Ausgabe 1 / 2011 · € 3,00
hallertau
Leben und Urlauben in einer einzigartigen europäischen Kulturlandschaft
magazin
„Hallertauer Slow-Food“ entdecken! Radtouren und Ausflüge für die ganze Familie
Bier-Land Hallertau
Schmecken
Genießen
Erleben
Kulinarische Entdeckungsreise
Hopfen und Bier
Die Wahl zur Hopfenkönigin 2011
F端r ein lebendiges Bayern.
www.eon-bayern.com
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„Wenn’s Bier ausgeht ...“ Die Lampl-Brauerei in Larsbach/Wolnzach
TOURISTIK 10
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Spielgolf Eisvogel / „KunstparKur“ in Neustadt a.d. Donau / Freizeitbus: Neue Linie / Familienerlebnis Riedenburg Hotel Hallertau Das führende Tagungshotel in der südlichen Hallertau Hundertwasserturm in Abensberg Neues Highlight der Hallertau Reisen wie zu Omas Zeiten Hallertaufahrten im Oldtimer-Bus 3 Fragen ... an die Hallertauer Hopfenkönigin Christina Thalmaier
RADTOUR 12
Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V.
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Hallertauer Hopfentour Start und Ziel: Thalhamer Hof bei Attenkirchen Vom Altmühltal ins Herz der Hallertau Von Kelheim nach Mainburg
KULINARIK / SLOW-FOOD 16 28 38
Wenn der Bäcker zweimal öffnet ... Johann Hartleitner, Kirchdorf/Rudelzhausen Altmühltaler Lamm und Hopfenspargel Vom Mainburger Spitzenkoch Paul Grasmaier Bier-Genuss-Seminare Dr. Christoph Pinzl lädt ins Deutsche Hopfenmuseum
INTERVIEWS 20
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„Der schönste Beruf der Welt!“ Josef Wittmann, Vorsitzender des Hopfenpflanzerverbandes Hallertau e. V. „Die Hallertau lässt einem das Herz aufgehen!“ Peter Stanglmaier, Immobilienexperte
BIERLAND HALLERTAU 26
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„Wachsende Bedeutung von Regionalität und Nachhaltigkeit“ Dr. Werner Gloßner, Hauptgeschäftsführer Private Brauereien Bayern e. V. Eine echte Erfolgsgeschichte Der European Beer Star
HISTORIE 30
„Brouada, da hamma zoug’haut ...“ Hans Neumaier wirft einen Blick auf die alte, raue Hopfenzupferzeit
RUBRIKEN 05 11 14 34 40 42
Editorial Impressionen: Hopfakranzlfest 2010 Ausgewählte Gastronomie Termine & Festkalender Hallertauer Bier-Spezialitäten Ein Bild und seine Geschichte
IMPRESSUM: Hrsg.: IMAGO87 GmbH in Kooperation mit dem Tourismusverband Hallertau e.V., Türltorstraße 16-20, 85276 Pfaffenhofen a.d. Ilm · www.tourismusverband-hallertau.de Konzept, Design: IMAGO87 GmbH, Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Mediengestaltung, Attenkirchen/Hallertau Redaktionsleitung: Alexander Herzog Druck: Druckhaus Kastner, Wolnzach · Titelbilder: Nowak, Grasmaier, Lehmann, Radler Autoren dieser Ausgabe (alphabetisch): Paul Grasmaier, Alexander Herzog, Carmen Leitner, Hans Neumaier, Dieter Schweiger, Bjanka Tschanter, Margit Zettl-Feldmann
Von der Hallertau in die Welt In Mainburg, gelegen in der Hallertau zwischen München und Regensburg, hat die Wolf GmbH Ihren Firmensitz. Das Unternehmen ist eines der führenden Systemanbieter von Heiz-, Klima-, Lüftungs- und Solartechnik. Beginn einer rasanten Entwicklung in die Spitze der europäischen Gebäudetechnik war zunächst die Klima- und Lüftungstechnik. Opernhäuser, Museen, Flughäfen, Bürogebäude oder Sportstadien wie beispielsweise die Allianz-Arena in München - sind weltweit mit Klima- und Lüftungsgeräten von Wolf ausgerüstet. Der Einstieg in die Heiztechnik in den achtziger Jahren war ein bedeutender Meilenstein in der erfolgreichen Geschichte des Unternehmens. Umweltfreundliche und wirtschaftliche Heizprodukte von Wolf haben sich schnell als Markenfabrikate mit anspruchsvoller Qualität etabliert. Produktion und Service auf höchstem Niveau sind die Grundlage dafür. Das erfordert ständige Investitionen in den Ausbau des einzigen Produktionsstandorts. Von Mainburg aus liefert Wolf seine Heiz- und Klimasysteme in die ganze Welt. Als einer der größten Arbeitgeber im Landkreis Kelheim, beschäftigt das Unternehmen ca. 1300 Mitarbeiter und vertraut dabei auf das Qualitätssiegel “Made in Germany”. 16 Verkaufsbüros in Deutschland und 56 Auslandsvertretungen weltweit garantieren immer die Nähe zum Kunden.
Besuchen Sie unseren Ausstellungsraum! Täglich geöffnet von 7.30 - 17.00 Uhr. Freitags bis 15.00 Uhr Wolf GmbH, Industriestr.1, 84048 Mainburg, Tel.: 08751/74-0, Fax: 08751/74-1600, www.wolf-heiztechnik.de
EDITORIAL
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iebe Leserinnen, liebe Leser, „Die Hallertau, Holledau oder Hollerdau ist ein fast zentral in Bayern gelegenes Hopfenanbaugebiet, das von den Städten Ingolstadt, Kelheim, Landshut, Moosburg, Freising und Schrobenhausen grob abgegrenzt wird“, heißt es bei Wikipedia, wenn man den entsprechenden Suchbegriff eingibt. Der Hopfen prägte und prägt bis heute diese Region, die sich gerade anschickt, touristisch entdeckt zu werden. Und dass sich das lohnt, will das neue Magazin „Hallertau“ zeigen, dessen erste Ausgabe vor Ihnen liegt. Das Magazin will Geschichten erzählen über Land und Leute, will anregen und neugierig machen – die Besucher, aber auch die Bewohner der Hallertau. Zweimal jährlich wird das Magazin künftig erscheinen, in gleicher Aufmachung, doch mit etwas größerem Umfang. Der Anfang ist gemacht.
Mein Dank gilt allen, die dazu beigetragen haben, diese erste Ausgabe zu ermöglichen. Den Inserenten natürlich, die die wirtschaftliche Basis liefern. Den Autoren von Beiträgen und Fotos, die zur Attraktivität des Heftes beitragen. Und natürlich allen, die die Verbreitung der Publikation unterstützen – allen voran dem Verband Deutscher Hopfenpflanzer e. V. und dem Tourismusverband Hallertau, hier insbesondere Rainer-Bülent Nowak. Sie alle vereint ein Interesse: diese wundervolle Landschaft und ihre vielen (vielfach noch verborgenen) Schätze bekannter zu machen. Ich hoffe, Sie haben viel Freude beim Lesen und freuen sich schon auf die nächste Ausgabe der „Hallertau“.
Ihr Alexander Herzog, Redaktionsleiter, stellv. Vorsitzender des Tourismusverbandes Hallertau Kontakt: alexander.herzog@imago87.de
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„Wenn’s Bier ausgeht ... ... dann müssen die Kunden halt ein paar Tage warten.“ Die LAMPL BRAUEREI in Larsbach/Wolnzach erfreut sich zunehmender Beliebtheit.
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arsbach – Wenn man von Au Richtung Wolnzach fährt, wähnt man sich im Hopfenparadies: Kaum irgendwo sonst stehen Hopfengärten so dicht an dicht. Ganz besonders fällt dies im Talkessel von Grubwinn auf. Erst recht spät erkennt man dann die Abzweigung nach Larsbach, einem noch weitgehend authentischen, kleinen Hallertauer Dorf, von dem man zuerst den Zwiebelturm der kleinen Kirche sieht, wenn man das Ortsschild passiert. Aber gleich bei der ersten (und einzigen) Kreuzung erkennt man, was hier wirklich wichtig ist. Auf der einen Seite ein urig aussehendes Wirtshaus und gleich gegenüber kündet ein buntes Schild vom örtlichen Bräu: LamplBrauerei. Brauereien zählen in Bayern zu den ältesten bestehenden Unternehmen, darunter welche mit 500 oder mehr Jahren. Der „Lampl“ dagegen ist blutjung, ihn gibt es gerade mal 13 Jahre. Eigentlich suchte der leidenschaftliche Sammler von Brauerei-Antiquitäten, der 53-jährige Gerhard Stanglmayr, nur nach einem Lagerraum für seine Pretiosen, als er das ehemalige Hopfenhaus des „Angerbauer“ erwarb. „Das Bierbrauen habe ich dann eher als Hobby begonnen“, erzählt Stanglmayr, mit einem 100-Liter-Sudwerk, das er Besuchern gerne zeigt. So ganz richtig ist das mit dem „Hobby-Brauer“ aus Larsbach natürlich nicht. Stanglmayr hat nämlich das Handwerk des Brauers von der Pike auf beim „Alterbräu“ im benachbarten Markt Wolnzach gelernt und war dort Braumeister, ehe auch diese letzte Wolnzacher Braustätte von einer
Münchner Brauerei geschluckt wurde. Die Biere des Lampl-Bräu – wie das „Hopfazupfabier“, das unfiltrierte „LamperlPils“, Weißbier und die diversen SaisonBiere, unter anderem der „Nikolator“ zur Weihnachtszeit – werden heute in einem modernen 20-Hektoliter-Sudwerk gebraut. Und trotzdem ist die Brauerei immer noch viel Liebhaberei und nur ein Stand-
beispielsweise wurde sein „Hopfazupfabier“ sogar zum Publikumsliebling gewählt. Häufiger passiert es inzwischen auch, dass ein Bier schon nach überraschend kurzer Zeit ausverkauft ist, wie zuletzt das Pils. „Dann müssen die Kunden halt 14 Tage warten, bis es wieder Nachschub gibt.“ Denn auf eine ordentliche Lagerung der Biere von sechs bis acht Wochen wird nicht verzichtet.
bein des Gerhard Stanglmayr, der vorrangig Anlagen und Bodenbeläge für die Brau- und Getränkeindustrie vertreibt und für die Hopfengenossenschaft Niederlauterbach mit Hopfen handelt. Zunehmend jedoch gilt sein Augenmerk der erfreulichen Entwicklung seiner Brauerei, denn immer mehr Kunden schätzen die Authenzität der kleinen Braustätte. Beim weithin beachteten 1. Hallertauer Bierfestival 2010 im nahen Attenkirchen
Stanglmayr weiß geschickt die Trümpfe zu spielen, die eben nur kleine Brauereien haben: Als Bier-Sommelier macht er nicht nur Bierverkostungen und Führungen durch den Lampl-Bräu, nein, er braut auch Wunsch-Biere für seine Kunden. Wie das geht? Für einen runden Geburtstag oder die Hochzeit der Tochter wird eigens ein Bier eingebraut. Ganz nach Gusto des Auftraggebers: mal eher hopfen-, mal eher malzbetont.
