Nordis - Finnland Guide 2011

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SommerGuide Finnland 2011 Stimmungsvolle Reportagen von der Südküste bis Lappland, von den Åland- Inseln bis Karelien

Aufgetaucht in Finnland Eingetaucht in den nordischen Sommer Städte erleb en: Helsinki , Kulturhauptstadt 2011 Turku , Ostsee - Kreuzfahrt La n d s c h a f t e n e n t d e c k e n : Wa n d e r n , Wa s s e r s p o r t , R a d f a h r e n , G o l f e n & A n g e l n Natürlich genießen: Kulinarische Köstlichkeiten, Kultur- Events & Saunabad



>> E D I T O R I A L

Liebe Leserin, lieber Leser, gut kann ich mich noch an mein erstes Erlebnis in Finnland erinnern.Vom kleinen Provinzflughafen irgendwo in der Weite Finnlands waren es nur ein paar Autominuten an einen ruhigen See. Dort stand eine kleine Hütte, bald prasselte ein Lagerfeuer, an dem Würstchen gegrillt wurden. Später lockten die Sauna, der Sprung in der Abendsonne in das klare Wasser des Sees. Dann eine ruhige Nacht. Eigentlich nichts Spektakuläres. Und doch sind solche Erlebnisse – von denen ich viele hatte in Finnland – in der Erinnerung geblieben. Mehr als so mancher spektakuläre Blick auf Jahrhundertbauwerke oder atemberaubende Landschaften. Vielleicht liegt es daran, dass nicht nur der Kopf, sondern auch das Herz mit dabei war? Genau das wünsche ich Ihnen bei Ihrem Finnland-Urlaub: Eindrücke, an die Sie sich viele Jahre später noch gerne erinnern – weil sie die Seele berühren! Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Thomas Krämer

>> I N H A L T 4 Infos

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Allgemeine Reisehinweise

6 Das ist Finnland!

Essen & Trinken, Sauna etc.

8 Regionen

Vielfalt zwischen Schäre und Tunturi

12 Helsinki

Quirlige Sommerstadt Natur und Kultur in den Schären

18 Wandern

Zur Hölle

20 Paddeln

Lautlos durch die Natur

22 Rafting

Wellenreiter im Gummiboot

23 Angeln

Angebissen

24 Radfahren

Auf zwei Rädern zum Meer

25 Golf

Abschlag in die Mitternachtssonne

26 Kreuzfahrten

Stippvisite in Helsinki

27 Sonstige Aktivitäten

Reiten, Quad und Tiersafaris

28 Kultur/Impressum

Finnland – das Festival-Land

30 Veranstaltungen www.visitfinland.com

Nordis Sommerguide Finnland 3

© Visit Finland (4)

14 Kulturhauptstadt Turku


© Thomas Krämer (3)

>> I N F O S

Allgemeine Reisehinweise Einen guten Überblick über Reisen nach Finnland bekommt man auf der Internetseite www.vistifinland.com (auf Deutsch). Anreise Mit dem Auto Lässt man den Landweg über Russland oder Schweden (der sicherlich eine gute Alternative ist) außer acht, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, nach Finnland zu kommen: mit dem Flugzeug oder dem Schiff.

Mit dem Flugzeug Mit dem Flugzeug landet man je nach Abflugort nach zwei bis drei Stunden in der Ostseemetropole Helsinki. Von hier gibt es gute Anschlüsse zu sämtlichen Flughäfen im Land.

Airlines von Deutschland nach Finnland: Air Berlin Direktflüge nach Helsinki ab Berlin und Düsseldorf. Codeshare mit Finnair im Rahmen der oneworld Allianz.

Anschlussverbindungen zu weiteren Flughäfen innerhalb Finnlands mit Blue1.

Ryanair Direktflüge von Hahn nach Tampere.

Finnlines läuft die finnische Hauptstadt von Rostock via Gdynia oder direkt von Travemünde aus an.

www.ryanair.com

www.finnlines.com

Swiss Direktflüge ab Zürich nach Helsinki. Anschlussverbindungen zu weiteren Flughäfen innerhalb Finnlands mit Blue1.

Unterwegs in Finnland Mit dem Auto

www.swiss.com

SAS Flüge aus Deutschland, Österreich und der Schweiz über Stockholm oder Kopenhagen zu verschiedenen Destinationen innerhalb Finnlands. www.flysas.com

Austrian Airlines Direktflüge ab Wien nach Helsinki. Anschlussverbindungen zu weiteren Flughäfen innerhalb Finnlands mit Blue1. www.aua.com

www.blue1.com

Finnair Direktflüge nach Helsinki ab zahlreichen Flughäfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Anschlussverbindungen zu nahezu allen Flughäfen innerhalb Finnlands.

Air Baltic Flüge von Berlin, München, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Wien und Zürich via Riga zu verschiedenen Destinationen innerhalb Finnlands. www.airbaltic.com

www.finnair.com

Mit der Fähre

Lufthansa Lufthansa fliegt von München und Frankfurt direkt nach Helsinki.

Viel Zeit zum Abschalten hat man bei der Fahrt mit der Fähre nach Finnland. Etwas mehr als einen Tag ist man mit dem Schiff nach Finnland unterwegs.

4 Nordis Sommerguide Finnland

www.tallinksilja.com/de/

www.lufthansa.com

www.airberlin.com

Blue1 Ab Berlin und München direkt nach Helsinki. Ab Zürich direkt nach Helsinki. Anschlussverbindungen zu weiteren Flughäfen innerhalb Finnlands.

Von Rostock ausfährt Tallink Silja nach Helsinki.

Das finnische Straßennetz ist bestens ausgebaut und in hervorragendem Zustand. Gebühren für die Straßenbenutzung werden nicht erhoben. Auch tagsüber muss mit Abblendlicht gefahren werden, Sicherheitsgurte sind zwingend. Die Hupe darf nur bei Gefahr betätigt werden. Es ist immer empfehlenswert, sich an die Verkehrsregeln zu halten, vor allem an die Geschwindigkeitsbeschränkungen – ansonsten wird es teuer. Staus kennt man nur im Großraum Helsinki während des Berufsverkehrs.

Mit dem Zug Das Eisenbahnnetz verbindet alle wichtigen Städte Finnlands. Die wichtigsten Strecken sind: Helsinki–Turku, Helsinki–Pori, Helsinki–Oulu, Helsinki–Iisalmi, Helsinki–Joensuu und Turku–Toijala. Kinder unter sechs Jahres fahren kostenlos. Ziele im Norden Finnlands erreicht man bequem über Nacht im Schlafwagen. Autoreisezüge sind eine bequeme und sichere Art, in Finnlands Norden zu kommen. Sie verkehren auf folgenden Strecken ■ Helsinki-Rovaniemi-Helsinki ■ Helsinki-Kolari-Helsinki

www.visitfinland.com


■ Helsinki-Oulu-Helsinki ■ Helsinki-Kemijärvi-Helsinki ■ Tampere-Rovaniemi-Tampere ■ Tampere-Kolari-Tampere ■ Turku-Rovaniemi-Turku ■ Turku-Kolari-Turku Mit dem Finnrailpass reist man je nach Geltungsdauer 3, 5 oder 10 Tage lang unbegrenzt mit VR, den finnischen Eisenbahnen. Das Ticket gilt einen Monat lang. Der 3-Tage-Pass kostet 131 Euro (2011, 2. Kl.), der 5-Tage-Pass 175 Euro und für 237 Euro kann man zehn Tage in einem Monat unterwegs sein. Den aktuellen Fahrplan von VR (Finnische Eisenbahnen) findet man im Internet unter www.vr.fi

Mit dem Flugzeug

Unterkunft

Das Inlandsflugnetz Finnlands ist eines der dichtesten der Welt. Rund zwei Dutzen Flughäfen werden regelmäßig – zum Teil mehrmals täglich – bedient. Fluggesellschaften für Inlandsflüge sind Finnair, Blue1, Finncom und Air Baltic.

Die Vielfalt der Unterkünfte in Finnland ist riesig. Zwischen dem weichen Bett in einem 5-Sterne-Luxushotel in Helsinki und der Nacht in einem Zelt ist alles möglich. Besonders beliebt sind Hütten. Die Sauna gehört natürlich überall dazu!

Mit dem Bus Auch entlegene Orte sind oft an das Busnetz angeschlossen. Hinweise dazu geben die örtlichen Fremdenverkehrsämter. Informationen und Fahrpläne über den Busverkehr im ganzen Land unter www.matkahuolto.fi/en (Englisch).

Reiseveranstalter Finnland als Reiseziel wird zunehmend von deutschen Reiseveranstaltern entdeckt. Eine ganze Reihe kleinerer und größerer Reiseveranstalter hat Kurztrips sowie längere Reisen in dem skandinavischen Land im Programm. Informationen dazu auf Internetseiten der Finnischen Zentrale für Tourismus. www.visitfinland.com

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Service wird bei Finnlines ganz groß geschrieben. Deswegen tun wir alles, damit die Überfahrt für Sie so angenehm wie möglich wird.

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Wir sind die Ostsee. Nordis Sommerguide Finnland 5


I S T

F I N N L A N D

© Visit Finland (3)

>> D A S

Landeskunde – nicht immer ganz ernst gemeint Finnland: unendliche Wälder und tausende Seen. Mitternachtssonne. Klare, reine Luft. Aber das ist noch lange nicht alles! Es gibt viele Gründe, warum man dieses Land einmal erleben sollte. Felchen und Saibling – sind eine Delikatesse, die es sich lohnt zu wählen. Flusskrebse sind beliebt, ja regelrecht Kult und werden überwiegend im Juli und August gefangen. Dann gibt es im ganzen Land Krebsfeste, die man unbedingt einmal miterleben sollte.

»SISU,

DA S I S T

E I N E M E N TA L E

E I G E N S C H A F T .« Finnisch-Lappland ist die Heimat der Rentierzüchter. Entsprechend wird hier oben im Norden gerne Rentier serviert, sowohl am Stück als auch in Form von Geschnetzeltem (Poronkäristys), das mit viel Butter angebraten wird. Dazu gibt es Preiselbeeren.

