ÖHV Positionspapier 2016

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Vom Fordern zum Handeln Nehmen wir das Heft in die Hand! Das ÖHV-Konzept für einen Dienstleistungsstandort mit Zukunft

Österreichische Hoteliervereinigung Die freie Interessenvertretung

www.oehv.at


01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12

Vom Fordern zum Handeln

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Mitgliederinformation: das Um und Auf

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Innovation & Forschung

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Energie & Ressourcen

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Innovation & Investition

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Arbeitgeber entlasten. An allen Ecken und Enden.

14

Gemeinsam stark: die Arbeitgeber-Allianz

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4.0-fit machen: Österreichs Bürokratie und Gewerbeordnung

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Steuern senken, nicht erhöhen!

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Herausforderung integrierte Tourismusstrategie

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Internationalisierung

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Elektronischer Vertrieb: Der Druck steigt

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INHALT


T

Die steuerlichen Belastungen und der finanzielle Druck steigt. Wichtige Märkte stagnieren oder brechen weg, neue Märkte stellen uns vor ungekannte Herausforderungen. Die Anforderungen nehmen zu und verändern sich laufend. Das erschüttert etablierte Häuser in ihren Grundfesten. Und Politikern ist keine Forderung zu populistisch:

30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich? Urlaubs- und Weihnachtsgeld bei der Mindestsicherung? 6. Urlaubswoche für alle? 1.700 Euro Mindestlohn? Wir müssen uns gegen diese Bedrohungen gut organisiert und breit aufstellen. Verhelfen wir unseren Argumenten zu mehr Gehör: Die ÖHV ist Ihr Partner auf dem Weg durch diese Herausforderungen. Gehen wir ihn gemeinsam – denn gemeinsam sind wir stark. In nur drei Jahren stieg die Zahl der ÖHV-Mitglie­ der von 1.200 auf 1.300 und wir wachsen weiter. Danke für Ihr Vertrauen! Die Wirtschaftskrise ist noch nicht vorbei. Weitere Belastungen drohen. Wir bringen uns in Position. Gut organisiert und entschlossen.

Wussten Sie, dass … … eine Erhöhung der USt auf Logis auf 22 % diskutiert wurde? … die Grunderwerbsteuer verzehnfacht werden sollte? … der Bonus-Malus-Malus ursprünglich 2.800 Euro betragen sollte?

Ihre ÖHV

IMPRESSUM: Österreichische Hoteliervereinigung, Hofburg, 1010 Wien | T: +43 1 533 09 52 | F: +43 1 405 25 84 | office@oehv.at | www.oehv.at Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär | Redaktion: Martin Stanits, Oliver Schenk, MA Grafik: www.br-design.at | Druck: Samson Druck GmbH, 5581 St. Margarethen. Stand: Dezember 2015 | © Österreichische Hoteliervereinigung Sprachliche Gleichstellung: In diesem Dokument werden nur die männlichen Formen angeführt, die weiblichen sind darin enthalten.


Vom Fordern zum Handeln Wir sprechen für 2/3 der österreichischen Top-Hotellerie: Das macht uns in Verhandlungen unüberhörbar. Zentrale ÖHV-Positionen wurden in den vergangenen Jahren von der gesamten Branche über­nommen, Forderungen umgesetzt.

Gemeinsam erreicht: _Lehre Hotelkaufmann/-frau _Verkürzung der Nachtruhezeit _Sonderbudget für die ÖW _Raucher-Lounge Aber wir müssen uns verbessern. Dabei setzen wir auf Know-how, Vernetzung und definierte Ziele.

1.300 Mehr als 1.300 Top-Unternehmer sind zusammen unschlagbar.

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Unser Angebot ist unsere Bitte: Bringen Sie sich ein! Wir bringen Expertise und Praxisnähe zusammen, Erfahrung im politischen Dialog und im betrieblichen Alltag. Ihre Kompetenz ist unsere Stärke. Werden Sie Teil unserer experts.teams ■■ ■■ ■■ ■■

Steuern Arbeit Nachhaltigkeit e-Commerce

Nähere Informationen dazu finden Sie unter www. oehv.at/experts oder per e-Mail an office@oehv.at: Ihr direkter Draht in die Entscheidungsgremien.

Gemeinsam sind wir besser. Gemeinsam sind wir ÖHV. Vom Mitglied zum Entscheider: Nehmen Sie das Heft in die Hand!

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Ne owachstum um 3,6 %

1.300 1.254 1.179

1.198

1.275

1.213 1.211

1.152 1.124

ÖHV-Mitglieder 1.092

1.045

990

2002

1.011

1.014

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

Im Wissen um die betriebliche Realität kalkuliert die ÖHV besonders knapp. Dabei hat die Qualität unserer Arbeit höchste Priorität. Die ÖHV ist ein reiner Dienstleistungsbetrieb mit minimalem Aufwand für Hardware und Verwaltung. Unsere 17 Mitarbeiter sind Experten – wie in der Direktion eines Hotels.

Die ÖHV führt ihren Betrieb vorbildlich: Es wird sparsam gewirtschaftet und Kostensteigerungen werden nach Möglichkeit vermieden. Die Ergebnisse können sich sehen lassen!13 % Manfred Furtner, ÖHV-Finanzreferent & Gastgeber Hotel Der Wiesenhof/Pertisau am Achensee

43 %

44 % 13 % Projektaufwand Personalaufwand

43 % 44 %

2.500.000

Verwaltungsaufwand

2.000.000 Projektaufwand Personalaufwand

1.500.000

Verwaltungsaufwand

1.000.000

ÖHV-Umsatz 2005

2006

2007

2008

2009

2010

Erlöse Verein

2011

2012

2013

2014

500.000

2015

Erlöse GmbH

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Mitgliederinformation: das Um und Auf Schnelle, kompetente Information ist ein Wettbewerbsvorsprung und der wichtigste Grund für die ÖHV-Mitgliedschaft. Newsletter, Facebook, Twitter, unsere Mitgliederzeitschrift „die lobby“ und individuelle Rechtsauskünfte – im Durchschnitt viermal pro Woche – informieren ÖHV-Mitglieder. Unsere Vertrauensanwälte sind binnen 24 Stunden zur Stelle.

