MÄRZ 2024

„Die Choreografie ist das, was man sieht, ohne tiefere Bedeutung. Ich mag es, wenn es nur um den Tanz selbst geht. [...] Alles muss seinen Platz haben. [...] Bis alles so funktioniert, wie es soll. Das ist im Grunde die Idee.“
HANS VAN MANEN
Großer Saal
Festspielhaus St. Pölten
ÖSTERREICH-PREMIERE
Dauer: ca. 2 Std. (inkl. zwei Pausen)
Einführung mit Bettina Masuch und Juliane Schunke 18.30 Uhr, Kleiner Saal
Künstlerische Leiterin Festspielhaus St. Pölten:
Bettina Masuch
RUBIES
CHOREOGRAFIE George Balanchine
MUSIK *Igor Strawinsky: Capriccio für Klavier und Orchester (1928−29, rev. 1949)
BÜHNE Pepe Leal
KOSTÜME Karinska
EINSTUDIERUNG Nanette Glushak
Uraufführung Choreografie: 13. April 1967, New York
Aufführungsrechte Musik: Boosey & Hawkes · Bote & Bock GmbH, Berlin
VISIONS FUGITIVES
CHOREOGRAFIE Hans van Manen
MUSIK *Sergei Prokofjew: Visions fugitives op. 22 ((1915−1917; Bearbeitung für Streichorchester: Rudolf Barshai)
BÜHNE & KOSTÜME Keso Dekker
LICHT Joop Caboort
EINSTUDIERUNG Nancy Euverink
Uraufführung Choreografie: 23. April 1990, Amsterdam
Aufführungsrechte Musik: Boosey & Hawkes Bote & Bock GmbH, Berlin für Hawkes & Son London Ltd.
ENEMY IN THE FIGURE
CHOREOGRAFIE, BÜHNE, LICHT & KOSTÜME
William Forsythe
MUSIK *Thom Willems (Zuspielung)
EINSTUDIERUNG Ana Catalina Román, Thomas McManus
Uraufführung Choreografie: 12. April 1989, Frankfurt/M.
Aufführungsrechte Musik: Boosey & Hawkes Bote · Bock GmbH, Berlin.
TANZ Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg
SOLISTIN Alina Bercu Klavier
MUSIKALISCHE LEITUNG Christoph Stöcker
ORCHESTER Tonkünstler-Orchester
Das tänzerische Element ist der dominierende Pulsschlag in Strawinskys Musik. Er ist immer spürbar, eindringlich, stets überzeugend. Man fühlt ihn sogar in den Pausen. Er hält jedes seiner Werke zusammen und durchdringt sie alle. In jedem Werk wächst dieser Pulsschlag zu einem kraftvollen Motor an, so dass man, wie bei Mozart, am Ende des Werkes fühlt, dass mit seinem Inhalt eine endgültige, erschöpfende Auseinandersetzung stattgefunden hat. Strawinskys strenges rhythmisches Empfinden ist das Zeichen seiner Autorität: über die Zeit und – über seine Interpreten.
Der Choreograf sollte dieser Führung unbegrenztes Vertrauen entgegenbringen. Strawinskys Rhythmik, und sei es nur als fester Ausgangspunkt, wird seinen eigenen Ideen die größtmögliche Steigerung bieten. Der Choreograf kann keine Rhythmik erfinden, er kann sie nur in Bewegung umsetzen. Der Körper ist sein Medium und kann aus eigener Kraft zwar kurzfristig improvisieren, rhythmische Organisation größeren Ausmaßes jedoch ist ein Prozess, der der Unterbauung bedarf. Sie ist eine Funktion des musikalischen Denkens. Rhythmisches Planen ist wie das Planen eines Hauses. Es bedarf eines architektonischen Verfahrens. […] Strawinskys Einfälle faszinieren, nicht nur wegen der souveränen Freizügigkeit in der Behandlung von Taktklängen und des Setzens von Akzenten. Bei diesen Manipulationen kann er außergewöhnlich virtuos vorgehen. Aber, wäre er einfach den Weg des „Sacre“ weitergegangen, wäre sein eigenes Interesse erlahmt,
und das unsere mit ihm.
