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Spielwoche 52

24. bis 30. Dezember

INHALT

Soul Kitchen Bright Star Küss den Frosch Whatever Works Das OrangenMädchen Der Solist DAS WEISSE BAND Eine deutsche Kindergeschichte Exklusive Vorpremiere

AUF DER ANDEREN SEITE DES BETTES Heiligabend

NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS LebenLive - Dokfilmzeit!

El Sistema

THALIA Arthouse Babelsberg

Rudolf-Breitscheid-Straße 50

Kartenreservierung:( 0331 74370 20 24h Programmansage: ( 0331 74370 30 im Internet: www.thalia-arthouse.de


Hallo aus Babelsberg,

Bright Star - Meine Liebe. Ewig

händeringend suchen die Programmkinos der Republik nach ihrem „Avatar“. Denn die Filmkunstbranche konnte vom allgemeinen Eskapismus in die Kinos in diesem Jahr deutlich weniger profitieren, als es die Jubelzahlen der Branche insgesamt aussagen. Schwere Zeiten = Leichte Filme. Diese Gleichung kann bei uns natürlich nicht ganz so aufgehen, schon angesichts des Mangels an Komödien á la Sch´tis.

Es ist eine Liebe, die zum Scheitern verurteilt scheint: Zu groß sind die Unterschiede zwischen der zwar klugen und schlagfertigen, aber nicht sonderlich gebildeten Schneiderin Fanny (Abbie Cornish) und dem jungen und sehr begabten Poeten John (Ben Whishaw).

Doch jetzt, als Weihnachtsgeschenk für Sie und für uns, kommt so ein mitreißender Film und wieder einmal ist es Fatih Akin, der es richten muss. „Soul Kitchen“ ist eine preiswerte Szenekneipe. Bis der neue, exzentrische Chefkoch alles durcheinander wirbelt und sowohl das Publikum als auch die Mitarbeiter der Multikulti-Kneipe gehörig verwirrt. Da sitzen plötzlich gut betuchte Yuppies herum, da landen schon mal Unmengen von Aphrodisiaka im Dessert ... Akins Komödie besticht mit brillanten Dialogen, scheut auch vor kleinen Slapstickeinlagen nicht zurück und schon nach wenigen Minuten des rasanten Films sitzt man breit grinsend im Kinosessel und genießt die hervorragenden Schauspieler: Birol Ünel als durchgeknallter Chefkoch, Moritz Bleibtreu (letztmals an der Seite seiner inzwischen verstorbenen Mutter) und vor allem Adam Bousdoukos als Restaurantbesitzer machen aus „Soul Kitchen“ ein Riesenvergnügen. Ansehen! All unseren Besuchern, den Gästen, Freunden und Unterstützern wünschen wir frohe und entspannte Feiertage. Und ich hätte natürlich gar nichts dagegen, wenn Sie mindestens einen davon im „Soul Kitchen“ verbringen. Ihr Wolf J. Flywheel

Gleich von zwei Seiten wird ihre Beziehung torpediert: Fannys Mutter (Kerry Fox) stellt sich ihnen entgegen, weil John kein Geld besitzt. Johns väterlichem Mentor Mr. Brown (Paul Schneider) missfällt die hübsche Fanny, weil er sie für eine bloße Ablenkung von der Dichtkunst hält. Immer wieder voneinander getrennt, bleibt den Liebenden nur ihr inniger Briefwechsel, um einander nah zu sein. Doch als John schwer erkrankt, spitzt sich die Lage dramatisch zu ... Eine strahlende Liebe, die alles überwindet: Großes Gefühlskino vor historischem Hintergrund von Oscar-Preisträgerin Jane Campion! Mit ihrem Meisterwerk „Das Piano“ begeisterte die australische Regisseurin ein Millionenpublikum. Jetzt endlich widmet sie sich wieder einer großen Liebesgeschichte und erzählt in ebenso zarten wie poetischen Bildern die wahre Romanze zwischen dem Dichter John Keats und der Schneiderin Fanny im England des frühen 19. Jahrhunderts. Heiligabend um 14:45 & 19:00 Uhr Freitag bis Mittwoch: 17:00 & 20:45 Uhr | Freitag bis Sonntag auch 14:45 Uhr Großbritannien / Australien / Frankreich / USA 2009 | Regie: Jane Campion | Darsteller: Ben Whishaw, Abbie Cornish, Paul Schneider, Kerry Fox, Thomas Sangster, Samuel Barnett, Sebastian Armesto, Samuel Roukin | ca. 119 Min | FSK 6


