ÖGB aktuell - November 2015

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„WIR HABEN ES SATT“: Menschen bleibt endlich net-

Kekse Ein reicher Mann, ein Arbeitnehmer und ein Flüchtling sitzen an einem Tisch. Auf dem Tisch liegen zwölf Kekse. Der Reiche nimmt elf davon und steckt sie ein. Zum Arbeitnehmer sagt er:„Vorsicht, der Flüchtling will dein Keks wegnehmen!“ Natürlich gibt es in Wirklichkeit auch Reiche, die von ihren Keksen etwas an Flüchtlinge abgeben. Trotzdem zeigt dieser Witz, der vor Kurzem auf Ö1 zu hören war, eines: Die Angst, die manch ÖsterreicherIn vor AsylwerberInnen hat, muss man zwar ernst nehmen. Aber man muss auch immer bedenken: Angst hat oft einen wirtschaftlichen Hintergrund. Erst ungerechte Verteilung lässt die Menschen um das Wenige fürchten, das sie haben. Und manchmal wird die Angst mit vollster Absicht geschürt – von denjenigen, die gerne davon ablenken, dass eigentlich bei ihnen etwas zu holen wäre und nicht bei den Ärmsten, den Flüchtlingen.

❮ Florian Kräftner

Mit diesen Worten gab ÖGBPräsident Erich Foglar im Juli 2014 das Startzeichen für die „Lohnsteuer runter!“Kampagne. Oberstes Ziel war eine rasche Entlastung der ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen. Mit der großartigen Unterstützung von BelegschaftsvertreterInnen konnten 882.184 Unterschriften gesammelt und der Regierung übergeben werden. Die Arbeit hat sich gelohnt: Am 1. Jänner 2016 tritt die Steuerreform in Kraft und den

to mehr Geld im Börsel. Mehr auf Seite 3

UM DIE KollegInnen im Betrieb bestmöglich vertreten zu können, ist es für die Belegschaftsvertretung besonders wichtig, gut ausgebildet zu sein. Die Bildungsangebote des Verbands Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung, die von Arbeitsrecht bis hin zu Mitbestimmung reichen, sind dabei eine große Unterstützung. Mehr auf Seite 4 ❮

GEWERKSCHAFT: Informationen zum Arbeitsmarktgipfel und zu EU-Wettbewerbsräten. SERVICE: Aktuell, praktisch, einfach – nützliche Informationen für die Arbeit im Betrieb.

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... UND SIE BEWEGT SICH DOCH

© BKA/ Andy Wenzel

Das Erfolgsmodell der österreichischen Sozialpartnerschaft stand in den letzten Monaten medial immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik. Aber allen Unkenrufen zum Trotz haben Sozialpartner und Regierung mit dem Arbeitsmarktund Konjunkturpaket, das kürzlich vorgestellt wurde, ihre Handlungsfähigkeit bewiesen. Hier die wichtigsten Punkte:

INVESTITIONS- UND KONJUNKTURPAKET

Die Wohnbauoffensive sieht 30.000 neue Wohnungen vor, die in den nächsten vier Jahren gebaut werden sollen. So entstehen leistbarer Wohnraum für rund 60.000 Menschen und etwa 20.000 Arbeitsplätze pro Jahr. Auch der Ausbau der Stromnetze soll zur Konjunkturbelebung beitragen. Bei einem Investitionsvolumen von 700 Millionen Euro werden so 2.500 Arbeitsplätze geschaffen.

LOHNNEBENKOSTENSENKUNG

Ab 1. Jänner 2016 gibt es eine Lohnnebenkostensenkung (Familienlastenausgleichsfonds und Insolvenzentgeltfonds) für Arbeitgeber mit einem Volumen von bis zu einer Milliarde in drei Etappen.

