09 MAI 2024 CRYSTAL PITE & JONATHON
KIDD
Assembly Hall
YOUNG .
PIVOT
„Tanzen bedeutet, die Erfahrung des gegenwärtigen Augenblicks zu vertiefen. Dein Körper ist dein Ort –wenn du tanzt, bist du zutiefst damit beschäftigt, dort zu sein. Tanzen bedeutet, die Resonanz deines Lebens zu spüren, dich an deiner Existenz zu erfreuen. Ein Mensch zu sein bedeutet, von Erfahrung, Energie und Emotionen getanzt zu werden.“
CRYSTAL PITE
CRYSTAL PITE & JONATHON YOUNG . KIDD PIVOT
Assembly Hall
do 09/05
19.30 Uhr
Großer Saal
Festspielhaus St. Pölten
ÖSTERREICH-PREMIERE
Dauer: ca. 1 Std. 30 Min. (keine Pause)
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Bewegte Einführung mit Leonie Humitsch und Thomas Svistunov
18.30 Uhr, Kleiner Saal
Künstlerische Leiterin Festspielhaus St. Pölten: Bettina Masuch
CRYSTAL PITE
& JONATHON YOUNG .
KIDD PIVOT Assembly Hall
REGIE UND CHOREOGRAFIE Crystal Pite
TEXT UND REGIE Jonathon Young
KOMPOSITION UND SOUNDDESIGN Owen Belton, Alessandro Juliani, Meg Roe
BÜHNENBILD Jay Gower Taylor
KOSTÜME Nancy Bryant
LICHTDESIGN Tom Visser
VIDEODESIGN Cybèle Young
SHOW-STEUERUNG UND SOUND-PROGRAMMIERUNG
Eric Chad
REGIEASSISTENT Eric Beauchesne
WEITERE MUSIK *Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-Moll op. 23
I. Allegro non troppo e molto maestosoAllegro con spirito performe
Einspielung: Alice Sara Ott · Münchner Philharmoniker · Thomas Hengelbrock © 2010 Deutsche Grammophon GmbH, Berlin
PERFORMANCE Brandon Alley (Woody), Livona Ellis (Gail), Rakeem Hardy (Boyd), Gregory Lau (Dave), Doug Letheren (Shaun), Rena Narumi (Bonnie), Ella Rothschild (Mae), Renée Sigouin (Glenda), Nasiv Kaur Sall (Swing), Julian Hunt (Swing)
STIMMREGIE Meg Roe
STIMMEN Ryan Beil (Dave), Marci T. House (Gail), Alessandro Juliani (Boyd), Meg Roe (Bonnie), Gabrielle Rose (Glenda), Amanda Sum (Mae), Vincent Tong (Woody), Jonathon Young (Shaun)
Programm und Besetzung 4
TECHNISCHE DIREKTORIN/BÜHNENTECHNIKERIN
Elisha Burrows LICHTMEISTER William Fallon
BÜHNENMEISTERIN Yvonne Yip AUDIO- UND SHOWSTEUERUNG ilvs Strauss GARDEROBENMEISTER Donnie Tejani SETAUFBAU Great Northern
Way Scene Shop BÜHNENBILD Charlie Easton, Barry Kootchin, Sharon Sloan, Patrick Spavor
REQUISITEUR:INNEN Monica Emme, Jay Gower
Taylor, Heather Young, Jen Hiebert ALUMINIUMRÜSTUNG Rob Valentine & Valentine Armouries SCHNEIDERIN Janet Dundas KOSTÜMASSISTENTINNEN UND -BILDNERINNEN Alaia Hamer, Nicola
Ryal, Alice Devonshire NÄHERINNEN Tracey Gauvin, Eloise Pons, Jayme Cline FÄRBERIN Tessa Armstrong ÜBERTITEL Anika Vervecken
GESCHÄFTSFÜHRENDER PRODUZENT Jim Smith
PRODUZENTIN Francesca Piscopo COMPANY
MANAGER AUF TOUR Brent Belsher
Premiere 26. Oktober 2023, Vancouver Playhouse
Eine Produktion von Kidd Pivot in Koproduktion mit Edinburgh International Festival (Edinburgh), Sadler’s Wells (London), Théâtre de la Ville (Paris), Centro Servizi Culturali Santa Chiara (Trient), National Arts Centre (Ottawa), Seattle Theatre Group (Seattle), Canadian Stage (Toronto), DanceHouse (Vancouver), Danse Danse (Montreal), Le Diamant (Quebec), Electric Company Theatre (Vancouver). Mit besonderem Dank an die Y.P. Heung Foundation, Zita and Mark Bernstein Family Foundation und Bonnie Mah für ihre großzügige Unterstützung. Entwickelt mit Unterstützung des National Arts Centre’s National Creation Fund und BNP Paribas Foundation. Kidd Pivot bedankt sich besonders für die Unterstützung des Canada Council for the Arts, der Regierung von British Columbia, des British Columbia Arts Council, der Stadt Vancouver und zahlreicher privater und geschäftlicher Unterstützer:innen.
