Nordis-Magazin 6/17 Vorschau

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Weihnachtliches Göteborg | Santa-Games in Gällivare | Skitouren in Juvet | Winterliche Outdoorprodukte | Nordische Geschenkideen | 100 Jahre Finnland

November/Dezember 6/17 23. Jhrg. Deutschland € 5,- · Österreich € 5,50 Schweiz CHF 9,80 · Luxemburg € 5,80 K 13714 · ISSN 0946-1116

nordis.de · skandinavien.de

Das Nordeuropa-Magazin

SCHWEDEN Mit Schlittenhunden durch Lappland NORWEGEN Wintererlebnisse in Tromsø

16 SEITEN EXTRA

ISLAND Abenteuer im Kerlingarfjöll

Das Nordeuropa-Magazin

URLAUBSREGION

VUOKATTI ERLEBNISSE IM SOMMER & IM WINTER

MIT HUSKY & CO. UNTERWEGS IM NORDISCHEN

WINTER


St. Moritz sweater HERITAGE Fiemme sweater

SPORT Rondane sweater

FASHION Rose Shawl and Scarf

2 Nordis

PREMIUM-QUALITÄT – MADE IN NORWAY DALE OF NORWAY entwirt und produziert seit 1879 hochwertige und zeitlose Strickmode in Dale in der Nähe von Bergen. Die Produkte mit wunderschönen norwegischen Mustern sind weltbekannt und sowohl bei Norwegern als auch Nicht-Norwegern überaus beliebt und wieder voll im Trend. Mit den Produkten von Dale of Norway erwirbt man ein authentisches Stück norwegische Tradition. Das Dorf Dale an der Westküste Norwegens liegt eingebetet zwischen Fjorden und imposanten Bergen. Schon als die Firma 1879 gegründet wurde, nutzte man den leichten Zugang zu Wolle und die naheliegenden Wasserfälle als Energiequelle. Die historische Fabrik am Standort Dale ist auch heute noch Designund Produktionsstäte des Unternehmens – außerdem kann der Besucher hier erleben, wie an den mitlerweile hochmodernen Anlagen einzigartige Pullover und Jacken entstehen. Nebenbei erfährt man, wie erfahrene Mitarbeiter die Produktion mit viel Identiikation und hohem Qualitätsbewusstsein begleiten. Die Dale of Norway Produkte werden weltweit für ihre hohe Qualität und Langlebigkeit geschätzt. Alle Produkte zeichnen sich durch eine extrem lange Haltbarkeit aus und mit dem Naturstof Wolle wird eine der nachhaltigsten Textilfasern genutzt. Das Familienunternehmen, seit 1956 übrigens auch Produzent von Norwegens oiziellen Olympia- und WM-Pullovern, ist heute der Inbegrif für klassische und moderne Wollmode „Made in Norway“. In den letzten Jahren wurde die Kollektion komplet überarbeitet und verjüngt. Für die neuen Kollektionen Heritage, Sport und Fashion wurden neue Designs und innovative Materialien aus feinster Kaschmirund Merinowolle entwickelt. Autorisierte Versandhändler inden Sie einfach im Internet oder suchen Sie nach dem nächsten stationären Händler im Store Locator auf: www.daleofnorway.com


EDITORIAL Stefanie Becker Chefredaktion Nordis

Liebe Leserin, lieber Leser, haben Sie sich schon mal mitten im August über Weihnachtsgeschenke Gedanken gemacht? Oder sich an spätsommerlich warmen Tagen in die Bilder Ihres letzten Winterurlaubs vertieft? Ich kann Ihnen versichern, mit skandinavisch-keltischen Weihnachtsliedern im Ohr und den frischgebackenen Zimtschnecken auf dem Tisch, die die Kollegin regelmäßig zur Verlagskaffeepause beisteuerte, ist das überhaupt kein Problem. Während nun die Tage allmählich kürzer und dunkler werden, freuen wir uns schon auf eine hyggelige Vorweihnachtszeit, die ersten Pfefferkuchen und selbstverständlich auf die nächsten Reisen in den verschneiten nordischen Winter. Auf den folgenden Seiten stehen unter anderem tierische Erlebnisse im Fokus. Wir nehmen Sie mit auf eine Hundeschlittentour durch Schwedisch-Lappland, fragen einen langjährigen Hundeschlittenführer nach seinen Erfahrungen und geben jede Menge Tipps für den Urlaub mit Husky & Co. Neben weiteren Inspirationen für den nächsten Winterurlaub haben wir für Sie wie jedes Jahr auch eine Auswahl nordischer Weihnachtsgeschenke zusammengestellt. Als besonderes Extra möchte ich Ihnen außerdem unser 16-seitiges Extra zur finnischen Destination Vuokatti ans Herz legen. Die abwechslungsreiche Region nördlich der finnischen Seenplatte hält sowohl im Winter als auch im Sommer zahlreiche, spannende Erlebnisse bereit. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihre

P.S. Ich möchte mich Ihnen an dieser Stelle als neue Chefredakteurin vorstellen und mich im Namen des gesamten Verlagsteams noch einmal ganz herzlich bei Thomas Krämer bedanken, der das Magazin in den vergangenen Jahren hervorragend begleitet und mitgestaltet hat. Ich freue mich sehr, dass er für uns als Autor mit an Bord bleiben wird. Trotz des Wechsels in der Redaktion wollen wir das Nordis-Magazin selbstverständlich in bewährter Vielfalt und Qualität fortsetzen. Für Ihre Fragen, Wünsche und Anregungen haben wir daher jederzeit ein offenes Ohr. Schreiben Sie uns gerne an die Verlagsadresse oder an verlag@nordis.com.

facebook.com/dasnordismagazin


6 MIt SChlIttENhuNDEN DuRCh WINtERlIChE WEItE Wenn lotti Andersson, betreiberin des »Snowtrail Dogcamps« im schwedischen lappland, zum husky-AbC auf ihre lodge einlädt, gerät selbst der größte hunde-Muffel ins Schwärmen.

22 ADVENtSZAubER AN DER SChWEDISChEN WEStKÜStE Die schwedische Vorweihnachtszeit ist eine gute gelegenheit, sich durch die verschiedensten Spezialitäten zu kosten. In göteborg glitzert die Weihnachtswelt liseberg, während fischerdörfer und Inseln besinnliche Ruhe ausstrahlen.

rop Das Nordeu

a-Magazin

18 WEIhNAChtSMÄNNER Auf MISSIoN Alljährlich im Dezember treffen sich in gällivare Weihnachtsmänner aus aller Welt zu den »Santa Winter games«. Doch auch abseits dieses skurrilen Events wird die Reise in den Norden Schwedens zum Erlebnis.

32 WAlSAfARI uND NoRDlIChtSIChtuNg Während langer Winternächte in Nordnorwegen herrscht in tromsø reges leben. Den besuchern bietet sich die gelegenheit, im Dämmerlicht auf Walsafari zu gehen, mit dem hundeschlitten durch tief verschneite landschaften zu rauschen oder Polarlichter zu sichten.

62 DAS bASISlAgER fÜR SKItouREN Jenseits von lofoten und lyngen Alps kann man in den fjorden Westnorwegens nahe Alesund neue Skitouren entdecken – mit einem architektonischen Juwel als Ausgangspunkt und unterkunft.

VUOKATTI URL AUB SREGIO

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ERLEBNISSE & IM SOMMER IM WINTER

41 gANZJÄhRIg EIN ERlEbNIS

16-seitiges Nordis-Extra: Die abwechslungsreiche urlaubsregion Vuokatti nördlich der innischen Seenplatte punktet sowohl im Winter als auch im Sommer mit zahlreichen, spannenden Aktivitäten und Angeboten.

84 SChWEDISChE bÄllChENlIEbE ob mit Elchleisch, Sauerkrautgeschmack oder Entenleber – im Stockholmer Restaurant »Meatballs for the People« dreht sich alles um die berühmten Köttbullar.

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86 ANStECKENDE lEIDENSChAft MIt hut bei der norwegischen band ljodahått treffen traditionelle liedformen auf folk, Jazz und Rock’n’Roll. Wenn die sieben Musiker – ihre bowler auf dem Kopf – auf der bühne losrocken, überträgt sich die Energie und Spielfreude bis ins Publikum.