BONUS-MALUS-SYSTEM UND ARBEITSMARKTPAKET

Das Maßnahmenpaket beinhaltet zum einen eine Bewusstseinskampagne für Arbeitgeber, zum anderen werden jene Betriebe, die ausreichend Ältere beschäftigen, einen Bonus in Form einer zusätzlichen Senkung der Lohnnebenkosten erhalten. Jene Unternehmen, die bei der Beschäftigung Älterer unter

dem Branchendurchschnitt liegen, müssen dafür eine Auflösungsabgabe in doppelter Höhe leisten. Darüber hinaus wurde ein Lehrlingsprogramm beschlossen, das zusätzlich 1.000 junge Menschen pro Jahr in Ausbildung bringen soll. Für Maßnahmen, die besonders benachteiligten Gruppen den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern sollen, werden im Jahr 2016 insgesamt 300 Millionen Euro bereitgestellt und ab 2017 dauerhaft 350 Millionen Euro jährlich.

ARBEITSRECHTSPAKET

Ein großer Schritt im Kampf gegen Vertragsklauseln sind die Reformen im Arbeitsvertragsrecht, die beim Arbeitsmarktgipfel beschlossen wurden. Der Missbrauch von All-in-Verträgen wird abgeschafft: Künftig muss in All-in-Verträgen der Grundlohn/ das Grundgehalt für die Normalarbeitszeit klar ausgewiesen sein. Dadurch wird es möglich, auszurechnen, wie viele Stunden die ArbeitnehmerInnen maximal für ihr Geld zu arbeiten haben. Konkurrenzklauseln darf es nur mehr für ArbeitnehmerInnen mit deutlich höheren Einkommen geben als derzeit, und Unternehmen dürfen Ausbildungskosten nicht mehr so lang zurückfordern wie bisher. Außerdem sollen ArbeitnehmerInnen künftig Anspruch auf einen Lohnzettel bzw. Gehaltszettel haben. Wer keinen bekommt, kann ihn künftig zivilrechtlich einklagen. Erst mit dem Zettel in der Hand wird für die ArbeitnehmerInnen überprüfbar, ob ihre Ansprüche korrekt berechnet wurden. ❮

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ZEITGESCHICHTE

WAHLEN 1945 FORDERUNGSPROGRAMM AN DIE NEUE REGIERUNG

Nach den ersten Wahlen im November 1945 übergab der ÖGB der künftigen Regierung ein Forderungsprogramm, das am 7. Dezember in einer Betriebsversammlung im Großen

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Musikvereinssaal in Wien einhellige Zustimmung fand. Forderungen waren u. a. die Errichtung eines Wirtschaftsministeriums unter Mitwirkung der Gewerkschaften, die Verstaatlichung für Wirtschaft und die Allgemeinheit wichtiger Betriebe, die Wiederherstellung und Verbesserung der sozialpolitischen Gesetzgebung vor 1934 sowie die Mitbestimmung der Beschäftigten in den Betrieben. ❮


LOHNSTEUER RUNTER! – Unterschriftenübergabe vor einem Jahr

„Jetzt sind die ArbeitnehmerInnen und die PensionistInnen dran!“ 882.184 Menschen in Österreich forderten mit ihren Unterschriften eine spürbare Lohnsteuer-Entlastung. Am 18. November 2014 haben ÖGB-Präsident Erich Foglar und AKPräsident Rudi Kaske die gesammelten Unterschriften der Bundesregierung überbracht. Der Erfolg: Ein Jahr später ist die Steuerentlastung Gesetz, sie tritt am 1. Jänner 2016 in Kraft. Eigenen Vorteil ausrechnen: www.oegb.at/rechner

STEUERREFORM NACHHALTIG GESTALTEN

KALTE PROGRESSION EINDÄMMEN

Jetzt muss Entlastung auch dauerhaft abgesichert werden. „DIE REGIERUNG hat den Auftrag der Menschen ernst genommen: In wenigen Wochen wird die Steuerreform in Kraft treten, Millionen ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen werden dann Monat für Monat mehr Geld aufs Konto bekommen. Insgesamt geht es um mehr als fünf Milliarden Euro! Nun gilt es, diese Tarifreform durch weitere Schritte zu ergänzen“, fordert Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB. „Die kalte Progression müssen wir auf Dauer in den Griff bekommen, und der Faktor

