C K-Z e ic hen Parole bietet, knüpft sich unsere Privatsphäre vor und beendet die "LeerDateien". Wa s meine ich nun wieder damit? Vielleicht kennen Sie das aus Ihrem Computer. Da gibt es Ordner, die im Grunde längst ausgedient haben. Ein anderes gutes Beispiel wären DatingPortale, in denen Profile schlafen, deren ursprüngliche Eröffner längst in einer Beziehung leben.
Fische 20.02. - 20.03. Richtig heilend dieser Monat! KREBS-Energie, das liegt Ihnen schon viel mehr. NEPTUN und CHIRON verleihen Ihnen eine Art Zauberkraft, mit der Sie Ihre Umwelt verzaubern. Sie bringen Lösungen und vereinen, wo Zwietracht herrscht - selbst wenn Sie nur leise darum beten.
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Besonders während der Sommermonate zieht der kleine Teich in Funchals Stadtpark viele Besucher an.
Am Mobile haben die Figuren folgende Gewichte: Springer 1 Einheit, Bauer 2, Läufer 3, König 4, Turm 5 und Dame 6. Zur Komplettierung des Mobiles müssen noch 8 weiße Bauern angebunden werden. Übrig bleiben in den Figurenkästen demnach insgesamt an weißen Figuren (von anfänglich 32 weißen Figuren): 3 Bauern, 1 Springer, 1 Läufer, 2 Türme und 1 König.
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So gemütlich ist Madeira, La Rue, die Ruhe von Armin Henke
M
it diesem auf den reichlich abgewetzten Humorlatschen des dritten Bildungsweges daherschleichenden Uraltbrüllkalauer aus dem Französischunterricht eines Kreuzberger Brettergymnasiums halten wir uns mühsam im Zaum. Wir, sind Ilona Hildegard Ingeborg Brennicke, eine erbbegünstigte frischverrentete ansehnliche Witwe aus dem Fränkischen und ich. Der Ilona Hildegard Ingeborg Brennicke ist es in den Sinn gekommen, sich auf dieser fast ganzjährig sommerlichen Insel für immer niederzulassen. Dazu braucht sie zu allererst eine Wohnung. Die hat sie. Sogar eine S c h n ä pp c he nw oh nu n g . Dabei hat sie das ungeahn-te Glück gehabt, einen etwas weltfremden Vermieter zu finden, der seine Immobilie in erster Linie als Sicherheit gegen den nach seiner Meinung in Kürze eintretenden Finanzund Wirtschaftscrash erworben hat und nicht so sehr auf eine einträgliche Miethöhe erpicht ist. So zahlt sie eine ungewöhnlich moderate Jahresmiete und behandelt die Wohnung als ware sie ihre eigene. Lässt während ihrer Abwesenheit sogar Freunde, Verwandte und Bekannte gegen Bares darin wohnen. Als nächstes braucht sie unbedingt eine Steuernummer. Jeder hier auf Madeira braucht eine Steuernummer. Ohne Steuernummer gibt es einen gar nicht. Nun könnte man einfach sagen: “Na prima, ohne Steuernummer keine Steuern.” Das ware ideal. Aber so läuft das hier nicht. Man braucht sie. Immer und überall. Selbst auf dem Postamt, wenn man für seine Briefmarken eine Quittung haben will. Bei grösseren Anschaffungen sowieso. Nur
bei einladend lichtgedämpften Etablissements, die gern auch von Seeleuten aufgesucht werden, braucht man keine. Aber da kriegt man auch keine Quittung. Des Portugiesischen gänzlich unbedarft bittet mich diese hoffnungsvolle Neuinsulanerin, sie auf dem schweren Gang zur Beschaffung dieses unabdingbaren Dokuments zu begleiten. Gutmütig und hilfsbereit, wie ich nun einmal bin, willige ich ein. Wie bald sollte ich meine grosszügige Nachbarschaftshilfe bereuen! Durch ungezählte Urlaubsaufenthalte auf diesem schnuckeligen Eiland fremdsprachlich gestählt, komme ich inzwischen mit meinem Knuffnuckenportugiesisch ganz gut zurecht. Allerdings muss ich die Eingeborenen häufig bitten, ganz ganz langsam zu sprechen. Dann geht es. Nur halten sie sich nicht daran. Drei Worte sprechen sie langsam, dann
legen sie wieder los und ich verstehe Bahnhof. Doch oh Wunder madeirensischer Gemütlichkeit! Nach zeitraubenden geduldigen Versuchen auf beiden verständniswilligen Seiten klappt es am Ende dann doch jedesmal. Verbal also dergestalt ausgestattet, schlendere ich mit Ilona Hildegard Ingeborg Brennicke zu den Lojas Cidadão. Das ist eine äusserst segensreiche bürgerfreundliche Verwaltungseinrichtung der Stadt ganz in der Nähe des wunderschönen Stadtparks in Funchal. In diesen Lojas Cidadão haben fast alle Behörden eine Art Schnellschalter, an denen man die wichtigen Dinge des täglichen Lebens meist zufriedenstellend erledigen kann. Dort gibt es auch Steuernummern. Nor-malerweise am Schalter 22. Wir ziehen also eine Wartenummer und setzen uns auf die dort überall kundenfreundlich bereit-
gestellten Wartestühle. Kaum eine Stunde verstreicht und schon sind wir an der Reihe. Der Schalterbeamte ist freundlich und spricht langsam. Als er unser Anliegen erfährt, macht er ein bekümmertes Gesicht. Die Angestellte, die für die Vergabe der Steuernummern zuständig ist, hätte leider Grippe. Doch gäbe es Trost. Steuernummern könne man auch beim Finanzamt bekommen. Das Finanzamt kenne ich. Ich weiss sogar wo es ist. Also schlendern wir frohgemut zum Finanzamt. Und ziehen wieder eine Wartenummer. Planen schätzungsweise eine weitere Stunde Geduldsschulung ein. Wie gross sind jedoch unser Erstaunen und unsere unverhoffte Freude, als ein auffällig freundlicher Beamter speziell uns beiden lebhaft zuwinkt und uns nahezu aufdringlich bedeutet zu ihm zu kommen. Möglicherweise weil wir so schöne Menschen sind?
