Ausgabe 2 / 2011
hallertau
Leben und Urlauben in einer einzigartigen europäischen Kulturlandschaft
magazin
„Katti“ im Portrait Hallertauer Ziegenhof Weihnachten in der Hallertau
Schmecken
Genießen
Erleben
Hopfen-Pils
Biberger Lamm
Hopfakranzlfest in Mauern
F端r ein lebendiges Bayern.
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PORTRAIT 06 12
„... duften wie ein Hopfengarten“ Das neue Grünhopfenbier der Schloßbrauerei Hohenthann. Eine Lobby für die Hunde! Ein Netzwerk für Hundehalter im Hopfenland
INFORMATION 11 11 11 36
Zu den Festtagen einen „Hopfenbiersekt“ Pfaffenhofen zur lebenswertesten Kleinstadt der Welt gewählt! Luz amoi mit neuer CD: „Bavarese“ Tierschutz in der Heimat: Holledauer Katzen in Not
TOURISTIK 20
Tourismusverband Hallertau als „Motor“ Das Angebot für Besucher kontinuierlich ausbauen und attraktivieren
KULINARIK / SLOW-FOOD 26
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Drei Ferkel gegen eine Ziege mit drei Zicklein eingetauscht Fast drei Jahrzehnte Hallertauer Ziegenhof Erdäpfelbratl à la Resi Gasthaus Spitzer in Osterwaal/Au Kamerunschafe als kulinarisches Highlight Hotel-Restaurant Moosburger Hof setzt auf regionalnachhaltiges Angebot
INTERVIEWS 16 22
Vorhang auf! Die Kulturinitiative KATTI aus Attenkirchen in Portrait „Wir haben viel zu bieten!“ Ein Gespräch mit Martin Wolf, Landrat des Landkreises Pfaffenhofen a. d. Ilm
BIERLAND HALLERTAU 10 39
Hallertauer Biere erfolgreich beim European Beer Star 2011 Hallertauer Biere im Test Das Bier-Terzett Willi Abele, Alexander Herzog und Thilo Steindorf verkostet besondere Hallertauer Biere.
HISTORIE 29
Eine Deutung des Namens „Hallertau“ Adolf Widmann, Kreisrat (Freising) und bekannter Chronist der Hallertau
RUBRIKEN 05 14 21 34 35 38 39
Editorial Feiern in der Hallertau Impressionen: Hopfakranzlfest 2011 in Mauern Termine & Festkalender Festliche Präsente Ein Bild und seine Geschichte Festliche Biere aus der Hallertau
IMPRESSUM: Hrsg.: IMAGO87 GmbH in Kooperation mit dem Tourismusverband Hallertau e.V., Türltorstraße 16-20, 85276 Pfaffenhofen a.d. Ilm · www.tourismusverband-hallertau.de Konzept, Design: IMAGO87 GmbH, Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Mediengestaltung, Hauptstr. 22, 85395 Attenkirchen/Hallertau · Tel: 08168-42999-0 · www.imago87.de Redaktionsleitung: Alexander Herzog Druck: Druckhaus Kastner, Wolnzach · Titelbilder: Rainer Schneck (Turm), Nowak, IMAGO87 Autoren dieser Ausgabe (alphabetisch): Alexander Herzog, Maité Herzog, Rainer-Bülent Nowak, Adolf Widmann
zeit Zu jeder Jahres ein Erlebnis!
unser Wochenmagazin für die ganze Hallertau mit den lokalen Zusatzmedien
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DER GEISENFELDER
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EDITORIAL
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iebe Leserinnen und Leser, „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ...“, heißt es bei Hermann Hesse. Durchaus in diesem Sinne sind wir die Erstausgabe des Magazins „HALLERTAU“ angegangen. Wir wollten Geschichten erzählen über Menschen und Sehenswürdigkeiten, Besonderheiten des weltweit größten Hopfenanbaugebietes vorstellen. Ja, einfach Lust wecken, die Hallertau zu entdecken. Bei den Bewohnern genauso wie bei den potentiellen Besuchern. Und wir haben viel Zuspruch erhalten. Von Freising bis Ingolstadt, von Schrobenhausen bis Landshut. Zahlreiche Anfragen nach Abonnements sind bei uns eingegangen, aus ganz Deutschland und sogar aus Österreich und der Schweiz (ich habe keine Ahnung, wie die auf die HALLERTAU aufmerksam geworden sind). Auch die lokalen Medien haben uns sehr wohlwollend aufgenommen. Die vielleicht größte Ermunterung kommt von dem Bäcker Johann Hartleitner aus Kirchdorf/Rudelzhausen („Wenn der Bäcker zweimal öffnet ...“), der mir vor ein paar Tagen erzählte, dass er wegen der HALLERTAU nun sogar Kunden aus Hohenwart (nahe Schrobenhausen) hat.
Kurzum. Wir machen weiter. Möge der Zauber anhalten und Sie, liebe Leserinnen und Leser, weiter Spaß haben mit der HALLERTAU. Nicht vergessen möchte ich, mich zu bedanken. Zuvorderst bei den Inserenten, ohne die gar nicht erst ein Zauber aufkommen kann. Dann bei Rainer-Bülent Nowak vom Tourismusverband und allen anderen, die aktiv zu der neuen Ausgabe beigetragen haben. Bei Otmar Weingarten vom Hopfenpflanzerverband und allen, die die Verbreitung der HALLERTAU unterstützen. Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß und einige Anregungen beim Lesen der neuen Ausgabe, schöne Festtage und einen guten Start ins neue Jahr.
Ihr Alexander T. Herzog, Redaktionsleiter/Herausgeber, Stellvertretender Vorsitzender des Tourismusverbandes Hallertau Kontakt: alexander.herzog@imago87.de
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„... duften wie ein Hopfengarten“ Das neue Grünhopfen-Bier der SCHLOSSBRAUEREI HOHENTHANN
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ohenthann/Hallertau - Wer von der ehemaligen bayerischen Herzogstadt Landshut aufbricht, das Isartal nordwestlich Richtung Rottenburg zu verlassen, erreicht schon nach wenigen Kilometern das tertiäre Hügelland der Hallertau, dem größten Hopfenanbaugebiet der Welt. Auf die ersten Hopfengärten trifft man rund um Hohenthann, einem kleinen Ort mit 3 800 Einwohnern. Eher ländlich geprägt und wenig spektakulär. Im Ortszentrum dann die Überraschung: Hier dominieren Herrenhaus, Brauerei und das dazugehörige Bräustüberl mit Biergarten der Schlossbrauerei Hohenthann. Beim Anblick des gepflegten Ensembles bekommt man eine Vorstellung, welche herausragende Rolle diese Brauerei in der Geschichte des Ortes gespielt haben muss. Auf jeden Fall macht sie neugierig. Ans Weiterfahren kein Denken. Zumal bei der Einladung. Der junge Brauereibesitzer Johannes Rauchenecker hat zu einem ganz besonderen Anlass eingeladen. Wohl zum ersten Mal in der 147-jährigen Geschichte der Brauerei wird an diesem hochsommerlichen Augusttag ein Bier mit Grünhopfen gebraut, das 1. Hohenthanner „HopfenPils“: mit der Aroma-Sorte „Hallertauer Mittelfrüher“, deren frische Reben direkt aus dem nahen Hopfengarten nun hier vorm Herrenhaus des „Zupfens“ harren – mit der Hand, versteht sich. Eingeladen hat der Ur-Ur-Ur-Enkel des Brauereigründers Gäste, die einen besonderen Bezug zum Hopfen haben: die gerade gewählte Hopfenkönigin Veronika Springer, den
Geschäftsführer des Deutschen Hopfenpflanzerverbandes, Otmar Weingarten, die „Hopfenbotschafterin“ Elisabeth Stiglmaier und natürlich den Hohenthanner Bürgermeister Peter Dreier, der im feinsten Trachtenzwirn erscheint. Worauf auch ihm gleich ein Schaber (= Schurz) gereicht wird, auf dass die Hopfenreben nicht unerwünschten Eindruck hinterlassen ...
fünf Reben zum Pflücken der Dolden vor die Füße gelegt werden – und zwar im kühlen Schatten des Herrenhauses, statt im SaunaKlima des gegenüberliegenden Sudhauses. Und die übrigen Gäste und Pressevertreter sind auch froh, denn die 50 Reben wären angesichts deren Pflückleistung eine gleichermaßen schweißtreibende wie abendfüllende Aufgabe. Ein besonders stark gehopftes Bier soll das „Hopfen-Pils“
Bevor sich das Quintett ans Zupfen macht, um die „Hopfenkirm“ (= ein Korb, der früher altes Maß der Hopfenzupfer war) zu füllen, erzählt Rauchenecker über das Vorhaben, dessen Ausgang völlig offen sei, „weil wir das noch nie gemacht haben!“ Gehörig verschätzt hat sich der Brauerei-Chef, was die Menge an Hopfen betrifft, die für diesen einmaligen Sud von 60 Hektoliter gebraucht werden. Etwa 50 Reben hat Braumeister Thomas Hämmerl errechnet. Die Hopfenzupfer sind dankbar, dass ihnen nur
werden, versprechen Braumeister und Inhaber unisono. Die 33 Bittereinheiten, die das Bier – den Berechnungen nach – aufweisen wird, sollen ein ganz besonderes Aroma entfalten: „Beim Öffnen der Flasche soll der ganze Raum nach Hopfengarten duften!“ Was für ein löbliches Ziel. Da ist man gerne dabei. Nur einmal im Jahr, eben zum Auftakt der Hopfenernte, wird es das Hohenthanner Hopfen-Pils geben. 60 Hektoliter werden gebraut, und die ent-
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(v.l.n.r) Der Hohenthanner Bürgermeister Peter Dreier, „Hopfenbotschafterin“ Elisabeth Stiglmaier, die Hallertauer Hopfenkönigin Veronika Springer, Geschäftsführer des Deutschen Hopfenpflanzerverbandes Otmar Weingarten und Brauereibesitzer Johannes Rauchenecker.
sprechen 600 Trägern (= Standardmaß im Getränkehandel mit 20 Flaschen à 0,5 Liter). Ob Reservierungen angenommen werden, ist nicht bekannt. „Wenn’s aus is, is aus“, heißt es in Hohenthann. Solange der Vorrat reicht, eben. Und die 600 Tragerl Bier sollten sich leicht verkaufen lassen, waren sich die anwesenden Experten einig. Allein der Neugier wegen.