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Das Experimentieren gefällt Stanglmayr, der „keine 08/15-Biere herstellen“ will, davon gebe es schon genug. „Wir wollen, dass man den Hopfen wieder spürt und schmeckt!“ Dabei hat er mit seinen ersten Vorstößen Richtung höherer Hopfendosierung der Lampl-Biere erheblichen Gegenwind verspürt. „Wir haben anfänglich auch Richtung India-Pale-Ale (besonders gehopfte Biere britischen Ursprungs, die sich derzeit vor allem in den USA großer Popularität erfreuen, Anmerkung der Redaktion) experimentiert“, erzählt der Brauerei-Chef, „doch die Leute haben uns verteufelt!“ Inzwischen schätzen die Liebhaber der Larsbacher Biere, dass Stanglmayr an seinem Hopfenkurs festhält. Am liebsten braut er mit den Sorten Hallertauer Hersbrucker, Perle und Mittelfrüher. Demnächst will er die noch recht junge Aromasorte Saphir ausprobieren, die bislang nicht so häufig in den Sudkesseln landet. Und er plant noch für
dieses Jahr, das erste Bio-Hopfen-Bier bei Lampl zu machen. Vielleicht wird dieses Bio-Bier dann bereits das erste sein, das im Lampl-Bräu in Flaschen gefüllt wird (was derzeit noch in einer befreundeten Brauerei erfolgt), denn die Abfüllanlage ist bereits im Aufbau.
Während anderswo im Bierland Deutschland angesichts eines anhaltendkontinuierlichen Rückgangs beim ProKopf-Verbrauch (derzeit rund 107 Liter/Jahr) jede Investition sorgsam bedacht wird, ist Stanglmayr vor der Zukunft nicht bange – auch weil die Fortführung
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Lampl-Bier gibt es nur in ausgesuchten Getränkemärkten und Gastronomien, das meiste Bier wird direkt ab Hof verkauft. Den Kasten (also 20 Flaschen à 0,5 Liter) zu einheitlich 13 Euro. „Wir haben einen Kunden aus Frankfurt, der eigens zum Biereinkauf zu uns kommt“, erzählt Stanglmayr. Das meiste Lampl-Bier wird natürlich um den Schornstein verkauft. Wobei der Brauerei-Chef schon auch mal in seinen roten Lieferwagen steigt, um seine Biere bis nach Regensburg zu den Kunden zu bringen.
der Familienbrauerei gesichert scheint. Bereits heute wird er vom Sohn seiner Lebensgefährtin, Sebastian Felsl, tatkräftig unterstützt. Sebastian braut beim Freisinger Hofbräuhaus und hat sein außergewöhnliches Talent zuletzt als 3. Jahrgangsbester bei den Bayerischen Brauermeisterschaften
unter Beweis gestellt. In Larsbach muss er allerdings nicht nur Bier brauen können. Sondern auch verkaufen. Die kleine Brauerei wirbt für sich auf Regionalmessen und Bier-Events. Auf der Wolnzacher Messe im März genauso wie auf der „Slow Food“ im November in München.
Den Namen „Lampl“ verdankt die Brauerei übrigens dem Nachbarn. Das dortige Anwesen trägt den Hausnamen „Lampl-Hof“. Und von dort stammt Stanglmayrs Großvater. Text: Alexander Herzog, Fotos: Rainer Lehmann
Das Hotel Hallertau liegt inmitten der landschaftlich reizvollen Hallertau, dem größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt. Wir sind ein Haus der gehobenen Mittelklasse und verfügen über:
• 85 barrierefreie Zimmer, davon 10 behindertengerechte • 15 Tagungs- und Seminarräume bis zu 300 Personen • befahrbare Hotelhalle von 400 m2 für Hochzeiten, Modenschauen, Firmenpräsentationen u.v.m. • sehr verkehrsgünstig gelegen direkt an der A 93, ca. 3 km zur A9 • kostenloses W-LAN und Parken (100 Stellplätze) • Apartments bis zu 6 Personen • 24 Stunden Rezeption und Barbetrieb
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Hotel Hallertau • Ziegelstraße 4 • 85283 Wolnzach Tel. 08442/96810 • Fax 08422/9681-99 • info@hotel-hallertau.de
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TOURISTIK
Spielgolf Eisvogel Der neue Spielgolf-Spaß in Bad Gögging! Im Gegensatz zum bekannten Minigolf spielt man beim Spielgolf auf „Bahnen“ aus Kunstrasen. Die 18 sehr großzügig gestalteten Bahnen sind mit Längen von 8–16 Metern deutlich breiter und länger als die vom bisher bekannten Minigolf. Das Spiel begeistert durch Abwechslung und Bewegung auf naturnahen Golfbahnen. Böschungen, Hügel und Mulden imitieren die Bedingungen in der freien Natur. Gras- und Sandbunker, Felsen und Findlinge, Bäume und Wasserläufe bereichern als Hindernisse das Spiel. Die den Bahnen zugewiesenen Parwerte fördern den Wettbewerb unter den Spielern und gegen sich selbst. Die Spielregeln sind an die Golfregeln angelehnt, und der Spieler sucht sich wie beim großen Golf die ideale Schlagposition auf der Bahn. Auch die Ausrüstung lehnt sich an den Golfsport an. Man spielt mit einem Putter und einem original Golfball. Das Spielgolf bietet Putten in seiner schönsten Form für Kenner und Neulinge, Könner und Anfänger, Jung und Alt! Infos: www.hotel-eisvogel.de
„KUNSTPARKUR“ IN NEUSTADT A.D. DONAU Aus Kunstwerken von einheimischen, aber auch internationalen Künstlern, zusammengestellt aus vergangenen Ausstellungen, hat die Stadt Neustadt einen eigenen „KunstparKur“ in Bad Gögging geschaffen. Ein Rundweg lädt an acht Stationen zum Entdecken, Staunen und Sichfaszinieren-lassen ein. Nähere Informationen bei der Tourist Information Bad Gögging, Telefon 09445 9575-0.
Bierwelt
Freizeitbus: Neue Linie
Seit Karsamstag ist der Freizeitbus, Linie 3, jetzt auch von Kelheim nach Mainburg unterwegs. An Wochenenden und Feiertagen können Gäste den Freizeitbus, der bisher bereits das Altmühltal und die Orte Bad Gögging und Abensberg anfährt, auch für Fahrten von und nach Mainburg nutzen. Bis einschließlich 3. Oktober können die Busse 1 und 3 für drei Euro von einer ganzen Familie (2 Erwachsene und bis zu 2 Kinder) genutzt werden. Aktuelle Fahrzeiten und nähere Informationen finden Sie unter www.vlk-kelheim.de unter „Fahrplaninformationen Freizeitbus“. Der Flyer mit dem Fahrplan ist bei den örtlichen Tourist-Infos und beim Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V. erhältlich.
Familienerlebnis Riedenburg Unter dem Motto „Euer Ausflugsziel im Altmühltal – so nah!, Spiel, Spaß und Aktion“ haben die Betreiber der Fasslwirtschaft, des Kristallmuseums Riedenburg, des Falkenhofs Rosenburg und des AltmühlBob ein tolles Familienprogramm auf die Beine gestellt. Das Programm gilt für Familien und Gruppen ab 20 Personen. Anfragen, Bestellung der Broschüre und weitere Infos bei Sabine Scholz-Veits unter Telefon 09442 9003-0 oder unter: www.familienerlebnis-riedenburg.de
Impressionen vom Hopfakranzlfest 2010 in Nandlstadt
Weitere Informationen gibt es unter: w w w.tourismusverband-haller tau.de
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RADTOUR
Hallertauer Hopfentour Fotos: Nowak (Radfahrer), Thalhamer Hof, Deutsches Hopfenmuseum, Hotel Hallertau, IMAGO87 (H端ll)
Unser Tourenvorschlag: START UND ZIEL THALHAMER HOF bei Attenkirchen
Schwierigkeitsgrad: Mittel Länge: 54 km
Rudelzhausen
RADTOUR
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Au/Hallertau Attenkirchen Badendorf
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Thalhamer Hof
Wolnzach
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ie Rundfahrt beginnt am Parkplatz unterhalb des Biergartens „Thalhamer Hof“ (Abzweigung an der B 301 bei Attenkirchen) und führt entlang der alten Bockerlbahnstrecke, die inzwischen zu einem komfortablen Weg ausgebaut wurde, Richtung Attenkirchen. In der Ortsmitte von Attenkirchen, nach der Kirche, quert man die Bundesstraße in die Hopfenstraße. An deren Ende beginnt der Radweg am Kreisverkehr entlang der B 301 nach Pfettrach und weiter nach Brandloh, wo man in der Ortsmitte rechts Richtung Reichertshausen fährt. In Reichertshausen biegt man an der B 310 zunächst rechts ab und folgt dann der nächstmöglichen Abbiegung links. Nach ca. 100 Meter endet die Asphaltstrecke und es beginnt ein Schotterweg bis nach Au. Dort passiert man auf der B 301 die ehemalige Tankstelle und biegt rechts in die Moosburger Straße. Nach etwa 200 Metern geht es links hoch zur alten Bockerlbahnstrecke, die inzwischen ein perfekter Rad- und Wanderweg ist (auch für Skater erlaubt), Richtung Mainburg. In Enzelhausen fährt man vorbei an der bekannten Schimmelkapelle entlang der Bahnstrecke Richtung Wolnzach. Am alten Bahnhof von Enzelhausen, gegenüber der Wirtschaft „MayrWirt“ (immer Freitagvormittag legendäres Weißwurstessen!) steht das Original der Hallertauer Bockerlbahn. Die alte Bahnstrecke Richtung Wolnzach führt durch eine traumhafte Hopfenlandschaft weiter bis zum Hopfenforschungsinstitut der Landesanstalt für Landwirtschaft in Hüll und der Hopfenfarm der US-Brauerei
Anheuser-Busch. Von Hüll aus geht es zunächst auf der Verbindungsstraße und dann auf dem Radweg weiter Richtung Gebrontshausen, Jebertshausen und Wolnzach. In Wolnzach empfiehlt sich eine kurze Rast auf der Sonnenterrasse des Hotels Hallertau oder ein Besuch des sehenswerten Deutschen Hopfenmuseums nahe der Ortsmitte. Von Wolnzach führt die Tour zurück auf der Straße Richtung Au/Hallertau über Jebertshausen; nach der Anhöhe von Grubwinn nimmt man rechts die Straße Richtung Barthof, Egg und Osseltshausen. Nach der Querung der Staatsstraße (AuSchweitenkirchen) durchfährt man den kleinen Ort Halsberg weiter auf der Holzmairstraße rechts Richtung Mösbuch und Aign. An der nächsten Kreuzung geht es rechts nach Roggendorf und Badendorf (Straußenfarm Hiereth mit Direktvermarktung). Eine kaum befahrene Straße geht von dort weiter Richtung Sörzen nach Berghaselbach. Nach dem Ortsende von Berghaselbach führt links eine kleine Steigung nach Thonhausen, Kastenhofen zum Haidhof an der B 301, die ein letztes Mal zu queren ist, um entlang des neuen Radweges (Trasse der ehemaligen Bockerlbahn) nach Thalham zu gelangen. Das Ziel „Thalhamer Hof“ verspricht einen schattigen Biergarten mit Blick auf einen kleinen See und gute wie preiswerte bayerische und kroatische Spezialitäten. Tour: mittelschwer, aufgrund einiger Steigungen für Kleinkinder weniger geeignet.
Info: www.tourismusverband-hallertau.de
Thalhamer Hof
Deutsches Hopfenmuseum, Wolnzach
Hotel Hallertau, Wolnzach
Hüll
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SLOW-FOOD
Wenn der Bäcker zweimal öffnet ... JOHANN HARTLEITNER aus Kirchdorf/Rudelzhausen geht nicht gerade verschwenderisch mit seinen Backkünsten um.
