ÖHV-Mitgliederzeitschrift "die lobby", Herbst 2019

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HERBST 2019

die

lobby

DAS MAGAZIN DER ÖSTERREICHISCHEN HOTELIERVEREINIGUNG /hoteliervereinigung

die lobby – Das Magazin für Mitglieder der Österreichischen Hoteliervereinigung - P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien - 07Z037315M

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NATIONALRATSWAHL: Kommt jetzt der Zahltag? SCHWERPUNKT: Mitarbeiter – Woher kriegen? Wie halten? KONGRESS 2020: Vorhang auf für die ersten Details! PORTRAIT: Dorfhotel Fasching, Steiermark Titelbild: Dorfhotel Fasching, Steiermark

www.oehv.at


EDITORIAL Wenn Sie diese Zeilen lesen, sind die politischen Karten in Österreich neu gemischt. Nach der Wahl ist ja bekanntlich vor den Regierungsverhandlungen und diese werden hoffent­ lich mit mehr Inhaltstiefe geführt als der Wahlkampf, den wir erleben mussten. Ein Thema, das in der Diskussion viel zu kurz kam, war der Arbeitsmarkt. Viele mitarbeiterintensive Branchen stehen vor der gleichen Herausforderung: es fehlen Fachkräfte. Egal ob in der Pflege, im Bildungswesen und – ja natürlich – bei uns im Tourismus. In den nächsten Jahren wird sich die Lage noch weiter zuspitzen. Denn: Mitarbeiter aus unseren Nachbarländern werden zusehends wegfallen, so das Ergebnis einer ernüchternden Studie des IHS zur Entwicklung des touristischen Arbeitsmarktes bis 2025. Kurzum, es ist Feuer am Dach. Es ist Zeit für echte Antworten und Lösungen, und zwar eher heute als morgen. Unsere Vorschläge dazu liegen am Tisch, jetzt heißt es umsetzen!

Ihre Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung:

Michaela Reitterer

IMPRESSUM Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller: Österreichische Hoteliervereinigung, Hofburg, 1010 Wien Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Markus Gratzer, Redaktions- und Projektleitung: Mag. Claudia Bär 1010 Wien, T: +43 (0)1 533 09 52-0, F: +43 (0)1 405 25 84, office@oehv.at, www.oehv.at Druck: Samson Druck GmbH – gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, UW-Nr. 837 Grafische Gestaltung: www.br-design.at | Coverfoto: Dorfhotel Fasching, Steiermark Für Inhalte dieser Publikation, die von Dritten stammen, übernimmt die ÖHV keine Haftung. Sprachliche Gleichstellung: In dieser Gazette werden nur die männlichen Formen angeführt, die weiblichen sind darin inkludiert.


NRW 2019

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INHALT 04 KURZINFOS 06 NATIONALRATSWAHL 2019 Kommt nach dem Wahltag der Zahltag??

08 ÖHV-KONGRESS 2020 Das Hotel als Bühne – die Kunst der Inszenierung 10 HOTELPORTRAIT Dorfhotel Fasching in Fischbach

14 DER ÖHV-MARKTPLATZ Schluss mit dem Schnittstellen-Wirrwarr

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15 THEMENSCHWERPUNKT: Kongress 2020

MITARBEITER – WOHER KRIEGEN? WIE HALTEN? 16 DEMOGRAFIE UND AUFSCHWUNG IM OSTEN Neue Antworten auf alte Arbeitsmarktfragen nötig

18 AUSBILDUNG Verkürzte Ausbildungen machen die Bahn frei für Quereinsteiger!

22 BEST PRACTICES Wie ÖHV-Mitglieder Mitarbeiter finden und halten

26 MITARBEITERFÜHRUNG

Portrait

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Wieso die Hotellerie in Sachen Personalführung umdenken muss

28 INKLUSION Mitarbeiter mit Beeinträchtigung als Erfolgskonzept

31 ONLINE-ZAHLUNG Update zur PSD2 und starken Kundenauthentifizierung

32 WEITERBILDUNG Die nächsten Campus-Termine im Überblick

35 UMFRAGE Wie wichtig ist Nachhaltigkeit für unsere Gäste?

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38 EVENTRÜCKBLICK

Schwerpunkt


KURZINFOS HOGASTJOB.COM – qualifizierte Mitarbeiter für die Hotellerie und Gastronomie Seit mehr als 15 Jahren dient die Plattform der Vermittlung qualifizierter Arbeitskräfte im Bereich Hotellerie und Gastronomie. Durchschnittlich werden 200.000 Zugriffe und ein Inseratenvolumen von über 3.000 pro Monat verzeichnet. Es steht eine Datenbank mit über 25.000 registrierten Bewerbern zur Verfügung.

Vorteile für ÖHV-Mitglieder ÖHV-Mitglieder können das ganze Jahr über Mitarbeiter suchen – ab nur 60 Euro pro Monat. Neben dem Tourismus-Portal hogastjob.com sind über 30 weitere Partner-Jobplattformen inkludiert, ein komplettes Bewerbermanagement wird geboten und es gibt eine eigene App für iPhone und Android-­ Smartphones. Steigen Sie jetzt ein und finden Sie Ihr Team für die kommende Wintersaison! Anmeldungen unter www.hogastjoboffice.com/mitgliedschaftsanfrage

Förderung: Finanzie­rungsmöglichkeit für Hotels mit internationalen Gästen 110 Millionen Übernachtungen im Jahr 2018 – der neue Näch­tigungsrekord von ausländischen Gästen in Österreich ist Grund zur Freude. Die OeKB nahm dies zum Anlass und weitet ihr Exportinvest-Programm auf heimische Betriebe aus: Ab sofort stellt sie mit der "Exportinvest Hotel" Hotelbetrieben mit hohen Nächtigungsquoten ausländischer Gäste günstige Finanzierungsmittel zur Verfügung. Bei Investitionsvorhaben von über 2 Mio. Euro stehen die Finanzierungsmittel als Ergänzung zu den Angeboten der ÖHT bereit.

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Arbeitsrechtlich gut informiert Darf ein 12-Stunden-Tag im Dienstvertrag vereinbart werden? Ist es wirklich ein unberechtigter vorzeitiger Austritt, wenn ein Mitarbeiter ohne jegliche Mitteilung nicht zum Dienst erscheint? Wann sind Aushilfen wirk­ lich solche und wie werden sie korrekt beschäftigt? Der ÖHV-Leitfaden Arbeitsrecht und die Rechtsinfor­ mationen auf www.oehv.at informieren Sie praxisgerecht über die Fragen, die im Alltag auftauchen. Anhand von Bei­spielen können Sie sehen, wie Sie vorgehen können. Da das Arbeitsrecht komplex ist und viele Fälle einer Einzelbeurteilung bedürfen, bieten wir unseren Mitgliedern eine kostenlose Rechtsauskunft an: einfach anrufen unter +43 (0)1 533 09 52-38 oder E-Mail an mitglied@oehv.at.


KURZINFOS

Vom Digi-Dolm zum Digi-Buddah

Von 2020–2025 gelten neue Kriterien für die Hotelsterne-Klassifizierung, die bereits im Entwurf vorliegen. Das sind die wichtigsten Neuerungen: Mehr Internationalität: zweisprachige Mitarbeiter sind ab 2020 ein Muss-Kriterium ab 2*, zweisprachi­ge Websites und Ladegeräte/ Adapter auf Wunsch ab 3* und internationale Fernsehsender ab 4*. ●● Eine physische Rezeption ist nicht mehr zwingend notwendig, aber ein 10 Stunden „besetzter Empfangs­dienst“ muss bei 3*/4*/5*-Betrieben gewährleistet sein. Aus der 24h-Erreichbarkeit per Telefon für alle Kate­gorien wird „24 Stunden über digitale Kommunikation oder Telefon erreichbar“. ●● Eine gesicherte Gepäckaufbewahrung für Gäste ist künftig schon ab 3* Pflicht. ●● Bargeldlose Zahlung muss in allen kategorisierten Hotels möglich sein. ●● Einen Safe im Zimmer brauchen ab 2020 nur mehr 5*-Häuser. ●● Telekommunikation: Erforderlich ist ein „Gerät zur internen und externen Kommunikation samt zweisprachiger Bedienungsanleitung“ für 3*- und 4*-Ho­tels auf Wunsch und nur im 5* pro Zimmer! W-LAN im öffentlichen Bereich und in den Zimmern wird Pflicht für alle Kategorien. ●● Die tägliche Zimmerreinigung ist nach wie vor ein Muss-Kriterium für alle Kategorien, neu ist die explizit vorgesehene Opt-out-Möglichkeit. ●●

Das kleine Heftbuch zum Thema Di­ ­gitalisierung vereint zehn Beiträge zu einem systemischen Unterneh­mer­ verständnis: Von einem Digi-­ABC über die DSGVO hin zu Gesundheitskom­ petenz und Unternehmertum im digi­ talen Zeitalter, wird der „Digi-Dolm“ in seiner Entwicklung zum „Digi-­Buddah“ humorvoll beglei­tet. Herausgeberin ist Manuela Mätzener, die auch re­gel­ mäßig als Referentin im ÖHV-­Cam­ pus tätig ist. Besonders empfehlenswert: Der Bei­trag „Bewertungen im Internet“. Der stammt nämlich von unserem Campus-Mitarbeiter Christoph Taussig, der seit über vier Jahren die Lehrgänge Online Marketing sowie Preisgestaltung und Vertrieb leitet. Um 12 Euro zzgl. Versandkos­ ten über office@oehv.at.

Cybercrime – Schützen Sie sich und Ihre Gäste, bevor etwas passiert! Sicherheit ist Chefsache! Im neuen Sicherheits-Leitfaden zeigen die Experten von A1 anhand von einfachen Praxisbeispielen, wie schnell Ihr Betrieb zum Angriffsziel werden kann, welche Rolle der Faktor Mensch dabei spielt und wie Sie sich vor Attacken schützen können. Die Szenerie: Alltag an einer Hotelrezeption, Gäste kommen an und reisen ab. Die Mitarbeiter stehen den Gästen mit Rat und Tat zur Seite. Auch am PC werden Kundenanfragen per E-Mail bearbeitet. Plötzlich kommt eine E-Mail an einen Hotelmitarbeiter adressiert mit einer Beschwerde zu einer Rechnung. Im Anhang befindet sich auch eine Datei mit der vermeintlich falschen Rechnung. Dem Mitarbeiter fallen jedoch sofort verdächtige Anzeichen auf. Der Gast versucht Druck aufzubauen und verlangt schnelle Handlungen. ●● Die E-Mail-Adresse und Links in der E-Mail lesen sich kryptisch und verweisen auf unbekannte Domains. ●● Der Dateianhang ist zwar ein Textdokument, Word fragt jedoch beim Öffnen, ob es ein Makro ausführen soll. ●● Im Text befinden sich auffällig viele Rechtschreibfehler. ●●

ÖHV-PARTNER

Neue Kriterien für Hotelsterne

BUCH TIPP

Der Mitarbeiter ist skeptisch und leitet die E-Mail sofort an seine IT-Abteilung bzw. IT-Partner weiter. Dieser erkennt nach der Analyse, dass es sich tatsächlich um einen Phishing-Angriff han­ delt und dass der Mitarbeiter durch seine Wachsamkeit Schlimmeres verhindert hat. A1 Security Awareness-Schulungen und -Trainings können für Ihren Betrieb und Ihre Mitarbeiter zugeschnitten werden. Phishing ist #1 Einfallstor für Cyber Crime und wachsame Mitarbeiter bewahren Hotels vor erheblichen Schäden! Infos zu den Schulungen erhalten Sie bei den Experten von A1 unter a1.kooperation@a1.at.

Mehr zum Thema „Sicherheit“ können Sie im Leitfaden unter www.a1.net/sicherheit-hotel nachlesen.

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NATIONALRATSWAHL 2019

Kommt nach dem Wahltag Geht es vor Wahlen stark um Inszenierung, müssen danach ambitionierte Programme für die neue Regierungsperiode erstellt und dann umgesetzt werden. Für den Tourismus geht es dabei um sehr viel.

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POLITISCHE ARBEIT

der Zahltag?? Die Wahl ist vorbei, jeder hat für sich die ganz persönliche Entscheidung für oder gegen Belastungen, für den einen oder anderen politischen Stil getroffen. Wie sich die nächste Bundesregierung zusammensetzen und welche Priorität der Tourismus bei ihr einnehmen wird, steht aber noch nicht fest. Fix ist nur, dass die ÖHV die Brancheninteressen in die Regierungsverhandlungen einbringt. Was in der ver­­­ gangenen Legislaturperiode geschah, was liegen blieb und was sich am Horizont abzeichnet.