Ist ja auch egal. Jedenfalls hat dieser sehr zuvorkommende Staatsdiener seinen Schreibtisch fernab aller Abfertigungsschalter weit hinten im Raum. Sehr bald sollten wir erfahren warum. Winkt uns also zu sich in den normalerweise für das Publikum gesperrten allerheiligsten Fiskalbereich und erkundigt sich angelegentlich nach unserem Begehr. Steuernummer? Kein Problem. Das erledige er für uns sofort. Verlangt Personalausweis und sonst nichts und traktiert seinen Computer. Erkundigt sich mehrfach nach unserem Befinden, weiterhin äusserst freundlich und ungewöhnlich leutselig, lässt uns wissen, dass er Deutsche mag wegen der Ordnung und so und parliert stolz : ”Guten Tag, danke, bitte, alles gut.” Und das bestimmt ein halbes Dutzend Mal. Dezent erinnern wir ihn an unser Anliegen. Eilfertig
veranlasst er mich zum Stühlerücken und zwar so, dass ich mit einigen Verrenkungen auf seinen Bildschirm blicken kann. Nimmt den Personalausweis meiner inzwischen etwas befremdet und verwirrt wirkenden Begleitperson an sich und tippt ein: “Ilona Hildegard Ingeborg.” Fragt, ob da so richtig sei. ”Nein, nicht ganz,” sage ich mit ausgesuchter Höflichkeit, “es fehlt der Nachname, das ist der Name der Familie.” “Com licença” also ungefähr auf deutsch mit Verlaub, “da fehlt nichts, ich habe wohlgetreu vom Dokument abgeschrieben.” ”Ja,ja, aber nicht den Familienamen.” Es folgt eine längere Debatte des Inhaltes was ein Familienname sei. Brennicke akzeptiere er nicht. Brennicke stünde nicht in der Namenszeile. Stimmt, der steht im Personalausweis darüber, sei aber ohne jeden Zweifel Bestandteil des kompletten Namens, nämlich der
Juni 2013
Familienname, kläre ich ihn auf. Das überzeugt ihn keineswegs. Brennicke sei kein Name. Nun so ganz Unrecht hat er nicht. Brennicke möchte ich auch nicht heissen. Wie es sich gehört, entschuldige ich mich hiermit so gern es mir leid tut bei Dir, liebe Ilona, und natürlich auch bei allen Brennickes, Brennekes, Brennekens, Brenneggers, die ich alle nicht kenne, mit ganz vorzüglicher Hochachtung. Doch dessen ungeachtet ist Brennicke ein Name. Einwandfrei. Wie mache ich das dem unerschrockenen Fiskalritter klar? Der rettende Einfall kommt mir spontan: “Wie lautet denn ihr werter Name?“ „João Miguel Antonio Freitas Sousa.“ Das ist jetzt schon mal eine solide Verhandlungsbasis. Ich weiss nämlich, dass in Portugal der vorletzte Name immer der Familienname der Mutter und der letzte Name der des Vaters ist. Oder umgekehrt. „Sehen Sie“, frohlocke ich, “Ihre ersten drei Namen
sind Ihre Vornamen und die letzten beiden die Ihrer Familien, stimmen Sie mir da zu?“ „Das ist völlig richtig.“ „So, und in diesem deutschen Personalausweis steht dort, wo hier Brennicke steht, bei einem Portugiesen Freitas Sousa.“ Jetzt fällt die Gnade der Erkenntnis auf ihn herab. Mit voller Wucht. Denn sofort wendet er sich, sein absolut störendes Verhalten überhaupt nicht bemerkend an
seine wirklich stark beschäftigten Kollegen und lässt sie überschwenglich an seinem neuerworbenen Wissensstand teilhaben. Ob sie wollen oder nicht. Sie wollen keineswegs. Sie beachten ihren sich derart aufspielenden Kollegen nicht einmal. Unsere die ganze Zeit aufkeimende Ahnung wird zur schrecklichen Gewissheit; mit gelindem Erschrecken stellen wir entgültig fest, mit wem wir es hier zu tun haben
und weswegen man diesen so hilfsbereiten Beamten abseits der Schalter plaziert hat, wo er normalerweise keinen Schaden anrichten kann. Normalerweise. Doch wir sind ihm nichts Böses ahnend in die Falle getappt. Und es gibt kein Zurück. Mit eigentlich überzeugend geheucheltem Bedauern, dass wir mit unserem Antrag soviel Arbeit machen, bieten wir ihm an, doch lieber vor den behördlichen Schaltern
| Unterhaltung 21 Juni 2013 | 21
auf unseren nummerierten Aufruf zu warten. Doch alles ist zu spät! Der so arbeitsgierige und redselige Finanzakrobat lässt uns nicht mehr aus seinen Fängen. Und seine Kollegen haben weder mit ihm noch mit uns Mitleid. Schaffenswütig malträtiert er seinen Computer und fragt vor jeder Eingabe mal den einen, mal den anderen seiner genervten Mitarbeiter: „ Wie muss ich das jetzt machen? Wo muss ich jetzt drücken? Was gehört in diese Rubrik?“ So geht das ununterbrochen. Bis eine gutaussehende schlanke Fiskalgazelle, die gerade am Kopiergerät in unserer Nähe zu tun hat, ihn barsch anfährt: „Kümmere Dich um Deinen eigenen Kram.“ Wobei sie nicht Kram sagt sondern ein unanständiges Wort, auf dessen Wiedergabe ich aber mit Rücksicht auf die Seriosität dieses Blattes rücksichtsvoll verzichten möchte. Im übrigen liegt sie insofern falsch als es nicht um seinen Kram geht, sondern um unseren Scheiss. Nach endlosen zwei
