WEGWEISER ZUKUNFT HOTELLERIE DAS ÖHV-KONZEPT FÜR ÖSTERREICHS TOURISMUS
Arbeitsmarkt Innovationsförderung
Moderne Lehrberufe
Erhöhung ÖW-Budget Offensivere Visa-Vergabe
Steuer-/Lohnnebenkostensenkung Energieabgabenvergütung Ausbau Verkehrsinfrastruktur
Online-Vertrieb
Entbürokratisierung EU-Ferienkalender Deregulierung
Österreichische Hoteliervereinigung Die freie Interessenvertretung
www.oehv.at
IMPRESSUM: Österreichische Hoteliervereinigung, Hofburg, 1010 Wien | Tel.: +43 0(1) 533 09 52 | Fax: +43 0(1) 533 70 71 | office@oehv.at | www.oehv.at Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär | Redaktion: Martin Stanits, Oliver Schenk, MA | Grafik: www.br-design.at | Druck: Samson Druck GmbH, 5581 St. Margarethen. Stand: November 2014 | © Österreichische Hoteliervereinigung | Sprachliche Gleichstellung: In diesem Dokument werden nur die männlichen Formen angeführt, die weiblichen sind darin enthalten.
1 2 3 4 5 6 7 8 Österreichs Tourismus, wirtschaftlich betrachtet 6
Wirtschaftspolitik neu denken 8
Wettbewerbsnachteil Steuern 10
Konjunktur ankurbeln heißt Arbeit entlasten 12
Konjunktur ankurbeln: 16 % RoI mit Tourismusförderung 16
Konjunktur ankurbeln: Marktarbeit auf neue Beine stellen 18
Wie selbstlos ist die Sharing Economy? 24
Nachhaltigkeit leben, mobil bleiben 26
Tourismus – Stiefkind der EU
28
INHALT
T
ÖHV-Positionspapier 2014/2015
Alpen, Seen, Kultur und vieles mehr: Welches Land hat noch so viel touristisches Potential wie Österreich? Im Travel & Tourism Competitiveness Report 2013 des World Economic Forum erringt Österreich als einziges von 140 Ländern zwei erste Plätze in 14 Kategorien. Doch diese stillen Reserven müssen erst aktiviert werden. Dazu braucht es engagierte Unternehmer. Erst ihre professionelle Gastfreundschaft, ihre Investitionen und das attraktive Preis-Leistungsverhältnis ermöglichen hohe Wertschöpfung und eine Spitzenposition im internationalen Wettbewerb. Doch das sieht man nicht immer in den Bilanzen. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt den Handlungsbedarf auf. Wo drückt die Branche der Schuh? Es ist ein Mix aus marktwirtschaftlichen und politisch-regulatorischen Aspekten, über die Jahre sehr konstant. Die ÖHV nimmt sich dieser Probleme an. Im Dialog mit der Politik zeigen wir auf, welche Regelungen die unternehmerische Freiheit einengen, welches Potential nicht genützt wird – und wie es besser geht.
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Michaela Reitterer und Mag. Gregor Hoch Hoteliers aus Leidenschaft
Österreichs Tourismus, wirtschaftlich betrachtet Der Stellenwert des Tourismus für Österreichs Wirtschaft steigt ■■
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© medialounge
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als direkter Arbeitgeber: In keiner Branche fangen so viele neue Beschäftigte zu arbeiten an wie im Tourismus. als lokaler Wertschöpfungsturbo: Österreichs Top-Ho tellerie vergibt 80 % der Investitionsaufträge im Umkreis von 90 km. Viele Gemeinden sowie vor- und nach gelagerte Betriebe in den Tourismusregionen profitieren von den Ausgaben der Gäste und der Gastgeber. als Exportmotor: Zwei von drei Gästen kommen aus dem Ausland. Die Ausgaben der internationalen Gäste in Österreich übersteigen die der Österreicher im Ausland bei weitem. Das ergibt eine positive Dienstleistungsbilanz. Sie überkompensiert den negativen Saldo aus dem hochsubventionierten Güterexport.
Wachstum Arbeitsplätze 2008
2013
Tourismus
10,7 %
12,0 %
+ 1,3 %
Gewerbe/Handwerk
27,5 %
26,4 %
- 1,1 %
Bank/Versicherung
4,7 %
4,7 %
+0%
Handel
20,8 %
21,5 %
+ 0,7 %
Info/Consulting
7,7 %
8,2 %
+ 0,5 %
Industrie
19,4 %
18,6 %
- 0,8 %
Transport/Verkehr
9,1 %
8,7 %
- 0,4 %
Quelle: AMS
ÖHV-Positionspapier 2014/2015
Volkswirtschaftlicher Erfolg braucht betriebliche Basis Ganz anders sieht es auf der betriebswirtschaftlichen Ebene aus: Hohe Investitionen stehen sinkenden Einnahmen gegenüber. Gleichzeitig steigen die Zahl der Beschäftigten, die Kosten je Mitarbeiter, Steuern, Ortstaxen und Energiekosten. Ein großer Teil der Betriebe arbeitet an der Rentabilitätsgrenze – viele darunter.