Traumstart Die Legislaturperiode begann mit einem polithygienischen Reinigungsakt: der Rücknahme der UStErhöhung von 13 % auf 10 %. So richtig und wichtig der Entschluss war: Das ist die Rückkehr zum Status quo ante. Die Branche darf sich weder einreden lassen, dass das ein Geschenk war, noch, dass es ein Gnadenakt gewesen wäre, für den man dankbar sein muss. Und dass deshalb andere wichtige Maßnahmen warten müssen.

Kein Wunsch ans Christkind: ein echtes Arbeitsmarktpaket Die Rot-Weiß-Rot-Karte wurde erneuert, im ersten Halbjahr 2019 kamen 22 Köche ins Land. Ähnlich erfolgreich waren die Regionalisierung der Mangelberufsliste und die Arbeitszeitflexibilisierung. Eine IHS-Untersuchung im Auftrag der ÖHV hilft bei der Suche nach Lösungen: Sie zeigt, dass der Mitarbeiternachschub aus den klassischen Herkunftsmärkten für Fach- und Hilfskräfte im Tourismus weiter abnimmt.

Angst vor der Arbeitsmarktöffnung ist also unberechtigt – im Gegenteil! Parallel dazu muss das inländische Potenzial zur Gänze abgerufen werden!

Heimliches Herzstück der Steuerreform: die Abschreibung Ist es vielleicht doch ein Glück, dass die Steuerreform noch nicht kam? Weil die dringend notwendige Reparatur der Abschreibungsdauer da noch nicht den Stellenwert hatte, den sie braucht? Unternehmer sollen wählen können zwischen funktionaler und kürzerer Abschreibungsdauer mit 25 Jahren statt 40, wer Mitarbeiterwohnungen abschreibt zwischen 66 Jahren (bei erteilter Wohnbauförderung) und 40 statt 66 Jahren bei Mitarbeiterwohnungen. Umweltpolitisch sinnvoll wäre eine Sonderabschreibung für Investitionen zur Reduktion des CO2-Verbrauchs. Einen noch höheren Stellenwert für die Branche hätte nur noch die lange versprochene und dringend notwendige Lohnnebenkostensenkung.

Entscheidungsgrundlagen schaffen Grundlage jeder erfolgreichen (Tourismus-)Strategie sind objektive Daten. Die zeigen zeitnah, wie Wirtschaftspolitik wirkt. Wichtiger ist daher, diese hochqualitativen Daten in einem Tourismuskompetenzzentrum zu gewinnen und auszuwerten. Dabei darf keine Zeit mehr verloren werden. Dass mit dem ersten Entwurf des Plan T – einem „living paper“, wie bei der Präsentation betont wurde – der Grundstein dafür schon gelegt ist, sollte für eine raschere Realisierung sprechen.

An morgen denken, Digitalisierung besser lenken Wer bei den Gedanken an die DSGVO oder die PSD2 lächelt, arbeitet wahrscheinlich im IT- oder Berater-Umfeld und hat nicht schlecht daran verdient. Tatsächlich sind die Prozesse Beispiele dafür, wie weltfremd solche groß angelegten Prozesse nie und nimmer ablaufen dürfen. Hier braucht es ein radikales Umdenken samt Einbinden von Praktikern. Ein echter KMU-Check des Ablaufs in der täglichen Praxis ist das Mindeste, was es braucht.

Wo die neue Bundesregierung ansetzen sollte, lesen Sie auch auf www.oehv.at/nrw19 7


KONGRESS 2020 Das Hotel als Bühne – die Kunst der Inszenierung

Sonntag, 12. bis Dienstag, 14. Jänner im Festspielhaus Bregenz Beim ÖHV-Kongress im Festspielhaus Bregenz blicken wir unter dem Motto „Das Hotel als Bühne – die Kunst der Inszenierung“ vor und hinter die Kulissen des Hotelbetriebes und beschäftigen uns intensiv mit dem Thema der Inszenierung: Wie muss sich die Hotellerie inszenieren, um am Puls der Zeit zu bleiben? Wie kann die Branche auch in Zukunft für Gäste und Mitarbeiter attraktiv sein? Von 12. bis 14.01.2020 betreten wir im Festspielhaus Bregenz die Bretter, die auch im Tourismus die Welt bedeuten. Mit einer Starbesetzung an Speakern, interessanten Insights und einem bühnenreifen Rahmen­ programm sowie viel Gelegenheit zum Networking. Tragen Sie sich den Premieren-Termin am besten schon jetzt ein! Bis zum Kongress werden wir Sie laufend über die Programminhalte und Updates informieren. Die ersten Referenten stehen bereits fest – sie werden spannende Inputs liefern, rund um Inszenierung und Storytelling. Vorhang auf für…

Dietmar Dahmen

Elisabeth Wehling

Der Zukunftsexperte, Autor, Querdenker und Visionär begann seine Karriere als strategischer Planer und arbeitete 20 Jahre im Marketing in Hamburg, Los Angeles, München, New York und Wien. Heute ist er Chief Innovation Officer bei ecx.io – an IBM Company, Experte für Zukunft, Transformation und Disruptives Marketing bei der European Association of Communication Agencies, Gründer des BAMM! Institutes für Transformation und Co-Founder sowie Chief Marketing Consultant diverser Startups im Bereich Blockchain, Predictive Analysis und Last inch-Services.

Die Hamburgerin promovierte in kognitiver Linguistik an der University of Cali­ fornia, Berkeley, und leitet dort seit 2013 Forschungs­ projekte zu Ideologie, Sprache und unbewusster Meinungsbildung mit Methoden der Neuro- und Verhaltensforschung sowie kognitiver Diskursanalyse. Wehling ist Autorin zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten und des SPIEGEL-Bestsellers „Politisches Framing“ sowie „Auf leisen Sohlen ins Gehirn: Politische Sprache und ihre heimliche Macht“. Sie lebt in Kalifornien und ist in den USA und Europa als Beraterin für Politik, Wirtschaft und Medien tätig.

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ÖHV-KONGRESS 2020

Frank Asmus Der Regisseur und Coach für Kommunikation arbeitet für weltweit angesehene Firmen wie Apple oder Salesforce, zahlreiche DAX-Konzerne, viele Hidden Champions und erfolgreiche Start-ups wie Zalando. Frank Asmus lehrt als Kommunikationsexperte an der Technischen Universität Berlin und ist Dozent für Professional Speaking.

DAS RAHMENPROGRAMM –

Von der Festspielbühne aufs Eventschiff Wer den ÖHV-Kongress kennt, weiß, dass das Rah­­ men­programm neben den spannenden Expertenvor­ trägen eines der Highlights unseres Kongresses ist. Die Abendveranstaltungen bieten auch 2020 in Bregenz wieder viel Gelegenheit zum Networking. Am Er­ öffnungsabend starten wir auf der Bühne des Festspiel­ hauses. Am Hauptabend geht‘s dann aufs Event­schiff Sonnenkönigin zu einer Ausfahrt auf dem Bodensee.

Weitere Infos & Anmeldung unter www.oehv-kongress.at

DER PROGRAMMABLAUF IM ÜBERBLICK Sonntag, 12. Jänner 2020

Montag, 13. Jänner 2020

Dienstag, 14. Jänner 2020

15:30 Uhr Führung Seebühne 16:30 Uhr Get Together 17:00 Uhr Eröffnungsvortrag 19:30 Uhr Eröffnungsabend auf der Bühne des Festspielhauses

09:30–17:00 Uhr ● Politisches Framing – die Macht der Sprache ● Inszenierung – was die Hotellerie vom Theater lernen kann ● Inszenierung im Tourismus und in der Hotellerie

09:30–16:00 Uhr ● Kommunikation und Storytelling ● Die Rolle der Medien ● Social Media & Instagramability ● Das eigene Glück inszenieren

19:30 Uhr Abend am Eventschiff Sonnenkönigin inkl. Ausfahrt auf dem Bodensee

16:00 Uhr Farewell im Festspielhaus Bregenz

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DORFHOTEL FASCHING IN FISCHBACH

Mit „Employer Branding“­Strategie zum Erfolg Junghotelier David Fasching: „Das große Rad kommt gut in Schwung“ Ist man als Arbeitgeber attraktiv, macht auch die Mitarbeitersuche keine Schwierigkeiten. Das Zauberwort heißt „Employer Branding“. Darunter versteht man unternehmensstrategische Maßnahmen, wonach Konzepte aus dem Marketing angewandt werden, um ein Unternehmen als Arbeitgeber zu profilieren und damit von Wettbewerbern am Arbeitsmarkt positiv abzuheben. Ein Junghotelier, der sich diesem Prinzip voll verschrieben hat, ist David Fasching vom Dorfhotel Fasching in Fischbach – in Peter Roseggers steirischer „Waldheimat’’. Der UNA-Absolvent (Zyklus XVIII) hat zu diesem Thema seine Diplomarbeit verfasst und ist konsequent dabei, die Grundsätze im elterlichen Betrieb umzusetzen. „Ein attraktiver Arbeitgeber wird man nicht durch Einzelmaßnahmen. Vielmehr braucht es ein umfassendes Arbeitgeberversprechen. Dieses muss erfolgreich gelebt und nachhaltig verankert werden und sich wie ein roter Faden durch das ganze Unternehmen ziehen“, betont David Fasching im Gespräch mit der „lobby“. Alle im Betrieb müssen dahinterstehen und sich einbringen. Im Fall der Groß­familie Fasching sind es die Eltern Peter und Karola Fasching, David (27), seine Schwester Anna (22), sein Bruder Florian (22) – alle Vollzeit im Betrieb angestellt – und die jüngeren Geschwister Martin (18) und Lorenz (11). David hat die Küchenleitung, Anna leitet Spa und Rezeption und Florian

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ist Sommelier und steht dem Service vor. Genauso eingebunden sind aber auch die 51 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des 4-Sterne-­Superior-Hauses.

„Eine Unternehmenskultur, die von den Mitarbeitern gelebt und von den Gästen erlebt werden kann, ist für eine Employer Branding-Strategie erfolgsentscheidend“, so David Fasching weiter, der dies mit einer „Eisberg-Kultur“ vergleicht: bisher vielleicht nur intuitiv gelebte und unbewusste Verhaltensweisen werden


HOTELPORTRAIT

durch Etablierung einer neuen Unternehmenskultur sichtbar gemacht. Dass dies bei den Gästen gut ankommt, zeigt der hohe Stammgäste-Anteil von 70 Prozent. Die Unternehmerfamilie legt großen Wert darauf, diese Gästegruppe zu behalten. Nicht wenige der Dorfhotel-Stammgäste sind „traditionelle Sommer­ frische-­Gäste“ mit einer heute schon selten gewordenen Aufenthaltsdauer von 14 Tagen. Die hohe Gästezufrie­denheit war, so berichtet David Fasching, auch eine wesentliche Voraussetzung für den vor kurzem abgeschlossenen Umbau, den größten in der 40-­­jähri­gen Geschichte des Betriebes. Für diese von der Familie als Finalisierung des Standortes betrachtete Investi­tion wurden 11 Millionen Euro in die Hand genommen. Neben der Erweiterung der Bettenzahl (von 86 auf 118) und Verbesserungen des Angebots für die Gäste, wurden auch neue Räumlichkeiten und Mög­lich­kei­ten zur Partizipation der Beschäftigten geschaf­fen. Ein sichtbarer Ausdruck dafür, dass bei den Faschings die Mitarbeiter seit jeher „zur Familie gehören“. Unternehmen mit einer positiven Arbeitgebermarke erhalten doppelt so viele Bewerbungen wie negativ bewertete Betriebe. 50 % der Befragten würden nicht

Viele neue Lieblingsplätze im Dorfhotel Fasching Das familiär geführte Dorfhotel Fasching ****superior in Fischbach ist laut Relax Guide eines der fünf besten Wellnesshotels der Steiermark, mit einer ak­tu­ ellen HolidayCheck-Gesamtbewertung von 6 von 6 Punkten. Die Familie investierte von Sommer 2018 bis Juni 2019 rund 11 Millionen Euro in Umbau und Erweiterung von Lobby, Rezeption, Wellnessbereich, Restaurant, Bar und Tiefgarage. Dazu kamen 14 neue und 14 rundum erneuerte bestehende Zimmer (28 von insgesamt 58 Zimmern). Damit wird für 2019/20 ein Nächtigungsvolumen von rund 30.000 Gästenächten angepeilt. Das neue Restaurant mit Vinothek für Weinverkostungen, ein neuer Gastgarten und eine neue Sitzterrasse bringen noch mehr Platz für Kulinarik.