Stunden teilt uns unser Geduldschulungsleiter feierlich mit: „Nun ist alles korrekt. Sehen Sie, ich drücke jetzt auf diesen Knopf.“ Er drückt triumphierend auf jenen Befreiung verheissenden Knopf. Das System zeigt an „error“. Gottlob bricht gerade die Mittagspause an und man wirft uns allesamt raus. Beim Abgang verspricht uns unser Steuerexperte hoch und heilig, nach vierzehn Uhr sei aber wirklich alles in Ordnung. Wir hegen die stille Hoffnung, dass sich in der Zwischenzeit einer seiner Kollegen, denn alle haben das Drama mitgekriegt, unserer erbarmt und sich der wohl restlos verfahrenen Sache annimmt und kehren zur angegebenen Zeit zurück an den Ort dieses so schmerzlich erlebten Finanzdesasters. Und werden Zeuge eines nicht mehr für möglich gehaltenen Wunders. Das Dokument mit der Steuernummer ist fertig. Uns fällt ein Stein vom Herzen und wir stellen fest: „So gemütlich ist Madeira.“
22 Kultur | Juni 2013| Juni 2013
Madeira Musik Festival V
om 7. bis 16. Juni findet das „Madeira Musik Festival“ statt. Eine Sinfonie der Sinne, die, fein, intelligent, gleichsam verführerisch, Einheimische wie Besucher an ausgewählte, charismatische Orte Madeiras zu entführen weiß. Tradition und Moderne inszenieren sich hier zu neuen faszinierenden Rhythmen und Klangbildern klassischer Musik moderner Meister, zeitgenössischen Tanzes im Dialog mit der Musik der Gegenwart, traditioneller Folklore Madeiras mit Zeitgeist, ungezügelter Leidenschaft eines zeitlosen Flamencos, zarten, subtilen „Ars subtilior“. Das Festival ist nicht nur Teil des
„Atlantik Festivals“, einem Juni-Event mit spektakulären Feuerwerken an allen Samstagabenden und zahlreichen Veranstaltungen an zentralen Orten Funchals. Unter dem Dach der Projektinitiative „Kultur als Botschafter Madeiras“ (Festivais Culturais da Madeira) ist es Teil eines vielfarbigen, virtuos und transnational aufgelegten Förderprogramms. Es spiegelt nicht nur Leidenschaft und Engagement aller Beteiligten wieder. Es steht für Madeira und die Idee und den Anspruch, multikultureller, kosmopolitischer und polyglotter Gastgeber zu sein für ein gleichgeartetes, internationales Publikum. Marisa Santos
23 | |23
2013 JuniJuni 2013
Atlantik Festival - Feuerwerk-Wettbewerb
Das Kirschenfest – Câmara de Lobos, Jardim da Serra
8., 15., 22. und 29. Juni
11. - 15. Juni
D
as Atlantik-Festival ist eine jährliche Veranstaltung, die spannende Unterhaltung und Kultur verbindet. Es besteht aus drei Teilen: dem Madeira-Musikfestival, dem Internationalen FeuerwerksWettbewerb und den Konzerten der Musikkapellen in Funchal. Aufführungen von klassischer Musik finden im Palácio de São Lourenço (sehenswert - normalerweise nicht dem Publikum zugänglich), im Stadttheater und im Museum „Casa das Mudas“ in Calheta sowie in mehreren Kirchen in Funchal statt. An jedem Samstagabend im Juni organisieren Wettbewerber aus verschiedenen Ländern ein prächtiges Feuerwerk mit begleitender Musik als Teil des Internationalen FeuerwerksWettbewerbs.
ie süße, weinrote Frucht der Kirsche ist der Ehrengast bei der „Festa da Cereja“, das jedes Jahr in Câmara de Lobos stattfindet. Eine Reihe von Kirschsorten
Die Feste der beliebten Heiligen
Klänge des Meeres
12. - 30. Juni
17. - 23. Juni
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ie „Festas dos Santos Populares“ sind sehr beliebt in Madeira. Sie sind drei Heiligen gewidmet: Santo António ist der Schutzheilige der Liebe, daher werden viele Ehen
im Juni geschlossen. São João, der Schutzpatron von Porto Santo, wird mit beleuchteten Ballons geehrt. São Pedro ist der Beschützer der Fischer; zu seinen Ehren werden Feste in den Häfen
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von Câmara de Lobos und Ribeira Brava abgehalten. Traditionelle Paraden defilieren durch die bunt dekorierten Straßen; es gibt viel Musik, Lagerfeuer und Essensstände.
V
erbringen Sie einen wunderbaren Nachmittag im Santa Catarina Park und lauschen den Klängen
werden während des Frühsommers geerntet, darunter die „Norberto“-Kirsche, die Madeiras Klima und Boden gut angepasst ist. Festliche Paraden,
portugiesischer Musik. Das dritte Event des Festivals „Klänge des Meeres“ zieht viele bekannte Musiker an wie:
Stände und Musik bieten viel Unterhaltung. Vergessen Sie nicht, ein Glas „Ginjinha“ zu probieren, das ist ein köstlicher Likör aus MorelloSauerkirschen.
Rui Velosa, Azeitonas, Mónica Ferraz, und André Indiana. Eintritt Samstag ab 18 Uhr. Tickets €10.