WochenProgramm

Spielwoche 52

24. Dezember bis 30. Dezember

der THALIA Arthouse Kinos

24

Heiligabend

Neu

Ein Film, der verdammt gute Laune macht. Der neue Fatih Akin.

Neu

Soul Kitchen FSK 12 l ca. 100 Min

19:00 21:00

Das neue Meisterwerk von Jane Campion (Das Piano)

14:45

Bright Star Meine Liebe. Ewig

19:00

FSK 6 l ca. 119 Min

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15:00 17:00 19:00 21:00

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14:45 17:00

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20:45

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19:15

Vorpremiere

Vorpremiere an Heiligabend

AUF DER ANDEREN SEITE DES BETTES

Nur an Heiligabend

NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS FSK 6 l ca. 78 Min

3. Spielwoche

Nach Jostein Gaarders gleichnamigem Roman - Eine Hommage an die grosse Liebe

Das Orangenmädchen

17:00 21:00

Fassung: Original mit Untertiteln Fassung: Deutsche Fassung

15:00 21:00

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14:45 19:00

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FSK 6 l ca. 88 Min

4. Spielwoche

Eine wahre Geschichte über die Kraft der Musik

Der Solist FSK 12 l ca. 117 Min

5. Spielwoche

AB 10. DEZEMBER 2009 IM KINO

Larry David & Evan Rachel Wood in Woody Allens

Whatever Works Liebe sich wer kann

21:00

Leben Live

3. Spielwoche

11. Spielwoche

FSK 6 l ca. 92 Min

Bester europäischer Film 2009!

DAS WEISSE BAND - Eine deutsche Kindergeschichte FSK 12 l ca. 144 Min

Ein echter Disney Film

Küss den Frosch FSK 0 l ca. 97 Min

15:00 17:00

Leben Live - Dokfilmzeit! Wie Musik die Welt verändern kann!

EL SISTEMA FSK 0 l ca. 102 Min

17:00

17:00

Unser Silvesterprogramm: Karten ab sofort erhältich. um 15.00 Uhr: KÜSS DEN FROSCH, Soul Kitchen, Triff die Elisabeths!, Alice in Wonderland um 17.00 Uhr: KÜSS DEN FROSCH, Bright Star, Triff die Elisabeths!, Vorpremiere : NORD um 19.00 Uhr: Vorpremiere : NORD, Geheimpremiere: ???, Soul Kitchen, Bright Star um 21.00 Uhr: Vorpremiere: DAS KABINETT DES Dr. PARNASSUS, Alice in Wonderland, Soul Kitchen, Whatever Works

Programmänderungen möglich, aber nicht beabsichtigt. Infos auch auf www.thalia-arthouse.de

Heiligabendprogramm

FSK 6 l ca. 93 Min l Fassung: OmU

17:00 19:00


WochenProgramm

der THALIA Arthouse Kinos

Spielwoche 52

Donnerstag, 24. bis Mittwoch, 30. Dezember

Soul Kitchen Kneipenbesitzer Zinos (Adam Bousdoukos) ist vom Pech verfolgt: erst zieht seine Freundin Nadine (Pheline Roggan) für einen neuen Job nach Shanghai, dann erleidet er einen Bandscheibenvorfall. Als er in seiner Not den exzentrischen Spitzenkoch Shayn (Birol Ünel) engagiert, bleiben auf einmal auch noch die ohnehin schon wenigen Stammgäste aus. Und als wäre das nicht schon genug, taucht auch noch sein leicht krimineller Bruder Illias (Moritz Bleibtreu) auf und bittet ihn um Hilfe. Während Zinos überlegt, wie er den Laden los wird, um Nadine nach China folgen zu können,