Vermögen muss höher besteuert werden, damit trotz Entlastung der arbeitenden Menschen das Budget langfristig gesichert werden kann." Auch OECD und Europäische Kommission fordern regelmäßig die Entlastung des Faktors Arbeit und höhere Vermögensbesteuerung. Neben der sofortigen Entlas­ tung durch neue, niedrigere Tarifstufen beinhalteten die Reformvorschläge von ÖGB und AK auch Maßnahmen gegen die künftigen Auswirkungen der kalten Progression. „Es freut mich, dass mittlerwei-

le auch Finanzminis­ter Hans Jörg Schelling diese Vorschläge prinzipiell übernommen hat“, so Achitz. Das ÖGB/ AK-Modell sieht vor, dass die Regierung verpflichtend tätig werden muss, sobald die Auswirkungen der kalten Progression eine bestimmte Höhe überschreiten. Achitz: „Bis 2017 soll diese Reform stehen.“

REICHE ERBEN BESTEUERN

Wenig begeistert ist Achitz von der De-facto-Verschiebung der Registrierkassenpflicht um ein halbes Jahr. „Die Bekämpfung von Steuerhinterziehung

ist ein wesentlicher Punkt zur Gegenfinanzierung der Lohnsteuer-Entlastung. Sollte nun durch eine schrittweise Aufweichung der Gegenfinanzierung zu wenig Geld im Staatssäckel landen, wird man an der Einführung einer Steuer auf große Erbschaften nicht herumkommen. Denn eines muss klar sein: Budgetsanierung auf Kosten des Sozialsystems werden wir nicht dulden“, so Achitz. Mehr als 882.000 Menschen hätten nicht dafür unterschrieben, dass sie sich ihre Entlastung selbst bezahlen müssen. ❮ 3429 l November 2015

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BILDUNG? JA, BITTE!

Der VÖGB bietet verschiedenste Lehrgänge und Seminare für BelegschaftsvertreterInnen an. ARBEITNEHMERVERTRETERiNNEN stehen in ihrer täglichen

Arbeit laufend vor neuen Herausforderungen. Daher ist es besonders für die Belegschaftsvertretung enorm wichtig, gut ausgebildet zu sein. Denn nur mit einer entsprechenden Ausbildung ist es möglich, die MitarbeiterInnen im Betrieb optimal zu vertreten.

WEITERBILDUNG

© ÖGB/Christian Fischer, mauritius images/caia images

Die Palette des VÖGB (Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung) ist vielfältig und richtet sich in erster Linie an ArbeitnehmervertreterInnen. Es gibt aber auch viele Angebote für Gewerkschaftsmitglieder, vor allem im Freizeit- und Kulturbereich, aber auch zu aktuellen politischen Themen werden Veranstaltungen organisiert. Seit Kurzem ist das neue VÖGB-Bildungsprogramm für das Jahr 2016 online. Von Arbeitsrecht, Chancengleichheit bis hin zu Mitbestimmung und Teamwork gibt es praxisnahe gewerkschaftliche Bildungsangebote für ArbeitnehmervertreterInnen. Und ganz neu: Der VÖGB ist jetzt auch auf Facebook! ❮ www.voegb.at, www.facebook.com/voegb

IM INTERVIEW:

Sabine Letz, Geschäftsführerin des VÖGB Wie sehen die Angebote für ArbeitnehmervertreterInnen aus? Einerseits gibt es branchen­ übergreifende Seminare, die auf die Basisschulungen der Gewerkschaften abzielen. Dazu zählen zum Beispiel Seminare und spezielle Lehrgänge zu den Themen„Soziale Kompetenz“ oder„Recht und Wirtschaft“ sowie für spezielle Zielgruppen wie Mitglieder im Aufsichtsrat oder Behindertenvertrauenspersonen. Der zweite große Bereich sind die länger dauernden Lehrgänge wie Gewerkschaftsschule, BetriebsrätInnenakademie (BRAK) und S­ ozialakademie (SOZAK). Welche Angebote gibt es für BelegschaftsvertreterInnen, die nicht an den Lehrgängen teilnehmen können? Wir haben eine umfassende Skriptendatenbank zu gewerkschaftlichen Themen, die laufend erweitert und aktualisiert wird. Die Skripten können kostenlos bestellt werden und stehen auch auf www.voegb.at zum Download zur Verfügung. Vor Kurzem wurde auch die ÖGB/AK-Skripten-App ins Leben gerufen. Wenn jemand zum Beispiel lange mit dem Zug unterwegs ist, können 4