Gründe für die Mitgliedschaft

Information

Lobbying

Erfahrungsaustausch

Weiterbildungsangebot

Allg. Vorteile der ÖHV

67,5 %

59,2 %

51,8 %

45,5 %

40,3 %

Quelle: ÖHV-Mitgliederbefragung 2014

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Das zweite Standbein unserer Mitgliederinformation sind unsere Veranstaltungsreihen.

Branchentreff der Extraklasse Als traditioneller Jahres-Kick-off verbindet der ÖHV-Hotelierkongress Innovation, Themen am Puls der Zeit und Networking mit einem Rahmenprogramm auf Sterne-Niveau. Kurzum: Der Treffpunkt von Österreichs Top-Hotellerie!

Top-Expertise und Branchen-News Auf fünf kostenlosen profit.days pro Jahr informieren Experten umfassend zum Themenschwerpunkt des Jahres. Eine Übersicht über die neuesten Produkt-Trends und das Networking mit Branchenkollegen aus der Region runden das Erlebnis ab.

Kleine Runde, offenes Gespräch Schnell überzeugt hat das neu entwickelte Format der hotel.dialoge: Wir diskutieren lokale und regionale Themen mit Politikern und Entscheidungsträgern im kleinen Kreis. Mit diesem Format kommen wir in jede Region: Wollen Sie Gastgeber sein, ein Thema vorschlagen? Anregungen und Wünsche an mitglied@oehv.at!

Blick hinter die Kulissen Eine site.inspection lädt zum Blick hinter die Kulissen neuer, spannender Projekte: Weil Hoteliers viel voneinander lernen können!

Die Veranstaltungsreihen der ÖHV bieten aktuelle Informationen auf Top-Niveau: Das nenne ich Wettbewerbsvorsprung. Florian Werner, arlberg1800/St. Christoph

FAQs: Themen, die die Branche bewegen ■■ ■■ ■■

■■ ■■

Steuerreform: Umsatzsteuer und Registrierkasse AGBs, Anzahlungen, Stornos, No-Shows und „höhere Gewalt“, Betrug Online-Buchungen und -Bewertungen: Provisionen und Stornos, Ratenparität, falsche Tatsachenbehauptungen Arbeitsrecht: Dienstverträge, Praktika, Zeugnisse, Zulagen, Krankenstände, Ruhezeiten Wettbewerbsrecht, Gewerbeordnung, Meldegesetz, Haftungsfragen, Barrierefreiheit, Allergene, Verbraucherrechte

Sie haben Fragen? Wir haben die Antwort. mitglied@oehv.at: Ihr direkter Draht zum Recht.

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Innovation & Forschung … gewinnen in der Hotellerie seit Jahren an Stellenwert. Warum, ist schnell erklärt: ■■ ■■

steigende Ansprüche der Gäste: Sie fordern neue Angebote! der Input der jungen, gut ausgebildeten Generation: Sie bringen sich in Produktentwicklung und Management ein!

Tourismusbezogene Forschung, Lehre und Wissenstransfer sind ein Gebot der Stunde. Wir brauchen eine nationale Forschungs- und Innovationsoffensive für den Tourismus.

_Was wir brauchen? Mehr Forschung und Innovation.

Innovation und Qualität sind heute das Um und Auf für den Erfolg. Wer seine Chance wahren will, muss da top aufgestellt sein. Die ÖHV leistet hier sehr gute Arbeit. Da ist für jeden etwas dabei. Albert Schwaighofer, Aparthotel Adler/Saalbach-Hinterglemm

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Politik unterschätzt Stellenwert von F&E In kleinstrukturierten Branchen muss Innovation überbetrieblich organisiert werden. Dafür muss das Standortmanagement sorgen: die Politik. Die ÖHV legt als Antreiber in diesem Prozess laufend aktuelle Studien vor: ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■

Konjunktur und Tourismusnachfrage | IHS 2014 Volkswirtschaftliche Auswirkungen der Steuerreform auf die Hotellerie | agnes streissler 2015 Hotelcockpit | ÖHT Kohl & Partner 2015 ÖHV-Destinationsstudie | Manova 2015 Internationaler Städtevergleich | Roland Berger 2015 Digital Ownership | Roland Berger 2016

Kompetenzbündel & Wissensgenerator

STUDIE

Seit 2007 hält unsere Branchenumfrage ÖHV-Inside die Entwicklung von Nächtigungen, Umsatz, Investitionen und mehr fest. Die Zeitreihe dient als Grundlage für Interessenpolitik und Angebotsgestaltung. Der Aufwand für die Teilnahme ist eine Investition in die Zukunft. Die ÖHV-Destinationsstudie – seit vielen Jahren Gradmesser und Takt­ geber für die Entwicklung von Tourismusorganisationen – wurde gemeinsam mit Destinationen und MANOVA runderneuert. Der umfassende Performancevergleich mit belegbaren Indikatoren zeigt, wer vorne mitspielt und wer Potenzial liegen lässt.

Destinationsstudie Jahresvergleich 2011 - 2014

www.oehv.at/studien: Sonderkonditionen für Mitglieder! Österreichische Hoteliervereinigung Die freie Interessenvertretung

www.oehv.at

2015 präsentierten wir am ÖHV-Hotelierkongress in Kitzbühel unser Schwerpunkt-Programm zu Aus­bildung und Forschung. Seither haben wichtige Partner Initiativen für mehr Forschung im Tourismus gesetzt: ■■ ■■ ■■

ÖW-Forschungsmagazin „Wissenschaft des Winters“ Tourismus Wissen quarterly WIFO-Studie zur Nächtigungsentwicklung nach Angebotstypen

www.tourismus-konkret.at ist der neue Querverbinder zwischen Theorie und Praxis: Wir holen die besten Nachwuchs-Akademiker vor den Vorhang. Gemeinsam mit Tourismus-Fachhochschulen und dem Österreichischen Wirtschaftsverlag stellen wir die besten Forschungsarbeiten und die praktische Umsetzung im Betrieb vor.

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Energie & Ressourcen Nur wer Energie und Ressourcen nachhaltig einsetzt, kann auf mittlere und lange Sicht erfolgreich sein. Unsere Tourismusbetriebe arbeiten seit Jahrzehnten auf dieser Grundlage: Tag für Tag in der betrieblichen Praxis. Vom Hype um Corporate Social Responsibility und dem Geschäftsfeld Bio war da noch keine Rede. Aber eine Politik, die auf Strafen basiert, hilft nur dem Finanzminister. Wir setzen auf Information statt Strafe: Mit unserem experts.team Nachhaltigkeit sind Sie up to date.