Was mich fesselt, jetzt und immer, ist die Vitalität, die das Wesen eines jeden Metrums ausmacht. Jedes Metrum führt ein vollwertiges, individuelles Dasein, es ist eine lebende Zelle. Tote Punkte gibt es nirgendwo. Eine Pause, eine Unterbrechung bedeuten niemals einen luftleeren Raum zwischen notierten Klängen. Sie sind nicht einfach ein Nichts. Sie haben die Bedeutung eines Mittlers zwischen dem letzten und dem nächsten Klang. Das Leben geht weiter in jeder Pause. […]
Faszinierend sind auch die Konturen von Strawinskys melodischer Linie, so sorgfältig abgewogen und ausbalanciert, diamantscharf in ihrer Prägung. Es will fast scheinen, als habe sie in wundervoller Transformation das ganze tänzerische Idiom der westlichen Musik absorbiert und verbreitet: die Walzer, Gavotten, Märsche, Can-Cans, Tangos und Ragtimes; das Ideengut von Mozart und Gounod, von Offenbach, Lanner und Strauß; von Delibes und Tschaikowsky. Sogar die nicht als Ballette gedachten Werke enthalten eindeutige, zwingende Impressionen tänzerischer Bewegung.
George Balanchine: Das tänzerische Element, in: Strawinsky in Amerika. Musik der Zeit, Heft 12, Bonn, 1955.
„Vor Ihren Vitrinen habe ich begriffen, dass zu den Smaragden Fauré gehört, zu den Diamanten Tschaikowsky und zu den Rubinen Strawinsky. Daraus wird ein Ballett, das ich Juwelen nennen werde.“
GEORGE BALANCHINE im Gespräch mit Claude Arpels, Sohn des Inhabers vom New Yorker Juwelier Van Cleef & Arpels
Einfachheit. Meine Aufgabe ist, dieses Ballett in seiner reinsten Form einzustudieren, denn Hans möchte es ganz pur. Es sind Schritte, die in Verbindung mit der Musik stehen – und das ist es, nicht mehr und nicht weniger. Die Tänzer:innen haben in ihrer Kreation, einem Duett oder im Ensemble die Aufgabe der absolut konzentrierten Bewegung zu erfüllen und es ist nicht nötig, zusätzliche Schichten hinzuzufügen. Für die Tänzer:innen ist diese Einfachheit aber das schwierigste überhaupt, weil man sich nirgends verstecken kann, nicht hinter einer Figur oder einer Situation. Man steht völlig ungeschützt im Raum. Es dauert eine Weile bis die Tänzer:innen sich damit wohlfühlen, wissen, wer sie in diesem Stück sind und was sie tun. [...]
Aus dem Inneren. Wirklich wichtig ist, und das dauert erfahrungsgemäß am längsten, dass die Tänzer:innen verstehen, dass der Impuls für die Bewegung wirklich tief aus dem Inneren kommen muss. Dann kann er auch nach außen transportiert werden. Für Hans zählt dabei nicht die Erzählung einer äußerlichen Geschichte. Ein:e Tänzer:in ist kein:e Schauspieler:in. Es geht immer um das Finden eines bestimmten muskulären Körpergefühls. Es braucht natürlich die Schritte, um die Tänzer:innen mit der Musik zu verbinden. Aber bei einem Gang über die Bühne geht es dann nicht darum, wie ein:e Tänzer:in geht, sondern er/sie muss wissen warum. Es geht um eine innere Erfahrung. [...]
Die Tänzer:innen dorthin zu bewegen, ihre Aufmerksamkeit darauf zu lenken, das ist meine eigentliche
Arbeit im Ballettsaal in der Vermittlung der Choreografie. Neben dem Analysieren jeder einzelnen Bewegung und woher sie kommt, hilft auch das Muskeltraining den Tänzer:innen, diese Aufmerksamkeit für das Innere zu entwickeln und zu verstehen [...].
Durch diese extreme innere Aufmerksamkeit entsteht die Qualität der Bewegungen und, wie ich finde, zeigt sich dadurch auch immer die Individualität der Tänzer:innen, weil wir alle unterschiedliche Menschen sind. Und so bleibt das Stück immer lebendig. Aber es ist und bleibt Ballett mit Balletttechnik. Das ist es: reiner Tanz! Hans sagt über Visions Fugitives: „Die Aufgabe ist, immer weiter und weiter zu reduzieren, und das, was übrigbleibt, ist der reine Tanz.“ Das macht die Arbeit von Hans einzigartig und zeitlos, denn man sieht in seinen Werken immer den reinen Tanz. Jedes Stück ist ein eigenes Universum.