Etwas Besonderes ist die karelische Küche. Diese Region im Osten des Landes ist nur ein kleiner Rest des ehemaligen Grenzlandes zwischen Ost und West, das heute überwiegend zu Russland gehört. Auf den Tisch kommen hier vor allem deftige Gerichte wie der Fleischschmortopf sowie die Pirogge, ein Gebäckstück, das typischerweise mit Reis oder Kartoffeln gefüllt ist. Wo Wälder voller Beeren hängen, werden diese gerne zum Nachtisch serviert. Vor allem die schmackhaften Blaubeeren und die im Norden wachsenden, sehr gesunden gelben Multebeeren sind in Kombination mit Eiscreme oder dem finnischen Brotkäse sehr beliebt. Wie überall in der Welt bekommt man auch in Finnland helles Brot. Der Klassiker ist jedoch dunkles Roggenbrot, das mit gesalzener Butter und Käse, Wurst oder Fisch belegt wird. Da bleibt dann nur: Hyvää ruokahalua – Guten Appetit zu wünschen! Trinken Reines Leitungswasser aus einem der vielen glasklaren und sauberen Seen oder Flüsse wird zu jedem Essen gereicht. Schließlich wird immer und

6 Nordis Sommerguide Finnland

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© Thomas Krämer

Essen Klar, auch in Finnland kann man seinen Hunger mit Fast Food vertreiben. Burgerbrater oder Pizzerien gibt es an jeder Ecke. Ratsamer ist aber, auf eine kulinarische Entdeckungsreise zu gehen. Finnland besteht zu großen Teilen aus Wald und Wasser. Wenig verwunderlich, dass auch viele der besten heimischen Spezialitäten dort ihren Ursprung haben. Äußerst schmackhaft ist Elchfleisch, das das gewohnte Schnitzel schnell vergessen lässt. Im Land der Pfifferlinge oder Steinpilze wird man zudem schmackhafte Pilze bekommen. Auch frisch gefangener Fisch – Forelle oder ein am Feuer gegarter Lachs, außerdem Maränen,


überall Kaffee getrunken – auch am Abend. Irgendwie müssen die zehn Kilogramm Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr zusammenkommen, womit die Finnen zur Weltspitze gehören. Neben Bier wird mehr und mehr Wein getrunken. Auch finnische Weine – aus Johannisbeeren gezaubert – kommen zusehends auf den Markt. Dazu erfreut sich Cider aus Birnen oder Äpfeln wachsender Beliebtheit. Wenn es etwas hochprozentiger sein darf, dann kommt finnischer Wodka auf den Tisch. Mutige versuchen auch einmal Salmiakki, einen Lakritzschnaps mit äußerst ungewöhnlichem Geschmack. Finnlands geheime Kraft Eigentlich ist Sisu etwas, das man nicht beschreiben und einem nicht Eingeweihten schon gar nicht erklären kann. Vielleicht muss man Finne sein, um zu verstehen, was Sisu ist. Sehr wahrscheinlich hat man es im Blut, mit der Muttermilch aufgesogen oder in der Sauna übertragen bekommen. Ursprünglich stand dieses Wort für das Böse, Sündige im Menschen. Heute hat sich diese ältere Bedeutung nur in der Anwendung für aufmüpfige, rebellische Kinder erhalten. Sisu, das ist eine mentale Eigenschaft, die ausschließlich den Finnen zu eigen sein soll. So mancher übersetzt es mit »Kraft«, andere mit »Ausdauer« oder »Beharrlichkeit«, vielleicht auch »Unnachgiebigkeit« besonders in anscheinend aussichtslosen Situationen. Sisu ist wegen seiner ausdrucksstarken Bedeutung ein beliebter Markenname für finnische Produkte. So heißt ein finnischer www.visitfinland.com

Lkw-Hersteller Sisu und auch ein Panzer wurde Sisu genannt. Sogar Pastillen mit dem Namen gibt es. Und einen Eisbrecher. Vielleicht hilft eine gute Beobachtungsgabe, um das Geheimnis des Sisu zu lüften. Sah der Wanderer nicht sogar noch nach 20 Kilometern so frisch aus wie der frühe Morgen. Hatte nicht die Paddlerin noch jenes Lächeln, das man allenfalls zu Anfang einer Tour hat? Das, das muss Sisu sein.

Ruß auf dem Rücken und einer alles und alle übertreffenden Gesundheit. Denn eine Rauchsauna, da sind sich die Finnen einig, ist die einzig wahre Art und Weise, wie man ins Schwitzen kommen kann. Die holzbeheizte Sauna ist da schon ein leichter Abstieg, die Elektrosauna nur ein überall zu findender Notbehelf. Den gibt es jedoch in jedem Haus und fast jeder Wohnung, so dass auf gut jeden dritten Finnen daher eine Sauna kommt.

Sauna Wenn ein Finne ein Haus baut, beginnt er mit der Sauna. Ob das heute noch so stimmt, kann auf den Baustellen überprüft werden. Zumindest in früheren Zeiten soll jedoch noch vor dem Wohnhaus die Sauna fertiggestellt worden sein. Ist ja auch einleuchtend. Hier ist es warm, hier kann man sich waschen. Und kochen geht im Notfall auch. Der Klassiker ist die Rauchsauna, bei der Stunden vorher mit einem offenen Feuer Steine in der eigentlichen Sauna erhitzt werden. Benutzer der Rauchsauna erkennt man am

Finnland ist Spitze Wer sich schon einmal ein wenig mit Finnland beschäftigt hat, wird immer wieder auf Superlative stoßen. Das größte oder kleinste, höchste oder niedrigste, nördlichste oder südlichste. Der Drang zu Spitzenleistungen läuft bei den Finnen zu Höchstleistungen auf und gipfelt in skurrilen Wettbewerben. Wer in der Welt käme auf die Idee, eine Weltmeisterschaft im Frauen-Weittragen zu veranstalten? Im Handy-Weitwurf? Im Luftgitarrespielen? Oder im Saunieren? Und wer hat´s erfunden? Genau – die Finnen!

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Nordis Sommerguide Finnland 7


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8 Nordis Sommerguide Finnland

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(1) Visit Finland (5) © Thomas Krämer (1),

Südfinnland

Seenland

Westküste

Karelien

Vielfalt zwischen Schäre und Tunturi Finnland gilt als Land der Wälder und Seen. Eine fantastische Schärenlandschaft im Süden sowie die Einsamkeit Lapplands im Norden machen das Land sehr abwechslungsreich. Südfinnland Die finnische Südküste erstreckt sich in etwa zwischen Turku und der russischen Grenze bei Kotka mit dem Ballungsraum von Helsinki im Zentrum. Sie ist vergleichsweise arm an Seen und landwirtschaftlich geprägt. Besonders auffallend ist der Inselreichtum. Die Schärenküste besteht aus über 73.000 kleinen und größeren Eilanden und hat eine Gesamtlänge von fast 40.000 Kilometern. Gemessen an ihrer Anzahl stellen die Inseln des Schärenmeers vor Turku den größten Archipel der Welt dar. Viele der Inseln sind über Brücken und mit Fähren per Auto zu erreichen. Wichtige Städte sind Turku, Helsinki und Kotka. Zwischen Turku und Schweden liegen 15 bis 100 Kilometer vom finnischen Festland entfernt die autonowww.visitfinland.com

men Åland-Inseln mit der Hauptstadt Mariehamn. Der Archipel ist ein Paradies für Wassersportler und Radfahrer. Westküste Die finnische Westküste unterscheidet sich vom restlichen Teil des Landes. Die Landschaft entlang des Küstenstreifens ist überwiegend flach. Wälder wechseln sich hier mit Feldern und Wiesen ab. Seen gibt es vor allem im südlichen Teil rund um Pori. Bemerkenswert sind einige der kleinen Orte wie Rauma oder Kokkola mit ihren prächtigen alten Gebäuden. Zwischen Kokkola und Vaasa sind der Küste viele kleine und größere Inseln vorgelagert, die man mit dem Auto oder dem Boot erreichen kann. Dieser Schärengarten ist für Sommeraktivitäten geradezu ideal!

An der Westküste lebt eine schwedischsprachige Minderheit. Teilweise wird sogar mehr Schwedisch als Finnisch gesprochen. Diese Zweisprachigkeit wird auch bei den Städtenamen deutlich. So findet man in der Landkarte Pietarsaari und Jakobstad – wobei es sich hier um ein- und dieselbe Stadt handelt. Wichtige Städte sind Oulu, Kokkola, Vaasa, Pori und Rauma. Seenland Kaum eine Landschaft wird mehr mit Finnland verbunden als das Seengebiet. Es besteht aus einem Mosaik von mehr als 50.000 Seen, unzähligen Bächen und Flüssen sowie Wäldern. Es bietet Naturenthusiasten eine ideale Spielwiese für vielfältige Aktivitäten zu Wasser und an Land. Hier liegt auch der mit eiNordis Sommerguide Finnland 9


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Hügelland

ner Fläche von rund 4400 Quadratkilometern größte See des Landes, der Saimaa-See. Dort lebt die Saimaa-Ringelrobbe, die man mit ein wenig Glück beobachten kann. Diese Region ist bei Urlaubern aufgrund der schönen Natur und vielfältigen Möglichkeiten besonders beliebt – ein Platz zum Entspannen. Wichtige Städte sind Tampere, Mikkeli, Lahti, Jyväskylä und Kuopio sowie Savonlinna mit den bekannten Opernfestspielen im historischen Ambiente einer alten Burg. Karelien Die historische Landschaft von Karelien wird heute von der Grenze zwischen Russland und Finnland durchschnitten, wobei der größere Anteil auf russischem Gebiet liegt. Nordund Südkarelien befinden sich jedoch auf finnischem Boden. Auch wenn sich die Landschaft eigentlich nicht wesentlich von der der benachbarten Seenplatte unterscheidet, ist Karelien aufgrund seiner etwas anderen Geschichte etwas Besonderes. Der östliche Einfluss zeigt sich sowohl kulinarisch als auch hinsichtlich der Religion mit den Kennzeichen der russisch-orthodoxen Kirche. Hier in Karelien befindet sich so etwas wie das Nationalheiligtum der Finnen: Der Koli ist ein 347 m hoher Berg, der sich weit über den Pielinen-See und die gesamte Landschaft Nordkareliens erhebt. Die berühmte Aussicht von der Spitze des Koli auf die umgebenden Seen ist legendär und diente vielen Künstlern als Inspiration. Karelien hat eine besondere mythologi10 Nordis Sommerguide Finnland