Programm und Besetzung 5
AUF VERSCHLUNGENEN
PFADEN
Eine Notiz der Schöpfer:innen
Manchmal beginnen diese Dinge mit einer konkreten Prämisse oder einem Vorschlag, aber wir fingen bei Null an. Es war im Frühjahr, und wir trafen uns eines schönen Morgens bei einem Kaffee, um das erste Gespräch über unser nächstes Projekt zu führen. Keiner von uns wusste, was der andere dachte, und wir hatten beide nur die leiseste Ahnung, welches Terrain wir als nächstes erkunden wollten.
Am Ende dieses Treffens hatte sich jedoch eine Gruppe von Personen in unserer Vorstellung versammelt. Sie waren um die Überreste einer alten Geschichte versammelt – einer Geschichte, so schien es uns damals, die sie pflegten und am Leben erhielten. Waren sie Historiker:innen? Folklorist:innen? Bewahrer:innen? Wie hatte es diese Geschichte geschafft, sie in ihren Bann zu ziehen? Worin bestand die Verbindung? Vielleicht brauchten diese Menschen die Geschichte genauso sehr, wie die Geschichte sie brauchte. Oder vielleicht war die Geschichte selbst zweitrangig gegenüber dem uralten menschlichen Bedürfnis, sich zu versammeln, an einer gemeinschaftlichen Aktivität teilzunehmen, anerkannt zu werden und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu verspüren. Dann wurde der Frühling zum Sommer, und der Sommer zum Herbst. Dann kam der Winter, und ehe wir uns versahen, war ein Jahr vergangen.
Ein kurzer Blick auf die verschiedenen Gespräche, die wir im Laufe dieses Jahres geführt haben, verrät etwas über den verschlungenen Weg, den wir gewählt
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Text
haben, um in der Assembly Hall anzukommen. Obwohl viele Wegweiser entlang des Weges hinterlassen wurden – mit fettgedruckten Überschriften über Absätzen mit Informationen, die uns damals wichtig erschienen – sind viele der Pfade, die wir so eifrig beschritten haben, heute in Wahrheit zugewachsen. Hier sind einige Beispiele für den Weg:
Das Hemd von St. Louis. Die Astronomische Uhr von Lund. Eine automatisierte Anzeige zweidimensionaler Figuren. Eine Sammlung zerbrechlicher Artefakte. Ein unerwartetes Wiedersehen von Johann Peter Hebel.
„Die ich rief, die Geister / Werd’ ich nun nicht los.“ –Goethe
The Medieval Presence in Modernist Literature: The Quest to Fail von Jonathan Ullyot.
From Ritual to Romance von Jessie Weston. Perceval von Chrétien de Troyes.
The Chapel Perilous. The Harrowing of Hell. The Hour of Recollection.
„Abwesenheit ist die Form, die Gottes Gegenwart in dieser Welt annimmt.“ – Simone Weil
The Royal Antediluvian Order of Buffaloes. A History of the Elks.
Die Society for Creative Anachronism (SCA).