SLOW-FOOD
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irchdorf/Rudelzhausen – Möglichst nicht am Mittwoch oder Samstag sollte das Fotoshooting stattfinden, bat er bei der Terminvereinbarung am Telefon. Der Freitagnachmittag, den wir schließlich für das Gespräch und die Fotoaufnahmen ausgewählt hatten, war auch nicht ganz optimal. Denn wir trafen Kirchdorfs einzigen Bäckermeister, Johann Hartleitner, in seiner Backstube bei den Vorbereitungen für den Samstagmorgen an. Dem besten Tag der Woche. Dabei sind es überhaupt nur zwei Tage, an denen der 57-jährige seinen Bäckerladen aufsperrt. Zu ihm kommt nur, wer ihn kennt und sein Brot, die Semmeln und Brez’n schätzt. Denn zufällig findet ihn niemand. Die Bäckerei liegt fernab der Durchgangsstraße B 301 und nur ein sehr dezenter Schriftzug an der Fassade verweist darauf. Die Einrichtung ist genauso unprätentiös: eine in die Jahre gekommene Verkaufstheke, mehrere eher spärlich gefüllte Regale. Hartleitner konzentriert sich auf das Wesentliche – neben den erwähnten Backwaren stellt er nur noch Vollkornbrot, Blätterteiggebäck, Nusshörnchen, Vanilleschleiferl und – ja doch – Donuts her. Allesamt Köstlichkeiten, die der Autor guten Herzens weiterempfehlen kann: die Brez’n kross und knackig, die Semmeln fest und mit richtig Geschmack. Sein Brot schmeckt auch noch Tage später vorzüglich, wenn die Discountware längst in der Tüte mit Hartbrot für die Nachbarspferde gelandet ist. Gebacken wird alles in reiner Handarbeit, „bei mir gibt’s keinen Roboter“. Und keinen Helfer. Hartleitner, der im nahen Wolnzach gelernt hat („als es dort noch
neun Bäckereien gab!“), arbeitet schon seit 1972 in der Bäckerei, die sein Großvater erworben hatte. Seit 1988 macht er das ganz allein: „Die Bäckerei ernährt mich nur deshalb, weil ich keinen Angestellten habe. Den Stundenlohn darf ich nicht ausrechnen.“
Hartleitner wirkt nicht wie jemand, der einen aufwändigen Lebensstil pflegt. Hobbys: Fehlanzeige. Manchmal unternimmt er am Sonntag einen Ausflug ins Bräustüberl Weihenstephan. Mitunter träumt er davon, den rauen deutschen Winter in Asien zu verkürzen. Doch dann geht
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er an den freien Tagen eben wieder zum Holzarbeiten in den Wald. Seinen Wald. Ein nicht unerheblicher Immobilienbesitz sichert seine Unabhängigkeit. „Wenn ich keine Lust mehr habe, höre ich mit der Bäckerei auf“, betont der gebürtige Hallertauer. Doch seit er nur noch eine 2-TageWoche habe, gehe es ihm gut: „Jetzt bin ich wieder Mensch.“ Was sind das nun für Kunden, die dem Mann mit dem schlohweißen Haar die Treue halten? Viel auswärtige Kundschaft sei das, aus Mainburg, Au und darüber hinaus. Die Tendenz gehe leider Richtung Supermarkt-Bäcker. Seine Kollegen versuchen sich diesem Trend entgegenzustemmen, indem sie
selbst auf Größe setzen und immer mehr zusätzliche Filialen eröffnen würden. Noch mehr Arbeit, noch mehr Mitarbeiter, noch mehr Kostendruck. Billig, billig, billig. Für das Bäckerhandwerk sieht der 57-jährige keine glänzende Zukunft. Dabei loben seine Kunden die Hartleitner’schen Backerzeugnisse und kommen immer wieder (was auch für den Autor gilt), denn „wir sparen nicht am Material und verwenden nur Backmittel und Mehl von allerbester Qualität. Wenn du nur das Billigste nimmst, kann nichts dabei rauskommen.“ Hartleitner spricht von „wir“, was vielleicht damit zu tun hat, dass er vom Einkauf über das Backen bis zum Verkauf alle Arbeiten selbst macht. So wie jetzt, wo er
gerade ein Blech von Nusshörnchen für den Ofen am Samstagmorgen vorbereitet. Und wenn dann am Morgen alles gebacken und die Ware bereit zum Verkauf ist, dann kann er nicht schlafen gehen, wie das die Kollegen tun. Dann geht er in den Laden, füllt die Regale mit Pfund- und Kilowecken Brot, einen großen Weidenkorb mit noch warmen Semmeln und Brez’n. Und wartet auf Kundschaft. Die kommt. Wegen der Qualität. Und dem guten Preis. Denn Hartleitner kann dabei erstaunlicherweise durchaus mit den Discountern konkurrieren. Allerdings immer nur Mittwoch und Samstag. Text: Alexander Herzog, Fotos: Rainer Lehmann
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PRESSEARBEIT · VERANSTALTUNGEN · WERBUNG
Hotel Hallertau – das führende Tagungshotel in der südlichen Hallertau Wolnzach - Über die Ursprünge so mancher Einrichtung ranken sich nicht selten Legenden, die einer genaueren Prüfung kaum standhalten. Die folgende Geschichte ist dagegen wahrhaftig und wird von allen Beteiligten gerne erzählt: Irgendwann im Jahr 2003 saßen wieder einmal die Honoratioren des Marktes Wolnzach beim Stammtisch zusammen und diskutierten über Gott und die Welt - hier vor allem die touristische Entwicklung des Ortes. „Wir brauchen ein großes Hotel mit Tagungsmöglichkeiten“, konstatierte ein Gemeinderat, „sonst wird das nix.“ Auf die folgende Antwort hin soll es dann ganz ruhig geworden sein in der „Männerrunde“ beim Postwirt. Stand doch Irmgard Röhrich auf und sagte ganz bestimmt: „Ich mach’s“. Und so war es dann auch. Im Sommer 2005 eröffnete die Familie Röhrich das „Hotel Hallertau“. Mit 85 großzügig gestalteten - barrierefreien - Zimmern und 15 Tagungsräumen (bis zu 400 m2), das größte Hotel im Landkreis Pfaffenhofen. Ein „bisschen Fracksausen hatten wir
schon“, gesteht Irmgard Röhrich, „aber es lief von Anfang an gut und wir haben alle zusammengeholfen .“ Und glücklicherweise ist die Familie Röhrich nicht zu klein geraten, um die vielen Aufgaben zu stemmen. Die Senior-Chefin wird inzwischen von Fabian, Matthias, Andreas sowie seit kurzem von Tochter Johanna unterstützt. Das „Familienhotel“ kommt gut an bei den Gästen; sowohl bei den vielen Geschäftsreisenden oder Teilnehmern von Tagungen und Produktpräsentationen als auch bei Hochzeiten und anderen Familienfeiern. Für die Entspannung steht ein 250 m2 großer Wellnessbereich mit drei Saunen, Erlebnisduschen, Whirlpool, Fitness- sowie Kosmetik- und Massageanwendungen zur Verfügung. Die großzügige Sonnenterrasse verfügt über 200 Sitzplätze. Großer Beliebtheit erfreuen sich die Sonderaktionen des Hotels Hallertau: der regelmäßige Brunch am Sonntag beispielsweise. Oder wenn der Küchenchef für eine Wildsau oder ein Spanferkel den Showgrill anwirft.
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Inzwischen hat sich das Hotel Hallertau weithin einen Namen gemacht und kann auf Stammkunden bauen, die immer wieder bei den „Röhrichs“ buchen. Und oft sind es nicht nur die Zimmer, die nachgefragt werden, sondern andere Services: Shuttle vom und zum Flughafen, Stadtführungen oder sogar Veranstaltungsservice.
Die Familie Röhrich findet immer eine Lösung. Das trägt wesentlich bei zum Charme des Hauses. www.hotel-hallertau.de Telefon 08442 96810
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INTERVIEW
INTERVIEW
„Der schönste Beruf der Welt!“ Ein Gespräch mit JOSEF WITTMANN, Vorsitzender des Hopfenpflanzerverbandes Hallertau e. V., über Hopfen und Marketing.
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err Wittmann, Sie sind Vorsitzender des Hopfenpflanzerverbandes der Hallertau, dem größten Anbaugebiet der Welt. Nach langjährigen Bemühungen ist „Hopfen aus der Hallertau“ nun eine „geschützte geografische Angabe“ (GGA) der Europäischen Union? Was versprechen Sie sich davon? Ich freue mich riesig, wir haben den Antrag vor acht Jahren gestellt und sind nun endlich am Ziel – der „Hopfen aus der Hallertau“ ist in die Gemeinschaft der GGA in der EU aufgenommen worden. Mir ist aber auch bewusst, dass jetzt die GGA mit Leben erfüllt werden muss. Es liegt also eine Menge Arbeit vor uns. Sie haben dazu ein eigenes Signet (deutsch und englisch) aufgelegt. Welche Ziele verfolgen Sie damit? Wann darf der Brauer dieses Signet verwenden? Wir werden dieses Label bekannt machen. Wir müssen vermitteln, dass es sich lohnt, dieses Signet auf dem Etikett zu verwenden: Der deutsche und auch der ausländische Brauer macht so Marketing für sein Bier, indem er den Hallertauer Qualitätshopfen beim Biertrinker auslobt – den besten Hopfen der Welt! Der Brauer,
der dieses Label auf sein Etikett drucken will, muss die Verwendung von mehr als 50% Hallertauer Hopfen belegen. Gibt es schon Brauereien, die dieses Signet verwenden? Gibt es schon erkennbare Reaktionen seitens der Konsumenten? Obwohl wir mit dem Logo noch keine Werbung bei den Brauern gemacht haben, ist es erstaunlich, wie viele deutsche und ausländische Brauer sich nach dem GGALogo schon erkundigt haben. Und es gibt bereits die ersten Brauereien, die das Label schon führen: die Brauerei Schönram beispielsweise im oberbayerischen Petting (Landkreis Traunstein) – übrigens sicherlich eine der innovativsten mittelständischen Brauereien in Deutschland. Hallertauer Hopfen genießt weltweit hohes Ansehen. Was tun Sie dafür, dass
Hildegard Heindl bekam bereits die Berechtigung von Otmar Weingarten, Geschäftsführer des Verbandes deutscher Hopfenpflanzer e. V., überreicht, das neue GGA-Signet für ihren „Hopfensecco“ zu führen.
dies so bleibt (bzw. das Image sogar noch gesteigert wird)? Als Erstes: Die Hallertau muss immer TopQualität liefern. Das gewährleisten wir durch eine lückenlose Dokumentation der gesamten Wertschöpfungskette sowie durch eine neutrale Qualitätsfeststellung. So können die Hopfen-Pellets, die bei der Brauerei XY angeliefert werden, stets bis zum Hopfengarten zurückverfolgt werden. Und dann müssen wir den Hallertauer Hopfen natürlich vermarkten. Weltweit, schließlich gehen 2/3 des deutschen
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Die Private Brauerei Schönram setzte als eine der ersten Braustätten auf das neue Markenzeichen „Hopfen aus der Hallertau“. Verbandsgeschäftsführer Otmar Weingarten (r.) und Hopfenkönigin Christina Thalmaier überbringen die Auszeichnung an Braumeister Eric Toft (Mitte) und die Inhaberfamilie Oberlindobler.