INHALT 3 6

Editorial Titelgeschichte Im Schlittenhundefieber In der letzten unberührten Wildnis Europas die Ursprünglichkeit spüren

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Reiseservice

REISE

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Rote Mäntel, weiße Bärte und ganz viel Spaß

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Ein Hering hängt am Weihnachtsbaum

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Winter in Ylitornio

Adventszauber in Schwedisch-Lappland Advent in Westschweden Erst mal den »Place to kiss« erklimmen

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Unterwegs im schwedischen Fjäll

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Nordlichter, Hunde und eine Sushi-Party

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Schlittenhundespezial

40

Winterliche Erlebnisse am Polarkreis

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Urlaubsregion Vuokatti

Wintercamp in Idre Kurze Tage, lange Nächte – und viele Erlebnisse in Tromsø Mit Husky & Co. unterwegs im nordischen Winter Leserreise: Mit Nordis und FlyCar zum Wintermarkt nach Jokkmokk 16 Seiten extra: Erlebnisse im Sommer & Winter

OUTDOOR

58 60

Neue Outdoorprodukte Licht in der Polarnacht Outdoorpraxis: Stirnlampen

62

Ein Mann, ein Fjord, ein Hotel

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Abenteuer im Kerlingarfjöll

Das »Juvet Landscape Hotel« als Basislager für Skitouren Mit Spezialjeeps in die winterliche Bergwelt Islands

REPORTAGE

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Urlaub im Warenhaus Schwedens größtes Ausflugsziel

NORDEUROPA AKTUELL

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Kolumne/Suzannes Wortreich Skandinavische Weihnachtsmärkte in Deutschland Fünf Fragen an … Clemens Wantschura, Entwicklungs- und Sicherheitschef bei Visita

WIRTSCHAFT

76

Superfood aus der Dose

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Wirtschaftsnews

Vom Nordatlantik auf den Weltmarkt

NORDSPORT

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Mit dem Opa nach Olympia Langlauf-Durchstarter Johannes Høsflot Klæbo

KULTUR & LEBEN

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Nordische Kombination(en)

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Schwedische Bällchenliebe

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Leidenschaft mit Hut

88 90 91 92 94

Kulturszene: Romane, CDs, Sachbücher, DVDs TV-Vorschau Veranstaltungen Kulturszene Zeitzeichen

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Leserforum/Rætsel Vorschau/Impressum

Weihnachtsgeschenke für die ganze Familie Köttbullar-Restaurant: »Meatballs for the People« in Stockholm Wenn traditionelle Liedformen auf Folk, Jazz oder Rock’n’Roll treffen

100 Jahre Finnland – Der Weg in die Unabhängigkeit

Titelfoto:

© Ralf Gantzhorn

GmbH


REISE

in der letzten unberührten Wildnis europas die ursprünglichkeit spüren

IM SCHLITTENHUNDEFIEBER »hunde in der stadt« ist ein gesprächsthema, das selbst unter freunden zu lebhaften und kontroversen diskussionen führen kann. Wenn jedoch lotti Meier, betreiberin des »snowtrail dogcamps« im schwedischen lappland, zum husky-abc auf ihre lodge einlädt, die einsam in den weiten Wäldern der provinz Norrbottenslän liegt, gerät selbst der größte hunde-Muffel ins schwärmen. teXt & fOtOs: aNNika MÜlleR & Ralf gaNtZhORN

»

Dem Charme dieser liebenswürdigen Geschöpfe kann sich eben keiner entziehen«, sagt die gebürtige Schweizerin Meier über ihre rund 90 Huskymischlinge, die genau spüren, ob man ihnen mit Angst oder völlig unbedarft gegenübertritt. »Manchen Erwachsenen reißen sie vor Übermut beinahe um, wenn sie aus dem Zwinger geholt werden. Bei Kindern oder furchtsamen Menschen verhalten sie sich hingegen ganz zahm«, erklärt sie. So wird manch Hundephobiker 6 Nordis

im Handumdrehen geheilt, sobald sich die kontaktfreudigen Tiere an seine Beine schmiegen, sich ins dichte, weiche Fell greifen und lange kraulen lassen oder ein Freudengejaul anstimmen, sobald man sich ihnen nähert. Ein treuer Blick aus bernsteinfarbenen oder gletscherblauen Augen – und der strenge Geruch sowie das stattliche Gebiss sind vergessen. Doch so einfühlsam und brav die Hunde in diesen Momenten auch sein mögen, spätestens wenn es ans Laufen geht, schlägt ihr Tempera-

ment durch. Werden die Schlitten herausgeholt, kennen sie kein Halten, springen erwartungsvoll auf und ab. Lotti Meiers Alaskan Huskys – unter ihnen weiße, schwarzweiße sowie rötlich-weiße – sind Arbeitstiere, robust, ausdauernd und stark. Ihr Bewegungsdrang ist kaum zu stillen. Die Hunde ins Geschirr zu kriegen, ist darum nicht so einfach: Man muss sich einen Schlittenhund zwischen die Beine klemmen, ihm das Brustgeschirr über den Kopf stülpen und zuerst das eine, dann das


klirrende kälte, irisierende lichtrelexe und die tief stehende sonne: Nordlandliebhaber, was möchtest du mehr? lotti Meier mit ihren sechs huskys unterwegs in den Weiten lapplands.

andere Vorderbein hindurchfädeln. Erste Lektion gelernt. Doch zum echten »Musher«, wie die Hundeführer im Fachjargon genannt werden, hat man es damit noch lange nicht gebracht. LAUFEN, LAUFEN, LAUFEN Als nächstes steht man breitbeinig auf den Kufen des Schlittens, hält sich daran fest, als würde man einen Kinderwagen schieben. »Go!« heißt das Kommando, auf das sich die Gespanne in Bewegung setzen sol-

len. Man braucht es jedoch nicht zu lernen, weil die Hunde ohnedies nichts anderes wollen als laufen. »Wou« soll man indes rufen, um die Hunde zu stoppen – aber im Ernstfall hilft nur, mit beiden Beinen auf das Blech zu springen, das zwischen den Kufen als Bremse dient und sich mit scharfen Zähnen im vereisten Schnee festfrisst. Lotti empfiehlt, von Anfang an auf der Bremse zu stehen, »sonst rasen sie mit über 40 Stundenkilometern los«. Denn Schlittenhunde beherrscht der »unbe-

dingte Laufwille«. 10.000 Kilometer können sie theoretisch in einem Winter zurücklegen. INDIVIDUELLE HUSKYS Dass die Hunde keinen Unterschied zwischen einem Anfänger und einem fortgeschrittenen »Musher« machen, ist die zweite Lektion, die man erteilt bekommt. Die Hunde werfen sich derart ins Geschirr, dass der Schlitten trotz festgerammter Bremse kaum zu halten ist. Verliert man Nordis 7


REISE

Volle Konzentration beim Lassowurf.

Adventszauber in Schwedisch-Lappland

Rote Mäntel, weiße Bärte

UND GANZ VIEL SPASS Alljährlich im Dezember treffen sich in Gällivare Weihnachtsmänner aus aller Welt und treten zu den »Santa Winter Games« an. Doch nicht nur dieses skurrile Ereignis macht die Reise in den Norden Schwedens zu einem Erlebnis. Dazu kommen Nordlicht, Spa und Aktivitäten in der Polarnacht. TEXT & FOTOS: THOMAS KRÄMER

n dichten Schwaden steigt der Wasserdampf in die eiskalte Nacht. Wir sitzen in einem angenehm temperierten Jacuzzi, auf einem »Floß« stehen eine Flasche Sekt und zwei Gläser, in denen der Schaumwein perlt. Lampen illuminieren gekonnt die Szene. Die Sauna haben wir hinter uns, das Nordlicht über uns. Die grünen und rötlichen Schleier flirren über den Himmel im »Spa 4 you« in Koskulsskulle, einem kleinen Ort ein paar Kilometer entfernt von Gällivare. Es ist ein kleines Paradies, das Betreiberin Kerstin hier geschaffen hat. Frühes Aufstehen, Flug und Autofahrt von Arvidsjaur nach Gällivare sind schnell vergessen, sie lösen sich auf wie die

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Freude bei den Teilnehmern aus Asien über die Plätze zwei und drei.