Drei Mal wird das Hopfen-Pils gehopft. Das erste Mal an diesem Tag von Braumeister und Hopfenkönigin, die Korb für Korb in den Sudkessel kippen, dass es gerade so schäumt. Das zweite Mal dann zur Hälfte der Kochung, wenn die Gäste dieses Tages nicht mehr vor Ort sind. Und schließlich ein drittes Mal, wenn der Aromahopfen dem kalten Bier bei der
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Braumeister Thomas Hämmerl
Lagerung zugegeben wird. „Hopfenstopfen“ heißt dies im Fach-Jargon. Ein Verfahren, bei dem das Bier ein besonderes Hopfenaroma erhält, weil die Inhaltsstoffe nicht verkochen. Eigentlich nur logisch, und man erinnert sich an ein Bonmot des bayerischen Star-Kochs Alfons Schubeck: „In einer Küche, wo es gut riecht, ist nichts mehr im Essen“.
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Erfahrungswerte, eine Schätzung halt. Wer sich nun für diese Hopfenspezialität aus Hohenthann interessiert, der sei auf die Homepage der Brauerei verwiesen.
www.hohenthanner.de Text: Alexander Herzog, Fotos: Rainer Lehmann
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Etwa 5,2 Prozent Alkohol wird das „Hopfen-Pils“ aufweisen, wenn es – nach rund 8 Wochen Gärung und Lagerung – aufgetischt wird. Wir erinnern uns, es fehlen die
1911 Vieles mag sich in 100 Jahren ändern ...
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BIERLAND HALLERTAU
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Hallertauer Biere erfolgreich beim European Beer Star 2011 München/Nürnberg – Die Erfolgsgeschichte des European Beer Star wird auch im achten Jahr fortgeschrieben. In diesem Jahr stieg die Zahl der teilnehmenden Biere auf 1113, was einem Zuwachs gegenüber 2010 um 16 % entspricht (Vorjahr 955). Braumeister, Bier-Sommeliers und Fachjournalisten aus 26 Ländern bildeten die fast 100köpfige Jury (Vorjahr 88), um in einer Blindverkostung die besten Biere der Welt in allen 49 Bierkategorien (Vorjahr 45) zu küren. Nach rein sensorischen Kriterien, wie sie jeder Biertrinker kennt: Farbe, Geruch, Schaum und natürlich Geschmack. Mit Gold, Silber und Bronze wurden Biere aus insgesamt 20 Ländern ausgezeichnet; auf Biere aus
13 Ländern verteilen sich die 49 Goldmedaillen, die am 11. November auf der Brau Beviale in Nürnberg verliehen wurden. Da knapp die Hälfte der eingereichten Biere aus Deutschland stammen, überrascht es nicht, dass das Gros der Medaillen im Ausrichterland verblieben. Die deutschen Braustätten errangen mit 52 Medaillen etwa 35 % der 147 „Edelmetalle“, davon 21 mal Gold! Zum Publikumsliebling auf der Messe („Consumers’ favourite“) avancierte der Weizen-Doppelbock "Aventinus" des Weissen Bräuhauses Schneider, Kelheim. • Gold: Weisses Bräuhaus G. Schneider & Sohn, Kelheim „Schneider Weisse TAP6, Unser Aventinus“ (Kategorie South-German-Style Weizenbock Dunkel) • Gold: Klosterbrauerei Weltenburg GmbH, Kelheim „Weltenburger Kloster Anno 1050“ (Kategorie German-Style Märzen) • Bronze: Brauerei Ottenbräu, Abensberg „Ottenbräu Märzen“ (Kategorie German-Style Märzen) • Bronze: Müllerbräu GmbH & Co. KG, Pfaffenhofen „Müllerbräu Weißbier Leicht“ (Kategorie South-German-Style Leichtes Weizen) Herzlichen Glückwunsch! Weitere Informationen unter: www.european-beer-star.de
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INFORMATION
Zu den Festtagen einen „Hopfenbiersekt“ Hopfen, Bier und Sekt vermischt? Geht das überhaupt? Ja. Lange hat Hildegard Heindl an dieser Idee gearbeitet. Seit bald zwei Jahren ist das eingetragene Marketingprodukt Holled’Auer Hopfen-Secco nun erhältlich und erfreut sich immer größerer Nachfrage. Der „Hopfenbiersekt“ besteht ausschließlich aus natürlichen Aromen sowie einem hochwertigen Bier, das nach dem Deutschen Reinheitsgebot gebraut wurde. Weitere Inhaltsstoffe sind der qualitätsvolle und zertifizierte Hallertauer Aromahopfen sowie Trauben aus renommierten deutschen Weinanbaugebieten.
Der Holled'Auer Hopfen-Secco ist auch in Kombination mit Gläsern in einer ansprechenden Geschenkbox oder praktischen Geschenktragetasche erhältlich. Das Besondere der Sektgläser besteht darin, dass in den Stiel eine handgetöpferte Hopfendolde aus Keramik eingearbeitet wurde. Als Besonderheit bietet Hildegard Heindl an, Gäste bei Firmenoder Familienfeiern mit ihrem „Hopfenbiersekt“ zu überraschen. Auf Wunsch kümmert sich Heindl und ihr Team auch gleich um das komplette Catering mit typischen bayerischen Schmankerln.
Der Holled’Auer Hopfen-Secco verbindet somit den typisch perlenden Charakter von Perlwein mit dem süffig-herben Geschmack des Bieres und dem unverkennbaren Hopfen-Aroma.
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Pfaffenhofen zur lebenswertesten Kleinstadt der Welt gewählt! 376 Städte aus aller Welt hatten sich 2011 an dem jährlichen Wettbewerb beteiligt, der offiziell „International Awards for Liveable Communities“ heißt. 77 Städte wurden von den Veranstaltern – der Umweltorganisation der Vereinten Nationen (UNEP) und der Internationalen Vereinigung der Gartenbauamtsleiter – für das Finale nominiert. Die nach Einschätzung der internationalen Jury äußerst erfolgreichen Bemühungen in Pfaffenhofen um eine hohe Lebensqualität in der Kategorie der Städte mit 20 000 bis 75 000 Einwohnern wurden mit einer Goldmedaille belohnt. Die Stadt darf sich daher ab sofort als ausgezeichnete „Lebenswerteste Stadt der Welt“ bezeichnen.
Luz amoi mit neuer CD: „Bavarese“ „Bavarese – ein Stück Bayern und noch viel mehr“ ist eine Liebeserklärung an ihre Heimat und die Musik. Stefan Pellmaier und seine Band „Luz amoi“ versprechen mit ihrer dritten Platte Musikgenuss vom Feinsten im unverwechselbaren „Luz amoi-Sound“. Erhältlich unter: www.luzamoi.de
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PORTRAIT
Eine Lobby für die Hunde! 20 Hundefreunde gründen NETZWERK FÜR HUNDEHALTER im Hopfenland
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ber 5 Millionen Hunde leben in Deutschland. Statistisch gesehen sind 13% aller Haushalte Hundehalter. Um sich für eine hundefreundliche Umgebung einzusetzen, hat sich im Sommer 2011 die „Hundelobby Holledau“ gegründet und als gemeinnütziger Verein eintragen lassen. Laut Statuten will sich der Verein einsetzen für eine artgerechte Hundehaltung und die Verbesserung eines freundlichen Miteinanders zwischen Mensch und Hund in der Gesellschaft. Zur Gründung des Vereins fanden sich 20 Hundefreunde zusammen. „Wir verstehen uns als Netzwerk für Hundehalter in der Hallertau“, so Vorsitzender Jürgen Kronz aus Mainburg, „wir fungieren als Interessenvertretung der Hundhalter und als Anlaufstelle zur Beratung rund um den Hund und bei Konflikten im Revier.“ Mit Hundetrainerin Sonja Meiburg aus Leibersdorf als 2. Vorsitzende können die Hundefreunde bereits auf qualifizierte Unterstützung bauen. Die 39-jährige Juristin betreibt seit 5 Jahren hauptberuflich eine Hundeschule in der Hallertau. Für ihr Engagement in Sachen sanfte Hundeerziehung und die Abschaffung von so genannten „Stachel-
halsbändern“ erhielt die gebürtige Kölnerin 2011 den „Dogs Award“, eine Auszeichnung des renommierten „Dogs Magazine“. „Wir wollen Kontakt und Kommunikation unter Hundehaltern fördern sowie Vorträge und Veranstaltungen organisieren“ , so Meiburg, „hoffentlich lassen sich viele Hundefreunde in der Hallertau für unseren Verein gewinnen – sowie auch die, die sich hier beruflich mit Hunden befassen.“ Mit an Bord der Hundelobby ist bereits Thomas Naumann aus Au, vielen bekannt als Vorsitzender des Tierschutzvereins Hallertau. Als Schriftführer stellt sich der viel beschäftigte Bankangestellte der Hundelobby zur Verfü-
gung, denn auch hier geht es um Tierschutz. Er schaffe es leider nicht zu jedem LobbyStammtisch, bedauert der 52-jährige, da der Tierschutznotruf und die Bauarbeiten an der neuen Tierherberge in Au viel seiner Freizeit und Kraft beanspruchten, aber als Hundefreund sei er von der Idee des Vereins sofort begeistert gewesen. Ein unter den Hundelobbyisten aktuell heiß diskutiertes Thema ist die Anleinpflicht, die die Marktgemeinde Au kürzlich nicht nur innerhalb der Ortschaft, sondern flächendeckend über das Gebiet aller Ortsteile verhängt hat. Dazu gehören Abens, Dellnhausen, Halsberg, Seysdorf,
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Haslach, Hemhausen, Hirnkirchen, Günzenhausen, Osseltshausen, Osterwaal, Reichertshausen, Rudertshausen sowie Sillertshausen. Über die Verordnung, die ausnahmslos Hunde jeder Art und Größe betrifft, sind viele Hundehalter erschrocken. Einige wandten sich bereits an die Hundelobby: Wie artgerecht ist es, den Hund außerhalb von Wohnung und Garten nur noch an der Leine gehen zu lassen? Darf es sein, dass Hunde hier bei uns auf dem Land nicht mehr frei laufen dürfen? Könnt Ihr da was tun? „Bei Leinenzwang besteht die Gefahr, dass die Hunde nicht ausgelastet werden. Daraus können sich
„Dogs Award 2011“-Preisträgerin: Hundetrainerin Sonja Meiburg aus Leibersdorf ist 2. Vorsitzende
Verhaltensprobleme entwickeln“, erläutert Hundeexpertin Meiburg besorgt, „einmal am Tag sollte ein Hund mindestens frei laufen dürfen.“ Was den verhängten Leinenzwang in der Marktgemeinde Au beträfe, so Vorsitzender Kronz, werde die
Mitglieder der Hundelobby Holledau bei einem gemeinsamen Spaziergang in Leitenbach.