locken Musik und die ausgefallene Speisekarte immer mehr Szenepublikum an. Das „Soul Kitchen“ rockt und boomt wie nie zuvor. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. „Soul Kitchen“ ist ein Heimatfilm der neuen Art: Die Welt ist nicht mehr so heil und das Dorf ist ein Restaurant, der Regisseur heißt Fatih Akin und vor der Kamera versammelt er ein „Best Of“ aus seinen früheren Filmen - Adam Bousdoukos, Moritz Bleibtreu und Birol Ünel. Es geht um Familie und Freunde, um Liebe, Vertrauen und Loyalität und um den Kampf für die Heimat als einen Ort, den es in einer zunehmend unberechenbaren Welt zu schützen gilt. Vorpremiere an Heiligabend um 19:00 und 21:00 Uhr | ab Freitag tgl. 15:00, 17:00, 19:00 und 21:00 Uhr Deutschland 2009 | Regie: Fatih Akin | Darsteller: Adam Bousdoukos, Moritz Bleibtreu, Birol Ünel, Anna Bederke, Lucas Gregorowicz, Demir Gökgöl, Wotan Wilke Möhring, Pheline Roggan, Dorka Gryllus | ca. 100 Min | FSK 12

Das Orangenmädchen An einem ganz normalen Tag begegnet Jan Olav (Harald Thompson Rosenstrøm) dem Orangenmädchen (Annie Dahr Nygaard). Bepackt mit einer Tüte Orangen steht sie in einer Straßenbahn. Auf der Stelle verliebt er sich, doch so schnell die Schöne aufgetaucht ist, so plötzlich ist sie feengleich auch wieder verschwunden. Monatelang sucht er sie überall, folgt ihren geheimnisvollen Spuren, die seine Welt in etwas Wunderbares verwandelt haben. Wie eine phantastische Erscheinung taucht das Orangenmädchen auf und verschwindet, bis sich Jan Olav nicht mehr sicher ist, ob es sie wirklich gibt.

Viele Jahre später erhält der junge Georg (Mikkel Bratt Silset) einen Brief. Es ist ein Abschiedsbrief und ein Liebesmärchen. Er erzählt von der hartnäckigen Suche nach dem Orangenmädchen, es ist die Geschichte einer großen Liebe. Auf einer Winterreise in ein unendlich weites Schneegebiet taucht Georg in die Lebensgeschichte seines Vaters ein - bis aus der Reise in die Vergangenheit eine Vision für die eigene Zukunft wird. Nach Jostein Gaarders gleichnamigem BestsellerRoman inszenierte Eva Dahr ein wahrhaft romantisches Märchen voll poetischer Imagination. Ihr gelang ein besonderer Film voll magischer Momente, eine bewegende Hommage an die Liebe. Heiligabend um 15:00 und 21:00 Uhr | ab Freitag tgl. 19:15 Uhr Norwegen / Deutschland 2009 | Regie: Eva Dahr | Darsteller: Annie Dahr Nygaard, Mikkel Bratt Silset, Harald Thompson Rosenstrømd | ca. 88 Min | FSK 6


HeiligabendVorpremiere Auf der anderen Seite des Bettes

HeiligabendSpecial Nightmare Before Christmas

Ariane (Sophie Marceau) kocht vor Wut: Ihr Mann Hugo (Dany Boon) nervt mit seinen Ansprüchen, einen perfekt funktionierenden Haushalt und ebenso perfekt funktionierende Kinder vorzufinden, wenn er müde von der Arbeit nach Hause kommt. Vor die Wahl gestellt, verlassen zu werden oder ein Jahr lang Arianes Job zu übernehmen, stimmt Hugo dem Rollentausch mürrisch zu.