„Es gibt keinen Tod.“ – Guy W. Ballard
Roberts Rules of Order. Zehn Gesetze für gutes Regieren. A Bunch of Amateurs von Kim Hopkins. Ein kleiner Gemeindesaal, der von einer Vielzahl verschiedener Gruppen genutzt wird.
Text 7
Gab es einen offensichtlicheren, direkteren Weg, um hierher zu gelangen? Vielleicht wäre es effizienter gewesen, den Wald zu meiden und auf der Straße zu bleiben. Hätten wir jedoch eine andere Route mit einer anderen Gruppe von Menschen genommen, wäre diese spezielle Halle vielleicht nie gefunden worden. Trotz ihrer vielen Rätsel entspringt die Assembly Hall vertrauten Erinnerungen. Es ist, als hätten wir einen Teil unserer Kindheit hier verbracht und an Aufführungen, Spendenaktionen, Zeremonien, Festumzügen oder Potlucks teilgenommen. Es wurde von einer Gruppe von Menschen erschaffen, die sich auf eine gemeinsame Suche begaben; eine Gruppe von Menschen, die Stunde um Stunde zusammensaßen, es beschworen, es skizzierten, es ins Leben riefen, darauf hörten, wie es klang und was es sagen könnte; eine Gruppe von Menschen, die darum kämpfte, es zu erhalten und wiederherzustellen, als es auseinanderzufallen drohte; eine Gruppe von Menschen, die daran glaubten und bei jeder Wendung dafür kämpften; eine Gruppe von Menschen, die im Laufe der Jahreszeiten diese kleine Halle mit Leben erfüllten. Herzlich willkommen. Wir sind dankbar, dass Sie hier sind.
CRYSTAL PITE & JONATHON YOUNG
Text 9
DEN WEG GEMEINSAM GEHEN
Vom schöpferischen Akt des Kollektivs
Wie gelingt es, einem zutiefst persönlichen Trauma ein gewisses Maß an Universalität zu verleihen? In ihrer ersten Zusammenarbeit Betroffenheit widmen sich Crystal Pite und Jonathon Young 2015 einem Thema, das unter die Haut geht: dem Tod des eigenen Kindes. Sie landen damit einen Riesencoup und bewegen mit ihrem Stück „voller Köpfchen, Handwerk und Atmosphäre“ (The Standard) ein weltweites Publikum. Auf natürliche Art Tanz mit Theater verschmelzen zu lassen, gelang den beiden Künstler:innen auch vier Jahre später mit der gemeinsam Arbeit Revisor, einer humoristischen Abhandlung über Korruption, Verschleierung und das Spiel mit der eigenen Identität. Für Assembly Hall haben die beiden gebürtigen Kanadier:innen ihre kreativen Kräfte erneut gebündelt und dringen damit tief in eine mittelalterliche Fantasiewelt vor, die haarscharf an der Grenze zwischen Spiel und Realität verläuft.
Die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion, zwischen Wirklichkeit und Illusion, ja zwischen Realität und Spiel gekonnt verschwimmen zu lassen, scheint Crystal Pite im Blut zu liegen, choreografierte sie ihr erstes Stück eigenen Angaben zufolge doch bereits mit drei Jahren. Als ihr im Teenageralter dann der Schlüssel zu dem Ballettstudio, wo sie trainierte, ausgehändigt wurde, nutzte sie die neugewonnene Einsamkeit in den Räumlichkeiten einmal mehr, um schlichtweg zu erschaffen und ihre eigene Welt zu kreieren. Das Gefühl, das sie dabei empfand, diese glühende Leidenschaft, ließ sie
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Einführung
nie wieder los.