Höhepunkt eines Hundealltags ist der Freilauf im Gelände.
Lobby recherchieren, welche Umstände zu dieser außergewöhnlich strengen Regelung geführt hätten und wie ein Dialog in Gang gesetzt werden könne. Vielleicht ließe sich ja eine hundefreundliche Lösung finden. Des Weiteren sei die Regelung auch mit der deutschen Tierschutzgesetzgebung nicht vereinbar. Hilfreich wäre es, wenn sich betroffene Hundehalter bei der Lobby registrierten, damit sie entsprechend vertreten werden könnten. Vom Erfolg des Hundehalter-Netzwerks sind die Gründungsmitglieder überzeugt. Es gäbe schließlich viele Hundefreunde in der Hallertau und letztendlich habe der Hund auch viele Fürsprecher – statistisch hochgerechnet wird fast ein Fünftel aller Wählerstimmen von einem Bellen begleitet. Wie brachte es einst Schauspieler Heinz Rühmann auf den Punkt? „Ein Leben ohne Hund ist ein Irrtum!“
Hatte die Idee, ein Netzwerk für Hundehalter in der Hallertau zu gründen: Vorsitzender Jürgen Kronz aus Mainburg
Hundelobby Holledau e.V. Innerer Ring 2 · 84048 Mainburg Telefon 08751 8471755· Fax 08751 8471756 info@hundelobby-holledau.de www.hundelobby-holledau.de
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INTERVIEW
Vorhang auf! Die Kulturinitiative KATTI aus Attenkirchen im Portrait
Nicht im Bild: Josef Bauer und Brigitte Mößner
INTERVIEW
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ttenkirchen – Dieter Hildebrandt, Gerhard Polt, die Biermöslblosn oder Jörg Hube waren schon da. Hier war die Vor-Premiere des sensationellen Kinoerfolgs „Wer früher stirbt ist länger tot“ mit dem Regisseur Markus H. Rosenmüller und dem jugendlichen Hauptdarsteller. Die Rede ist von Attenkirchen („Dem Tor zur Hallertau“), einer Gemeinde mit 2 500 Einwohnern im nördlichen Landkreis Freising. Genauer: der Kulturinitiative „KATTI“, die diese Auftritte überhaupt erst möglich machte. Seit nunmehr elf Jahren reihen sich in Attenkirchen jährlich rund zehn Film-Präsentationen, Musik- und Kabarettveranstaltungen, Theateraufführungen und Lesungen zu einem ganz erstaunlichen Spielplan mit bekannten und weniger bekannten Künstlern. Grund genug für die „HALLERTAU“, sich mit den Mitgliedern der Initiative KATTI zu unterhalten. Stars wie Polt, Hildebrandt oder Rosenmüller in dem kleinen Attenkirchen! Wie passt das zusammen? Wolfgang Braun: Wir haben uns über die Jahre eben einen guten Ruf erworben. Selbst prominente Künstler kommen immer wieder gerne zu uns. Die loben die einzigartige Atmosphäre bei uns, insbesondere seit wir mit dem Bürgersaal eine tolle Spielstätte haben ...
Christian Klessinger: ... und die persönliche Künstlerbetreuung. Wir hören immer wieder, wie sehr sie es schätzen, wie wir uns um sie bemühen und sie vor Ort betreuen. Weithin bekannt wurde KATTI durch spektakuläre „Filmnächte“, die von hunderten Besuchern geradezu gestürmt wurden. War das der Anfang?
Wally Braun: Nein, begonnen hat alles vor elf Jahren mit Kabarett-Abenden in Gütlsdorf [Gasthof Ostermeier, Anm. d. Red.], die schon gut besucht waren. Der Durchbruch war dann die erste Filmnacht im August 2000, als wir für die Open-AirVorführung für die „Truman-Story“ traumhaftes Wetter und einen nie erwarteten Zulauf hatten.
Christine Schindele: Aber es ist schon richtig, die Filmnacht hat Katti bekannt gemacht und ist bis heute unser Aushängeschild. Und zugleich das arbeitsintensivste Programm ... Wally Braun: ... gerade bei der Filmauswahl machen wir es uns nicht leicht. Da gibt es sehr kontroverse Diskussionen, bis wir uns auf den Hauptfilm und die
Vorzüglich für Veranstaltungen geeignet: der Bürgersaal in Attenkirchen.
Kurzfilme im Vorprogramm einigen ... Christian Klessinger: Ja, besonders die Kurzfilme, die unser Publikum so schätzt, sind nicht leicht zu finden. Da muss man oft 100 Filme ansehen, um dann fünf auszuwählen.
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INTERVIEW
Wolfgang Braun
Wie kommt Ihr denn an diese Filme; insbesondere die Highlights? Wolfgang Braun: Wir kommen gerade von den Hofer Filmtagen! Und die Verleiher, die uns inzwischen kennen, schicken uns ständig Filme zu. Wir haben uns inzwischen auf den sogenannten neuen bayerischen Film konzentriert. Und bei den Promis hilft auch Hartnäckigkeit: Mit Rosenmüller hat Waxl [Klessinger; Anm. d. Red.] so intensiv kommuniziert, dass er schließlich zugesagt hat ... Christian Klessinger: ... und bei der Premiere darauf bestand, sogar sein Bier selbst zu bezahlen. Unsere Künstler wissen eben, dass hinter KATTI nicht eine kommerzielle Konzertagentur steckt, sondern eine Gruppe ehrenamtlich tätiger Kulturfreunde. Was war denn nun Euer Beweggrund, die Initiative zu gründen? Wally Braun: Wir wollten die Kultur hierher holen, statt ihr hinterherzufahren! Kultur vor Ort war die Idee von Kulturinteressierten bei uns im Dorf. Und die „Gründer“ Willi Abele, Wolfgang Braun und Peter Barthelme waren überzeugt davon, dass dies auch ein Publikum findet. Und wir wollten das „Dorf zusammenbringen“. Christine Schindele: Wir haben inzwischen regelrechte Fan-Clubs, z. B. in Freising und Moosburg, die zu uns kommen, obwohl dort ja auch einiges los ist. Das schafft dann auch mal Konflikte, wenn die „Ortsansässigen“ keine Karten mehr bekommen, weil ein Top-Act binnen weniger Stunden ausverkauft ist.
Christine Schindele
Und wie vermarktet Ihr die Veranstaltungen? Helga Pletschacher: Auf den üblichen Wegen: via Internet, Plakaten und Pressearbeit. Aber das wäre alles nichts, wenn nicht Christine [Schindele, Anm. d. Red.] in ihrer Bäckerei den kostenlosen Vorverkauf machen würde. Und sie muss dazu noch die Rückmeldungen aushalten, wenn etwas nicht so toll war ... Christine Schindele: (lacht) Schlimmer ist, wenn ich jemand sagen muss, dass die Veranstaltung ausverkauft ist ...
Wally Braun
Helga Pletschacher
Sabine Widmann
Sind denn alle Veranstaltungen ausverkauft? Heiko Lange: Natürlich nicht. Aber unser Konzept beruht darauf, dass wir Top-Acts anbieten, die so gut nachgefragt werden, dass am Ende etwas übrig bleibt, mit dem wir die Veranstaltungen quersubventionieren, die nicht so gut laufen ... Christian Klessinger: Polt finanziert dann das Kindertheater! Bei den Highlights wollen alle kommen! Ihr seid ja nicht organisiert, nicht als GmbH und nicht einmal als Verein! Dabei bewegt Ihr ja beachtliche Summen und geht Risiken ein. Wolfgang Braun: Einen Verein zu gründen ist ein Thema, über das wir schon zig Abende diskutiert haben. Wir versuchen halt das Risiko überschaubar zu halten. Aber Fakt ist, dass wir mit unseren Privatvermögen haften. Unterstützung erfahren wir von der Gemeinde, indem wir deren Einrichtungen mietfrei nutzen können. Silvia Jung: Seit der Willi [Abele, Anm. d. Red.] seine Kleinkunstbühne „Willy-Bräu“ betreibt, hat sich unser Konzept etwas verändert. Wir konzentrieren uns nun mehr eher auf die größeren Veranstaltungen. Wie das Rahmenprogramm für das 2. Hallertauer Bierfestival, das im kommenden Jahr vom 1.–3. Juni in Attenkirchen stattfindet? Wolfgang Braun: Richtig. Wir erarbeiten derzeit mit der Festivalleitung das Kon-
INTERVIEW
Christian Klessinger
Sylvia Jung
zept, um die drei Bühnen Samstag wie Sonntag mit einem bunten, attraktiven Programm zu bespielen. Christian Klessinger: Aber zunächst stehen die großen Events im Januar 2012 an: Die Winterfilmnacht („Eine ganz heiße Nummer“) sowie der Auftritt der Wellküren. Heiko Lange: Wir müssen aufpassen, dass wir nicht unsere Kapazitäten überstrapazieren.
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Heiko Lange
Was ist denn Euer Antrieb, trotzdem immer weiter zu machen? Wally Braun: Es ist einfach ein verdammt gutes Gefühl, wenn sich der Saal bzw. die Fläche vor der Bühne füllt. Christian Klessinger: Unser Engagement ist sehr zeitintensiv. Doch der Erfolg schafft eine enorme Befriedigung und motiviert, weiter zu machen. Es bleibt spannend.
Die HALLERTAU dankt Euch für das Gespräch. Danke, gleichfalls! Text und Fotos: Alexander Herzog
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TOURISTIK
Tourismusverband Hallertau als „Motor“
Das ANGEBOT FÜR BESUCHER kontinuierlich ausbauen und attraktivieren.