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jetzt alle Skripten über die App heruntergeladen und bequem unterwegs gelesen (oder auch als Hörbuch gehört) werden. Mit welchen Herausforderungen sieht sich der VÖGB derzeit konfrontiert? Gewerkschaftliche Bildung ist immer politische Bildung – und es ist vor dem Hintergrund von Stress und Zeitdruck eine besondere Herausforderung, gerade diese zu vermitteln. Rasch, kompetent und maßgeschneidert Bildungsangebote zu planen, zu organisieren und gleichzeitig gewerkschaftspolitisches Bewusstsein zu vermitteln, ist nicht immer einfach, aber umso wichtiger. Kurz vor Weihnachten: Was wünschst du dir für die Zukunft des VÖGB? Dass die Rahmenbedingungen derart gestaltet sind, dass wir auch weiterhin ein umfassendes, anspruchsvolles und bedarfsorientiertes Programm für ArbeitnehmervertreterInnen und Gewerkschaftsmitglieder anbieten und auf diese Weise einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Gewerkschaftsbewegung leisten können. ❮


© mauritius images/imageBROKER/Uwe Umstätter

LOHNPOLITIK BRAUCHT SCHUTZ

Die Versuche der EU-Kommission, die Tarifautonomie zu untergraben, lassen die Alarmglocken schrillen. DIE TARIFAUTONOMIE der Sozialpartner hat in Öster­reich einen hohen Stellenwert. Alljährlich werden zwischen ArbeitnehmerInnen- und ArbeitgebervertreterInnen hunderte Kollektivverträge verhandelt, die die Beschäftigten in den verschiedenen Branchen absichern und regelmäßige Lohnanpassungen garantieren. Vonseiten der EUKommission kommen immer wieder Vorschläge, die darauf abzielen, die Tarifautonomie auszuhöhlen. Ende Oktober hat die EU-Kommission eine Mitteilung zur Vollendung der Wirtschafts- und Währungs­ union vorgelegt. NEUE RÄTE

„Hinter diesem sperrigen Titel könnte sich ein weiterer Versuch verbergen, in die Lohnpolitik und die Tarifautonomie der Sozialpartner in den Mitgliedsländern einzugreifen“, ist der Leitende Sekretär des ÖGB, Bernhard Achitz, überzeugt. Die Kommission sieht nämlich vor, dass alle EuroLänder in Zukunft sogenannte „Wettbewerbsfähigkeits-Räte“

einführen. Ihnen soll zwar nur eine beratende Funktion zukommen, aber letztlich werden sie auf die stärkere Umsetzung der länderspezifischen Empfehlungen des Europäischen Semesters drängen. Neben der einseitigen Fixierung auf eine Wettbewerbsfähigkeit der Kosten und Löhne sollen diese neuen Räte explizit die Entwicklung der Lohnkosten überwachen und den Sozialpartnern „beratend“ zur Seite stehen. „Zweck dürfte es sein, die einseitige Sparpolitik der EU und neoliberale Strukturreformen zur Pflicht der Mitgliedsländer zu machen“, sagt Achitz. Dabei haben die vergangenen Jahre deutlich gezeigt, dass der Sparkurs nur zu einer Spirale nach unten führt.