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für ein Unternehmen mit schlechtem Ruf arbeiten, auch wenn das Gehalt höher ist. Unternehmen mit schlechtem Ruf müssen bis zu 10 % mehr Gehalt bezahlen, um Mitarbeiter zu finden, zitiert Fasching eine aktuelle Studie des Personaldienstleisters Rand­ stad („Employer Brand Research“, 2018). 62 % der Bewerber informieren sich und recherchieren über die Unternehmen in sozialen Medien, bevor sie sich bewerben. Beachtliche 96 % stimmen zu, dass die Übereinstimmung der persönlichen Werte mit der Unternehmenskultur (Fasching: „Philosophie des gemeinsamen Schwingens“) entscheidend für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz ist.

Wenn Chefs und Mitarbeiter gleich ticken Unverzichtbar wird eine passende Employer Branding-Strategie bei Fachkräftemangel. Ein interessanter Weg dazu ist nach Fasching das von den Sozialpsychologen Joseph Mc Grawth und Janice R. Kelly entwickelte Modell des „Social Entrainment“. Es beschreibt, wie es gelingt, dass Mitarbeiter unter­ einander und mit dem Gesamtunternehmen gleich ticken und dabei dennoch ihre individuellen Fähigkeiten und Stärken gut einbringen können. „Gleich zu ticken“ beschreibt den „Zustand eines ähnlichen Denkens und des damit verbundenen Vertrauens ineinander“. Die Synchronisation wird zum entschei­ denden Wettbewerbsvorteil. Dabei wird der Takt nicht starr von oben vorgegeben, das System pendelt sich in Summe von selbst ein. Vertrauen und Wertschätzung müssen von der Unternehmensführung absolut authentisch gelebt werden, damit Social Entrainment seine positive Wirkung entfalten kann. Entscheidend ist, so der Junior-Chef, dass Mitarbeiter die Markenwerte nicht nur verstehen, sondern 365 Tage im Jahr im Alltag leben. Dies ist nur möglich, wenn sich die Kernwerte des Betriebs mit jenen der

Mitarbeiter großteils decken. Grundeinstellungen von Menschen sind unveränderlich. Daher ist bei der Mitarbeitersuche neben der fachlichen und sozialen Kompetenz unbedingt auch auf die Lebenseinstellung und die Grundwerte der Bewerber zu achten. Mitarbeiter müssen verstehen, was die Markenidentität in ihrem konkreten Arbeitsbereich zu bedeuten hat und wie sie die Marke bestmöglich transportieren. Um die Markenwerte auch von der Gästeseite her zu erleben, werden die Dorfhotel-Mitarbeiter immer wieder eingeladen, in den Wohlfühl-Modus eines Gastes einzutauchen und mit ihrem privaten Partner im Hotel zu nächtigen und alle Leistungen zu genießen. Die daraus resultierenden Verbesserungsvorschläge werden in einem persönlichen Chefgespräch mit ausgefülltem Beobachtungsbogen präsentiert. Damit wird die Übersetzung der Marke auf die Mitarbeiter vorangetrieben und die Motivation zur Qualitätsverbesserung gestärkt.

Mitarbeiter finden Mitarbeiter Dem Dorfhotel Fasching kommt zugute, dass die Mitarbeiter fast durchwegs aus der Umgebung stammen. „Wir folgen dem Prinzip: Mitarbeiter finden Mitarbeiter. Erfolgreiches Finden wird von uns belohnt“, erzählt David Fasching. „Unsere Mitarbeiter wissen ja, worauf es uns ankommt. Es fällt ihnen daher nicht schwer, bei der Suche darauf zu achten, die ‚richtigen‘ Mitarbeiter zu finden“.

David Fasching, geboren 1991 und aufgewachsen im elterlichen Betrieb, ist Absolvent der Tourismusschulen Bad Gleichenberg (Matura 2011). Berufliche Erfahrungen sammelte er in folgenden Betrieben: Taubenkobel Schützen am Gebirge, Reiter´s Supreme Bad Tatzmannsdorf, The World (private Megayacht), MS Europa, Döllerer Golling, Burg Vital Resort Oberlech, Villa Joya Algarve Portugal sowie im Tofana Royal Ischgl. Die Teilnahme an der Unternehmerakademie der ÖHV hat ihm, so sein Credo, den Weg zu vielen wertvollen Erfahrungen, Kontakten und Wissensgebieten eröffnet.

Die nächste UNA startet am 11.05.2020. Information und Anmeldung unter www.oehv.at/una 12 | die lobby


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DIGITALISIERUNG

Der ÖHV-Marktplatz löst das Schnittstellen-Wirrwarr Zeit und Geld sparen bei der Suche nach der richtigen Software: Mit der Hotelhero-Technologie sparen Hotels Zeit, als ÖHV-Mitglied Geld. Hinter der oft romantischen Kulisse sind Hotels längst zu Hightech-Unternehmen geworden. CRM und Pricing, Schlüsselausgabe und Spa-Management, Warenwirtschaft und Registrierkasse, alles ist über Schnittstellen verbunden. Eine Vielzahl von Anbietern präsentiert am b2b-Markt immer neue Angebote. Da den Überblick zu behalten, fordert selbst Experten heraus. Bei einer Befragung durch Roland Berger und die ÖHV gaben so auch 600 Hoteliers aus Österreich und Deutschland an, die Suche nach der richtigen Technologie sei komplex und zeitaufwändig. Die Re­ cherche auf Websites von mehr als 150 Anbietern und der Besuch von Fachmessen führen oft nicht zum gewünschten Ergebnis. Dennoch müssen veraltete Tools ersetzt werden und die Schnittstellen zwischen PMS und CRM, Revenue Management und Registrierkasse, Payment Service und Buchhaltung müssen passen. Die ÖHV hat für ihre Mitglieder eine einfache und zeitsparende Lösung: den neuen ÖHV-Marktplatz mit einem immer aktuellen Überblick über Angebote samt Schnittstellen.

Ihre Vorteile auf einen Blick: Finden Sie anhand von wenigen Schritten die passende Technologie-Lösung für Ihren Betrieb. ●● Sparen Sie sich Zeit und Nerven bei der Recherche einzelner Websites oder auf Messen. ●● Erhalten Sie eine Übersicht Ihrer Bestandssysteme und Ihrer Technologie-Landschaft. ●● Anhand vergleichbarer Hotels werden Ihnen Systemempfehlungen ausgesprochen. ●● Kompakt zusammengefasst finden Sie alle wichti­gen Fakten – wie Preis, Referenzen oder Schnittstellen – der einzelnen Dienstleister auf einer Seite. ●● ÖHV-Partner sind mit dem ÖHV-Logo gekennzeichnet – Sie können die Sonderkonditionen und Angebote nutzen. ●●

KONTAKT: Peter Klinger ÖHV-Partner & Innovationsmanagement T: +43 (0)1 533 09 52-19 peter.klinger@oehv.at

So starten Sie die Suche Den ÖHV-Marktplatz finden Sie unter: www.oehv.at/ marktplatz. Nachdem Sie sich kostenlos registriert haben, werden Sie darum gebeten, jene Systeme anzugeben, die Sie bereits nutzen. Somit wird Ihre derzeitige Technologie-Landschaft ermittelt, welche Ihnen auch nach der Eingabe anhand eines Dashboards dargestellt wird. Ihre Daten werden natürlich vertraulich behandelt. Begeben Sie sich nun in den Bereich Kategorien und Ihre passgenaue Suche kann beginnen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Optimierung Ihrer Technologie-Landschaft!

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THEMENSCHWERPUNKT

ARBEITSPLATZ HOTEL

Die besten Mitarbeiter für die besten Betriebe Kein anderes Thema beschäftigt unsere Branche so sehr, wie die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt. Europaweit hat sich die Situation um Mitarbeiter im Tourismus weiter verschärft. Der Blick über den Tellerrand zeigt, dass die Situation in unseren Nachbarländern ähnlich ist und überall Maßnahmen ergriffen werden, um Fachkräfte im Tourismus zu halten. Der Erfolg des österreichischen Tourismus wird in den nächsten Jahren daher davon abhängen, wie gut wir es schaffen, uns als attraktiver Arbeitgeber international zu positionieren. Eine aktuelle IHS-Studie zeigt, dass wir in den nächsten Jahren allein in der Hotellerie 60.000 zusätzliche Mitarbeiter durch Wachstum und Fluktuation benötigen werden. Eine Mammut-Aufgabe angesichts der schon jetzt drastischen Mitarbeitersituation.

An welchen Rädern müssen wir drehen? Ganz klar ist die Politik gefordert, mit entsprechenden Rahmenbedingungen das Arbeiten in der Dienst­ leistungsbranche in Österreich attraktiver zu machen. Die Lohnnebenkosten müssen endlich maßgeblich gesenkt werden. Klar ist auch, dass wir uns auf Regionsebene verstärkt als attraktiver Lebensraum für Mitarbeiter im Tourismus positionieren und vermarkten müssen. Der Tourismus ist Lebensader für regionale Entwicklung. Auf betrieblicher Ebene müssen wir noch mehr in die Mitarbeiterbindung und den Ausbau von Führungskompetenzen investieren. Wir haben viele attraktive Arbeitgeber, aber auch noch zu viele durchschnittliche. Mitarbeiter sind und werden in Zukunft noch mehr zur wichtigsten Ressource in unseren Betrieben. Sie entscheiden über Erfolg oder Misserfolg. Die ÖHV wird deshalb ab 2020 mit der Initiative „Top Arbeitgeber“ verstärkt auf Maßnahmen setzen, die mithelfen, unsere Branche zu einem der spannendsten und attraktivsten Arbeitgeber in Österreich zu entwickeln.

Für eine STARKE Hotellerie. Dr. Markus Gratzer Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung

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DEMOGRAFIE UND AUFSCHWUNG IM OSTEN:

Neue Antworten auf alte Arbeitsmarktfragen nötig Offene Stellen können mehr schlecht als recht besetzt werden. In Zukunft wird das noch schwieriger, zeigt eine Untersuchung des IHS. Man war sich bei der Präsentation der Untersuchung zum zukünftigen Mitarbeiterbedarf über die Ländergrenzen einig: Auf die Branche kommen Herausforde­ rungen in ganz neuem Ausmaß zu. „Um die zu lösen, müssen wir neue Wege gehen, Betriebe und Politik Hand in Hand“, fordert ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer rasches Umdenken und Umsetzen. 60.000 offene Stellen, so das Ergebnis der Untersuchung des IHS im Auftrag der ÖHV, wird Österreichs Hotellerie 2023 besetzen müssen. Die Gastronomie kommt noch dazu.

140.000

Diese Stellen werden Österreichs Hotels im Verlauf des Jahres 2023 besetzen müssen, so eine Berechnung des IHS.

Alle einig: Höchste Dringlichkeit für Arbeitsmarktfragen Im Unterschied zu anderen Branchen kann der Tourismus aber nicht „auf Vorrat“ produzieren: Die Nach­ frage muss vor Ort und „just in time“ bedient werden. Und so nimmt die Beschäftigung im Tages-, Wochenund Jahresverlauf, regional unterschiedlich, ab und zu. Das ist nicht länder-, sondern branchenspezifisch. Das bestätigten beim Treffen der deutschsprachigen Hotel- und Gastronomieverbände alle: die Vertreter von Liechtenstein (LHGV), Luxemburg (HORESCA), Deutsch­land (DEHOGA und IHA), der Schweiz (HotellerieSuisse und GastroSuisse), Südtirol (HGV) und Österreich (WKÖ und ÖHV).

120.000

100.000

58.629

59.211

57.830

57.974

80.000

58.508

51.990 44.623

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54.136

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Dez

neue MA aus den Jahren 2019-2023


THEMENSCHWERPUNKT

„Die starke Nachfrage im HR-inten­siven Qualitätstourismus steigert den Mitarbeiterbedarf stärker, als die Bevölkerung wächst. Finden wir keine Antworten auf der betrieblichen und auf der über­betrieb­lichen Ebene, verschärft sich die Situation.“

Antworten aus dem Betrieb heraus Dass aus Mittel-/Osteuropa immer weniger Bewerber nachkommen, verschärft die Lage. Für Reitterer ist klar: „Wir müssen Mitarbeiter halten. Gut geschulte Führungskräfte können das“, verweist Reitterer auf den ÖHV-Campus: „Führen ist komplex, die Ansprüche der Mitarbeiter nehmen zu. Dort lernen sie es.“

Antworten aus der Politik Die Politik entlässt Reitterer aber nicht aus der Verantwortung und fordert auch von ihr neue Antworten auf altbekannte Fragen: „Woher nehmen?“ Denn so richtig die Erhöhung der Saisonnier-Kontingente in der vergangenen Legislaturperiode war: Auch in Mittel- und Osteuropäer sinken die Geburtenraten, auch dort werden Mitarbeiter gesucht.