Das ÖHV-Konzept für die Hotellerie Hier muss die Politik reagieren, um nicht Arbeitsplätze und Einnahmen aufs Spiel zu setzen. Die ÖHV hat ein umfassendes Konzept zur Verbesserung der betrieblichen Situation in der Hotellerie und Tourismus ausgearbeitet. Davon profitieren ■■ ■■
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die Hotellerie vor- und nachgelagerte Branchen: Reisebüros, Airlines, Flughäfen, Gewerbe, Handel und Gastronomie Beschäftigte, Arbeitsuchende und deren Angehörige Gemeinden, Sozialversicherungen und der Staatshaushalt
Das ÖHV-Konzept für die Hotellerie reduziert Belastungen und hebt ungenütz tes Potenzial. Es setzt an mehreren Punkten an: ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■
Wirtschaftspolitik neu denken Konjunktur ankurbeln heißt Arbeit entlasten Konjunktur ankurbeln: 16 % RoI mit Tourismusförderung Konjunktur ankurbeln: Marktarbeit auf neue Beine stellen Wie selbstlos ist die Sharing Economy? Nachhaltigkeit leben, mobil bleiben Knackpunkt EU
Der Tourismus, das Plus in der Leistungsbilanz
Lokale Wertschöpfung
10
7,4 €
8
90 km
6
91 km
4 2
60 km
0
Ausland
-2
30 km
-4
54 %
-3,8 €
-6
15 %
-8
2003
2004
2005
2006
2007
Saldo Reiseverkehr
Quelle: OeNB
2008
2009
2010
2011
2012
80 %
11 % 14 %
-10
2013
Saldo Güterverkehr
6% Quelle: ÖHT
5
Wirtschaftspolitik neu denken Europa kommt nicht aus der Krise – trotz Bankenpaketen und Infrastrukturinvestitionen in Milliardenhöhe. Konzerne schließen oder reagieren mit Massenentlassungen und Standortverlagerungen. Das Wirtschaftswachstum bleibt bescheiden, die Wirtschaftsforschungsinstitute senken ihre Prognosen jedes Mal aufs Neue. Zeit für ein Umdenken.
6
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© lightkey - istockphoto.com
Im Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Krise sind die Tourismusunternehmen zum wichtigsten Partner der Bundesregierung und der Europäischen Union geworden. Mit ein paar Schritten könnten die Regierungen diesen Partner nachhaltig stärken.
ÖHV-Positionspapier 2014/2015
Konjunkturprogramme mit neuen Prioritäten Anteil der Sektoren an der Bruttowertschöpfung in % Land/Forst
Produktion
Dienstleistung
1995
2011
1995
2011
1995
2011
Burgenland
7,8%
4,3%
29,3%
28,4%
62,9%
67,4%
Kärnten
3,5%
2,1%
32,9%
31,3%
63,6%
66,5%
NÖ
5,5%
3,4%
35,9%
31,3%
58,5%
65,3%
OÖ
3,4%
2,1%
40,9%
39,8%
55,7%
58,1%
Salzburg
1,5%
1,1%
27,3%
24,7%
71,2%
74,2%
Steiermark
3,9%
2,8%
34,7%
34,2%
61,4%
62,9%
Tirol
1,8%
1,0%
28,9%
27,3%
69,3%
71,7%
Vorarlberg
0,9%
0,6%
39,6%
38,8%
59,5%
60,5%
Wien
0,3%
0,0%
20,1%
16,6%
79,6%
83,4%
Österreich
2,6%
1,7%
30,8%
28,7%
66,6%
69,6%
Quelle: Statistik Austria
Stärken forcieren Die nachhaltigste Förderung ist die Entlastung von Branchen mit Fokus auf lokaler Wertschöpfung und der Schaffung neuer Arbeitsplätze. Das ist der Tourismus. Die Österreich Werbung, die Landestourismusorganisationen und die Destinationen fungieren hier als Multiplikatoren: Mit jedem zusätzlichen Gast holen sie mehr aus der bestehenden Infrastruktur heraus. Die Anwerbung eines Gastes kostet zwischen 50 Cent und einem Euro und bringt 110 Euro Ausgaben pro Nächtigung.
7
Wettbewerbsnachteil Steuern
8
2
© vetkit - Fotolia.com
Österreichs Wirtschaft leidet unter der hohen Steuerlast auf Arbeit, Umsätze und Energie, dazu kommen stark steigende kommunale Gebühren. Das Übel an der Wurzel zu packen hieße, die Staatsausgaben zu senken, wie es der Internationale Währungsfonds und die EU-Kommission fordern. Der Rechnungshof hat 599 Vorschläge für eine schlankere und effizientere Verwaltung ausgearbeitet. Viel Einsparungspotential liegt im Föderalismus, in der Bürokratie und bei Förderungen.
ÖHV-Positionspapier 2014/2015
Auch Substanzsteuern kosten Arbeitsplätze Geld, das der Staat den Unternehmen wegnimmt, fehlt im Personalbudget, bei Investitionen, bei laufenden Ausgaben wie Werbung oder Marketing. Es fehlt Österreichs Tourismus im internationalen Wettbewerb. Die Steuern auf Arbeit zu senken und durch Substanzsteuern ersetzen würde nichts verbessern. Wer auf vermeintliche Millionäre zielt, trifft die Mitarbeiter der Hotellerie.
➡ To do: Keine neuen Mehrbelastungen, keine Substanzbesteuerung
Alle Betriebe entlasten Wichtig: Betriebe müssen unabhängig von der Gesellschaftsform entlastet werden. Selektive Konzepte, die nur wenigen Betrieben helfen wie Mitarbeiterbeteiligungen sind keine Lösung.
Deutsche Mehrwertsteuersenkung – ein Erfolgsmodell Die deutsche Hotellerie profitiert massiv von einer MwSt.-Senkung von 19 auf 7 %: Das macht Deutschland als Reiseziel attraktiver. Vor allem Inlandsgäste kommen vermehrt, Österreich bekommt das deutlich zu spüren. Die EU-Kommission will die Mehrwertsteuersätze auf wettbewerbsfähigem Niveau vereinheitlichen. Für dienstleistungsintensive Branchen empfiehlt die Kommission einen Satz von 5,5 %.
➡ To do: MwSt. senken
Abschreibungsdauer reduzieren Gesenkt werden muss die Abschreibungsdauer: Kein Hotel-Badezimmer oder Wellness-Bereich hält 33 Jahre lang. Am besten zeigt das das Behinderten-Gleichstellungsgesetz: Die Betriebe wurden vom Gesetzgeber verpflichtet, innerhalb von 10 Jahren ihre Zimmer behindertengerecht einzurichten – also noch nicht abgeschriebene Einrichtungen durch neue zu ersetzen.