FEHLGELEITETE POLITIK

Steigende Arbeitslosigkeit, immer mehr armutsgefährdete Menschen und der Abbau von Sozialleistungen in manchen EU-Mitgliedsstaaten zeugen von einer fehlgeleiteten Politik. EGB (Europäischer Gewerkschaftsbund) und

ÖGB sprechen sich daher entschieden gegen diesen erneuten Vorstoß der Kommission aus. Die stellvertretende EGB-Generalsekretärin Veronica Nilsson fordert eine stärkere Fokussierung auf Investitionen und die Stärkung der Binnennachfrage, um Arbeitslosigkeit, Armut und Ungleichheit zu bekämpfen. „Dafür bräuchte es Räte für

sozialen Fortschritt statt Druck in Richtung Lohnmäßigung“, so Nilsson. Eine besondere Chuzpe der Kommission: Obwohl es in ihrem Vorschlag um Lohnpolitik geht, waren die Europäischen Sozialpartner in die Vorbereitungen nicht eingebunden. „Und das, obwohl Kommissionspräsident Juncker genau diese Einbindung versprochen hat“, so Achitz. ❮

KEINE STEUERVORTEILE FÜR MULTIS Den Steuertricksereien mancher Großkonzerne geht es an den Kragen. Die EU-Kommission hat in einer aufsehenerregenden Entscheidung die Konzerne Starbucks und Fiat zu einer Nachzahlung von jeweils 30 Millionen Euro verpflichtet, denn diese hätten sich unfairer Steuerdeals bedient. Doch nicht nur die Konzerne profitieren von solchen unseriösen Absprachen, sondern auch die Staaten – in diesem Fall die Niederlande und Luxemburg – die sich so die Unternehmensstandorte sichern und einen unfairen Steuerwettbewerb befeuern. Auch das EU-Parlament hat sich dieses Themas angenommen und in einem Sonderausschuss die sogenannten „LuxLeaks“ aufgearbeitet. „Ein großer Erfolg ist die länderweise Berichtspflicht, mit der mehr Transparenz über die derzeit im geheimen ausverhandelten Steuerabsprachen zwischen Konzernen und Finanzministerien kommen soll“, zeigt sich die EUAbgeordnete Evelyn Regner erfreut, die als Mitglied im Ausschuss an den Forderungen mitgearbeitet hat. 3429 l November 2015

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KAMMERSPIELE – 15 Prozent Ermäßigung

KARTENSTELLE DER NACKTE WAHNSINN von Michael Frayn 4. Dezember 2015 – 20 Uhr Wie laufen Proben ab? Was passiert während einer Vorstellung hinter der Bühne? Wie unterscheidet sich eine letzte von einer ersten Vorstellung? Der nackte Wahnsinn begleitet eine Theatertruppe in einem furiosen Klippklapp dreimal durch den ersten Akt: die Generalprobe, eine reguläre Vorstellung und die letzte Vorstellung. Wenn aber zur knappen Probenzeit eine vergessliche Hauptdarstellerin, ein liebestoller Regisseur und seine Affären, Eifersüchteleien im neurotischen Ensemble, ein defektes Bühnenbild und ein Teller Sardinen kommen, dann ist das Desaster vorprogrammiert. Mit Ulli Maier, Alexander Pschill, Alma Hasun, Oliver Huether, Ruth Brauer-Kvam, Heribert Sasse, ­Michael von Au, Eva Mayer, Martin Niedermair

BLUE MOON – EINE HOMMAGE AN BILLIE HOLIDAY 24. November 2015 – 20 Uhr Billie Holidays Name steht für Jazz. Die Biografie dieser außergewöhnlichen Sängerin scheint eine Erfüllung nahezu aller Klischees zu sein, denn sie verkörpert schlichtweg die ideale, tragische Heldin: Vom ganz großen Glück bis hin zur absoluten Ausweglosigkeit findet sich alles in ihr vereint. Mit Sona MacDonald als Billie Holiday und Nikolaus Okonkwo.