_Was wir brauchen? Förderungen statt Strafen. Know-how anzapfen Wir arbeiten in den Themenfeldern Abfallvermeidung und Einsatz regionaler Produkte, Entzerrung der Reiseströme, E-Mobility, Ausbau nachhaltiger Anreisemöglichkeiten, Energieeffizienz, erneuerbare Ener­gien, bessere Förderung, Gebäudezertifizierung und mehr. Dabei unterstützen uns kompetente Partner: ■■ ■■ ■■

■■ ■■

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das IMC FH Krems die Universität für Bodenkultur (BOKU) die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) das Österreichische Ökologie-Institut der Klima- und Energiefonds

■■ ■■

■■ ■■ ■■

das Lebensministerium das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft E-Mobility Provider Austria Sleep Green Hotels EHC eco hotels certified

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… und Vorreiter aus der Branche wie das Boutiquehotel Stadthalle, die Vila Vita, das Hotel Schani, die Wohnothek am Ratschen, die Steinschaler Naturhotels oder die Bio Hotels. Weitere Partner sind willkommen! Werden Sie Teil unserer Vordenker-Truppe!

_Was wir brauchen? Anreize zum Energiesparen. Öko-Labels beeinflussen Reiseentscheidungen immer stärker. Aber nur authentisches Engagement zählt. Vorsicht vor „Greenwashing“: Unbeabsichtigte Image-Schäden sind unvermeidlich und schaden langfristig. Das Internet vergisst nicht! Michaela Reitterer, Boutiquehotel Stadthalle/Wien

Energiesparen leicht gemacht Unsere Preferred Partner und Kongress-Aussteller bieten umfassendes Service beim effizienten Ressourcen­­einsatz und Energie-Effizienz-Checks zu Sonderkonditionen. Interesse? Infos unter www.oehv.at/partner!

Ergebnisse ■■ ■■ ■■ ■■ ■■

„Einsatz erneuerbarer Energien in Hotelbetrieben“ mit Universität für Bodenkultur Wien Zukunftswerkstatt „Immobilie und Technik 2025“, ÖHV-Hotelierkongress 2014 „Nachhaltige Innovationen in der Hotellerie“ mit IMC Fachhochschule Krems Kooperationspartnerschaft Lebensmittelabfallvermeidung mit „United Against Waste“ Leitfaden „Energiemanagement in der Hotellerie und Gastronomie“ mit Österreichischer Energieagentur, BMWFW und Fachverbänden Hotellerie und Gastronomie

Strom

Stromverbrauch lt. Jahresabrechnung in kWh Bruttogrundfläche in m²

< 20

> 20

> 60

Wasser

Wasserverbrauch lt. Jahresabrechnung in l Bruttogrundfläche in m²

< 800

> 800

> 1.200

Wärme

Energieperformance im Test

Wärmeverbrauch lt. Jahresabrechnung in kWh Bruttogrundfläche in m²

< 50

> 50

> 90

Optimiertes Gebäude

Wirtschaftliches Einsparpotenzial höchstwahrscheinlich vorhanden

Erhebliches Einsparpotenzial vorhanden Maßnahmen sind dringend erforderlich

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Innovation & Investition Wir kommen um Fachkräfte nicht herum. Sie auszubilden ist allerdings eine Herausforderung. Das Interesse an Tätigkeiten abseits von Schreibtischen und OP-Sälen sinkt, der demografische Wandel verstärkt die Tendenz. Aber wir brauchen Rezeptions-Profis, die alle kaufmännischen Bereiche im Hotel beherrschen, mit Fokus auf den Online-Vertrieb. Mit der Lehre zu Hotelkaufmann/-frau wurde eine ÖHV-Forderung durchgesetzt.

Durchstarten im Hotel: erste Wahl! Vergessen Sie Image-Folder – wir stellen die Top-Betriebe ins Rampenlicht und rücken das Bild vom Arbeitsplatz Hotel zurecht! Das größte Projekt in der Geschichte der ÖHV beginnt bei der Ansprache von Schülern UND Eltern. Bei uns lassen Sie Ihre besten Argumente sprechen. Schüler blicken hinter die Kulissen eines Arbeitsplatzes, von dem ihre Eltern nur träumen.

Tourismus 4.0: Schulungen fördern Laufende technologische Neuerungen und noch häufigere Updates halten den Innovationsrhythmus hoch – und damit den Bedarf an Schulungen. Wir brauchen 4.0-Förderungen – mit einem Fokus auf HR!

_Was wir brauchen? Impulse für HR-Entwicklung.

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FOKUS MENSCH

Wer im Wettlauf um den Ertrag vorne sein will, muss up to date sein – wie das Weiterbildungsangebot der ÖHV. Es besticht durch Praxisnähe und ist methodisch top. Alexander Ipp, IPP HOTELS

Führen lernen Die Generation Y hat explizite Erwartungen an Urlaubsdomizil und Arbeitgeber – Top-Betriebe erfüllen beides. Die Abteilungsleiter-Akademie der ÖHV bereitet angehende Führungskräfte in nur 12 Tagen darauf vor, vom fachlichen Know-how bis hin zur Führungskompetenz.

ÖHV-Akademien: Mehr Praxisbezug geht nicht! Andere halten Case-Studies für praxisnah, wir arbeiten mit Aufgabenstellungen aus dem eigenen Betrieb. Während andere Institute auf Prüfungen fokussieren, setzen wir uns wichtige Ziele: die Weiterentwicklung der Teilnehmer und bessere Ergebnisse im Betrieb. Die beste Betreuung garantiert den Lernerfolg jedes Teilnehmers. Die Konkurrenz träumt von unseren 95 %igen Weiterempfehlungsquoten. Wir wollen noch besser werden.

429

Kaderschmiede ÖHV-Weiterbildung

335 222

Teilnehmer 2013

2014

2015

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Arbeitgeber entlasten. An allen Ecken und Enden. Österreich steht vor der entscheidenden Weggabelung:

1. Bremsen wir den Tourismus, weil die Betriebe nicht genug Mitarbeiter finden?

ODER

2. Stellen wir den Mitarbeiterbedarf des Top-Segments sicher? Die erste Möglichkeit stellt keine ernstzunehmende Option dar. Von der zweiten profitiert das gesamte Umfeld. Daher müssen wir alles daran setzen.