„Das
ist einer der schönsten Teile meiner Arbeit: die menschliche Verbindung, die ich zu anderen Künstler:innen habe, mit denen ich zusammenarbeite.“
„Ich versuche mich an großen Ideen. Ich bin bestrebt darin, mich Dingen zu widmen, die ich nicht verstehe oder die nicht verstanden werden können. Ich möchte mich mit dem Unvorstellbaren auseinandersetzen“, beschreibt Crystal Pite in einem Interview ihr Faible für das stete Ausloten von Grenzen in ihrem Arbeitsprozess. Heute können fast alle großen, weltweit tourenden Compagnien auf eine Zusammenarbeit mit Crystal Pite zurückblicken. Über 60 Arbeiten schuf sie für so namhafte Institutionen wie das Ballett der Pariser Oper, das Royal Ballet oder das Nederlands Dans Theater, nachdem sie sich selbst eine schillernde Karriere als Tänzerin u. a. beim Ballett Frankfurt unter William Forsythe oder beim Ballet British Columbia aufgebaut hatte. Die Gründung ihrer eigenen Compagnie, Kidd Pivot, erhob Crystal Pite endgültig in den Tanz-Olymp, ihre Arbeit Betroffenheit wurde mehrfach ausgezeichnet und vom britischen Guardian zur „besten Tanzaufführung der 2010er Jahre“ gekürt. Erfolgsstücke wie The Seasons’ Canon (2016) zu Max Richters Bearbeitung der Vier Jahreszeiten gingen Pites neuer Form des Tanztheaters voraus, in der sie vornehmlich eine Mischform aus Sprech- und Bewegungstheater anstrebt.
CRYSTAL PITE
11 Einführung
Für ihre preisgekrönten Arbeiten setzt die Choreografin damals wie heute gerne auf fruchtbare Kooperationen: „Das ist einer der schönsten Teile meiner Arbeit: die menschliche Verbindung, die ich zu anderen Künstler:innen habe, mit denen ich zusammenarbeite. Eines der Dinge, die mich den Zweifel daran und die Angst darüber, eine Gestalterin zu sein, überwinden lassen, ist das Wissen, dass ich mich auf diese Menschen verlassen kann.“
Einer, an dessen Schulter sich Crystal Pite schon weit länger anlehnen kann, als ihre erste abendfüllende Zusammenarbeit zurückliegt, ist Jonathon Young. Der Schauspieler und die Choreografin trafen bereits einige Jahre vor dem Kreationsprozess von Betroffenheit im Rahmen einer Filmproduktion sowie eines Theaterstückes des von Young mitbegründeten Electric Company Theatre aufeinander. Die auf Gegenseitigkeit beruhende Wertschätzung führte schließlich dazu, dass Crystals Kidd Pivot und Jonathons Electric Company Theatre für Betroffenheit erstmals eine richtige Co-Kreation anstrebten und ein echtes TanzTheater-Hybrid erschufen: „Das Stück begann damit, dass ich versuchte, [einen persönlichen Verlust] zu verarbeiten, und ich ertappte mich dabei, dass ich dazu überging, meinen emotionalen Zustand mit Worten darzustellen“, führt Young aus. „Es war ein hartes Stück Arbeit. Ich brauchte jemanden wie Crystal Pite, um die Geschichte aus meiner eigenen spezifischen Erfahrung herauszuholen und sie universeller zu machen.“
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Einführung
Ein überaus spezifisches Setting, das es gilt, in die Universalität überzuführen, ist es auch, das sich Jonathon Young und Crystal Pite für ihre dritte Zusammenarbeit ausgesucht haben: Mit Assembly Hall landen sie inmitten eines mittelalterlichen Reenactments. Was treibt Menschen dazu an, eine Gemeinschaft einzugehen? Welche Parameter müssen erfüllt sein, damit ein gemeinsames Projekt erschaffen und am Leben erhalten werden kann? Und was hat das alles mit unserem innersten Bedürfnis zu tun, dazuzugehören? Mit der Darstellung eines sogenannten „Quest Fest“, gewissermaßen einem „Fest der Suche“, das sich in der englische Bedeutung eher auf die moralischen Bestrebungen als auf längst vergangene Kreuzzüge oder Abenteuer im allgemeineren Sinne bezieht, stellen sich Pite und Young einigen der gesellschaftlich relevantesten Fragen. Angesiedelt ist die Zusammenkunft von Mitgliedern eines Vereins, hier im Konkreten die Jahreshauptversammlung einer Gruppe für mittelalterliche Reenactments, in dem für Nordamerika wohl typischsten Ort für Versammlungen von Gleichgesinnten: der Turnhalle. Hier wird Sport getrieben, an Wettkämpfen teilgenommen, hier werden Wohltätigkeitsveranstaltungen inszeniert oder Potlucks abgehalten, hier wird die gemeinschaftliche Seele im wahrsten Sinne des Wortes zu Leben erweckt. Im Falle von Assembly Hall haben die Mitglieder mit denselben Herausforderungen zu kämpfen, wie sie auch bei traditionellen Vereinen in mitteleuropäischen Ländern
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Einführung
zu beobachten sind: Die Mitgliederzahl geht zurück, Neuanwerber:innen bleiben aus, die Schulden steigen und auch eine Sanierung des Vereinsgebäudes wäre dringend notwendig. Wie sollen diese Probleme gelöst werden?