Die Hallertau ist das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt. 1200 Hopfenpflanzer erwirtschaften hier etwa 1/3 der Welthopfenproduktion. Die Hallertau liegt im Naturraum Donau-Isar-Hügelland, dem tertiären Hügelland, zentral zwischen den Städten München, Ingolstadt, Regensburg, Landshut und Freising. Sie bildet keine administrative Einheit, wohl aber eine naturräumliche. Der wirtschaftliche Aufschwung und die verkehrsmäßige Erschließung im 19. Jahrhundert hängen eng mit der Ausweitung des Hopfenanbaues in der Region zusammen. Keimzellen der regionalen Geschichte – nicht zuletzt wegen des florierenden Brauwesen – sind die Klöster. Nicht umsonst befinden sich die ältesten Brauereien der Welt in der Hallertau. Einige Gemeinden haben im Jahr 2005 den Tourismusverein Hallertau gegründet. Ziel des Vereins war und ist immer noch, „Das Hopfenland Hallertau – sehen, schmecken, riechen und erleben“. Die Mitgliederzahl hat sich zwischenzeitlich vervielfacht. Die anfallende Arbeit wird ausschließlich ehrenamtlich bewältigt. Wir bieten unseren Gästen: Themenführungen oder Programme für Hotelreisende, Vereinsausflüge, Gruppenoder Betriebsausflüge, zugeschnitten auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche. Unsere Gästeführer machen die Region Hallertau für sie erlebbar bei:
• Hallertauer Hopfenexkursionen anderen Ort einer Mitgliedsgemeinde • Brauereiführungen mit Bierprobe und stattfindet (siehe nebenstehende BilderBrotzeit seite über das diesjährige Fest in Mau• Bus- oder Radrundfahrten durch die ern, mit mehr als 7 000 Besuchern). Hallertau Wie sehen nun unsere Gäste die Arbeit? • Heimatkundliche Lehrfahrten • Besuch des Deutschen Hopfenmuseums in Wolnzach oder des Von: Heidrun Kunkelmann Römer- und Keltenmuseums ManBetreff: Re: Rückblick / Rundfahrt 06.11.2011 Datum: 17. November 2011 11:03:30 MEZ ching An: info@tourismusverband-hallertau.de • Bierseminar mit einem Biersom- Sehr geehrter Herr Nowak, melier nochmals vielen Dank für Ihre Bemühungen, uns • Besichtigung eines modernen "Odenwälder" die Hallertau auf so nette Weise vorzustellen. Die Rundfahrt hat den Gästen gut Hopfenbaubetriebes bei einer Hop- gefallen und einen informativen Einblick in Ihre Region gegeben. Eine gute Idee war auch Ihre Info-Mappe, die fenbotschafterin gern angenommen wurden. • Kutschenfahrten durch die Hop- Ihren Beitrag auf der Webseite finde ich super. fengärten mit Picknick Es ist schön, wenn eine Region so engagierte Bürger • Bierkulinarium mit einem Mehr- hat, die Ihre Heimat mit so viel Liebe und Enthusiasmus vertreten. Machen Sie weiter so. Sollte sich bei uns Gänge-Bier-Menü wieder eine Gelegenheit bieten, eine Rundfahrt einzubauen, wenden wir uns gerne wieder an Sie.
Die Zeit steht nicht still, daher erweitern wir ständig unser Programm. Zur Zeit erarbeiten wir im nördlichen Landkreis Pfaffenhofen mit dem Markt Manching und den Städten Geisenfeld und Vohburg Programme wie:
Ich wünsche Ihnen weiterhin gutes Gelingen und grüße Sie aus dem derzeit frostigen Odenwald. Heidrun Kunkelmann KOFLER-REISEN Stockwiesenstr. 31 D-64739 Höchst-Hummetroth/Odw. Tel. 0049 (0) 6163 - 9345-0 Fax. 0049 (0) 6163 - 9345-20 e-mail: Kunkelmann@Kofler-Reisen.de www.kofler-reisen.de
• „Druiden und Mönche“ • Familienausflug mit Badespaß in einem Naturweiher, toben auf der Wallkrone des Keltenwalles oder Wächtersein auf der Burgzinne in Vohburg • Mit großem Erfolg richten wir seit vielen Jahren das „Hallertauer Hopfakranzlfest“ aus, das jährlich in einem
Ein schöneres Kompliment kann man nicht bekommen. Wann wollen Sie sich davon überzeugen und unsere Heimat kennenlernen? Wir freuen uns auf Sie!
Ihr Rainer-Bülent Nowak, 1. Vorsitzender
Impressionen vom Hopfakranzlfest 2011 in Mauern
Weitere Informationen gibt es unter: w w w.tourismusverband-haller tau.de
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INTERVIEW
„Wir haben viel zu bieten!“ Ein Gespräch mit MARTIN WOLF, Landrat des Landkreises Pfaffenhofen a. d. Ilm
INTERVIEW
H
err Wolf, Sie sind erst seit relativ kurzer Zeit Landrat von Pfaffenhofen und waren die vergangenen Wochen sicherlich auch damit beschäftigt, sich über die wichtigen Themen und Projekte in Ihrem Landkreis einen Überblick zu verschaffen. Welchen Stellenwert hat denn künftig der Tourismus im Landkreis Pfaffenhofen (und der Hallertau) bei Ihnen? Das Thema „Tourismus“ ist für mich neben anderen wichtigen Zukunftsthemen ein bedeutendes Handlungsfeld im Rahmen der Kreisentwicklung. Der Landkreis Pfaffenhofen hat hier vor allem in den letzten Jahren durch die gemeinsamen Projekte in der ARGE Hopfenland Hallertau, der Initiative Regionalmanagement Region Ingolstadt und umfangreiche eigene Maßnahmen viele Grundlagen für die weitere Entwicklung geschaffen. Wir sind nach meiner Einschätzung nun an einem Punkt angelangt, an dem es gilt, die touristischen Akteure im Landkreis, insbesondere auch die Städte und Gemeinden, aktiv in den Entwicklungsprozess einzubeziehen. Nachhaltige Tourismusförderung setzt eine Klärung der Positionen und Strategien der Partner voraus. Deshalb werden wir im Landkreis Pfaffenhofen einen Strategieentwicklungsprozess anstoßen, der Interessenlagen zum Tourismus allgemein und dem Hopfenland Hallertau im kommunalen Umfeld klärt. Das Hopfenland Hallertau wird für den Landkreis Pfaffenhofen nach meiner Einschätzung insbesondere im überregionalen Marketing auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen.
Wie schätzen Sie die Chancen ein, mehr Menschen auf den Landkreis Pfaffenhofen und die Hallertau aufmerksam zu machen und zum Kommen einzuladen? Ich sehe hier große Chancen. Der Landkreis Pfaffenhofen hat eine große Vielfalt an touristisch interessanten Einrichtungen und Themen: benediktinische Tradition, die Wiege der Wittelsbacher in Scheyern, das Deutsche Hopfenmuseum in Wolnzach, das „kelten römer museum“ in Manching, die historischen Bezüge in der Herzogstadt Vohburg a. d. Donau, aber auch das urbane und kulturelle Leben in Pfaffenhofen, sowie die vielen Möglichkeiten für eine aktive Freizeitgestaltung in der einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft: Radwege, Wanderwege,
Waldkletterpark Oberbayern, Bäder, Golfanlagen und vieles mehr. Unsere Stärke ist, dass wir attraktive Angebote für die unterschiedlichen Zielgruppen haben. Ich denke, für das Hopfenland Hallertau gilt das in ähnlicher Weise. Unsere Chance liegt darin, die vorhandenen Angebote zielgruppengerecht zu verknüpfen und zu vermarkten. Es gilt, konkret zu ermitteln, was die verschiedenen Gästegruppen wünschen. Ich meine, wir haben für die unterschiedlichen Bedarfe viel zu bieten. Wie steht es um das Angebot und die touristische Infrastruktur im Landkreis Pfaffenhofen (und der Hallertau)? Gibt es Ihrerseits Pläne, hier als Landrat initiativ/aktiv zu werden?
Herausgeber Alexander Herzog im Gespräch mit Landrat Martin Wolf.
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INTERVIEW
Kloster Scheyern
Rathaus Pfaffenhofen
Waldkletterpark Jetzendorf
Die Hopfenbotschafterinnen
Wir haben eine Vielzahl von Themen, um die sich in den vergangenen Jahren zahlreiche Angebote entwickelt haben. Ich nehme als Beispiel die Hoferlebnisführungen der Hopfenbotschafterinnen: Engagierte Hopfenbäuerinnen machen den Hopfen für die Besucher erlebbar, greifbar. Die Gruppenstärken haben sich im Vergleich zum letzten Jahr ungefähr verdoppelt; gut 2 000 Menschen haben eine Hofführung in der Saison 2011 erlebt. Sie bleiben auch überwiegend für den weiteren Tagesverlauf in der Hallertau. Das sind wichtige Bausteine. Das ist nur ein Beispiel. Die Zahl der touristischen Akteure ist viel größer. Nur
Eine Schlüsselrolle sehe ich hier bei den Städten und Gemeinden: Der Gast kommt ja zunächst einmal in eine Gemeinde oder Stadt. Hier gilt es „Grundbedürfnisse“ zu befriedigen: Parkplätze, Toiletten, ein Stadtplan, eine Übersicht und Information, wo man gut essen und übernachten kann. Dann stellt sich für den Gast die Frage: Was kann ich entsprechend meiner Interessen unternehmen? Diese Fragen möchte ich mit den Städten und Gemeinden besprechen und die Interessenlagen klären.
„Hopfenland Hallertau“
so, durch Engagement für den eigenen Unternehmenszweck, lässt sich eine nachhaltige touristische Entwicklung vorantreiben. Was die touristische Infrastruktur betrifft, lässt sich sicher noch vieles verbessern. Wie gesagt, es braucht die Akteure vor Ort, die dieses einfordern und vorantreiben. Wir möchten als Landkreis Pfaffenhofen die Bildung eines touristischen Netzwerkes weiter vorantreiben und intensivieren. Nur wer weiß, was der andere leisten kann und anbietet und ihn im besten Fall noch persönlich kennt, wird kreativ, entwickelt neue Geschäftsideen und Kooperationsprojekte. Hier möchten wir als Landkreis den Rahmen schaffen.