Hopfens in den Export. Dafür besuchen wir weltweit Messen und Produktpräsentationen, geben u.a. die Internationale Hopfenrundschau heraus, die weltweit an alle Brauer und Pflanzer geht und zu einem wichtigen Marketinginstrument wurde. Gerade waren wir beim jährlichen US-Craft-Brewers-Meeting [= handwerklich-orientierte Kleinbrauereien in USA; Red.] in San Francisco und haben dort mit überwältigender Resonanz eigens mit Hallertauer Aromahopfen gebraute
Biere vorgestellt. Immer häufiger kommen jetzt hopfenaffine amerikanische Brauereien auf uns zu und informieren sich über unsere Hopfen, vor allem über Aromasorten. Diese experimentierfreudigen Braumeister verwenden im Schnitt fünfmal mehr Hopfen, als dies beispielsweise deutsche Brauer tun. Seit einigen Wochen laufen Dreharbeiten für einen Film über Hallertauer Hopfen, der im Frühjahr 2012 mehrsprachig erscheinen wird. Mit diesem Film wollen wir Brauer in aller Welt motivieren, sich intensiver mit dem Rohstoff Hopfen – speziell aus der Hallertau – auseinanderzusetzen Sie sind natürlich selbst Pflanzer. Gibt es etwas, was Sie sich persönlich für die nahe Zukunft vorgenommen haben? Wir wollen – mit Hilfe der Hopfenforschung in Hüll [ein Institut der Landesanstalt für Landwirtschaft bei Wolnzach; Red.] – die Züchtung neuer Sorten vorantreiben, die mit unterschiedlichen Aromen dem Brauer noch mehr Rezepturen ermöglichen. Hopfen mit Anklängen von
„Hopfen aus der Hallertau“ ... ... heißt der Arbeitstitel einer aufwändigen Filmproduktion, die seit Mai im Auftrag des Verbandes deutscher Hopfenpflanzer läuft. Noch bis ins Frühjahr 2012 werden die mit der Produktion beauftragten Firmen IMAGO87, Attenkirchen, und Rapunzel-Film, Abensberg, zu tun haben, ehe dieser Film bei Brauern in aller Welt für Hallertauer Hopfen werben wird.
Die deutschen Hopfenpflanzer auf der Craft Brewers Conference in San Francisco 2011.
Zitrusfrüchten beispielsweise. Ich selbst habe einige alte Hopfensorten wieder eingelegt, von deren Zukunft ich überzeugt bin. Reichen denn die vorhandenen, am Markt angebotenen, Sorten nicht mehr aus? Doch, aber zum einen stellen wir fest, dass manche Sorten mit den Klimaveränderungen nicht so gut zurechtkommen. Zum anderen wollen wir mit neuen Angeboten die Experimentierfreude der Brauer anfachen. Damit die erkennen: Mit Hopfen kann ich meine Biere – mit vergleichsweise geringem finanziellen Einsatz – wunderbar gegenüber dem Wettbewerb differenzieren.
schon im Hopfengarten zugebracht? Wenn ich nicht für den Hopfenpflanzerverband unterwegs bin, und natürlich an den Wochenenden, bin ich in meinen Hopfengärten. Hopfenbauer ist für mich der schönste Beruf der Welt. Es sind eine Menge von Tagen, die ich 2011 schon in meinen Hopfengärten verbracht habe. Die Arbeiten beginnen ja schon im Januar mit dem Drahtaufhängen. Aber zählen sollte der Hopfenbauer seine Arbeitstage besser nicht.
Die Hopfensaison hat ja längst begonnen. Wie viele Tage haben Sie heuer
Herr Wittmann, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Hoher Besuch am Messestand der Hallertauer Hopfenpflanzer auf der Brau Beviale in Nürnberg: Der Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Martin Neumeyer (Mitte), unterstützt das Marketing von Dr. Johann Pichlmaier (r.) und Josef Wittmann (l.) für Hopfen aus Deutschland.
Mission: Hopfen Es gibt Branchen oder Institutionen, deren Repräsentanten zum „Ge- schen Hopfen professionalisiert und kümmert sich – sicht“ des jeweiligen Geschäftsfeldes geworden sind. Dazu zählt ganz mehr als ihm lieb ist – um die Harmonisierung von sicherlich auch Otmar Weingarten, seit 1. Mai 1991 Geschäftsführer des Zulassungen (z. B. von Pflanzenschutzmitteln) im Deutschen und Hallertauer Hopfenpflanzerverbandes in Wolnzach. Der deutschen, europäischen und internationalen 55-jährige Jurist ist ein unermüdlicher Botschafter für den deutschen Recht. Hopfen: Keine wichtige Veranstaltung der Brauwirtschaft, wo Weingar- Für die „geografisch geschützte Angabe“ der Europäischen Union für „Hallertauer Hopfen“ hat ten nicht für deutschen Hopfen werben würde. Dieses Frühjahr Weingarten viele Jahre an vorderster Otmar Weingarten war er auf der Konferenz der amerikanischen „HandwerksGeschäftsführer des Front gekämpft und freut sich nun über Brauer“ (Craft Brewers) in San Francisco, wo er eigens für den Verbandes deutscher das vorliegende Signet, das immer Hopfenpflanzer e. V. Verband mit deutschem Aromahopfen eingebraute Biere mehr Brauereien auf ihre Etiketten präsentierte: „Smaragd Pale Ale“ oder „Saphir Triple“ drucken sollten. Nach dem Motto: Mit beispielsweise. Bierstile, wie sie die virulente amerikanische Hallertauer Hopfen gebraute Biere sind etwas ganz BeBrauer-Szene liebt. Aber eben ausschließlich mit deutschem sonderes! Bei dieser und anderen Marketing-Kampagnen, Hopfen gebraut. „Das kam prima an,“ freut sich Weingarten, z. B. mittels der seit19 Jahren bestehenden, weltweit publizier„die haben unseren Ausschank regelrecht überrannt.“ Weitere wichtige Termine im Kalender des Jahres 2011 sind für Otmar ten „HOPFENRUNDSCHAU INTERNATIONAL“, weiß sich Weingarten einer breiten Unterstützung des „Clusters Hopfen“ sicher. WeingartenSaburre die Brauiocari Beviale in Nürnberg und der Deutsche Brauertagagricolae. „Optimus parsimonia suis, quod vix quinquennalis Quadrupei satisist infeliciter insectat saetosus suis, etiamHopfens fiduciasnur divinus Octavius. „Wir haben hier in der Hallertau ein Zusammenspiel von Pflanzer-, in Berlin. Dabei die Repräsentation des deutschen ein agnascor Chirographi adquireret saburre, ut agricolae Augustus senesceret fragilis quadrupei, quod vix kleines Tätigkeitsfeld des Mainburgers: Weingarten leitet die Ge- Forschungs- und Verarbeitungskompentenz und -ressourcen“, das gulosus concubine satis fortiter insectat ossifragi, quamquam saetosus agricolae vix libere fer schäftsstelle im Haus des Hopfens, hat das Marketing für den deut- es so nirgendwo auf der Welt gibt.“
HUNDERTWASSERTURM IN ABENSBERG 24
TOURISTIK
Abensberg – Seine Poster und Kalender verkaufen sich mehr als zehn Jahre nach seinem Tod noch millionenfach. Kunstfans stürmen nach wie vor in Ausstellungen mit seinen Werken und auch seine Bauten sind Publikumsmagnete. Vor einem Jahr wurde in Abensberg das letzte Architekturprojekt von Friedensreich Hundertwasser fertiggestellt – ein 35 Meter hoher Märchenturm. Kampf gegen viele Widerstände Schon die erste Saison übertraf alle Erwartungen: Mehr als 150 000 Menschen stiegen im Jahr 2010 auf den Hundertwasserturm, dreimal so viele wie erwartet. Selbst im Winter stapfen die Hundertwasserfans in der niederbayerischen Kleinstadt noch durch tiefen Schnee, um den Kunst-Turm zu bestaunen. Bauherr Leonhard Salleck rechnet damit, dass heuer das Interesse noch einmal zunehmen wird: „Ich glaube, dass wir noch mehr Besucher kriegen. Die Leute sind so begeistert.“ Salleck hatte ein Jahrzehnt lang für die Verwirklichung seines Traums gegen etliche Widerstände gekämpft. Nicht zuletzt von den
Denkmalschützern wurde der Turm im Stil von „1001 Nacht“ direkt neben der mittelalterlichen Abensberger Altstadt kritisch beäugt. Bei der Eröffnung hatte Salleck dann eine eher zurückhaltende Prognose ausgegeben – mindestens 50 000 Turmgäste pro Jahr sollten es sein. Viele Beobachter rechneten damals schon mit deutlich mehr, doch der tatsächliche Ansturm hat dann doch viele überrascht. „Es ist schon erstaunlich, in welch kurzer Zeit der Turm an Popularität gewonnen hat“, meint auch der Geschäftsführer des Tourismusverbandes im Landkreis Kelheim, Klaus Blümlhuber. Der Turm soll insbesondere Werbeträger für Sallecks Weißbierbrauerei „Kuchlbauer“ sein. Dies funktioniert offenbar: Der Chef berichtete von einem Plus im zweistelligen Prozentbereich beim Bierabsatz. Schon das Geschenkset mit einem Weißbierglas im Hundertwasser-Design und sechs Flaschen „Turmweisse“ kurbelt den Umsatz an: „Wir haben Tage, an denen wir 500 solche Schachteln verkaufen – das ist unser Renner.“ www.kuchlbauers-bierwelt.de
n n e t e i e s Z i s e a m R O u wie z
Hallertaufahrten im Oldtimer-Bus Mainburg – „Trari-Trara – wir fahren, wohin es uns gefällt!“ In einem Oldtimer-Bus ist eine Reise übers Land eine ganz besondere Erfahrung. Gemütlich schaukelt der Oldie über die Landstraße und sorgt mit seinem nostalgischen Flair, egal wohin er kommt, für Aufsehen. Den einen Reisenden begeistert die bewährte Technik, den anderen die Erinnerungen an die gute alte Zeit und wieder andere lieben die Aufmerksamkeit, die man mit so einem Gefährt unweigerlich auf sich zieht.
Der Büssing T4000, Baujahr 1955, versprüht mit seinem speziellen Sonderaufbau den Charme der 50er Jahre wie kein anderer. Die Reise in dieser Rarität ist ein unvergleichbares Vergnügen. Motorisiert mit dem Sechs-Zylinder-Motor mit der Bezeichnung „LD“ kann er 107 PS leisten. Ausgestattet mit 33 Leder-Sitzplätzen, 2 Holztischen, Vorhängen, Schiebefenster, Gepäckträger und original antikem Blaupunktradio mit Mikro, ist jede Fahrt mit dem Oldtimer eine Zeitreise. Besonders schön sind die Panoramafenster, die eine einmalige Sicht auf die Landschaft und Umgebung ermöglichen. Der Oldtimer, kombiniert mit einem besonderen Reiseziel wie z. B. dem Chiemsee, Kloster Andechs oder dem Hundertwasserturm,
macht diese Fahrt nicht nur zu einem Ausflug, sondern zu einem einmaligen Erlebnis. Wer diese exklusive Form des Reisens nicht verpassen möchte, hat von März bis Oktober die Gelegenheit dazu. Ein vielfältiges Ausflugsprogramm steht in den Stanglmeier Reisebüros in München, Pfaffenhofen und Mainburg zur Verfügung. Der Oldie der Firma Stanglmeier kann natürlich auch für Hochzeiten, Feiern, Feste, Vereinsfahrten oder Transfers gemietet werden.