Das ist es, was Crystal Pite und Jonathon Young die „Oberflächenschicht“ nennen. Doch wie bereits in anderen Werken, arbeiten sie auch für Assembly Hall auf mehreren Ebenen: „Dann ist da noch die unvermeidliche Dysfunktion und Herausforderung, wenn eine Gruppe von Menschen zusammenkommt, um Spaltungen und Hindernisse zu überwinden. Und wir interessierten uns wirklich für die Kombination aus der Spannung zwischen unserem menschlichen Bedürfnis, Einheit zu finden, und der Art der Unmöglichkeit, diese aufrechtzuerhalten“, fasst Crystal Pite ihre Gedanken zusammen. Wo auf der Bühne schließlich über eine mögliche Auflösung des ehrwürdigen Ordens abgestimmt werden soll, schälen sich Stück für Stück wundersame Figuren heraus, die von Anfang an die Realität untergraben und diesem heiligen Ort eine außergewöhnliche Fantasiewelt überstülpen. Wenn die Tänzer:innen zu Bonnie, Woody, Dave und Co. werden, und selbst diese fingierten Charaktere nicht davor zurückschrecken, sich in Figuren der Legenden zu verwandeln, haben sich Wirklichkeit und Mythos wohl ein für alle Mal auf unwirkliche wie unverkennbare Weise miteinander vermählt.
Einführung 15
„Wenn meine Welt durch die Arbeit einer Künstlerin/eines Künstlers oder eines Kollektivs, das sich zusammengeschlossen hat, um etwas zu schaffen, das bisher unmöglich schien, merklich verändert wird, dann spüre ich die wahre und tiefgreifende Wirkung, die menschliche Kreativität haben kann.“
JONATHON YOUNG
„Die Einzigartigkeit der Zusammenarbeit von Pite und Young liegt nicht nur in dem Stil, den sie entwickelt haben, bei dem die Tänzer:innen mit flüssigem, sekundenschnellem Timing und großgestischer Anmut zu den von den Schauspieler:innen gesprochenen Worten lippensynchron agieren. Es entspringt auch der Einzigartigkeit ihrer gemeinsamen Vorstellungskraft, die hier eine Welt heraufbeschwört, in der die kleinlichen Machenschaften des ‚Wohltätigen und schützenden Ordens‘, der sich in einem heruntergekommenen Gemeindesaal trifft, in ‚Arthurian quests‘ und ausgedehnte Zeitlupenschlachten abgleiten können“, fasst Sarah Crompton den unverwechselbaren Stil des kreativen Duos zusammen. Ein Stil, dem die Choreografin und der Theaterautor zweifelsohne treu ergeben sind und ihn doch jedes Mal voller innovativer Ideen neu anpacken!
JULIA DORNINGER
Einführung 19
CRYSTAL PITE
In ihrer 35-jährigen choreografischen Laufbahn hat Crystal Pite mehr als 60 Werke für Compagnien wie das Ballett der Pariser Oper, das Royal Ballet und das National Ballet of Canada geschaffen. Sie ist Associate Artist an drei Institutionen: Nederlands Dans Theater, Sadler ̦s Wells (London) und National Arts Centre (Kanada). Crystal Pite ist Trägerin der Ehrendoktorwürde der Simon Fraser University und Mitglied des Order of Canada. Mit Kidd Pivot gründete sie 2002 in Vancouver ihre eigene, weltweit tourende Compagnie.