Lappland

sche Bedeutung im Bewusstsein der Finnen, das sich in der Kalevala, dem Nationalepos der finnischen Völker, kristallisiert. Die Gedichte für dieses Werk hat der Landarzt Elias Lönnrot (1802–1884) auf vielen Wanderungen insbesondere in Weißkarelien, aber auch in Ladoga-Karelien, gesammelt. Wichtige Städte sind Joensuu, Lieksa, Nurmes und Kajaani. Hügelland Recht einsam ist es im finnischen Hügelland, das sich im Norden an das Seenland anschließt. Geprägt wird es vor allem von dichten Wäldern, die die Hänge der bis zu rund 400 Meter hohen Berge bedecken. Durch die Täler fließen Bäche und kleinere Flüsse, in den Senken haben sich zudem zahlreiche Moore gebildet. Besonders im Osten, aber auch im Süden sowie am Übergang nach Lappland sind zahlreiche Seen zu finden. All das macht das Hügelland zu einem abwechslungsreichen Landstrich mit zahllosen Freizeitmöglichkeiten. Wichtige Städte sind Kuusamo, Pudasjärvi und Suomussalmi. Lappland Lappland (finnisch Lappi) ist der nördlichste Teil des Landes – und auch der bei weitem Einsamste. Auf einer Fläche von fast 100.000 Quadratkilometern leben im Durchschnitt gerade einmal zwei Einwohner pro Quadratkilometer. Die Hauptstadt Finnisch-Lapplands ist Rovaniemi, wo nach Überzeugung der Finnen auf einem nahe gelegenen Hügel auch der

einzige und echte Weihnachtsmann zuhause ist. Zu Lappland gehört auch die Urbevölkerung des Nordens, die Samen. Sie lebten einst als Nomaden und begleiteten ihre Rentierherden. Auch heute noch spielt die Rentierzucht eine große Rolle. Lappland wird von weiten Wald- und Moorlandschaften dominiert, aus denen sich baumlose Berge (finnisch: Tunturis) wie der Pallastunturi (807 m), der Yllästunturi (718 m) oder der Pyhätunturi (540 m) erheben. Der Inarijärvi ist der größte See im Norden Finnlands und ist von einer ganzen Reihe weiterer Gewässer umgeben. Der längste Fluss Finnlands ist mit rund 560 km der Kemijoki, der einen großen Teil Finnisch-Lapplands entwässert. Im Norden steigt das Gelände zum Skandinavischen Gebirge hin an, das weit im Süden in Norwegen beginnt und sich in weitem Bogen bis zum Nordmeer erstreckt. An seinem Hauptkamm hat Finnland jedoch nur im äußersten Nordwesten seinen Anteil. Hier liegen alle mehr als 1000 Meter hohen Berge des Landes, darunter auch die höchste Erhebung Finnlands, der 1324 m hohe Haltitunturi unmittelbar an der Grenze zu Norwegen. Für Outdoorsportler mit dem Hang zur Einsamkeit ist Lappland das Paradies schlechthin. Endlose Wälder, ursprüngliche Flüsse und die Berge und Hügel des Nordens lassen Raum für so ziemlich jede Sportart, die man sich vorstellen kann. Hier findet man auch viele Anbieter von Outdoor-Aktivitäten, die mit Rat und Tat sowie der nötigen Ausrüstung zur Seite stehen. www.visitfinland.com


PHOTOS: SAMI HEIKINHEIMO / ARCHTOURS LTD

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DIE ERNEUERUNG DES RATHAUSES

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© Visit Finland (2)

>> H E L S I N K I

Quirlige Sommerstadt Zwischen Tradition und Moderne bietet die finnische Hauptstadt Helsinki eine spannende Palette an Eindrücken. Langeweile kann da keine aufkommen!

Die Sonne knallt von einem nahezu makellosen blauen Himmel herunter. Möwen kreischen, Wasser plätschert sanft an die Mole. Aus dem Kamin eines weißen Kreuzfahrtschiffs steigt Rauch – man macht sich fertig für die Fahrt hinaus in die Schären. Der Hafen von Helsinki ist besonders im Sommer alles andere als ein Hort der Stille. Zum Wasser hat man ja auch im Land der 100.000 Seen ein besonders inniges Verhältnis. Sei es dampfförmig in der Sauna oder eben flüssig in einem der vielen Gewässer. Als »Tochter der Ostsee« bezeichnet man die finnische Hauptstadt auch. Und es ist sicher kein Zufall, dass der Schiffsreisende bei seiner Fahrt nach Helsinki als Erstes an der zum Weltkulturerbe gehörenden Festung Suomenlinna vorbei gleitet, bevor er von Deck den Blick auf die Stadt wirft, auf den Dom, den Markt und die Markthalle, schöne Häuser und grüne Parks. 560.000 Menschen leben in Helsinki, über 1,2 Mio. in der gesamten 12 Nordis Sommerguide Finnland

Region. Ein geringer Teil von ihnen unterhält sich hauptsächlich auf Schwedisch, immerhin gehörte das Land ja einmal zu dem westlichen Nachbarland jenseits der Ostsee. Helsinki wurde 1550 vom Schwedenmonarchen Gustav Vasa gegründet. Die Stadt befand sich ursprünglich dort, wo der Vantaa-Fluss in den Finnischen Meerbusen mündet, wurde aber

1640 an die heutige Stelle verlegt. Nach dem Brand 1807 begann eine Aufbauperiode im großen Stil. Er ist auch der Grund dafür, dass man eine geschlossene, harmonische Altstadt vergeblich suchen wird. Helsinkis Reiz liegt vielmehr in seinem Kontrastreichtum: Alte Holzhausviertel harmonieren mit neuer High-Tech-Architektur, quirlige Urbanität lässt trotzdem viel Freiraum für idyllisch-ruhige Quartiere. Und überall ist das Meer zu spüren, lockt das Grün der zahlreichen Parks. Hinzu kommen viele Restaurants, Kneipen und Bars, die die Stadt attraktiv machen. »Nordic Oddity« ist ein gutes Stichwort, dem man auf der Suche nach dem etwas anderen, neuen und vielleicht auch ein wenig verrückten Helsinki folgen sollte. Der Stadtbummel führt mich zum Senatsplatz (Senaatintori). Hier steht die Statue des russischen Zaren Alexander II. und – viel auffälliger – der strahlend weiße Dom (Tuomiokirkko). Über eine Prachttreppe gelangt man zu dem Gebäude und blickt schnaufend www.visitfinland.com


© Th ä (4) Thomas K Krämer

HELSINKIS REIZ nach oben auf die vier Türme und die mächtige Kuppel. Die nicht immer ganz freiwillige Verbundenheit zum Nachbarn im Osten symbolisiert die auf einem grünen Hügel ganz in der Nähe thronende, prächtige russischorthodoxe Uspenski-Kathedrale (1868). Auch auf die Jugendstilfassaden in der Luotsikatu werfe ich einen Blick, bevor ich an den restaurierten Hafenmagazinen mit attraktiven Geschäften und Restaurants zurück zum Hafen bummele. Und der ist immer noch ein wichtiges Zentrum von Helsinki. Auf dem Marktplatz (Kauppatori) am Südhafen schaue ich mich an den Ständen um. Fisch, Obst, Beeren, Blumen, Handwerk, werden angeboten. Und klar: In Finnland gehört auch immer noch ein Kaffee dazu. Über die grüne Esplanade führt mein Weg nun erst einmal in ein Café, dann zu den Shops im Designerviertel. Hier geben sich namhafte finnische Marken ein Stelldichein. Design, das ist auch eines der Hauptthemen der Stadt, dem man in Geschäften und Museen ständig begegnet. Das Erbe Alvar Aaltos, dem finnischen Stardesigner www.visitfinland.com

LIEGT IN SEINEM

KONTRASTREICHTUM .

und Architekten, liegt über dem ganzen Land wie der Tau auf einer morgendlichen Wiese. Auf der Mannerheimintie rollt der Verkehr in die Stadt und aus ihr heraus in die finnischen Wälder. Ganz in der Nähe ist der eindrucksvolle Bahnhof, ein Stückchen weiter das Kiasma mit seinen Ausstellungen zur Gegenwartskunst. Benachbart ist die Finlandiahalle von Alvar Aalto aus weißem Marmor und grauem Granit, wo Kongresse und Konzerte stattfinden. Die Finnische Nationaloper (1993) mit Glaswänden liegt in Richtung Töölöbucht, um die sich ein schöner, gern genutzter Parkstreifen zieht. Ein kurzer Fußweg, dann stehe ich in der Stille der beeindruckenden Temppeliaukio-Kirche (1968/69), die in den Felsen hineingesprengt wurde. Von außen ist nur die niedrige Kupferkuppel zu sehen, die ein wenig an eine fliegende Untertasse erinnert. An der Mechelininkatu schließlich liegt der Sibeliuspark mit dem Sibeliusmonument aus geschweißtem und poliertem Stahl von Ella Hiltunen (1967). Und damit bin ich wieder am Meer, das in Helsinki allgegenwärtig ist.

Zeit zum Durchschnaufen, der Abend ist noch lang. Die Behauptung, in Finnland gebe es kein Nachtleben, wird in Helsinki lügen gestraft. Das merkt man, wenn man erst am frühen Morgen in das Hotel zurückkehrt. Ein Trost: Die Sonne scheint dann vielleicht schon, schließlich ist man hier oben der Mitternachtssonne schon ein Stück näher.

Info Helsinki Tourist Information Pohjoisesplanadi 19 FIN-00099 Helsinki Tel. +358 (0)9 3101 3300 Fax -13301 tourist.info@hel.fi www.visithelsinki.fi

Sehenswert Hafen mit Markthalle Dom Uspenski-Kathedrale Kiasma-Kunstmuseum Designviertel Restaurants und Bars der Stadt

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© Thomas Krämer

>> T U R K U

Natur und Kultur in den Schären Als europäische Kulturhauptstadt ist Turku in diesem Jahr mehr denn je eine Reise wer t. Wer dann einmal Natur statt Kultur erleben will, ist in den Schären bei Naantali bestens

Dort, wo das Süßwasser des Aurajoki in das Salzwasser der Ostsee fließt, wo sich das Land der Finnen mit dem Meer verbindet, da richten sich drohend und beschützend die klotzigen Mauern der Burg auf. Bedrohlich war das imposante Bauwerk für all diejenigen, die sich gegen den Willen der Bewohner Turkus Zutritt zur Stadt verschaffen wollten, beschützend wirkte es für alle, die Fremden den Zutritt verweigern wollten. So klar und schnörkellos das Bauwerk von außen wirkt, so geheimnisvoll ist es im Innern. Zigmal wurde es umgebaut, musste mal diesem, mal jenem Herrscher als Bollwerk dienen. Und so ist der – bisweilen gebückte, aber immer spannende – Gang durch die Säle, Kammern und Gänge der Burg auch ein Weg zurück in die Vergangenheit. Am Fluss entlang geht es zum äußerst interessanten Forum Marinum mit alten und neuen Schiffen und Booten, die für die Seefahrergeschichte des Landes stehen. Dann an zahlreichen Restaurants und Cafés vorbei zum Dom, der als National14 Nordis Sommerguide Finnland

heiligtum von Finnland gilt. Hier empfiehlt sich neben einem Besuch der Kirche an sich, auch der Spaziergang in das Viertel rund um den Dom mit schönen Holzhäusern. Doch in diesem Jahr bietet die Stadt weit mehr. Unter dem Motto »Feuer und Flamme« präsentiert sich Turku als Europäische Kulturhauptstadt. Und das bedeutet innovative Zirkusshows, Lichterspiele, Ausstellungen, Theater und Musikveranstaltungen. Auch die finnische Saunatradition ist im Programm: Fünf öffentliche Saunen, von nationalen Künstlern entworfen, laden Touristen in verschiedenen Stadtteilen zum gesunden