Ermäßigte Karten zum Preis von 33 bis 47 Euro Mehr kulturelle Angebote unter: http://kartenstelle.oegb.at Tel.: 01/534 44-39675, 39677, 39679, 39681 – Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi: 9 bis 16 Uhr; Do: 9 bis 18 Uhr; Fr: 9 bis 13 Uhr. Adresse: Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien, E-Mail: ticketservice@oegb.at Bei der Kartenbestellung bitte Ihre Gewerkschaftsmitgliedschaft nachweisen.

BELEGSCHAFTSVERTRETERiN

AM WORT

BRIGITTE GILLER

Arbeiter-Betriebsrätin Opel Wien GmbH

Als Betriebsrätin heißt es bei uns immer wieder, einige Jahre

in die Zukunft zu schauen. Im Jahre 2018 erfolgt der Um-

Langfristige Planung ist nur ein Teil unserer Betriebsratsarbeit.

BRIGITTE GILLER

stieg auf eine neue Getriebegeneration als Nachfolge des derzeitigen F17-Getriebes. Es gelang konzernintern, die Produktion in Wien zu halten. Damit aber nicht genug. Die Produktionsstraße muss umgebaut werden und eine neue Produktionsmethode wird Einzug halten. Dabei werden wir speziell auf Ergonomie achten, um schwere körperliche Arbeit zu vermeiden. Bereits jetzt müssen wir uns Gedanken machen, wie wir diese

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Umbauphase überbrücken werden. Diese langfristige Planung ist nur ein Teil unserer Betriebsratsarbeit. ❮

KAMPAGNE.

Die Hälfte aller Lehrlinge muss ihre Fahrtkosten für die An- und Abreise zum Internat selbst bezahlen. Damit das ein Ende hat, fordert die PRO-GE Jugend Freifahrt für Lehrlinge und startete im September die Kampagne „We are looking for a Freifahrt“. Ausführliche Informationen und das Video zur Kampagne gibt es unter: www.proge.at ❮


IHR GUTES RECHT Handbuch des österreichischen Arbeitsmarktrechts

Grundwerk mit allen Ergänzungslieferungen, Rechtsstand Juni 2015 Hrsg.: Stefan Potmesil ISBN 978-3-99046-106-8 98 Euro Die Aktualisierung des Handbuchs des österreichischen Arbeitsmarktrechts macht es in Zusammenhang mit der Einbeziehung des internationalen Normenbestandes erforderlich, aus Gründen des Umfangs, der Übersichtlichkeit, aber auch der Abgrenzung zwischen nationalen und internationalen Rechtsnormen, einen zweiten Teil aufzulegen. Der zweite Teil umfasst im Wesentlichen die durch den EUBeitritt relevanten Rechtsmaterien, aber auch jene ausgewählten von Österreich ratifizierten ILO-Übereinkommen, die für die internationale Diskussion und Weiterentwicklung des Arbeitsmarktrechts von Bedeutung sind. Aus Gründen der Übersichtlichkeit und praktischen Handhabung des Handbuchs wurden jene bilateralen zwischenstaatlichen Abkommen, die eine bestimmte fachliche Materie regeln, in Teil II des Handbuchs als Anlage beibehalten. Das Handbuch enthält unter anderem: l Änderungen im Arbeitslosenversicherungsgesetz, in der Ausländerbeschäftigungsverordnung und im Insolvenz-Ausfallgeld-Fonds, l Adaptierung der Freizügigkeitsverordnung, l Abkommen mit den Erweiterungsländern. ❮

Bestellmöglichkeit Versandkostenfrei bestellen: www.arbeit-recht-soziales.at www.diefachbuchhandlung.at Telefon: 01/405 49 98-132, Fax: 01/405 49 98-136

KLAPPEN & SURFEN

Gesundheitsinfos als Klappfolder und online.

Die alternsgerechte Gestaltung der Arbeit ist ein wesentlicher Faktor, damit die Menschen länger gesund und arbeitsfähig bleiben können. Tipps und Lösungen, die im Betrieb umgesetzt werden können, gibt es auf www.arbeitundalter.at, einer Website der Sozialpartner – siehe Artikel in der Oktoberausgabe von „ÖGB aktuell“. Die wesentlichen Punkte zu Führung, Gesundheit, Weiterbildung und Arbeitsorganisation gibt es auch übersichtlich als „Klappfolder“ – zu bestellen unter service@oegb.at bzw. 01/534 44-39100.