JONATHON YOUNG
Jonathon Young wirkt als Theaterautor in Residence bei Kidd Pivot und ist Mitbegründer des Electric Company Theatre, wo er seit der Gründung des Ensembles im Jahr 1996 in mehr als 20 Originalproduktionen mitgewirkt hat. Er hat als Schauspieler an Bühnen in ganz Kanada gearbeitet, darunter u. a. Soulpepper Theatre (King Lear), Coalmine Theatre (Knives in Hens), Luminato Festival und Vancouver Playhouse (Full Light of Day). Assembly Hall ist nach Betroffenheit und Revisor das dritte abendfüllende Stück, das er mit Crystal Pite erarbeitet hat. Jonathon Young ist Preisträger des UK National Dance Award.
BIOGRAFIEN
KIDD PIVOT
Die Kreationen von Kidd Pivot sind für ihre radikalen Kombinationen aus Tanz und Theater weltbekannt und werden mit einem ausgeprägten Sinn für Witz und Erfindungen kreiert. Unter der kanadischen Choreografin und Regisseurin Crystal Pite setzt sich das Ensemble unbeirrt mit so schwierigen und komplexen Themen wie Trauma, Sucht, Konflikt, Bewusstsein und Sterblichkeit auseinander. Kidd Pivot tourt international mit von der Kritik hochgelobten Arbeiten wie Betroffenheit und Revisor, The Tempest Replica, Dark Matters, Lost Action sowie The You Show. Seit 2015 misst Kidd Pivot seinen CO2-Fußabdruck und bisher über 1000 Tonnen CO2e (Kohlendioxidäquivalent) kompensiert, was Kidd Pivot zu einer der ersten Tanzcompagnien macht, die klimaneutral tourt.
KÜNSTLERISCHE LEITUNG Crystal Pite
STV. KÜNSTLERISCHE LEITUNG Eric Beauchesne THEATERAUTOR IN RESIDENCE Jonathon Young GESCHÄFTSFÜHRUNG Jim Smith PRODUZENTIN
Francesca Piscopo SONDERPROJEKTE Sabine Rouques KOMMUNIKATION & MARKETING Jonathan James BUCHHALTUNG Ann Hepper FUNDRAISING Brent Belsher, Tammi Tsang (Leitung) VERWALTUNGSASSISTENZ Kevin SooLocsin REPRÄSENTATION Eponymous (Canada), Menno Plukker Theatre Agent Inc. (International), Menno Plukker, unterstützt von Magdalena Marszalek und Isaïe Richard
BIOGRAFIEN
PRESSESTIMMEN
JULIA BÜHRLE
tanznetz.de, April 2024
„Figuren vervielfachen sich, stapeln sich, verwandeln sich in Tiere, bilden faszinierende tableaux vivants. Die ‚Verkörperung‘ der gesprochenen Texte ist einfallsreich und präzise, und man kann die Mitglieder von Kidd Pivot für diese ohne Pause dargebotene Höchstleistung nur bewundern.“
SARAH CROMPTON
The Observer, März 2024
„Es ist unglaublich reichhaltig und wirft eindringliche Fragen über die Gemeinschaft und die Notwendigkeit auf, dazuzugehören und sich zu bemühen. Aber es ist auch, ganz einfach, erstaunlich schön. Ein Wunder.“
LOUISE LEVENE
Financial Times, März 2024
„Nur wenige zeitgenössische Tanzschaffende beherrschen ein großes Ensemble besser − Pites Polaris aus dem Jahr 2014 setzte 64 Tänzer:innen ein – aber selbst, wenn es nur aus acht Tänzer:innen besteht, flutet sie die Bühne mit Bewegung. Die Gesten sind laut und weit und das Ensemble verwandelt sich in plastische Gruppierungen hinein und heraus wie ein animierter Giebelfries.“
Rundschau 23
SAISONFINALE & DOMPLATZ OPEN-AIR
JEREMY NEDD .