Weitere Informationen unter: Telefon 08751 70960 oder www.stanglmeier.de
Die Hallertauer
Hopfenkönigin wird gewählt
Christina Thalmaier IN KÜRZE: Die Hallertauer Hopfenkönigin Als Produktkönigin vertritt und repräsentiert die Hallertauer Hopfenkönigin den Hallertauer Hopfen in der Öffentlichkeit. Voraussetzungen: Alter ab 18 Jahre und die Kandidatinnen müssen aus einem Hopfenbaubetrieb kommen Wahl am 16. August, Wolnzacher Volksfest: Vorbereitungen zur Wahl: · Halbtägiger Rhetorikkurs in München · Hopfenschulung und Aufgaben der verschiedenen Hopfenorganisationen · Führung durch das Hopfenmuseum Seit 2009 neuer Wahlmodus: · Der Hopfenpflanzerverband Hallertau e. V. hat für seine Mitgliedsbetriebe 1000 Plätze reserviert · Jede Kandidatin erhält maximal 10 Tische für ihre „Fans“ · Reservierungen vom Markt für Ehrengäste · Alle Plätze, die ab 18.30 Uhr nicht besetzt sind, werden für die Bevölkerung freigegeben
3 FRAGEN ... Christina, Du bist seit Herbst 2010 Hopfenkönigin der Hallertau. Hast Du die Wahl schon mal bereut? Es gibt tatsächlich Tage, an denen es sehr stressig ist, Beruf, Privatleben und das Amt unter einen Hut zu bringen, aber bereut habe ich es nie. Die vielen Erfahrungen und tollen Erlebnisse hätte ich sonst nie gehabt. Es ist ein tolles Jahr mit unendlich vielen Eindrücken. Was waren Deine bislang schönsten Erlebnisse? Eine Reise nach San Francisco und St. Louis und ein Zusammentreffen mit Bundespräsident Wulff waren bestimmt die beeindru-
... an die Hopfenkönigin CHRISTINA THALMAIER
ckendsten, aber auch die Termine nahe der Heimat habe ich in sehr guter Erinnerung. Die vielen Volksfestbesuche, Brauereifeste und -besichtigungen, Messen und andere tolle Veranstaltungen werde ich nie vergessen. Würdest Du wieder zur Wahl antreten? Man kann ja nur einmal im Leben „Hallertauer Hopfenkönigin“ werden, darum habe ich darüber nie nachgedacht. Ich kann aber jedem hopfenbegeisterten jungen Mädchen sagen: Macht mit und versucht es. Solch eine Chance bietet sich so schnell kein zweites Mal.
· Jede Kandidatin stellt sich auf der Bühne kurz vor und beantwortet vom Moderator noch 2 – 3 hopfenbezogene Fragen · Die drei Kandidatinnen mit den meisten Stimmen kommen in die nächste Runde. Im zweiten Wahlgang wird aus den drei Kandidatinnen mit den meisten Stimmen das Hallertauer Dreigestirn ermittelt · Das Hallertauer Dreigestirn wird auf 1 Jahr gewählt Termine: Das Dreigestirn wird bei der Organisation und Durchführung der zahlreichen Termine durch den Hopfenpflanzerverband Hallertau e. V. unterstützt: Antrittsbesuch bei Landwirtschaftsminister Brunner in München, Internationale Grüne Woche in Berlin, Neujahrsempfang bei Ministerpräsident Seehofer, Auftakt Hopfenspargel, Brauereibesuche/-feste, Hopfenfeste, Craft Brewers Conference in USA, IHB-Treffen Paris, Deutscher Brauertag in Berlin, Hopfen-Rundfahrt, Überreichung Erntekrone bei Bundespräsident Wulff in Berlin, VLB-Tagung in Berlin, Brau Beviale Nürnberg u.v.m. Infos: Telefon 08442 957200, Nicole Schellner
„Wachsende Bedeutung von Regionalität und Nachhaltigkeit“
Dr. Werner Gloßner Hauptgeschäftsführer Private Brauereien Bayern e. V.
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hr Verband nennt sich „Private Brauereien“; bis auf eine Handvoll staatlicher Braustätten kennen wir in Deutschland/Bayern doch nur „private“ Brauereien. Was bedeutet diese Bezeichnung also? Privatbrauereien sind schon etwas Besonderes. Im Gegensatz zu den Braukonzernen stehen hinter den privaten Brauereien Eigentümerfamilien, die persönlich im Betrieb Verantwortung tragen. Persönlich Verantwortung tragen heißt Nähe und Kontakt zu den Braumeistern und Geschäftsführern im Betrieb und in der Region, statt gesichtslose Manager, die bei Problemen schneller wechseln, als man schauen kann. Damit bieten Privatbrauereien handwerkliche Biere mit Geschmack, denn diese kleinen und mittelständischen Betriebe müssen nicht in Millionenabsätzen entscheiden, sondern können individuell ihre persönlichen Vorstellungen brauen. Da schmeckt man noch echte Vielfalt. Wie viele Mitglieder haben Sie in Bayern? Wie viele davon in der Hallertau? Wie bedeutsam ist für Sie die Hallertau als Bierlandschaft?
90% der 630 bayerischen Brauereien sind familiengeführte Privatbrauereien, für diese Unternehmen steht der Verband Private Brauereien Bayern. Dabei haben wir in der Hallertau noch eine erstaunlich hohe Brauereidichte, dies spricht für die Genussorientierung der Hallertauer. Mindestens 17 Privatbrauereien brauen hier wunderbare Biere. Dabei hat natürlich die Hallertau als weltweit größtes Hopfenanbaugebiet für die bayerischen Brauereien eine ganz besondere Bedeutung. Es ist noch nicht einmal die Menge an Hopfen, die dort angebaut wird. Was noch wichtiger ist, in der Hallertau wachsen weltweit mit die besten Aromahopfen, die es gibt. Die Qualität und natürlich der regionale Rohstoffbezug sind entscheidende Faktoren für den Hallertauer Hopfen. Welche Benefits haben die Brauereien von einer Mitgliedschaft im Verband? Was machen Sie alles für Ihre Mitglieder? Natürlich arbeiten wir an allen politischen Fronten, um Politikern zu erklären, was eine mittelständische Privatbrauerei ist und welche Rahmenbe-
dingungen sie zum Wirtschaften braucht. Wir stehen aber auch hinter dem internationalen Bierwettbewerb European Beer Star, damit werden jedes Jahr die weltweit besten Biere in verschiedensten Bierkategorien ausgezeichnet. Daneben ist ein ganz wichtiges Standbein unseres Verbandes die Beratung der Privatbrauereien mit unserem Spezialistenteam in unterschiedlichsten Fachbereichen. Wir setzen da an, wo der mittelständische Unternehmer, der ja in Personalunion Vertriebs-, Technik-, Marketingleiter und noch vieles mehr ist, an Grenzen stößt. Damit tragen wir zur Wettbewerbsfähigkeit der Privatbrauereien wesentlich bei. Stichwort European Beer Star – welche Zielsetzung verfolgen Sie genau damit? Wir wollen mit diesen jährlichen Auszeichnungen den Verbrauchern zeigen, wie ungeheuer breit die Vielfalt an Biersorten und Brauereien ist. Bier ist einfach mehr als die drei oder vier Fernsehmarken, die im TV zu sehen sind. Und hinter dieser Biervielfalt stehen eben die Privatbrauereien, die zwar kleine Werbebudgets haben, dafür aber klasse Biere. Mit dem Wettbewerb haben wir 2004
BIERLAND HALLERTAU
angefangen, mittlerweile haben wir jährlich fast 1 000 Biere aus allen Kontinenten dieser Welt.
um die Vielfalt der bayerischen noch um die der Hallertauer Brauereien bange, denn diese Betriebe bieten genau das.
Gab es auch schon European Beer StarPreisträger aus der Hallertau? Jedes Jahr, nicht nur eine Auszeichnung, sondern immer mehrere, wie man es für Hallertauer Qualität nicht anders erwartet. Die Gewinnerliste steht übrigens unter european-beer-star.de.
Was wünschen Sie sich von der Zukunft im Biermarkt? Das Leben ist kein Wunschkonzert, aber ich glaube schon, dass mehr und mehr Verbraucher bereit sind, beim Einkauf von Lebensmitteln und eben auch Bier nicht nur auf den Preis zu schauen, sondern auf Genuss, regionale Versorgung und persönlichen Kontakt zum Inhaber. Denn eines ist klar, kleine Lebensmittelbetriebe wie die Privatbrauereien können im Billigpreiskrieg der Konzerne nicht mithalten, sind aber klar an der Spitze, wenn es ums Genießen und um das Es-sich-gut-gehenlassen geht. Das brauchen wir noch stärker im Biermarkt Bayerns.
Mitglieder in der Hallertau
Glauben Sie dass sich die Vielfalt der Hallertauer (bayerischen) Bierlandschaft erhalten wird? Qualität, Genuss, Regionalität, Nachhaltigkeit – all das sind Faktoren, die eine hohe und weiter wachsende Bedeutung für die Verbraucher haben. Damit ist mir weder
85263 84048 84079 84098 84066 92339 93337 93339 93343 93309 93309 93077 93356 93354 93326 93326 93326
Pfaffenhofen/Ilm: Müllerbräu Mainburg: Zieglerbräu Bruckberg: Brauerei Wimmer Hohenthann: Schlossbrauerei Hohenthann Pfaffenberg: Privatbrauerei Stöttner Beilngries: Brauerei Schattenhofer Riedenburg: Friedrich Riemhofer Riedenburg: Riedenburger Brauhaus Michael Krieger Essing: Brauereigasthof Josef Schneider Kelheim: Brauerei Frischeisen Kelheim: Private Weißbierbrauerei G. Schneider & Sohn Bad Abbach: Brauerei-Gasthof Berghammer Teugn: Brauerei Franz Dantscher Siegenburg: Siegenburger Spezialitätenbrauerei Abensberg: Hofbräu Abensberg Abensberg: Ottenbräu Abensberg Abensberg: Brauerei zum Kuchlbauer
Eine echte Erfolgsgeschichte: der European Beer Star Vor sieben Jahren wurde der „European Beer Star“ vom Verband der Privaten Brauereien ins Leben gerufen. Ziel war es, den besten, charaktervollsten Bieren in Europa eine Bühne zu bauen und dazu beizutragen, das hochwertige Kulturgut und Lebensmittel Bier aufzuwerten. Waren es anfänglich 271 Biere aus 16 Ländern, nehmen bei diesem jährlich stattfindenden Verkoster-Wettbewerb inzwischen rund 1 000 Biere aus 34 Ländern aller Kontinente teil und stellen sich dem Urteil einer 88-köpfigen
Fach-Jury, die in einer Blindverkostung nach sensorischen Kriterien Gold, Silber und Bronze vergibt. Längst ist die Verkostung im renommierten Doemens-Institut in Gräfelfing bei München ebenso ein Medienereignis wie die Verleihung der Preise im Rahmen der Messe Brau Beviale in Nürnberg. In der Öffentlichkeit ist der European Beer Star als größter Europäischer Bierwettbewerb angekommen. Und auch Brauereien der Hallertau, wie das Weißbierbrauhaus Schneider in Kelheim oder die kleine Familienbrauerei Ottenbräu in Abensberg, sind regelmäßig unter den Gewinnern dieser Bier-Champions-League! www.european-beer-star.de
Anfang Oktober treffen sich wieder Bier-Experten aus aller Welt zur längsten Verkoster-Tafel der Welt in Gräfelfing.
Bewertet wird allein nach genau den Kriterien, die auch jeder Biertrinker kennt: Optik, Geruch und Geschmack.
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KULINARIK
Altmühltaler Lamm und Hopfenspargel
Dem Mainburger Spitzenkoch PAUL GRASMAIER (Espert-Klause) in Topf und Pfanne geschaut.