Die Region zählt zu den attraktivsten Wirtschaftsräumen in Bayern/Deutschland; welche Rolle wird der Tourismus hier künftig spielen? In Bayern und Deutschland gibt es viele attraktive Wirtschaftsräume. Im Wettbewerb wird sich der Landkreis hier auf Dauer nur gut positionieren können, wenn die Unternehmen und die Menschen, die in diesen Unternehmen arbeiten, im Landkreis Pfaffenhofen optimale Arbeits-, Entwicklungsund Lebensbedingungen vorfinden. Unsere Unternehmen brauchen für ihren Bestand und ihre Entwicklung ein Umfeld mit hoher Lebensqualität. Dazu gehört vieles: Sicherheit, Bildungsmöglichkeiten, Kinderbetreuung, Natur- und Erholungsräume ebenso wie kulturelle Vielfalt und soziales Umfeld. Wichtiger Indikator ist auch der
Schwimmbad Wolnzach
Vohburg
Freizeitwert einer Region. Und hier sind wir beim Tourismus: Erfolgreich sind Regionen, die neben den genannten Faktoren für Einheimische und Gäste einen
Was sind Ihrer Ansicht nach die „Alleinstellungsmerkmale“ der Hallertau (des Landkreises Pfaffenhofen)? Der Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm profitiert vor allem im überregionalen Marketing vom Alleinstellungsmerkmal „Hopfen“ und „Hopfenland Hallertau“ – in seiner Größe und in der Exklusivität des Produktes einzigartig in der ganzen Welt. Als entscheidenden Vorteile sehe ich außerdem die Standortbedingungen, die gute Erreichbarkeit insbesondere des Landkreises Pfaffenhofen in Bayerns Mitte. Diese zentrale Lage in Bayern, von den Ballungsräumen München, Nürnberg, Augsburg und Regensburg gut und schnell erreichbar zu sein, ist unsere Stärke. Ich lade die Leserinnen und Leser der HALLERTAU deshalb ein, in den Landkreis Pfaffenhofen zu kommen – mitten in Bayern und SIE mittendrin! Herr Wolf, wir danken Ihnen für das Gespräch.
hohen Freizeitwert haben. Dieser spiegelt sich wider in der touristischen Attraktivität. Wenn wir Einheimische und Gäste für den Landkreis und die Hallertau begeistern, schaffen wir konDer Landkreis Pfaffenhofen krete monetäre Wertschöpfung in der Tourismuswirtschaft und die Grundlagen für eine hohe Lebensqualität. Das ist zunehmend von Bedeutung für unsere Wirtschaftsunternehmen. Qualifizierte Fachkräfte sind gesucht. Unternehmen haben im Ringen um diese Mitarbeiter nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn auch das Lebensumfeld wie eben beschrieben passt.
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Besuchen Sie den Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm in der Bayernhalle 22b auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin vom 20.–29. Januar 2012!
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SLOW-FOOD
Drei Ferkel gegen eine Ziege mit drei Zicklein eingetauscht Fast drei Jahrzehnte HALLERTAUER ZIEGENHOF
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chwaiba/Rudelzhausen - Die Geschichte, die hier erzählt werden soll, beginnt in Australien. Es ist die Geschichte eines jungen Weihenstephaner Landwirtschaftsstudenten, der 1984 mit seiner Lebensgefährtin zu einer mehrmonatigen Fernreise aufbricht, ehe die beiden gemeinsam den landwirtschaftlichen Betrieb des angehenden Agrar-Ingenieurs in der Hallertau übernehmen sollten. Sollten, denn Australien stellte in jeder Hinsicht eine Zäsur für den damals 25jährigen dar: Seine Freundin blieb in Australien zurück und er entdeckte dort, was sein Berufsleben in den nächsten Jahren bestimmen sollte: Ziegen! Die Rede ist von Johann Kellner (53) aus Schwaiba, einem Ortsteil von Rudelzhausen im Landkreis Freising, und seinem „Hallertauer Ziegenhof“ – einer bald 28jährigen Erfolgsgeschichte! Aber der Reihe nach. Tschernobyl war der Auslöser Nach landwirtschaftlicher Lehre, der Berufsoberschule mit Abitur und Studium der Agrarwissenschaften schien er – trotz zweier älterer Geschwister – der geeignete Hoferbe. Doch während des Studiums kamen ihm bereits erste Zweifel, ob die konventionelle Landwirtschaft im Allge-
meinen und der Hopfen- und Schweinezuchtbetrieb der Eltern im Besonderen das Richtige für die Zukunft sei. „Ich glaubte der Lehre des konventionellen Landbaus immer weniger“, erzählt Kellner, „und hatte schließlich den Plan, als Agraringenieur zu arbeiten und den Hof nur im Nebenerwerb zu betreiben.“ Die Atomkatastrophe von Tschernobyl war dann der Auslöser für seinen Entschluss, ausschließlich auf ökologischen Landbau zu setzen. Während der eingangs erwähnten Australienreise entdeckte er die Ziegenprodukte und beschloss, den heimischen Betrieb entsprechend umzubauen. Gleich nach seiner Rückkehr tauschte er in „Hans-im-Glück“-Manier drei Ferkel vom Vater gegen eine Ziege mit drei Jungen ein. Nun hatte er zwar Ziegen, aber wenig Ahnung, was er mit ihnen machen sollte: „Ich konnte nicht mal melken; das hat mir dann meine Mutter beigebracht!“ Das parallel laufende Studium musste in der Folgezeit schon mal zurückstehen, um Zeit zu haben, sich mit der Käseherstellung zu beschäftigen. In der elterlichen Küche entstanden die ersten Ziegenfrischkäseprodukte, die Verfahren hatte er sich aus Büchern angeeignet. Ein Jahr später standen bereits zehn Ziegen im Stall,
aber immer noch hatte er keinen wirklichen Plan, wie diese Geschäftsidee künftig sein Auskommen sichern sollte. Bioläden gabe es zu dieser Zeit fast nicht und Ziegenprodukte waren bei den Konsumenten noch nicht wirklich angekommen. Von den Eltern wegen seines „Hobbys“ eher belächelt als unterstützt, verfolgte er sein Vorhaben in der „Erfahrungsphase“, wie er heute sagt, konsequent weiter. Die „Wende“ brachte ein Frankreichaufenthalt in den Semesterferien, bei dem er mehrere Ziegenhöfe besuchte und schließlich bei einem Holländer hospitierte, der 50 Ziegen hatte. „Ich war so fasziniert von dem Erfolg, den dieser Ziegenzüchter auf dem Pariser Markt hatte, dass ich beschloss, es ihm nachzumachen“, erinnert sich Kellner. Gerade aus Frankreich zurück, fuhr er auf den Wochenmarkt nach Pfaffenhofen und baute dort seinen kleinen Stand auf, um seine Ziegenkäse anzubieten. Die Kunden waren noch zurückhaltend, aber der Absatz schon vielversprechend. Sein Vertrieb sollte von da an auf Märkten erfolgen, in Pfaffenhofen, in Freising und in München. Bald hatte der Student 20 Ziegen und begann sich in dieser landwirtschaftlichen Nische einzurichten, aber immer noch kein Agrar-Diplom ...
SLOW-FOOD
Mit der Hofübernahme 1987 wurden dann entgültig die Weichen für den „Hallertauer Ziegenhof“ gestellt: Kellner kaufte weitere 60 Ziegen, verkaufte alle Schweine und stellte den kompletten Betrieb auf ökologischen Landbau um. Ökologischer Landbau Er installierte eine Melkmaschine und baute mit 20 000 Mark Fördergeld eine kleine Käserei auf. Heute besucht er wöchentlich sieben Märkte in der Region und besitzt 120 Milchziegen von der Rasse „Bunte Deutsche Edelziege“. Kellner hat
und von den Kunden positive Rückmeldungen bekomme.“ Der Vertrieb erfolgt weiterhin fast ausschließlich über Direktvermarktung, an Gastronomie und Handel gehen kaum nenneswerte Mengen seiner Ziegenkäse. Und ab Hof läuft auch nicht allzu viel, was ihm ganz Recht ist, weil in der Anfangszeit Kunden „zu jeder Tages- und Nachtzeit auf dem Hof standen“, was einfach nicht mehr zu bewältigen war. Genauso wie die Hoffeste, die „wir zwar gerne veranstaltet haben, aber wegen des enormen zusätzlichen Arbeitsaufwandes einfach nicht schaffen
lichtert man durch die Gegend und ein Hinweisschild sucht man vergebens! Dabei lohnt das Angebot des „Hallertauer Ziegenhofes“ durchaus einen Besuch, zumal Kellner inzwischen sein Sortiment ganz erheblich ausgebaut hat: Neben den vielen verschiedenen Varianten von Ziegenfrischkäse (neu: mit Schokolade!), bis heute sein wichtigstes Segment, kann der Kunde nun auch Ziegencamenbert und Ziegenhartkäse bekommen. Dazu offeriert Kellner naturbelassenen Bauern- und Bergkäse aus Kuh- und Schafmilch. Und natürlich die Fleisch-
offensichtlich sein Glück gefunden. Trotz der vielen Arbeit. Rund 60 - 65 Stunden arbeitet er in der Woche, im Sommer sogar etwas mehr. „Es schafft eine große Zufriedenheit, wenn ich verkaufe, was ich selbst auf natürliche Art produziert habe
konnten.“ Den Verkauf ab Hof gibt es inzwischen nur noch freitags von 14 17.00 Uhr. Und nur für Insider, denn den Ziegenhof in Schwaiba zu finden, ist für Ortsfremde kaum möglich. Am besten frägt man sich durch: mit dem Navi irr-
Hans Kellner in seinem Verkaufswagen
und Wurstspezialitäten von Ziege, Rind und Schwein. Geräuchertes und Salami beispielsweise. Sogar eine Ziegen-Weißwurst (50% Ziege, 50% Schwein) hat er
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SLOW-FOOD
im Angebot, die laut Kellner wie jede andere Weißwurst schmeckt, aber sehr mager ist und wenig Cholesterin enthält. Die Kellnerschen Würste entstehen alle ohne Pökelsalz oder Geschmacksverstärker. Aber: ein Ziegenhof mit Rind- und Schweinefleisch? Ziegen, Schweine und Ochsen Zwischen 20 und 30 Sauen werden pro Jahr auf dem Hof gemästet, der seit 20 Jahren Mitglied bei Bioland ist. Und dazu noch einige Ochsen, was aber wieder mit den Ziegen zu tun hat. Kellner klärt auf:
Getreide und Kleegras an. Die Schweine werden mit der Molke aus der Käserei und hofeigenem Getreide gefüttert. Was anderes bekommen die Tiere nicht. Ökologisch sinnvolle Kreislaufwirtschaft. Allein bewältigt Kellner die viele Arbeit natürlich längst nicht mehr. Gabi Niedermayer aus Au ist seine „rechte Hand“ und die Käserei-Managerin, die sich immer wieder neue Frischkäse-Varianten ausdenkt. Dazu kommen Lehrlinge, Hochschulpraktikanten und Aushilfen, besonders für den Verkauf auf den Märkten.