IMPILO
MAPANTSULA
blue nile to the galaxy around olodumare
Tanz Spiritual und Cosmic Jazz, virtuose Fußarbeit aus den südafrikanischen Townships und Afrofuturismus als Geste der Befreiung: Choreograf
Jeremy Nedd und die Gruppe Impilo Mapantsula zeigen einen hochrhythmischen Tanzabend im Spannungsfeld von Zukunft und Vergangenheit.
sa 22/06
EUR 12-49
In Kooperation mit Tangente St. Pölten
ÖSTERREICH-PREMIERE SHUTTLE-BUS aus Wien
FEVER RAY/ARLO PARKS/HVOB/ SALAMIRECORDER & THE HI-FI PHONOS
Domplatz Open-Air „Raffiniert und radikal“ (FM4) zieht Fever Ray St. Pölten in ihren Bann! Arlo Parks hingegen gilt als Pop-Sensation und wird vom Spiegel als „Gefühls-Chronistin der Generation Z“ gefeiert. Mit dabei außerdem das populäre Elektro-Duo HVOB aus Wien sowie die St. Pöltner Punk-Combo Salamirecorder & the Hi-Fi Phonos.
so 07/07
EUR 39
In Kooperation mit Tangente St. Pölten
Demnächst im Festspielhaus St. Pölten
Mai 2024
do 16
ANKATHIE KOI
20.00 Uhr Bühne Musik/Pop
sa 25
KARIN STEINBRUGGER . LUKAS THÖNI
16.00 Uhr Kleiner Saal Rund ums Eck Tanz/Performance für junges Publikum
so 26
17.00 Uhr Großer Saal
mo 27
VOLKSKULTUR ÖSTERREICH . aufhOHRchen
Kimmst oder kimmst net –Liebe und Erotik im Volkslied Musik/Volksmusik/Tanz
TONKÜNSTLER-ORCHESTER
19.30 Uhr Großer Saal Prokofjew/Rachmaninow Musik/Klassik
Juni 2024
do 06
LISE DE LA SALLE
19.30 Uhr Kleiner Saal Paris, City of Lights Musik/Klassik
mo 10
TONKÜNSTLER-ORCHESTER
19.30 Uhr Großer Saal Mahler 9 Musik/Klassik
fr 14
PHACE . NACHO DE PAZ
19.30 Uhr Großer Saal Die Stadt ohne Juden Film/Musik
sa 22
JEREMY NEDD . IMPILO MAPANTSULA
19.30 Uhr Großer Saal blue nile to the galaxy around olodumare Tanz
Juli 2024
fr 05
DOMPLATZ OPEN-AIR: TONKÜNSTLER & FRIENDS
20.00 Uhr Domplatz China Moses/Myles Sanko & Best-of Bernstein St. Pölten Musik/Open-Air
so 07
DOMPLATZ OPEN-AIR:
17.30 Uhr Domplatz FEVER RAY/ARLO PARKS/HVOB/SALAMIRECORDER & St. Pölten THE HI-FI PHONOS Musik/Pop -
Unser gesamtes Saisonprogramm 2023/2024 sowie unser neues Saisonprogramm 2024/2025 finden Sie auf www.festspielhaus.at.
Kalendarium
50 % FÜR ALLE UNTER 26
10.5.–12.5. Shared Land scapes Festival für Gegenwartskultur 30.4.–6.10.2024 TangenteSt.Pölten Theater / Performance CarolineBarneaud, StefanKaegi (RiminiProtokoll)
ViennaInternationalDanceFestival 11.7.–11. 8. 2024 MitPerformancesvon
ClaraFurey,TrajalHarrell/CeciliaBengolea/ FrançoisChaignaud/MarleneMonteiroFreitas, AnneTeresaDeKeersmaeker,WilliamKentridge, SidiLarbiCherkaoui,MaudLePladec, DadaMasilo,WimVandekeybusundvielenmehr TicketsfürausgewählteStückeabsofort, füralleweiterenab12.Juni Design:CinCin,CreativeStudios Photos:DorisHimmelbauer 3DBackground:TobiasRaschbacher Performers:KarineLaBel,NicolaSchößler
DDDorvillier,WilliamForsythe,
Da bin ich imEinklang.