Musikalität. Sie macht den Stil von Hans aus: Die Verbindung der Schritte mit der Musik. Die Auswahl der Musik ist bei Hans immer eine Frage der Inspiration. Er kann etwas wochenlang anhören und inspiriert sein oder spontan etwas im Autoradio aufschnappen und schon hat es ihn gepackt. Er kann wirklich schon die Herausforderung spüren, die es mit sich bringt, diese Musik in Tanz umzusetzen. Dazu kommt, dass er am liebsten Live-Musik für seine Stücke benutzt, einen Orchesterapparat integriert. Je mehr ich mir die Arbeit von Hans ansehe, mich darauf konzentriere, auch anderen Tänzer:innen beim Tanzen zuschaue, desto
reicher erscheint sie mir. Es gibt immer etwas Neues. Die Musik von Prokofjew ist wunderbar. Es gibt all diese kleinen Musikfragmente, die so einzigartig und unterschiedlich sind, dass man sich schon beim bloßen Anhören eine Szene oder eine Situation vorstellen kann. Und genauso schnell wie es begonnen hat, ist es auch schon wieder vorbei. Daher ja auch der Titel.
Humor. Für das Publikum ergeben sich in Visions Fugitives zum Teil sehr amüsante Erzählungen, aber die Tänzer:innen müssen ganz klar in der Form bleiben. Lassen sie sich auf das Lachen des Publikums ein, verändert das ihren Zugriff, ihr Körpergefühl, und sie verlieren sich in dem Ansinnen, amüsant zu sein. [...] Es muss aus dem Inneren kommen und keine oberflächliche Reaktion auf das Publikum sein. In dieser Hinsicht ist die Kommunikation in Visions Fugitives mit dem Publikum geschlossen. Als ich das letzte Mal mit Hans gesprochen habe, hat er mir sehr deutlich gesagt, dass dieses Stück für ihn nicht per se ein lustiges ist. Es sind Situationen mit Menschen, und jede ist anders, mal sind alle zusammen in einem Moment oder dann einfach nur allein.
Nancy Euverink tanzte 20 Jahre am Nederlands Dans Theater. Seit 2007 studiert sie überall auf der Welt Werke u.a. von Hans van Manen ein.
Ballettmeister:innen im Gespräch:
Ana Catalina Román und
Thomas McManusEnemy in the Figure (1989) gehört zu William Forsythes komplexesten und innovativsten Stücken, und wie viele andere Stücke hat er [...] dieses mit euch kreiert. Wie gestaltete sich der Kreationsprozess?
Thomas McManus: Bill hatte Ende der 1980er Jahre begonnen, sich mit theoretischer Architektur zu beschäftigen, wie ihre Struktur funktioniert und wie sie immer wieder auf sich selbst aufbaut. Es ging ihm darum, wie ein statisches Objekt in der eigenen Vorstellung lebendig sein kann, sich bewegt, fast wie ein Tanzpartner. Viele dieser Ideen sind in Enemy eingeflossen und er zeigte uns dazu eine Architekturzeichnung aus der Serie Micromegas (1979) des amerikanischen Architekten Daniel Libeskind. Er zeigte uns auf der Abbildung zum Beispiel Linien, die in einem dreidimensionalen Raum in der Verlängerung zu Ebenen werden, die sich gegenseitig zerschneiden, neue Räume bilden. [...] Ana Catalina Román: Wir haben begonnen, die zweidimensionalen Abbildungen des Raumes durch unsere Bewegungen ins Dreidimensionale zu übersetzen. [...]
Wir haben dazu mit verschiedenen Techniken gearbeitet. Zum einen mit Improvisationen, zum anderen mit „room writing“, also dem Schreiben des Raumes selbst: Man (be)schreibt architektonische Formen, die man sieht und beobachtet, mit Bewegungen. Und das dritte ist dann das „universal writing“, in dem wir Buchstaben im dreidimensionalen Raum mit unseren Gliedmaßen
beschreiben. In immer wieder wechselnden Gruppen entstand auf diese Weise Material, das dann fixiert wurde. Natürlich ist aber wie immer bei Forsythe nicht alles bis ins kleinste Detail festgelegt und zum Beispiel in meinem Solo oder dem Pas de deux mit Thomas konnte ich frei agieren. Die Bewegungen sind unsere „musikalischen Orientierungspunkte“. Dazwischen gibt es oft Improvisationen oder Interpretation der Musik. [...]
