Nordis 03/2015 Vorschau

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Karlskrona | Naturparadies Vildmose | Gletschertour Folgefonna | Isaberg | Strand-Kultur

Mai/Juni 3/15 21.Jhrg. € 5.-/sFr 9,80 Österreich € 5,50 Luxemburg € 5,80 K 13714

ISSN 0946-1116

skandinavien.de nordis.de

Schweden

Entdeckertour durch Sörmland Finnland

Streifzug über die Åland-Inseln Island

Trekking auf dem Strútsstígur

Sommertage in Nordnorwegen


Foto: © Fjord Norway.com, Terje Rakke

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Foto: Espen Gees

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EDITORIAL Thomas Krämer Chefredaktion Nordis

Liebe Leserin, lieber Leser, mit dem Aufblühen der Frühlingsblumen gedeihen auch bei uns in der Redaktion neue Ideen für Sommergeschichten. Ihren Anregungen aus der Leserumfrage haben wir viele wertvolle Hinweise entnommen, die wir nun berücksichtigen werden. Unsere Vorfreude auf den Norden ist genauso groß wie hoffentlich Ihre. Dass man in diesem Sommer in Norwegen und Schweden merklich günstiger unterwegs ist als in den vergangenen Jahren, freut natürlich die Touristen aus dem Euro-Raum und bringt vielen Nordlandfreunden ein wenig mehr finanziellen Spielraum für zahlreiche Aktivitäten. Ihnen ist sicherlich aufgefallen, dass wir das Aussehen des Hefts ein wenig verändert haben. Die Schrift ist moderner, die Artikel sind großzügiger aufgemacht. Anstelle des Lichtblicks steigen wir nun gleich mit einem Artikel ein, der Lust machen soll auf Europas Norden. Und das umgestaltete Inhaltsverzeichnis bringt Sie hoffentlich noch schneller zum gewünschten Artikel. Lassen Sie es uns gerne wissen, wenn Ihnen die neue Aufmachung gefällt – oder auch missfällt. Viel Spaß wünscht Ihnen p beim Lesen und bei der Reiseplanung p

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Reise in die Vergangenheit Prächtiger Sommersitz der Städter: In Sörmland machte schon der alte Adel stilvoll Urlaub.

Türkisblaues Meer, weiße Strände, schroffe Gipfel: Im Sommer zeigt sich Sommarøya gerne von seiner lieblichen Seite.

Inselreich vor den Toren Tromsøs

Archipel mit vielen Gesichtern

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© Christoph Schrahe (2)

Wechselvolle Geschichte, spannende Landschaft und leckeres Bier: Die Åland-Inseln locken durch ihre Vielfalt.

Wandern, Radeln, Paddeln: Welche Sportart darf’s denn heute sein am Isaberg im südschwedischen Småland.

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Aktiv am Abenteuerberg

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Leben am Ende der Welt Kleine Inselschule statt Massenunterricht: Auf Sørøya ticken die Uhren noch anders.

Geheimtipp im Süden Islands: Auf dem Strútsstígur erlebt man das einsame Island.

54 Abseits ausgetretener Pfade 70 Biennale für Volk und Royals Der Strand als Kunstgalerie: »Scultpure by the Sea« bereichert alle zwei Jahre das dänische Aarhus.

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250 Jahre Harmonie

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Jubiläum beim Philharmonischen Orchester Bergen: Seit zweieinhalb Jahrhunderten treffen die Musiker in der Küstenstadt den richtigen Ton.


I N H A L T 3 Editorial Titelgeschichte 6 Inselreich vor den Toren Tromsøs Sommertage auf Sommarøya

12 Nordeuropa aktuell/Suzannes Wortreich 14 Kolumne: Kopenhagen nach dem Attentat 16 Fünf Fragen an ... Jo Saglie, Sámi-Forscher

REISE 18 Reise in die Vergangenheit Ein Besuch auf dem (Sörm-)Lande

24 Whiskey on the Rocks Schwedische Marinestadt Karlskrona

28 Ganz allein in Jakriborg Kurztrip ins moderne Mittelalter

30 Streifzug über die Åland-Inseln Archipel mit vielen Gesichtern

36 Landschaft im Umbruch Flora und Fauna im dänischen Vildmose

Møn

– die schöne dänische Insel

38 Reiseservice

OUTDOOR 44 Blaues Eis über grünem Fjord Gletschertour auf dem Folgefonna

48 Aktiv am Abenteuerberg

Visitmoen.de

Isaberg im südschwedischen Småland

54 Abseits ausgetretener Pfade Strútsstígur: Geheimtipp im Süden Islands

58 Outdoorpraxis: Wetterschutz 60 Neue Outdoorprodukte 62 Reportage: Leben am Ende der Welt Einwanderer auf der norwegischen Insel Sørøya

WIRTSCHAFT 64 Tourismusboom auf der Nordmeerinsel Islands »Geschenk an die Welt«

66 Wirtschaftsnews

KULTUR & LEBEN 68 Rote Beete, Schleifstein und Schrammelmusik Übersetzt Du noch oder verstehst Du schon?

70 Biennale für Volk und Royals »Sculpture by the Sea« im dänischen Aarhus

Ein Ferienhaus auf Møn - Natur pur und Ruhe inklusive!