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REISE

Advent in Westschweden

Ein Hering hängt am Weihnachtsbaum Die Vorweihnachtszeit ist eine gute Gelegenheit, sich durch die schwedischen Spezialitäten zu kosten. In Göteborg strahlt die Weihnachtswelt Liseberg, während Fischerdörfer und Inseln besinnliche Ruhe ausstrahlen. TEXT & FOTOS: LISA ARNOLD In der westschwedischen Küstenregion ist auch die Weihnachtsdeko maritim inspiriert.

Fisch, Kartoffeln und rote Zwiebeln gehören zum traditionellen schwedischen Weihnachtsessen dazu.

dvent in Schweden – das bedeutet üppige Büfetts, Lichterschein und urige Weihnachtsmärkte. An der Westküste kann man all das erleben, umgeben von einer maritimen Atmosphäre. Während die lebendige Hafenstadt Göteborg mit einer halben Million Einwohnern Kunst und Kultur verspricht, hält die umgebende Region Westschweden in idyllischen Fischerdörfern kulinarische Erlebnisse in entspannter Umgebung bereit. Tagesziele wie Fiskebäckskil und Klädesholmen runden das vorweihnachtliche Schwedenerlebnis ab. Zum Schwedenbesuch im Advent gehört das Weihnachtsbüfett Julbord dazu wie der Zimt in die Schnecken. Restaurants tischen kalte, warme und süße Speisen auf, die Gäste essen, so viel sie wollen. Welche Speise ist essenzieller Bestandteil des Weihnachtsbüfetts und gleichermaßen charakteristisch für Westschweden? Der eingelegte Hering! Auf einem hochwertigen Julbord kommt er nicht selten in einem Dutzend Geschmacksrichtungen daher, von sauer bis cremig, alleine oder in Begleitung von Kaviar.

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EIN FEST FÜR DEN HERING Auf der Insel Klädesholmen liegt das Restaurant Salt & Sill, dessen Name sich mit Salz & Hering übersetzen lässt. Hier wird der Lieb22 Nordis

lingsfisch der Schweden besonders zelebriert: Zum Julbord kommen ganze 40 Sorten auf den Tisch. Koch Jim Frisegård teilt seine Lieblingsrezepte mit den Besuchern und gibt Kurse im Hering-Einlegen auf schwedische Art. So können Hobbygourmets noch zu Hause in der eigenen Küche ein Stück schwedische Weihnachtstraditionen pflegen. Das Restaurant Salt & Sill wird von dem Paar Sanna und Patrik Hermansson geführt. Im Vorjahr haben sie das Restaurant um ein originelles Hotel ergänzt, sodass Gäste nach dem Julbord den Abend vor Ort ausklingen lassen können. Die Unterkunft Salt & Sill ist kein gewöhnliches Haus, sondern auf einer schwimmenden Insel errichtet, die über Brücken mit Klädesholmen verbunden ist. Sanna lässt sich jedes Jahr etwas Originelles einfallen, um Restaurant und Hotel weihnachtlich zu schmücken. Wer genau hinschaut, entdeckt am Weihnachtsbaum zwischen Kugeln und Sternen silberne Heringe aus Metall. Die Schweden essen im Advent traditionell dreimal Julbord: auswärts je einmal mit Arbeitskollegen und mit der Familie, und schließlich am Heiligabend im eigenen Heim. Für gutes Essen sind sie bereit, eine kleine Reise zu unternehmen, und einen Wochenendtrip mit Julbord, Übernachtung und Sau-


REISE

Erst mal den »Place to kiss« erklimmen

Winter in Ylitornio

In der im Winter tief verschneiten Provinz in der Nähe des Polarkreises bieten sich viele Möglichkeiten für Aktivitäten. Man kann Schneeschuhwandern, Eisangeln, in der Sauna schwitzen, leichte Alpinhänge hinunterwedeln, mit dem Schneescooter durch die Wälder düsen und, wenn man Glück hat, Nordlichter beobachten.

Foto: © Matti Bjorninen

TEXT & FOTOS: CHRISTIAN NOWAK

Ein weiter Blick vom Aavasaksa-Hügel ins tief verschneite Tal und den Torne älv.

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ie Schwestern Jaana und Virpi sorgen im Aavasaksa Pavillon auf dem gleichnamigen Hügel für gutes Essen und Gemütlichkeit. Da ihr Restaurant im Winter aber nur an Wochenenden geöffnet ist, bleibt ihnen genügend Zeit für andere Unternehmungen wie eine Schneeschuhtour auf dem Aavasaksa. Virpi merkt man die ehemalige Skilangläuferin an, denn in einem beacht-

lichen Tempo stapft sie durch die tief verschneite Landschaft. Den ersten Halt macht sie am Denkmal für Annikki Kariniemi, die als erste Schriftstellerin Lapplands gilt, die Romane und Jugendbücher sowie zahlreiche Artikel und Kurzgeschichten veröffentlicht hat. Ihr erstes Buch »Rentier-Christina« erschien 1952. Virpi erzählt, dass sie eine ziemlich schillernde Persönlichkeit gewesen sein muss,

Das Denkmal für die Schriftstellerin Annikki Kariniemi.

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die mit 30 Katzen lebte, deren erster Ehemann 30 Jahre älter und der zweite 30 Jahre jünger war. Weiter geht es zum »Place to kiss«. Selbst wer hier nicht küssen möchte, kommt auf seine Kosten, denn der Blick von dem kleinen Aussichtsbalkon ist wirklich bemerkenswert. Obwohl der Aavasaksa mit 242 Metern nur ein Hügel ist, bietet sich eine fantastische Aussicht auf den Fluss

Erst küssen und dann den Blick in die Ferne genießen – oder umgekehrt?


REISE

UNTERWEGS IM SCHWEDISCHEN Wintercamp in Idre

Hinter der blauen Wand aus Eis verbirgt sich Schwedens größter, freifallender Wasserfall, der Njupeskär.

FJÄLL

Strahlend blauer Himmel, zugefrorene Seen, verschneite Wälder und schneebedeckte Hügelketten, so weit das Auge reicht: Wer im Idre Fjäll mit Langlaufskiern, Schneeschuhen oder Alpinskiern unterwegs ist, erlebt den schwedischen Winter von einer seiner schönsten Seiten. Besonders gut kann man die vielen Wintersportarten bei einer Aktiv-Woche im Hüttencamp von Rucksack Reisen kennenlernen. TEXT & FOTOS: STEFANIE BECKER

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Bewegt euch gleichmäßig in der Spur vorwärts… probiert es einfach aus«. Teambegleiter Matthias macht vor, wie es geht. Wir stehen im Kreis versammelt an der Übungsloipe des Idre Hüttencamps und schauen zu, wie Matthias auf Langlaufskiern durch den frisch gespurten Schnee gleitet. Sieht eigentlich ganz einfach aus. Für Unterwegs zu Svängis Waffelhütte bleibt Zeit für eine kleine Pause vor malerischer Fjällkulisse.

jemanden, der bisher nur auf Carving-Skiern stand, fühlen sich die Skier allerdings ziemlich sperrig an. Ein Blick in die Runde zeigt, ich bin nicht die Einzige, die zum ersten Mal auf Langlaufskiern steht. Zögerlich machen wir die ersten Gehversuche. Die gut gewachsten Skier gleiten in der Spur fast von alleine. Jetzt gilt es, Skier und Stöcke in den

DAS WINTERCAMP PUNKTET MIT EINEM »AUSGEZEICHNETEN« AKTIV-ANGEBOT Mit der einwöchigen Aktivreise »Wintercamp in Idre« gewann Rucksack Reisen den 1. Platz beim Nordis-Travel-Award 2017. Die Reise überzeugte die NordisJury besonders durch die Vielfalt an Sportmöglichkeiten. Im winterlich-verschneiten Idre kann man innerhalb einer Woche Abfahrtski, Skilanglauf, Schneeschuhwanderungen, Huskyschlitten-Touren uvm. unternehmen. Spezialtouren wie einwöchige Ski- und Schneeschuhwanderungen oder Foto- und Outdoorkurse runden das Angebot ab.