Es ist eine neue Architektur entstanden?
A.C.R.: Ja. Vor allem durch das Spiel mit Licht und Schatten verändert sich der Raum in Enemy in seiner Definition ständig. Es gibt keine Symmetrie. Es ist fast so, als ob jede Szene eine andere ist, je nachdem wohin das Licht (und der Schatten) fallen und wie intensiv –von vollen 5000 Watt Lichtstärke bis zu auf ein Minimum heruntergedimmt – das Licht eingesetzt wird. Es scheint nicht genau auszumachen zu sein, wo und wie die Wand im Raum steht. Alles verändert sich ständig. Das hat etwas Geheimnisvolles und gleichzeitig Entlarvendes.
T.McM.: Das Stück insgesamt entwickelt sich und uns weiter, es ist eine lebendige Architektur. Bei einer Produktion in Los Angeles zum Beispiel veränderte Bill konkret für diesen Anlass einen ganzen Abschnitt und kreierte ein Trio. Aus welchen Abschnitten es sich auch zusammensetzt, es ist die Energie, die das
Stück so einzigartig macht. Als Tänzer:in gibt man eine bestimmte Menge hinein, und es kommt so viel mehr heraus, und das spürt auch das Publikum. [...]
Geheimnisvoll wie die Atmosphäre ist auch der Titel des Abends: Enemy in the Figure.
A.C.R.: Es gibt keine wirkliche Erklärung. Wir haben alle miteinander darüber gesprochen und irgendwann festgelegt, dass es dieser Titel ist. Für jeden von uns bedeutet er etwas Anderes. Ich könnte mir vorstellen, dass das Publikum den Titel mit den tanzenden Figuren und den teilweise seltsamen Schatten, die sie werfen, gleichsetzt. Für mich persönlich umfasst der Titel vielleicht mehr die Herausforderung, den Anspruch, den Widerstand und die Fähigkeiten des eigenen Körpers. T.McM.: Wir versuchen in diesem Stück die ganze Zeit mit Figuren und Schatten im Raum zu zeichnen und zu tanzen. Sie sind eine Hilfe, auch wenn sie in ihrer Erscheinung buchstäblich der Feind sind, weil sie immer größer sein werden als unser eigener Bewegungsradius. Es gibt also etwas, wonach wir suchen und nach dem wir greifen, das uns aus dem Gleichgewicht und vielleicht sogar in Gefahr bringt. [...] Es wird keine Geschichte erzählt, wir sagen dem Publikum nicht, was es denken soll. Wir präsentieren nur diese Welt, schaffen Möglichkeiten für die Tänzer:innen – und das Publikum.
Wie übermittelt ihr den Tänzer:innen diese sich immer weiter entwickelnde, lebendige Architektur?
A.C.R.: Der Erarbeitungsprozess ist in jeder Compagnie ein anderer, alle Künstler:innen bringen unterschiedliche Fähigkeiten mit. [...] Im Grunde geht es aber neben der Vermittlung von Informationen und dem, was ich mir im Kreationsprozess Ende der 1980erJahre selbst erarbeitet habe, darum, den Tänzer:innen eine Idee des Stückes zu geben, das Gefühl von raumgreifender Energie, Schnelligkeit oder Langsamkeit von Bewegung. Es geht darum, mutig zu sein, Vielfalt und etwas Unerwartetes zu erschaffen.
T.McM.: Die Tänzer:innen müssen sich mit den Bewegungen, die sie machen, wohlfühlen, das heißt, ihre eigene Art der Ausführung finden. [...] Wir ermutigen sie, Entscheidungen zu treffen und dann zu sehen, wie das in den Raum passt, der gerade um sie herum entsteht. Dazu kommt, dass Bill typische Bewegungen des klassischen Kanons in ihrer Ausführung oft stark verändert, den Schwerpunkt verlagert und eingedenk der Formung von lebendiger Architektur Elemente wie Linien oder Bögen trotz gleichbleibender Technik ganz anders verwendet. Es ist eine stete Entwicklung, auch über die Premiere hinaus.