➡ To do: Abschreibungsdauer an die Praxis anpassen
Fehlt es dem Staat an Einnahmen? (Einnahmen in Mrd. Euro)
89,9
Steuereinnahmen gesamt
47,6
Sozialbeiträge
Lohnsteuer
Umsatzsteuer
+39%
64,9
+44%
33 25,6
+42%
18 24,9 17,8
2013 2003
+40% Inflation in diesem Zeitraum:
+23%
Quelle: Statistik Austria
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Konjunktur ankurbeln heißt Arbeit entlasten
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© V. Korostyshevskiy - shutterstock.com
Wenn die Kaufkraft sinkt, werden günstige Angebote attraktiver. Das stellt mitarbeiterintensive Hotels vor große Herausforderungen. Innovative Geschäftsmodelle optimieren das Preis-LeistungsVerhältnis, indem sie den kosten- und steuerinten siven Material- oder Personalaufwand reduzieren. Die Senkung der Lohnnebenkosten um 0,2 % ist da nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Eine sub stanzielle nachhaltige Entlastung der Arbeit muss rasch umgesetzt werden.
ÖHV-Positionspapier 2014/2015
Einstiegssteuersatz senken Dabei darf nicht eine Steuer durch eine andere ersetzt werden: Die ausufernden Staatsausgaben müssen nachhaltig sinken. Kern der Reform muss die Senkung der Lohnsteuer mit einem Fokus auf niedrige Einkommen sein. Das stärkt die Kaufkraft und macht Vollzeitarbeit attraktiver.
➡ To do: Senkung der Lohnsteuer
Lohnbestandteile nicht zweckentfremden! In einem weiteren Schritt ist eine deutliche Senkung der Lohnnebenkosten notwendig. Denn viele gesetzlich vorgeschrieben Abgaben halten einer kritischen Betrachtung nicht Stand.
Lohnnebenkosten: Senkung um mehr als 2 Mrd. Euro/Jahr Wohnbauförderung: Missbrauch beenden! Mit 800 Mio. Euro pro Jahr subventionieren die Arbeitgeberbetriebe die Baubranche. Wohnraum wird nur mit einem Teil davon geschaffen – der große Rest bekanntlich spekulativ veranlagt. Das muss ein Ende haben. Streichung Wohnbauförderungsbeitrag
844 Mio. Euro
AUVA: Beiträge den Leistungen anpassen! Die Zahl der Arbeitsunfälle sinkt, die Beiträge bleiben hoch. Und weil immer mehr Menschen arbeiten, steigen die Einnahmen der AUVA noch. Senkung Unfallversicherungsbeitrag von 1,3 % auf 1,2 %
94 Mio. Euro
Familienpolitik geht alle an! Dass ausschließlich Arbeitgeberbetriebe den Familienlastenausgleichsfonds finanzieren ist nicht nachvollziehbar und daher rasch zu ändern. Senkung Beitrag Familienausgleichsfonds von 4,5 % auf 3 % 830 Mio. Euro
Insolvenzversicherung nach Risikogewichtung! Insolvenzen kommen in der Hotellerie praktisch nicht vor. Dennoch zahlen Hoteliers für jeden Mitarbeiter Monat für Monat in den Insolvenz-Entgelt-Fonds ein. Hier braucht es eine Neu-Regelung, gestaffelt nach Branchenrisiken. Senkung Insolvenzentgeltfonds-Beitrag von 0,45 % auf 0,25 % 157 Mio. Euro
Krankenversicherung: keine Gewinne auf Kosten der Beitragszahler! Die Krankenversicherungen haben den Turnaround geschafft, sie bilanzieren positiv. Möglich war das durch eine Kombination aus Beiträgen und Einsparungen. Die Reform hat gegriffen – Zeit, die Beiträge zu senken! Senkung Krankenversicherungsbeitrag von 3,83 % auf 3,63 % 142 Mio. Euro
➡ To do: Summe:
2.067 Mio. Euro
Senkung der Lohnnebenkosten
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Jobmotor Tourismus 2008 waren 10,7 % aller Mitarbeiter in der gewerblichen Wirtschaft Österreichs in Tourismus und Freizeitbetrieben beschäftigt. 2013 waren es 12 %. Absolut stieg die Zahl der Beschäftigten in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft um 24.396 Mitarbeiter. Ohne Maßnahmen zur Steigerung von Wettbewerbsfähigkeit und Nachfrage wird diese Entwicklung nicht anhalten.
Arbeitsplätze nach Branchen
- 0,4 %
- 0,8 %
Transport/Verkehr
Tourismus
8,7%
Industrie
+ 1,3 %
12,0%
18,6% 26,4%
Gewerbe/Handwerk
8,2%
+ 0,5 %
Info/Consulting
21,5%
4,7% Bank/Versicherung
+ 0,7 %
Handel
Vergleich 2013 zu 2008 in Prozent
12
+0%
- 1,1 %
ÖHV-Positionspapier 2014/2015
Mitarbeiterkosten stiegen stark Überdurchschnittlich gestiegen sind auch die Löhne und Gehälter mit RekordErhöhungen der Kollektivvertragsvertragslöhnen in den letzten Jahren. TopBetriebe zahlen viel besser. Zusätzlich bieten diese eine Reihe von weiteren Benefits wie beispielsweise Vorsorgekassen, Zusatzversicherungen, spezielle Schulungen, Mitarbeiterkindergärten und vieles mehr.
Dienste flexibel einteilen Ein gemeinsames Anliegen von Hoteliers und Mitarbeiten sind der flexiblere Einsatz von Aushilfen und längere Durchrechnungszeiträume. Eine Verkürzung der Nachtruhezeit würde die Diensteinteilung für das ganze Team erleichtern. Möglichkeiten bestehen hier insbesondere für Mitarbeiter, die direkt am Arbeitsort wohnen, und für Mitarbeiter mit Tagesruhezeiten bei geteilten Diensten.