Die Entwicklung der vergangenen Jahre fortzuschreiben, reicht da nicht. Wir müssen besser werden. Bund und Länder, Arbeitgeber und Arbeitnehmer brauchen gemeinsame Ziele ■■ ■■ ■■ ■■

mehr Nachfrage mehr Arbeitsplätze bessere Ausbildung und höherwertige, besser bezahlte Arbeitsplätze durch mehr Wertschöpfung

Meistgesuchte Berufe 1. Halbjahr 2015 lt. AMS 14.000

Kellner/innen 10.400

Gaststättenköch(e)/innen

9.900

Reinigungskräfte 7.700

Verkäufer/innen

7.500

Warensortierer/innen Hilfsarbeiter/innen

14

6.000

Elektroinstallateur/e)/innen

5.100

Verkäufer/innen Lebensmittel

5.000

Kraftfahrer/innen

5.000

Kochgehilf(en)/innen

4.900

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FOKUS MENSCH

Wachstum Arbeitsplätze

Zumutbarkeitsbestimmungen: Im nationalen Interesse modernisieren 4.0-Technologien ersetzen auch in der Dienstleistung viele Mitarbeiter, Überkapazitäten und der immer härtere Wettbewerb führen zu Großinsolvenzen mit vielen Tausend Arbeitslosen. Zur gleichen Zeit entstehen im Tourismus täglich neue Arbeitsplätze – an die die Arbeitslosen nicht vermittelt werden – aufgrund der Zumutbarkeitsbestimmungen. Sie zu ändern, hat höchste Priorität.

2009

2014

Tourismus

11,0 %

12,0 %

+ 1,0 %

Gewerbe/Handwerk

27,5 %

26,7 %

- 0,8 %

Bank/Versicherung

4,8 %

4,6 %

- 0,2 %

Handel

21,2 %

21,3 %

+ 0,1 %

Info/Consulting

7,6 %

8,3 %

+ 0,7 %

Industrie

19,0 %

18,4 %

- 0,6 %

Transport/Verkehr

9,0 %

8,7 %

- 0,3 %

Quelle: AMS

Arbeitsplatzvermittlung am Puls der Zeit Das AMS vermittelt Arbeitslose nur in der Branche, in der sie zuletzt beschäftigt waren. Heute übliche Branchenwechsel sind nicht vorgesehen. Dass die Industrie selbst in Tourismusregionen AMS-Gremien besetzt, ist ein Relikt aus der Verstaatlichten-Ära. Heute entstehen Arbeitsplätze vor allem in der Dienstleistung. Diese historischen Strukturen sind zu überdenken.

Arbeitswelt Tourismus: Ihre Expertise ist gefragt Unser experts.team Arbeit & Ausbildung arbeitet an der Verbesserung der Rahmenbedingungen und an konkreten Hilfestellungen für unsere Betriebe ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■

Ausbildung an neue Arbeitswelten adaptieren: neuer Lehrberuf Hotelkaufmann/-frau Leitfaden „Lehrberuf Hotelkaufmann/-frau“ Arbeitszeit an Bedürfnisse der Betriebe anpassen: 8 Stunden Nachtruhe – neu Imagekampagne „Durchstarten im Hotel“ Leitfaden Arbeitsrecht mit Tipps zum Recruiting Junior-Day beim ÖHV-Hotelierkongress Mitarbeitereinsatzplanung: bundesweite Vortragsreihe bei ÖHV-profit.days ÖHV-Arbeitsmarktinitiativen für Best Ager und WiedereinsteigerInnen Mitarbeiteroffensiven in Spanien und Griechenland

Weitere Projekte sind in Arbeit. Sie wollen Ihr Know-how einbringen? Wir freuen uns auf Ihren Input: office@oehv.at!

Integration von Flüchtlingen Viele Hoteliers haben in ihren Betrieben Menschen in Not untergebracht und versorgt, die meisten abseits des medialen Rampenlichts. Ihnen (und allen, die sich noch dazu der öffentlichen Diskussion gestellt haben) gebührt aufrichtiger Dank. Wer Branchenkenntnisse und eine Affinität zum Tourismus mitbringt, kann sich gut einbringen. Dass damit ein Bedarf an Mitarbeitern gedeckt wird, darf kein Vorwurf sein. Weil Integration nur dann gelingt, wenn sich beide Seiten engagieren.

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ÖHV-Erfolg: Nachtruhezeit von 8 Stunden Die bisher vorgeschriebene Nachtruhezeit von 11 Stunden ist mit dem Schlaf- und Wachrhythmus der meisten Gäste nicht kompatibel. Und es wollen auch nicht alle Mitarbeiter teilzeitbeschäftigt werden. Die Einigung auf 8 Stunden Nachtruhezeit für Mitarbeiter, die am Arbeitsort wohnen, und für Mitarbeiter mit Tagesruhezeiten zwischen Teildiensten war unsere Forderung. Dass sie jetzt umgesetzt wird, ist ein Erfolg für die ganze Branche.

Arbeitszeiten adaptieren Handlungsbedarf besteht bei der Tageshöchstarbeitszeit. Weil zur Hochsaison und zu klassischen Ballungszeiten von Bällen oder Hochzeiten in der Regel das gesamte Mitarbeiterpotenzial in der Region ausgeschöpft ist, können nicht mehr Mitarbeiter angestellt werden. Dass die Beschäftigten länger arbeiten, verbietet das Gesetz. Aber Gesetze kann der Gesetzgeber ändern. Eine Anhebung der Tageshöchstarbeitszeit auf 12 Stunden in Ausnahmefällen unter Beibehaltung der wöchentlichen Regel- und Höchstarbeitszeit würde helfen. Die Grenze für die tägliche Normalarbeitszeit soll von 9 auf 10 Stunden angehoben werden, die wöchentliche Höchstarbeitszeit von 55 Stunden bleiben.