Das Gespräch (hier Auszüge) führte Juliane Schunke.
George Balanchine (1904-1983) war einer der bedeutendsten Choreografen des 20. Jahrhunderts. Nach ersten Arbeiten bei Diaghilews Ballets Russes in den 1920er Jahren übersiedelte er nach Amerika. Er gründete 1934 in New York die School of American Ballet und 1948 das New York City Ballet, brachte dem amerikanischen Publikum das klassische Ballett nahe und wurde zum Vater des neoklassischen Stils. Seine Arbeit war wegweisend für die Entwicklung des modernen Tanzes aus dem Geiste der klassischen Tradition und schuf neue Ausdrucksmöglichkeiten für das Ballett .
Der Niederländer Hans van Manen (* 1932) zählt zu den bedeutendsten Choreografen unserer Zeit. Sein mehrfach preisgekröntes Œuvre umfasst über 120 Werke mit seiner unverwechselbaren Handschrift. Seine Ballette gehören zum Repertoire aller namhaften Compagnien in Europa, Kanada, den USA und Japan. Nachdem Erich Walter ihn bereits in den 1970er Jahren an die Deutsche Oper am Rhein eingeladen hatte, waren Hans van Manens Choreografien immer wieder Schwerpunkte im Spielplan des Hauses.
William Forsythe (*1949) ist maßgeblich daran beteiligt, das Ballett zu einer dynamischen Kunstform des 21. Jahrhunderts transformiert zu haben. Forsythes tiefgreifendes Interesse an organisatorischen Grundprinzipien der Choreografie hat ihn dazu geführt, ein breites Spektrum von Projekten in den Bereichen Installation, Film und webbasierter Wissensentwicklung zu realisieren. Forsythe erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig und den Theaterpreis DER FAUST, beide für sein Lebenswerk.
Der Niederländer Thom Willems (*1955) schreibt vorwiegend Musik für Ballett. Seit 1985 sind in der Zusammenarbeit mit dem Choreografen William Forsythe mehr als 65 Werke entstanden, u.a. In the Middle Somewhat Elevated (1987) und The Loss of Small Detail (1991). Weitere Schlüsselwerke sind u. a. Impressing the Czar (1988), Limb’s Theorem (1990), A L I E / N A(C)TION (1992), Eidos/Telos (1995), Sider (2011) sowie Study #3 (2013). Die Musik von Thom Willems ist in Verbindung mit Werken von William Forsythe im Repertoire praktisch aller großen Ballett-Compagnien weltweit vertreten.
Die gebürtige Rumänin studierte Klavier an den Hochschulen von Weimar, Nürnberg und Frankfurt am Main. Ihre Konzerttätigkeit führte sie u. a. an die Carnegie Hall New York, die Tonhalle Zürich, Tonhalle und Opernhaus Düsseldorf sowie an die Wiener Staatsoper. Sie war Finalistin der Clara Haskil Competition, gewann u. a. den 1. Preis und Publikumspreis bei der Steinway & Sons Piano Competition, den Artistic Performances Prize des Rumänischen Rundfunks, den 1. Preis und die Goldmedaille der World Piano Competition Cincinnati. Bereits ihre DebütCD wurde mit dem Golden Label und Clef d’or ausgezeichnet. Es folgten drei weitere CDs, die in die Goldene Phonothek des Rumänisches Rundfunks aufgenommen wurden. Im Februar 2020 wurde sie in Rumänien mit dem „Musikprojekt des Jahres“ für die Einspielung sämtlicher Klaviersonaten Ludwig van Beethovens ausgezeichnet.
Christoph Stöcker studierte Kirchenmusik und Dirigieren-Orchesterleitung u. a. in seiner Geburtsstadt Würzburg. Nach ersten Engagements an Theatern in Schwerin, Münster und Hamburg, wurde er 2009 zunächst als Musikalischer Leiter des internationalen Opernstudios der Deutschen Oper am Rhein engagiert. Seit 2014 ist er an der Rheinoper als Kapellmeister und Korrepetitor tätig. Seine Tätigkeit als musikalischer Assistent u. a. für Christian Thielemann führte ihn zu den Bayreuther Festspielen, sowie an viele nationale und internationale Opern- und Konzerthäuser. Lehraufträge wurden ihm an den Musikhochschulen von Hamburg, Köln und Düsseldorf erteilt.