24 Insel | Juni |2013 Juni 2013
Orte der Insel: Ribeiro Frio Forellen und die Balcões laden ein von Martin Nöthe
I
m Innern der Insel findet sich auf der Karte ein kleiner Ort mit der Bezeichnung Ribeiro Frio, was übersetzt so viel bedeutet wie „kalter Fluss“. Wer von Süden oder Westen den Ort erreichen will, muss über den PoisoPass. Die ER 103 führt von Funchal aus hoch, die ER 102, 203 oder 202 aus Richtung Camacha und Caniço. An der dortigen Kreuzung geht es auch hinaus auf den Pico Arieiro. Vom Pass führt die Straße bergab durch etliche Kurven hinunter zu dem kleinen Ort Ribeiro Frio, der selbst im Sommer nicht selten in Dunst und Nebel liegt, während wenige Kilometer entfernt schönster Sonnenschein herrscht. Dann aber sollte man weiterfahren und an einem sonnigen Tage wiederkommen. Begrüßt wird man aus Richtung Poiso-Pass kommend von einem Hinweisschild mit der Aufschrift „Posto Aquícola“, und schon hat man unter Umständen Mühe, am Straßenrand eine Parklücke zu entdecken. Denn Ribeiro Frio hat Einiges zu bieten, wie auch der Blick in einen Reiseführer zeigt, und ist daher bei Touristen und Einheimischen für einen Ausf lug beliebt. Forellenzucht, Andenkenladen und Bar, Restaurant, die Wanderung zu den Balcões (Balkons) oder an der dortigen Levada gen Portela. Doch der Reihe nach. Eine Besonderheit ist hier zweifelsohne die schön gepflegte Anlage mit der Forellenzucht. In den verschiedenen Becken, die stets von klarem Bachwasser
Ausgewachsene Exemplare für den Teller
Jungfische in der Forellenaufzucht
Am Ende des Wanderwegs: Der Balkon
Anlage der Forellenzucht gespeist werden, kann man die Forellen in allen Größen vom kleinen Jungfisch bis zum schlachtreifen Exemplar betrachten, und das ohne Eintritt. Angeln ist natürlich verboten. Schon Anfang der 60er Jahre kam man mangels
Süßwasserfischen auf die Idee, Forellen zu züchten, auf Portugiesisch „trutas“. Die Forellen werden teilweise als Jungfische in den Flüssen ausgesetzt, der andere Teil landet in der Gastronomie auf den Tellern oder wird in
Supermärkten frisch oder geräuchert angeboten. Wer gleich Appetit bekommt, ist in dem nahen Restaurant gut aufgehoben. Wer also auf einer Speisekarte Forellen entdeckt, kann eigentlich sicher sein, dass es sich nicht um eingeführte Ware handelt. Der Ort ist weiter der Au sga ngspu n kt f ür eine beliebte da kurze Wanderung zu den „Balkonen“. Damit ist gemeint, dass der zumeist
schattige Weg auf einer Art Plattform endet, einem Balkon ähnelnd. Von hier hat man bei klarer Sicht einen wunderschönen Blick auf die höchsten Berggipfel Madeiras sowie gen Osten auf den sogenannten Adlerfelsen. Die Wanderung war ausführlich beschrieben in der April-Ausgabe der „inmadeira“ Zeitung , daher wird auf Details hier verzichtet. Auf der anderen Straßenseite ist man über
einen Weg neben dem Restaurant nach wenigen Metern an einer Levada, in der man auch Forellen sehen kann. Sie führt ca. 10 km lang nach Portela, was aber gut 4 Stdn. dauert. Daher bietet es sich an, die Levada nur ein Stück entlang zu wandern und dann wieder zurück zu kehren zum Auto. Den anderen Teil der Wanderung kann man dann gut von Portela aus machen.
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Juni 2013 Juni 2013
Was auf Madeira blüht und gedeiht: Die Erdnuss-Kassie
von Martin Nöthe
M
adeira hat aus gutem Grunde den Beinamen „Blumeninsel im Atlantik“. Das ganzjährig milde Klima lässt fast alle Pflanzen gedeihen, die in der subtropischen oder tropischen Zone der Erde vorkommen. Kein Wunder, dass viele im Laufe der Zeit zumeist per Schiff nach Madeira verbrachte Pflanzen aus vielen Ländern dieser Welt auf Madeira Fuß fassten. Der Botanische Garten oder der kleine Stadtpark in Funchal unweit der Kirche „Sé“ zeugen davon. Aber auch in freier Natur und in Gärten von Häusern findet man viele Pflanzen/Blumen, die einst eingeschleppt wurden. Eine dieser Blumen ist die Erdnuss-Kassie, auch Erdnussbutter-Kassie, indische Gewürzrinde, Kerzenstrauch oder genannt. Die Pflanze gehört botanisch gesehen zur Ordnung der Schmetterlingsblütenartigen, zur Familie der Hülsenfrüchtler und zur Unterfamilie der Johannisbrotgewächse. Der Zusatz „Erdnuss“ rührt von dem erdnussähnlichen Geruch, der von den
gelben kerzenähnlichen Blüten mit etwas Fantasie ausgeht. Ihre gefiederten, mit einem weichen Flaum behaarten Blätter riechen intensiv nach Erdnussbutter, wenn man sie berührt, daher der Zusatz „Erdnussbutter“ bei einer Variation der Namensbezeichnungen. Ursprünglich ist die Kassie im tropischen Afrika beheimatet. Ihre 20-30 cm hohen Blütenkerzen entwickeln sich aus schwarzen Blütenknospen. Dabei öffnen sich nie alle Blüten zeitgleich, sondern zeitversetzt nacheinander. Dadurch blüht der Strauch viele
Wochen, ja oft Monate, und ist deshalb ein beliebtes Zierobjekt für Vorgärten, zumal sie sonnige Standorte liebt. Ab etwa 10 º C faltet die Pflanze die Blätter zusammen, um sich so vor Wärmeverlusten zu schützen. Aus der Blüte werden nach dem Verblühen Schoten mit dem Samen. Auch in Deutschland kann man Samen der Kassie über den Fachhandel bekommen. Sie ist aber hier nur als Sommerpflanze geeignet oder für Wintergärten, denn sie ist nicht frostfest; nicht verwunderlich für eine ja eigentlich tropische Pflanze.