ÖHV-Vorschläge Denn nicht nur die Branche braucht die Beschäftigten, der öffentliche Haushalt wird vor allem durch die Lohnsteuer, die Umsatzsteuer und die Sozialversicherungsbeiträge finanziert: „Fahren wir unser Angebot zurück, ist Ebbe in der Kasse“, hält Reitterer fest und präsentiert ÖHV-Vorschläge für eine Win-Win-Situation: umfassende Lehrlingsoffensive für Dienstleistungsberufe ● zeitgemäße Lehrpläne, laufende Evaluierung ● Befristung von Feststellungsbescheiden (Berechtigung zur Lehrlingsausbildung) ● ernstzunehmende Lohnnebenkostensenkung ● rasche Lohnsteuersenkung mit Fokus auf niedrige und mittlere Einkommen ● weitgehende Liberalisierung des Arbeitsmarkts ● Mitarbeitermobilitätsprogramme ● kürzere Abschreibungsdauer für Hotelimmobilien inkl. Mitarbeiterwohnungen ● Förderung von Mitarbeiterunterkünften ● Saisonausweitung forcieren ● Arbeitszeitflexibilisierung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Tourismus (Dienstplansicherheit) ● Ausbau und Adaptierung des Kinderbetreuungsangebots an Arbeitszeiten im Tourismus

Grenzüberschreitende Herausforderung Die arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen gleichen sich in allen Ländern: Die HotellerieSuisse nennt den ausgeprägten Fachkräftemangel, der sich angesichts rückläufiger Geburtenraten in ganz Europa auch auf den Hilfskräftebereich auszuweiten droht, und geringe Produktivität bei hoher Fluktuation. Der Südtiroler Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) führt Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen auf die Vollbeschäftigung im eigenen Land und in den Ländern, aus denen bislang Beschäftigte immigrierten, an, erschwert durch steigende Qualitätsansprüche. Laut Deutschem Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) ist das Fachkräfteangebot auch in der Bundesrepublik in vielen Regionen nahezu erschöpft. Der Fokus von Politik, Volkswirtschaft und allgemeiner Öffentlichkeit liege auf Indus­triebranchen und Großunternehmen, der Anteil an (vollzeit-)beschäftigten Frauen sei ausbaufähig, die Kin­derbetreuung – insbesondere abends und am Wochenende – unzureichend.

Nächtigungen je Mitarbeiter

692

221

208 1.147

Umsatz je Mitarbeiter

€ 153.393

€ 124.828

€ 227.930

€ 139.355

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AUSBILDUNG

Verkürzte Ausbildungen machen für Quereinsteiger! Mit der Möglichkeit, eine Tourismusausbildung auch verkürzt zu absolvieren, sollen insbesondere Maturanten und berufliche Quereinsteiger für die Tourismusbranche gewonnen werden. Ausbildungsmöglichkeiten gibt´s in ganz Österreich. Ein Überblick.

ÖSTERREICHWEIT Eine Kombination aus theoretischer Ausbildung und praktischem Training bietet der seit 2010 bewährte ÖHV-Trainee für Maturanten. Die Trainees werden in zwei Jahren fit für das daily business gemacht und können danach überall im Be­ trieb eingesetzt werden. Der Schwerpunkt wird dabei auf die praktische Ausbildung (55 Wochen On-thejob Training) in einem Spitzenbetrieb der österreichi­ schen Hotellerie gesetzt. Durch die abteilungs­über­ greifende Ausbildung (Job Rotation) erlernt der Trainee vernetztes Denken und Handeln. Die theo­re­ ­tischen Ausbildungsblöcke (40 Wochen Off-the-job Trainings) werden am Tourismuskolleg Semme­ring absolviert. Die praktische Ausbildung erfolgt in ca. 100 Hotelbetrieben in ganz Österreich.

Vorteile für den Maturanten: Diplom als Touristikkaufmann/-frau Unternehmerprüfung für alle Gewerbe ●● Befähigungsprüfung für die reglementierten Ge­werbe: • Hotellerie/Gastronomie: Gewerbeberechtigung mit dem Diplom • Reisebüro: Gewerbeberechtigung nach facheinschlägiger Tätigkeit ●● Abgeschlossene Berufsausbildung (Ersatz der Lehrzeiten) für die touristischen Tätigkeitsfelder: • Hotel- und Gastgewerbeassistent • Reisebüroassistent • Restaurantfachmann und Koch ●● ●●

Vorteile für den Betrieb: ●●

18 | die lobby

Die ÖHV-Trainee-Ausbildungsbetriebe sind über ganz Österreich verteilt und setzen sich aus Spitzenbetrieben der Stadt-, Ferien- und Wellnesshotellerie zusammen.

• Die ÖHV Trainees haben ein Mindestalter von 18 Jah­ren und erfahrungsgemäß bleiben ca. 80 % der Absolventen in der Branche bzw. im Ausbildungsbetrieb. • Die Entlohnung entspricht der HGA-Lehrlingsentschädigung des 2. und 3. Lehrjahres.

Informationen auf www.oehv.at/Trainee oder bei den Tourismusschulen Semmering unter www.hltsemmering.ac.at

OBERÖSTERREICH Neu! Duale Akademie Tourismus Management: Hotel- und Gastgewerbeassistenz Die Duale Akademie ist eine berufliche Ausbildung nach der Matura, speziell für AHS-Maturanten, aber auch für Studierende ohne Studienabschluss oder Berufsumsteiger. Ausbildungsdauer Tourismus Management: 2 Jahre Voraussetzungen: • Mindestalter Bewerber: 18 Jahre • Matura • Bezahlung: Wird für AHS-Maturanten in Höhe des KV-Mindestentgelts für Hilfskräfte empfohlen, da hier die AMS-Förderung (18+) möglich ist. Bei sons­ tigem Berufsabschluss (wie Lehre, BHS-Matura) wird eine Vereinbarung zwischen Auszubildendem und Betrieb empfohlen. Informationen in der Bildungsabteilung der WK Oberösterreich. Die Ausbildungsinhalte bestehen aus einem Trainee-­ Programm direkt im Unternehmen, der Vermittlung der Fachtheorie durch Kompetenzzentren in Berufs­ schulen – ergänzt durch weitere Bildungsanbieter


THEMENSCHWERPUNKT

die Bahn frei – sowie der Vermittlung von Zukunftskompetenzen auf sozialer, digitaler und internationaler Ebene, durch das Unternehmen, Bildungsanbieter und externe Partner. Der erfolgreiche Abschluss der Dualen Akademie umfasst einen fachspezifischen Lehrabschluss, den erfolgreichen Abschluss der Zukunftskompetenzen inkl. Auslandspraktikum, das bewertete Zukunfts­ pro­jekt und den neuen, offiziellen Bildungsabschluss der Wirtschaft: „DA Professional“.

Nähere Informationen in der Abteilung Bildungspolitik der WK Oberösterreich bzw. auf www.wko.at

SALZBURG Neu: Tourismus Akademie Salzburg – Diplom­ akademie Tourismus Lehre zum Koch, Restaurantfachmann oder Hotelkaufmann mit verkürzter Lehrzeit und ordentlichem Lehrabschluss für Menschen mit abgeschlossener Matura oder mit beruflicher Erfahrung in der Hotellerie/Gastronomie. Ausbildungsdauer: 24 Monate, 4 Wochen theoretische Ausbildung an der Berufsschule Obertrum pro Lehrjahr Voraussetzungen: • Mindestalter Bewerber: 18 Jahre • Bezahlung: kollektivvertraglicher Mindestlohn von 1.540 Euro brutto (Stand: 01.05.2019) • Ganzjährige Vollzeitanstellung auf Basis eines ordentlichen Lehrvertrags Fachkräfteakademie Crash-Kurse in Service und Küche für Quer-, Neuoder Wiedereinsteiger ohne Ausbildung oder Erfahrungen im Tourismus.

Nähere Informationen finden Sie unter www.tourismus-akademie.at

TIROL Neu: „Talents für Tourism“-Ausbildung Ein Ausbildungsprogramm in den Lehrberufen Restaurantfachmann/-frau, Koch/Köchin sowie Hotelkaufmann/-frau für junge Erwachsene (Maturanten, Absolventen einer berufsbildenden mittleren Schule, Schulaussteiger) und Quereinsteiger mit staatlich anerkanntem Berufsschulabschluss. Ausbildungsdauer: 18 Monate, berufsbegleitend: 7 Module mit gesamt 30 Tagen Anwesenheitspflicht am WIFI Tirol (Blended-Learning-Konzept) Voraussetzungen: ●● Mindestalter Bewerber: 18 Jahre ●● Aufnahmegespräch am WIFI Tirol, Deutschkenntnisse ab Level B1 ●● Bezahlung: kollektivvertraglicher Mindestlohn ●● Arbeitsverhältnis mit teilnehmendem Betrieb! (Aus­bildungsvertrag für die Dauer des Programms) ●● Fördervereinbarung Die Ausbildungskosten (nicht die Bezahlung!) für „Talents für Tourism“ werden über eine gemeinsame För­ derung des Landes und der Wirtschaftskammer Tirol sowie ihren gastgewerblichen Fachgruppen gefördert.

Mehr Informationen gibt´s auf www.tirol.wifi.at

Neu: Vorbereitung auf Tourismuslehre Die zweite Maßnahme des von der Fachkräfteplattform im Sommer 2019 beschlossenen Tourismus­ paketes richtet sich an die Abgänger von Pflichtschulen, die sich für einen Beruf in der Tou­ris­musbranche interessieren: Sie werden an den Tiroler Fachberufsschulen mit einem eigenen Lehrplan auf eine Lehre im Tourismus vorbereitet. Quellen: Land Tirol, Wifi Tirol, WK Tirol

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„Ein reines Auswendiglernen wird künftig nicht mehr reichen“

Kommerzialrat Gerold Royda, Bundesausbildungsleiter für den Tourismus in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), gibt „der lobby“ einen Ausblick auf aktuelle Entwicklungen in der Berufsqualifikation für die Hotellerie. ÖHV: Herr KR Royda, unter Ihrer Federführung wird an einer Neuordnung von Lehrberufsbildern im Hotellerie-Bereich gearbeitet. Welche Berufsbilder umfasst diese Neuordnung? KR Royda: Die Lehrberufe Hotelkaufmann/-frau sowie Hotel- und Gastgewerbeassistent/in (HGA) sind bereits fertig überarbeitet und in Begutachtung. Außerdem gibt es konkrete Überlegungen für einen Doppellehrberuf Hotel- und Restaurantkaufmann und dafür, einen Lehrberuf Hotel- und Betriebsdienstleister/in zu kreieren. Alle Lehrberufe wurden und werden auch „kompetenzorientiert“ über- bzw. erarbeitet. ÖHV: Was bedeutet die Neuordnung für HGA und Hotelkaufmann/-frau, für dessen Einführung sich ja die ÖHV sehr engagiert hatte? KR Royda: Es wird zu einer besseren Differenzierung der beiden – derzeit grundsätzlich identen – Ausbildungen kommen. Der HGA wird künftig auch im Frühstücks- und Seminarbereich ausgebildet bzw. eingesetzt werden. Hotelkaufleute bekommen, wie bisher, eine reine Rezeptionsausbildung. Um sie auszubilden, benötigt ein Betrieb keinen gastronomischen Bereich. ÖHV: Was sollen Hotel- und Betriebsdienstleister und Hotel- und Restaurantkaufleute lernen bzw. wo würden sie eingesetzt werden? KR Royda: Der Hotel- und Betriebsdienstleister würde in den Bereichen Haustechnik, Housekeeping und Büro ausgebildet und eingesetzt werden. Im House­ keeping würde die Ausbildung z.B. Hygienestandards umfassen, im Büro u.a. Warenbeschaffung, Inventur oder Dienstplanerstellung. Hotel- und Restaurantkaufleute würden nur in solchen Betrieben ausgebildet werden können, die nicht nur eine komplette

20 | die lobby

Rezeptionsausbildung vermitteln können, sondern auch ein vollwertiges Restaurant haben. Was die zeitliche Inkraftsetzung betrifft, so gibt es noch Gespräche zwischen den Sozialpartnern und es gilt, Entscheidungen der künftigen Bundesregierung abzuwarten. ÖHV: Sie haben eingangs von der „kompetenz­ orientierten“ Ausrichtung gesprochen. Die Aus­ bildungsordnungen für Koch/Köchin, Restaurant­ fachmann/frau und Gastronomiefachmann/frau sind bereits seit 01. Juli „kompetenzorientiert“ formuliert. Was heißt das? KR Royda: Es geht darum, dass die Lehrlinge nach Ende der Lehrzeit unter Beweis stellen, dass sie das Gelernte verstanden haben. Künftig steht nicht mehr die Vermittlung von einzelnen Kenntnissen und Fertigkeiten im Vordergrund. Es geht darum, dass die Lehrlinge die Gesamtheit der Abläufe, Prozesse und Tätigkeiten so verstehen und auch können, dass sie diese im Berufsalltag richtig einsetzen und damit umgehen können. Dafür ändern sich auch die Prüfungen: Ein reines Auswendiglernen wird künftig nicht mehr reichen, der Prüfling wird auf die Fragen „in eigenen Worten“ antworten müssen. Also: weg vom Lernen für die Prüfung, hin zum Ausbilden für die Praxis.