Gemeinsam mit Ballettdirektor und Chefchoreograf Demis Volpi bilden 45 Tänzer:innen ein dialogorientiertes Team auf Augenhöhe - auch mit dem Publikum. Das Ballett am Rhein blickt auf eine lange Geschichte starker künstlerischer Handschriften und intensiven Tanzschaffens in Handlungsballetten und abstrakten Kreationen zurück. Neben prägenden Handschriften, wie der von Hans van Manen, stehen in den letzten Jahren Kreationen von Künstler:innen wie Twyla Tharp oder Roland Petit, ergänzt durch spannende zeitgenössische Ausdrucksformen etwa von Sharon Eyal oder Dominique Dumais. Aber auch das Finden neuer Formate und die Förderung junger Talente ist zentral: 2020/2021 gründete Volpi die Abteilung „Tanz mit!“, die noch mehr Menschen für Tanz in all seinen Formen begeistern will.
Das Tonkünstler-Orchester mit seinen Residenzen im Festspielhaus St. Pölten, im Musikverein Wien und in Grafenegg ist einer der größten und wichtigsten musikalischen Botschafter Österreichs. Den Kernbereich der künstlerischen Arbeit bildet das traditionelle Orchesterrepertoire von der Klassik über die Romantik bis zur Musik des 20. Jahrhunderts. Musikerpersönlichkeiten wie Walter Weller, Heinz Wallberg, Miltiades Caridis, Fabio Luisi, Kristjan Järvi und Andrés Orozco-Estrada waren Chefdirigenten des Orchesters. Seit der Saison 2015/2016 wird es von Yutaka Sado geleitet, Fabien Gabel folgt ihm 2025 nach.
do 21
18.00 Uhr Kleiner Saal
do 21
PROGRAMMPRÄSENTATION
Veranstaltungen der Saison 2024/2025 mit Tonkünstler-Beteiligung
Eintritt frei, Anmeldung unter karten@festspielhaus.at
TANGO ORCHESTRAL
19.30 Uhr Großer Saal Richard Galliano . Yutaka Sado . Tonkünstler-Orchester Musik/Jazz/Crossover
so 24
DOMKANTOREI ST. PÖLTEN . VALENTIN KUNERT
18.00 Uhr Großer Saal Johannes-Passion Musik/Vokal
April 2024
sa 06
BIG BANG FESTIVAL
ab 11.00 Uhr diverse Räume Musikabenteuer für junges Publikum Musik/Performance/Sound Art für junges Publikum
mo 08
TONKÜNSTLER-ORCHESTER
19.30 Uhr Großer Saal Strauss/Sibelius Musik/Klassik
do 11
Festspielhaus- PROGRAMMPRÄSENTATION
18.00 Uhr Café Festspielhaus Saison 2024/2025 Eintritt frei, Anmeldung unter karten@festspielhaus.at
TIPP Ab 17.00 Uhr: Führungen durch das Festspielhaus und benachbarte Kulturinstitutionen
do 11
YARON HERMAN
19.30 Uhr Kleiner Saal Alma Musik/Jazz
fr 12
FOUAD BOUSSOUF
19.30 Uhr Großer Saal Fêu Tanz
mo 15
TONKÜNSTLER-ORCHESTER
19.30 Uhr Großer Saal Strauss/Mozart/Brahms Musik/Klassik
fr 19
CANADIAN BRASS
19.30 Uhr Großer Saal Musik/Blech
di 30
MILO RAU . HÈCTOR PARRA . TONKÜNSTLER
20.00 Uhr Großer Saal JUSTICE Musik/Theater/Vokal
Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten. Unser gesamtes Saisonprogramm finden Sie auf www.festspielhaus.at.
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Elke Cumpelik Büroleitung Geschäftsführung, Thomas Gludovatz, Andreas Gremel Geschäftsführung, Bettina Masuch Künstlerische Leiterin
Christina Aksoy, Constanze Eiselt Leitung, Musikkuratorin, Prokuristin, Caroline Herfert, Sophie Pachner, Katharina Schober-Dufek Stv. Leitung
KULTURVERMITTLUNG & OUTREACH
Marlies Eder, Gabrielle Erd Leitung, Leonie Humitsch, Margit Mössmer Stv. Leitung, Thomas Svistunov
MARKETING & VERKAUF
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