26 Juni2013 2013 26 | |Juni
ALZHEIMER
- gibt es eine Vorbeugung? von Dr. Helmut Uhle
V
orbeugen ist besser als heilen - so sagt schon der Volksmund. Das muss erst recht dann gelten, wenn eine Krankheit (noch) nicht heilbar ist. Und das ist bei der Demenz vom AlzheimerTyp (im Folgenden “Alzheimer” genannt) leider der Fall. Es wird zwar - angesichts des für die Pharmaindustrie zu erwartenden Umsatzes nicht verwunderlich mit erheblichem Aufwand an der Entwicklung von Medikamenten gearbeitet. Die zurückliegenden Forschungen haben jedoch einen Rückschlag dadurch erlitten, dass die Medizin seit neuestem davon ausgeht, dass entzündliche Prozesse im Gehirn die eigentliche Ursache für den Ausbruch von Alzheimer sind. Mit einer gezielten Vorbeugung kann nicht früh genug begonnen werden. Es ist nämlich so, dass die organischen Veränderungen im Gehirn, die zum Ausbruch der Krankheit führen, sich schon viele Jahre vorher zu manifestieren
beginnen und bisher nicht diagnostizierbar sind. Beängstigend ist allerdings der rasche Anstieg mit fortschreitendem Alter. Die prozentuale Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken, beträgt mit 65 Jahren: 2% mit 70 Jahren: 3% mit 75 Jahren: 6% mit 85 Jahren: 20% Zur Senkung des AlzheimerRisikos werden zunächst die üblichen allgemeinen Ratschläge erteilt: - Kontrolle des Blutdrucks - gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung - Senkung des Cholesterinspiegels -Senkung eines erhöhten Homocysteinspiegels Vor einiger Zeit hat man die interessante Feststellung gemacht, dass bei Rheumakranken so gut wie nie Alzheimer auftritt. Das hat man (logischerweise) darauf zurückgeführt, dass Rheumakranke mit entzündungshemmenden Medikamenten, wie z.B. Ibuprofen, behandelt werden. Es liegt aber - genauso
logisch - auf der Hand, dass die Pharmaindustrie kein gesteigertes Interesse daran hat, ein in der Herstellung billiges Schmerzmittel als Medikament gegen Alzheimer zu propagieren. Da es sich bei Alzheimer nun einmal um eine Erkrankung des Gehirns handelt, muss auch eine Vorbeugung gezielt am Gehirn ansetzen. Immerhin wurde nachgewiesen, dass Personen, die in ihrem Berufsleben eine geistig weniger anspruchsvolle Tätigkeit ausgeübt haben, häufiger an Alzheimer erkranken (wohlgemerkt: die Betonung liegt nicht auf “geistig”, sondern auf “anspruchsvoll”). Auch häufiger Fernsehkonsum steht im Verdacht, das Krankheitsrisiko zu erhöhen - wohl nachvollziehbar angesichts des modernen Programmangebots. Ein “einfaches” Gehirntraining, wie das Lösen von Kreuzworträtseln oder Sudoku wird von vielen Gehirnforschern in diesem Zusammenhang als wenig effektiv angesehen, Als einziges effektives Mittel der (nichtpharmazeutischen)
Vorbeugung verbleibt damit die “geistig anspruchsvolle Tätigkeit”. Darunter ist zu verstehen eine geistige Tätigkeit, die möglichst viele Regionen des Gehirns anspricht und beansprucht. Sie ist wenig wirksam, wenn sie nur als notwendige Vorbeugungsmaßnahme betrieben wird. Sie muss vielmehr und das ist ganz wichtig - mit Begeisterung ausgeübt werden. In diesem Zusammenhang wäre zu nennen das Lernen eines Musikinstruments oder einer Fremdsprache, das Lesen anspruchsvoller Bücher oder auch das Surfen im Internet, also Tätigkeiten, die man auch allein ausüben kann. Es wurde allerdings nachgewiesen, dass die Wirkung deutlich größer ist, wenn Tätigkeiten im Rahmen sozialer Kontakte ausgeübt werden. Dabei bietet sich die Möglichkeit wichtiger geistiger Anregungen und von Gedankenaustausch. Wie wichtig soziale Kontakte für das Gehirn sind, zeigt die Tatsache, dass Alleinstehende ein doppelt so hohes Risiko haben, an
Alzheimer zu erkranken. Auch die sogenannte “Nonnenstudie” hat einen überzeugenden Beweis für diese These erbracht. Im Rahmen dieser Studie wurden in Amerika über 600 Nonnen im Alter zwischen 75 und 105 Jahren jahrelang beobachtet und regelmäßig geistig getestet. Die verstorbenen Nonnen stellten ihr Gehirn für Untersuchungen zur Verfügung. Bei einigen wurden organische Veränderungen im Gehirn im Sinne von Alzheimer, z.T. im Endstadium, festgestellt. Das Erstaunliche war aber, dass auch diese organisch als krank geltenden Nonnen bis zu ihrem Lebensende geistig völlig normal waren. Neue soziale Kontakte hier im Ausland zu finden, ist natürlich schwieriger, als es das in Deutschland wäre. So ist die Idee entstanden, einen (nichtkommerziellen) Gesprächskreis ins Leben zu rufen. In diesem sollen die Möglichkeiten der Vorbeugung nicht nur diskutiert, sondern auch praktisch angewendet werden. Interessenten melden sich bitte unter der Tel.-Nr. 963735901.