➡ To do: Arbeitszeiten flexibilisieren
Mehr Ausbildung Österreichs Top-Hotellerie setzt in der Krise auf Qualifikation: Das Angebot der ÖHV-Akademien wurde in den vergangenen Jahren stärker nachgefragt, das Angebot ausgeweitet.
Mit Bildung, Forschung und Innovation Marktposition absichern Langfristig muss Österreich seine hohe Tourismuskompetenz weiterentwickeln und als Standortvorteil ausspielen. Öffentliche und private, praxisnahe und forschungsintensive Ausbildungsanbieter müssen forciert werden, um die nach wie vor hervorragende Stellung auf dem Weltmarkt nicht aufs Spiel zu setzen. Tourismusforschung muss in Österreich seinen Stellenwert wiederlangen, die Tourismusausbildung ausbauen. Größeres Augenmerk muss auf Innovation in den Betrieben gelegt werden. Innovations-Coaches, wie in der Tourismusstrategie vorgesehen, werden dabei genauso eine wichtige Rolle spielen wie maßgeschneiderte Programme für KMU.
➡ To do: Forschung und Innovation im Tourismus forcieren
13
Konjunktur ankurbeln: 16 % RoI mit Tourismusförderung Eine aktuelle Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) zeigt: 1 Mio. Euro mehr Tourismusförderung erhöht die Steuern um 1,16 Mio. Euro, die Wertschöpfung steigt um 2,6 Mio. Euro, 36 neue Vollzeitarbeitsplätze entstehen. 1.161.300
550.040
SV
14
Bund
113.780
103.040
Länder
Gemeinden
gesamt
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394.440
ÖHV-Positionspapier 2014/2015
Was fehlt: ein adäquates ÖW-Budget Zahlen, die beeindrucken – doch sie könnten viel höher sein. Denn manche Förderungen wirken kontraproduktiv. Wer zu viele Betten auf dem Markt platziert, setzt die Preise in der ganzen Region unter Druck. Ohne diese Gießkannen-Förderungen wäre der Return on Investment noch höher. Investitionen in Werbung und Qualität erhöhen die Gewinne. Dass das Budget der Österreich Werbung seit Jahren nicht angepasst, geschweige denn erhöht wird, schmerzt umso mehr.
➡ To do: Aufstockung des ÖW-Budgets
Top: die ÖHT als One-Stop-Shop Die Europäische Zentralbank reiht in einer beispiellosen Serie Zinssenkung an Zinssenkung, um Investitionen zu forcieren. Für Kreditnehmer sinken die Kosten aber nur marginal, weil die Banken im Gegenzug die Aufschläge erhöhen, die Komplexität von Basel III eröffnet den Banken neue Wege, die Margen hoch zu halten. Die Angebote der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) sind vom Bund geförderte kostengünstige Alternativen, innovative Finanzierungen wie branchenspezifische Anleihen eine andere. Sie als zentrale Anlaufstelle für alle Tourismusförderungen zu positionieren und mit den entsprechenden Mitteln auszustatten wäre ein weiterer logischer Schritt, von dem alle Seiten profitieren würden.
➡ To do: ÖHT als One-Stop-Shop etablieren
Tourismusförderung 3.0: Fokus auf Mitarbeiter Österreichs Tourismuswirtschaft punktet bei seinen Gästen mit natürlichen Ressourcen und seinem Kulturangebot, getragen von einer hochwertigen Touris musinfrastruktur: Top-Skipisten brauchen Qualitätshotels, um bei einer breiten Kundenschicht zu punkten. Zur weiteren Verbesserung der Wettbewerbsposition und Steigerung der Wertschöpfung werden weitere Hardware-Investitionen nicht reichen. Den Ausschlag gibt künftig die Software – das kompetente Service. Effektive Tourismusförderung umfasst und forciert moderne Aus- und Weiterbildung mit einem Fokus auf Vertrieb und Service-Qualität.
Entwicklung der ÖW-Eigentümerbeiträge
40.000.000
30.000.000
20.000.000
10.000.000
0 1996
2002
2008
nominell
2014
real
Quelle: ÖW
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Konjunktur ankurbeln: Marktarbeit auf neue Beine stellen
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Gäste fliegen nicht nur in die Städte (in Wien kommt etwa jeder zweite Gast mit dem Flugzeug an), sondern auch auf Städte. Die Ballungszentren profitieren massiv davon. Verkehrsknotenpunkte, vor- und nachgelagerte Dienstleistungen vom Taxi bis zum Catering, vom Reisebüro bis zum Reiseführer, etablieren sich, wirtschaften hochprofitabel, schaffen Jobs, zahlen Steuern. Eigene Kongress zentren leben von den Gästen, ganze Magistratsbüros von Ortstaxen und Kommunalsteuern.
ÖHV-Positionspapier 2014/2015
Tourismus: Exportschlager in de-industrialisierten Regionen Noch stärker profitieren ländliche Regionen: Dort erhalten Handels- und Gewerbebetriebe den Großteil ihrer Aufträge von den Gästen oder Gastgebern in der Region, vom Tischler über den Fleischhauer und Sportartikelhändler bis hin zu Seilbahnen und Flughäfen. Wo Landwirte Hightech-EPUs geworden sind und die De-Industrialisierung ein unübersehbares Faktum, bleibt der Tourismus als stabiler Wirtschafts- und Arbeitsplatzmotor.
Kooperation in professionellen Einheiten Städte setzen ihr Angebot mit großen Marketingbudgets gekonnt in Szene. Auf dem Land, wo die Strukturen kleiner sind und die Interessen mitunter gegensätzlich („Silodenken“), braucht es professionelles überregionales Management für Produktentwicklung und Marketing. Effizienzsteigerungen müssen einhergehen mit einem konzentrierten Mitteleinsatz für die Bewerbung des ländlichen Raums.
