ÖGH Reptilientag

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7. ÖGH REPTILIENTAG

Haus für Natur Museum Niederösterreich, St. Pölten

Samstag, 28. September 2024

10:00 – 17:00

10.00 – 10.15 Kai Kolodziej und Ronald Lintner Begrüßung und Eröffnung

10.15 – 10.40 Mario Eidenberger Zwerg-Stachelschwanzskinke der Gattung Egernia – Haltung und Zucht des Egernia depressa Komplex

Die australischenSkinkeder Gattung Egernia erfreuensichaufgrundihrergeringenGröße,der relativ einfachen Haltung und des außergewöhnlichen Sozialverhaltens seit vielen Jahren großer Beliebtheit in der Terraristik. Erst im Jahr 2011 wurden neben Egernia depressa drei weitere Arten (Egernia epsisolus, Egernia cygnitos und Egernia eos) beschrieben.

Der Vortragende informiert über seine langjährige Erfahrung in der Haltung und Zucht der kleinen Skinke aus Down Under.

10.45 – 11.10 Stephan Ettmar

Die Großkopf-Schlammschildkröte (Claudius angustatus) – Haltung im Terrarium

Schnappschildkröten der Gattung Chelydra und Macrochelys sind wegen ihres urigen Aussehens und ihrer selbstbewussten Haltung auch Nicht-Terrarianern bekannt. Weil sie aber recht groß werden, ist ihre Haltung vergleichsweise aufwändig. Die GroßkopfSchlammschildkröte (Claudius angustatus) besticht hingegen durch ihr ebenso imposantes Verhalten und ihre Erscheinung bei deutlich geringerer Körpergröße und ist daher auch einfacher zu halten. Lediglich die Zucht erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl, weswegen die Art in den letzten Jahren in der Terraristik immer beliebter wurde. Im Vortrag wird die monotypische Gattung Claudius genauer vorgestellt: Der Bogen reicht von Systematik und Taxonomie über die Haltung bis zur Beschreibung der notwendigen Faktoren für eine erfolgreiche Nachzucht seit 2016.

11.15 – 11.40 Werner Stangl

Projekt „Schutz der steirischen Hornotter“

Seit 2019 arbeitet der Steirische Reptilien- und Amphibienverein für den Erhalt der Lebensräume der letzten noch in der Steiermark vorkommenden Hornvipern (Vipera ammodytes). Der Vortrag beleuchtet Arbeitsmethoden der Arbeitsgruppe, wie Individualerkennung, Einsatz von Drohnen und Wildkameras und die daraus resultierenden neuesten Erkenntnisse.

11.45– 12.10 Rainer Fesser

Hybriden zwischen Kreuzotter und Hornviper in der Steiermark?!

Im Rahmen unserer Arbeit in drei Hornvipern-Lebensräumen in der Steiermark haben wir in einem dieser Lebensräume zwei Schlangen gefunden, die in den meisten ihrer sichtbaren Merkmale zwischen der Kreuzotter (Vipera berus) und der Hornviper (Vipera ammodytes) stehen. Diese Tiere werden im Vergleich mit den möglichen Eltern-Arten vorgestellt und die Wahrscheinlichkeit ihres Hybrid-Status dargelegt.

12.15 – 13.15

Mittagspause

13.15 – 13.35 Thomas Wampula

Freude am Chamäleon

Die Lesung befasst sich mit Strömungen in der Terraristik, die wohl zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind.

Mit Einfühlungsvermögen und Phantasie lässt sich die Haltung unserer Pfleglinge unter tiergerechten und höchst ästhetischen Gesichtspunkten betreiben.

13.40– 14.05 Kai Kolodziej

Von Strickleitern und Zisternen – Herping in Marokko

Herping in Marokko einmal anders - statt langen Streifzügen durch Dünen oder Steinwüsten, geht es abwärts, mit Strickleitern in die Tiefen von Zisternen, welche zu Hunderten zu finden sind. Diese Zisternen stellen eine tödliche Falle für kleinere Tiere, wie Amphibien und Reptilien, dar. Innerhalb von drei Marokko-Reisen hat der Vortragende hunderte dieser Zisternen kontrolliert und konnte viele Reptilien aus diesen retten und sie anschließend fotografieren.