Das spindeldürre Gerippe Jack Skellington ist der Star von Halloweentown, wo sich ein ganzes Batallion von Geistern und Monstern das ganze Jahr über auf das nächste Halloween vorbereitet.

Hugo arrangiert sich erstaunlich schnell mit seinem neuen Tagesablauf: Die Kinder zur Schule bringen und dass bisschen Haushalt ist ja wirklich nicht so schwierig! Ariane hat sich ihr neues Leben allerdings einfacher vorgestellt - und dass Hugo so viel Gefallen an seinem Job als „Hausmann“ findet, war erst recht nicht geplant. Frustriert will sie das Experiment abbrechen ... Dany Boon („Willkommen bei den Sch‘tis“) und Sophie Marceau („La Boum“) geben das perfekte Vorpremiere an Heiligabend um 17:00 und 19:00 Uhr Frankreich 2008 | Regie: Pascale Pouzadoux | Darsteller: Sophie Marceau, Dany Boon, Antoine Duléry, Roland Giraud, Anny Duperey, Juliette Arnaud | 93 Min | FSK 6 | Fassung: franz. OmU

Der Solist Steve Lopez (Robert Downey Jr.), Journalist der LA Times, entdeckt auf den Straßen von Los Angeles den musikalisch hochbegabten Obdachlosen Nathaniel (Jamie Foxx). Zuerst sieht Steve nur eine Story in dem offensichtlich verwirrten Nathaniel. Doch nach einer Weile werden die beiden Freunde. Sehr langsam deckt Steve die musikalische, sowie familiäre Vergangenheit des Einzelgängers auf und stößt dabei auf den einzigen Umstand, der Nathaniel davon abgehalten hat als Cellist Weltruhm zu erlangen: Dessen paranoide Schizophrenie. Von nun an tut Steve alles um ihm zu helfen, doch Hilfe ist das Letzte, was Nathaniel erwartet.

Aber Jack ist nicht glücklich: Bei einem Spaziergang entdeckt er zufällig den Weg in die Weihnachtsstadt, wo alles bunt und froh ist. Jack beschließt, den Weihnachtsmann zu entführen, um dessen Platz einzunehmen und selbst die Kinder dieser Welt zu bescheren. Nur seine Freundin Sally ahnt das bevorstehende Desaster. Der schaurig-morbide Weihnachtsfilm nach einer Idee von Kult-Regisseur Tim Burton („Batmans Rückkehr“), ausgeführt von Stop-Motion-Spezialist Henry Selick. Dieses aufwendige Trickfilm-Musical setzte neue Maßstäbe für das Genre. Heiligabend um 17:00 Uhr Original mit Untertiteln Heiligabend um 21:00 Uhr Deutsche Fassung USA 1993 | Regie: Tim Burton, Henry Selick | ca. 78 Min | FSK 6

„Der Solist“ zeigt nicht nur die Geschichte zweier Menschen, sondern auch die einer Stadt und deren Obdachloser. Das auf wahren Ereignissen basierende Drehbuch zum Film schrieb Susannah Grant („Erin Brockovich“). Inszeniert wurde das packende Drama von Joe Wright („Abbitte“). Die Bildsprache von Kameramann Seamus McGarvey verdient besonders großes Lob. Ungewöhnliche Einstellungen hat er gefunden, an den gegensätzlichsten Schauplätzen gedreht und so die verschiedenen „Welten“ von Los Angeles ins rechte Licht gerückt. Durch viele Nahaufnahmen erlebt der Zuschauer schizophrene Anfälle, sowie die absolute Ekstase Nathaniels beim Erleben einer Symphonie des guten alten Ludwig Van hautnah mit. Heiligabend um 14:45 und 19:00 Uhr | Freitag bis Dienstag tgl. 17:00 Uhr UK / USA 2008 | Regie: Joe Wright | Darsteller: Jamie Foxx, Robert Downey Jr., Catherine Keener, Tom Hollander, Lisa Gay Hamilton, Stephen Root, Nelsan Ellis | ca. 117 Min | FSK 12