➡ To do: Gesetzliche Verankerung der Allianz der 10
Natur inszenieren: Regen als Stärke Egal, ob Städter aus dem ländlichen Raum zugezogen sind oder nicht: Sie schätzen zunehmend das Land als hochwertige Gegenwelt zum urbanen Alltag. Die Nebensaison gewinnt an Stellenwert, Ruhe und Entspannung werden als Angebot nicht inszeniert, sondern entwickelt und angeboten. Gäste aus Fernmärkten werden gezielt mit Regen (arabischer Raum) und angenehmem Klima angesprochen.
➡ To do: Weiterentwicklung des Angebotes für die Nebensaison
Tourismusorganisationen wettbewerbsfähig dotieren Die Österreich Werbung, die Landestourismusorganisationen und die Destinationen müssen wettbewerbsfähig dotiert werden. Die schleichende Entwertung der nationalen Tourismuswerbung durch Regierung und Pflichtinteressenvertretung schadet der Wirtschaft und muss rasch beendet werden.
➡ To do: Aufstockung der Budgets der Tourismusorganisationen
Nächtigungsentwicklung Stadt – Land (ggü. Vorjahr in Prozent)
ggü. Vorjahr in Prozent
10 8 6 4 2 0 -2 -4 2004
2005
2006
2007
2008 Städte
2009
2010
2011
2012
2013
Land
17
Marketingausgaben Tourismus
15
0M
io
.
nationale Tourismusorganisation Landestourismusorganisation
Tourismusverbände
20
0M
io
.
Destination
Unternehmen
Quelle: ÖHV
„Form follows function“ Österreichs Tourismusunternehmer sind auf Betriebs-, Gemeinde-, Destinations-, Landes- und Bundesebene organisiert. Diese Struktur würde kein Organisationsexperte empfehlen. Schließlich wird auf all diesen Ebenen mehr oder weniger intensiv geworben, der Output lässt sich nicht messen und kaum steuern. Wenn die Shareholder der Organisationen sich künftig nicht nur auf Imagebildung und Werbung einschränken wollen, sondern ihre Steuern und Pflichtmitgliedsbeiträge effektiv in Buchungen umgesetzt wissen wollen, braucht es eine Reorganisation. Ein ordentlicher Kaufmann setzt seine Mittel anders ein. Wirtschaftlich.
Unternehmerisch agieren
➡ To do: Zweckwidmung von Tourismusabgaben
Österreich und seine Tourismusorganisationen sind im internationalen Vergleich klein. Um das Fehlen von Größenvorteilen kompensieren zu können, müssen sie umso besser organisiert sein. Parallelen zur „Verstaatlichten Industrie“ sollten in „verländerten“ und „vergemeindeten“ Tourismusorganisationen der Vergangenheit angehören. Sonst können andere Systemschwächen wie die überdurchschnittliche Steuerbelast und die kleinen Einheiten nicht wettgemacht werden. Mittel, die aus Gästenächtigungen lukriert werden, sollen in Tourismuswerbung und -infrastruktur fließen und nicht in andere kommunale Kanäle.
Markenarbeit auf neue Beine stellen Das Um und Auf im internationalen Wettbewerb ist das Markenimage. Österreich hat mit dem Engagement von Nation Builder Simon Anholt einen wichtigen Schritt zur Bewusstseinsbildung im Inland geschaffen. Für die notwendige Awareness auf den internationalen Märkten bedarf es noch weiterer Schritte.
Gesamte Wirtschaft in Szene setzen Auch bei Erscheinungsbild und Markenkern, Prozessen und Strukturen muss gelten: „form follows function“. Wer die Marke Österreich nur als verlängerten Arm der Industrie sehen will, wird entscheidende Positionen mit Proponenten der Konzerne besetzen. Besser wäre, alle Branchen in Zahl und Form gleich stark einzubinden: Es braucht ein Miteinander von Produktion und Dienstleistung.
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ÖHV-Positionspapier 2014/2015
Moderner, professioneller, bekannter Die Marke Österreich ist sehr positiv aufgeladen. Die emotionale Komponente, das Herz auch der erfolgreichsten Technikmarken, und die Authentizität helfen dabei immens. Das Bild von Österreich muss – und zwar mehr als nur in Nuancen – moderner, professioneller aufbereitet, der Bekanntheitsgrad erhöht werden. Davon würden alle profitieren.
➡ To do: Etablierung eines modernen und professionellen Österreich-Bildes
Krise und Wechselkurse prägen den Geschäftsverlauf Die deutsche Bevölkerung, also das Marktpotential für Österreichs Tourismus, ist seit 1995 um 0,6 % gewachsen. Die Zahl der deutschen Nächtigungen ist im selben Zeitraum von 58 auf 50 Mio. gesunken. Das ist ein Rückgang um 13,8 %. Die Nächtigungen aus den Niederlanden (-4,4%) und Italien (-6,8 %) liegen heute unter Vorkrisenniveau. Russland war mit +76,7 % (und einem Fokus auf einige wenige, damit aber sehr erfolgreiche Destinationen) bis zur Ukraine-Krise unter den wichtigen Märkten jener mit dem höchsten Wachstum.
Viele Destinationen setzen auf wenige Märkte Angesichts der Risiken muss mehr diversifiziert werden. Absatzprobleme auf nur einem der traditionellen Hauptmärkte vieler Destinationen – Österreich, Deutschland, die Niederlande und Russland – drücken sofort Auslastung oder Preise.
Wichtigste Herkunftsmärkte nach Nächtigungen 2013
27%
Österreich
38%
Deutschland Niederlande
7%
Schweiz
7%
Großbritannien
7%
Italien
7%
Belgien
7%
Übriges Ausland
ca. 65%
insgesamt 132 Mio.