14.10 – 14.35 Inez Walter

Erste Erfahrungen mit dem Krokodilschwanzteju (Crocodilurus amazonicus) im Tiergarten Schönbrunn

Über die südamerikanische Krokodilschwanztejus (Crocodilurus amazonicus) ist noch wenig bekannt, ein Grund warum sie für die Terraristik-Szene im Moment so interessant sind. Diese noch kaum erforschte semiaquatische Art kann man - wenn man Glück hat - im Amazonasgebiet auf hohen Ästen über dem Wasser ruhend finden. Der Tiergarten Schönbrunn hatte vor drei Jahren durch Schließung einer Auffangstation für Reptilien die Möglichkeit ein harmonisierendes Pärchen zu erhalten.

Nach zwei Jahren des Kennenlernens der Eigenheiten dieser Art stellten sich glücklicherweise auch die ersten Nachzuchterfolge ein. Die Vortragende wird über diese ersten Erfahrungen berichten.

14.40 – 15.05 Rupert Eckkrammer

Die Neugestaltung einer Terrarien-Schauanlage im Haus der Natur

Das Haus der Natur in Salzburg besteht seit 1924 und befindet sich seit 1959 an seinem heutigen Standort im ehemaligen Ursulinenkloster. Im November 2022 wurde mit dem Umbau des Reptilienzoos begonnen, welcher 2024 abgeschlossen wird. Im Rahmen dieses Vortrages werden die Überlegungen hinter der Neuausrichtung der Terrarien-Schauanlage präsentiert und das neue Konzept des Reptilienzoos erläutert. Dabei werden auch die ProblemeundHerausforderungen,welchereinNeubaudieserGrößenordnungmitsichbringt, thematisiert.

15.10 – 15.35 Peter Zürcher

Terrarium ohne Mauern – Wildlife Range Reptilienzoo Nockalm

2018 erwarb der Reptilienzoo Nockalm ein an den Zoo anschließendes 10.000m² großes Grundstück, welches wild und unbebaut war, mit dem Ziel dieses weiterhin naturnah zu pflegen und die dortige Natur erblühen zu lassen.

Peter Zürcher und sein Team brachten diverse Strukturen ein, um Reptilien und Amphibien in diesem Gebiet zu fördern. In der Region rund um den Reptilienzoo kommen fünf Reptilienarten und sieben Amphibienarten vor. In der Wildlife Range wird kein Tier ausgewildert, sondern auf den natürlichen Zuzug der Tiere der Region gesetzt. In seinem Vortrag berichtet Peter Zürcher, wie sich die Tierwelt in den letzten 7 Jahren verändert hat und welche Maßnahmen gesetzt wurden.

15.40 – 16.05 Raphael Doll

Haltung und Nachzucht des Halmahera-Python (Simalia tracyae)

Der Halmahera-Python wurdebisher nur sehr selten in menschlicher Obhut nachgezogen,von einer gezielten Vermehrung ganz zu schweigen. Dem Vortragenden ist 2023 die Nachzucht underfolgreicheAufzuchtdieserArtgeglücktunderkonnteseinenErfolg2024reproduzieren.

In seinemVortragstellter dieseseltenePython-Art vorundberichtetüberdieSchwierigkeiten und wichtigsten Punkte der Haltung und Zucht dieser Art.

16.10 – 17.00 Ronald Lintner

Führung durch die Sonderausstellung: Tierisch mobil! Natur in Bewegung

Mit 100.000 Stundenkilometern rast die Erde durchs All. Ihre einjährige Reise um die Sonne verändert ständig die Lebensbedingungen auf ihrer Oberfläche. Und setzt dadurch gewaltige Tierwanderungen in Gang. Durch Wasser, Luft und an Land ziehen jedes Jahr riesige Gruppen, Herden, Schwärme über die Erdoberfläche. Dabei geht es u.a. um die Sicherung von Nahrungsgrundlagen, das Meiden widriger Wetterbedingungen, das Aufsuchen von Laichgründen bzw. Sexualpartnern oder die Erschließung neuer Lebensräume und Nahrungsquellen.

Ihre körperlichen Leistungen dabei sind erstaunlich, ihre Navigationskünste beeindruckend. Wer wandert wohin? Wie schaffen sie das? Was treibt sie an?

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