3421 l Februar 2015 www.oegb.at
70 JAHRE ÖGB DIE ANFÄNGE. Der ÖGB haben sie für ihre Mitglieder
Kontrolle und Kriminal Wenn ich in der U-Bahn meinen Fahrschein vorweisen soll, dann fühle ich mich kontrolliert. Nach der Logik sensibler Wirtschaftsvertreter müsste ich mich aber kriminalisiert fühlen: Die Kontrolleure unterstellen mir doch indirekt, dass ich schwarzfahre und damit die Verkehrsbetriebe betrüge! Skandal! So argumentieren Unternehmer, wenn sie über die Registrierkassenpflicht klagen. Weil kontrolliert werden soll, ob Firmen die Mehrwertsteuer, die sie von ihren KundInnen kassiert haben, auch beim Finanzamt abliefern, fühlen sie sich gleich pauschal zu Verbrechern gestempelt. Statt dass sie sagen: Super, dadurch haben Steuerhinterzieher keinen Wettbewerbsvorteil mehr gegenüber anständigen Betrieben. Aber solange es keine Rechnungspflicht gibt, müssen wir KonsumentInnen eben immer eine Rechnung verlangen. Bei der vida kann man damit sogar gewinnen, siehe Seite 13.
❮ Florian Kräftner
wurde im Jahr 1945 gegründet. Zwei Jahre darauf, im Jahr 1947, wurden das neue Betriebsrätegesetz und das Kollektivvertragsgesetz im Nationalrat beschlossen und dem ÖGB die Kollektivvertragsfähigkeit zuerkannt. Bereits in diesem Jahr überschritt die Mitgliederzahl des ÖGB die Millionengrenze. Bei seiner Gründung 1945 hatte der ÖGB 16 Fachgewerkschaften, durch Fusionen sind es heute sieben. Gemeinsam mit dem ÖGB
vieles hart erkämpft.
DIE GEGENWART
70 Jahre ÖGB sind ein guter Anlass, die Türen des ÖGB in allen Landeshauptstädten für Mitglieder und Interessierte zu öffnen, aber auch um sich mit allen ÖGB-Errungenschaften und deren Wirkung in Vergangenheit und Zukunft auseinanderzusetzen. Deshalb ruft der ÖGB seine Mitglieder zu einem Sprüchewettbewerb auf. Mehr auf den Seiten 2 und 3 ❮
GEWERKSCHAFT: Pensionslügen; Freihandelsabkommen TTIP, Griechenland. Seiten 4, 12,11 FRAUEN-EXTRA: Betriebsrätinnen berichten über ihre Erfolge und Ziele. Seiten 7–10 SERVICE: MitarbeiterInnen-Überwachung: Was darf der Chef und was nicht. Seite 15