Käsemeisterin Gabi Niedermayer in der Reifekammer
„Die Ziegen sind zwar Allesfresser, aber sehr gschleckert [wählerisch, Anm. d. Red.] und lassen vom Grünfutter, Heu und Silage immer eine Menge übrig“. Deshalb beschloss der Landwirt Ochsen einzustellen, „die einfach weniger gschleckert sind und sich über die ‘Reste’ hermachen“. Und weil bei Kellner die Ochsen nicht schon nach ca. 18 Monaten auf die Schlachtbank geführt werden müssen, haben diese Zeit (ca. 30-36 Monate dauert die extensive Mast!), in beinahe 3 Jahren schönes, marmoriertes, kurzfasriges Fleisch auszubilden. Zur Versorgung der Tiere baute der Ökolandwirt auf den zehn eigenen und weiteren 20 Hektar angepachteter Flächen
Und auch der ältere seiner beiden Söhne, Emanuel (14), legt schon mal Hand an oder springt als „Führer“ ein, wenn sich mal wie-
der ein Kindergarten oder eine Schule für einen Besuch angemeldet hat, um die „Schaukäserei“ zu besichtigen oder einfach
„Zicklein zu streicheln“, wie Kellner mit einem Schmunzeln erzählt: „Wir machen das gerne, denn selbst die Kinder auf dem Land haben heute gar keinen Bezug mehr zu Tieren.“ Von Sohn Emanuels` Berufsplänen hängt auch ganz wesentlich ab, wie die Zukunft auf dem „Hallertauer Ziegenhof“ aussehen wird. Ein weiteres Wachstum des Hofes schließt Kellner aus („das schaffen wir gar nicht“). Was er dagegen ausbauen möchte, ist das Käsesortiment und die Käsereifung, also noch stärker als Käse-Affineur tätig zu werden. Dazu dienen auch die „Käse-Touren“, die er weiterhin – vorzugsweise nach Frankreich – unternimmt, um spezielle Lagerungen und Reifeverfahren kennen zu lernen. Ansonsten bleibt nicht viel Zeit für Hobbys bei den Kellners: ein bisschen Berge, eine Woche Skifahren mit Freunden an Fasching, hin und wieder Radtouren in der Hallertau. Außerdem kocht er gerne. Geldbuße als Werbung Nein, an irgendwelche besonderen Vorkommnisse in all den Jahren Ziegenhof könne er sich nicht erinnern. Oder doch? Zwei Tage nach dem Gespräch ruft er an. Ja, es sei ihm doch etwas eingefallen. 1994 hat er mal 1 000 Mark für Werbung ausgegeben! Eher unfreiwillig. Auf dem Bauernmarkt in Ratzenhofen hatte er ausgerechnet einem Veterinär aus Kelheim Ziegenrohmilch zum Probieren angeboten. Dass die Abgabe von Rohmilch außerhalb des Hofes verboten war, wusste er damals nicht. Ein Richter verurteilte ihn schließlich zu einer Geldbuße von 1 000 Mark, was die Hallertauer Zeitung zum Anlaß nahm, in einer ganzen Seite über ihn zu berichten. „Das war die beste Werbung für mich“, meint Kellner süffisant. Hallertauer Ziegenhof Nandlstäderstr. 37, 84104 Rudelzhausen, Tel. 08756 326, hallertauer.ziegenhof@ web.de
HISTORIE
ADOLF WIDMANN (Reichertshausen) langjähriger Auer Bürgermeister und Mitglied des Kreisrates Freising, bekannter Chronist der Hallertau
Eine Deutung des Namens „Hallertau“
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allertau: Der Frage, wo der Name „Hallertau“ herkommt und was er bedeutet, ist vor wenigen Wochen der Bayerische Rundfunk im Rahmen seiner Femsehsendung „Abendschau hakt nach“ nachgegangen. Um eine Klärung haben sich der Leiter des Deutschen Hopfenmuseums Wolnzach, Dr. Christioph Pinzl, und HobbyHeimatforscher Adolf Widmann bemüht. Wie Renate Hartmann, Redakteurin beim Bayerischen Fernsehen, in ihrer Einführung ausführte, stellt sich für viele Zuschauer das Problem, ob nun „Holledau“ oder „Hallertau“ die zutreffende Bezeichnung ist. Nach Christoph Pinzl ist „Holledau“ die im Volksmund übliche und gelegentlich auch von der Werbung gebrauchte Bezeichnung. Das Rasthaus „Holledau“ an der Autobahn ist dafür ein bekannter Beleg. Adolf Widmann versuchte sich dieser Frage von der seit 1926 amtlichen Schreibweise „Hallertau“ her zu nähern. Er ging hierbei von der gängigen Gliederung des Namens mit „Hal-hart-au“ aus und stützte sich zunächst auf eine Urkunde aus dem Jahr 817. Darin ist aus-
geführt, dass ein gewisser Janulo dem Gotteshaus Freising den Teil eines Waldes, der bei „Hal“ liegt, übergab. Damit steht fest, dass mit „Hal“ eine Örtlichkeit gemeint ist. Hieraus ergeben sich gleich zwei weitere Fragen, nämlich was bedeutet „Hal“ und wo liegt es. „Hal“ findet sich heute noch in dem Wort „Halle“, also einem durch ein Dach geschützten Raum, in dem etwas verborgen werden kann. Es ist das Hauptwort zum altbayerischen Verb „helan“, das soviel wie hehlen, verbergen bedeutet. Wo liegt der Wald? Der Reichertshausener Pfarrer und Heimatforscher Dr. Johann B. Prechtl sieht den Wald in der Gegend zwischen Holzhausen und Halsberg. Ohne diese These endgültig zu belegen, kommt er dem heute bekannten Ursprungsort aber sehr nahe. Nachfolgende Forscher können dies präzisieren. Dr. Georg Völkl hat in einer Urkunde von 1445 näheres und auch schlüssigeres gefunden. Darin ist bei der Einöde Schellhof, heute Gemeinde Kirchdorf a. d. Amper, ein Anger von zwei Tagwerk Größe genannt, der „an die Hecken der Hallertau stoßt“. Auf diese Örtlichkeit be-
zieht sich auch ein Anlagsbuch des Pfleggerichts Moosburg vom Jahr 1760. Die Aussagen zur Hallertau lauten darin: „Forst Hallertau. Dieser Forst ist 30 Jauchert (ähnlich Tagwerk) groß, darin wenig frisch, so abgestandene Buchen vorhanden, das übrige besteht in lauter Tannen und Fichten, auch anders Holz, welches anno 1718 vermärcht (vermessen) worden ist“. Damit ist der fragliche Ort präzisiert und gleichzeitig auch der zweite Namensbestandteil geklärt. „Hart“ bedeutet in diesem Fall Wald (der Hart), also die Örtlichkeit beim Wald. Für die letzte Silbe von Hallertau, die „Au“, ist eine Deutung nicht schwer. Der Schellhof liegt im Tal des Hirschbaches, in einer Auenlandschaft. Östlich davon, gegen Hirschbach und Schidlambach hin, steigt eine ausgedehnte Waldung an, die heute noch den Flurnamen „Hallertau“ trägt. Außerhalb des Waldes wurde schon sehr früh Hopfen angebaut. Mit der Ausbreitung des Hopfenanbaues hat sich auch der Name überall dort eingebürgert, wo Hopfen angebaut wurde.
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KULINARIK
Erdäpfelbratl à la Resi GASTHAUS SPITZER in Osterwaal/Au
Osterwaal – Zugegeben, das Erdäpfelbratl von Resi Spitzer ist nicht wirklich diät-unterstützend. Aber es ist großartig. Da fällt selbst der Vegetarier vom Glauben ab. Ein Schweinsbraten wie aus früheren Zeiten. Dass der Schweinebauch auf die Kartoffelhälften gelegt wird, hat seine Bewandtnis, wie Wirt Stefan Spitzer erzählt: „Weil das Fleisch früher so fett war, hat man die Erdäpfel untergelegt, damit sie das Fett aufsaugen!“ Gegessen wurden die Kartoffeln trotzdem, besonders gerne sogar. Das ist auch heute noch so. Wichtig für ein gutes Gelingen sind natürlich allerbeste Zutaten. Für die sorgt Metzger Eder aus Eschlbach. Bald 26 Jahre führen die Spitzers nun ihr gleichnamiges Gasthaus am Ortsrand von Osterwaal. Mit ehrlicher, unprätentiöser, aber immer exzellenter Küche, machten sie ihr bayerisches Wirtshaus zu einer beliebten Ausflugsgaststätte. Aber halt, was heißt hier bayerisch? Auf Resis Speisekarte findet man gelegentlich auch einen exotischen Mangosalat oder einen würzigen Burger. Und eine Südtiroler Brotzeit sowieso. „Ja,
das sei schnell erklärt“, lächelt die Wirtin. In Südtirol, bei Terlan, da gönnten sie und ihr Mann sich jedes Jahr ein paar Tage Urlaub. Neben kulinarischen Eindrücken hätten sie von dort auch die Weinreben mitgebracht, die die Terrasse des Gasthauses so idyllisch beranken. Eine besondere, reich tragende Sorte, die nicht gespritzt werden
Wirt Stefan Spitzer
müsse. Mango, Currygerichte und Burger dagegen hätte Sohn Stefan in die Küche mitgebracht. Viele Jahre sei er erfolgreich als Koch im Ausland tätig gewesen, überwiegend in Asien und in den USA. Bei der
Zusammenstellung jeder neuen Speisekarte, und wenn sie einfach einmal etwas ganz anderes ausprobieren wolle, könne sie auf seinen Rat und seine Ideen vertrauen. Die Mischung kommt an bei den Gästen der Spitzers: In der gemütlichen Gaststube (80 Sitzplätze) und auf der überdachten, windgeschützten Terrasse sitzen Handwerker neben Geschäftsleuten, Hiesige neben Ausflüglern, fühlen sich junge Gäste genauso wohl wie ältere. Ob die beiden Söhne den gut gehenden Gasthof einmal übernehmen werden, ist ungewiss. Sowohl Stefan, der gelernte Koch als auch Christoph, der Konditormeister ist, sind international erfolgreich tätig im Verkauf von Großküchen. Nun, das sei ja auch noch eine Weile hin, schmunzelt der Wirt, so schnell würde Resi und er nicht aufhören wollen. Einen „Probelauf“ aber, den hätten die Söhne schon bestanden, vor zwei Jahren, als Resi auf Kur musste. Stolz strahlt er: „Da haben unsere beiden Söhne Urlaub genommen und zusammen die Küche gemacht!"