_Was wir brauchen? Flexiblere Arbeitszeiten. Einmal anmelden. Arbeiten, wenn etwas zu tun ist. Arbeitszeitflexibilisierung und Bürokratieabbau verknüpfen: Geringfügig Beschäftigte einmal anmelden, monatlich bezahlen und am Jahresende nachverrechnen ist für die moderne Lohnverrechnung ein Klacks. Von kalkulierbaren Gehältern profitieren auch die Mitarbeiter! Deshalb: Flexible Arbeitszeiten und einfache Anmeldung für geringfügig Beschäftigte!

Die meisten unserer Mitarbeiter sind top – die Rahmenbedingungen nicht. Der ambitionierte Zugang der ÖHV mit ihrem sachlich-kritischen Stil öffnet Türen und eröffnet Möglichkeiten. Die müssen wir nutzen. Klaus Hofmann, St. Martin´s Therme & Lodge/Frauenkirchen

Lohnnebenkosten: Alle zahlen drauf und keiner weiß es Arbeitgeber überweisen zusätzlich zu jedem Euro Netto-Lohn durchschnittlich 93 Cent an Bund und Gemeinden, Kassen und Sozialversicherungen. Arbeitgeber in Österreich bezahlen also 1 Euro Lohn und 93 Cent Lohnnebenkosten für eine Leistung, die in der Euro-Zone im Durchschnitt 1,81 Euro kostet. Arbeitgeber in den Niederlanden kalkulieren 1,77 Euro pro Arbeitsstunde, Briten 1,42 Euro. Gerade für serviceintensive Dienstleister ist das ein Wettbewerbsnachteil. Unter diesem Licht betrachtet zeigt sich sehr schnell: Ein Mindestlohn von 1.700 Euro brutto würde Betriebe und Arbeitsplätze in Österreich gefährden. Eine Lohnnebenkostensenkung ist essenziell für die Wettbewerbsfähigkeit des österreichischen Tourismus.

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FOKUS MENSCH

Lohnnebenkostensenkung oder weniger Beschäftigte Lohnnebenkosten von über 48 % sind ein Turbo für die Sharing Economy. Wollen wir beschäftigungsintensive Modelle – auch in anderen Branchen wie Handel oder Gewerbe – konkurrenzfähig halten, muss der Gesetzgeber aktiv werden. Eine Lohnnebenkostensenkung würde die internationale Wettbewerbsfähigkeit massiv verbessern und im Gegensatz zur Lohnsteuersenkung zu 100 % im Inland wirken.

_Was wir brauchen? Wettbewerbsfähige Lohnnebenkosten. Steuer- UND Lohnnebenkostensenkung nicht nur fordern, sondern umsetzen! Warum werden Wohnbauförderungsbeiträge verspekuliert? Sie müssen gekürzt werden. Warum steigen die Einnahmen der AUVA bei stark rückläufigen Arbeitsunfällen? Die von der Regierung präsentierte Lohnnebenkostensenkung ist ein erster Schritt. Weitere, größere Sprünge sind notwendig. Der Weg zu einem wettbewerbsfähigen Steuer- und Abgabenniveau mag mit bescheidenen Schritten beginnen. Aber wer das Ziel – raus aus der Krise – in absehbarer Zeit erreichen will, muss das Tempo erhöhen.

Arbeitsplätze nach Branchen

+ 0,7 % - 0,3 %

Tourismus

+ 1,0 %

Transport/Verkehr

8,3%

Bank/Versicherung

- 0,2 %

Info/Consulting

12,0 %

8,7 % 4,6 % 26,7 %

+ 0,1 %

Handel

Gewerbe/Handwerk

- 0,8 %

21,3 %

18,4 % Industrie

Vergleich 2014 zu 2009 in Prozent

- 0,6 %

Quelle: AMS

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Gemeinsam stark: die Arbeitgeber-Allianz Lohnkostentreiber wie das Bonus-Malus-System oder eine 6. Urlaubswoche schaffen keinen Arbeitsplatz. Um Alternativen aufzuzeigen und durchzusetzen, haben wir uns breiter aufgestellt.

Zusammen vertreten wir

5.000 Unternehmen mit

Unsere Partner in der Arbeitgeber-Allianz: ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■

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Handelsverband Gewerbeverein ReiseVerband Austrian Council of Shopping Centers Land&Forst Betriebe Österreich Österreichischer Franchise-Verband Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation

17.000 Standorten, mehr als

32 Mrd. Euro Jahresumsatz und mehr als

250.000 Mitarbeitern.

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FOKUS STANDORT

6-Punkte-Plan Unsere Betriebe schaffen hier in Österreich Arbeitsplätze, zahlen hier in Österreich Steuern und stehen für einen Neustart in 6 Schritten: ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■

Neustart des Standortdialogs mit Fokus auf Branchen, die Arbeitsplätze schaffen Gewerbeordnung anpassen Arbeitsrecht anpassen Lohnnebenkosten senken – Schluss mit Zweckentfremdung Steuerstrukturreform Regeln zum Eigenkapital-Aufbau erneuern

§

Praxisnahe Lösungen: das Angebot der ÖHV Unser Leitfaden Arbeitsrecht – kostenlos zum Download im Mitglieder­ bereich unter www.oehv.at – hilft bei Problemfällen.

Eine weitere konkrete Hilfestellung bietet www.lohnbenchmark.at mit Daten von 13.000 Mitarbeitern. Gemeinsam mit unseren Partnern dp und Kohl & Partner erstellt, stellt dieser über alle Qualifikationsgruppen ein wertvolles Steuerungsinstrument. Referenzwerte zeigen Spielräume und Potenzial auf. Bei so hohen Steuern und Lohnnebenkosten wäre ein Verzicht darauf ein doppelter Verlust.

LEITFADEN

Arbeitsrecht Mit Tipps zum Recruiting

Österreichische Hoteliervereinigung Die freie Interessenvertretung

www.oehv.at

Im Durchschnitt machen die Mitarbeiterkosten mit 34 % den größten Posten in den Bilanzen der 4*/5*-Hotels aus. Die besten liegen bei 30 %. Das durchschnittliche EGT liegt bei 2 %.