„Weg vom Lernen für die Prüfung, hin zum Ausbilden für die Praxis.“


THEMENSCHWERPUNKT

PARTNER

Warum Hotels den Nachtdienst auslagern wilkon bietet seit 30 Jahren Services für das Night Audit an. Doch warum lagern immer mehr Hotels den Nachtdienst an einen externen Dienstleister aus? Flavio Cuoni, Teamleiter für Österreich, gibt Antworten. Warum entscheiden sich Hotelbetriebe für wilkon? Flavio Cuoni: Unsere Kunden schätzen, dass die hoteleigenen Mitarbeiter nur im Früh- und Spätdienst eingesetzt werden müssen. Das macht die Jobs viel attraktiver und erleichtert das Recruiting. Wir bei wilkon konzentrieren uns darauf, die Mitarbeiter zu finden, die gerne nachts arbeiten. Außerdem haben wir die Strukturen, um auch kurzfristige Ausfälle zu covern. Wir stellen also sicher, dass der Nachtdienst an 365 Tagen im Jahr zuverlässig abgedeckt wird. Welche Aufgaben übernimmt wilkon während der Nachtschicht? Flavio Cuoni: Alle Tätigkeiten, die an der Rezeption anfallen: Walk-ins, Check-in und Check-out, Bardienste, den Tagesabschluss, Abrechnungen, usw. Aber die Abläufe sind doch von Hotel zu Hotel sehr verschieden?

Unser 24/7-Support unterstützt unser Team und unser Qualitätsmanagement stellt sicher, dass alle Mitarbeiter immer auf dem neuesten Stand sind. Wie sieht das Preismodell aus? Flavio Cuoni: Wir arbeiten mit festen Monatspauschalen. Das ist ein weiterer Vorteil für die Hotelbetriebe, denn das fixe Budget erleichtert die Kostenplanung. Ist es nicht schwierig, Mitarbeiter zu finden, die nur in der Nacht arbeiten? Flavio Cuoni: Doch. Aber genau darauf haben wir uns seit 30 Jahren spezialisiert. Natürlich haben auch wir eine gewisse Fluktuation, aber wir sind stolz darauf, viele Mitarbeiter im Team zu haben, die diesen Job schon seit vielen Jahren sehr gerne machen. Diese Zufriedenheit spiegelt sich auch beim Umgang mit den Gästen wider.

Flavio Cuoni: Unsere Mitarbeiter sind mit den Besonderheiten der einzelnen Betriebe bestens vertraut. Die Abläufe werden für jedes Haus exakt dokumentiert. Erfahrene Trainer übernehmen die Einarbeitung.

Der Night Audit Service für Ihr Haus.

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BEST PRACTICE

Mitarbeiter finden und halten – eine Mehrwert. Die ÖHV zu Besuch bei Von Crew Cards über Mitarbeiterresidenzen und Gesundheitsprogrammen hin zu einem Chefkoch als Lehrlingsmagneten, länderübergreifenden Vernetzungen der Hotelteams von morgen und einer Kampagne „Mitarbeiter 50 plus“ – ÖHV-Betriebe machen vor, wie man sein Team hegt und pflegt.

Ischgl – Ein Ort als Arbeitgeber. Der Chef des Tourismusverbandes, Andreas Steibl, über Crew Cards, Employer Branding und Markenlogik. „Ischgl hat es geschafft, sich als Markenartikel wie in der Konsumgüterbranche am Markt zu positionieren. Insofern ist es eine schöne Aufgabe, seine beruflichen Aufgaben hier ausführen zu können – vergleichbar mit einem stolzen Verkäufer in einem Louis Vuitton Store!“, erklärt Andreas Steibl. Zusätzlich steht jedem Mitarbeiter die Ischgl Crew Card für

umfangreiche Freizeitleistungen, Rabatt und Goodies kostenlos zur Verfügung. „Die Karte gibt es jetzt das zweite Jahr und wird im nächsten Winter auf das gesamte Paznaun erweitert. Denn schon im ersten Jahr haben sich von 3.000 Saisonmitarbeitern 2.100 die Crew Card geholt und voll ausgenutzt“, freut sich Steibl.

JUFA Hotels setzt auf neue Ideen und hat vor knapp drei Jahren begonnen, ein Lehrlings­ programm zu entwickeln – ganz nach dem Motto „Heute in die Zukunft von morgen investieren“. „Unser Ziel ist, engagierte und leistungsbereite Lehr­ linge zu finden, gut auszubilden und im Anschluss auch zu halten“, so Petra Zimmermann, Verantwortliche für Personalmanagement und Bildung. Dafür bekommen die Lehrlinge bei positivem Abschluss der Berufsschule nicht nur 20 % mehr Entgelt, sondern werden auch für einige Wochen in andere JUFA Hotels wie Hamburg oder Saalbach geschickt, um Erfahrungen zu sammeln. So können die Lehrlinge die Stadthotellerie genauso kennenlernen wie die Ferienhotellerie oder auch in die Firmenzentrale hineinschnuppern. „Wichtig ist uns auch, dass die Lehrlinge und Azubis aus Österreich und Deutschland sich einmal im Jahr treffen und an speziellen Workshops und Teambuildingprogrammen teilnehmen. So ist schon eine überregionale Gemeinschaft

22 | die lobby

unter den Jugendlichen entstanden“, erzählt Zimmer­ mann. Wie kommt dieses Konzept an? „Das Feedback ist überwältigend“, freut sich die Personalmanagerin:

„Allein beim letzten Lehrlings-­ Schnuppertag in Wien kamen über 100 junge Menschen.“


THEMENSCHWERPUNKT

Mammutaufgabe mit Best Practices. In Bad Waltersdorf feiert man ein „120-Jähriges“ der anderen Art – vier Mitarbeiter sind nun 30 Jahre lang fester Bestandteil des Teams im Quellenhotel Bad Waltersdorf. „Für unsere Mitarbeiter gilt dasselbe, wie für unsere Gäste: Wir bieten eine Wohlfühl-Atmosphäre. In dieser lässt es sich dann auch entspannt und gut zusammen­ arbeiten“, erzählt Direktor Gernot Deutsch – „So schaffen wir es, Mitarbeiter lange an uns zu binden!“. Dazu kommen Benefits: Alle können die Angebote im Haus kostenlos bis sehr kostengünstig nutzen. Weitere Vorteile für das Team seien Weiterbildungen, ein gut etabliertes betriebliches Gesundheitsmanagement und gemeinsame Ausflüge – die tragen zum Gemeinschaftsmodell bei. „Zudem ist es wichtig, auf die individuellen Wünsche der Mitarbeiter einzugehen, vor allem was Arbeitszeiten betrifft. Wir haben viele Teilzeitkräfte – auch Bildungsteilzeit und Altersteilzeit wird gerade mehrfach genutzt.“ Das Potential bei langjährigen Mitarbeitern sieht Gernot Deutsch in umfangreichem Wissen und Erfahrung: „Sie kennen die Geschichte des Hauses und wir schätzen ihre Loyalität und Treue. Das wissen auch unsere Gäste und zahlreichen Stammgäste zu schätzen.“

Das MONDI Resort am Grundlsee lockt die Gastronomie-Lehrlinge magnetisch an. Der Grund: Haubenkoch Stefan Haas. ÖHV: Warum bewerben sich die Lehrlinge bei Ihnen? Welchen Anreiz schafft Ihre Person? Stefan Haas: Wir führen ein eher traditionelles Haus, das Restaurant Wassermann mit zwei Hauben hat aber einen modernen Touch. Eine Person kann da wie eine Marke wirken, an die man sich binden will. Wir bieten unseren Lehrlingen einen Ausbildungsplatz, an dem man über den Tellerrand blickt und entwickeln uns mit dem Betrieb ständig weiter. ÖHV: Wie motivieren Sie Ihre Lehrlinge? Stefan Haas: Mit meiner eigenen Begeisterung, aber auch mit einem spielerischen Zugang. Und: Wir sind einfach anders! In unserer Küche läuft coole Musik, es hängen ein paar Discokugeln an der Decke und wir sind modern und lässig eingerichtet. ÖHV: Was ist Ihnen bei der Ausbildung Ihrer Lehr­linge wichtig? Stefan Haas: Neben Spaß und Qualität ist es für mich das Wichtigste, Wissen weiterzugeben. Die Lehrlinge lernen g´scheit zu kochen – das heißt, sie wissen die Basisrezepte von Grund auf, ich könnte sie nachts aufwecken und abfragen. Die Lehrlinge sind für mich ein festes, verlässliches Standbein im Team. Sie stehen mit mir gemeinsam für drei Jahre an vorderster Front.

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„Geben, nehmen und leben auf Augenhöhe“ ist Motto des Mitarbeiterhauses „Residenz 154“. Günther Hlebaina, Eigentümer des Hotels DAS KRONTHALER, im Interview. ÖHV: Was war die Motivation, die Residenz 154 zu errichten? Günter Hlebaina: Nicht nur für die Gäste, sondern auch für die Mitarbeiter möchten wie etwas Besonderes bieten. Respekt, Wertschätzung und Gemein­ samkeit werden im Hotel DAS KRONTHALER gelebt und das spiegelt sich auch in der Qualität der Residenz 154. ÖHV: Wie sieht das Konzept der Residenz 154 aus? Günther Hlebaina: Ein Zuhause, das neben schönen Zimmern mit Panoramablick auch mehr für die Work-Life-Balance bietet, z.B. Fitness- und Ruheraum, Sauna und Gemeinschaftsküche. Ziel ist es, einen Mehrwert zu schaffen – die Mitarbeiter sollen das erleben, was auch die Gäste empfinden. Das Haus soll Basis für eine Harmonie zwischen Entspannen und Erleben, Arbeiten und Auftanken sein. ÖHV: Wie wird das Haus angenommen? Günther Hlebaina: Die Residenz 154 wird von unseren Mitarbeitern sehr gut angenommen, die Zimmer sind zum Großteil belegt. Bei Vorstellungsgesprächen ist die Residenz 154 auch ein großer Pluspunkt. Und die Menschen kommen bereits mit einer Vorfreude und bleiben gerne, weil sie die Sicherheit haben, ein Zuhause vorzufinden.

Das Villa Seilern Vital Resort in Bad Ischl setzt auf ein nachhaltiges Beschäftigungsmodell: Vitale Mitarbeiter mit 50 plus. Direktorin Angelika Loidl erzählt. In dem Projekt unter dem Slogan „Vital und fit mit 50 plus“ werden seit sechs Jahren ungenützte Potentiale und die Qualifikation älterer Mitarbeiter zur Qualitätssicherung des Betriebes eingesetzt. „Die Kampagne haben wir gemacht, um vor allem in der Region das Zeichen zu setzen, dass wir ein offenes Haus für Mitarbeiter sind, die sich mit der Philosophie der Villa Seilern, der Geschichte und unserem Servicestandard für die Gäste identifizieren können – unabhängig von Alter, Nationalität, usw.“, erzählt Loidl. Wichtig ist ihr vor allem, Mitarbeitern wieder das Gefühl zu geben, dass sie in einem Betrieb arbeiten, in dem ihre Arbeit geschätzt wird.