richtigen Rhythmus zu bringen. Rechtes Bein vor, linker Arm vor, linkes Bein vor, rechter Arm vor. Allmählich geht es – wenn auch noch etwas holprig – voran. Um uns herum glitzert der Schnee auf den Bäumen. Der Atem bildet kleine Wölkchen in der kla28 Nordis


REISE

Kurze Tage, lange Nächte – und viele Erlebnisse in Tromsø

NORDLICHTER, HUNDE

UND EINE SUSHI-PARTY Wenn die Nächte in Nordnorwegen lang sind, wacht Tromsø auf. Man geht im Dämmerlicht auf Walsafari oder rauscht mit dem Hundeschlitten durch eine tief verschneite Landschaft. Nachts droht Genickstarre – es ist Nordlichtzeit. TEXT & FOTOS: THOMAS KRÄMER

Die Fjorde rund um Tromsø werden im Winter zum Jagdrevier der Orcas.

ie Konfetti wirbeln die weißen Flocken an der Maschine vorbei. Erst kurz vor dem Aufsetzen wird die Landebahn sichtbar, die Treibwerke heulen auf. Willkommen im nordnorwegischen Winter! Der ist spät gekommen in diesem Jahr. Und es scheint, als ob er alles nachholen will. Meterhoch sind die weißen Mauern am Straßenrand. Und wo es keinen Platz mehr gibt, wird die weiße Pracht zwischengelagert oder einfach ins

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Auch in wolkenverhangenen Nächten hat man gute Chancen, das Nordlicht zu sehen.

Meer gekippt. Karina Weinschenk – eine Deutsche, deren Heimat schon lang die Stadt weit nördlich des Polarkreises ist, lädt mich zu einer Jagd auf das Polarlicht ein. Mein Blick fällt auf die dicke Wolkendecke, folgt den sachte zu Boden schwebenden Schneeflocken – und muss auf sie doch etwas ungläubig wirken. »Der Wind kommt von Westen her, da haben wir im Windschatten ganz gute Chancen auf Wolkenlöcher«, sagt sie und steckt mich mit ihrem

Optimismus an. Am Abend geht es hinaus in die Fjordwelt vor Nordnorwegens Hauptstadt. Das Licht der Stadt wird von den Wolken reflektiert. Doch je weiter wir uns mit dem Bus entfernen, desto dunkler wird es. Karina und ihre Guides kennen die Plätze, wo man nicht nur sicher das Auto abstellen kann, sondern auch die Stellen, wo die Wolken gerne einmal aufreißen. So wie am zweiten Spot, den wir anfahren. Das wechselhafte Wetter an der Atlantikküste bringt Vorteile. »Die Wolken kommen schnell, gehen aber auch rasch wieder«, sagt Karina. Tatsächlich sind ein paar Sterne zu sehen, dann – ganz schwach – im Norden auch das Polarlicht. Bestätigt durch ein Foto, denn die Kamera registriert das Licht über Sekunden hinweg und ist dadurch dem Auge überlegen. LICHTERSCHEIN UND SCHNEETREIBEN Keine große Show, aber die Gäste sind zufrieden und erleben kurz darauf ein grandioses Finale der Nordlichtjagd. Denn auf der Rückfahrt grüßen die nordischen Götter mit aller Macht, schicken ihr Licht mit aller Kraft gen Erde. Grüne Vorhänge öffnen und schließen sich über dem schneebe-

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SCHLITTENHUNDSPEZIAL

Mit Huskys durch die nordnorwegische Natur Björn Klauer ist am Stadtrand von Hamburg aufgewachsen, da, wo es Wiesen und Milchkühe vor der Haustür gab. Die Natur hat ihn seitdem nie mehr losgelassen. Der 60-Jährige lebt heute mit seiner Frau Regina in der Gemeinde Bardu im äußersten Norden von Norwegen. Eingeklemmt zwischen zwei Nationalparks steht ihre Farm mit 80 Huskys nahe der Grenze zu Schweden. Von hier aus bieten die beiden Touren mit den Hunden an. Andrea Tebart hat mit Björn Klauer gesprochen. ie sind Sie überhaupt nach Norwegen gekommen? Lange Wanderungen habe ich schon früh gemacht. Bin mit 16 Jahren die Küste zwischen Kiel und Flensburg entlanggelaufen. Die Strecken wurden immer länger. Irgendwann wollte ich alle vier Jahreszeiten in Norwegen erleben. Im Mai 1984 bin ich gestartet und habe mir das Land kreuz und quer angeschaut. Ein Jahr und 3.500 Kilometer später sprach ich Norwegisch und wusste, dass ich bleiben wollte. Und zwar im Norden des Landes, wo es mir am besten gefällt.

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im Rudel muss ihnen einfach Spaß machen. Wenn man es schafft, die Motivation der Hunde auf hohem Niveau zu halten, hat man ein unglaublich arbeitswilliges Team. Ganz besonders die sogenannten Grönländer arbeiten bei allen Schneeverhältnissen und Witterungsbedingungen unglaublich zuverlässig. Im Gegensatz zu den verwandten Sibirian und Alaskan Huskys sind sie vor allem Expeditionshunde. Mit diesem Wissen haben beispielsweise schon Roald Amundsen und andere Forschungsreisende sie erfolgreich bei ihren Expeditionen eingesetzt.

Warum? Oh, ich mag die Menschen sehr. Sie sind offen und extrem freundlich. So unterstützend, dass es mir sehr leicht gefallen ist, Deutschland zu verlassen und in Norwegen anzukommen. Zunächst an der Küste, später dann im Landesinneren. Hier ist das Gebirge weitgehend unberührt, nicht zu steil, abwechslungsreich und natürlich wunderbar geeignet für Touren mit unseren Huskys. Und obwohl es in den Wäldern Bären, Vielfraß, Lachs, Wölfe, Elche und Rentiere gibt, besteht keine Gefahr. Denn zum Glück laufen alle diese Tiere vor Huskys davon. (lacht)

Vermutlich spielt die Motivation der Hunde auch bei touristischen Huskytouren eine große Rolle? Unbedingt. Anders als Wach- oder Hütehunde müssen unsere Tiere nichts und niemanden verteidigen. Deshalb sind sie Menschen gegenüber so freundlich. Aber grundsätzlich ist für alle, die mit Huskys umgehen, sehr wichtig, ihre Charaktere gut zu kennen. Denn ohne dieses Wissen würde gar nichts passieren. Oder wir würden mit dem Gespann irgendwo landen, wo wir gar nicht hin wollten. Ein guter, hoch motivierter Leithund ist unabdingbar. Er muss exzellent auf den Fahrer eines Gespanns hören und von dem motiviert werden. Die anderen Hunde, die dem Leithund folgen, müssen gut laufen können und sich untereinander verstehen.

Was ist das Besondere an Huskys? Sie sind sehr freundliche Hunde und die einzigen Tiere weltweit, die man durch nichts zwingen kann, Lasten zu ziehen. Die Arbeit

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Welche Erfahrungen machen Besucher mit den Huskys? Nachdem wir unsere Gäste vom Flughafen abgeholt haben, tauchen sie allmählich in eine andere Welt ein. Fernab der Zivilisation und fernab alltäglicher Probleme. Vieles ist anders. Deshalb weisen wir sie einen ganzen Tag lang in die Welt der Huskys ein. Im Anschluss geht es auf Schlittentour. Meine persönliche Belohnung ist es dann zu erleben, wie Mensch und Gespann zusammenwachsen. Unsere Teilnehmer sind begeistert von diesem fulminanten Erlebnis. Und später sind sie begeistert, es geschafft zu haben, selber ein Gespann zu führen und den Alltag in dieser grandiosen, aber auch irgendwie barschen Bergwelt gemeistert zu haben. Das gilt bestimmt auch für die Besitzer der Huskyfarm? Ja, klar. Aber irgendwann kann ich das nicht mehr machen. Wir haben über 30 Jahre viele Touren durch Eis und Schnee begleitet. Unsere längsten Touren gehen über 1.000 Kilometer. Dreimal waren wir mit den Gespannen auf Spitzbergen. Das ist viel. Nun bin ich 60 Jahre alt und es wird deutlich, dass ich diese Touren nicht mehr endlos führen kann. Deshalb suchen wir jetzt Nachfolger, denen wir die Huskyfarm – nach und nach – in gute Hände geben können. 