18%
Quelle: Statistik Austria
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Direktvertrieb forcieren Die moderne Marktbearbeitung ist multimedial, reicht von Plakaten über Inserate und Hörfunk bis hin zu Online-Kampagnen mit Direktbuchung. Viele Hoteliers nehmen für die Reichweite von Buchungsplattformen hohe Kosten in Kauf. Hier setzt die ÖHV an: Effizienz und Effektivität im heimischen e-Tourismus müssen steigen, der Output in Form von Buchungen über die Websites von Destinationen und überregionalen Tourismusorganisationen gesteigert werden.
Erfolg gegen Buchungsplattformen
➡ To do: Aufbau von nationalen Alternativen zu internationalen Vertriebsmultis
Die ÖHV bildet Sales-Mitarbeiter zu Direktbuchungs-Experten aus und stärkt die Position der Hoteliers (wenn notwendig auch mit rechtlichen Schritten). Nach einer Beschwerde der ÖHV bei der Bundeswettbewerbsbehörde hat das Bundeskartellamt in Deutschland – in enger Abstimmung mit ihrem österreichischen Pendant, aufgrund der für die Beschwerdeführer günstigeren Rechtslage – ein Verfahren gegen HRS eingeleitet. Das hätte nicht besser ausgehen können: Die Anwendung der Ratenparität wurde verboten. Weitere Verfahren – auch in Österreich – sind im Gange. Die ÖHV begleitet den Prozess.
Abhängigkeit der Hotellerie von Buchungsportalen
Quelle: ÖHV
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ÖHV-Positionspapier 2014/2015
Finanzielle Einbußen durch Vertragspolitik der Online-Buchungsportale
7,6%
keine Angabe
24,6%
Ja, ganz klar
28,9%
Wahrscheinlich
8,5%
weiß nicht
30,3% Nein
Quelle: ÖHV
Nicht von wenigen Märkten abhängig sein Je höher die Konzentration auf einzelnen Märkte, umso höher die Abhängigkeit. Dann braucht es klar definierte Exit-Szenarien, um rasch reagieren zu können. Das Um und Auf ist der flexible Einsatz von Ressourcen, das reicht von Werbegeldern bis hin zu Human Resources etwa in der Marktbearbeitung vor Ort oder auch bei der Visa-Ausgabe. Im Idealfall aber sind Destinationen von vorne herein breit aufgestellt, was die wichtigsten Herkunftsmärkte betrifft.
➡ To do: Marktdiversivikation vorantreiben
Strategien mit Behörden abstimmen Werbemaßnahmen müssen mit konkreten verwaltungstechnischen Schritten einhergehen: die Aktivierung zusätzlichen Personals für die Visa-Vergabe, der Weg zum Visum erleichtert, mehr Visa Facility Service-Büros.
➡ To do: Lockerung der Visabestimmungen und weiterer Ausbau der Vergabeinfrastuktur
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Wie selbstlos ist die Sharing Economy? feastly
Meal Sharing Unser DinnerEatWith Join My
mila - more me time
Airbnb wimd
Share Your M
smava cleanagent
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Home4Home Profi Book Mitfahrgelegenheiten Sidecar
22
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6
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Heinzelmännchendie
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Neue innovative Geschäftsmodelle sind international auf dem Vormarsch und überrollen viele Branchen, von der Beherbergung über den Personentransport bis hin zu Journalismus und dem Verleih von Gebrauchsgegenständen wie Werkzeug oder Musikinstrumenten. Das Prinzip ist überall dasselbe.
ÖHV-Positionspapier 2014/2015
Steuervermeidung und Gesetzeslücken als Konzept Hinter diesem Erfolg stecken keine altruistischen Motive, sondern ausgeklügelte Systeme und große Geldgeber wie Google oder Goldman Sachs. Mit der geballten Finanzkraft und dem Know-how multinationaler Konzerne werden Weltmarken etabliert, Technologien entwickelt und Steuern vermieden.
Die unschöne Allianz aus Privaten und Multis Das Prinzip dahinter ist immer dasselbe: Konzerne mit dem Sitz in einer Steuer oase organisieren den Vertrieb, Private bieten – unter Einsatz ihrer eigenen Ressourcen – Dienstleistungen oder Produkte an.
y Meal
Die Leistung erbringen private Anbieter, sie sind direkte Konkurrenten mittelständischer Betriebe. Sie erbringen die Leistung. Sie investieren kaum, zahlen kaum Steuern, werden von Gewerbebehörden nicht geprüft und beschäftigen keine Mitarbeiter. Als Wähler stehen sie unter dem Schutz der Politik.
Meal Gloveler
du
Den Vertrieb übernehmen Konzerne. Sie vermeiden Steuern, indem sie Schlupf löcher optimal ausnutzen. Rechtlich ist ihnen kaum beizukommen. Gesetzes Sailcomänderungen dauern und sind nur mit fehlenden Steuereinnahmen zu begründen – ein schlechtes Argument gegen innovative Angebote mit hippem Image, das in wichtigen Öffentlichkeiten gut verankert ist. Hochbezahlte Anwaltskanzleien schützen sie.
ok a tiger
ammer
schferienEinnahmenausfall für die öffentliche Hand
Für die mittelständischen Betriebe haben Kritiker nur einen Vorwurf über: mit
in my garden den innovativen Start-ups nicht mithalten zu können. Das Problem für die
Friend Fund überregulierten Branchen wir aber zum noch größeren Problem für die Volks-
Lyft
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wirtschaften: Einnahmenausfälle für professionelle Anbieter und die öffentliche Hand ziehen Rückgänge bei Umsatz-, Einkommen- und Lohnsteuer, Ortsbzw. Kurtaxen nach sich. Auch vor- und nachgelagerte Branchen leiden – bei Rückgängen in der Hotellerie Handwerksbetriebe, im Taxigeschäft die Autoproduzenten, im Journalismus Trafiken, Agenturen und Druckereien.
