GAM Galerie Obrist: Kunst Zürich 2009. by Torsten Obrist

GAM GALERIE OBRIST

KUNST ZÜRICH 13.-16. NOV. 2009 S t a n d - N r. A 8

László Lakner Marcela Böhm Robin Horsch Dieter Kränzlein Shinichi Tsuchiya Frederik Jan van den Berg

Dieses Booklet erscheint zur KUNST ZÜRICH 09 13.-16. November 2009 ABB Halle 550

GAM GALERIE OBRIST

GAM | GALERIE OBRIST STAND-NR. A8 Tel. +49 179 511 8057

KUNST ZÜRICH 13.-16. NOV. 2009 STAND-NR. A8

Dieter Kränzlein Shinichi Tsuchiya Frederik Jan van den Berg

Einführung Mit einer internationalen Künstlerriege zeigt GAM | Galerie Obrist herausragende Beispiele aus den verschiedenen Gattungen im Galerieprogramm: Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie. Wir freuen uns besonders, den 1936 in Budapest geborenen Künstler László Lakner erstmals in unserer Galerie zu zeigen. Lakner, den eine jahrelange Professorentätigkeit und mehrere Ausstellungen im Museum Folkwang mit Essen/ Ruhr verbinden, war unter anderem Documenta- und Biennaleteilnehmer. Im Januar werden wir Arbeiten von László Lakner und einigen seiner Schüler in unserer Galerie präsentieren. Ein Schwerpunkt unserer Ausstellung liegt auf zeitgenössischen bildhauerischen Positionen, mit Holzskulpturen von Robin Horsch, Wandreliefs und freistehenden Steinarbeiten des Stuttgarters Dieter Kränzlein und Stahlreliefs des jungen Niederländers Frederik Jan van den Berg. Wenn Robin Horsch nach seine Vorbildern befragt wird, fällt sicher auch der Name Alberto Giacometti. Dabei ist sein Arbeitsprozess komplementär, Horsch holt seine fragilen Figuren mit der Kettensäge aus dem Holz, die dunkle Zeichnung bekommen sie durchs Flämmen. Schweres leicht, Statisches bewegt empfinden zu lassen, ist das Thema von Dieter Kränzleins Skulpturen aus Muschelkalk. Seine Fräsungen in hartes Material, das er damit zu einem neuen Leben erweckt, bestehen aus Linienstrukturen, die unter die Oberflächen blicken wollen, um dem unbelebten Stein eine Geschichte über seine Entstehung und sein ureigenes Wesen zu entlocken. Dieter Kränzlein dringt in das Innere von Steinen vor, um der Natur auf die

Spur zu kommen und sie im künstlerischen Prozess mimetisch nachzuempfinden. Ganz anders Frederik Jan van den Berg: In seinen Wandreliefs ist das Material nicht mehr als der Träger eines spannungsreichem Spieles mit Perspektiven und Farbkontrasten. Ursprünglich verankert in der konkreten Kunst, verweisen seine Linien und Farben auf nichts anderes, als auf sich selbst. Inspiriert durch die moderne Architektur Rotterdams schafft van den Berg in seinen Arbeiten irritierende Erfahrungen von Raum. Architektur und Raum sind auch das Sujet des jungen japanischen Fotografen Shinichi Tsuchiya. Der Meisterschüler von Thomas Ruff schafft Stadtpanoramen: Neben seiner Faszination für die mitteleuropäischen Metropolen ließ Tsuchiya seine japanische Herkunft nie los. In der Verbindung von beidem, Ost und West, erfindet er neue Blickweisen auf europäische Stadtlandschaften, die in enormer Verdichtung wie das Substrat unserer aktuellen Städte wirken. Die argentinische Malerin Marcela Böhm findet die Motive für ihre Bilder in alltäglichen Situationen. Dabei schafft sie es, die Atmosphäre und die Charaktere so wiederzugeben, dass ihr Werk eine regelrechte Chronik der Empfindungen unseres Alltags ergibt. Eine große malerische Vielfalt legt sie dabei an den Tag, ob in Öloder Wasserfarben, Zeichnung und Collage, ihre Handschrift bleibt unverkennbar. Ab März 2010 sind Marcela Böhms Arbeiten in einer großen Einzelausstellung in der Galerie in Essen zu sehen.

László Lakner * 1936 Budapest 1954-60 Kunstakademie Budapest 1968 Stipendium des Museum Folkwang, Essen 1972 XXXIV Biennale di Venezia 1974 DAAD Stipendiat 1976 XXXVI Biennale di Venezia 1976 Preis Modersohn-Becker-Stiftung, Bremen 1976 Documenta VI, Kassel 1977 Preis Deutscher Kunstkritiker, Berlin 1979-80 Lehrauftrag an der FU-Berlin 1981-82 Stipendium im P.S.1., New York 1982-2000 Professur an der Universität Essen 1990 XLIV Biennale di Venezia 1998 Kossuth-Preis des ungarischen Staates 2000 Selbstbildnis Sammlung der Uffizien, Florenz 2004 Retrospektive, Ludwig Museum, Budapest Lebt und arbeitet in Berlin Januar 2010 bei GAM: Ausstellung mit seinen Schülern 1) Abb. Titelblatt - László Lakner: Signatur Goethe, 1976 Öl auf Leinwand, 40 x 60 cm 2) Abb. links - László Lakner: Ohne Titel, 1999 Mixed-Media auf Papier, 70 x 50 cm 3) Abb. rechts - László Lakner: Ohne Titel, 2001 Mixed-Media auf Papier, 70 x 50 cm