Das Nordeuropa-Magazin

URLAUBSREGION

VUOKATTI ERLEBNISSE IM SOMMER & IM WINTER


· WINTER

Winterzauber im innischen urlaubsort Vuokatti

VERSCHNEITE VIELFALT der Winter beginnt in Vuokatti immer am 10.10. um 10.00 uhr. denn an diesem tag werden in jedem Jahr die ersten, mit dem schnee des vergangenen Jahres präparierten langlauloipen freigegeben. Wenn der erste frische schnee vom himmel fällt, verwandelt sich die Region in der Mitte finnlands in einen Wintertraum. Nun ist die Zeit, in der die huskys vor die schlitten gespannt, Motorschlitten aufgetankt und langlaufskier gewachst werden.

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Tykkylumi.« Päivi steht unter einer Schneeskulptur, schüttelt und rüttelt an ihr, grinst mich an – und verschwindet in einer weißen Wolke. Jetzt gleicht sie selbst einer Skulptur, während das »Kunstwerk« über ihr zerstört ist, nun aussieht wie eine ganz normale – Fichte. Wenn die Menschen in Vuokatti von »Tykkylumi« sprechen, ist das ein Lockruf für

Reif hat sich nach einer kalten Nacht an den bäumen festgesetzt.

4 Nordis · VUOKATTI

alle, hinauszugehen in die Natur. Denn das Wort steht für die Bäume, an denen der Schnee förmlich klebt, die eine Winterlandschaft mit Fabelwesen gestalten wie ein Regisseur auf einer großen Bühne. Päivi hat mich mitgenommen zu einer Langlauftour rund um den Wintersportort, durch den sich ein dichtes Netz von Loipen zieht. »Du bist nirgends viel mehr als 100

Meter entfernt, um in die Spur oder auf das platt gewalzte Geläuf für die Skating-Technik zu kommen«, sagt sie. Wir hatten uns nach dem Blick auf die Karte mit dem Loipennetz für die »blaue« Spur entschieden. Und das nicht wegen Päivi, sondern wegen meiner in diesem Winter noch nicht sonderlich ausgeprägten Langlauf-Historie. Erst gestern war ich mit dem Flugzeug in Kajaani gelandet und hatte nur wenige Stunden später nach einem leckeren Abendessen den Abend in einer Sauna geschwitzt. Die im Sportgeschäft ausgeliehenen Skier laufen prima, fast lautlos gleiten wir durch die Spur, nehmen das Mantra der immer gleichen Bewegung auf. Ich komme rasch in den Rhythmus. So etwas wie Langlauf verlernt man genauso wenig wie Radfahren. Päivi hat zu diesem Zeitpunkt schon eine leichte Abfahrt gemeistert und steht vor einer Karte mit dem Loipennetz. »150 Kilometer sind es insgesamt«, sagt sie. Gelaufen werde ab dem 10.10. um 10.00 Uhr, ergänzt die sportliche Finnin. Dann jedoch meist noch auf einem weißen Band in einer sonst noch gar nicht winterlichen Landschaft. »Der Schnee dafür kommt aus


OUTDOOR

Mit Spezialjeeps in die winterliche Bergwelt Islands

Abenteuer im Kerlingarfjöll

Abseits der Zivilisation liegt die Mountain Lodge Kerlingarfjöll nur umgeben von zwei Gletschern. Allein die Anreise in die Einsamkeit ist ein Erlebnis. TEXT & FOTOS: MONIKA HIPPE

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Willkommen in Island«, begrüßt uns Fahrer Johan, ein sympathischer Einheimischer mit struppigem Bart und Händen groß wie Schaufeln. Er öffnet die Autotür und stellt eine kleine Leiter als Einstiegshilfe davor. Wir klettern ins Innere und machen es uns bequem. Mit drei Jeeps starten wir von Reyk-

Mit weichen Ballonreifen durch den Schnee: Fahrer Johann mag die Winterfahrten sehr.

javík ins isländische Hochland. Unser Ziel ist das Kerlingarfjöll, ein 150 Quadratmeter großes Gebirge, das zwischen den Gletschern Hofsjökull und Langjökull liegt. Erst im 19. Jahrhundert wagten sich Abenteurer in die abgelegene Bergwelt, die Ende der letzten Eiszeit durch einen Vulkan hervorgestülpt wurde. Die ersten Urlauber kamen 1961 und waren so begeistert, dass einige von ihnen dort eine Sommerskischule gründeten. Doch die Gletscher schmelzen auch hier und so wurde sie im Jahr 2000 wieder eingestellt. DER WEG IST DAS ZIEL Die Fahrt dauert fünf bis sechs Stunden. Unterwegs kaufen wir an einem Supermarkt unser Mittagessen: Kekse, Krabben-

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Salat und Brötchen. Eine weitere Pause machen wir am Gullfoss Wasserfall. Hier schießen die Ströme in zwei Stockwerken elf und 20 Meter hohe Wände hinab. Eine wild schäumende Masse, die sich im Winter nur durch ihre Lebendigkeit vom Schnee abhebt. Irgendwann endet die Straße im Nichts. Der Winter hat den Asphalt komplett weggefressen. Johan bremst, steigt aus und lässt Luft aus den Ballonreifen, damit sie weicher werden und leichter durch Schnee kommen. Ein kurzes Stück rollen wir entlang einer Stock-Markierung, bis wir querfeldein ins Niemandsland abbiegen. Dabei ruckelt und schaukelt es, wir krallen unsere Hände in den Sitz, um nicht mit den Köpfen an die Fahrzeugdecke zu stoßen.


gezogen. Der Übeltäter war ein zwei Meter tiefes Loch, fast eine Höhle. »Sie führt womöglich zu einem unterirdischen See«, vermutet Johan. Er prüft nochmal den Reifendruck und die Fahrt geht weiter.

Traumhafte Tour: Auf Schneeschuhen zu den heißen Quellen im Kerlingarfjöll.

Johan liebt die Winterfahrten ins Hochland, denn jede ist ein Abenteuer für sich. »Es ist immer wieder anders«, sagt er. »Man weiß nie genau was passiert, wo Schneeverwehungen sind, ob der Fluss an der richtigen Stelle zugefroren ist.« Auf der Hochlandpiste begegnet man keiner Ortschaft und keiner Tankstelle. »In der Einsamkeit muss man sich zu helfen wissen.« Für alle Fälle hat er Werkzeug dabei und einen Laptop mit GPS. Und plötzlich passiert es doch: Wir bleiben stecken! Das Hinterrad dreht durch. Johan klettert aus dem Wagen, stapft durch den kniehohen Schnee nach hinten. Dann ruft er seine Kollegen zu Hilfe. Mit einem Seil wird unser Fahrzeug heraus-

AUF DER SPUR DER TROLLE Bald erkennt man am Horizont schemenhaft die Gipfel des Kerlingarfjölls. Die höchsten Berge erreichen um die 1.400 Meter. Es wird auch »Weibsgebirge« genannt. Denn als markanteste Stelle ragt eine 25 Meter hohe Felszinne empor, in der Einheimische eine versteinerte Troll-Frau zu erkennen glauben. Der Legende nach versteinern die nachtaktiven Trolle, sobald das Tageslicht sie erreicht. Auch gestandene Männer wie Johan glauben an solche Fabelwesen. »Man muss aufpassen wo man was in der Natur baut, damit man sie nicht verärgert«, meint er. Spätnachmittags erreichen wir unser Ziel. Am Fluss Åsgarður liegen kleine Nur-DachHütten verstreut wie dunkle Riesen-Toblerone-Stücke in weißer Landschaft, daneben ein Schlaf- und ein Haupthaus. Am nächsten Morgen schnallen wir die Schneeschuhe unter und starten zur ersten Tour auf den Hausberg. Ganz unerwartet blitzt die Sonne wie in der Karibik, der Himmel tiefblau und kein Lüftchen regt sich. Am Gipfel können wir uns gar nicht satt sehen an der gleißenden Weite – als hätte Verpackungskünstler Christo die Berge und Seen in weißes Geschenkpapier verpackt. Die freche Sonne hat es an einigen Stellen schon mal aufgerissen, heraus lugt der Inhalt aus uraltem Vulkangestein. Richtung Süden glänzen blanke Eisflächen, dahinter dampft es, wie aus einem Kessel. Dort liegen die heißen Quellen von Hveradalir, die wir am nächsten Tag besuchen wollen. Auf dem Rückweg hören wir Hundegebell. Am Fuße des Berges trainiert eine Gruppe des isländischen Rettungsdienstes mit ihren Hunden die Lawinen-Verschütteten-Suche.