Whatever Works - Liebe sich wer kann Nach seiner europäischen Phase mit Filmen vor den Kulissen von London und Barcelona beschert uns Woody Allen nun wieder eine romantische Komödie aus der von ihm so geliebten Stadt New York. Woody Allens 40. Regiearbeit ist erneut eine Variation der gesamten Allen-Palette. Das von chronischem Pessimismus geprägte Weltbild des gescheiterten Physik-Professors Boris Yellnikoff (Larry David) wird noch schwerer erschüttert, als ihm vor seiner New Yorker Wohnung die junge Ausreißerin Melody (Evan Rachel Wood) in die Arme fällt. Mit naiver Selbstver-

ständlichkeit quartiert sich die Schönheit aus Mississippi bei dem paranoiden Besserwisser ein und verliebt sich in ihn, was in eine ungleiche, aber erstaunlich erfüllte Ehe mündet. Doch die Ankunft von Melodys sittenstrengen Eltern stört die vermeintliche Idylle und führt zu einer chaotischen Kette von romantischen Verwicklungen, an deren Ende die Erkenntnis steht: Keine Konstellation ist zu absurd, wenn sie nur glücklich macht. „Whatever Works“ setzt sich in bewährter Manier mit Leben, Liebe, Tod und Selbstfindung auseinander und beweist erneut, dass Allen ein Meister des Dialogwitzes ist. Heiligabend um 21:00 Uhr | ab Freitag tgl. 19:15 und 21:00 Uhr USA / Frankreich 2009 | Regie: Woody Allen | Darsteller: Larry David, Evan Rachel Wood, Patricia Clarkson, Ed Begley Jr., Conleth Hill, Michael McKean ca. 92 Min | FSK 6

Das weiSSe Band Eine deutsche Kindergeschichte Ein Dorf im protestantischen Norden Deutschlands. 1913/14. Vorabend des Ersten Weltkriegs. Die Geschichte des vom Dorflehrer geleiteten Schul- und Kirchenchors. Seine kindlichen und jugendlichen Sänger und deren Familien: Gutsherr, Pfarrer, Gutsverwalter, Hebamme, Arzt, Bauern - ein Querschnitt eben. Seltsame Unfälle passieren und nehmen nach und nach den Charakter ritueller Bestrafungen an. Wer steckt dahinter? Er gehört zu den ganz Großen des europäischen Autorenfilms. Mit neun seiner zehn Kinoproduktionen ging Michael Haneke nach Cannes, sechsmal war er im Wettbewerb – und nun gelang dem Österreicher der Coup: Goldene Palme für „Das weiße Band“. Deutschland darf gleichfalls mitjubeln: majoritär deutsche Produktion, heimische

Akteure und Drehorte. Last but not least „eine deutsche Kindergeschichte“, wie der Untertitel programmatisch lautet. Erzählt wird von seltsamen Ereignissen in einem Dorf, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Ein Mikrokosmos aus subtiler Gewalt und ständiger Schuld. Kinder als unschuldige Opfer, (v)erzogen zu späteren Tätern. Michael Haneke wagt sich zum ersten Mal an eine Geschichte, die in der Vergangenheit verankert ist. In einer Gesellschaft, die getrieben ist von Kontrolle, breitet sich das Grauen schleichend und stetig aus. Die Qualität der Gewalt nimmt menschenverachtende und herzlose Züge an. Ausgezeichnet als bester europäischer Film 2009! Mit „Das weiße Band“ bewirbt sich Deutschland außerdem um die Oscar-Nominierung für den besten ausländischen Film. ab Freitag tgl. 19:30 Uhr | Freitag, Samstag und Sonntag auch 14:30 Uhr Deutschland / Österreich 2009 | Regie: Michael Haneke | mit: Christian Friedel, Leonie Benesch, Ulrich Tukur, Burghart Klaußner | ca. 144 min | FSK 12