24 | die lobby


THEMENSCHWERPUNKT

PARTNER

Erfolgsfaktoren für praxisnahes Employer Branding! Die Hotellerie kämpft schon lange damit, dass sie nicht als attraktivste Arbeitgeberbranche wahrgenommen wird. Qualifizierte Mitarbeiter sind schwer zu finden und durch hohe Fluktuation auch schnell wieder weg. Nur eine klare Positionierung als attraktiver Arbeitgeber hilft die richtigen Mitarbeiter anzusprechen und im Unternehmen langfristig zu halten. Top 3 Handlungsempfehlungen für Hoteliers 1. Fundierte Employer Branding Positionierung Schaffen Sie ein starkes Fundament aus Strategie, Werten & Leitbild. Entscheidend dabei sind die drei Kernelemente: Glaubwürdigkeit, Zukunftsausrichtung und Differenzierung zum Mitbewerb. Kommunizieren Sie klar, wie Sie sich als Arbeitgeber positionieren und vermeiden Sie austausch­bare Worthülsen wie „attrak­ti­ ve Aufstiegschancen“ oder „gutes Betriebs­klima“! Ziel ist die Schaffung einer wahrnehmbaren Arbeitgeber-­ Marke als authentisches Bild mit Ecken und Kanten. 2. Das Team an Bord holen Ein wesentlicher Erfolgsfaktor liegt in der internen Kommunikation. Die Unternehmenswerte und die entwickelte Positionierung müssen in der bestehen­ den Organisation verankert werden. Ihrem Team muss klar sein, wofür das Unternehmen steht und die nach außen kommunizierten Werte müssen auch intern erlebbar sein. Dadurch steigt die Zufriedenheit, Loyalität und Leistungsbereitschaft & Ihre Mitarbeiter werden zum besten Werbe­träger Ihres Betriebs. Top-Empfehlungen für neue Kollegen kommen oft aus den eigenen Reihen! 3. Bewerber online überzeugen Die Hausaufgaben beginnen im Karrierebereich der eigenen Unternehmens-Website und auf bestehenden Social Media-Plattformen. Nutzen Sie diese vor­ ­­handenen Kanäle zum direkten Kontakt mit poten­ tiellen Mitarbeitern. Auch die meisten Online-­Job­börsen bieten eine Möglichkeit, ein individuelles Firmenprofil anzulegen. Kritische Kommentare über Ihren Betrieb auf populären Bewertungsplattformen können Sie auch im Personalbereich nicht verhindern – daher die Empfehlung: zeitnahe Reaktion und transparente Stellungnahmen!

Nachhaltiges Employer Branding ist viel mehr als reines Personalmarketing und in der heutigen Zeit – vor allem auch für kleinere Hotels – unverzichtbar. Viele Maßnahmen lassen sich bei guter Planung mit geringem Zeitaufwand auch intern umsetzen. Die Investition rechnet sich dabei sehr schnell: effizientes Recruiting, langfristige Bindung von Fach- und Führungskräften & höhere Mitarbeiterzufriedenheit wirken sich nicht nur als Kostenersparnis aus. Auch die positiven Effekte auf Umsatz und Gästezufriedenheit sind direkte Nutzenfaktoren eines authentischen Employer Branding-Konzepts. Wir freuen uns auf Ihr Feedback zu unserem Artikel und Ihre individuellen Erfahrungen zum Thema Employer Branding.

KONTAKT: Mag. (FH) Christoph Radon Geschäftsführer | Unternehmensberater T +43/2236/506 220-86 | christoph.radon@kps-partner.at IZ NÖ-SÜD Straße 2a, Objekt M12 | 2351 Wiener Neudorf www.kps-partner.at | www.gastroundhotelberatung.at

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MITARBEITERFÜHRUNG

Happy New Work? Wieso die Hotellerie in Sachen Personalführung umdenken muss. Unsere Arbeitswelt ist im Wandel. Gute Fachkräfte sind rar und können sich ihren Arbeitsplatz aussuchen. Viele Arbeitgeber experimentieren nun unter dem Begriff „New Work“ mit flexiblen Arbeitsbedingungen, Mitsprache, Abschaffung von Hierarchien und lockerer Unternehmenskultur. Was kann die Hotellerie hier umsetzen?

Die Hotellerie kämpft mit ihrem Ruf als Arbeitgeber: familienunfreundliche Arbeitsbedingungen, unplanbare Arbeitszeiten, streng hierarchische Strukturen und patriarchalische Familienkonstellationen mit wenig Aufstiegsmöglichkeiten. Das hat Folgen: 80 % der im Tourismus Ausgebildeten verlassen innerhalb von 10 Jahren die Branche wieder. Um in Zukunft Mitarbeiter für hochwertige Dienstleistungen zu gewinnen, wird auch ein Umdenken in der Führung notwendig sein. Die Eckpfeiler des New Work-­ Ansatzes bieten dazu einige Anregungen.

Menschenbild: Problemlöser statt Problemmacher Verabschieden Sie sich von der Grundhaltung, dass Mitarbeiter „desinteressierte Befehlsempfänger“ sind, die man ständig kontrollieren muss. Die Grundidee der sogenannten „befreiten Unternehmen“ ist die Schaffung eines menschenwürdigen Arbeitsumfelds, in dem Mitarbeiter sich einbringen können, Verantwor­ tung übernehmen und einen Sinn in ihrer Arbeit sehen.

Respektvolle Führung Ein wertschätzender Umgangston ist Grundvoraussetzung für eine positive Beziehungsgestaltung und Unternehmenskultur. Der berühmte „raue Ton in der

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Gastronomie“ hat endgültig ausgedient. Die erfolgreiche Führungskraft ist Vorbild für den respektvollen Umgang miteinander und kann gut zuhören. Sie gibt nicht nur regelmäßig Rückmeldungen, sondern kann auch Feedback annehmen. Als FührungsKRAFT lebt man Leidenschaft und Werte „kraftvoll“ vor und lädt dadurch zum Mitmachen ein.

Weniger Hierarchie: fragen statt sagen Mitarbeiter wollen unabhängig von Erfahrung und Alter als gleichwertige Menschen gesehen und in Ent­ scheidungen eingebunden werden. Will man den ge­ meinsamen Dialog und Mitverantwortung fördern, sind gute Moderation und Meeting-Strukturen notwendig. Man muss lernen, diese Zeit sinnvoll zu investieren: Ein einstündiges Meeting mit 8 Mitarbeitern entspricht einem vollen Arbeitstag. Der Return on Investment lohnt sich allerdings: Gemeinsam verein­barte Ziele, Qualitätskriterien und Prinzipien für die Arbeit werden eher umgesetzt als „Anordnungen von oben“.

Vertrauen und Mit-Verantwortung Mitarbeiter in Entscheidungen einzubeziehen, funktioniert nicht von heute auf morgen: Das erfordert einen Lernprozess für Führungskräfte und Team. Mitarbeiter müssen sich erst die notwendigen unter-


THEMENSCHWERPUNKT

nehmerischen Kompetenzen und den Umgang mit Kennzahlen aneignen. Eine Investition, eine Änderung der Öffnungszeiten oder Gehälter kann nur mitdiskutieren, wer die relevanten Fakten kennt und versteht. Die Geschäftsführung ist gefordert, den Mitarbeitern die Unternehmenszahlen offenzulegen, verständlich zu erklären und Transparenz über die Lage des Unternehmens zuzulassen.

Erfolgsbeteiligung Bei „New Work“ gibt es auch den Ansatz „New Pay“: Dabei sind Mitarbeitende nicht nur mit-verantwortlich für den Unternehmenserfolg, sondern auch finanziell daran beteiligt. Der Trend sind Teamprämien. Dabei erhalten alle unabhängig von der hierarchischen Position die gleiche Prämie oder einen gewissen Pro­ millesatz vom Betriebsergebnis. Auch hier ist Trans­ parenz über Unternehmenszahlen Voraussetzung.

Lebensqualität Junge Mitarbeiter wollen Arbeit und Leben in eine gesunde Balance bringen. Gerade Hotels können da punkten und hauseigene Fitnesseinrichtungen für Mitarbeiter öffnen, Lauftrainings oder Yogakurse auch für sie organisieren. Qualitativ hochstehende Verpfle­ gung, die auch neue Ernährungsformen (vege­ta­risch, vegan,… ) berücksichtigt, zählt ebenso dazu wie eine behagliche Mitarbeiterwohnung mit hochleistungsfähigem W-LAN und attraktiven Freizeiträumen.

Flexible Arbeitszeiten und Planung Viele junge Menschen wollen einen Job, der die Ver­einbarkeit von Beruf und Familie oder Beruf und Studium ermöglicht. Flexible und individuelle Lösun­ gen wie Teilzeit, Gleitzeit, Zeitkonten, Viertage-Woche, Homeoffice, Jobsharing und Betriebskindergarten sind gefragt. Das Eingehen auf diese Sonderwünsche lohnt sich, auch wenn bestehende Arbeitszeitgesetze und wechselnde Auslastung die Umsetzung nicht immer leicht machen.

Was denn noch alles? Auch wenn Ihnen diese Ansätze vielleicht übertrieben vorkommen: Wenn Sie nicht auf ein Roboterhotel umstellen wollen, brauchen Sie qualifizierte Mitarbeiter. Führung ist vor allem die Schaffung von Rahmenbedingungen, bei denen jeder einzelne Höchstleistungen für die Gäste bringen kann. Gute Mit­arbeiter und gute wirtschaftliche Leistung gehen Hand in Hand. Und zufriedene Mitarbeiter verbreiten in den sozialen Medien mit Hashtag ihren Ruf als Arbeit­ gebermarke. Lesen Sie es nach unter #lovemyjob

DIE AUTORIN: Dr. Marianne Grobner ist Unternehmensberaterin, Autorin und lehrt Personalmanagement an der Fachhochschule Vorarlberg. Ihr Buch „Lust auf Führung – Führungs­KRAFT entwickeln“ ist ein praktisches Handbuch für den Führungsalltag. Sie unterrichtet auch in der Unternehmerakademie der ÖHV.

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INKLUSION

Mitarbeiter mit Beeinträchtigung als Erfolgskonzept Das Wesenufer Hotel & Seminarkultur an der Donau ist nicht nur ein gefragtes Seminar­ hotel, sondern auch ein Vorzeigebetrieb in Sachen Inklusion. Zum Team gehören 55 Menschen mit Beeinträchtigung. Die ÖHV hat nachgefragt. Das Seminarhotel an der Donau ist das erste Hotel in Österreich, das aktive Sozialarbeit in einem hohen Dienstleistungsniveau integriert anbietet. Der Gast investiert somit mit jeder Konsumation in einen sozial nachhaltigen Mehrwert. Das Seminarhotel wurde 2008 von pro mente Oberösterreich initiiert, um die Region „Oberes Donautal“ in wirtschaftlicher und arbeitsmarktpolitischer Ausrichtung zu stärken und Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen sinnstiftende und somit gesundheitsfördernde, inklusive Beschäftigungsmöglichkeiten anzubieten. Ziel ist es, die gesundheitliche Situation der Teilnehmer zu verbessern und zu stabilisieren – durch Teilhabe am Leben, Schutz vor Isolation, Vereinsamung und Ausgrenzung. Der Gedankenansatz dabei ist die Inklusion: Jeder Mensch wird in seiner Individualität akzeptiert und hat die Möglichkeit, in vollem Umfang an der Gesellschaft teilzuhaben oder teilzunehmen.

Arbeits- und Beschäftigungsmodelle Für rund 55 Menschen werden sieben unterschiedliche Arbeitsmodelle zur fachlichen und sozialen Kompetenzerweiterung angeboten. Unterstützt und

begleitet werden die Teilnehmer von fachlichen Trai­ ningsanleitern und Sozialarbeitern. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es in allen Arbeitsbereichen.

Vier Grundwerte prägen die Arbeit Als wichtigster Erfolgsfaktor gilt eine hohe Qualifikation der Mitarbeiter in fachlicher und sozialpädagogi­ scher Hinsicht. Vier Grundwerte prägen den Arbeits­ alltag: Verlässlichkeit, Wertschätzung, Ehrlichkeit sowie Zeit-Nehmen und -Geben im Umgang miteinander. Besonderes Augenmerk wird auch auf Achtsamkeit für klare Strukturen und Rahmenbedingungen gelegt. Dieser wertschätzende und respektvolle Umgang wird auf die Gäste übertragen und schafft eine besonders angenehme Atmosphäre, die immer wieder von Gästen bestätigt wird.

„Jedem Menschen soll die Chance zur sinnvollen Beschäftigung entsprechend seiner persönlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten gegeben werden“, betont Hotelleiterin Margarete Durstberger.

pro mente Oberösterreich Der Verein pro mente OÖ besteht seit über 50 Jahren und begleitet Menschen mit psychosozialen Problemen. pro mente leistet in ganz Österreich wichtige Arbeit zur Vorbeugung und Entgegenwirkung von sozialer Ausgrenzung psychisch beeinträchtigter Menschen.

KONTAKT: Claudia Pauzenberger, MBA T: +43 (0)77 18 200 90 | claudia.pauzenberger@hotel-wesenufer.at www.hotel-wesenufer.at

28 | die lobby

Auszeichnungen Für das soziale Engagement wurde das Hotel 2015 mit dem „Mevisto Ehrenring“, 2016 mit dem Österreichischen Inklusionspreis und 2018 mit dem Sonderpreis der ALC – Austrian Leading Companies ausgezeichnet. Dieser Preis wurde gewidmet von Zero Project Austria Unternehmensdialog – einem Projekt der Essl Foundation, das sich unter anderem dafür einsetzt, Menschen mit Behinderung erfolgreich in die Arbeitswelt zu integrieren.