72 250 Jahre Harmonie Jubiläum beim Philharmonischen Orchester Bergen

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Kulturszene: Romane, CDs, Sachbücher, DVDs TV-Vorschau Szene Zeitzeichen: 100 Jahre dänisches Grundlov Leserforum/Rætsel Veranstaltungen Kleinanzeigen Vorschau/Impressum

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Titelbild: © Thomas Krämer

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REISE

Inselreich Sommertage auf Sommarøya vor den Toren Tromsøs

TEXT & FOTOS: THOMAS KRÄMER

Türkisblau glitzert das Wasser, der weiße Strand ist übersät von Muscheln. Palmen wiegen sich im leichten Wind. Halt – das wäre gelogen! Doch die Szenerie kommt einem Strand in den Tropen schon recht nahe. Allerdings hat das Wasser keine 25 Grad, sondern vielleicht 15. Und es sind auch keine Palmen, die von einem Lufthauch bewegt werden sondern hohe Gräser. Hohe Bäume sind an einem solch ausgesetzten Platz wie der Sommarøy direkt am offenen Meer westlich von Tromsø eher die Ausnahme.

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ie zieht alle Aufmerksamkeit auf sich, diese jäh aus dem Meer aufstrebende Insel mit ihrer markanten Gipfelsilhouette. Håja heißt das Eiland, das den Architekten Jan Inge Hovig für die Formgebung der Eismeerkathedrale in Tromsø inspiriert haben soll. Man muss zugegeben, dass er der Realität recht nahekam. Steht man jedoch auf dem Gipfel des Hillesøyfjellet, verblasst das von Menschen gemachte Bauwerk gegenüber dem natürlichen Vorbild. Der steile Anstieg auf den und 200 Meter hohen Gipfel hatte mich doch gelegentlich außer Atem gebracht. Von einer Bucht im Süden der Hillesøy war es nach oben gegangen – meist über Gras, bisweilen jedoch auch über Felsen. Das Gefährliche dabei: sich beim Gehen nicht ablenken lassen. Denn mit jedem Meter, den es nach oben ging, wurde die Aussicht großartiger. Da waren zuerst die Wellen, die auf die Felsen am Ufer brandeten; die einsamen Buchten, deren weißer Sand wunderbar mit dem blauen Wasser kontrastierte. Dann rückte immer mehr eine Gebirgskette in den Fokus, die am Horizont steil aus dem Wasser des Malangenfjords ragte. Senja: Norwegens zweitgrößte Insel. Plastisch herausgearbeitet von den Strahlen der sinkenden Sonne. Es ist das Schöne am nordeuropäischen Sommer, dass die Tageszeit nur dann eine Rolle spielt, wenn man in ein Geschäft will oder zur Bank. Ansonsten richtet man sich nach Lust und Laune und vielleicht auch noch nach dem eige-

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nen knurrenden Magen. Der wird nun mit einer Stulle und einer Banane beruhigt – beinahe ein Mitternachtssnack. Ganz alleine sitze ich auf dem Gipfel. Ein paar Wanderer im Aufstieg hatten mich beim Heraufkraxeln begrüßt. Ein leichter Lufthauch lässt die trockenen Grashalme vor mir zittern, ab und zu weht der Wind das Konzert der Wellen zu mir hinauf. Es sind diese Momente der Ruhe, die in der Erinnerung verbleiben wie die eingeritzten Runen in den alten Gedenksteinen der Wikinger. Und natürlich der Anblick des Håja im Norden. Man könnte ewig Sitzenbleiben und der Sonne beim Wiederaufgehen zuschauen. Aber für ein Biwak auf dem Gipfel bin ich nicht gerüstet. Als Abstiegsroute hatte ich mich für die mit Drahtseilen versicherte Direttissima entschieden. Und da ist zumindest ein Rest an Tageslicht gut. In den Häusern auf Hillesøy und Sommarøy ist schon längst Ruhe eingekehrt, als ich mich an den Seilen hinabhangele. Nur ein Hund bellt und bekommt Antwort vom Nachbarvierbeiner. Rund 450 Menschen leben ganzjährig in der Kommune. Im Sommer kommen noch Feriengäste hinzu, die die in das Nordmeer hineingreifende Inselgruppe als Urlaubsdomizil ausgesucht haben. »Next Stopp Greenland«, hatte mir ein Mann gesagt, den ich nach dem besten Weg auf den Gipfel gefragt hatte. Heute gehören die beiden Inseln Hillesøy und die nur durch einen nicht einmal einhundert Meter schmalen Sund – über den eine Brücke führt – getrennte Sommarøy zur Kommune Tromsø. Dass Landverbindungen früher eine deutlich geringere Rolle spielten als die Wege über das Meer, zeigt die einstige Zugehörigkeit der Inseln. Sie bildeten zusammen mit Teilen der einige Kilometer entfernten Insel Senja und der Kvaløya die Kommune Hillesøy. Heute dagegen ist man auf guter Straße rund eine Stunde nach Tromsø unterwegs. Es gibt regelmäßige Busverbindungen. Seeadler und Seeotter Die durch das Fenster hereinscheinende Sonne weckt mich am nächsten Tag. Eigentlich zu früh, doch solche Tage muss man ausnutzen. Den ersten Kaffee schlürfe ich auf der Terrasse meines zur Anlage des Sommarøy Arctic Hotel gehörenden »Sjøhus«, einem auf Holzstelzen in eine Bucht gebauten, äußerst komfortablen Ferienhaus. Rühreier mit Speck gibt es später im Frühstücksraum des Hotels – und den Tagesplan dazu. »Mach doch eine Bootsfahrt«, schlägt mir Hotelbesitzer Kjell Ove vor, »der Ableger ist nur wenige Hundert Meter von hier entfernt«. Eine Stunde später hilft mir Kjetil auf das schmucke Boot. Die M/S Skaaskjær ist so etwas wie der örtliche Bus. Morgens und abends geht der Kapitän mit dem schnellen Passagierboot auf Tour und klappert die Anleger an den umliegenden Fjorden ab. An Bord kommen dann Schulkinder oder auch Pensionäre, die von ihrem entlegenen Hof zum Einkaufen müssen.