Trollfrau im Nebel: Markante Felsnase im »Weibsgebirge«.

»Es dauert Jahre bis die Tiere fertig ausgebildet sind. Heute war Prüftag«, erzählt die dunkelhaarige Hrefna und streichelt ihrem Labrador Dimma über den Rücken. »Leider ist er durchgefallen. Normalerweise trägt der Wind den Suchgeruch in die Hundenase. Aber es war so windstill und deshalb zu schwer«. Doch sie hofft, dass es beim nächsten Mal klappen wird. PRÄCHTIGES FARBENSPIEL Später verspricht der Himmel einen fantastischen Sonnenuntergang. Deshalb verzichtet ein Teil der Gruppe auf das Abendessen im Warmen. Stattdessen packen wir eine Thermoskanne Tee und paar belegte Brote ein und stiefeln nochmal auf den Hausberg. Genau zum richtigen Zeitpunkt kommen wir oben an. Die Sonne sinkt hier viel langsamer als im Süden. Dabei färbt sie den Himmel orange, später wechselt sie zu rosa und dann in einen mystischen Blauton, der die Landschaft in ein surreales Gemälde verwandelt. WASSER SPAREN Zurück in unserem Quartier liegen die Hütten schon fast im Dunkeln. Das Haus, in dem wir übernachten, ist erst wenige Jahre alt. Die Zimmer sind für Berghütten komfortabel ausgestattet, haben sogar Dusche und WC. Die Inhaber planen weitere Gebäude in die-

Der Sonnenuntergang im »Weibsgebirge« begeisterte Autorin Monika Hippe.

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WEIHNACHTSMÄRKTE

Fotos (2): © Jochen loch

seinen Namen hat der berliner Weihnachtsmarkt von der heiligen lucia, zu deren ehren in schweden der lucia-tag mit straßenchören gefeiert wird.

Zwischen den gebäuden der ehemaligen brauerei wirken die Marktstände besonders heimelig.

lucia-WeihNachtsMaRkt iN beRliN In der Kulturbrennerei in Berlin Prenzlauer Berg wird die Adventszeit jedes Jahr mit einem Lucia-Weihnachtsmarkt eingeläutet. Das Gebäudeensemble der ehemaligen Brauerei mit den verzierten

Fassaden aus Backsteinklinker bildet eine schöne Kulisse für die weihnachtlich-geschmückten Stände, die in den großen Höfen der Brauerei stimmungsvoll zur Geltung kommen. Inmitten des vorweihnachtlichen Großstadttrubels lädt der Markt vom 27.11. bis 23.12. zu einer besinnlichen Auszeit. Besucher können sich bei Glögg und Naschereien an Schwedenfeuern wärmen, eine kleine mobile Sauna nutzen, mit einem nostalgischen Kettenkarussell fahren, ihr Klettergeschick an der Himmelsleiter unter Beweis stellen und der nordisch-skandinavischen Musik lauschen. Benannt nach Lucia, der römischen Schutzheiligen, die in Schweden traditionell am 13. Dezember mit Straßenchören als winterliche Lichtbringerin gefeiert wird, darf auch in Berlin ein Lucia-Chor nicht fehlen. Öffnungszeiten: Mo–Fr 15–22, Sa–So 13–22 Uhr. Der Eintritt ist frei. www.lucia-weihnachtsmarkt.de

Bereits zum 14. Mal heißt der Nordische Weihnachtsmarkt im Leverkusener Neuland-Park seine Gäste willkommen. Hier präsentieren am 16. und 17.12. zahlreiche Aussteller in typisch rotweißen Schwedenhäuschen ihre skandinavischen Produkte. Weitere Aussteller finden sich im beheizten großen Festzelt, das im Zweifel auch Besuchern Schutz vor Kälte und Regen bietet. Neben Dekorationen und Kunsthandwerklichem stehen in diesem Jahr vor allem kulinarische Angebote im Mittelpunkt. Dazu gehören Elchbratwurst, Köttbullar, skandinavischer Lachs, Waffeln mit Preiselbeeren und finnische Forellen (Muikku). Aber auch traditionelle Weihnachtsleckereien wie Lussekatter und Glögg dürfen natürlich nicht fehlen. Kleine Besucher kommen beim historischen Kinderkarussell, in der Wichtelwerkstatt und am Bastelstand des Försters auf ihre Kosten. Außerdem schaut an beiden Tagen der Weihnachtsmann mit seinen Rentieren vorbei. Zum Programm gehören noch ein Schmied, ein Eiskünstler, der aus großen Eisblöcken Skulpturen »schnitzt« und die ABBA-Coverband »Agnethas Affairs« und der Schwedisch-deutsche LuciaChor »De tokigar Trolle«, die den Markt mit Musikklassikern und schwedischen Weihnachtsliedern bereichern. Öffnungszeiten: Sa 14–21, So ab 11 Uhr. Eintritt ab 16. J.: 3 €. www.neuland-park.de

skaNdiNaVische WeihNachtsMÄRkte iN haMbuRg In Hamburg sind die skandinavischen Weihnachtsmärkte der Seemannskirchen feste Tradition und bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt. An den Wochenenden 17.–19.11. und 24.–26.11. sorgen sie in und zwischen den Kirchen für voradventliches, nordisches Flair. Mehr Infos und die Öffnungszeiten sind auf den Webseiten der Gemeinden zu finden unter www.dankirke.de, pohjoissaksa.merimieskirkko.fi, www. sjomannskirken.no und www.svenskakyrkan.se/hamburg. 74 Nordis

Fotos (2): © kavela spirit

NORdische WeihNacht iN leVeRkuseN

blockhaus von innen: die auswahl innischer produkte lockt nicht nur finnlandfans zum Weihnachtseinkauf.

fiNNische WeihNachtsMÄRkte iN haNNOVeR, stuttgaRt uNd leipZig Die Weihnachtsdörfer von Kalevala Spirit erfreuen sich Jahr für Jahr nicht nur bei eingefleischten Finnland-Fans großer Beliebtheit. In gleich drei deutschen Städten lädt das Unternehmen vom 29.11. bis 21.12. zum authentisch-finnischen Weihnachtsbummel. Für besondere Atmosphäre sorgt ein über 200 Jahre altes finnisches Blockhaus, das eigens aus Finnland nach Stuttgart, Hannover und Leipzig importiert wird. Hier findet man neben hochwertigen finnischen Produkten, Designerstücken und traditionellem Kunsthandwerk auch zahlreiche kulinarische Leckereien aus dem hohen Norden. Draußen oder in der wohligen Wärme eines feuerbeheizten samischen Zeltes schmecken der über offenem Feuer gegarte Flammlachs und der finnische Beerenglühwein (Glögi) gleich doppelt gut. Und mit etwas Glück läuft den Gästen beim Besuch auch der »joulupukki«, der finnische Weihnachtsmann, über den Weg. Zusätzlich bieten die Märkte unterschiedliche Rahmenprogramme. In Stuttgart gibt zum Beispiel am 6. Dezember das finnischdeutsche Tango-Trio Uusikuu zu Ehren des 100. Geburtstag Finnlands ein Weihnachtskonzert. kalevalaspirit.de/christmas-villages flammlachs: traditionell überm feuer gegart, schmeckt der lachs besonders gut.