Nähe verbindet.
Unsere Niederösterreichische Versicherung
nv.at
Eigeninserat Domplatz HVOB SALAMIRECORDER & THE HI-FI PHONOS © Vic Aron © Andreas Jakwerth ARLO PARKS FEVER RAY
© Alex Waespi DOMPLATZ OPEN-AIR 07 JULI 2024 PRESENTED BY
© Nina Andersson
TEAM FESTSPIELHAUS
Elke Cumpelik Büroleitung Geschäftsführung, Thomas Gludovatz, Andreas Gremel Geschäftsführer, Bettina Masuch Künstlerische Leiterin
KÜNSTLERISCHES PRODUKTIONSBÜRO
Christina Aksoy, Constanze Eiselt Leitung, Musikkuratorin, Prokuristin, Caroline Herfert, Sophie Pachner, Katharina Schober-Dufek Stv. Leitung
KULTURVERMITTLUNG & OUTREACH
Marlies Eder, Gabrielle Erd Leitung, Leonie Humitsch, Margit Mössmer Stv. Leitung, Thomas Svistunov
MARKETING & VERKAUF
Julia Bieder Datenbankmanagement, Julia Dorninger Redaktion & Publikationen, Lilly Feichtinger Praktikantin Marketing, Caroline Herfert Social Media, Laura Kisser Redaktion & Publikationen, Sophie Kronberger Online Marketing, Lisa Lampeitl Werbung, Kooperations- & Medienmanagement, Derya Polat Chefkassierin, Andreas Prieling Stv. Leitung & Presse, Ulli Roth Gruppen & Key Accounts, Gülcan Simsek Leitung
TECHNIK & HAUS
Herbert Baireder Stv. Technische Leitung, Beleuchtungsinspektor, Ahmet Bayazit Hausorganisation, Vermietungen, Erhard Biegler Bühnentechnik, Elif Budak Reinigung, Andreas Dröscher Technische Leitung, Lotte Forstner Chefbilleteurin, Florian Hackel Stv. Bühnenmeister, Christian Hahnl-Bichler Tonmeister, Ilona Hiesberger Pflanzenbetreuung, Gerlinde Högel Portierin, Monika Holzgruber Reinigung, Matous Horinek Bühnentechnik, Eren Karabulut Haus- & Betriebstechnik, Münevver Karabulut Reinigung, Ayben Karadag Portierin, Oliver Klenkhart Bühnentechnik, Michaela Kogler-Troll Portierin, Bernd Neuwirth Cheftonmeister, Nurgül Polat Reinigung, Katarzyna Rausch Portierin, Martin Schmidt Beleuchtungstechnik, Robert Sommer Stv. Beleuchtungsinspektor, Samantha Suppinger Bühnentechnik, Aynur Tuna Reinigung, Jürgen Westermayr Bühnenmeister
IMPRESSUM
Herausgeber, Verleger und Medieninhaber Niederösterreichische Kulturszene Betriebs GmbH, Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten, T: +43 (0) 2742/90 80 80, www.festspielhaus.at. Für den Inhalt verantwortlich Thomas Gludovatz, Andreas Gremel. Künstlerische Leiterin Bettina Masuch. Musikkuratorin Constanze Eiselt. Redaktion Julia Dorninger. Fotos Michael Slobodian (Cover, S. 8, 13, 16-17), Anoush Abrar (S. 20, oben), Four Eyes (S. 20, unten), Sasha Onyshchenko (S. 22), Zivanai Matangi (S. 24, links), Nina Andersson (S. 24, rechts). Druck Walla GmbH. Produziert in Wien. Termin-, Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten. Fotografieren, Ton- und Videoaufzeichnungen nicht gestattet. Preis des Programmheftes Euro 2,90
Team & Impressum 30
Alle Vorteile für Ö1 Club-Mitglieder auf oe1.ORF.at/club Mit
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