WEITERE ONLINE-GESUNDHEITSANGEBOTE:

www.gesundearbeit.at – ÖGB und AK informieren über Sicherheit und Gesundheit in der Arbeit: ArbeitnehmerInnenschutz, psychische Belastungen, Broschüren, Buchtipps, ... www.netzwerk-bgf.at – Das Netzwerk Betriebliche Gesundheitsförderung informiert zum Beispiel darüber, wie Gesundheitspotenziale im Betrieb gestärkt werden können ... www.fit2work.at – Beratung und Unterstützung bei gesundheitlichen Problemen am Arbeitsplatz – für ArbeitnehmerInnen und Betriebe. www.arbeitsinspektion.gv.at – alles über gesetzliche Regelungen, gefährliche Arbeitsstoffe u. v. m. ❮

"Neustart – Ausbau statt Abbau" – eine Kampagne des Betriebsrats Neustart, ein Verein für Bewährungshilfe, Konfliktregelung und soziale Arbeit, begleitet und unterstützt jährlich über 40.000 Opfer und TäterInnen in Form von Bewährungshilfe, gemeinnützigen Leistungen, Anti-Gewalt-Training und vielem mehr. Die zur Verfügung gestellten Mittel reichen bereits jetzt nicht aus. Jede/r BewährungshelferIn muss über 40 Personen (Obergrenze sind 35) betreuen. Dennoch will das Bundesministerium für Justiz für das Jahr 2016 das Budget kürzen. Eine Kürzung der Mittel bedeutet nicht nur

viele Kündigungen, sondern gefährdet auch den Resozialisierungserfolg und somit die Sicherheit der Bevölkerung. Daher startete der Betriebsrat die Kampagne „Neustart – Ausbau statt Abbau“. Wer diese unterstützen möchte, findet genauere Informationen unter: www.gpa-djp.at ❮ 3429 l November 2015

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INFOGRAFIK

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*) Leseanleitung: "Top 5 % ohne Top 1 %" – Die reichsten 5 % ohne das allerreichste 1 %"

DIE REICHSTEN 20 PROZENT besitzen fast drei Viertel des gesamten Vermögens in Österreich! Den ärmsten 50 Prozent bleiben hingegen gerade einmal ein paar Brösel vom gesamten Kuchen (in der Grafik orange gekennzeichnet). „Nach Leistungsgerechtigkeitsgesichtspunkten ist die

Vermögensungleichheit in Österreich jedenfalls zu hoch“, schreibt Ökonom Martin Schürz, und er warnt: „In Gesellschaften mit hoher Vermögensungleichheit schrumpft Demokratie zu einer heuchlerischen Inszenierung.“ Mehr im Blog von Arbeit&Wirtschaft: http://goo.gl/pj9NSp ❮

NACHRICHTENDIENST ZVR-Nummer: 576439352

Herausgeber: ÖGB, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Leitung: Alexa Jirez, Christoph Höllriegl Redaktion: Amela Muratović, Florian Kräftner, Sabine Weinberger, Anneliese RothleitnerReinisch, Franz Fischill, Friederike Scherr Alle: 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1 Tel.: 01/534 44-39263, Fax: 01/534 44-39916, E-Mail: presse@oegb.at Medieninhaber und Hersteller: Verlag des ÖGB GmbH 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1

Bildredaktion und Layout: Stephanie Guberner Jahres-Abo: € 21,80 (Einzelnummer € 1,05 + Versand) Zu bestellen unter Tel. 01/534 44-39738 Verlags- und Herstellungsort: Wien Adressänderungen: Tel.: 01/534 44-39100, E-Mail: service@oegb.at, Mo bis Do: 8.00–16.30, Fr: 8.00–12.00 Uhr Offenlegung gemäß Mediengesetz, § 25: www.oegb.at/offenlegung


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