THEMENSCHWERPUNKT

Laut einer Umfrage unter ÖHV-Mitgliedern beschäftigen von 152 Betrieben 100 keine Menschen mit Beeinträchtigungen. Hoteliers, die auf Inklusion setzen, motiviert nicht nur eine etwaige Fördermöglichkeit oder der Wegfall der Ausgleichstaxe – sie haben vor allem bezüglich Fehltagen und Fluktuation sowie Fokussierung auf eine Tätigkeit, Ausdauer und Genauigkeit sehr gute Erfahrungen gemacht. Positiv hervorgehoben werden auch die Auswirkungen auf das Betriebsklima und auf die Atmosphäre im Haus insgesamt.

VERANSTALTUNGS-TIPP: Die Essl Foundation lädt zum Zero Project Unterneh­ mensdialog: „EMPLOYER BRANDING im Tourismus“ – Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen als Teil der Unternehmensstrategie und möglicher Wettbewerbsvorteil Mittwoch, 23. Oktober 2019, 10:00 bis 12:00 Uhr Val Blu – Sport Hotel Spa, Bludenz

SLEEP TIDY – Matratzenreinigung vom Feinsten In keinem Bereich eines Hotels verbringt der Gast mehr Zeit als im Bett. Schenken Sie dieser Domäne erhöhte Aufmerksamkeit – denn: Ausgeruhte Gäste sind glückliche Gäste! „Traditionelle“ Reinigungsmethoden sind langwierig, wenig effizient und nicht für den Hotelbetrieb entworfen worden. SLEEP TIDY – aus den Anforderungen des elterlichen Hotels entwickelt – setzt genau hier an: vollautomatische Reinigung außerhalb des Hauses – aber vor Ort – in 4 hoch­ intensiven Reinigungsschritten, mit bis zu 30 Matratzen pro Stunde. Keine Verunreinigung der Zimmer und geringste Betriebsunterbrechung garantiert. Ein einzigartiges Messverfahren ermittelt objektiv den individuellen Zustand jeder Matratze – so werden die Nutzung optimiert und Kundenbeschwerden vermieden. Werden Ihre Gäste diese Leistung schätzen? Bei der Buchungsentscheidung rangieren laut einer deutschen Umfrage Sauberkeit (95 %) und bequeme Betten (94 %) vor dem Preis (92 %) und weit vor dem F&B-Angebot (70 %). Rund 50 % der Gründe für schlechten Schlaf im Hotel betreffen die Matratze. Denn: … erholsamer Urlaub beginnt im Schlaf!

ÖHV-PARTNER

Beschäftigung von Menschen mit Behinderung

„Wir vertrauen auf SLEEP TIDY, um unseren Gästen höchste Qualität in diesem sensiblen Bereich zu bieten.“ Tanja Blank, Direktorin Seepark Hotel ****, Klagenfurt

KONTAKT: Dr. Patrick Zirngast Geschäftsführer SLEEP TIDY GmbH Lakeside B01 | 9020 Klagenfurt a.W. T: +43 (0)660 44 111 11 patrick.zirngast@sleeptidy.com

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Der Winter naht. Ihre G채ste auch?

Oft entscheidet nur ein Klick oder die richtige Antwort zur rechten Zeit 체ber eine erfolgreiche Buchung. Automatisieren Sie Ihre G채stekommunikation 체ber Chatbots, Messenger-Dienste, Telefon oder Sprachassistenten. Wir zeigen Ihnen wie.

onlim.com/oehv/


ONLINE-ZAHLUNG

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Update zur PSD2 und starken Kundenauthentifizierung Eigentlich mit 14. September 2019, nun aber mit einer verlängerten Übergangsfrist, gilt für Online-Zahlungen die sogenannte Payment Service Directive 2 (PSD2-Richtlinie). Das hat auch maßgebliche Konsequenzen für Online-Zahlungen in der Hotellerie. Was sind Kern-Inhalt und Ziel der PSD2-Richtlinie? Online-Zahlungen sollen sicherer werden – deswegen müssen elektronische Zahlungen durch eine so­ genannte Zwei-Faktor-Authentifizierung oder auch Strong Customer Authentication (SCA) abgesichert werden. Dabei sind zur Freigabe einer Bezahlung mindestens zwei unabhängige Faktoren aus den folgenden Kategorien notwendig: Wissen (z.B. Passwort, PIN), ●● Besitz (z.B. Bezahlkarte, Smartphone) oder ●● Inhärenz (z.B. Fingerabdruck, Gesichtserkennung, Iris, Stimme) ●●

Wie bisher laufen Zahlungen ab, in denen der Gast anwesend ist und mit seiner Karte („card present“) am Terminal vor Ort bezahlt. Hier wird die SCA bereits standardmäßig angewendet, indem der Kunde seine Karte ins Terminal steckt bzw. ans Terminal hält, mit PIN bestätigt oder auf dem Zahlungsbeleg unterschreibt. Auch um Missbrauch und nachfolgen­ de Rückbuchungen zu vermeiden, sind möglichst viele Transaktionen durch Einlesen der Karten am POS Terminal mit Bestätigung durch den Kunden zu empfehlen.

Was ist hinsichtlich PSD2 zu tun? 1. Sprechen Sie mit Ihrem Acquirer, Zahlungsdienst­ anbieter, Payment Service Provider und Ihrem Part­ner bei Direktbuchungen (Web Booking Engine). Klären Sie auch „Merchant Initiated Trans­ actions“, also Abbuchungen, die von Ihnen als Händler ausgelöst werden, ab. Gemeint sind damit z.B. die Nachverrechnung von Minibar-Konsumationen. Voraussetzung wird sein, dass die erste Transaktion (kann eine Abbuchung oder eine Reservierung einer Gebühr auf der Kreditkarte sein) mit einer starken Kundenauthentifizierung durchgeführt wurde.

2. Bereiten Sie Ihre Website auf die Neuerungen vor und lassen Sie 3D Secure Verfahren mithilfe Ihres Zahlungsdienstanbieters integrieren. Die Nutzerfreundlichkeit sollte hier im Fokus stehen, um er­ höhte Abbruchquoten zu vermeiden. Am besten, Sie informieren sich bei Ihrem Acquirer auch über die Möglichkeiten der PCI-konformen Paymentlinks. Diese Links zu „virtuellen Terminals“ verschicken Sie einfach per E-Mail und Ihre Gäste können schnell, sicher und unkompliziert bezahlen. 3. Möglicherweise sind auch Ihre Datenschutzerklä­ rungen zu aktualisieren, nachdem Sie mit Ihrem Zahlungsdienstleister gesprochen haben. Es gilt abzuklären, welche Gastdaten für den Zahlungsvorgang verarbeitet werden. Diese Daten werden nicht zu Marketingzwecken verwendet oder gespeichert.

KONTAKT: Oliver Wolf ÖHV-Partner Management T: +43 (0)1 533 09 52-12 oliver.wolf@oehv.at

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WEITERBILDUNG

Die nächsten ÖHV CampusTermine im Überblick Auch im 2. Halbjahr unterstützen wir Sie und Ihre Mitarbeiter tatkräftig bei den täglichen Herausforderungen der Branche, z.B. mit Service-Schulungen für einen gelungenen Start in die Wintersaison oder zahlreichen neuen Tagesseminaren. Sie wissen ja: Erfolg ist erlernbar!

Service-Training zum Start der Wintersaison Bei dieser Train-the-Trainer-Schulung lernen Ihre Mitarbeiter, wie sie ihr Wissen erfolgreich an neue Kollegen weitergeben. Wir zeigen, worauf es heute im Restaurant – bei Mitarbeitern und Gästen – wirklich ankommt und geben Tipps & Tricks für die Praxis. 28.11.2019

St. Johann in Tirol

ÖHV-Seminarreihe zum Hotelbau Holen Sie sich wertvolles Know-how für die Planung, Einrichtung und Instandhaltung Ihres Neu- oder Umbaus! 12.11.2019

Materialkunde – Geld sparen durch den richtigen Einsatz von Materialien

13.11.2019

Hotel Interior Design – Akzente setzen, Marke schaffen, Gäste binden!

14.11.2019

Planen, Finanzieren, Bauen – erfolgreiche Projektplanung vom Anfang bis zum Ende

Seminarort für alle Termine: Leogang Die Seminare können einzeln oder im Paket gebucht werden.

KOMBIA NGE Für alle BOT: drei Semina re anme lde und 15 % spare n n!

Weitere Tagesseminare im Herbst/Winter 2019 13.11.2019

Mitarbeiterbindung mit Positiver Psychologie, Wien

26.11.2019

Kostenoptimierung & Qualitätssicherung im Housekeeping, St. Johann in Tirol

27.11.2019

Kinder- und Familienmarketing, St. Johann in Tirol

03.12.2019

Verkauf an der Rezeption – am Telefon & Face-to-face, Graz

Mehr Infos und Anmeldung auf www.oehv.at/seminare

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ÖHV-CAMPUS

Für Überflieger und die, die es noch werden wollen: AKA & UNA Top ausgebildete Abteilungsleiter und eingespielte Teams sind der Schlüssel zum Erfolg. Die ÖHVAbtei­lungsleiterakademie – kurz AKA – gibt Ihren Führungs­kräften dafür die richtigen Werkzeuge in die Hand! In 12 Tagen (3 Module à 4 Tage) vermitteln erfahrene Touristiker praxisrelevantes Wissen in den Bereichen Führung, Finanzen, Verkauf und Gäste­betreuung. Zwischen den Modulen wird das neu erworbene Wissen in Lerntransferaufgaben direkt im Hotel umgesetzt! Die nächste AKA startet am 19. November in Wagrain.

Und auch die UNA startet schon bald wieder – die ÖHV-Unternehmerakademie, die bereits seit 30 Jah­ ­ren Unternehmer aus- und weiterbildet. Die UNA ist eine zweijährige, berufsbegleitende Management-­ Ausbildung, die Fachwissen für alle relevanten Bereiche der modernen Unternehmensführung vermittelt: Unternehmensplanung, Mitarbeiterführung, Finanz- und Bauwesen, Marketing sowie recht­ liches Know-how. Die nächste UNA beginnt am 11. Mai 2020 – sichern Sie sich am besten schon jetzt Ihren Platz!

Mehr Infos und Anmeldung: www.oehv.at/aka

Mehr Infos und Anmeldung: www.oehv.at/una

„Hinter all unseren Weiterbildungen stehen 30 Jahre Expertise in der Schulung von Füh­rungskräften und Mitarbeitern in der Hotellerie. Und ein Team, das mit viel Herzblut dafür sorgt, dass Sie immer höchste Qualität bei den Inhalten, Referenten und Locations erwarten dürfen. Wir sind deshalb sehr stolz darauf, dass wir nun für weitere drei Jahre ISO-zertifiziert wurden. Als einziges touristisches Weiterbildungsinstitut Österreichs!“ Brigitta Brunner, BA | Leiterin ÖHV-Campus

Mit dir fühl ich mich sicher.

Sicher.Entspannt.Unterwegs

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NCM-STIMMUNGSBAROMETER

Steigern Sie die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter und verbessern Sie das Arbeitsklima! Im Tourismus steht der Faktor Mensch an erster Stelle. Ihre Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource Ihres Unternehmens. Eine bessere Varian­te als neue, gute Mit­arbeiter zu finden, ist gute Mitarbeiter zu halten. Zufriedene Mitarbeiter und ein gut funktionierendes Team sind als Basis Ihres Erfolges wichtiger denn je. Das Stimmungs­barometer von NCM ist das geeignete Tool dafür. Erkennen von Stimmungen – die tägliche Zufriedenheitsumfrage mit ChefReport Die tägliche Zufriedenheitsumfrage „Wie war Ihr heutiger Arbeitstag?“ ist von den Kolleginnen und Kollegen im Vorbeigehen zu erledigen. Sie liefert Ihnen Basiswissen über die Entwicklung der Stimmung im Team. Mit dem ChefReport erhalten Sie diese Informationen übersichtlich aufbereitet in Ihr E-Mail-Postfach. Sie haben die Chance, rechtzeitig auf unerwünschte Entwicklungen zu reagieren.

Barometer

Heute

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...

Die letzte Woche 30%

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20%

Bewertungen

Die anonyme Feedbackschleife – Der direkte Draht zu Ihren Mitarbeitern Der zweite Teil des NCM-Stimmungsbarometers ist ein niederschwelliges Angebot für anonymes Feedback. Ihre Mitarbeiter werden täglich an die Möglich­ keit erinnert, anonymes Feedback abzugeben. Ein einfacher Link gibt Ihnen die Möglichkeit, aus erster Hand zu erfahren, „wo der Schuh wirklich drückt“. Und schon haben Sie alle Trümpfe in der Hand, glückliche und loyale Mitarbeiter langfristig an Ihr Unternehmen zu binden und mit einem zufriedenen Team in eine erfolgreiche Zukunft zu blicken.