László Lakner: Zitat Goethe, 1976 Das bisher unveröffentlichte Gemälde „Zitat Goethe“ entstammt einer Reihe von Arbeiten, in denen Lakner sich mit Handschriften und Signaturen großer Denker auseinandersetzt (Rousseau, Heine, Celan). Lakner zitiert hier wortwörtlich und wortbildlich Goethes berühmtes Schema, das die sinnlich-sittliche Wirkung von Farben auf den Menschen darstellt. Die aquarellierte Federzeichnung von Goethe stammt aus dem Jahr 1809 und illustriert seine Farblehre. Damals Teil der wissenschaftlichen Auseinandersetzung, wirkt sie bis heute nach in den psychologischen und künstlerischen Diskurs. Lakner ist mit diesem Bild bereits 1976 ganz nahe bei der hochaktuellen Frage: Wie wird ein Weltbild Bild?

4) László Lakner: Zitat Goethe, 1976 Öl auf Leinwand, 170 x 130 cm

Marcela Böhm *1972 Buenos Aires 1994-98 Alanus Hochschule Alfter, Diplom für Malerei Seitdem als freie Malerin tätig Ausstellungen in: Berlin, Buenos Aires, Essen, Frankfurt, Köln, Palma de Mallorca u.a. Messen: Art Karlsruhe, Art Moscow, Moscow Selection, TIAF Toronto Messen 2009: Kunst Zürich März 2010 bei GAM: Einzelausstellung

5) Abb. links - Marcela Böhm: Big Nachbar, 2009 Öl auf Leinwand, 160 x 120 cm 6) Abb. rechts - Marcela Böhm: Eltern mit Kind, 2008 Öl auf Leinwand, 140 x 180 cm

Robin Horsch * 1963 Wermelskirchen 1984 Kunstakademie Düsseldorf 1995 Beginn der Bildhauerei Seit 1989 zahlreiche nationale und internationale Ausstellungen und Messebeteiligungen 2009 bei GAM: Einzelausstellung mit Bronzen und Eisengüssen (31.10.-31.12.2009) Messen 2009: Art Karlsruhe, Art Hamptons / New York, TIAF Toronto, Kunst Zürich

7) Robin Horsch: Ohne Titel, 2009 Eichenholz geflämmt, 160 x 11 x 9 cm Abb. rechts - Dieter Kränzlein: Triptychon, 2009, Detailaufnahme

Dieter Kränzlein * 1962 Stuttgart 1982-85 Ausbildung zum Steinbildhauer 1985-89 Privatschüler von Franz Dàkay Seit 1989 freischaffender Künstler Zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen in Deutschland, Schweiz, Frankreich und USA, sowie eine Vielzahl an Messebeteiligungen 2009 One-Artist-Show auf der Art Karlsruhe Teilnahme Kunst Zürich 2010 bei GAM: Einzelausstellung

8) Abb. rechts - Dieter Kränzlein: Ohne Titel, 2009 Stele, Mooser Muschelkalk, 220 x 15 x 15 cm 9) Abb. rechte Seite - Dieter Kränzlein: Ohne Titel, 2009 Mooser Muschelkalk, 28 x 22 x 22 cm

10) Shinichi Tsuchiya: Crest D端sseldorf, 2009 Inkjetprint, Diasec, 90 x 400 cm 11) Abb. rechts - Shinichi Tsuchiya: Crest 1:278059, 2007 Inkjetprint, Diasec, Aufl. 5, 48 x 160 cm

Shinichi Tsuchiya * 1972 Yokohama, Japan 1994 -1998 Studium an der Tokyo Zokai University 1998 -2000 Studium an der International Academy of Media Arts and Sciences Seit 2001 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Thomas Ruff 2006 Meisterschüler von Prof. Thomas Ruff 2009 Lehrauftrag für Fotografie Tokyo Zokai University weitere Ausstellungen und Stipendien in Deutschland und Japan Messen 2009: One-Artist-Show auf der Art Karlsruhe, Kunst Zürich Bei GAM 2009: Sammlung NRW-BANK, Düsseldorf

Frederik Jan van den Berg *1973 Gouda, Niederlande 1992-96 Akademie voor Kunst en Vormgeving 's-Hertogenbosch, seitdem als freier Künstler tätig Lebt und arbeitet in Rotterdam Ausstellungen und Arbeiten im öffentlichen Raum in den Niederlanden und international Messen 2009: Kunst Zürich Bei GAM 2009: Gruppenausstellung November/ Januar 2010

12) Abb. links - Frederik Jan van den Berg: Colourful Cubic Conspiracy, 2008 Neunteilig, Acryl auf Leinwand, je 50 x 50 cm, gesamt 150 x 150 cm 13) Abb. oben - Frederik Jan van den Berg: Ohne Titel, 2008 Dreiteilig, Acryl auf Stahl, 50 x 261 x 15 cm