| Classifieds | Insel 27 27
Juni 2013 Juni 2013
Sport
Futsal in Deutschland? Ja! Immer mehr! Von: Klaus Jahn
A
ndres Iniersta, alle brasilianischen Fußballer von Weltklasse, CR7 (?) sind mit Futsal groß geworden. In Brasilien spielen alle Fußballer als Kinder Futsal, ehe sie sich für den Rasenfußball entscheiden. Die wichtigsten Merkmale von Futsal sind, dass Futsal in der Halle und ohne Bande gespielt wird, dass der Ball sprungreduziert ist, und dass eine Fair-Play-Regel das faire Spiel fordert. In Deutschland hat Futsal lange Jahre ein DornröschenDasein geführt. Um auch dem Problem-Wort "Futsal" aus dem Weg zu gehen, haben viele die offizielle Beschreibung von Futsal, nämlich „Hallenfußball nach FIFA-Regeln“ gewählt. Das löste selbstverständlich nicht das Problem der Akzeptanz bei den gestandenen Fußballern, für die das Spiel auf dem grünen Rasen einen ganz hohen Stellenwert besitzt. So ist es nicht verwunderlich, dass in Deutschland bislang noch keine Nationalmannschaft und der entsprechende Unterbau in diesem Bereich existieren. Aserbaidschan, Mazedonien und Finnland beispielsweise kämpfen derzeit um die Teilnahme an
der Europameisterschaft 2014, während Deutschland noch zuschaut, aber sich zunehmend besser sortiert. Experten haben längst erkannt, dass man hier von der intelligenten Art des Hallenfußballs reden muss. Insbesondere die nicht vorhandene Bande verhindert das Bolzen mit dem dazugehörigen Kraftgehabe, wie es jahrzehntelang in den Wintermonaten in deutschen Fußballhallen üblich war. Der sprungreduzierte Ball erscheint nur auf den ersten Blick bequemer, da er schneller zu kontrol-
lieren ist. Er fordert jedoch auch eine höhere Handlungsintelligenz, Handlungsbereitschaft und somit besonders ein sehr viel schnelleres Spiel. Beim Futsal sieht man in der Tat technisch hoch stehende Spiele. Seit 2006 richtet der Deutsche Fußball-Bund DFB den DFBFutsal-Cup aus. Dies wurde in den vergangenen Jahren in verschiedenen Systemen gespielt, in 2013 wurden erstmalig alle Spiele bis zum Endspiel durchgelost, so dass in den Viertelfinalspielen, in den Halbfinalspiele und
auch im Finale immer eine Mannschaft Heimvorteil hat. Die Zuschauerresonanz ist entsprechend positiv gewesen. So waren allein bei dem Finalspiel in Hamburg etwa 1200 begeisterte Zuschauer in der Halle. Eine völlig ungewohnte Situation im Futsal, dass das Spiel aufgrund des guten Zuspruchs erst mit zehnminütiger Verspätung angepfiffen wurde, damit alle Zuschauer von Beginn an dabei sein konnten. In den diesjährigen HalbfinalSpielen setzten sich am 23. und 24. März 2013 in Hamburg die dortigen Panthers gegen Bayer 05 Uerdingen mit 5:4 durch, in Münster gewann der UFC Münster gegen SD Croatia Berlin mit 10:9. Waren schon die Halbfinals spannungsgeladen, so erfüllte in dieser Hinsicht auch das Endspiel die Erwartungen. Zum zweiten Mal hintereinander konnte die Mannschaft der Panthers aus Hamburg gewinnen, sie setzten sich mit 6:4 gegen den UFC Münster durch. Damit haben sich die Hamburg Panthers für die Vorrunde des UEFA-Futsal-Pokals qualifiziert. Auch hinter diesem Highlight hat sich in den letzten Wochen viel positiv für dieses intelligente Spiel entwickelt. Die Präsidenten der Landesverbände haben auf einer
ihrer Sitzungen beschlossen, dass ab 2014 ein Länderpokal ausgespielt wird. Die DFB-Zentralverwaltung arbeitet nun mit Hochdruck an der Gestaltung dieses Turniers. Diese hochklassige Gelegenheit eröffnet den Spielern eine Perspektive für ihre sportliche Entwicklung und ihr sportliches Weiterkommen. Mit diesem Länderpokal ist der Weg zur Gründung einer Nationalmannschaft nun vorgezeichnet und deutlich kürzer geworden. So wird denn auch Deutschland wohl den Weg gehen, dass Futsal die in Deutschland so beliebten Hallen-Fußballturniere ablösen wird. Hilfreich wäre es, wenn "von oben" die Empfehlung ausgesprochen würde, dass alle Spiele in der Halle nach FIFA-Regeln durchzuführen sind. Zukunftsmusik: Eine etwas verlängerte Winterpause bei den Amateuren könnte die Tür für Futsal ganz weit öffnen. Gleichzeitig würde man dem Problem begegnen, dass Spieler sich für Futsal oder Rasenfußball entscheiden müssten, sie können in Ruhe beides tun. Was lange währt, wird endlich gut! Klaus Jahn DFB-Ausschussvorsitzender Freizeit- und Breitensport
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Museen / Attraktionen Funchal Madeira Story Centre Ausstellungen: 10.00 – 18.00 Souvenirladen: 10.00 – 19.00 (Täglich geöffnet außer am 1. Weihnachtsfeiertag) In diesem äußerst interessanten, interaktiven Museum ‘erlebt’ der Besucher auf einer virtuellen Reise in die Vergangenheit in chronologischer Folge die großen historischen Ereignisse des Archipels, angefangen von seiner vulkanischen Entstehung vor 14 Millionen Jahren bis zum ersten, in Madeira gelandeten Wasserflugzeug und den Zeiten des Infanten Dom Henrique bis zu Napoleon und Churchill. Außerdem bietet das Madeira Story Centre eine multifunktionale Panorama-Terrasse, die mit Teleskopen ausgestattet ist, ein attraktives ThemaCafé und einen Souvenirladen mit exklusiven Madeira-Produkten. Museum der Zeitgenössischen Kunst Montag bis Samstag 10.00 – 12.30 und 14.00 – 17.30 Geschlossen an Sonn- u. Feiertagen Forte São Tiago - Altstadt In diesem Museum mit seiner einmaligen Lage im Forte São Tiago finden Sie eine Dauerausstellung zeitgenössischer Kunst. Zudem gibt es hier auch oft temporäre Ausstellungen, zu denen verschiedene Künstler und Werke anderer Galerien und Einrichtungen eingeladen werden. Museum der Sakralen Kunst Dienstag bis Samstag 10.00 – 12.30 und 14.00 – 18.00 Rua do Bispo 21 Die Ausstellung umfasst religiöse Skulpturen, Schmuck und Gemälde aus der Zeit 16. bis 18. Jahrhundert.