Sommarøya ist durch den Malangenfjord von der Insel Senja getrennt.

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REISE

Archipel mit vielen Gesichtern Streifzug über die Åland-Inseln Nur an wenigen Stellen in Skandinavien sind Wasser und Land so eng miteinander verwoben wie auf den Åland-Inseln. Die Landschaft ist nicht zuletzt deshalb sehr vielfältig. Das gilt auch für die Geschichte, die vom Spannungsfeld zwischen Ost und West geprägt ist. TEXT & FOTOS MARTINA BERLINER

»

Hier würde ich gern ein Café eröffnen, aber noch habe ich keine Genehmigung«, sagt Bengt Granberg und deutet auf das Lotsenhaus, das einsam auf einer Landzunge thront. Wir sind im Westen Ålands. Das zwischen Schweden und Finnland gelegene Inselreich besteht aus 6.757 Schären und Eilanden – nur die gezählt, die größer sind als ein Viertelhektar. Diejenige, auf der wir uns befinden, ist gerade groß genug, um einen Namen zu tragen: Enskär. Sie liegt weit draußen im Archipel und präsentiert sich heute nicht gerade einladend. Der Wind braust von Nordwest über den Bottnischen Meerbusen heran und zerrt an den Ästen des Apfelbäumchens, das sich in einer geschützten Bucht im rötlichen Ufergeröll verankert hat. Es ist, als wollte der Sturm nichts Zartes auf dem steinigen Eiland dulden. Doch die Blüten, weiß wie die Schaumkronen der See, rosa geädert wie der anstehende Rapakivi-Granit, trotzen dem Angriff.

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Typisch Åland: Land und Meer, Fels und Grün sind sehr eng miteinander verwoben. Nackte Kargheit und liebliche Idylle wechseln so schnell wie Sonne und Regen. Wo es nur ein wenig Schutz gibt vor der Urgewalt der Elemente wachsen Bäume und Blumen. »Orchideen! Danach duftete die Pomade, die ich mir in meiner Jugend in die Haare schmierte«, sagt Bengt und geht neben ein paar Knabenkraut-Pflanzen in die Knie, um zu schnuppern. Wann war wohl auf Åland Brillantine modern? »Ich bin älter, als man vermutet«, kokettiert er und schweigt sich über sein Geburtsdatum aus. Jedenfalls lebt er lang genug auf seiner Heimatinsel Eckerö, um in Ålands westlichster Gemeinde nahezu jeden Stein zu kennen. Vor allem die im Wasser. Nur versierte Männer wie er bieten in diesem Felslabyrinth Bootsausflüge an. Bengt fährt meist nach Märket. Der kleine Fleck auf der Seekarte, zwölf Kilometer von der nächsten Insel entfernt, gehört zu fast gleichen Teilen zu Finnland und Schweden. Die wohl weltweit kleinste Meeresinsel mit internationaler

Landesgrenze. Kurios: Der auf den Felsen aufgemalte Streifen verläuft im Zickzack um den Leuchtturm herum. 1885 hatten die damaligen Herrscher Ålands, die Russen, das Leuchtfeuer nämlich versehentlich auf der schwedischen Seite erbaut. Erst hundert Jahre später ermöglichte ein Gebietstausch die Rückgabe an Finnland. Dass im Sommer etwa 500 Robben rund um Märket leben, trägt außerdem zur Attraktion bei. Allerdings ist das Inselchen nur bei ruhigem Wetter zu erreichen. Bei hohem Wellengang kann man dort nicht festmachen und außerdem droht Überflutung. Deshalb hat Bengt heute Enskär angesteuert. Die hufeisenförmige Insel hat einen Naturhafen und sogar einen Bootsanleger. Bis vor drei Jahren lebten hier finnische Grenzsoldaten. Inzwischen ist der Stützpunkt verlassen. Jetzt macht Bengt die Leinen seines Wasserjets los. 740 Pferdestärken lassen uns über die Oberfläche zurück Richtung Käringsund schießen.


Auf den Åland-Inseln gibt es noch rund 100 kleine Windmühlen.