KULTUR & LEBEN

Ob mit elchleisch, sauerkrautgeschmack oder entenleber – in stockholm gibt es ein Restaurant, in dem sich alles um die berühmten köttbullar dreht. teXt & fOtOs: sascha Rettig

köttbullar-Restaurant: »Meatballs for the people« in stockholm

Schwedische

BÄLLCHENLIEBE M

it den kulinarischen Errungenschaften Schwedens muss man sich nicht wirklich intensiv auskennen. Bei der Frage nach dem wohl berühmtesten Gericht kommen die meisten auch so wahrscheinlich als Erstes auf die Köttbullar, also die Fleischbällchen, ganz schlicht und ergreifend. Dass sie daher in

eigentlich jedem schwedischen Restaurant ihr Plätzchen auf der Speisekarte haben, ist klar. In Stockholm aber, in einer Seitenstraße im Trendbezirk Södermalm, gibt es inzwischen sogar ein Restaurant, das die braunen Bällchen ihrem Beliebtheitsgrad angemessen würdigt, ja sie sogar ganz allein zu den Stars auf dem Teller macht. Meat-

schon am eingang des Restaurants ist die hingabe zum fleischbällchen unübersehbar.

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balls for the People heißt es – Fleischbällchen für die Menschen also, Köttbullar fürs Volk! Und das Ambiente ist dazu passend. Viel Holz und Felle als Sitzunterlage. Trendy trifft rustikal. Hipster trifft Hausmannskost. »100 % Swedish« steht auf einem der Schilder mit Kreide geschrieben. »Die Schweden sind verrückt nach Fleischbällchen, wie sie Oma und Opa gemacht haben«, sagt Koch Jesper Moberg, der 22 Jahre alt ist und zum Team der Fleischballvirtuosen gehört. »Das erinnert an die Familie und an zu Hause.« Dort kommt in der Regel die klassische Zusammenstellung auf den Tisch: Köttbullar mit Kartoffelpüree, cremiger Soße, Gurkensalat und Lingonbeeren. Diese Variante gibt es zwar im Meatballs for the People auch. Man kann bei den Hauptgerichten darüber hinaus aber noch aus ein paar anderen Beilagen wählen. Spaghetti mit Tomatensoße zum Beispiel. Oder Kürbissalat mit Ziegenfrischkäse und Mandeln.


KULTUR & LEBEN

Wenn traditionelle Liedformen auf Folk, Jazz oder Rock’n’Roll treffen

LEIDENSCHAFT MIT HUT Ljodahått ist eine norwegische Band. Gegründet hat sie der Schauspieler und Multikünstler Magne Håvard Brekke. Sieben Männer mit Bowler Hat auf dem Kopf stehen auf der Bühne. Man spürt sie, die Energie und die Leidenschaft, mit der die Musiker bei der Sache sind. Aber auch der Spaß, den die Herren »im besten Alter« bei ihrem Auftritt haben, überträgt sich auf das Publikum. Jedes Mal! TEXT: RASSO KNOLLER

Fotos: © Magne Håvard Brekke

Mann mit Fisch. Das Bandlogo symbolisiert die Verbindung zwischen Mensch und Natur.

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jodahått – die Band und ihre Musik sind genauso ungewöhnlich wie ihr Name. Ljodahått ist ein Versmaß aus der altnordischen Dichtung. Und tief in die nordische Poesie tauchen Magne Håvard Brekke und seine Mitstreiter auch bei ihren Liedern ein. Da werden schon mal Anleihen aus der Eddadichtung genommen oder Verse von Henrik Ibsen, Knut Hamsun, Sigbjørn Obstfelder, Astrid Hjertenæs Andersen oder Olav H. Hauge vertont. Manche der Namen kennen zumindest Nordlandexperten, bei einigen müssen selbst die passen. Doch das spielt keine Rolle. Die Texte sind zwar wichtig, die Geschichten gehen tief und doch funktionieren die Lieder, die Ljodahått spielen, auch allein über die Musik. Vielleicht liegt das ja auch daran, dass Norwegisch eine »wahnsinnig musikalische Sprache« ist. Davon jedenfalls ist Brekke überzeugt. »Es geht um ein kleines Land und um große Literatur«, sagt Brekke zu Nordis nach einem Auftritt der Band an der

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Volksbühne in Berlin 2017. Der gebürtige Norweger hat in Berlin an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« studiert und gehörte von 1989 bis 1995 zum Ensemble der Volksbühne. Dort hat er unter anderem mit Frank Castorf gearbeitet. Er spricht fließend Englisch, Französisch und Deutsch und steht immer wieder auch für internationale Filmproduktionen vor der Kamera. »IRGENDWANN SPRINGT DER FUNKE ÜBER« Rainer Süßmilch, der einzige Deutsche unter den sieben Bandmitgliedern und wie Brekke eigentlich Schauspieler, sagt, dass es für die Zuhörer faszinierend sei, einer Sprache zu lauschen, die gleichzeitig fremdartig und vertraut sei. Bei Konzerten spürt man, wie sich die Energie der Band aufs Publikum überträgt und man wird Zeuge, wie das scheinbar Unmögliche gelingt: Ljodahått vertont anspruchsvolle Lyrik und trägt das Ganze dann


kultuRszene

Skandinavische Schriftsteller zu Gast in Hamburg

ü

ber 30 Jahre ist es her, dass in Hamburg die Nordischen Literaturtage begründet wurden. Schriftsteller wie Siegfried Lenz, Ulla Hahn oder Barbara Strohschein wollten den damals oft noch unbekannten Autoren aus dem hohen Norden, mit denen sie nicht selten persönlich befreundet waren, zum Sprung auf den deutschen Buchmarkt verhelfen. So waren die ersten Literaturtage eher Fachtreffen, denn an einem breiten Publikum orientiert. Das änderte sich in den nachfolgenden Jahren, in denen im Zwei-Jahres-

Rhythmus das Festival ausgetragen wurde und mit dem Hamburger Literaturhaus einen festen Ort fand, gründlich. Dieses Mal scheint ein ergiebiges Literaturfest bevorzustehen, was an der Zusammensetzung der Gäste liegt: Frisch ist ihre Literatur, wie die der sechs Autoren des Projektes »Norla New Voices«. Und es könnte auch politisch werden: Es kommt etwa der Däne Carsten Jensen, der mit seinem kolossalen Roman »Der erste Stein« mit dem militärischen Engagement Dänemarks in Afghanistan abrechnet – und damit im klaren Widerspruch nicht nur zur dänischen Politik, sondern auch zur dänischen Öffentlichkeit steht. Spannend dürfte auch der isländische Abend werden: Jón Gnarr liest, der es im Schatten der Island erschütternden Finanzkrise vom schwer erziehbaren Jugendlichen und Punk zum Bürgermeister von Reykjavík geschafft hatte. Und der doch der Politik Adé sagte, lieber Schriftsteller blieb, um nicht so zu werden, wie Politiker offensichtlich werden. Empfehlenswert auch der Abend mit dem Norweger Ljodahått, kein klassischer Bücherschreiber, sondern weit mehr ein vortragender Poet. Er switcht dabei zwischen Chanson und Jazz und hat nicht zufällig in Frankreich eine große Anhängerschaft; es gibt einige schöne Videos auf YouTube von ihm. Kommen wird auch Maja Lunde, die

mit »Die Geschichte der Bienen« hierzulande einen Volltreffer gelandet hat – und die eine fundamentale Frage stellt: Warum gehen wir mit unserer Natur so um, dass wir sie eines Tages vernichten könnten? (fk)  27.11.2017 einar kárason & Jón Gnarr (Is) 28.11.2017 noRla »new voices« (n) maja lunde und hanne Ørstavik (n) 29.11.2017 selja ahava und soi oksanen (fIn) Åsa foster und lina Wolff (s) 30.11.2017 mich vraa und carsten Jensen (dk) ljodahått (n) vertonte lyrik (konzert) literaturhaus, Großer saal. tickets an allen adticket-vorverkaufsstellen, auf www.literaturhaus-hamburg.de, bei der ticket-hotline tel. 0180-60 15 729, in der buchhandlung samtleben und an der abendkasse. eintritt: jew. 12/8 € tagesticket: 20/15 € kombiticket: 50/35 € www.literaturhaus-hamburg.de/ programm/nordische-literaturtage

Zwei Kino-Highlights im Herbst foto: © splendid film Gmbh

Die Schwestern (Noomi Rapace) in ihrer sicheren Wohnung.