Zutaten für 4 Personen: 600g parierter Rücken vom Altmühltaler Lamm 200g geräuchertes Wammerl in möglichst lange, dünne Streifen geschnitten 80g schwarze Belugalinsen 100g weißer und grüner Lauch in Rauten geschnitten 100g Kartoffeln, geschält, in Würfel geschnitten 200g Hopfenspargel, geputzt, gewaschen und von Wurzeln befreit 80g Zwiebel, in feine Würfel geschnitten 1 Knoblauchzehe, mit etwas Salz, gehackt, zu einer Paste zerrieben 150g Sahne 100g Schmand 200g Milch 100g Weißbier Salz, Pfeffer, Muskat, Koriandersamen (am besten frisch gemahlen), Butter und Olivenöl 1 El frischer Thymian, gezupft
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ie Belugalinsen in einem Sieb abbrausen und ca. zwei Stunden mit einem Lorbeerblatt, reichlich mit Wasser bedeckt, einweichen. Zwiebeln fein schneiden und die Hälfte in etwas Olivenöl mit einer Spitze von der Knoblauchpaste anschwitzen. Die Linsen mit dem Einweichwasser und dem Lorbeerblatt dazugeben und ca. 15 Minuten bissfest kochen. Wenn die Linsen ihren Garpunkt erreicht haben, das verbliebene Wasser mittels eines feinen Siebs abgießen und die Linsen darin abtropfen lassen. Danach etwas Salzwasser zum Kochen bringen und erst die Lauchrauten, dann die Kartoffelwürfel am besten im selben Wasser blanchieren und kalt abschrecken. Um die Farbe des Lauches zu erhalten, sollte das Abkühlen möglichst schnell erfolgen. Den Hopfenspargel mehrmals wässern und gründlich von Sand und harten Stielteilen befreien. Der Hopfenspargel muss so weit zum Kopf hin gebrochen werden, bis er leicht abknickt. Manchmal bleibt davon nur eine kleine genießbare Spitze übrig. Man muss,
um später ein optimales Ergebnis zu erzielen, dies sehr gründlich erledigen, damit daraus kein zähes Gemüse wird. Nicht umsonst hat der Hopfenspargel diesen stolzen Preis! Die Lammrücken von Sehnen und Häutchen befreien und mit Salz, Pfeffer und etwas Knoblauchpaste würzen. Nur kurz mit etwas Olivenöl anbraten, das Fleisch soll innen komplett roh bleiben. Danach mit den feinen Speckscheiben streng umwickeln und im Ofen bei ca. 80° C ca. 35 Minuten erwärmen. In der Zwischenzeit den Rest der Zwiebeln mit dosierter Knoblauchpaste in etwas Butter anschwitzen, den rohen Hopfenspargel dazugeben und bissfest braten, die trockenen Kartoffelwürfel dazugeben und mitbraten. Jetzt kommen die Lauchrauten mit dazu, werden kurz mit angebraten und dann mit Salz, Pfeffer, Muskat und Korianderpulver gewürzt. Die Sahne und den Schmand mit dazugeben und etwas einkochen. Der Hopfenspargel sollte noch immer bissfest sein. Wenn man zu viel Flüssigkeit
KULINARIK
hat, diese separat in einer Pfanne reduzieren und wieder zum Gemüse geben. Jetzt die Menge an Belugalinsen nach Vorliebe dazugeben, alles einmal kurz erwärmen. Die Linsen sollten möglichst wenig mitgekocht werden, ansonsten verfärbt sich das Gemüse zu einer grauen Masse und ist somit nicht sehr ansehnlich. Noch einen kleinen Schuß Weißbier dazu und mittig auf einem nicht zu flachen Teller anrichten. Das Gemüse wird am besten, wenn alles gut vorbereitet und in einem Durchgang zubereitet wird. Die Lammrolle kann noch mal in etwas Butter von allen Seiten angebraten werden. Zum Schluss den frischen Thymian mit in die Pfanne geben und die Fleischrolle darin schwenken, den Lammrücken in Scheiben schneiden und auf dem Gemüse gefächert anrichten.
Kleiner optischer Trick: Milch mit Salz, Pfeffer, Koriander und Muskat würzen, ankochen und mit einem Pürierstab aufschäumen, diesen Schaum zur Hälfte unter das Gemüse heben und auch damit dekorieren, so wirkt das Gericht noch luftiger. www.espert-klause.de
Unsere Anmerkung: Das Rezept klingt grandios. Wir sind überzeugt, dass dieses Gericht auch mit „normalem“ Spargel viel Freude machen wird ...
IN KÜRZE: Hopfenspargel
Die jungen Triebe der Hopfenpflanze, die im Frühjahr bis auf die Haupttriebe entfernt werden, bezeichnet man als Hopfenspargel. Diese wurden auch bereits in der Vergangenheit „geerntet“ und zubereitet, gerieten dann aber in Vergessenheit. Heute vermarkten wieder mehr Hopfenpflanzer die Sprossen als Delikatesse. Die kurze Wachstumszeit von Mitte März bis Anfang April und die aufwändige Ernte machen dieses außergewöhnliche Gemüse zu einer teuren Rarität. Seit einigen Jahren gibt es eine Initiative von verschiedenen Gastronomen der Hallertau, die im Frühjahr „Hopfenspargelwochen“ ausrichten und dabei großen Zuspruch erfahren. Und es gibt Hopfenbauern, die sich als Anbieter von Hopfenspargel spezialisiert haben, wie die Familie Bogenrieder in Ebrantshausen bei Mainburg. (www.hopfensprossen.de)
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HISTORIE
Hopfen-Moderator und Kreisrat (Freising) HANS NEUMAIER wirft einen Blick auf die alte, raue Hopfenzupferzeit.
„Brouada, da hamma zoug’haut ...“
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nfang der sechziger Jahre verdrängte die Hopfenzupfmaschine die bis dahin benötigten Saisonarbeiter, die Hopfenzupfer oder die Hopfenbrocker. Man kann es sich heute überhaupt nicht mehr vorstellen, dass in einem Gebiet wie dem ehemaligen Landkreis Mainburg mit ca. 15.000 Einwohnern auf einen Schlag 30.000 Arbeitskräfte erschienen, um die Hopfenernte zu bewältigen. Schauen wir in das beginnende 19. Jahrhundert, wo die Hopfenkultur in der Hallertau sich ausbreitete. Damals wurde der Hopfen am Hofe, zu Hause gezupft. „Wenn der Hopfen zu Hause ist, darf man keine Stunde versäumen, die Häupter von den Ranken abzumachen. Dazu kann man alle Müßigen, Kinder und alte Weiber gebrauchen, jedoch muss man auch hier persönlich Aufsicht halten.“ Diese Idylle hielt nicht allzu lange. Die Hallertau entwickelte sich rasch zum bedeutendsten Hopfenanbaugebiet im Deutschen Reich. Die mit Hopfen bebauten Flächen wuchsen rasant. Bald fand die Hopfenpflücke draußen in den Hopfengärten statt. Man brauchte immer mehr
Arbeitskräfte, die von überall her in die Holledau kamen, um etwas zu verdienen und um etwas zu erleben. Ja, es muss heftig was los gewesen sein im Hopfenland, sobald es zum Aufeinandertreffen von einheimischer Bevölkerung und dem bunt gemischten Hopfenzupfervolk kam. Die Pfarrer schlugen jedes Jahr aufs Neue die Hände über dem Kopf zusammen, die Polizeistationen erhielten ihre jährlichen Verstärkungen und es galten besondere Vorschriften, wie zum Beispiel vorverlegte Sperrstunde sowie Regeln für das Nachtlager. Geholfen hat es wenig, was bei den Zuständen, wie sie der große Hallertauer Chronist und Pfarrer Johann Schmid schildert, auch nicht weiter verwunderlich ist. Verführung zu schändlichsten Lastern „Die Hopfenernte dauert 2-3 Wochen, anscheinend eine kurze Zeit, aber sie reicht hin, um das ganze Landschaftsund Volksbild der Hollerdau total zu verändern. Da strömen und streunen ganze Scharen von Leuten jeden Alters, Geschlechtes, einzelne Personen und ganze Familien mit ihren Handwägen in
der Hollerdau herum, ein geradezu internationales Publikum, Leute aus aller Herren Länder, Waldler, Böhmen, Slowaken, Preußen und Sachsen, verunglückte Studenten, verkrachte Adelige, Münchner Luki und Strizzi nebst ihrem langhaarigen Anhang, professionelle Landstreicher mit allerlei Weibervolk, die einen, um wirklich Arbeit und Verdienst zu suchen, die anderen aber nur, um ein zügelloses, liederliches Leben zu führen, wozu sich hier Gelegenheit bietet. Besonders solche Plätze werden aufgesucht, wo recht viele und natürlich rare Elemente versammelt sind, wie z.B. auf dem englischen Gute Marzill. Dass dabei die Verführung zu den schändlichsten Lastern die größten Triumphe feiert, muss jeder wahre Menschenfreund aufs Tiefste bedauern.“ Leider bleibt uns Pfarrer Schmid konkretere Hinweise auf das Leben und Treiben in dem von der englischen Firma Wigan, Richardson und Co bewirtschafteten Gut Marzill schuldig. So erfahren wir nicht, welche „raren – modern gesprochen – welche multikulturellen Elemente“ sich dort getroffen haben könnten.
HISTORIE
Aber es gab noch einen Platz mitten in der Holledau, den diese Spezies von Hopfenzupfern gerne aufgesucht hat. Das war die so genannte „Böhmische Kuchel“ bei Puttenhausen. Dort trafen sich auf einem freien Platz, gut im Wald versteckt, diejenigen, die noch keinen festen Arbeitsplatz beim Hopfenbauern hatten. Sie warteten darauf, dass ein Bauer noch einige Hopfenzupfer brauchte, wenn die Bestellten in nicht ausreichender Zahl gekommen waren oder die Hopfenernte etwas reichlicher als geschätzt ausgefallen war. In der Zeitung „Der Hopfenbauer“ wird die „Böhmische Kuchel“ etwas näher beschrieben: „Bei der Plankenmühle vor Puttenhausen liegt am Waldessaum ein historischer Platz, die Böhmkuchel. Von jeher war dieses Fleckchen Erde das Eldorado aller fahrenden Sänger, Besenbinder, Korbmacher, Grandler und Zigeuner. Die Saison, welche im Mai beginnt und bis September dauert, drückt nicht nur dem Kurort selbst, sondern der ganzen Umgegend ihr eigenartiges Gepräge auf. Ein rauchender Planwagen, Kindergeschrei und das Bellen eines Hündchens bilden die Szenerie, vor der sich das Leben und Treiben abspielt. Mannigfach sind die Wünsche dieser illustren Gesellschaft. Brauchen können sie alles, was die Erde erzeugt. Gsott und Hafer für den Gillamoosvollblut, Milch und Brot für die Kinder; Geld für den Gemahl, der in irgendeiner Wirtschaft der Nachbarschaft seine, mit einem Dutzend unechten Ringen gezierte Hand auf den Tisch legt und Lügen erzählt, dass die Bilder an den Wänden erschauern.“ „Böhmische Kuchel“ als Treff Dort in der „Böhmischen Kuchel“ waren die Außenseiter, die Landstreicher und Hamperer unter sich. Dort rauften die, die sich im Wirtshaus nicht mehr blicken lassen durften. Da schlug die Regenschirmflickersfrau ein gestohlenes Parasol auf dem Waldlerschädel eines Scherenschleifers entzwei. Die Besenbinder, Körbezäuner und sonstige
Landfahrende rauften, dass ausgerissene Haare und Trümmer von Kinderwägen durch die Luft flogen. Die Hopfenzupferraufereien nahmen teilweise Formen von regelrechten Schlachten an. Als ausgewiesene „Hopfenzupferkriege“ wurden die wildesten Exzesse weit über die Hallertau hinaus bekannt. Insbesondere die Vorkommnisse in Elsendorf, Enzelhausen und die großen Kämpfe zwischen Einheimischen und Hopfenzupfern am Abend des 10. September 1955 im Markt Au in der Hallertau schlugen hohe Wellen in der Presse und vor den Gerichten.
Ausgangspunkt war ein Appersdorfer Wirtshaus, wo sich zwei junge Hopfenzupfer um eine hübsche Regensburger Pflückerin zu streiten begannen. Bald zertrümmmerten die Streithähne, die schon nicht mehr wussten, warum gerauft wurde, die Einrichtung des Appersdorfer Wirtshauses und man zog weiter nach Elsendorf. Das dortige Wirtshaus wurde ebenfalls völlig demoliert. Die Rauferei erfasste bald die ganze Ortschaft Elsendorf. Die Gendarmen der kleinen Elsendorfer Polizeistation waren machtlos, aber weil gerade Manöver in
Hopfenzupfer bei der Arbeit.