70 Stundenkilometer Spitze läuft diese AluRakete mit nur 60 Zentimeter Tiefgang. Wir zischen an Felsen vorbei, die gerade eben über die Oberfläche ragen oder knapp darunter liegen. Kulisse für Lindgren-Film Ålands Meeresboden ist ein Schiffsfriedhof. Wer sich hier nicht auskennt, ist ohne einen Lotsen verloren. In einem Anfang des 19. Jahrhunderts gesunkenen Schiff wurden im Jahr 2010 Kisten mit Champagner und Bier entdeckt. Der Fund machte international Schlagzeilen und Åland wurde bekannt. Inzwischen ist die Zusammensetzung der dunklen Flüssigkeit in den mundgeblasenen Bierflaschen analysiert. Die Mikrobrauerei Stallhagen braut neben modernen Biersorten auch das historische Getränk. Es soll nach Rosen, Mandeln und Gewürznelken schmecken. Ein bittersüßes Aroma, das gut zur Landschaft passt. Wir laufen in den ruhigen Käringsund ein. Halbinseln schirmen die Bucht im Westen

Eckerös gegen die offene See ab. Das Wasser spiegelt die von der Sonne silbrig gebleichten Bootsschuppen. Ruderboote dümpeln am Steg, Enten sonnen sich auf den von den Gletschern der Eiszeit glattpolierten Felsen. Und – ungelogen! – eine junge Elchkuh stakst gerade ins Wasser, als wir um einen Felsvorsprung biegen. Erschrocken flüchtet das Tier zurück ins Schilf, bevor der Fotoapparat gezückt ist. Käringsunds Idylle war einst Kulisse für die Verfilmung von Astrid Lindgrens Kinderbuch »Ferien auf Saltkrokan«. Heute herrscht dank Käringsund Resort mit Hüttendorf und Konferenzcenter sowie zwei Campingplätzen etwas mehr Leben. Am feinen Sandstrand spielen Kinder, während die Eltern auf der Caféterrasse die friedliche Atmosphäre am Hafen genießen. Es gibt ein liebevoll gestaltetes Jagd- und Fischmuseum und einen Wildpark. Ein Traktor zieht den Wagen mit den Besuchern mitten durch Rot- und Damwildherden und an Wildschwein- und Straußen-

gehegen vorbei. Ein Guide lockt die Tiere mit Futter an. Rehe und Hirsche sind so zahm, dass sie sich streicheln lassen. Der Tierpark gehört Bengt, genau wie die sechs schönsten und luxuriösesten Ferienhäuser Eckerös. Zufällig treffen wir die Familie, die zurzeit Urlaub im ultimativen Prunkstück macht – sechs Schlafzimmer, drei Bäder, gigantisches Grundstück, eigener Hafen, eigene Ruder- und Paddelboote. Und Meerblick, selbstverständlich. Der moderne Palast liegt mehrere Kilometer vom nächsten bewohnten Gebäude entfernt. Er habe das Ferienhaus im Internet entdeckt. Wo Åland liegt, habe er bis dahin gar nicht gewusst, erzählt der Karlsruher, der mit Frau, Kindern und Eltern per Flugzeug via Stockholm angereist ist. Seine Familie schwärme für Inseln. »Wir haben die Ferien häufig auf Irland verbracht. Aber das hier ist noch ein ganz anderes Ding, wenn man Natur und Einsamkeit mag.«

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OUTDOOR

Gletschertour auf dem Folgefonna Der Folgefonna ist ein hochgebirgiger Kälteklotz auf einer Halbinsel zwischen Hardanger-, Åkra- und Sørfjord im Südwesten Norwegens. Bei einer geführten Wanderung über das Eis erlebt man Winter im Sommer.

H

ölzerne Schulbänke, ebensolche Tische, leicht zum Sitzenden geneigt und mit bunten, erklärenden Text- und Bildtafeln bedeckt: Einzeln und sorgsam aufgereiht erinnern die Plätze mit ausreichend Distanz dazwischen an Omas und Opas altes Klassenzimmer. »Wer wissen will, sollte lernen« – mit jeder seiner lackierten Holzporen strahlt der Raum seine Mission aus. Frontal, in der rechten Ecke eine Tafel, in der linken ein abgegriffenes Einzelpult, von dem grüne Farbe einer langen Vergangenheit abblättert. »Baujahr 1895 und erst viel später per Trailer nach Jondal umgezogen«, erzählt Åsmund. Dass gleich ganze Häuser ihre Heimat wechseln, ist in Norwegen 44 Nordis

Blaues Eis über grünem Fjord

TEXT & FOTOS: LARS WENNERSHEIDE

nichts Ungewöhnliches. So kam auch das Haus zu dem Gletscherführer und nicht Åsmund zum Haus. »Jondal, das ist ein dahingesprenkeltes, kleines Dorf am Hardangerufer, gut eintausend Bewohner im Winter, ein schmaler Lebensgrat zwischen Fjord und Eis oben am Folgefonna-Gletscher.« Åsmund treffen wir im Juklafjord Informationszentrum, »Jukla nennen wir Einheimischen das Eis.« Das Haus vereint also Aktivitäten zwischen Wasser und Eis, beheimatet neben Åsmunds Museum und Geschäft einen Kajak-, Kanu- und Fahrradverleih, die örtliche Touristeninfo sowie ein obligatorisch-beschauliches Café. Der junge Kerl trägt eine Sommerbräune im