Gleiche Regeln für alle Regeln, die von organisierten Anbietern gezielt umgangen werden, müssen nach justiert werden. Mindeststandards im Konsumentenschutz sind ausnahmslos von allen Anbietern einzuhalten, die ihre Produkte und Dienstleistungen professionell vertreiben. Ausschlaggebend dafür sollte nicht die Rechtsform des Anbieters sein, sondern die Professionalität des – sei es auch ausgelagerten – Vertriebs. Auch Steuereinnahmen bzw. Beiträge für Tourismusorganisationen könnten so sichergestellt werden. Weder der Wettbewerb noch die neue Konkurrenz soll eingeschränkt, die Hotellerie soll entfesselt werden. Wir wollen den Wettbewerb forcieren, Wettbewerbshürden abbauen, das Korsett des Gewerberechts abwerfen.
Der Konsumentenschutz – ein unteilbares Recht Wo Standards als vernachlässigbar eingestuft werden, sollen sie auch für jene Betriebe an die neuen Maßstäbe adaptiert werden, die für private Anbieter gelten. Wo Infrastrukturen und Dienstleistungen von gewerblichen und privaten Anbietern gleichermaßen genutzt werden (wie etwa im Tourismus) sollen beide gleichermaßen zu deren Finanzierung beitragen.
➡ To do: Liberalisierung des Marktes – gleiches Recht für alle Anbieter
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Zukunft jetzt gestalten
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Nachhaltigkeit – ökologische, soziale und ökonomische – wird von vielen Gästen nachgefragt. Immer mehr Gastgeber agieren hier eigeninitiativ und vorbildlich. Andere hindern historische Bausubstanz oder überschießende Kosten daran. Hier müssen Mittel und Wege gefunden werden, auf die spezifischen Anforderungen der Branche einzugehen und Kompromisse zu finden oder nicht vertretbare Unkosten in Grenzen zu halten oder zu ersetzen. Strafen sind da keine Option – sie helfen nicht weiter, sondern erschweren die Situation nur.
ÖHV-Positionspapier 2014/2015
Energieeffizienz forcieren Energie ist im Hotelbetrieb unverzichtbar. Es sind aber sehr wohl Einsparungen möglich, und die notwendige Energie muss nicht in vollem Umfang konventionell erzeugt werden, wie die Pioniere auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien mustergültig und auch wirtschaftlich erfolgreich vorzeigen. Mit dem Energieeffizienzgesetz wurde die Chance vergeben, den Umstieg durch positive Anreize zu forcieren.
Förderungen vereinfachen! Vielfach können Mittel, die für Energieeffizienzmaßnahmen bereitgestellt werden, von KMU nicht abgerufen werden. Förderanträge und deren Abwicklung scheinen so strukturiert, dass möglichst wenige Förderungen beantragt, geschweige denn genehmigt werden. Von aktiver Beratung durch Profis, deren Ziel die Umsetzung von Fördermaßnahmen ist, sind wir weit entfernt.
➡ To do: Schaffung einfacherer Förderstrukturen
Nachhaltig anreisen Viel Potenzial wird bei der Kooperation zwischen öffentlichen Verkehrsträgern und Tourismusbetrieben liegen gelassen. Abgestimmte Fahrpläne, ein zeitgemäßer Ticketverkauf – online, aus einer Hand und zu attraktiven Preisen – und die Überwindung der „last mile“ würden die Anreise erleichtern. Besonders für Gäste aus dem urbanen Raum müssen neue Lösungen gefunden werden: Der Anteil der Städter mit eigenem Auto sinkt kontinuierlich. Eine Antwort darauf kann Car Sharing sein: Die Anbieter bauen ihr Netz aus – eine Chance gerade für die Hotellerie im ländlichen Bereich.
➡ To do: Ausbau von Car Sharing in ländlichen Regionen
Die Zukunft gehört der e-Mobility Eine win-win-Situation für Umwelt, Technikanbieter, Hotelier und Gast wäre der Ausbau eines flächendeckenden e-Ladesäulennetzes mit Hotels als Anbietern. Ob gegen einen geringen Unkostenbeitrag, der immer noch unter dem Preis von Benzin bzw. Diesel liegt, oder als Kundenservice, ist nebensächlich. In jedem Fall würden sich Investitionen in den Ausbau eines flächendeckenden Netzes schnell auszahlen. Und Hotels mit Ladesäulen würden dann bei einer rasch wachsenden Zahl umweltbewusst Reisender Pluspunkte sammeln.
➡ To do: Ausbau des e-Ladesäulennetzes
Reiseströme entzerren Abgestimmte Ferientermine würden Staus und Schadstoff-Emissionen verhindern und die Auslastung besser auf die vorhandenen Kapazitäten verteilen. Österreich ist davon als Urlaubs- und Transitland doppelt betroffen. Daher ist die Regierung gefordert, diese Debatte aktiv voranzutreiben. Langfristiges Ziel muss die Entzerrung der Reiseströme durch die europaweite Koordination der Ferienzeiten sein.
➡ To do: Entzerrung der Reiseströme
Der Umwelt, dem Gaumen und der regionalen Wirtschaft zuliebe Das Essen sollte nur in Ausnahmefällen eine weitere Anreise gehabt haben als der Gast. Viele Hoteliers setzen bewusst auf regionale Produkte – auch, weil sie so die Qualität besser kontrollieren können.
➡ To do: Verstärkte Förderung der regionalen Wirtschaft
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Tourismus – Stiefkind der EU
Die EU-Kommission hebt auch den Stellenwert des Tourismus für ■■ ■■ ■■ ■■
Beschäftigung und regionale Entwicklung nachhaltige Entwicklung Aufwertung des Natur- und Kulturerbes und die Herausbildung einer europäischen Identität
hervor.