KULINARIK
Rezept Erdäpfelbratl á la Resi (Zutaten für 6 Personen): 1/2 Schweinebauch, 2 kg 2 Karotten 1 große Zwiebel 1/4 Knollensellerie 1 große festkochende Kartoffel 200g Tomatenmark 1 Flasche Dunkelbier 1 l Bratenfonds Meer- oder Steinsalz schwarze Pfefferkörner ganzer Kümmel zum Würzen Schweineschmalz zum Anbraten
In einem ausreichend großen Topf Wasser zum Kochen bringen. Den Schweinebauch hineingeben und die Temperatur verringern. Den Schweinebauch nun 30 Minuten im leicht siedendem Wasser garen lassen. In der Zwischenzeit das Gemüse schälen, alles außer der Kartoffel in ca. 2 cm große Stücke schneiden und mit dem Schmalz in einer Bratenraine scharf anbraten. Die Hälfte des Kümmels kurz mitbraten, Tomatenmark hinzugeben und kurz mitrösten. Mit dem Bier ablöschen und kurz aufkochen lassen, dann den Fonds hinzugeben. In den Ofen bei 165 °C auf die unterste Schiene stellen. Die andere Hälfte des Kümmels zusammen mit den Pfefferkörnern und dem Salz in einem Mörser grob zerstoßen. Den Schweinebauch aus dem Wasser holen. Die Haut rautenförmig einschneiden und den ganzen Braten gut mit dem Gewürzsalz einreiben.
Die Kartoffel der Länge nach halbieren und auf einen Rost legen. Darauf nun den Schweinebauch legen – durch die Wölbung geht die Kruste schöner auf. Nun den Braten in den Ofen auf die mittlere Schiene über den Saucenansatz geben und ca. 45 Minuten bei 165° C garen. Nach der abgelaufenen Zeit den Braten aus dem Ofen holen und kurz ruhen lassen. In der Zwischenzeit den Saucenansatz durch einen Sieb in einen Topf abseihen, die Gemüsestücke mit einem Schöpfer durch den Sieb in die Sauce drücken. Gegebenenfalls noch mit etwas Salz abschmecken. Das Gasthaus Spitzer wünscht guten Appetit! Gasthaus Spitzer Lohweg 10, 84072 Osterwaal Telefon: 08752 7455 www.gasthaus-spitzer.de
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TERMINE & FESTKALENDER
ADVENTS- UND KÜNSTLERMARKT 03./04. Dezember, ab 14 Uhr, KATTI (Willi-Bräu) Attenkirchen
Christkindlmärkte in der Hallertau VOHBURG CHRISTKINDLMARKT 9. –11. Dezember WOLNZACH CHRISTKINDLMARKT 9. –11. Dezember ROHRER CHRISTKINDLMARKT 10./11. Dezember · vor der weltberühmten Asamkirche in Rohr MOOSBURGER CHRISTKINDLMARKT 10./11. Dezember PUCH CHRISTKINDLMARKT bis 11. Dezember MÄRCHENSTADT ABENSBERG bis 18. Dezember · Weihnachtsmarkt mit großem Begleitprogramm
OCHS UND ESEL Ein bayerischer Weihnachtsabend, 15. Dezember, 20 Uhr · KATTI (Willi-Bräu) Attenkirchen SILVESTER-GALA IM WITTELSBACHER HOF, KELHEIM ab 19.00 Uhr im Ludwigssaal, mit 4-Gänge-Festmenü, Musik & Tanz, u. v. m. SILVESTER AUF DEM SCHIFF Personenschifffahrt im Donau- u. Altmühltal · ab 19.30 Uhr SILVESTER GALA HOTEL MOOSBURGER HOF Pfaffenhofen a. d. Ilm · Tanzen und feiern Sie ins Neue Jahr! WINTERFILMNACHT „EINE GANZ HEISSE NUMMER“ 05. Januar, 20 Uhr · KATTI (Willi-Bräu) Attenkirchen WELLKÜREN „BESTE SCHWESTERN“ 14. Januar, 20 Uhr · KATTI (Willi-Bräu) Attenkirchen GARI GARI Die Münchner Volksmusiklegende, 28. Januar, 20 Uhr · KATTI (Willi-Bräu) Attenkirchen
CHRISTKINDLMARKT BURSCHENVEREIN PÖRNBACH 18. Dezember SCHLOSS EGGERSBERGER HIMMELSLEITER bis 18. Dezember, jeweils am Wochenende · Romantischer Weihnachtsmarkt in historischem Ambiente CHRISTKINDLMARKT KELHEIM bis 18. Dezember · Viele kulinarische Schmankerl – vom Kaiserschmarrn über Raclette und Bratwürstl – , allerlei Geschenkideen, Selbstgemachtes, sowie ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm CHRISTKINDLMARKT FREISING bis 23. Dezember CHRISTKINDLMARKT INGOLSTADT bis 23. Dezember LANDSHUTER CHRISTKINDLMARKT bis 23. Dezember · Einzigartige Kulisse - inmitten gotischer Bürgerhäuser, in der Freyung zu Füßen der Kirche St. Jodok: romantisch und stimmungsvoll PFAFFENHOFEN CHRISTKINDLMARKT bis 23. Dezember · Festlich geschmückte Budenstadt vor dem Rathaus mit Wichtelhaus und Bastelzelt, Raum der Stille, Live-Bühne sowie einem abwechslungsreichen Programm
DER GESCHMACK-GIPFEL GESCHMACK-GIPFEL IN PFAFFENHOFEN. PFAFFENHOFEN. SPITZEN-QUALITÄT UND GENUSS PUR IN TWEER‘S RESTAURANT REST TAURANT
Moosburger Straße 3 · 85276 Pfaffenhofen a. d. Ilm Tel. 08441 2770080 · www.hotel-moosburgerhof.de www.facebook.com/moosburgerhof
AUSGEZEICHNET AUSGEZEICHNET LEBENSWER T! LEBENSWERT! Pfaffenhofen a. d. Ilm is ist die lebenswerteste lebenswerteste Stadt der de Welt.
www.nowak.de
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PROMOTION
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LUTZENBURGER seit 1789 die erste Adresse für Spezialitäten • Hallertauer Hopfengold feinherber Hopfenlikör • Luzetto – dunkler Hopfen-Kräuterlikör • Feinste Hopfendolden-Pralinen sowie • Hopfen- und Bierschokolade • Edle Weine • Beliebte Geschenkideen Scharfstraße 1 • 84048 Mainburg • 0 87 51 / 10 27 www.lutzenburger.de • info@hopfengold.de
Festliche Präsente
30.11.–04.12. / 07.12.–11.12. / 14.12.–18.12.2011 Mittwoch bis Freitag ab 15 Uhr, Samstag und Sonntag ab 12 Uhr, Mittwoch, Donnerstag und Sonntag bis 20 Uhr, Freitag und Samstag bis 21 Uhr.
ABENSBERGER NIKLASMARKT – Lassen Sie sich verzaubern in der märchenhaften Abensberger Altstadt: ■ Überraschungsbar am Stadtplatz ■ Kunstschaufenster ■ Der Werbekreis bietet Märchen zum Anfassen in unzähligen Einzelhandelsgeschäften ■ Märchenfilme in der Abensberger Räuberhöhle für Kinder ■ Rathaus-Adventskalender
■ Historische Niklasspende – eine der ältesten Stiftungen aus dem Mittelalter am Stadtplatz Traditioneller Niklasmarkt im romantischen Abensberger Schlossgarten vom 1. bis 4. Dezember: Do. + Fr. 16.00 – 22.00 Uhr, Sa. 13.00 – 22.00 Uhr, So. 13.00 – 20.00 Uhr
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KULINARIK
Kamerunschafe als kulinarisches Highlight TWEER’S RESTAURANT im Hotel MOOSBURGER HOF setzt auf regional-nachhaltiges Angebot
Pfaffenhofen/Biberg – Nein, Hallertauer ist er nicht. Das verrät nicht nur sein Duisburger Idiom, sondern auch sein Name: Sven Tweer. Aber er fühlt sich wohl hier in Pfaffenhofen, das gerade zur lebenswertesten Kleinstadt der Welt gewählt worden ist. Der 46-jährige ist seit gut drei Jahren Pächter eines der besten Hotels der Hallertau, dem „Moosburger Hof“. Dabei gehört seine Aufmerksamkeit nicht zuerst den 45 Zimmern des 4-Sterne-Hauses (um die kümmert sich vorrangig seine Frau Anke), sondern vor allem der Küche des Restaurants. Beim legendären Jean-Claude Bourgueil in Düsseldorf („Im Schiffchen“) hat Tweer gelernt, ehe ihn der Weg über mehrere Sterneküchen – Stefan Steinheuer, Stefan Marquard, Michael Bader – zu „Käfer“ führte, für den er in Berlin und München tätig war. Bei dem Werdegang verwundert es nicht, das „Tweer’s Restaurant im Moosburger Hof“ längste eine gefragte Adresse für Gourmets ist und zuletzt auch vom Schlemmeratlas 2012 mit zwei Löffeln aufsteigend ausgezeichnet wurde (unter den 400 besten Restaurants in Deutschland). Wir treffen uns in dem kleinen Ort Biberg bei Scheyern: auf einem renovierten Bauernhof, der zum Ausdruck bringt, was entstehen kann, wenn sich viel Geld auch einmal mit gutem Geschmack trifft. Aufwändig und bis ins Detail liebevoll und stilsicher gestaltet ist dieser Hof, der einer der wichtigsten Lieferanten des Moosburger Hofes ist. Von hier beziehen die Tweers je nach Saison Salate und Gemüse in Bio-Qualität. Vor allem aber befindet sich hier die Zucht der Kame-
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runschafe, die als Lammkeule oder Lamm-Schulter fester und gefragter Bestandteil der Restaurantkarte von Sven Tweer sind. Das Kamerunschaf, das ursprünglich aus Westafrika stammt, ist ein besonders schönes, kleines Schaf mit kastanienbraunfarbigem, kurzem Fell und schwarzer Zeichnung an Kopf, Bauch und Beinen. Böcke werden lediglich ca. 60 cm hoch und haben ein Gewicht von bis zu 50 Kilogramm, Mutterschafe bei entsprechend geringerer Größe bringen es auf 30–40 Kilogramm. Kamerunschafe geben keine Wolle und werden vorrangig zur Fleischerzeugung gezüchtet. Da es anspruchslos und sehr widerstandsfähig ist, wird es auch gerne zur Beweidung größerer Flächen eingesetzt.