Schwitzen ein. Von Juni bis August gibt es öffentliche Saunagänge. Das Event »Let’s talk sauna« informiert zudem über das richtige Saunieren. Der Höhepunkt der Kulturveranstaltungen wird im Sommer erreicht. Dann bringt der Cirque Dracula Weltklasse-Zirkusartisten und ein Spiegelzelt zur »Wiege der finnischen Kultur«, wie die ehemalige Hansestadt auch bezeichnet wird. Zudem zeigt das Projekt Contemporary Art Archipelago moderne Kunst in den Schärengarten vor Turku. In der »Night of the Ancient Fires« wird ein Trapez über den Aurajoki gespannt – tanzende Flammen erfüllen die Nacht mit Magie. Aber nicht nur internationale und nationale Künstler stellen das Programm, auch Schüler und Studenten aus Turku sind in das Kulturstadtjahr eingebunden und tragen zu einem vielfältigen Programm bei. Auf einem kleinen Eiland ein paar Kilometer von Turku entfernt leben die Mumins. Kennt man die Wesen der Zeichnerin und Schriftstellerin Tove Jannson, dann versteht man, warum die www.visitfinland.com

© Visit Finland

aufgehoben.


Vi it Finland Fi l d (1), (1) Th ä (2) © Visit Thomas K Krämer

Fantasiegeschöpfe auf eine Insel vor dem Ort Naantali verbannt wurden. In den Büchern rund um die Mumintrolle tauchen Wesen auf, die man nicht unbedingt als Nachbar haben möchte. Gut, da sind der Mumin, Muminvater- und –mutter, allesamt gutmütige Wesen mit einem gewissen Hang zum Abenteuer. Doch im Kopf der finnischen Schriftstellerin entstanden auch die Hatifnatten, skurrile Wesen, die als Vorboten des Unglücks gelten, immer zum Horizont blicken und Blitz und Donner lieben, die kleine My, die nicht nur intelligent und egoistisch ist, sondern auch eine Schwäche für Anarchie hat, oder auch die unheimliche Figur des Morras, unter dessen Körper der Boden gefriert. Während die Mumins in Deutschland weit weniger bekannt sind als Michel, Pippi und Co., sind sie sowohl in Finnland und Schweden als auch Japan äußerst populär. Wenig verwunderlich also, dass vor allem blonde Jungen und Mädchen sowie solche mit Mandelaugen das Haus in der Muminwelt vor Naantali stürmen oder in den Armen der Fabelwesen versinken. Stars auf der Insel sind die Mumins selbst, die jeder gerne knuddeln will. Umlagert sind auch die Hatifnatten oder das Somwww.visitfinland.com

KURZWEIL HERRSCHT IN DEN

CAFÉS UND R E S TAU R A N T S DIREKT AN DEN

K A I M AU E R N . merhaus von Schnupferich, einer weiteren Figur aus den fantasievollen Erzählungen. Abseits der Geschichten ist die Muminwelt ein riesiger Spielplatz für die Kinder. Sie tollen im Park herum, klettern über Hängebrücken oder schmieren sich Eis auf die Nasenspitze. Spannend für die Kleinen auch das Stück im Emma-Theater, in dem die Buchgestalten lebendig werden – selbst wenn man weder Schwedisch noch Finnisch kann. Entgehen kann man den Mumins auch dann nicht, wenn man den Holzsteg von der Insel hinüber zum Festland gelaufen ist und durch die Gassen des pittoresken Örtchens Naantali schlendert. Auf den Ständern vor der Muminbutik prangen Postkarten mit Mumin-Motiven, drinnen gibt es Uhren, Taschen und vieles mehr mit den Konterfeis der Fabelwesen.

Kurzweil herrscht in den Cafés und Restaurants direkt an den Kaimauern. Das Schauspiel, das bei Kaffee und Kuchen oder auch schon dem ersten Bier abläuft, ist bestens geeignet, um den Gedanken Auslauf zu geben. Boote machen an den Stegen im Hafen des kleinen Ortes fest, Skipper klettern aus ihren einfachen Holzbooten oder stolzieren vor ihren schnittigen Jachten auf und ab. Im Land der unzähligen Gewässer definiert man sich eben auch über sein Boot. Am Abend legt sich der Trubel, die einen sitzen am Tresen, die anderen tuckern auf ihrem Boot in die Schären hinaus.

Info Turku Touring Aurakatu 4 FIN-20100 Turku Tel. +358-(02) 262-74 44 turku.touring@turku.fi www.turku.fi

Sehenswert Burg, Dom, Forum Marinum Veranstaltungen zur Kulturhauptstadt Schären bei Naantali Muminwelt in Naantali

Nordis Sommerguide Finnland 15


© Visit Finland (6)

Ruhe bitte – Auszeit für Körper, Geist und Seele Herzlich willkommen im Land der Mitternachtssonne! Hier in der weiten Natur bekommen Sie Zeit zum Nachdenken, finden Sie die Freiheit, um neue Wege zu gehen. Und in den Städten werden Sie auf freundliche, lebenslustige Menschen treffen, die die langen Sommer tage mit Musik und Tanz genießen. Machen Sie einfach mit!

Finnland ist ein riesiger Naturpark, ein Land mit herrlichen Wäldern, magischen Bergen und ganz viel Wasser. Nicht umsonst gilt Finnland als das Land der tausend Seen. In Wirklichkeit sind es sogar noch viel mehr, nämlich insgesamt rund 187.888, wobei alleine in der Finnischen Seenplatte rund 55.000 Gewässer gezählt wurden. Die größten Seen im Land sind der Saimaasee, der Inarisee und der Päijänne. In Finnland gibt es ganz viel Platz. Es kommen auf eine Gesamtfläche von 338.000 km2 gerade einmal fünf Millionen Einwohner. Acht Prozent der Gesamtfläche stehen unter Schutz. Kein Wunder, dass Finnland Lust auf aktiven Urlaub »draußen« macht, bei einer Wanderung und Paddeltour, auf dem Fahrrad oder einfach beim Angeln am See. Doch es ist nicht nur die attraktive Natur. In Finnland begegnen sich seit Jahrhunderten die östliche und westliche Kultur, so zum Beispiel im Sü-

den an der Küste und an den Ufern der unzähligen Gewässer rund um die Seenplatte in Mittelfinnland. Lohnend ist auch der östliche, Karelien genannte Landesteil, der von der langen gemeinsamen Geschichte mit Russland beeinflusst ist. Und schließlich gibt es noch ganz oben im Norden die Weite Lapplands, wo jenseits des Polarkreises die Samen leben, die letzten Urbewohner Europas. So unterschiedlich die Menschen auch sein mögen, eines ist ihnen allen gemein. Zur finnischen Lebensweise gehört unbedingt das Schwitzen in einer Sauna. In ganz Finnland gibt es mehr als eineinhalb Millionen Saunas, die mit Begeisterung genutzt werden. Nach einer groben Schätzung dürfen die Finnen sich im Jahr viele Millionen Mal in die Wärme einer Sauna begeben, um sich danach wie neu geboren zu fühlen. Für die Finnen ist die Sauna eine Kombination aus vielen Bräuchen und Traditionen. Die finnische Stein-

ofensauna ist dabei eine Mischung zweier Badekulturen, nämlich der Heißluft- und Dampfbäder. Nach der Sauna springt man dann zum Abkühlen direkt in den nächsten See oder ins Meer und beschließt den Saunagang mit einer Wurst und einem Bier. Während der langen Sommertage, an denen auch im hohen Norden Temperaturen von 25 Grad Celsius und mehr erreicht werden können, spielt sich das Leben draußen ab. Das Land und die Menschen sind quicklebendig – und zeigen das auch. So zum Beispiel in der Hauptstadt Helsinki. Die »Tochter der Ostsee« ist eine dynamische und internationale Metropole, in der Mensch und Natur seit Jahrhunderten zusammengehören. Überall spürt man die Nähe zum Meer, zu den Schären und Ausflugsinseln. Noch in Sichtweite des Zentrums ist die Festungsinsel Suomenlinna, ein UNESCO-Weltkultur-


P R O M OT I O N

erbe der Menschheit. Die Stadt ist eine gelungene Verbindung von Alt und Neu, auffallend sauber, sicher und offen. Maritim und mediterran geht es hier zu – von wegen kühler Norden! Helsinki ist eine Stadt in Sommerlaune – geprägt von breiten Boulevards mit Straßencafés, Sonnenterrassen und schicken Geschäften, die zum Shoppen und Flanieren einladen. Ein Höhepunkt des Kultursommers ist das international renommierte Helsinki Festival. Dann gibt es im Südwesten noch die europäische Kulturhauptstadt Turku mit den davor liegenden Schären. Alt und Neu gehen in Turku eine interessante Verbindung ein. Und doch ist Finnlands frühere Hauptstadt mehr als ein sehenswertes Städtereiseziel mit kulturellen Highlights und buntem Treiben. Direkt vor den Toren dehnt sich ein weit verzweigter Schärengarten aus. Rund 20.000 Inseln und Inselchen sind ein tolles Revier für Naturfreunde und Aktive.

Brücken und Fähren machen es leicht, dieses Labyrinth zu entdecken. Im Nu sind Sie auch im idyllischen Sommerstädtchen Naantali, wo die berühmten Mumins von Tove Jansson leben. Auch in vielen anderen, kleineren und größeren Städtchen wird der Sommer intensiv gelebt. Festivals werden gefeiert, Tanzabende organisiert oder einfach nur miteinander geplaudert. Lassen Sie sich anstecken von diesem Sommergefühl, das eigentlich kein Ende findet. Schließlich geht die Sonne spät oder gar nicht unter … Der Aufenthalt in einem Ferienhaus – an einem See oder an der Küste – gehört zu den schönsten Urlaubsarten im finnischen Sommer. Besonders beliebt sind dabei das wunderschöne Saimaa-Seengebiet und Mikkeli. Für die Finnen hat der Urlaub im eigenen Sommerhäuschen, »mökki« genannt, eine ganz besondere Bedeutung. »Mökki« steht für

Ruhe und Entspannung, aber auch für Aktivitäten in der weiten Natur. Und die beginnt meist direkt vor der Haustür. Viele Hütten liegen direkt an einem See mit eigenem Strand, manche sogar auf einer Insel, haben oft ein eigenes Ruderboot. Zum Wasser ist es nie weit. Schwimmen, Saunieren, Angeln, Grillen oder einfach nur eine Lektüre am offenen Feuer, das alles gehört zu einem typisch finnischen Sommertag. Die saubere Luft und die herrliche Natur garantieren dabei pure Erholung. Kein Nachbar stört die paradiesische Ruhe. Nur das Plätschern der Wellen und der Gesang der Vögel durchbrechen die Stille. In Finnland findet jeder sein eigenes Sommerreich – auch Sie! Ihr Traumhaus und weitere Informationen finden Sie unter: www.visitfinland.de www.lomarengas.fi www.visitsaimaa.com Tervetuloa – Herzlich willkommen!