Stadt Funchal Museum Montag bis Freitag 09.00 – 12.30 und 14.00 – 17.30 Largo do Colégio Dieses Museum mitten im Rathaus dokumentiert die 500 jährige Geschichte der Stadt Funchal. Büchermuseum Mário Barbeito de Vasconcelos Montag bis Freitag 09.30 – 13.00 und 15.00 – 18.00 Samstag 09.30 – 13.00 Geschlossen an Sonn- u. Feiertagen Avenida Arriaga In diesem Museum finden Sie eine Sammlung über Christopher Columbus, seltene Bücher und Münzen sowie zur Geschichte Madeiras. Museum Henrique und Francisco Franco Dienstag bis Samstag 10.00 – 12.30 und 14.30 – 17.30 Geschlossen an Sonn- u. Feiertagen Rua João de Deus In diesem Museum sind die Meisterwerke der Brüder Henrique und Francisco Franco zu sehen. Hausmuseum Frederico de Freitas Dienstag bis Samstag 10.00 – 12.30 und 14.00 – 18.00 Sonntag 10.00 – 12.30 Geschlossen an Feiertagen Calçada de Santa Clara Themaausstellungen zu Kacheln, religiösen Skulpturen, Möbeln und Keramik. Museum Quinta das Cruzes Dienstag bis Samstag 10.00 – 12.30 und 14.00 – 17.30 Sonntag 10.00 – 13.00 Geschlossen an Feiertagen
Calçada do Pico Die Ausstellung umfasst portugiesische und aus anderen Ländern stammende Möbel vom 16. bis 19. Jahrhundert, Porzellan und portugiesische Fayence vom 17. bis 19. Jahrhundert sowie portugiesische Skulpturen und Gemälde. Universum der Erinnerungen – J. C. Abreu Dienstag bis Samstag 10.00 – 12.00 und 14.00 – 17.00 Sonntag 10.00 – 12.00 Geschlossen montags und an Feiertagen Calçada do Pico Dieses Museum ist eine Stiftung von João Carlos Abreu, der aus Madeira stammt und seit vielen Jahren das Amt des Staatssekretärs für Kultur und Tourismus begleitete. Das Haus ist eng verbunden mit seinem Leben als Reisender, Journalist, Dichter und öffentliche Persönlichkeit. Verteilt über 14 Räume finden Sie mehr als 10.000 interessante Ausstellungsstücke, darunter Bücher, Keramik, Gemälde und Bronzeobjekte aus aller Welt. Städtisches Museum Dienstag bis Freitag 10.00 – 18.00 Samstag, Sonntag und an Feiertagen 12.00 – 18.00 Rua da Mouraria Hier finden Sie alles über die Fauna, Flora und Geologie der Insel Madeira sowie ein Aquarium und die Stadtbücherei. Weinmuseum Montag bis Freitag 09.30 – 12.30 und 14.00 – 17.00 Geschlossen an Feiertagen Rua 5 de Outubro Wenn Sie mehr über die Herstellung von Madeirawein wissen möchten ist dieses Museum ein absolutes Muss! Sie finden hier alles, von Bildern bis Maschinen, was einen Bezug zum Weinanbau und Herstellung hat.
Madeirawein-Museum Montag bis Freitag 09.00 – 15.00 Samstag 09.00 – 14.00 Avenida Arriaga Hier im ältesten Weinkeller Madeiras können Sie Dokumente, Bücher und Maschinen besichtigen, die über die Vergangenheit der Madeirawein-Herstellung dokumentieren. IBTAM / Weinmuseum Montag bis Freitag 10.00 – 12.30 und 14.30 – 17.30 Geschlossen an Feiertagen Rua Visconde de Anadia In dieser Ausstellung gibt es alles über die Madeira-Stickerei sowie Trachten und Möbel zu sehen. Elektrizitätsmuseum Dienstag bis Samstag 10.00 – 12.30 und 14.00 – 18.00 Geschlossen an Feiertagen Rua da Casa da Luz In diesem Museum finden Sie seltene Maschinerie und Anlagen, die über ein Jahrhundert Stromerzeugung dokumentieren. Núcleo Museológico da Cidade do Açúcar (Zuckermuseum) Montag bis Freitag 10.00 – 12.30 und 14.00 – 18.00 h Praça Colombo Diese Ausstellung, die ausschließlich der Zuckerindustrie und dem Zuckerhandel gewidmet ist, dokumentiert die Bedeutung des Zuckers im wirtschaftlichen und sozialen Leben Madeiras sowie dessen Einflüsse im kulturellen und künstlerischen Bereich während des 15. und 16. Jahrhunderts.