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Doch dieses Bekenntnis lässt sich in den Programmen oder Budgets der EU nicht ablesen. Tourismus wird im Ausschuss TRAN (mit-)behandelt. Die Abkürzung steht für „Transport“. Wo der Ausschuss für „Verkehr und Fremdenverkehr“ die Prioritäten setzt, offenbaren Protokolle: Für den Verkehr werden 3,3 Milliarden Euro für ein Jahr budgetiert, für den Tourismus 11 Millionen Euro für 7 Jahre. Aufgeteilt auf 28 Mitgliedsstaaten macht das 56.122 Euro pro Staat und Jahr für Tourismus.
➡ To do: Aufstockung des EU-Budgets für Tourismus
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© Sven Hoppe - Fotolia.com
Die Europäische Union ist mit 40 % des Welthandels der größte Wirtschaftsraum der Welt – und das mit Abstand bedeutendste Reiseziel. Der Tourismus ist mit einem Anteil von 10 % des EU-weiten BIP ein Schlüsselsektor der europäischen Wirtschaft.
ÖHV-Positionspapier 2014/2015
Wunderkind Tourismus Kommissionspräsident Juncker will Arbeitsplätze schaffen. Die Bilanz der vergangenen Jahre weist den Tourismus als zuverlässigsten Partner aus. Zwischen 2000 und 2010 ist die Zahl der Arbeitsplätze EU-weit um 7,1 % gestiegen, im Tourismus um 29 %. Egal ob Hochkonjunktur oder Krise: Der Tourismus war und ist der dynamischste und zuverlässigste Arbeitgeber in der EU – siehe Italien, Spanien, Griechenland und Zypern, aber auch Österreich. Dass der Industrieanteil dort zu niedrig bzw. der des Tourismus zu hoch ist, muss ebenso hinterfragt werden wie die Prioritäten der EU-Kommission.
➡ To do: Tourismus & KMU in der EU aufwerten EU-weite Jobvermittlung
Anlaufstelle für Sorgenkinder des Arbeitsmarkts 20 % aller Beschäftigten in der EU sind ungeschulte Kräfte gegenüber 33 % im Tourismus. Und 9 % aller Beschäftigten in der EU sind unter 25, im Tourismus sind es 20 %. Mehr Tourismus wäre ein effektives Mittel gegen die hohe Arbeitslosigkeit in diesen Risikogruppen. Juncker plant ein Konjunkturpaket um 300 Mrd. Euro. Es ist nicht anzunehmen, dass 10 % davon – entsprechend seinem Anteil an Wertschöpfung und Arbeitsmarkt – in den Tourismus investiert werden. Gut wäre es. Hebel dafür gibt es viele: ■■ ■■ ■■ ■■
optimale Bewerbung optimale Buchungsmöglichkeiten optimale Auslastung der bestehenden Ressourcen und Qualitätssteigerung.
Positive Nebeneffekte Setzt die EU-Kommission einige davon um, ist sie auch bei der Erreichung von Junckers Hauptziel – mehr Beschäftigung – einen Schritt weiter. Außerdem setzt sich die Politik Abwanderungsdrohungen und Massenkündigungen nicht mehr so stark aus. Die positiven Effekte würden durch Mehrumsätze in vorund nachgelagerten Branchen multipliziert, die Exportquote gesteigert. Ländliche Regionen würden dauerhaft gestärkt.
Innovationsoffensive stärkt Wettbewerbsposition nachhaltig Begleitet werden muss ein effektives Tourismusprogramm der EU für Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung und Qualität von einer Innovationsoffensive. Ziele einer neuen Tourismuspolitik der EU müssen sein: ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■
moderne Lösungen für Bewerbung und Buchung F&E-Fokus auf Dienstleistung Sicherung der Anreise-Infrastruktur Entzerrung der Nachfrage durch Forcieren der Nebensaison Weiterentwicklung von Finanzierungsmodelle zur Qualitätssteigerung Aus- und Weiterbildungsoffensive: Dienstleistungsqualität, Fremdsprachen Verbot der Ratenparität Vereinheitlichung der MwSt.-Sätze Verbot der Benachteiligung von Branchen (Energieabgabenvergütung) Kontrolle der Verwendung von Lohnnebenkosten höhere Standards und mehr Kundenzufriedenheit bei Visa Facilitation
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rbelas e neuen Meh n ei K ➡➡ senken ➡➡ MwSt. ngsdauer an die Praxis anpassen ibu ➡➡ Abschre der Lohnsteuer ng ➡➡ Senku der Lohnnebenkosten ng ➡➡ Senku n flexibilisieren rcieren zeite ➡➡ Arbeits und Innovation im Tourismus fo ng ➡➡ Forschu ng des ÖW-Budgets cku ➡➡ Aufsto ne-Stop-Shop etablieren O ➡➡ ÖHT als e Verankerung der Allianz der 10 saison ch eben ➡➡ Gesetzli icklung des Angebotes für die N isationen an ntw ➡➡ Weitere ng der Budgets der Tourismusorg cku ➡➡ Aufsto mung von Tourismusabgaben des terreich-Bil s Ö n le id el w n k d professio ➡➡ Zwec odernen un m es n ei g un ktur gabeinfrastu ➡➡ Etablier sivikation vorantreiben er V er d u a b iver terer Aus ➡➡ Marktd der Visabestimmungen und wei ationalen Vertriebsmultis rn ng ➡➡ Lockeru n nationalen Alternativen zu inte r alle Anbieter vo t fü ➡➡ Aufbau rung des Marktes - gleiches Rech sie ➡➡ Liberali einfacherer Förderstrukturen ionen ung ➡➡ Schaff n Car Sharing in ländlichen Reg vo ➡➡ Ausbau e-Ladesäulennetzes des ➡➡ Ausbau g der Reiseströme haft run ➡➡ Entzer Förderung der regionalen Wirtsc te us ➡➡ Verstärk ng des EU-Budgets für Tourism cku ➡➡ Aufsto & KMU in der EU aufwerten us ➡➡ Tourism bvermittlung te Jo ➡➡ EU-wei