©Thomas Krämer (7)

>> W A N D E R N

Zur Hölle Dor thin schickt man allenfalls seinen Lieblingsfeind. Doch der Weg zum Höllensee, dem „Helvetinjär vi“, ist alles andere als eine Strafe, sondern purer Wandergenuss quer durch die finnische Natur. »Ich bin eine Hexe«, sagt Liisa. Und ihr Lachen würde einer solchen alle Ehre machen. Trotzdem reitet die freundliche Finnin nicht auf dem Besen zum Helvetinjärvi, dem Höllensee, sondern läuft zu Fuß. So wie ich. Der Weg führt über den weichen Waldboden tief hinein in den Nationalpark. Nach ein paar Kilometern kommen wir an DA S einen Felsabbruch, blicken hinunter auf einen schmalen, von steilen Felsen umrahmten See. Es ist eine magische Gegend. Wie eine Lebensader durchzieht eine Kette schmaler Gewässer den Nadelwald. Ursache dafür sind Bewegungen in der Erdkruste, die das Land vor 150 18 Nordis Sommerguide Finnland

bis 200 Millionen Jahren kräftig durcheinanderschüttelten und diese beeindruckenden Canyons schufen. An einigen Stellen sind die Seen bis zu 50 Meter tief! Über ein paar Stufen laufen wir hinunter zu dem Gewässer, stillen unseren Durst. »Du kannst das Wasser bedenkenlos trinken, es ist sauber«,

VERGANGENE

xeln über einen Fels und schlendern über weiches Gras. Plötzlich stoppt Liisa, zeigt auf einen Baum. »Siehst du die Kratzspuren«, fragt sie mich. Die würden von einem Bär stammen, der an der Fichte seine Krallen geschärft hat. Auch heute noch streifen die Pelztiere durch den Wald. Doch dass man einen Bär sieht, sei

ERMÖGLICHT NEUES

sagt Liisa und nimmt selbst einen tiefen Schluck. Eine köstliche Erfrischung. Nach der kurzen Pause schultern wir erneut unsere Rucksäcke, wandern weiter. Auf Holzbohlen geht es über Moore und kleine Bäche. Wir kra-

LEBEN.

eher unwahrscheinlich. »Eher schon der Bär die Wanderer«, scherzt sie. Hier im Nationalpark ist eben Wildnis pur. Da fühlt sich auch Meister Petz wohl. Durch Stürme umgeworfene oder kranke Bäume stürzten hinunter in die Schluchten. Manche auch ins www.visitfinland.com


Wasser. »Und dort sind sie noch gut erhalten«, sagt Liisa. Taucher berichten von einem Unterwasserlabyrinth, welches diese toten Stämme bilden. Sie verrotten nur extrem langsam, da das Wasser in dieser Tiefe praktisch keinen Sauerstoff mehr habe. An der Oberfläche dagegen entstand ein einzigartiger Wald, der seine Ruhe vor den Menschen hatte und sich völlig natürlich entwickeln konnte. Und genauso sieht es hier an einigen Stellen auch aus. Bäume biegen sich vom Ufer aus in Richtung Wasser, gerade so, als ob sie ihren Untergang herbeisehnen würden. Bei anderen fehlt die Spitze, nur der Stumpf steht noch, das obere Ende mit einer Splitterkrone geziert. Doch das Vergangene ermöglicht neues Leben. Sämlinge haben ihre kleinen Wurzeln in das marode Holz getrieben. Geschützt von Moosen und Flechten wachsen auf gefallenen Baumriesen neue Bäume heran. Durch eine Spalte kraxeln wir vom See aus wieder hinauf auf das Plateau, laufen auf gut markierten Pfaden weiter hinein in den Abend. Rauchgeruch schlägt uns entgegen, kurz darauf der Duft nach frischem Fisch. Eine Jugendgruppe bereitet dort ihr Abendessen. Und auch wir werden bald unseren Hunger stillen können. www.visitfinland.com

Wandern in Finnland Repovesi Nationalpark Felsige Kiefernwälder, klare blaue Seen und ein gut ausgebautes Netz von Wanderwegen sind das Kennzeichen des Nationalparks Repovesi im Südosten von Finnland. Besonders spektakulär sind die Klippen am Seeufer bei Olhavanvuori. Bei einer Tour durch den Park können mit etwas Glück sogar Gleithörnchen entdeckt werden. Zwölf Feuerstellen im Park sind für ein Nachtlager geeignet.

Oulanka Nationalpark Die Bärenrunde im Oulanka, Nationalpark gehört zu den beliebtesten Wanderrouten in Finnland. Auf rund 80 Kilometern geht es entlang des Oulankajoki mitten durch die einmalige Natur nördlich von Kuusamo. Aufgrund der guten Infrastruktur mit Schutzhütten und Grillstellen ist die Bärenrunde auch für Anfänger gut geeignet.

Koli Nationalpark Koli im Osten Finnlands gehört zu den kleineren Nationalparks und ist eines der Wahrzeichen des Landes. Durch das Gebiet führen rund 90 Kilometer Wanderpfade. Im wahren Wortsinne herausragend ist der Berg

Koli, der dem Park seinen Namen gegeben hat und von dessen 347 Meter hohen Gipfel man eine prächtige Aussicht über den Pielinen-See und Karelien genießt.

Seitseminen/ Helvetinjärvi Nationalpark Die beiden Nationalparks Seitseminen und Helvetinjärvi liegen in unmittelbarer Nachbarschaft im südwestlichen Finnland. Uralte Bäume, weite Moore und tiefe Schluchten mit schattigen Seen bilden die Kulisse für spannende Wandererlebnisse.

Urho-Kekkonen Nationalpark Unberührte Wälder und offene Hochheiden prägen diesen Nationalpark mitten in Lappland. Mit etwas Glück wird man Rentiere, Adler oder Falken beobachten können. Bär, Wolf, Vielfraß und Luchs leben zwar auch in dem Gebiet, sind aber sehr scheu und meiden Begegnungen mit dem Menschen. Im Westen finden Wanderer viele Kilometer markierter Pfade sowie Schutzhütten, im zentralen Bereich des Parks ist man jedoch weitgehend auf sich allein gestellt, weshalb dieser erfahrenen Wanderern vorbehalten ist. Echte Wildnis eben!

Nordis Sommerguide Finnland 19


© Visit Finland (2), Thomas Krämer (2)

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Lautlos durch die Natur »Land der Tausend Seen«, so wird Finnland auch gerne bezeichnet. Dabei ist das weit unter trieben. Mehr als 180000 Binnenseen gibt es, dazu Hunder te Flüsse und eine durch unzählige Inseln geglieder te Meeresküste. Da ist für jeden das passende Paddelrevier dabei!

kurze Pause eingelegt und sind nun so richtig in Fahrt. Ein leichter Rückenwind schiebt uns an Birken und Kiefern vorbei, sogar ein paar kleine Hütten, von den Finnen »mökki« genannt, stehen in dieser nahezu menschenleeren Gegend. Die Sonne strahlt von einem klaren blauen Himmel, nur ein paar Schäfchenwolken sind in der Ferne zu sehen. Es wird warm, fast schon heiß unter der

» D E N N AC H T I S C H HOLEN WIR UNS IM

Lautlos gleitet das Boot über das Wasser. Nur ein leises Glucksen ist zu hören, als das Paddel in das Wasser sticht und mit einem leichten Schwung nach hinten gezogen wird. Seit dem Morgen sind wir unterwegs. Hatten bereits eine erste 20 Nordis Sommerguide Finnland

WA L D .«

nördlichen Sonne. Zeit für eine Pause – und ein Bad im angenehm kühlen Wasser. Erst dann setzen wir uns auf ein paar aus dem Wasser ragende Steine, packen die Brote aus. Zwei Schwäne mit Jungtieren im Gefolge gleiten an uns vorbei und halten respektvollen Abstand. Allzu oft begegnen sie hier Menschen schließlich nicht. Der Aufbruch fällt schwer, doch wir müssen weiter, haben noch ein paar Kilometer vor uns. Schon bald komme ich in diesen PaddelRhythmus, der den Gedanken den

Raum zum Fliegen gibt, den man im Alltag nicht allzu oft hat. Schlag für Schlag kommen wir voran, steuern wir um Landzungen herum, müssen sogar einmal ein paar aus dem Wasser ragenden Felsen ausweichen. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass die Schutzhütte nach der nächsten Biegung erreicht sein müsste. Tatsächlich ist kurz darauf der Rauch eines Feuers zu sehen, zwei Kajaks liegen im Sand am Ufer. Wir werden mit »terve« begrüßt, aber gleich darauf mit einem »Hi« empfangen. Ebenso wie wir haben sich zwei Finnen diese Stelle ausgesucht, um hier die kurze nordische Nacht zu verbringen. Die Lebensmittelvorräte werden zusammengeschmissen. Es gibt Brot und Käse, auch ein paar Würstchen, die über dem offenen Feuer gegrillt werden. »Den Nachtisch holen wir uns im Wald«, sagt einer der beiden Finnen und streift durch das Unterholz, kommt wenig später mit einer Schüssel voller Blaubeeren wieder zurück zu unserem Lager. Es ist schon spät, als wir in unsere Schlafsäcke schlüpfen – den Blick nach Nordwesten gerichtet, wo der Himmel von einem tiefen Blau in ein kräftiges Gelb übergeht. Dunkel wird es um diese Zeit im Jahr nicht. Schon früh kitzelt die Sonne die Nase. Es ist warm gewesen in der www.visitfinland.com


Nacht, das Herausschälen aus dem Schlafsack alles andere als unangenehm. Noch ist ein wenig Glut in der Feuerstelle. Ein paar trockene Scheite dazugelegt und schon zĂźngeln Flammen um den ruĂ&#x;geschwärzten Kessel. Zum FrĂźhstĂźck gibt’s MĂźsli und Kaffee in Waldläuferart – mit dem Pulver direkt im kochenden Wasser. ÂťGeht am schnellsten und schmeckt am bestenÂŤ, sagt einer der neuen Freunde. Nach einem kurzen morgendlichen Bad wird die AusrĂźstung wieder wasserdicht verpackt, werden die Boote ins Wasser geschoben. Mit einem herzlichen ÂťnähdäänÂŤ – was, wie wir gelernt haben, soviel heiĂ&#x;t wie Âťmacht’s gutÂŤ – verabschieden wir uns von den beiden, die in die entgegengesetzten Richtung paddeln wollen. Vor uns liegt noch ein langer Tag, der Ăźber eine Kette von Seen und Ăźber schmale, sich durch den Wald schlängelnde FlĂźsse fĂźhren wird. Und am Abend wartet auf uns nach der Sauna ein Hot Tub am Wasser. Schon dafĂźr lohnt es, sich in die Riemen zu legen.