Ribeira Brava Ethnographisches Museum Madeira Dienstag bis Sonntag 10.00 – 12.30 und 14.00 – 18.00 Geschlossen an Feiertagen Rua São Francisco Dieses Museum zeigt eine Sammlung ethnographischer Objekte mit Bezug zur regionalen Kultur und Gesellschaft. Calheta Centro das Artes Casa das Mudas Dienstag bis Sonntag 10.00 – 19.00 (Eintritt € 5,00 – 50 % Rabatt für Senioren und Kinder) Das neue Kunstzentrum Casa das Mudas, dessen architektonisches Konzept selbst ein Werk der modernen Kunst ist, das für den Architekturpreis Mies van der Rohe 2005 nominiert wurde, zeigt Wechselausstellungen der verschiedenen Künste und Stile von heimischen, nationalen und internationalen Künstlern. In den Ausstellungsräumen finden häufig auch Tanz- und Theaterdarbietungen sowie andere künstlerische Events statt. Caniçal Walfang-Museum Die Ausstellung dokumentiert die Walfangindustrie, die auf Madeira bis 1970 sehr große Bedeutung hatte. Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr.
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Die Deutschsprachige Evangelische Kirche auf Madeira stellt sich vor Wir sind eine der vier deutschen evangelischen Kirchengemeinden in Portugal. Die Muttergemeinde in Lissabon führt ihre Gründung auf das Jahr 1761 zurück.
Gottesdienste Sonntags alle 2 Wochen um 16.00Uhr in der Schottischen Kirche am Jardim Municipal von Funchal. Schottische Kirche (Igreja Presbiteriana) am Jardim Municipal, Funchal Ilse Everlien Berardo, Theologin Telefon +351 291765913 Fax +351 291775189 E-Mail everlien@gmail.com
In den vergangenen Jahrzehnten haben sich außerdem Gemeinden in Porto, im Algarve und auf Madeira gebildet. Die Kirchengemeinde Madeira besitzt kein eigenes Haus und führt ihren Dienst ehrenamtlich aus, dadurch entstehen uns keine Personal-Kosten. Mit den freundlichen Gaben von Kollekten und Spenden können wie unsere Sachkosten abdecken. Die Gottesdienste und der anschließende Kirchenkaffee finden in der Presbyterianischen Kirche am Jardim Municipal in Funchal statt. Der Kirchenkaffee dient als sanfter Übergang
zum Alltag. Der Gottesdienst erfährt dadurch eine Vertiefung, die als positive Erfahrung in die neue Woche mit hinein genommen wird. Bei den Abkündigungen laden wir Residente und Gäste der Insel ein, noch ein wenig bei Kaffee und Kuchen, Gespräch und Information in der gottesdienstlichen Gemeinschaft zu verweilen. Dankbar wird diese Einladung von vielen angenommen, und an den zufriedenen Blicken wächst unsere Freude Gottesdienste zu feiern.
Wir feiern unsere Gottesdienste vierzehntägig und laden dazu ein auf Bekanntmachungen, die im Tourismusbüro und dem Schaukasten der Kirche ausgehängt sind.
Unseren Dienst verstehen wir in der christlichen Verkündigung durch Wort und Sakrament. Unsere seelsorgerliche Aufgabe gilt auch der Feier von Trauungen, Taufen, Konfirmationen, Segnungen und der Begleitung zur letzten Ruhestätte. Die deutschen evangelischen Kirchengemeinden Portugals sind um ein geschwisterliches Verhältnis zu allen anderen christlichen Kirchen bemüht. Wir freuen uns auf Ihren Gottesdienstbesuch. Der Gemeindekirchenrat
Juni 2013
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Im nächsten Monat... Liebe Leserinnen und Leser, das war der Juni. Wir hoffen, Sie haben viel Freude mit unserer aktuellen Ausgabe. Schon neugierig auf den Juli? Hier ein kleiner Vorgeschmack: An jedem 1. Juli feiert ganz Madeira mit dem „Madeira-Tag“ den Jahrestag seiner Unabhängigkeit vom portugiesischen Festland als Mischung aus lebendiger Geschichte und fröhlichem Fest. Angel-Enthusiasten aus allen
Ländern messen sich im Juli bei den jährlichen HochseeangelMeisterschaften vor den Küsten Madeiras, weltweit eine der ersten Adressen. Die „Seewoche“ in Porto Moniz lockt mit bunter Unterhaltungsvielfalt und spannenden Wettbewerben an einen der malerischsten Orte Madeiras. Für unvergessliche Abende unter freiem Himmel und inmitten malerischer Parklandschaft: das
"Funchal-Jazz-Festival". Hochkarätige Jazzmusiker aus aller Welt präsentieren absoluten musikalischen Hochgenuss, inszeniert vor einzigartigem Bühnenbild einer einem Amphitheater gleichenden Kulisse des pulsierenden Funchals. Das Festival ist weit über die Grenzen Madeiras hinaus bekannt und zieht jedes Jahr mehr Besucher aus aller Welt in seinen Bann. Endlos tanzen und feiern in die laue Sommernacht hinein: Das „48
Stunden Tanzfestival“ in Santana bietet dem Nimmersatten einen Potpourri aus traditioneller und moderner Musik bei reichlich Leckereien für Leib und Wohl. Kein Juli ohne das wohl älteste Festival für traditionelle Volksmusik in Portugal: das „Festival Raízes do Atlântico“ (Wurzeln des Atlantik). Feinste, traditionelle madeirensische Klänge und national wie international erfolgreiche Volksmusik
Portugals im lebendigen Dialog zwischen tiefverwurzeltem, traditionellem Erbgut und zeitgenössischer Interpretation. Das und vieles, vieles mehr Interessantes, Wissenswertes, Infos, Tipps. Was Sie in keinem Reiseführer finden - lesen Sie in unserer nächsten Ausgabe (Anfang Juli). Genießen Sie bis dahin das wundervolle Madeira: Leben. Lieben. Madeira. Até lá! und bleiben Sie uns als Leser treu.
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