Zeit zum Handeln: Österreichs Wettbewerbsfähigkeit sinkt

11

22 24

26

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: IMD; Österreichs Ranking im internationalen Vergleich von IMD

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4.0-fit machen: Österreichs Bürokratie und Gewerbeordnung ■■ ■■

■■

Hightech für OP-Säle entspricht nicht den Hygienevorschriften für Hotels? Verpflichtende 24/7-Rufbereitschaft für den Aufzugsnotdienst – für den Fall, dass der Lift während der Toilettenpause des Rezeptionisten stecken bleibt? Zwei Handläufe für eine 80 cm breite Stiege, obwohl alle Gäste den Lift verwenden?

Das denkt sich die Bürokratie für Österreichs Hotels aus. Damit konfrontiert, verweisen Behörden unisono auf Vorschriften. Der Sinn? Fraglich. Faktum ist: Konzessionierte Betriebe ersticken zwischen Regulierungen für Allergene, Raucherschutz, Behindertengleichstellungsgesetz und Registrierkassen. Die „private“ Konkurrenz lacht sich ins Fäustchen.

_Was wir brauchen? Bürokratieabbau.

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FOKUS BETRIEB

GewO der Pauschalreiserichtlinie anpassen! Hotels brauchen künftig eine Reisebürolizenz, wenn angebotene Liftkarten, geführte Bergtouren und ähnliches mehr als 25 % des Package-Preises ausmachen. Weil die EU die Pauschalreisericht­ linie geändert hat. Eine Modernisierung der Gewerbeordnung – Stichwort Nebenrechte – würde reichen. Die Übernahme der Risiken wird B2B geklärt. Der Gast hat keinen Nachteil.

_Was wir brauchen? Eine Marktliberalisierung. Die Entfesselung der Wirtschaft beginnt bei der GewO! Die Gewerbeordnung von 1859 kann den Anforderungen der modernen Wirtschaft gar nicht gerecht werden: Sie bildet die wirtschaftliche Realität des 21. Jahrhunderts nicht ab. Sie muss von Grund auf neu konzipiert werden. Das Ziel muss ein Gesetz sein, das den Standort stärkt anstatt Betriebe zu behindern.

Österreichische Bürokratie 2015 Buchen Nächtigungsgäste Kosmetik, Fußpflege, Massage oder Friseurdienstleitungen im Package, reichen Befähigungsnachweise aus. Nehmen Tagesgäste dieselbe Leistung in Anspruch, müssen vier Gewerbeberechtigungen vorliegen oder pro Gewerbe ein Geschäftsführer mit Gewerbeberechtigung im Ausmaß von 20 Stunden angestellt werden. Transportleistungen: Je nachdem, wohin ein Gast gebracht werden soll, gelten unterschiedliche Bestimmungen. Für den Transport zu öffentlichen Verkehrsmitteln wird das Gästewagengewerbe benötigt, für den Transfer zum Schilift eine Mietwagen-Konzession. Die Zugangsbestimmungen sind vergleichbar mit jenen des Taxi-Gewerbes. Airbnb-Hosts machen, was sie wollen.

Das Leistungsbilanz-Plus

10.000 5.000 0 -5.000 -10.000 2006

2007

2008

2009

2010

Saldo Güterverkehr

2011

2012

2013

2014

Saldo Reiseverkehr

Quelle: ÖNB

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Steuern senken, nicht erhöhen! Diskutieren wir nicht darüber, welche Steuern erhöht, sondern welche Ausgaben gesenkt werden. Die Regierung hat die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in der Hand – durch die Senkung jener Steuern, die sie überhöhter Umsatz-, Lohn- und anderen Steuern. Weil Österreich kein Einnahmenproblem hat, sondern ein Ausgabenproblem. 15 Mrd. Euro, listet der Rechnungshof auf, lassen sich so einsparen. Das ist das Volumen von drei Steuerreformen.

_Was wir brauchen? Einen sparsamen Staatshaushalt. Sparen wie der Rechnungshof sagt Österreich braucht einen Turnaround: Ausgaben kritisch überdenken, Belastungen senken muss das Ziel sein. Der Rechnungshof hat 599 Einsparungsvorschläge ausgearbeitet. Diese umzusetzen wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Ein Steuermodell, das Leistung belohnt statt bestraft, wäre ein zweiter, wichtiger Schritt.

22

9


FOKUS BETRIEB

Staatsausgaben und -einnahmen in Milliarden Euro

+61,9 %

173,74

180 170 160 150 140 130

Staatsausgaben

120 110

164,32 +59,6 %

Staatseinnahmen

100 90 80

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

Quelle: Europäische Kommission

Steuersätze im internationalen Vergleich

70

andere

Arbeit Profit

60 50

51,7 %

EU & EFTA Durchschnitt 40,6 %

40 30 20 10

Fr lgie an n kr ei ch Ita lie n

Be

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Quelle: PwC, Paying Taxes 2015

23


Ein modernes Steuersystem forciert Leistung, steigert die Wertschöpfung im eigenen Land und kurbelt die Nachfrage an. Da haben wir noch viel vor uns. Aber das schreckt uns nicht ab. Mag. Gregor Hoch, Sonnenburg/Lech

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LEITFADEN

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Steuern vereinfachen Noch jeder Finanzminister ist daran gescheitert, das Steuersystem zu vereinfachen: Jedes Reförmchen verkompliziert die Angelegenheit weiter. Selbst Steuerberater wünschen sich einfachere Regeln. Wir haben für unsere Mitglieder einen übersichtlichen Leitfaden zur Steuerreform erstellt – zu finden im Mitgliederbereich unter www.oehv.at/studien.

Steuerreform 2015 Stand r 2015 Novembe

Hilfestellungen zur Umsetzung in der Hotellerie-Praxis

Österreichische Hoteliervereinigung Die freie Interessenvertretung

Entwicklung der Steuer- & Abgabenerträge in Milliarden Euro

+44 %

48 +39 %

+42 %

26

25 +51 %

5 2003

18

18

8 2013

Steuern auf Gewinne von Kapitalgesellschaften

Quelle: Statistik Austria

24

33

2003

2013

Mehrwertsteuer

2003

2013

Lohnsteuer

2003

2013

Sozialbeiträge

www.oehv.at


FOKUS BETRIEB

_Was wir brauchen? Ein wirtschaftsfreundliches Steuerkonzept. Belastungen senken Unser experts.team Steuern bereitet gemeinsam mit Steuerberatern – allen voran die Experten von Prodinger & Partner und LBG Ă–sterreich – Informationen aus den Betrieben fĂźr die Politik zu notwendigen Entlastungen, der Investitionswirkung und dem Stellenwert des Tourismus fĂźr die regionale Wirtschaft bis hin zu den Folgen von Belastungen auf. â– â–