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Paddeln in Finnland Ă…land-Inseln Die Ă…land-Inseln zwischen Finnland und Schweden sind mit ihren 6500 Inselneine eine perfekte Region fĂźr Seekajakfahrer. Am häufigsten befahren werden die Gewässer rund um die Hauptinsel sowie die beiden Nationalparks, Saaristomeri und Tammisaaren saaristo.

Tampere Die Stadt Tampere im sĂźdĂśstlichen Finnland ist umgeben von Seen. Zwischen Tagestrips und mehrtägigen Touren ist hier alles mĂśglich. Am meisten SpaĂ&#x; macht es entlang der kleinen Buchten und verschlungenen Wasserläufe auf dem Längelmävesi oder dem Näsijärvi.

spektakuläre, 40 Kilometer lange Rundroute durch den Park in einem Tag bewältigen. Viel besser ist es aber, sich dafßr zwei oder drei Tage Zeit zu nehmen und auf einem der kostenlosen Campingplätzen im Park in die finnische Nacht zu horchen.

Lemmenjoki Schon die Goldgräber waren auf dem Lemmenjoki im nĂśrdlichen Lappland unterwegs. FĂźr sie war die Fahrt auf dem Fluss Arbeit, fĂźr den Urlauber ist diese purer Genuss in einer atemberaubenden Natur. Der Fluss ist auf rund 70 Kilometern befahrbar und weist grĂśĂ&#x;tenteils nur geringe Schwierigkeiten auf.

Kiiminkijoki Kolovesi Kolovesi – mitten im Saimaa-Seengebiet gelegen – ist mit seinem verschlungenen Seensystem bestens geeignet zum Paddeln. Mit etwas Glßck bekommt man sogar die Saimaa-Ringelrobbe zu Gesicht. Erfahrene Kajakfahrer kÜnnen die

Auf dem 170 Kilometer langen Kiiminkijoki in der Nähe von Oulu kÜnnen die Arme schon lang werden. Von Puolanka geht es ohne jegliche Staustufe in den Bottnischen Meerbusen. Allenfalls einige Stromschnellen mßssen umtragen werden.

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© Thomas Krämer (2)

>> R A F T I N G

Wellenreiter im Gummiboot Ein richtiger Ner venkitzel ist die Fahr t mit einem Raftingboot über schäumende Flüsse. Mit einem erfahrenen Veranstalter ist Rafting ungefährlich – allenfalls ein paar Wasserspritzer wird man abbekommen.

Kari weiß, wo es langgeht. Der kräftige Finne ist der Kapitän im Gummiboot, das mit seiner dicken Haut einiges wegstecken kann – und auch muss. Vor uns liegen einige Kilometer Fluss, die immer wieder unterbrochen werden von Stromschnellen. Und die sind der Grund, warum wir Schwimmweste und Helm anziehen. Sicherheit und auch Disziplin sind oberstes Gebot: Damit wir gut über die Wellenkämme kommen, müssen zuerst die Paddel-Kommandos eingeübt werden. »Left« oder »right«, »forward« oder »back«. Diese vier Begriffe sind es, die wir uns merken müssen. Zufrieden mit unseren Anstrengungen wirft Kari den kleinen Außenbordmotor an, wir tuckern zur ersten Stromschnelle. Motor rein. Paddel raus – so gleiten wir über die harmlosen Wellen. Ich lege mich auf die breite Wand des Schlauchboots und lasse die Landschaft an mir vorüberziehen. Zwischen dem Wald am Ufer des Flusses lugen vereinzelt kleine Häuschen hervor, Kinder planschen im Wasser und winken uns zu, Genießer räkeln sich in der Sonne. Die beschauliche Fahrt findet jedoch ein jähes Ende. Vor uns kündigt ein unüberhörbares Rauschen die erste wilde Stromschnelle an. Kari klappt den Motor herein, wir stechen mit den 22 Nordis Sommerguide Finnland

Paddeln ins Wasser. »Left« gibt unser Bootsführer das Kommando. Wir Linkssitzer rudern aus Leibeskräften und versuchen, das Gefährt ins richtige Fahrwasser zu bringen. Es gelingt. Wir erwischen die höchsten Wellen, verklemmen uns mit den Füßen unter den Gummiwülsten, Wasser bricht über uns herein. Noch eine Stromschnelle. Das Boot wird von der Strömung mitgerissen, schießt in ein Wel-

D A S B O OT W I R D VO N D E R

STRÖMUNG MITGERISSEN. lental – und kommt weiter unten schließlich zur Ruhe. Klasse! Ein paar Windungen flussabwärts steuert Kari einen Lagerplatz an. Die obligatorischen finnischen Würstchen werden ausgepackt und am Feuer gebraten, dann noch der Kaffee über der Glut gekocht. Nach einem erfrischenden Bad setzen wir uns wieder ins Boot. Die Stromschnellen liegen hinter uns, nun folgen einige Kilometer auf dem ruhig dahinfließenden Gewässer. Es ist eine faszinierende Landschaft, die in der hereinbrechenden Dämmerung mystisch erscheint – es ist kurz vor Mitternacht.

Rafting in Finnland Eine Rafting-Tour ist nur mit einem Veranstalter möglich, der auch die nötige Ausrüstung stellt. Die Kleidung kann nass werden, weshalb Regenjacke und Regenhose sowie Plastikschuhe ideal sind. Die Veranstalteradressen haben die jeweiligen Fremdenverkehrsämter vor Ort.

Ruka (Kuusamo)/Oulankajoki Je nach Teilstück geht es auf dem Oulankajoki gut zur Sache.

Rovaniemi Rund um Rovaniemi gibt es hervorragende Rafting-Möglichkeiten, beispielsweise über die Vaattunkiköngäs-Stromschnellen.

Lieksa Die Stromschnellen von Ruunaa sind beknnt für Whitewater-Rafting.

Kotka/Kymijoki Der Kymi-Fluss ist die ideale Raftingstrecke für all diejenigen, die es gemächlicher angehen wollen.

Tornio/Kukkolaforsen Rafting auf dem Grenzfluss über eine lange Stromschnelle – ein besonderes Erlebnis.

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Angebissen Sie lieben es, an einem schönen Sommermorgen die Angelrute auszuwerfen? Finnland hat dazu ganz sicher den passenden See, Fluss oder Steg am Meer!

Es ist früh am Morgen. Der Wald haucht noch die Feuchtigkeit der kurzen Nacht aus. Dunst liegt über dem See, auf dessen Wasseroberfläche sich zwei noch ein wenig müde Gesichter spiegeln. Jari hatte mich zu einer Angeltour eingeladen, dabei aber vergessen zu erwähnen, dass ich dazu früh aufstehen muss. Ein Schluck schwarzen Kaffees bringt den Kreislauf in Schwung, die Aussicht auf einen guten Fang lässt Vorfreude aufkommen. Ein paar im Schilf versteckte Enten suchen schnatternd das Weite, als wir ins Boot klettern und hinausfahren auf den See. Der Himmel präsentiert sich mit einer wahren Symphonie an Farben, bald fällt der erste Sonnenstrahl auf die Baumwipfel, dann auch auf uns und das kleine Boot. Die Wärme ist auf der Haut zu spüren. Wenig später erreichen wir Jaris Lieblingsplatz, eine Stelle, an der ein kleiner Fluss in den See fließt. »Hier beißen die Fische am besten«, verspricht er mir. Und tatsächlich: Nachdem ich zuerst Wasserpflanzen aus der Tiefe gefischt habe, hängt wenig später ein prächtiger Barsch am Haken. Seine roten Bauchflossen leuchten im Licht der aufgehenden Sonne. Und das ist www.visitfinland.com

Ansporn genug, die Rute nochmals auszuwerfen, die Ruhe des anbrechenden Tages zu genießen und dabei immer auf den Schwimmer zu achten. Der zuckt nun bei Jari, der einen kapitalen Hecht aus dem Wasser zieht. Mittlerweile sind wir nicht mehr allein. Am Ufer versucht ein weiterer Petrijünger sein Glück. Wir winken herüber, er grüßt zurück. Unliebsa-

DEN FISCH E S DA N N A M GEBEN AM

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ABEND

G E G R I L LT

L AG E R F E U E R .

me Konkurrenz müssen wir nicht fürchten, in den finnischen Seen schwimmen genügend schmackhafte Fische. Auch Jari zieht sich noch einen Barsch ins Boot, blickt auf die Uhr, zeigt auf seinen Bauch. »Mir ist jetzt nach Frühstück«, sagt er und packt die Angelausrüstung in den Kasten. Mit seinem Vorschlag kann ich mich durchaus anfreunden und denke dabei an ein Brot mit selbst gemachter Blaubeermarmelade. Den Fisch wird es dann am Abend geben – bei diesem Wetter natürlich gegrillt am Lagerfeuer.

Angeln in Finnland Schon der Blick auf die Landkarte zeigt: Finnland mit seinen vielen Flüssen und Seen sowie dem langen Küstenstreifen am Meer ist ein Paradies für Angler. Hechte und Barsche sind in nahezu allen Gewässern zu finden. Das größte Zandervorkommen bieten das Seengebiet von Süd- und Zentralfinnland und die südliche Meeresküste. Im Norden des Landes werden vor allem Äschen und Lachse am Haken hängen. Für Angler auf der Suche nach großen Lachsen sind der Tenojoki, der als Europas Fluss mit dem größten Lachsvorkommen gilt, und der Tornionjoki ideal. Angelsaison in offenen Gewässern ist von Ende April bis Ende November oder Anfang Dezember. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren können gebührenfrei angeln. Angler zwischen 18 und 64 Jahren benötigen die staatliche Fischereiabgabe (kalastuksenhoitomaksu) sowie die regionale Angelgenehmigung (viehekalastusmaksu). Für das Stippfischen (das Angeln ohne Rolle) benötigen auch Erwachsene keine Genehmigung. Informationen geben die Tourismusämter an Ihrem Urlaubsort.