Küss den Frosch Pünktich zur Weihnachtszeit besinnt sich Walt Disney auf alte Tugenden und kehrt nach fünf Jahren zum klassischen Zeichentrickfilm zurück. Amerika hat endlich auch eine schwarze Prinzessin. Sie heißt Tiana und ist der Star des neuen Disney-Märchens „Küss den Frosch“. Tiana lebt im New Orleans des frühen 20. Jahrhunderts und träumt von einem eigenen Restaurant. Bei einem Kostümfest begegnet sie einem vorlauten Frosch, der sie um einen Kuss bittet. Das unschuldige Mädchen ahnt nicht, dass der Frosch ein verwunschener Prinz ist und anders als in

Grimms Märchen überträgt sich dessen Fluch auch auf sie: Un­mittelbar nach dem Kuss verwandelt sich Tiana in einen Frosch. Die beiden fliehen in die Sümpfe von Louisiana, wo sie sich mit gefräßigen Alligatoren und tölpelhaften Jägern herumschlagen müssen, bis sie schließlich erlöst werden. Im Stil von Klassikern wie „Die Schöne und das Biest“ oder „Der König der Löwen“ erzählen die Künstler der Walt Disney Studios ein fantastisches, farbenfrohes Märchen und ein zeitloses Abenteuer voller hinreißender Charaktere. Der Oscar-Preisträger Randy Newman untermalt den Film mit seinen mitreißenden Songs.

Heiligabend um 15:00 & 17:00 Uhr | ab Freitag tgl. um 15:00 & 17:00 Uhr USA 2009 | Regie: Ron Clements, John Musker | Stimmen: Cassandra Steen, Roger Cicero, Marianne Rosenberg | ca. 97 Min | FSK 0

LEBEN LIVE El Sistema Über die Macht der Musik in einer Welt von Armut und Gewalt. Das andere Gesicht Venezuelas. Der mitreißende Dokumentarfilm „El sistema“ zeigt beeindruckend, welche unerschöpfliche Macht und integrative Kraft die Schönheit der Musik entfaltet, wenn sie sich mit sozialem Engagement verbindet. Beseelt von der Vision einer besseren Zukunft für Ausgegrenzte gründete der alternative Nobelpreisträger José Antonio Abreu

vor 30 Jahren in Venezuela ein landesweites Netzwerk von Musikzentren aus Kinder- und Jugendorchestern. Die beispiellose Erfolgsgeschichte seiner zündenden Idee macht Mut zur Hoffnung. Dramaturgisch eingängig aufeinander aufgebaut fasziniert die exzellente Montage des Bild- und Tonmaterials. Genial verschränken teils schnelle Schnittfolgen die spannende Collage aus Konzertausschnitten, Orchesterproben und Momentaufnahmen aus dem Alltag der Kinder und Jugendlichen, ihrer Eltern und den engagierten Lehrern. In Kombination mit der energetischen Orchestermusik bietet „El Sistemo“ einen fulminanten Augen- und Ohrenschmaus. Donnerstag & Mittwoch um 17:00 Uhr Deutschland 2009 | Regie: Paul Smaczny, Maria Stodtmeier | Mitwirkende: José Antonio Abreu, Gustavo Dudamel | ca. 102 Min | FSK 0


Viel Vergnügen in Ihrem Wohlfühlkino! THALIA Arthouse Babelsberg • Rudolf-Breitscheid-Straße 50 Kartenreservierung: ( 0331 74370 20 • 24h Programmansage: ( 0331 74370 30 Veranstaltungsorganisation: ( 0331 74370 70 • www.thalia-arthouse.de • Impressum: ViSdP: Thomas Bastian • Erstellung: nominell GmbH • Druck: Druckerei Gieselmann


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