Gesicht, die Bademeister eines italienischen Lidos neidisch werden ließen. Mit seinem Dreitagebart, smarten blonden Haaren und einem sehnig durchtrainierten Körper hat er so gar nichts von einem Lehrer, schon gar nichts von einem vergreisten technikfeindlichen Pädagogen. Unter der Leinwand, auf der heimische Bilder in Fotos und Filmen mitsamt Erläuterungen gebeamt werden, zeigt ein übergroßes Landschaftsmodell die Folgefonnhalvøya, die Gletscherhalbinsel. Beim Drücken stecknadelkopfgroßer roter Knöpfe lassen sich ausgewählte Orte lokalisieren, heben sich komplette Eishauben vom Landkartenrelief in die Höhe, zeigen sich verborgene Bergseenlandschaften darunter. »In der Ausstellung erhältst


Unerfahrene sollten sich nur mit erfahrenen Guides auf den Gletscher wagen. Nicht immer sind die Spalten so gut sichtbar wie hier.

du nicht nur Informationen zum Nationalpark, hier sollst du auch zum eigenen Erkunden infiziert und verführt werden.« Klackende Metallzacken Sonnencreme und Sonnenbrille sind das Einzige, was mich fortan darin erinnert, im Sommer unterwegs zu sein. Durchs Langedalen geht es auf einer berauschend engen, aussichtsreichen einspurigen Straße vorbei am Dravladal-Bergsee und Smoltanuten hinauf zum Treffpunkt am Sommerskisenter. Erst gut vierzig Jahre existiert dieser Weg. Wetterwechsel im Minutentakt. Ein Parcours mit befreiender Wirkung. Die Enge der Fjorde weicht der Weite einer Hochgebirgsregion, die warme

Brise unten am Wasser einem frostigen Morgenwind, der vom Gletscher hinunterfällt. Wollunterhose und Winterjacke, Schal und Mütze: Ich stopfe mich in meine Klamotten, all das hilft. Ich bin nicht allein. Amerikaner, Engländer, Deutsche und Norweger komplettieren die Gruppe; eine Schicksalsgemeinschaft, die gleich an einem Seil hängen wird und jetzt noch wild durcheinander plappert. »Keinesfalls Handschuhe vergessen, das Eis kann messerscharf sein.« Åsmund und sein Kollege Sigbjørn passen Steigeisen an, schnüren uns in Klettergurte ein, teilen Seile und Karabiner aus, setzen jedem einen Helm auf und drücken nicht nur mir einen Eispickel in die Hand. Fertig. Ich fühle mich wie auf Rollschuhen –

nur ohne Rollen – mit Helm und Pickel wie ein Krieger auf feindlichem Terrain. Hart klacken die Metallzacken auf die letzten Flecken Asphalt, versakken bald im Schnee. Das Knistern zieht bis in die Zähne. Die Lungen pumpen, Gespräche verstummen, wir machen mächtig Höhenmeter. Unter der Jacke rinnt der Schweiß. Für Åsmund scheint das nicht mehr als ein Bummel über ein Boulevard zu sein. Langsamkeit auf dem Weg nach oben ist ihm mit den Jahren in Fleisch und Blut übergegangen. »Keine Pause und kurze, regelmäßig-rhythmische Schritte« sollen helfen, vorwärtszukommen und nicht abzurutschen. Wenn es zu steil wird, »Füße so quer stellen, dass man möglichst kraftschonend unterwegs ist.«

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© Tuomas Sarparanta

© Nordis Verlag GmbH

REISESERVICE

Standardwerk für Skandinavienurlauber in aktualisierter Neuauflage. Beim Restaurant-Tag in Helsinki dürfte jeder seinen kulinarischen Favoriten finden.

Kulinarische Vielfalt FINNLAND >> Ungefähr alle drei Monate zeigt sich die urbane Kultur

ist das Reisehandbuch Skandinavien ein wichtiger Begleiter. Nun ist das 482 Seiten starke, aber kompakte Werk in einer aktualisierten Neuauflage erschienen. Vorgestellt werden Reiserouten zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland, Island, Grönland und den Färöer. Die erfahrenen Autoren geben zudem Tipps für weniger bekannte, gleichwohl interessante Ziele. Einigen Länderteilen sind Reisereportagen vorangestellt, die Lust machen auf den Urlaub in Europas Norden. Abgerundet wird das Reisehandbuch Skandinavien 2015 durch einen umfangreichen Serviceteil mit wertvollen Hinweisen zur Anreise und den Transportmöglichkeiten vor Ort, Tipps zur Übernachtung und Ratschlägen für Aktivurlauber. Das Nordis Skandinavien Reisehandbuch 2015 (ISBN 978-3-89355802-5) ist für 9,80 € im Buchhandel oder direkt beim Verlag unter Tel. 0201-872290, Fax 0201-8942511 Mail verlag@nordis.com erhältlich. (tk) © Veranstalter