Nordis Sommerguide Finnland 23


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Auf zwei Rädern zum Meer Finnland per Fahrrad entdecken erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Und das ist angesichts der tollen Strecken im Land kein Wunder. Dabei finden sowohl Mountainbiker als auch Tourenradler die passende Herausforderung.

»Da fehlt Luft«. Hannu drückt prüfend den Daumen in den grobstolligen Reifen des Mountainbikes, greift zur Luftpumpe. »Ich bin soweit«, sagt er. Etliche Kilometer Radwege liegen vor uns – mal auf Asphalt, mal auf Schotter, aber vor allem im Gelände. Tracks, die auf dem Mountainbike Spaß machen. Wir passieren die letzten Häuser des kleinen Ortes und biegen auf einen schmalen Pfad ab. In kleinem Gang geht es in Kurven aufwärts, der Puls schlägt schneller. Doch nach wenigen Hundert Metern haben wir die Anhöhe erreicht. Ein kurzer Stopp. Ich ziehe meine Wasserflasche aus dem Halter, lösche den Durst. »Jetzt geht es erst einmal bergab«, macht Hannu Vorfreude auf die kommende Etappe und verschwindet hinter ein paar Bäumen. Er kennt das Terrain, ich bin etwas vorsichtiger und kurve um Bäume und Baumstümpfe. Dann lichtet sich der Wald, wir kommen an einen kleinen See. Die Sonne brennt vom Himmel herunter und straft alle Lügen, die vom kühlen, regnerischen Norden erzählen. »Wir haben Zeit«, sagt der Finne und holt ein Päckchen mit Roggenbrot aus dem Rucksack, dann noch ein Stück »Oltermanni«, typisch finnischen Käse. Gegen eine Pause habe ich jetzt 24 Nordis Sommerguide Finnland

wirklich nichts. Ich steige vom Rad, setze mich auf einen Stein, blicke über den See und die umliegenden Wälder. Entspanne. »Wir sollten langsam weiter«, sagt Hannu. Der Blick auf die Uhr zeigt: Ich war eingenickt – ohne es zu merken. Nun führt die schmale Spur durch den kargen Kiefernwald, über ein paar schmale Bretter, unter denen ein Bach fließt, dann an einem Moor vorbei. Absteigen vermeiden, das gibt dreckige Schuhe …

IN

KLEINEM

GANG GEHT ES I N K U RV E N AU F W Ä RT S . Doch diese Passage ist schnell überwunden. Nun geht es über weiches, sandiges Terrain. Die Reifen sinken in den Untergrund, Sand schleudert auf. Und es wird noch besser, als wir nach einer Kurve auf das Wasser blicken. Wir sind in einer hübschen Bucht am Strand. Etliche Kilometer liegen hinter uns, das Meer direkt vor uns. »Sollen wir …?« Klar, Wasser spritzt auf, als wir in die Bucht hineinrennen. Ein paar Runden schwimmen, in der Sonne trocknen, den Wolken zusehen … Welch ein Tag!

Radeln in Finnland Levi Der Levi Bikepark ist mit Trails in verschiedenen Schwierigkeitsgraden eine der ersten Adressen für Mountainbiker in Finnland.

Ruka Rund um Ruka ragen Tunturi genannte Gipfel aus der Ebene. Hier finden Biker Touren für jeden Geschmack.

Saimaa-Seengebiet Das Saimaa-Seengebiet hält ein unerschöpfliches Reservoir an Fahrradrouten bereit. Auf abgelegenen Straßen oder Wegen geht es von See zu See.

Åland-Inseln Die Åland-Inseln sind das ideale Terrain für entspanntes Radeln. Steigungen gibt es hier praktisch keine, dafür aber Fähren, die einen von Insel zu Insel bringen.

Südfinnland Die Königsstraße durch Südfinnland verläuft entlang eines alten Postweges und verbindet Helsinki und Turku. Die 253 km lange Strecke ist für das Fahrrad wie geschaffen.

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Th as Krämer Krä r (1) la d (2) © Thomas (1), Visit Fi Finland

Abschlag in die Mitternachtssonne Golfen ist in Finnland Volksspor t. Die langen Sommer tage und die herrlich in die Landschaft eingebetteten Anlagen machen das Spiel mit der weißen Kugel auch für Urlauber attraktiv.

Ein eleganter Schwung, Grashalme fliegen durch die Luft. Der weiße Golfball wird kleiner und kleiner, landet schließlich mitten auf dem Green und holpert noch einige Meter in Richtung Loch. Ein guter Schlag! Nun noch treffen. Lang ist der Schatten, den die Stange an Loch 7 wirft. Es ist spät, sehr spät. Zuhause in Deutschland hätte man um diese Uhrzeit schon längst das Eisen zur Seite gelegt. Aber hier oben in Finnland sind die Tage lang. So lang, dass man jenseits des Polarkreises noch um Mitternacht im Sonnenschein spielen kann. Eine Atmosphäre, die kaum zu beschreiben ist! Ein Möwe kreischt, als unser Flight die Golfcaddys über den flachen Hügel hinunter zum nächsten Abschlag schiebt. Satte 430 Meter ist die Bahn lang. Drei Schläge brauche ich, um dem Loch nahe zu kommen. Treffe ich? Gefühlvolles Putten, der Ball macht eine leichte Kurve, rollt knapp am Loch vorbei. Schade! Naja, fünf Schläge sind auf dieser Bahn nicht schlecht. Immerhin haben weder

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Bunker noch Wasser mein Spiel gebremst. Noch ein Loch haben wir vor uns. Vielleicht das Schönste auf dem ganzen Platz, zumindest, was die Aussicht betrifft. Hinter den Bäumen funkelt ein See im Abendlicht, die Sonne spiegelt sich golden auf den Wellen. Meine Golfpartner haben ihren Abschlag schon hinter sich. Ich hebe den Schläger, mit einem metallischen Klacken trifft der Driver den Ball. Ein langer Flug – der im Rough endet.

LANG IST DER S C H AT T E N , D E N D I E S TA N G E A N L O C H 7 W I R F T. Mit diesem letzten, vermasselten Schlag werde ich später im Clubrestaurant aufgezogen, denn der ging wirklich daneben. Vielleicht war ich unkonzentriert, abgelenkt von der schönen Umgebung. Eigentlich ist es mir auch egal, Hauptsache draußen.

Golfen in Finnland Golfen ist in Finnland ein beliebter Breitensport für Jedermann und mit einem anderen Image behaftet als in Deutschland. Über das ganze Land verteilt gibt es mehr als 100 Plätze. Bei gerade einmal fünf Millionen Einwohnern kommen daher auf einen Golfplatz viel weniger Spieler als in anderen Ländern, wo der Golfsport ebenfalls verbreitet ist. Und da die Tage so lang sind, spielt man rund um die Uhr. Somit sind nicht alle gleichzeitig damit beschäftigt, den Ball ins Loch zu putten. Die finnische Golfsaison geht von Mai bis September. Mitternachts- und Marathonturniere sind im Sommer sehr beliebte Veranstaltungen, die im Schein der nicht untergehenden Sonne sogar die ganze „Nacht“ über andauern können. Beim Marathongolfturnier werden an einem Tag drei oder sogar vier professionelle Golfpartien gespielt. In den örtlichen Touristenbüros bekommt man Informationen über die nächste Golfanlage.

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Stippvisite in Helsinki Die Metropolen rund um die Ostsee zählen zu den schönsten und interessanteste Städten Europas. Auf einer Kreuzfahr t lassen sie sich bequem erfahren.

Die Sonne steht über den Dächern von Helsinki. Das Kreuzfahrtschiff hat soeben an den Pollern festgemacht. Viele Stunden waren wir auf der Ostsee unterwegs gewesen – Zeit genug zum Entspannen, zum Nichtstun, Gedanken schweifen lassen, einen Saunagang einlegen, das Buffet besuchen. Einige Städte hatten wir schon besucht auf dieser Ostseekreuzfahrt, die immer mehr zu einer Alternative wird zur Ägäis oder der Südsee. Der Grund dafür ist einfach: Soviel Kultur wie in den historischen Städten rund um die Ostsee kann man sonst binnen weniger Tage kaum erleben: die dänische Hauptstadt Kopenhagen mit der Meerjungfrau und dem Schloss, Stockholm mit seiner pittoresken Altstadt und dem Vasa-Museum, Riga mit seinen Jugendstilbauten. Auch Tallinn mit seiner hervorragend erhaltenen Altstadt und der darüberliegenden Burg. Dann noch St. Petersburg mit dem reichen Erbe der russischen Zaren.

26 Nordis Sommerguide Finnland

Nun also Helsinki. Warum nicht den Besuch in der finnischen Hauptstadt mit einem Kaffee beginnen? Die Auswahl ist groß, die Wahl fällt auf ein kleines Café mitten im Designviertel. Goldene Spiegel hängen an den Wänden, Menschen lesen Zeitung, unterhalten sich. Ein guter Auftakt, um in der Stadt erst einmal anzukommen. Auf dem Platz vor dem Hafen ist Heringsmarkt. Das klingt trivial, ist aber ein wichtiges Ereignis für die »Tochter der Ostsee«, wie die Stadt auch genannt wird. Zu dem Markt kamen die Fischer früher von weither, um ihren Fang anzubieten, kamen die

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Kunden, um sich für den langen nordischen Winter einzudecken. Klar, heute gibt es Tiefkühltruhen und den Supermarkt nebenan. Aber nichtsdestotrotz ist der Heringsmarkt nach wie vor eine Attraktion. »Die Fischer verdienen hier in dieser einen Woche soviel Geld wie im gesamten restlichen Jahr« heißt es. Es geht weiter zu den populären Sehenswürdigkeiten der Stadt: Dom, Uspenski-Kathedrale, Felsenkirche. Zum Abschluss noch ein Besuch im Kiasma-Kunstmuseum und dann über die im Schein der Abendsonne liegende »Esplanade» wieder zurück zum Hafen. Die Sonne sinkt, die Leinen werden losgemacht. Vorsichtig bugsiert der Kapitän das Schiff aus dem Hafen, gleitet behutsam an der zum Weltkulturerbe zählenden Festungsinsel Suomenlinna vorbei, lässt die Schären hinter sich und erreicht schließlich das offene Wasser der Ostsee. Zu diesem Zeitpunkt sitzen wir aber in der Bar oder lassen uns bereits in den Schlaf schaukeln.