Warum wurde überhaupt gerauft? Häufig ging es los nach reichlichem Biergenuss, man war in der Fremde und konnte sich einmal aufführen. Konflikte zwischen Einheimischen und Auswärtigen wegen abfälliger Äußerungen, wie „Hopfazupfa hint eisteign“, traditionelle landsmannschaftliche Abneigungen wie „Rottaler gegen Oberpfälzer“ und nicht zuletzt der häufigste Grund bei den Auseinandersetzungen, eine schöne Hopfenzupferin, waren das Gemisch für heftigste Schlägereien. So schreibt der Holledauer Berichterstatter von einem besonders wüsten Hopfenzupferkrieg, der sich von Appersdorf bis nach Elsendorf hinzog.
der Nähe stattfanden, rief man das Militär zu Hilfe. So rückte die vierte Batterie des achten Feldartillerieregiments in Elsendorf ein, um den Frieden wieder herzustellen. „Mit voller Kraft stürzten sich die Truppen gleich in den Kampf, mit dem Resultat, dass alle zuerst feindlichen Pflücker gemeinsame Front gegen die Soldaten machten.“ Das Ende der Schlacht zeigte sich am anderen Tag, neben dem kaputten Wirtshausmobiliar gab es zahlreiche Verletzte und eine Reihe „blessierter Schädel“.
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HISTORIE
Es verging keine Zupfersaison ohne kleinere oder größere „Ereignisse“. Hier eine kleine Auswahl aus den Hallertauer Zeitungen: Au in der Hallertau – Da hier ist der vergangene Sonntag ohne Störung verlaufen. Dagegen gab es im benachbarten Haslach Krawall. Hopfenpflücker aus der Nachbarschaft wollten im Hofe des Herrn Forster (Oberhuber) mit den Arbeitern desselben
Walkertshofen – Letzten Montag abends entstand in der Gastwirtschaft Stiegler in Tabakried eine größere Hopfenzupferschlacht. In Treue vereint rauften die Giesinger und die Niederbayern, vom Gäuboden und Rottal, um eine Gaudi zu inszenieren. In der Gaststube wurde alles kurz und klein geschlagen. Eine neutrale Macht in Gestalt des Korbflechters Franz Jäger aus Neustadt a. d. Donau versuchte vermittelnd einzugreifen, wofür er eine Tracht Prügel erhielt, dass ihm Hören und Sehen verging.
Originalschauplatz: Gasthof zur Post in Au/Hallertau.
Streit anfangen. Als der Bauer sie fort schaffte, schlugen sie ihn mit einer Bierflasche nieder. Darauf legten sich die eigenen Hopfenpflücker für den Bauern ein und verhauten die Eindringlinge mit Odelschapfer und anderen Werkzeugen windelweich. In Osseltshausen wurden dem Wirt die Fenster eingeschlagen. Pürkwang – Zwischen Hopfenzupfern kam es in der Nacht zu einer großen Prügelei, die sich beängstigend auszuweiten drohte. Einigen besonnenen Elementen gelang es mit der Zeit, die Erregung abzudämmen, wodurch schlimmere Auswirkungen verhütet wurden. Dass es zerkratzte Gesichter und einige Beulen gab, gehört mit zur Sache.
Brouda, sagt ein Waldler; do hamma zoughaut. Die Gendarmerie Pfeffenhausen verschaffte einigen der Hauptkrakeler einen kosten- und spesenfreien Aufenthalt im Amtsgerichtgefängnis Rottenburg. Der Wirt erlitt einen Schaden von 200 Mark. Mainburg – In einer hiesigen Brauerei entstand gestern abend zwischen mehreren Hopfenzupfern eine Rauferei größeren Stils. Durch Eingreifen der Polizei wurde diese beendet und die „Hauptradaubrüder“ notiert. Also, eine zünftige Rauferei muss auch eine Freude machen. Anscheinend bedeutete das Raufen eine rechte Gaudi. Dazu ein Bericht aus Kirchdorf/Rudelzhausen:
In der Nacht von Sonntag auf Montag entstand in und vor der Gastwirtschaft Kammerer in Kirchdorf eine große Zupfianerrauferei. Mit Salzbüchseln, Maßkrügen und Stöcken wurden die Gegensätze ausgetragen. Wild wogte der Kampf hin und her. Durchlöcherte Haut, gebrochene Nasenbeine, gequetschte Finger, Hautabschürfungen und eingeschlagene Zähne kennzeichneten den Großkampftag. Maßkrugscherben und zerbrochene Stühle bezeichneten die Stätte des Grauens. Zwei der besten Kämpfer, ausgestattet mit allen Merkmalen einer durchfochtenen Nacht, wurden in das Amtsgerichtsgefängnis Mainburg gebracht. „Hopfenzupferkrieg“ 1955 Während des Krieges war man stiller geworden, das Bier war dünn, die Gemüter waren gedrückt. Man glaubte, es werde künftig ruhiger, weil man es längst aufgegeben habe, um die Zupferinnen zu streiten. Dieser Eindruck täuschte gewaltig, in den 50er Jahren setzten die Raufereien erneut und mit großer Heftigkeit ein. Trotz strenger Vorschriften seitens der Behörden, wie z. B. „nach 23 Uhr dürfen sich Hopfenpflücker außerhalb ihrer Wohn-und Schlafstätte nicht mehr aufhalten“ oder „sämtlichen Hopfenpflückern ist es verboten, Messer mit feststehender Klinge bei sich zu führen“, kam es immer wieder zu teils folgenschweren Zusammenstößen. Ein unrühmlicher Höhepunkt spielte sich am Abend des 10. September 1955 mit dem vorhin erwähnten Hopfenzupferkrieg ab. Es muss eine massive Auseinandersetzung gewesen sein, auf der einen Seite die Straubinger Hopfenzupfer, auf der Gegenseite die tapferen Auer Burschen und dazwischen zwei Polizisten. Zu beklagen sind am Ende der Schlacht schwere Verletzungen durch den Einsatz von Messern und Mistgabeln, wie zwei Lungenstiche, ein Herzbeutelstich, ein Oberschenkelstich, ein bewusstloser Hopfenzupfer, den ein geworfener Vorschlaghammer am Kopf getroffen hatte. Obwohl vor Gericht die
HISTORIE
Beteiligten sich gegenseitig die Schuld zuschoben – gerauft haben nur die anderen – gab es nach der zweitägigen Verhandlung mit 17 Angeklagten im Auer Landfriedensbruchprozess einige Gefängnisstrafen mit und ohne Bewährung sowie Geldstrafen. Bei diesem historischen Auer Gefecht tat sich auch eine Kompanie Pflückerinnen hervor, die ihre Gegner mit fortwährendem Bierglaswerfen im Rosenwirt zum Rückzug gezwungen hatten. So soll die letzte diesbezügliche Anekdote aus der Hopfenzupferzeit dem weiblichen Geschlecht gewidmet sein. Der Vorfall von 1958 steht unter der Überschrift „Leberknödel flogen im Hopfengarten“:
geschosse Verwendung fanden. Dann warfen sich die beiden die Teller ins Gesicht. Als der Kampf noch unentschieden war, gingen die Blondinen zum Nahkampf über. Es flogen erst die Hopfenkörbe, wobei die Dolden in alle Winde zerstreut wurden. Noch eine Zeit lang währte der Kampf am Boden, bis der Sieg entschieden war. Eine biss ihre Gegnerin kurzentschlossen in die Wange und erreichte einen sogenannten Ko-Sieg. Im Bayerischen Wald geht es weiter, sagte die Besiegte, wenn nicht schon früher.
Polizeistation Volkenschwand: Fast jeder Ort in der Hallertau hatte seine Gendarme.
Wie soll man es ausdrücken, leider oder Gott sei Dank ging es mit den Hopfenzupfern nicht mehr lange weiter. Schon 1960 hatten die eisernen Hopfenpflücker siebzig Prozent der Hallertau erobert. Die Narben sind lange verheilt, die Stichmesser weggelegt, es brach die große Friedenszeit in der Hallertau an.
geblieben. Es war zur Mittagszeit, als das Essen in den Hopfengarten gebracht wurde (Suppe, Leberknödel, Schweinebraten und Gemüse). Einem Wortgefecht folgte die Suppe, dann die Leberknödel, die als Wurf-
IMAGO87
Koppenwall – Zwei Mädchen im Alter von 18 und 19 Jahren lieferten sich in einem Hopfengarten einen Kampf. Der Anlass dazu war
ein Bruderherz, das die andere sich angeln will, das sie aber nicht haben soll. Das Brüderlein ist im Bayerischen Wald zurück
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AUER HOPFENFEST 28. Juli – 01. August FESTIVAL DER SINNE 06.–07. August, Schloss Ratzenhofen; mit der Wolnzacher Tanzlmusi, dem Landshuter Dixieland-Stammtisch u. v. m.
BARTHELMARKT OBERSTIMM 26. – 29. AUGUST 2011
HOPFENZUPFERFEST HAUNSBACH 14. August INTERNATIONALES GRASBAHN-RENNEN 15. August, Zeilhofbahn Wolnzach WOLNZACHER VOLKSFEST UND WAHL DER HOPFENKÖNIGIN 16. August, Wolnzach FÜHRUNG DURCH DAS HOPFENFORSCHUNGSINSTITUT HÜLL 19. August, 17.00 Uhr
HOPFENKRANZLFEST MAUERN 04. SEPTEMBER 2011
RÖMERFEST „SALVE ABUSINA! 26. – 28. August, „Römertage in Bad Gögging“ im Römerkastell Abusina in Eining, Neustadt a.d. Donau „REISE IN DIE HOPFENZUPFERZEIT“ Museumspädagogik für Kinder · 30. – 31. August, Alter Bahnhof Wolnzach, Anmeldung, Tel.: 08442 - 75 74 VOLKSFEST FREISING 02. – 11. September
GILLAMOOS, ABENSBERG (Volksfest mit Warenmarkt) 01. – 05. SEPTEMBER 2011
„RUND UM DEN HOPFEN DURCH DIE HALLERTAU“ Geführte Radtour am 04. September: Strecke ca. 20 km, für Genussradler; Treffpunkt: Freibad Obersüßbach Weitere Infos: www.tourismus-landshut.de HERBSTSCHAU MOOSBURG 09. – 18. September HOFFEST DER SCHLOSSBRAUEREI HOHENTHANN 10. /11. September · mit Brauereiführung
MAINBURGER GALLIMARKT 07. – 10. OKTOBER 2011 (mit Landmaschinen- und Gewerbeschau)
VOLKSFEST IN GEISENFELD 16. –20. September BAUERNMARKT RATZENHOFEN 18. September, Schloss Ratzenhofen NANDLSTÄDTER HOPFENFEST 02. Oktober KIRCHWEIHMARKT FREISING 15. Oktober SÄNGER- UND MUSIKANTENHOAGARTN 22. Oktober, Au/Hallertau GLÜHWEINFAHRT ZUM WELTENBURGER KLOSTERMARKT 25. - 27. November, Schifffahrt Kelheim WEIHNACHTSMARKT AM KUCHLBAUER-TURM 25. – 27. November, dann jeweils Mi. bis So. bis einschl. 18. Dezember, Abensberg
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RADTOUR
Abensberg Kloster Weltenburg
Schwierigkeitsgrad: Leicht/Mittel Länge: 65 km
Biburg
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Schloss Ratzenhofen Elsendorf
alle Fotos: Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V. / Rainer Schneck (großes Foto), Peter Bohn (Radfahrer),
Bad Gögging), Schloss Ratzenhofen (Ratzenhofen), Mainburg (Stadt Mainburg)
Bad Gögging
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Mainburg
ir beginnen die Radtour mit einer Schifffahrt durch den wildromantischen Donaudurchbruch zum Kloster Weltenburg. Im Informationszentrum des Klosters Weltenburg erfährt man interessante Details über die älteste Klosterbrauerei der Welt und das klösterliche Leben sowie über das Naturschutzgebiet Weltenburger Enge mit Europadiplom.
dem Abensradweg nach Abensberg. Von Weitem grüßt der neue Kuchlbauer Turm nach den Entwürfen von Friedensreich Hundertwasser. Auch die historische Altstadt mit dem interessenten Stadtmuseum ist ein Erlebnis. Beliebt bei Jung und Alt ist auch der kurze Abstecher auf einem eigenen Radweg zum Vogel- und Tierpark mit GreifvogelFreiflugschau. Wir folgen der Beschilderung
Auf einem eigenständigen Radweg erreichen wir Train mit dem Wasserschloss und dem neu errichteten Zehentstadel. Wir folgen weiter der Abens nach Elsendorf und Ratzenhofen. Der Biergarten Schloss Ratzenhofen ist an den Wochenenden das Mekka der Biergartenfreunde. Nun sind es nur noch wenige Kilometer zu unserem Ziel nach Mainburg, dem Herz der Hallertau.