© Widerøe

Helsinkis von ihrer besten Seite: Am Restaurant-Tag ist die ganze Stadt im kulinarischen Ausnahmezustand. Auf freiwilliger Basis und mit viel Eigeninitiative kann jeder für einen Tag lang ein Popup-Restaurant eröffnen. Beliebte Orte sind Parks, Straßenecken und Höfe sowie private Wohnungen und Büros in der Winterzeit. Für ein einzigartiges Restaurant-Konzept und Menü sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Die Idee hinter dieser Veranstaltung ist simpel: Restauranterfahrungen werden geteilt, Spaß und Beisammensein werden genossen. Die nächsten Restaurant-Days sind am 16. Mai, 16. August und 21. November. Infos dazu im Internet unter restaurantday.org sowie als App für Smartphones. (tk)

Neues Nordis-Reisehandbuch erschienen SKANDINAVIEN >> Für viele Nordlandurlauber

Widerøe fliegt im Sommer wieder günstig zahlreiche Destinationen in Norwegen an.

Altehrwürdiger Segler vor der Küste der Färöer.

Sommerflugplan von Widerøe NORWEGEN >> Mit Beginn der

Abenteuertörn mit Traditionssegler SKANDINAVIEN >> Einen außergewöhnlichen

Sommerferien stehen bei der Nordland-Airline Widerøe wieder zahlreiche innernorwegische Direktverbindungen zu insgesamt 44 Destinationen auf dem Flugplan, darunter auch Kleinflughäfen in ungewöhnlichen oder abgelegenen Orten, die sonst nur mit großem Aufwand zu erreichen sind. Ein originelles und beliebtes Urlaubsangebot der Airline ist das »Explore Norway Ticket«. Dieses Entdeckerticket bietet Urlaubern die Chance, unterschiedlichste Gegenden Norwegens zum Festpreis zu »erfliegen« und so in relativ kurzer Zeit möglichst viel vom Land kennenzulernen. Das Ticket ist im Zeitraum vom 18. Juli bis zum 27. August jeweils für 14 Tage in drei Zonen erhältlich und innerhalb der zwei Wochen in der gewählten Region für unbegrenzt viele Flüge gültig. Weitere Infos und Buchung unter www.wideroe.no. (sb)

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Segeltörn hat der Unternehmer Francesco Mazuhn im Programm. An Bord des restaurierten englischen Segelschiffs »Johanna TG326« aus dem Jahr 1884 geht es vom 5. bis 26. Juli 2015 auf große Fahrt. Noch werden für die Tour von den Färöer Inseln im Nordatlantik bis nach Åland zwischen Schweden und Finnland und zurück Plätze vergeben. Auf dem Törn dabei sind zwei Kapitäne, zwei Maschinisten und zwei Köche. Ansonsten darf jeder, egal ob Profi oder Anfänger, beim Segelsetzen, Navigieren oder anderen Arbeiten zur Hand gehen. Fastfood oder Fertiggerichte sind an Bord tabu, dafür gibt es traditionelle nordische Küche, Pökelfleisch und Fisch. Auch Luxuskabinen gibt es auf der Johanna keine – geschlafen wird in Kojen. Höhepunkt der Reise ist der Nationalfeiertag der Färöer, Ólavsøka, in der pittoresken Hauptstadt Torshavn, zu der das Schiff pünktlich in den Hafen einlaufen wird. Alle Informationen zum Törn einschließlich der Preise (ab 1500 €) unter www.the-faroe-islands. com oder telefonisch +49 30 78 91 33 06. (sb)


© Isaberg

OUTDOOR dem Anfängerparcours vergleichsweise entspannt von Baum zu Baum. Kindgerecht könnte man fast sagen. Über diese Aussage muss Anna schmunzeln. Anna arbeitet als Guide im Klettergarten und steht dort den Gästen mit Rat, Tat und, falls nötig, gutem Zureden zur Seite. »Normalerweise ist es umgekehrt«, sagt sie, »die Kinder sind meist schneller als ihre Eltern.« Denn die Kleinen haben oft das bessere Gleichgewichtsgefühl und weniger Angst als Papa und Mama. Wirklich gefährlich ist aber selbst die anspruchsvollste Strecke nicht. Natürlich ist man bei seinem Spaziergang zwischen den Bäumen perfekt gesichert. Da passen Anna und ihre Kollegen schon auf. Schnitzeljagd am Abenteuerberg Am Boden geht der Nervenkitzel weiter – nicht umsonst wird der Isaberg auch als »Äventyrsberget«, als Abenteuerberg, vermarktet. Geocaching, die Schnitzeljagd mit GPSGeräten, steht am Isaberg ebenfalls auf dem Programm. Der Cache, wie Spezialisten die Box mit den Tauschgegenständen und dem Logbuch nennen, die es zu finden gilt, ist in der Nähe des Hochseilgartens versteckt. Mehr wird nicht verraten, auf die Suche machen muss sich jeder selbst. Spannend ist die Schatzsuche auch für Kinder – vorausgesetzt, man kann sie vom Abenteuerspielplatz weglocken. Der im Feriendorf von Isaberg ist nämlich der größte in Südschweden. Am Ende eines langen Tages sind die jungen und alten Abenteurer hungrig. Essen steht deswegen in Isaberg hoch im Kurs. Die Küche im Feriendorf ist ausgezeichnet, der Speisesaal groß und ein bisschen anonym – eben so wie man ihn für Konferenzen braucht. Wer's mal feiner und individueller will, findet fast nebenan – dreißig Minuten zu Fuß oder fünf mit dem Wagen – eine Alternative. Das »Restaurang Hestraviken«, malerisch an der Mündung des Flüsschens Nissan in den Algustorpasjö gelegen, bietet Hochklassiges – Carpaccio vom geräucherten Lachs beispielsweise, Rindfleisch von lokalen Produzenten und in verschiedensten Zubereitungsformen oder je nach Jahreszeit, Elch und fangfrischen Fisch.