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Reiten, Quad und Tiersafaris Bei soviel Platz, wie man ihn in Finnland hat, wird die freie Natur zum Spielplatz für vielerlei Aktivitäten. Sie können das gewisse Extra in einem Urlaub werden.

Finnische Pferde sind stark, zuverlässig und gutmütig. Schließlich wurden sie auf den finnischen Höfen als Allround-Arbeitstiere eingesetzt und dienten sowohl als Reitpferd als auch zum Bäume fällen. Vielerorts wird diese Tradition fortgesetzt. Das Land auf dem Rücken eines Pferdes erkunden dürfte für alle Reiter eine ganz besondere Erfahrung sein. Reitwege und Reitergestüte findet man in ganz Finnland. Die Gebiete Oulanka and Koli in Nord- und Ostfinnland sind bei Reitern sehr beliebt. Die meisten Pferdegestüte befinden sich in Süd- und Zentralfinnland. Ypäjä in Südwestfinnland gilt als Finnlands Reiterhauptstadt. Quadfahren ist eine weitere spannende Aktivität. Während die Rentierzüchter mit den geländegängigen Gefährten ihren Herden nachfahren,

kann man als Tourist seinen Spaßtrip auf der Straße oder durch das Unterholz buchen. Auch wenn dabei ein wenig das schlechte Umwelt-Gewissen im Hinterkopf auftaucht: Quad fahren macht einfach Spaß! Auf Schotterwegen zum Beispiel, wenn eine lange Staubfahne hinter dem Geländefahrzeug herzieht. Oder in Kurven, durch die man mit ein wenig Übung driftet. Und dann, quasi als Krönung, die Fahrt durch Pfützen oder kleine Bäche, die man – mit ein paar Wasserund Dreckspritzern auf dem Visier – mit einem breiten Grinsen verlässt. Finnland ist im Sommer das Brutgebiet vieler Vogelarten, die ungestört vom Menschen ihren Nachwuchs großziehen. Hier kann man Tiere beobachten, die im übrigen Europa eher selten sind. Die Artenviel-

falt ist groß: an der Küste leben Seevögel; an den Seen und in den Feuchtgebieten Kraniche und Singschwäne; Auerhähne und verschiedene Spechtarten kommen in den nördlichen Wäldern vor; Eulen und Adler in Lappland und Tundraarten wie Regenpfeifer, Schneehühner und Gerfalken sind in den baumlosen nördlichsten Höhenzügen Lapplands zu Hause. Das Liminganlahti-Reservat in der Nähe von Oulu ist bei Vogelliebhabern aus aller Welt bekannt. Besonders während des Vogelzugs im Frühling können hier Pfeifen-, Krickund Bergenten sowie gewöhnliche Kraniche, Singschwäne, Rohrweihen und Fischadler beobachtet werden. Die örtlichen Fremdenverkehrsämter geben gerne Tipps für die besten Beobachtungsstellen. Besser ist es noch, sich einem Guide anzuvertrauen.

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Š Visit Finland (2), Thomas Krämer (1)

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Finnland – das Festival-Land In kaum einem anderen Land werden so viele Festivals veranstaltet wie in Finnland. Egal ob Klassik oder Rock, Jazz oder Folk: Der Sommer wird im Freien mit Musik und Tanz gefeier t und lohnt an sich schon eine Fahr t nach Norden.

Wenn im Sommer die Sonne kaum oder gar nicht mehr untergehen will, dann blßht in Finnland nicht nur die Natur, dann blßhen auch die Menschen auf. Man geht raus, trifft sich in den Kneipen – oder, was mindestens ebenso wahrscheinlich ist: auf einem Festival. Und davon gibt es wahrhaftig viele. Im Saimaa-Seengebiet wird auch in diesem Jahr Musik auf Weltniveau geboten. Seit 1993 tritt der Star-Dirigent Valery Gergiev in der kleinen Stadt Mikkeli auf – auch im kommenden Sommer. Vom 3.-9. Juli dirigiert er das Mariinsky Theater Symphony Orchester und bringt wie gewohnt junge, noch unbekannte Talente mit. Wer in Mikkeli spielt, ist

Senja Riekkinen-Gebbert

Yksi, kaksi, kolme Finnisch fĂźr Deutschsprachige

meist schon ein paar Jahre später in der Scala oder Met zu hĂśren – so wie Anna Nebrenko, die 1995 ihren ersten Auftritt mit Gergiev hatte. Klassisch geht es gleich in der Nachbarschaft weiter. Denn das Mikkeli-Musikfestival lässt sich gut mit den Opernfestspielen in Savonlinna verknĂźpfen, welche vom 1.-27. Juli stattfinden. Die berĂźhmten Opern werden vor der Kulisse der Burg Olavinlinna aufgefĂźhrt. Gezeigt werden die Neuinszenierung von Mozarts Don Giovanni und Wagners Lohengrin sowie die Wiederaufnahme von Tosca. Als Gastensemble fĂźhrt die ungarische Staatsoper Don Carlos auf. Der finnische Sommer hat aber nicht nur klassische Musik

in petto. Auch andere Musikrichtungen wie Pop, Rock, Jazz oder Folk stehen auf dem Programm. So zum Beispiel ÂťApril Jazz EspoÂŤ, das in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert. Es ist das wichtigste jährlich stattfindende Jazzfestival mit internationalen und finnischen GrĂśĂ&#x;en der R&B-Musik. Gastgeber ist, wie jedes Jahr, die Espoo Big Band. Eine weitere groĂ&#x;e Jazzveranstaltung geht im Juli in Pori Ăźber die BĂźhne. Das Jazzfestival ist eine internationale GroĂ&#x;veranstaltung, die in jedem Jahr 150.000 Besucher in die westfinnische Hafenstadt lockt. Heftiger geht es Anfang Juli in Turku zur Sache. ÂťRuisrockÂŤ ist schon seit Jahren ein fester Termin

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Seinäjoki Tangofestival

im Kalender der Rockmusikfans. Beim Tangofestival in Seinäjoki, das ebenfalls im Juli stattfindet, geht es um ganz andere Dinge. Neben dem Tanz im 5/4-Takt auf den Straßen der kleinen Stadt in Mittelfinnland wird alljährlich der Tangokönig gesucht und gefunden. Doch nicht nur Kunst für die Ohren wird in Finnland geboten, wenngleich das aus Holz gebaute und lichtdurchflutete Konzerthaus und der Blick auf den Kokemäenjoki auch schon eine Augenweide sind. In Mäntyharju liegt das Salmela-Kunst-

Opernfestspiele in Savonlinna

forum. Es ist ein echter GeheimTipp zwischen den Kulturereignissen im finnischen Sommer. Das vielfältige Programm bietet eine Reihe an Ausstellungen moderner finnischer sowie internationaler Kunst sowie Konzerte. Das Gelände Salmela umfasst neben einiger schöner Parks auch mehrere alte Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, die komplett neu renoviert wurden. Ein Spaziergang nach dem Besuch im Kunstforum ist also durchaus lohnenswert – bevor man sich wieder ins Festivalgeschehen wirft.

>> I M P R E S S U M NORDIS - Das Nordeuropa-Magazin Maxstr. 64 D-45127 Essen Tel. 02 01-8 72 29-0, Fax 02 01-89425-11 www.skandinavien.de/nordis www.nordis.de verlag@nordis.com Herausgeber: Frank Dittmann (V.i.S.d.P.) Chefredaktion: Thomas Krämer (tk) Redaktionsassistenz: Julia König (jk) Layout/Art Direction: Heike Wahnbaeck, Martin Tubbesing DTP-Technik: Jürgen Bovers Druck: Peter Pomp, Bottrop Abonnenten-Service: In Deutschland: NORDIS-Abonnentenservice, Maxstr. 64, D-45127 Essen, Tel. 02 01-8 72 29-0, Fax 02 01-89425-11 verlag@nordis.com

Weltspitze der Kultur im Saimaa Seengbiet. Das Beste des finnischen Kultursommers. Konzerte des Valery Gergievs in Mikkeli und das Savonlinna Opernfestival in der Olavinlinna-Burg und das Salmela Kunstforum in Mäntyharju. Mittsommerträume in eleganten Landhotels und Natur pur im Sommerhaus am See. Das ist der echte Sommer!

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© Visit Finland

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Finnland 2011 April 15.-17.4.Tampere

Fischmarkt: Auf dem Laukontori Platz findet zweimal im Jahr der Fischmarkt mit Spezialitäten des Landes statt.

Mai 12.-16.5.Vaasa

Chormusik: Das Chorfestival in Vaasa ist ein internationales Großereignis der Chormusik. www.vaasa.fi/choirfestival

28.-29.5. Helsinki

World Village Festival: Zum 11. Mal begegnen sich Kulturen aus aller Welt im Helsinkier Kaisaniemi-Park. www.maailmakylassa.fi

Juni 15.-19.6. Sodankylä

Midnight Sun Film Festival: Das Filmfestival von Sodankylä in der nachtlosen Nacht im finnischen Lappland ist eines der exotischen Filmereignisse. www.msfilmfestival.fi

Juli 30.6.-3.7.Tornio/Harpanda Kalottjazz & Blues Festival: Das internationale »Kalottjazz & Blues Festival« ist das Jazzfestival im hohen Norden. www.kalottjazzblues.net 1.7.-27.7. Savonlinna

Opernfestspiele: In der Olafsburg finden die weltberühmten Opernfestspiele statt. www.operafestival.fi

3.-10.7. Mikkeli

Gergiev-Festival: Schätze der russischen Musik. www.mikkelinmusiikkijuhlat.fi

8.-10.7.Taalintedas

Baltic Jazz: Treffpunkt der internationalen Jazzszene Nordeuropas. www.balticjazz.com

11.-17.7. Kaustinen

Folk Music Festival: Größtes Folkfestival mit Tanzgruppen, Bands und großen Namen der Weltmusik Nordeuropas. www.kaustinen.net

August 4.-10.8. Rauma

Musiktage Festivo: Klassik im malerischen Ambiente der zum Unesco-Weltkulturerbe gehörenden Altstadt von Rauma. www.raumanfestivo.fi

19.8.-4.9. Helsinki

Festspiele: Das größte und facettenreichste Festival Finnlands mit Klassik,Weltmusik, Pop, Theater und modernem Tanz, bildender Kunst und Filmaufführungen. www.helsinkifestival.fi

September 9.-11.9. Lahti

Sibelius-Festival: Freunde der Musik von Jean Sibelius treffen sich auf dem internationalen Sibelius-Festival in Lahti. www.sinfonialahti.fi

30.9.-2.10.Tampere

Fischmarkt: Auf dem Laukontori Platz findet zweimal im Jahr der Fischmarkt mit Spezialitäten des Landes statt.

30 Nordis Sommerguide Finnland

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