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Studie „Tourismusnachfrage in Ă–sterreich: Modellbau, Prognose und FĂśrderwirkungen“ mit dem Institut fĂźr HĂśherer Studien/IHS Gutachten „Volkswirtschaftliche Auswirkungen der SteuererhĂśhung auf die Hotellerie“ mit agnes streissler – wirtschaftspolitische projektbearbeitung Positionspapier „Steuerreform 2015. Analysen und Vorschläge aus Sicht der Hotellerie“

USt 13 % statt 22 %? Ein schwacher Trost. Die SteuererhĂśhungen sind niedriger ausgefallen als geplant – Verzehnfachung der Grunderwerbsteuer; 22 % USt. Die Berechnung Ăźber Durchschnittswerte hält den Aufwand in Grenzen. Aber das reicht nicht. Wir brauchen praxisnahe und wettbewerbsfähige Steuern: Dieses Wissen fehlt an entscheidenden Stellen. Das muss sich ändern. Gemeinsam sind wir stärker.

Marktanteil Ă–sterreichs an den EU 15 6,39 %

6,4 6,2 6,0

5,6 5,4

Durchschni 2000 – 2014 5,85 %

5,75 %

5,8

5,50 % 5,39 %

5,2 5,0

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

Quelle: IMF; Ă–NB, UNWTO, WIFO, wiiw; exkl. Internationaler Personentransport

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Herausforderung integrierte Tourismusstrategie Österreichs Tourismusstrategie muss vom unverbindlichen Rahmen zum konkreten Maßnahmenkatalog mit definierten Zielen und abgestimmter Vorgangsweise werden. Dazu gehören auch die langfristige Budgetierung und klare Zuständigkeiten der Tourismusorganisationen auf Bundes-, Länder- und Destinationsebene – im Detail. ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■

Planungshorizont Einbindung der relevanten Player Dotierung der Österreich Werbung Markenführung und Verkauf aus einer Hand Zeitgemäßes Wettbewerbsrecht Innovationsstrategie mit Schwerpunkt auf Know-how

Der Köder für den urbanen Gast Destinationen sind gefordert: Marken entwickeln und emotional aufladen ist die Pflicht. Wer an die Spitze will, muss auch die Kür beherrschen: den aktiven Vertrieb von Erlebnisbündeln. Pluspunkte holt, wer sein Angebot an die Erwartungshaltung zunehmend städtischer Zielgruppen adaptiert.

26

10


FOKUS DESTINATION

Schluss mit dem Kirchturmdenken: Raumplanung auf weitere Sicht Seit Jahrzehnten entwickeln Gemeinden nebeneinander trotz bekannter Überkapazitäten und Zersie­de­ lung immer neue Gewerbezonen. Gleichzeitig sterben Ortskerne aus. Hier brauchen wir mehr Weitblick.

Kalte Betten? Nein danke! Ja zur Finanzierung attraktiver Betriebe, die das Angebot bereichern, nein zu kalten Betten: so lautet das Credo einer modernen Raum- und Tourismuspolitik. Und wenn schon Ferienwohnungen, dann bitte mit adäquatem Beitrag zu Bewerbung und Infrastruktur!

Egal ob Destinationsstruktur oder Benchmarks: Unser Fokus muss weiter reichen als bis zu den Grenzen unseres Betriebes oder Bundeslandes. Die ÖHV unterstützt die Betriebe da optimal. Christoph Brandstätter, Romantik Seehotel Jägerwirt/Turracher Höhe

Benchmarks wirken Keine strategische Ausrichtung ohne Benchmarks! Wir haben die Tools dafür: unser Hotelcockpit, entwickelt mit der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank und Kohl & Partner, und unsere runderneuerte Destinationsstudie in Kooperation mit der MANOVA. Auf Destinationsebene brauchen wir zur optimalen Steuerung zeitnahe Daten zur Wertschöpfung: Da ist die Politik gefordert!

Österreichs erfolgreichste Destinationen und die Benchmarks dazu: www.oehv.at/destinationsstudie

Österreichs Destinationen, Entwicklung 2011 - 2014 Performance - Indikatoren (2011-2014)

Waldviertel Weinviertel

Näch gungen

Top Performance

Auslastung

gute Performance

Mühlviertel

Do

na

Marktanteil

mäßige Performance

Saisonalität

schwächere Performance

Interna onalität

Für diese Des na onen sind keine Daten vorhanden

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Donau NÖ

Linz Innviertel-Hausruckwald

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Zentralraum Oberösterreich

Donau NÖ

Wien

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Wienerwald Mostviertel

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Salzkammergut

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Region Villach

Lavan al Süd- Weststeiermark

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Thermenland Steiermark - Oststeiermark Urlaubsregion Murtal

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Erste Ferienregion im Zillertal

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Ausseerland Salzkammergut

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Innsbruck und seine Feriendörfer

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Wiener Alpen in Niederösterreich

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Bregenzerwald

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Kaiserwinkl

Ferienland Kufstein

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Wörthersee

Klagenfurt

Carnica Region Rosental

Klopeiner SeeSüdkärnten

Quelle: ÖHV 2015

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Internationalisierung Die Entwertung des ÖW-Budgets über Jahrzehnte schadet der gesamten Wirtschaft in den Tourismus­ regionen. Dass das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft das Budget abermals mit einer Sonderdotierung um 4 Mio. Euro erhöht hat, hilft konkret. Unsere Forderung reicht aber weiter: Nur eine nachhaltige Erhöhung des ÖW-Budgets sichert die notwendige Professionalität langfristig ab.