Im Ferienpark Isaberg hat man die Wahl: Energisch mit dem Mountainbike oder entspannt am Ufer sitzen.

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KULTUR & LEBEN

Übersetzt du noch oder verstehst du schon?

Rote Beete, Schleifstein und Schrammelmusik Kennen Sie den Bezahlschatten? Den Frauenrockprotest? Den Eisenrohrpolitiker? Oder verstehen Sie nur Railway, pardon Bahnhof? Der Schwede würde sagen: Werfen Sie nicht gleich die Axt in den See! Auf Deutsch: die Flinte ins Korn. TEXT: SUZANNE FORSSTRÖM

Diese Begriffe sind Wortneuschöpfungen im schwedischen Sprachgebrauch und im Lexikon nicht zu finden. Eine wörtliche Übersetzung ruft nur Unverständnis hervor, denn Sprache ist Teil einer Kultur und spiegelt damit ihre Lebensart und Werte wider. Man muss nicht nur die Sprache an sich beherrschen, sondern auch die Kultur eines Landes kennen. Solche neuen Begriffe weisen meist auf Themen hin, die für die Schweden sehr relevant sind. So traten beim Frauenrockprotest (kjolprotest) Lokführer in Stockholm zwei Wochen lang ihren Dienst in Röcken an. Sie protestierten damit gegen ihr Unternehmen, das ihnen verboten hatte, in der großen Sommerhitze

in Shorts zu arbeiten. Im Bezahlschatten (betalskugga) steht man, wenn das Bezahlen per Handy aufgrund eines Funklochs nicht möglich ist. Mit Eisenrohrpolitiker (järnrörspolitiker) sind Politiker der Schwedendemokraten, einer rechtspopulistischen Partei, gemeint, die nächtens in der Stockholmer Innenstadt mit rassistischen Pöbeleien und Eisenrohren bewaffnet für Aufruhr gesorgt hatten. Umgekehrt sind die von der Gesellschaft der deutschen Sprache aufgelisteten neuen Begriffe wie GroKo, Generation Sandsack oder Protzbischof für die Schweden ebenso erklärungsbedürftig. Literatur und Film Fachtexte brauchen eine eindeutige und (fach) wortgetreue Übersetzung. Bei Wartungsanleitungen von Flugzeugen oder Beipackzetteln von Medikamenten kann dies unter Umständen über Leben und Tod entscheiden. Literarische Texte leben dagegen vielfach von der Mehrdeutigkeit und damit von der kreativen, freien Übersetzung. Doch wann ist etwas gut übersetzt? Wenn die Übersetzung an die (Verständnis-) Welt und Kultur des deutschen Lesers angepasst ist oder wenn die schwedische Kultur erhalten bleibt, damit man in die nordische Erlebniswelt eintauchen kann? In dem Buch »Tante Elsie und mein letzter Sommer« des Autors Kjell Westö liest die Romanfigur im schwedischen Original die Zeitungen »Dagens Industri« und »Veckans Affärer«. In der deutschen Übersetzung dagegen »Capital« und »Finanzwoche«. Hier erfolgt eine komplette Anpassung an die deutsche Sprache mit dem Argument, dass diese Zeitungen ähnli-

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chen Inhalts sind. Ganz anders wird in Håkan Nessers Krimi »Mensch ohne Hund« verfahren. Da ist vom Östermalmer Angeber ohne jegliche weitere Erklärung die Rede. Es wird vorausgesetzt, dass der deutsche Leser weiß, dass Östermalm ein Stadtteil von Stockholm ist und für Status, Prestige und Bildungsbürgertum steht. Ob jemand in Rinkeby, einem etwas heruntergekommenen Stadtteil von Stockholm, das Boulevardblatt »Aftonbladet« oder im noblen Stadtviertel Östermalm die liberalkonservative Tageszeitung »Svenska Dagbladet« liest, sagt viel aus. Würde der deutsche Leser ohne Erläuterung die Charakterisierung solcher Romanfiguren verste-


VORSCHAU

IMPRESSUM

© Thomas Krämer

Das nächste Nordis-Magazin erscheint am 17. Juni 2015. In Nummer 4/15 haben wir folgende Themen vorgesehen:

NORDIS - Das Nordeuropa-Magazin Maxstr. 64 D-45127 Essen Tel. 02 01-8 72 29-0, Fax 02 01-89425-11

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www.skandinavien.de/nordis www.nordis.de verlag@nordis.com Geschäftsführung: Ilka Zamorowski

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Redaktionsanschrift: Maxstr. 64, 45127 Essen Nordis Schweiz Hans Zollinger, Johanniterstrasse 3, CH-8820 Wädenswil Herausgeber: Frank Dittmann (V.i.S.d.P.) Chefredaktion: Thomas Krämer (tk)