Sven Tweer ist allein an dem Fleisch interessiert. Und das wächst in Biberg in absoluter Bio-Qualität heran, denn die ca. 120 Tiere auf der Weide werden nur mit unbehandeltem Grünfutter, Getreide und Brot (aus dem Hotel; was für ein schönes Beispiel für Kreislaufwirtschaft!) ernährt. „Schön, wenn man weiß, wo das Lamm herkommt und was es gefressen hat“, freut sich Tweer über seine „Bezugsquelle“. Koch Tweer preist das Fleisch, das er exklusiv aus Biberg bezieht, in den höchsten Tönen: „Es ist ein feines, zart-wild schmeckendes Fleisch und dabei viel feinfasriger als herkömmliches Lamm. Ich habe es früher nicht gekannt, bin aber begeistert von dem Produkt!“ Kein Wunder, dass sich eine regelrechte Kamerun-Lamm-FanGemeinde unter den Stammgästen des Res-
taurantes gebildet hat (der Autor kann das nachfühlen!). „Unsere Gäste kommen natürlich nicht nur wegen des Lammfleisches zu uns,“ erzählt Tweer,“ aber wer mal bei uns Lamm gegessen hat, kommt immer wieder.“ Dabei wurmt es den erfahrenen ChefKoch, dass die deutschen Konsumenten nur an den edlen Fleischteilen interessiert sind: „In Deutschland sollen Tiere am besten nur aus Filet bestehen!“ Dabei schwärmt Tweer von der Zubereitung der Lamminnereien Herz, Leber, Nieren („eine Delikatesse für den Kenner“) und wünscht sich eine Gruppe, für die er mal ein ganzes Lamm zubereiten und am Tisch tranchieren darf. Auf der Speisenkarte finden sich bereits jetzt neben Keule und Kotelett bisweilen auch Lamm-Curry, Lamm-Ragout oder Lamm-Rollbraten.
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Plan, auf dem Bilderbuch-Bauernhof in Biberg künftig auch Piemonteser Rinder zu züchten, eine weiße Rinderasse, die über ein ganz besonders schmackhaftes, zartes Fleisch verfügt. Auch die bekämen dann nur das BioFutterangebot, dass Tweer mir zeigt, während er die Kamerunschafe in die Futterkammer lockt (was nicht klappen will). Dem Kamerunschaf wird ja nachgesagt, dass es eher scheu und ängstlich sein soll. Oder die Tiere wussten einfach nicht, dass Sven Tweer heute in ausschließlich guter Absicht vorbeigeschaut hat ...
Die Biberger Schafe vor der Haustür und die Überzeugung, dass die Gäste regionalnachhaltiges Wirtschaften immer mehr schätzen, haben die Tweers dahin gebracht, nach und nach möglichst alle
Angebote des Moosburger Hofes ausschließlich aus regionaler Herstellung zu offerieren. Vom Ei und Honig am Frühstückstisch über Fisch und eben Fleischund Wurstwaren. Ganz aktuell ist der
Tweer’s Restaurant im Hotel Moosburger Hof Moosburger Straße 3 D-85276 Pfaffenhofen T +49 (0) 8441 277008-0 F +49 (0) 8441 277008-88 www.moosburgerhof.de
Tierschutz in der Heimat
Holledauer Katzen in Not An die 100 Katzen wurden dieses Jahr vom Tierschutzverein Hallertau aufgenommen, versorgt, kastriert und weitervermittelt. Das Schicksal einer frei lebenden Katze ist ungewiss, nicht selten können die Tiere mangels Futter oder aufgrund von unbehandelten Krankheiten nicht überleben. Ein ehemaliges Feuerwehrhaus in der Marktgemeinde Au, Ortsteil Seysdorf, wird nun vom Tierschutzverein Hallertau e. V. zur Tierherberge umgebaut. Als Durchgangsstation soll es Platz für 35 Katzen sowie 20 Kleintiere bieten. Für die Nutzung des Gebäudes muss der Verein an die Gemeinde Miete zahlen und die Kosten für alle Renovierungsarbeiten übernehmen. Das Projekt wird aus privaten Spenden finanziert und von ehrenamtlichen Helfern realisiert. Tierfreunde werden um eine Spende gebeten. Helfer für die Renovierungsarbeiten und Sachspenden wie Baumaterialien und Futter werden dringend benötigt. Auch durch die Abgabe von Altpapier kann das Projekt unterstützt werden. Annahme jeden Samstag zwischen 9 und 11 Uhr in Au/Hallertau-Seysdorf, Abenstalstr. 6 (altes Feuerwehrhaus). Das alte Feuerwehrhaus in Seysdorf, Marktgemeinde Au, wird vom Tierschutzverein Hallertau zu einer Tierauffangstation für Katzen und Kleintiere ausgebaut. Spenden und handwerkliche Hilfsleistungen werden dringend benötigt. Wer hilft den Tieren?
Tierschutzverein Hallertau e.V. www.tierschutzverein-hallertau.de, Tel. 08752 8698291 Kontonummer 15 03 12, Raiffeisenbank Hallertau, BLZ 701 696 93
DAS BIER-TERZETT
Hallertauer Biere im Test WILLI ABELE, ALEXANDER HERZOG und THILO STEINDORF (v.r.n.l.) verkosten besondere Hallertauer Biere
In dieser Rubrik stellt die HALLERTAU künftig jeweils drei Bier-Besonderheiten vor: z. B. besonders gehopfte, temporär
erhältliche oder erstmals gebraute Biere. An der Verkostung sind neben dem Herausgeber Alexander Herzog die beiden
Brauer Willi Abele und Thilo Steindorf beteiligt. Die Bewertung ist absolut subjektiv, aber unbestechlich.
„Adventsbier“ Bürgerbräu Wolnzach
„Hopfenweisse / TAP 5“ Weisses Bräuhaus G. Schneider, Kelh.
„Auer Zwickl“ Schlossbrauerei Au/Hallertau
Alkohol: 5,4 Vol. · Stammwürze: 12 Besonderheit: Saisonbier Typ Märzen, nur temporär erhältlich
Alkohol: 8,2 Vol · Stammwürze: 18 Besonderheit: Weizen-Doppel-Bockbier mit intensiver Hopfung
Alkohol: 5,5 Vol · Stammwürze: 12,8 Besonderheit: Saisonbier Typ Lagerbier, nur temporär erhältlich
Farbe/Optik: rötlich-dunkel, bernsteinfarben Geruch: eher dezent, leicht malzig, Hopfenaroma: kennt Hopfen nur vom Hörensagen Vollmundigkeit: gering Rezenz: sehr dezent
Farbe/Optik toller Schaum, weizenbier-typische starke Trübung Geruch: fruchtig, exotisch, hopfig Hopfenaroma: wunderbar ausgeprägt Vollmundigkeit: großartig Rezenz: champagnerähnlich
Farbe/Optik hell, naturtrüb Geruch: hefig, fruchtig (Zitrone) Hopfenaroma: eher wenig Vollmundigkeit: gut, leichter Malzcharakter, Rezenz: präsente Kohlensäure
Gesamteindruck: Außergewöhnliches Geschmackserlebnis, nichts für Mainstream-Weißbier-Liebhaber. Ein für die Hallertau völlig neuer Biertyp, der wohl polarisiert.
Gesamteindruck: Süffig, angenehme Hopfenbittere, lädt zum Weitertrinken ein.
Gesamteindruck: Man vermisst die Vollmundigkeit, die der Name Adventsbier verspricht.
Der Braumeister sollte sich Rat holen Feines Bier, lohnt auch einen Umweg!
Akzeptabel, hinterlässt wenig Eindruck
Gut trinkbares „Tafel-Bier“
Herausragendes Bier, unbedingt probieren!
Sensation, ein Bier zum Niederknien!
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EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE
Gewinnen Sie ein Hallertau-Menü für 2 Personen
GEWINNERMENÜ im Gasthof Ostermeier Hildegard und Josef Kaiser aus Freising hatten (wie viele andere) die richtige Antwort auf unsere Frage in der Ausgabe 1/2011. Josef Ostermeier (li.) und Herausgeber Alexander Herzog (re.) begrüßten die Gewinner im Gasthof Ostermeier, Gütlsdorf, zum Hallertau-Menü.
Kennen Sie dieses BAUERNHAUS? Wer kann Angaben zur Identität des abgebildeten Bauernhauses (Foto vermutlich um 1910) oder sogar zu den Personen machen?
Unter allen Einsendern, die bis zum 30.01.2012 richtige Hinweise liefern, verlost „Hallertau“ ein Drei-Gänge-Menü mit Getränken für 2 Personen im Gasthaus Willi-Bräu in Attenkirchen (www.willi-braeu.de). Die Auflösung gibt es dann in der nächsten Ausgabe des Magazins „Hallertau“ (Frühjahr 2012). Einsendungen an: alexander.herzog@imago87.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter des Magazins „Hallertau“ sind von der Teilnahme ausgeschlossen.
Willi-Bräu
PROMOTION
www.hofbrauhaus-freising.de
HERRNBRÄU GmbH & Co. KG Manchinger Str. 95 · 85053 Ingolstadt www.herrnbraeu.de
Festliche Biere aus der Hallertau
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Bierwelt