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hat happend to Monday? Der packende Sci-Fi Thriller des norwegischen Regisseurs Tommy Wirkola (»Dead Snow«, »Hänsel und Gretel: Hexenjäger«) spielt in einer Zukunft unserer Welt, in der eine strenge Ein-Kind-Politik das Leben bestimmt. Monday und ihre Schwestern (großartig gespielt von Naomi Rapace, »Millenium-Trilogie«) sind eineiige Siebenlinge, die das staatliche Überwachungssystem unterwandern, indem jede von ihnen nur einmal 92 Nordis

pro Woche das Haus verlässt. Doch eines Montags kommt Monday nicht mehr zurück nach Hause, und das clevere Versteckspiel droht aufzufliegen. Seit dem 12.10. im Kino.

t

he Square Nach seiner in Cannes ausgezeichneten Geschlechtersatire »Höhere Gewalt« begibt sich Regisseur Ruben Östlund (S) mit seinem neuesten Film in die schillernde Welt der Kunstszene. Christian (Claes Bang, »Die Brücke«), smarter

Kurator eines der größten Museen Stockholms, bereitet seine nächste Ausstellung vor: »The Square«, ein Platz, der das schwindende Vertrauen in die Gemeinschaft hinterfragen soll. Dabei lebt Christian selbst abgeschottet in einem modernen Appartement und würde sein Auto niemals unbeaufsichtigt in einer zwielichtigen Gegend parken. Als er Opfer eines Raubüberfalls wird und ihm kurz darauf die Medienkampagne zur Ausstellung um die Ohren fliegt, geraten sein Selbst- und Weltbild schwer ins Wanken. Neben Claes Bang brillieren die Schauspielerin Elisabeth Moss (»Mad Men«) und Dominic West (»The Wire«) in der unterhaltsamen Gesellschaftssatire. Seit dem 19.10. im Kino. 


voRschau & ImPRessum DAS NÄCHSTE NORDIS-MAGAZIN ERSCHEINT AM 12. DEZEMBER 2017 mit der ausgabe 1/18 starten wir aktiv ins neue Jahr und präsentieren Ihnen spannende und sportliche touren im nordischen Winter.

foto: © kirsten Panzer foto: © Günter kast

EINE WELT IN WEISS das südnorwegische hovden blickt auf eine lange skitradition zurück. bereits 1986 nahm hier der erste sessellift seinen betrieb auf. von deutschland gut erreichbar, ist die schneesichere Region eine der top-adressen für abwechslungsreiche skierlebnisse im norwegischen Winter.

Nordis – Das Nordeuropa-Magazin Maxstr. 64 D-45127 Essen Tel. 02 01-8 72 29-0, Fax 02 01-89425-11

AUF DICKEN REIFEN DURCH DEN SCHNEE Was nach einem verrückten Plan klingt, ist mit den richtigen Reifen kein Problem. auf dem fat-bike wird die abwechslungsreiche Radtour durch die verschneiten hügel schwedischlapplands zu einem sportlichen Winterabenteuer. DEM HIMMEL GANZ NAH scheue Wesen, gefährliche trolle und alte mythen lapplands sind teil des innisch-lappländischen Wintermärchens. auf der Reise zu den innischen urwäldern, magischen Polarlichtern und märchenhaften schneelandschaften steht aber auch ein kulinarischer auslug in die lappländische küchenlandschaft auf dem Programm, die sich dank superfood ganz neu erindet.

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01 Jörn Backhaus, Geschäftsführung 02 Stefanie Becker, Chefredaktion 03 Tilmann Bünz, Kolumnist 04 Frank Dittmann, Herausgeber 05 Hans Klüche, freie Mitarbeit 06 Thomas Krämer, freie Mitarbeit 07 Gerhard Kraus, freie Mitarbeit 08 Jukka Lampo, Account Manager Skandinavien 09 Ronja Söderblom-Frase, in Elternzeit 10 Dagmar Tigges, Korrektorat 11 Esther Zisch, Grafik 12 Hans Zollinger, Nordis Schweiz

www.skandinavien.de/nordis www.nordis.de verlag@nordis.com Geschäftsführung: Jörn Backhaus Redaktionsanschrift: Maxstr. 64, 45127 Essen Nordis Schweiz: Hans Zollinger, Johanniterstrasse 3, CH-8820 Wädenswil Herausgeber: Frank Dittmann (V.i.S.d.P.) Chefredaktion: Stefanie Becker (sb) Korrektorat: Dagmar Tigges Ständige freie Mitarbeit: Frank Keil (fk); Thomas Krämer (tk); Gerhard Kraus (gk); Michael Kube (mku) (Klassik); Hans Klüche (hlrk); Claudia Rothkamp (cr); Suzanne Forsström (sf) Kolumne: Tilmann Bünz Karten: Jochen Fischer Karthographie, Aichach Grafik/Layout: Esther Zisch Druck: Peter Pomp, Bottrop Anzeigenverkauf: Deutschland: Jörn Backhaus, Nordis Verlag GmbH, Maxstr. 64, 45127 Essen, Tel. 0201-8722-929, Fax: 0201-89425-11, joern.backhaus@nordis.com Finnland, Island, Dänemark, Norwegen, Schweden: Jukka Lampo, Nordis Verlag GmbH, Maxstr. 64, 45127 Essen, Tel. 0201-89425-258, jukka.lampo@nordis.com Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 23 vom 1. Oktober 2017. Abonnenten-Service: In Deutschland: Nordis Abonnentenservice, Maxstr. 64, D-45127 Essen, Tel. 02 01-8 72 29-0, Fax 02 01-89425-11, abo@nordis.com In der Schweiz: Nordis Schweiz Hans Zollinger, Montelunaweg 2, 7310 Bad Ragaz Tel. 0041-(0)44-780 25 28 Vertrieb Einzelverkauf: Deutschland: IPS Pressevertrieb GmbH Carl-Zeiss-Str. 5, 53340 Meckenheim Tel. 02225-8801-0, Fax: 02225-8801-199 www.ips-d.de, vertrieb@ips-d.de Schweiz: Valora AG, Hofackerstr. 40, CH-4132 Muttenz, Tel. 061-467 20 20 Bezugspreise: Einzelverkaufspreise: 5 € / 9,80 sFr / Österreich 5,50 € Jahresabonnement: 28 € (6 Ausgaben, einschl. Zustellgebühr und USt), 50 sFr Auslandsabonnement: 28 € zzgl. Auslandsversandkosten (5 €) Für Mitglieder der DNF ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten. Namentlich gekennzeichnete Beiträge von Mitarbeitern geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder der Herausgeber wieder. Sämtliche Informationen wurden nach bestem Wissen recherchiert; für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr gegeben werden. Die Redaktion hat versucht, alle Copyright-Inhaber der Bilder in dieser Ausgabe ausfindig zu machen und zu kontaktieren. Etwaige Irrtümer oder fehlende Copyright-Hinweise werden bei Benachrichtigung in der jeweils kommenden Ausgabe aufgeführt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen Verlag und Redaktion keine Haftung. In allen Fällen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Nachlieferung und Rückzahlung des Bezugspreises. Eine Beilage der DNF befindet sich in der Aboauflage für DNF-Mitglieder. Eine Beilage der Sydbank befindet sich in einem Teil der inländischen Aboauflage. Eine Beilage des Reiseveranstalters Sausewind befindet sich in der gesamten Aboauflage. Eine Beilage des Reiseveranstalters AK Touristik befindet sich in der gesamten inländischen Aboauflage. Im Jahr 2016 kompensierte der Nordis Verlag 5,65 t CO2e durch GOGREEN Produkte und Services. Das Carbon Management von Deutsche Post DHL Group glich die beim Transport entstandenen Emissionen durch Klimaschutzprojekte aus. Nordis Verlag GmbH 2017 | ISSN 0946-1116

foto: © tarja Prüss

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AUSSERDEM: Wintererlebnisse in alta • eislanglauf in lappland • skandinavische skisport-orte • dänischer museumstrip • Pulkatour in malå • auerhahnbalz in finnland • nordisches kino

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