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Objektleitung: Jörn Backhaus Volontärin: Stefanie Becker (sb) Korrektorat: Dagmar Tigges

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Ständige freie Mitarbeit: Frank Keil (fk); Gerhard Kraus (gk); Michael Kube (mku) (Klassik); Hans Klüche (hk); Claudia Rothkamp (cr) Kolumnen: Tilmann Bünz

Mit dem Zug durch Schweden und Norwegen Nicht auf die Straße, sondern auf die prächtige Landschaft fällt der Blick, wenn man mit der Eisenbahn durch Skandinavien reist. Nordis ist in einen Zug der Inlandsbanan eingestiegen, hat sich einen bequemen Platz in einem NSB-Wagen gesucht und war auf diesem Weg in Schweden und Norwegen unterwegs.

Karten: J. Fischer Karthographie, Fürstenfeldbruck Layout/Art Direction: Uwe Heruth

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Anzeigenverkauf: Deutschland, Dänemark, Island:

11 © Thomas Krämer

Druck: Peter Pomp, Bottrop

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Jörn Backhaus, Objektleiter Stefanie Becker, Volontärin Tilmann Bünz, Kolumnist Frank Dittmann, Herausgeber Jochen Engelstätter, Anzeigen Schweden Uwe Heruth, Art Direction Hans Klüche, freie Mitarbeit Thomas Krämer, Chefredaktion Gerhard Kraus, freie Mitarbeit Ilka Zamorowski, Geschäftsführung Hans Zollinger, Nordis Schweiz

Jörn Backhaus, Anzeigen Deutschland & Island Nordis Verlag GmbH, Maxstr. 64, 45127 Essen Tel. 0201-8722-929, Fax: 0201-89425-11 joern.backhaus@nordis.com Norwegen, Schweden, Finnland:

Jochen Engelstätter, Strandmarksvg. 26, S-23192 Trelleborg, Tel. +46-410334961 jochen.engelstaetter@nordis.com Schweiz: Nordis Schweiz Hans Zollinger, Johanniterstrasse 3, CH-8820 Wädenswil Tel. 0041-(0)44-780 25 28 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 21 vom 1. Oktober 2014. Abonnenten-Service: In Deutschland: NORDIS-Abonnentenservice,

Maxstr. 64, D-45127 Essen, Tel. 02 01-8 72 29-0, Fax 02 01-89425-11 abo@nordis.com In der Schweiz: Nordis Schweiz Hans Zollinger, Johanniterstrasse 3, CH-8820 Wädenswil Tel. 0041-(0)44-780 25 28 Vertrieb Einzelverkauf:

© Martin Müller

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Deutschland: IPS Pressevertrieb GmbH Carl-Zeiss-Str. 5, 53340 Meckenheim Tel.: 02225-8801-0, Fax: 02225-8801-199 www.ips-d.de, vertrieb@ips-d.de Schweiz: Valora AG, Hofackerstr. 40, CH-4132 Muttenz, Tel. 061-467 20 20 Bezugspreise: Einzelverkaufspreise:

5 € / 9,80 sFr / Österreich 5,50 € Jahresabonnement: 28 € (6 Ausgaben, einschl. Zustellgebühr und USt), 50 sFr Auslandsabonnement: 28 € zzgl. Auslandsversandkosten ( 5 €) Für Mitglieder der DNF und des Scanclubs ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten. Namentlich gekennzeichnete Beiträge von Mitarbeitern geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder der Herausgeber wieder. Sämtliche Informationen wurden nach bestem Wissen recherchiert; für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr gegeben werden. Die Redaktion hat versucht, alle Copyright-Inhaber der Bilder in dieser Ausgabe ausfindig zu machen und zu kontaktieren. Etwaige Irrtümer oder fehlende Copyright-Hinweise werden bei Benachrichtigung in der jeweils kommenden Ausgabe aufgeführt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen Verlag und Redaktion keine Haftung. In allen Fällen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Nachlieferung und Rückzahlung des Bezugspreises.

Eine Beilage der DNF befindet sich in der Aboauflage für DNFMitglieder.

Paddelabenteuer am Geirangerfjord Den Blick hinunter auf den Geirangerfjord kennen die meisten Nordlandurlauber. Doch besonders beeindruckend ist es, wenn man als kleiner Mensch am Fuße der riesigen, senkrecht in den Himmel strebenden Felswände paddelt.

Außerdem Aktiv nördlich des Oslofjords · Sommertage in Dalarna ·Ruhelos im finnischen Salla · Stromversorgung für Outdoorer · Gefährlicher Plastikmüll · Interview mit der Lindgren-Tochter Karin Nyman · Werbung in Schweden 82 Nordis

Im Jahr 2013 kompensierte der Nordis Verlag 5,31 t CO2 durch GOGREEN Produkte und Services. Das Carbon Management von Deutsche Post DHL gleicht die beim Transport entstehenden Emissionen durch Klimaschutzprojekte aus. Nordis Verlag GmbH 2015 ISSN 0946-1116 facebook.com/dasnordismagazin Deutsch-Norwegische Freundschaftsgesellschaft e.V. www.dnfev.de


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