Über Staubing vorbei an Sandharlanden, der Spargel- und Beerenhochburg im Landkreis Kelheim, auf dem Donauradweg nach Bad Gögging. Wer sich für die römische Geschichte interessiert, sollte nach dem Naturschutzgebiet Sandharlandener Heide den Radweg entlang der Kreisstraße nach Eining zum Kastell Abusina folgen. Auch das Römische Museum St. Andreas in Bad Gögging ist einen Besuch wert. Ab Bad Gögging folgen wir
des Abensradweges nach Biburg. Für Freunde des romanischen Baustils ist die Klosterkirche Biburg ein Pflichtprogramm. Einem künstlerischen Gegensatz zur schlichten Romanik hat der Künstler Angerer der Ältere nur einige Meter entfernt mit seiner Erlöserkapelle geschaffen. Nächster Halt ist der malerische Markt Siegenburg mit St. Nikolaus, dem Dom der Hallertau, bei dem gegenüber noch auf dem Brauereidach der Storch klappert.
Die Freizeitbus-Linie 3 bringt uns an den Wochenenden dann bequem zurück zum Ausgangspunkt nach Kelheim. Abensberg ist auch der ideale Ausgangspunkt für einen Abstecher auf dem Abensradweg ins Hopfenland Hallertau bis Mainburg. Wer nicht mit dem Freizeitbus zum Ausgangspunkt zurückgebracht werden möchte, kann über den Radweg Kelheim – Abensberg mit geringen Steigungen zurück nach Saal bzw. Kelheim radeln.
RADTOUR
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Vom Altmühltal ins Herz der Hallertau Unser Tourenvorschlag: VON KELHEIM NACH MAINBURG und mit dem Bus zurück.
Kloster Weltenburg
Bad Gögging
Abensberg
Schloss Ratzenhofen
Mainburg
왘 TIPP Unterkunfts-Verzeichnis im Gästejournal 2011/2012: www.hopfenland-hallertau.de
KULINARIK
Bier-Genuss-Seminare DR. CHRISTOPH PINZL lädt ins DEUTSCHE HOPFENMUSEUM zu einer kulinarischen Erfahrung der besonderen Art.
Diese brauereiunabhängigen Bier-Genuss-Seminare vermitteln die Geschmacks- und Sortenvielfalt der Biere sowie die Kunst des Bierbrauens. Je nach Seminar werden 5–8 Biere verkostet und erklärt. Dazu wird Brot und Tafelwasser gereicht. Die Seminare dauern im Schnitt 1,5 Stunden. Aber Achtung: Nachdem man die Biere – im Gegensatz zum Wein – wirklich schlucken muss, um das gesamte Geschmackserlebnis zu bekommen, sollte man hinterher nicht mehr Auto fahren müssen. Am besten Gruppen bilden oder den Museums-Shuttle zum ICE-Bahnhof Rohrbach (5 Min.) in Anspruch nehmen.
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olnzach – Bayern ist der Nabel der Bierwelt. Zum Bier passen nur möglichst deftige Fleischspeisen. Die Skandinavier brauen nur Dünnbier. Wenn Sie diese Aussagen unterstreichen wollen oder auch nur irgendwelche Zweifel an deren Richtigkeit hegen, dann sollten Sie nach den Bier-Genuss-Seminaren im Deutschen Hopfenmuseum in Wolnzach fragen. Diese von ausgebildeten BierSommeliers geleiteten Seminare liefern nicht nur sensationelle Geschmackserlebnisse und einen höchst vergnüglichen wie informativen Abend. Sie räumen auch mit so manchen liebgewonnenen (Vor-)Urteilen auf.
Folgende Seminare stehen für Gruppen zur Auswahl: · Prämierte bayerische Biere · Internationale Spezialitäten · Regionale Biere
Foto: Deutsches Hopfenmuseum
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· Biere aus Belgien · Bier aus England · Hopfen – die Seele des Bieres · Microbreweries/ Craft Brewer aus den USA · Bio-Biere · Edel-Biere Dazu offeriert der Leiter des Hopfenmuseums, Dr. Christoph Pinzl, immer wieder thematisch wechselnde Bier-GenussSeminare, wie z. B. „Bier und Schokolade“ (13. Dezember) oder „Historische Biere aus Deutschland“ (22. November). Die Seminargebühren betragen in der Regel zwischen 15 und 18 Euro. Ein wahrlich preiswertes Vergnügen, das auch noch viel Wissenswertes über Bier vermittelt. Siehe oben: Die Avantgarde der Bierbrauer (Craft Brewer) sitzt in den USA, Bier harmoniert wunderbar mit Süßspeisen und in Skandinavien gibt es inzwischen so viele stilprägende Kultbiere, dass zigtausende Besucher aus aller Welt auf Bierfestivals pilgern!
IN KÜRZE: Weitere Termine 2011 (Auswahl) im Deutschen Hopfenmuseum
· Samstag, 15. Oktober Konzert Irish Night „A Pint o’Music“
· Donnerstag, 1. September bis Freitag, 2. September Kinderprogramm „Reise in die Hopfenzupferzeit“
· Samstag, 5. November Konzert „Sauglocknläutn“
· Samstag, 24. September Braukurs „Bierbrauen für Einsteiger“
· Dienstag, 22. November Bierseminar-Bierverkostung „Historische Biere aus Deutschland“
· Dienstag, 11. Oktober Bierseminar-Bierverkostung „Bier und Käse“
· Dienstag, 13. Dezember Bierseminar-Bierverkostung „Bier und Schokolade“
www.hopfenmuseum.de · Elsenheimerstraße 2, 85283 Wolnzach · Tel.: 08442 7574
INTERVIEW
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ie heißt es so schön, für die Verwertung von Immobilien gibt es drei Kriterien: Lage, Lage, Lage. Wie würden Sie die „Region Hallertau“ einordnen? Die Region Hallertau ist hinsichtlich Lage teilweise nicht ganz unproblematisch. Wir haben zwar das schöne Umfeld einer authentischen Kulturlandschaft, eine gute Versorgung mit Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten, Schulen, Ärzten usw. in den Klein- und Mittelzentren, die Nähe zum Flughafen und
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registrieren wir den Trend zum Home-Office. Die Leute verbringen vielleicht noch 3-4 Tage tatsächlich in ihrem Büro und erledigen den Rest ihrer Arbeit von zu Hause in Form von Telefonkonferenzen oder dezentralen Arbeitsplätzen. Entscheidend ist für diesen Personenkreis eher die Nähe zum Flughafen. Dieser Käuferkreis sucht vermehrt auch exklusive Immobilien in landschaftlich reizvoller Lage im Einzugsbereich des Flughafens. Davon kann die Hallertau profitieren.
PETER STANGLMAIER, Immobilienexperte
„DIE HALLERTAU LÄSST EINEM DAS HERZ AUFGEHEN!“ den Städten Freising, München, Ingolstadt etc. aber, außer in Pfaffenhofen, ein schlechtes öffentliches Verkehrsnetz. Dieser letzte Punkt hat durch den harten Winter 2006 sowie den in den Folgejahren ständig steigenden Benzinpreis erhöhte Bedeutung bekommen und zu einem Trend zurück in die Ballungszentren geführt. Verglichen mit anderen Regionen im Bundesgebiet mit ähnlichen Gegebenheiten wie in der Hallertau ist dies jedoch eine Überreaktion und die Lage der Region ist meiner Ansicht nach insgesamt besser, als sie im Augenblick bewertet wird. Im Gegensatz zur Metropol-Region München sind die Immobilienpreise in der Hallertau – von lokalen Unterschieden abgesehen – eher moderat. Welche Entwicklung der Immobilienpreise erwarten Sie? Lohnt sich jetzt (noch) der Kauf? Aufgrund der bereits angesprochenen Entwicklung war der Markt in der Region Hallertau eher deflationär. Wenn Sie heute nicht gekauft haben, haben Sie die Immobilie morgen unter Umständen billiger bekommen. Dieser Trend ist gebrochen und die Preise haben sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Da jedoch der boomende Markt im Landkreis noch keine großartigen Spuren hinterlassen hat und die Zinsen nach wie vor günstig sind, lohnt sich nach meinem Dafürhalten ein Kauf auf jeden Fall. Wir erwarten aufgrund des geänderten Verbraucherverhaltens auch für die Region Hallertau anziehende Preise. Die in den Ballungsgebieten stark steigenden Preise werden das doch erheblich günstigere Umfeld auch gerade für Familien wieder attraktiver machen. Wir erleben jetzt oft, dass ein guter DSL-Anschluss das öffentliche Verkehrssystem teilweise ersetzen kann. Vermehrt
Die Hallertau ist von Klein- und Mittelzentren geprägt. Wie werden sich diese aus Ihrer Sicht entwickeln? Sehen Sie ein Potenzial für Ferienwohnungen bzw. Zweitwohnungen? Die Klein- und Mittelzentren der Hallertau leiden im Augenblick noch unter den innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen. Anhand der geplanten und bereits im Bau befindlichen Umgehungen kann man erkennen, dass an diesem Problem gearbeitet wird. Ich gehe davon aus, dass sich dadurch die jeweiligen Ortschaften sehr positiv entwickeln werden. Auch Rad- und Wanderwege werden in zunehmendem Maße erschlossen. Beim augenblicklichen Stand der Dinge sehen wir eher Potenzial für Ausflugstourismus, weniger für Ferien- oder Zweitwohnungen. Wenn vorstehende Trends weiter forciert werden, sich das gastronomische Angebot verbessert und entsprechende Gelder in ein gezieltes Marketing investiert werden, wird sich das langfristig ändern. Die Hallertau ist eine alte Kulturlandschaft, aber eine noch recht junge Tourismus-Region. Die Wurzeln Ihrer Familie liegen in der Hallertau: Was ist Ihr „Lieblingsfleck“ in der Hallertau? „Lieblingsflecken“ in der Hallertau habe ich viele. Allein schon eine Fahrt auf der Hopfenstraße von Freising nach Au im Frühjahr mit Blick auf die gelben Rapsfelder, die Hopfenstangen und die umliegenden Dörfer mit ihren dominanten Kirchtürmen lässt einem das Herz aufgehen. Ansonsten schätze ich den Schlossbiergarten in Au und den Golfplatz in Tegernbach. Besonders schön entwickelt hat sich nach meinem Dafürhalten auch die Altstadt von Pfaffenhofen.
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