_Was wir brauchen? Mehr ÖW-Budget – mit Garantie. Entwicklung ÖW-Budget 1996 - 2014 45.000.000 40.000.000 35.000.000 30.000.000 25.000.000 20.000.000 1996 Quelle: Österreich Werbung

28

2000

nominell real

11 2005

2010

2015


DIMENSION WELTMARKT

Wichtigste Herkunftsmärkte nach Nächtigungen 2014

27 %

Österreich

38 %

Deutschland

7 %

Niederlande Schweiz Großbritannien Italien

ca. 65 %

4 % 3 % 2 %

Übriges Ausland

insgesamt

132 Mio.

20 %

Quelle: Statistik Austria

Märkte diversifizieren Sichergestellt werden muss auch die Struktur der Österreich Werbung: Wir brauchen Experten mit Know-how im touristischen Vertrieb als Kernkompetenz mit zeitgemäßer Infrastruktur und Präsenz auf den Haupt- und Hoffnungsmärkten. Weil wir auf die manifesten Rückgänge aus wichtigen Hauptmärkten mit einer Diversifikation auf den Quellmärkten antworten müssen. Dafür brauchen wir die beste Österreich Werbung aller Zeiten.

_Was wir brauchen? Mehr Internationalisierung. Einreise erleichtern Österreichs Top-Hotellerie spricht gezielt die Top-Segmente aufstrebender Herkunftsmärkte an. Weniger top sind da oft die Formalitäten – wie überlange Wartezeiten auf Visa. Hier müssen wir besser werden.

_Was wir brauchen? Top-Service für internationale Gäste. Kein Marketing ohne Sales Unternehmens-Websites werden nach ihrer Conversion-Rate gerankt. Die Österreich Werbung, unser Tor zur Welt, hat keine Conversion-Rate. Die Österreich Werbung hat keinen Auftrag im Österreich Sales. Trotz unbestrittener Produktqualität und exzellenter Bewerbung sind Marktanteilsverluste die klare Folge. Wir brauchen eine offensive Sales-Abteilung, die 1.) eng mit der Österreich Werbung verknüpft ist und 2.) der Konkurrenz Paroli bietet. Betriebe, die auf dem internationalen Markt eine tragende Rolle spielen (können), verfügen über die notwendige Hard- und Software. Darauf muss aufgebaut werden.

_Was wir brauchen? ■■ ■■ ■■ ■■

Fokus auf den Direkt-Vertrieb. Online-Plattformen als Partner. Dort müssen wir Präsenz zeigen. Alternative Vertriebswege forcieren. Die Rolle der Big Player, darunter Booking.com oder Google, muss so groß wie notwendig, so klein wie möglich sein.

Der Weg zu höheren Marktanteilen führt über den Online-Verkauf. Es gibt keine Alternative. Sophie Schick, Boutique Hotel Hauser/Wels

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Elektronischer Vertrieb: Der Druck steigt Abhängigkeit der Hotellerie von Buchungsportalen

64,8 %

53,2 % Expedia.at

51,4 %

Hrs.com

Hotel.de

13,0 % Orbitz.com

47,2 %

Tiscover.com

94,4 %

16,7 %

Agoda.com

43,5 %

Booking.com

Venere.com

12,5 %

31,0 %

Bergfex.at

24,5 %

Hotels.com Quelle: Ă–HV

30

Lastminute.com

3,2 %

20,4 %

Kurzurlaub.at

keine

1,9 %

keine Angabe

12 8,8 %

Ebookers.com


FOKUS ONLINE-VERTRIEB

Es wird enger auf dem Weltmarkt. Investoren und Ketten drängen nach Österreich, Deutschland holt im Top-Segment auf, dazu kommen private Anbieter von Chalets und Lofts mit professionellen Vertriebsstrukturen im Hintergrund.

Rechtliche Standards auf europäischem Niveau Niemand soll Hotels die Konditionen für den Verkauf über die hoteleigene Website diktieren können. Doch Österreich erlaubt das den Online-Plattformen, im Gegensatz zu Frankreich und Deutschland. Wir haben das Heft in die Hand genommen und den Missbrauch der Marktmacht durch Buchungsportale bei der Bundeswettbewerbsbehörde angezeigt. Noch ist der Prozess im Gange – wir bleiben dran! Weil die Legitimation einer aufgezwungenen Ratenparität für uns nicht akzeptabel ist.

Direkt.Buchen Wir setzen auf Direktbuchungen – weil kommissionspflichtige Buchungen second-best sind, solange sie nicht auch nach Abzug der fälligen Provision höhere Einnahmen. Wir unterstützen die Initiative der europäischen Verbände unter dem Dach der HOTREC für Direkt.Buchen!

Rundum-Service der ÖHV im Online-Vertrieb Auf betrieblicher Ebene unterstützt Sie unser Rechtsservice. Unser Lehrgang für Online Marketing, Revenue und Yield Management bringt ein Update, damit Ihre Mitarbeiter die neueste Technologie mindestens genauso gut beherrschen wie der härteste Konkurrent. Die Vermarktungslösungen unserer Preferred Partner vervollständigen unser Angebot. Wir haben ein umfassendes Paket für Sie geschnürt. Damit Sie am Ende des Tages besser dastehen. Das ist unser Ziel.

Der Online-Vertrieb muss integraler Bestandteil der digitalen Agenda der Bundesregierung werden – mit klaren Zielen und To dos. Heidi Schaller, Werzer´s Hotels am Wörthersee

Finanzielle Einbußen durch Vertragspolitik der Online-Buchungsportale

7,6 %

keine Angabe

8,5 %

weiß nicht

24,6 %

Ja, ganz klar

30,3 % Nein

28,9 %

Wahrscheinlich

Quelle: ÖHV

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Was braucht Österreichs touristische Zukunft? _Mehr Forschung und Innovation. _Förderungen statt Strafen. _Anreize zum Energiesparen. _Impulse für HR-Entwicklung. _Flexiblere Arbeitszeiten. _Wettbewerbsfähige Lohnnebenkosten. _Bürokratieabbau. _Eine Marktliberalisierung. _Eine 4.0-fähige Gewerbeordnung. _Einen sparsamen Staatshaushalt. _Ein wirtschaftsfreundliches Steuerkonzept. _Mehr ÖW-Budget – mit Garantie. _Mehr Internationalisierung. _Top-Service für internationale Gäste. _Fokus auf den Direkt-Vertrieb. _Online-Plattformen als Partner. _Alternative Vertriebswege forcieren. _Die Rolle der Big Player, darunter Booking.com oder Google, muss so groß wie notwendig, so klein wie möglich sein.

ÖSTERREICHISCHE HOTELIERVEREINIGUNG A-1010 Wien, Hofburg | T: +43 1 533 09 52 | F: +43 1 405 25 84 | office@oehv.at | www.oehv.at


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