10%

3/5 Median

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Mi

Sie wollen zufriedenen Mitarbeiter? Kontaktieren Sie: Miguel.Steinacker@ncm.at T: +43 (0)676 838 393 00

Digitale Strategie für Ihren Erfolg im Internet NCM sorgt seit über 20 Jahren für Ihren touristischen Erfolg im Internet. Die Digitalexperten um Michael Mrazek kümmern sich gemeinsam im Team um all Ihre Anliegen rund ums Internet. Online Marketing, Website­ erstellung und balancierte digitale Strategie sowie die Tourismus-Tools RezeptionsAssistent 2, StimmungsBarometer, CheckEffect und SicherSenden unterstützen die Hotellerie erfolgreich.

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ÖHV-INITIATIVE „ZEICHEN SETZEN“

UMFRAGE

Wie wichtig ist Nachhaltigkeit für unsere Gäste? Nachhaltig reisen wie Greta Thunberg? Oder macht im Urlaub das grüne Gewissen Pause? Auf keinen Fall! Denn Nachhaltigkeit ist unseren Gästen wichtig. Das zeigen zumindest die Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag der ÖHV. Welchen Stellenwert hat das Thema Nachhaltigkeit für unsere Gäste? Um diese Frage zu beantworten, hat das Marktforschungsinstitut Mindtake im Auftrag der ÖHV 1.000 Hotelgäste befragt. Die Ergebnisse zeigen:

Nachhaltigkeit ist den Gästen wichtig. Maßnahmen zur Reduktion von Energie, Abfall und Plastik kommen gut an! Die wichtigsten Studienergebnisse im Überblick: ●●

●●

50 % der Gäste achten bei der Planung der Urlaubsreise, z.B. der Hotelauswahl und der Anreise, auf Nachhaltigkeit. Das Thema ist vor allem für die junge Zielgruppe von großer Bedeutung: 20 % der 18- bis 20-jährigen achten bei der Urlaubsplanung sogar sehr stark auf Nachhaltigkeit. 58 % sind bereit, für einen Aufenthalt in einem nachhaltig agierenden Hotel mehr zu bezahlen. 77 % der Gäste würden auf eine tägliche Zimmerreinigung bzw. Handtuchwechsel verzichten, wenn sie dafür Incentives (Gutscheine oder Rabatte) erhalten würden.

50 %

achten bei Urlaubsplanung auf Nachhaltigkeit

65 %

wollen Seife, Shampoo etc. in Nachfüllspendern

Einsparungspotential von Plastik und Abfall­vermeidung: ●● 75 % der Gäste bevorzugen Produkte zum selbst portionieren (Honig, Marmelade, etc…) ●● 65 % bevorzugen Hygieneartikel in Nachfüll­spen­ der (Seife, Shampoo, etc.) ●● 50 % bevorzugen Kosmetikartikel in Nachfüllspen­ der (Bodylotion, Cremes, etc.) ●● 87 % der Gäste begrüßen Alternativen zu Plastiktrinkhalmen Anreise und Mobilität am Urlaubsort: ●● 50 % der Gäste sind Anreisemöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr wichtig oder wichtig ●● Leihfahrräder vor Ort sind für 40 % ein wichtiges Angebot ●● E-Tankstellen hingegen sind erst für 14 % der Gäs­ te wichtig Wassersparen und Energieeffizienz: ●● 51 % der Gäste ist die Nutzung von erneuerbaren Energien durch das Hotel sehr wichtig oder wichtig ●● 50 % der Gäste sind wassersparende Armaturen sehr wichtig oder wichtig Kulinarik ●● 76 % der Gäste ist das Angebot von regionalen Pro­ ­dukten sehr wichtig oder wichtig (51 % Bioprodukte)

76 %

sind regionale Produkte wichtig

87 %

begrüßen Alternativen zu Plastik trinkhalmen

FAZIT: Mit grünen Maßnahmen kann man nicht nur Kosten sparen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch bei den Gästen punkten! Infos und Anregungen, wie Sie in Ihrem Betrieb aktiv werden können, finden Sie unter www.oehv.at/zeichensetzen

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HOLLU AKADEMIE

Nachhaltig in Ihre Mitarbeiter investieren! Zu wenig Fachkräfte, hohe Fluktuation – was tun? Wie motivierte Mitarbeiter fördern und halten? Bildung kann dabei ein entscheiden­der Erfolgsfaktor sein. Zum Beispiel nachhal­tige Aus- und Weiterbildung für Ihre Reini­gung­sfachkräfte in der hollu Akademie – ganz im Sinne des Nachhaltigkeitsziels Nr. 4 der Vereinten Nationen „Hochwertige Bildung“. Die nach ISO 29990 zertifizierte hollu Akademie bietet umfangreiche und sehr praxisorientierte Aus- und Weiterbildung im Bereich Reinigung und Hygiene. Hier erhalten Ihre Mitarbeiter wertvolles Fachwissen direkt aus der Hygienepraxis, was die Reinigungsabläufe in Ihrem Haus nachhaltig verbessert, die Qualität steigert und die Motivation im Team stärkt. Bildung ist eine wertschätzende Maßnahme Ihren Mitarbeitern gegenüber – vor allem aber eine sinnvolle Investition in die Zukunft Ihres Hauses. Erst­klassige Reinigungsergeb­ nisse – zufriedene Gäste!

Jetzt Ihre Mitarbeiter weiterbilden! Erfahrene Experten vermitteln in der hollu Akademie theoretische Grundlagen und direkt im Reinigungsalltag anwendbares Praxiswissen. Beliebte Kurse für Reinigungspersonal in Hotellerie und Gastronomie sind: Seminar für Küchenhygiene, um die strengen GHP & HACCP-Auflagen sicher einzuhalten. Fit für die Etage – alles, was es braucht, um den Gast zu beeindrucken. Executive Housekeeper TÜV – ein 6-monatiger Blockkurs speziell für Abteilungsleiter. Die Kurse finden in den hollu Schulungszentren in

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Zirl, Graz und Wolfern statt, können auf Wunsch aber auch als Individualschulungen bei Ihnen im Haus abgehalten werden. Detaillierte Informationen und Anmeldung auf: www.hollu.com/akademie

Nachhaltigkeit bei hollu Der Arbeitsalltag von hollu basiert auf den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, den Sustain­ able Development Goals – kurz SDGs. Was bedeutet das für Sie und Ihre Mitarbeiter? Mit der ökologischen Produktlinie hollueco, die am hollu Standort in Zirl produziert wird, steht Ihnen ein leistungsstarkes umweltzertifiziertes Sortiment für jede Reinigungsherausforderung zur Verfügung. Hinzu kommen intelligente Dosiertechnologien, die eine exakte Dosie­ rung sicherstellen, und ergonomische Reinigungs­systeme für eine kraftsparende Anwendung. Kompetente Beratung und eine optimale Betreuung runden das nachhaltige Komplettangebot von hollu ab. Noch Fragen? Ihr hollu Fachberater berät Sie gerne im Detail. Mehr zur SDG-basierten Nachhaltigkeit bei hollu lesen Sie auf: www.hollu.com/verantwortung

MEHR INFORMATIONEN: Kundenservice hollu Akademie T: +43 664 605 28 428 | akademie@hollu.com www.hollu.com


NACHHALTIGE REINIGUNG & HYGIENE.

im hollu steht fĂźr innovative Hygiene welt. Einklang mit Mensch und Um ng Mehr auf hollu.com/verantwortu

hollu Systemhygiene GmbH | Tel. +43 5238 52800 | www.hollu.com


EVENTRÜCKBLICK

ÖHV-Partnertag Am 24. Juli hatten wir im ÖHV-Büro in der Hofburg volles Haus beim jährlichen ÖHV-Partnertreffen. Dort wurde u.a. der neue ÖHV-Marktplatz präsentiert. Die Plattform bietet einen immer aktuellen Über­blick über Technologieanbieter und Schnittstellen und spart unseren Mitgliedern so Zeit und Geld bei der Suche nach der richtigen Software! Registrieren Sie sich jetzt kostenlos unter www.oehv.at/marktplatz

Wow-Erlebnisse im Laschenskyhof „neu“

Wiens zentralstes Hotel erstrahlt im neuen Glanz

Zur Besichtigung des luxuriösen Zubaus lud Hausherr Martin Hauthaler am 03. Juli ein. 30 Superior-­Zim­ mer, ein großer Wellnessbereich mit Fitnessstudio sowie drei Seminarräume gehören zu den neuen Highlights. Rezeptions- und Eingangsbereich wurden neu gestaltet, der beliebte Gastgarten einer „Verjüngungskur“ unterzogen. Traditionelle wie auch innovative Materialien, viel Licht und Kunstwerke prägen die neue Innenausstattung.

Felix Neutatz und sein Team luden am 12. September zur Hausführung ins neu renovierte Boutique Hotel am Stephansplatz. Rund 5 Mio. Euro wurden in Fassade, Rezeption, einen kleinen Spa-Bereich und Zimmer investiert. Besonders beeindruckend: auf den Balkonen der Suiten liegen Stephansplatz und Kärntnerstraße zu Füßen und der Dom ist zum Greifen nahe.

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VERANSTALTUNGEN

Die ÖHV ist klimaaktiv! Am 03. September zeichnete Nachhaltigkeitsministerin Maria Patek im Rahmen der diesjährigen klima­ aktiv-Konferenz die ÖHV als Bildungspartner für das Engagement in Sachen Klimaschatz aus. Wir sind nun hochoffiziell „klimaaktiv“! Zur Info: Als nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums Nach­ haltigkeit und Tourismus zeigt „klimaaktiv“ Wege und Lösungen, wie wir alle – jeder einzelne, aber auch Unternehmen und Vereine – einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Was Sie als Hotel zum Thema Nachhaltigkeit tun können, lesen Sie auf www.oehv.at/zeichensetzen

Neuer ÖHV SPA-Lehrgang war voller Erfolg Im Juni feierte der erste 4-tägige ÖHV-Lehrgang Spa-Management im Naturhotel Forsthofgut Premiere und brachte 13 Absolventen hervor. Die Teilnehmer lernten, wie sie ihren Spa- und Well­nessbereich mit Hilfe der richtigen Strategie und einer klaren Positionierung in ein lukratives Profitcenter verwandeln können.

Der nächste Lehrgang startet am 16.06.2020. Infos & Anmeldung unter www.oehv.at/campus

ÖHV-Vizepräsident Walter Veit legte Terminmarathon hin Seine Runde startete Walter Veit bei Treffen mit den Tourismussprechern von SPÖ (LAbg. Gerald Forcher) und Grünen (LAbg. Josef Scheinast): Im Fokus stand die Bewusstmachung von Branchenanliegen, wie etwa die Bedeutung flexibler Arbeitszeiten. Mit LAbg. Walter Steindl und seinem Team im SPÖ-­ Landtagsklub besprach er u.a. die Notwendigkeit einer verbesserten Handhabe der Nachtruhezeitverkürzung. Die Frage nach der Wertigkeit von Tourismusberichterstattung in den Salzburger Nachrichten (SN) diskutierte er mit Mag. (FH) Maximilian Dasch, SN-Geschäftsleitung: Daraus entstand eine Kooperation zwischen ÖHV und SN. Viel Applaus bekam Walter Veit für seine Begrü­ßungsrede bei der Veranstaltung des Arbeitskreises Immobilien im Imlauer Hotel Pitter Salzburg: u.a. er­läuterte er dort die Wichtigkeit einer kürzeren Abschreibung.

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MEHR SERVICE, MEHR UMSATZ

Mit den Terminals von card complete

card complete bringt österreichischen Gastronomen und Hoteliers viele neue Gäste ins Haus. Nutzen Sie Ihre Chance auf steigende Umsätze und werden Sie Akzeptanzpartner von card complete. Damit sichern Sie sich und Ihren Kunden besten Service durch maßgeschneiderte Zahlungslösungen für Ihren Betrieb. Alle complete Terminal-Lösungen sind durch den bereits integrierten NFC-Leser für Kontaktloszahlungen gerüstet und auch zur Anbindung an Registrierkassensysteme bestens geeignet! Auf unserer exklusiven Urlaubsplattform www.completeurlaub.com sprechen Sie eine Vielzahl potenzieller Gäste an und bieten ihnen mit einem „Special Offer“ einen besonderen Vorteil! Gerne informieren wir Sie persönlich: Tel. +43 1 711 11 – 400 E-Mail: ap@cardcomplete.com www.cardcomplete.com


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