Tourismus KONKRET 02 2015

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Tourismus Tourismus Konkret ist eine Kooperation von ÖHV und ÖGZ mit sieben Fachhochschulen in Österreich

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ie erste Ausgabe von „Tourismus Konkret“ ist auf ein erfreulich positives Echo gestoßen. Offensichtlich gibt es Bedarf, die Lücke zwischen Tourismusforschung und Tourismuspraxis zu schließen. Wir arbeiten weiter daran. Die dritte Ausgabe wird im September erscheinen.

TOURISMUS KONKRET – Tourismus Forschung: Praxisnah und verständlich

Dr. Markus Gratzer ÖHV-Generalsekretär Impressum: Herausgeber & Medieninhaber: Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, Grünbergstr. 15, 1120 Wien, und ÖSTERREICHISCHE HOTELIERVEREINIGUNG, Hofburg, A-1010 Wien. Redaktion: Oliver Schenk, Thomas Askan Vierich, Marie-Theres Stremnitzer. Artdirection: Christian Bretter. Druck: Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH. Offenlegung: Das Magazin dient der Vermittlung von Forschungsergebnissen der beteiligten FH aus dem Bereich Tourismus und Freizeitwirtschaft an das Fachpublikum.

Imc FH Krems

Fh Kärnten

FH Joanneum

FH Kufstein

FH Salzburg

Mci Innsbruck

FH Wien

Kulinarik Wie isst man in Österreich? Was wünscht der Gast? Ist Österreich als kulinarische Destination attraktiv genug? S. 2

Erlebnisse Wie wird das Erlebnis in Hotellerie und Gastronomie zur echten Innovation und zum Unique Selling Point?

Karriereleiter Touristische Spitzenausbildung: Berufsbegleitender MBA-Lehrgang für Hoteldirektoren und Spa-Manager.

Kooperation Wie tickt die kommende Generation? Unternehmen profiteren von der Zusammenarbeit mit Studierenden.

Blickpunkt Mittels Eyetracking die Blicke des Betrachters verstehen und die Aufmerksamkeit von Touristen besser lenken.

Service Design Den Geheimnissen der Kundenreise auf der Spur. Kundenzufriedenheit mittels App in Echtzeit nachvollziehen.

Gastronomie Wie warm darf der Wein sein? Wie viel Bio muss sein? Kennen Sie die kulinarischen Grundeinstellungen Ihrer Gäste?

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www.fh-krems.ac.at

Die „Neuerfindung“ des Rads

e-DucAtIOnAl bOX

Lernmaterialien zu Produktentwicklung, Management und Marketing, gepaart mit einer E-MarketingPlattform zur Produktpräsentation und einer mobilen App für Vorschläge zur Optimierung der Produkte

durch Radfahrer, sind Teil des Programms. Es soll neue Netzwerke zwischen Anbietern und Fahrradverbänden auf lokaler und internationaler Ebene schaffen. www.eubike.bike

Die Bedeutung der Kulinarik nimmt in der Tourismusbranche stetig zu. Eine Studie der IMC FH Krems beleuchtet die Wechselwirkung von Kulinarik und Tourismus.

SEHR GUTES ANGEBOT

MEHLSPEISEN & SÜSSES

FLEISCH, WURST UND SCHINKENSPEZIALITÄTEN

SPIRITUOSEN, EDELBRÄNDE KULINARISCHE VERANSTALTUNGEN

REGIONALE & SAISONALE KÖSTLICHKEITEN

KAFFEEHAUSKULTUR

GENUSSMÄRKTE

WEIN

Käse

GAR NICHT INTERESSANT

ÜBERAUS INTERESSANT

BROT & BACKWAREN

KRÄUTER OBST & GEMÜSE

BETRIEBSBESICHTIGUNGEN MIT VERKÖSTIGUNGEN BIER ALTERNATIVE ERNÄHRUNGSFORMEN

SEHR SCHWACHES ANGEBOT

FISCHSPEZIALITÄTEN

So schätzen deutsche Touristen das kulinarische Angebot Österreichs ein – übrigens etwas besser als die Österreicher selbst.

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as Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft beauftragte die IMC FH Krems mit der Studie „Kostbares Österreich“. Sie untersuchte Angebotsformen und Erfolgsfaktoren im KulinarikTourismus. Die Ergebnisse zeigen, dass das von traditioneller Küche dominierte Angebot mit einer modernen und gesundheitsbewussten Interpretation ergänzt wird. Bei den regionalen und saisonalen Produkten ist eine klare, wahrnehmbare Posi-tionierung aber nur schwer erkennbar. Besondere Bedeutung hat Kulinarik in der Steiermark, in Wien, Niederösterreich, Kärnten und Oberösterreich. Diese ist zwar ein wichtiges Kriterium bei der

Destinationswahl der Gäste, aber im internationalen Vergleich, etwa mit Frankreich oder Italien, ist Österreichs Image als kulinarische Destination deutlich weniger ausgeprägt. Dort aber, wo in Österreich starke regionaltypische Produkte vorhanden sind, oft unterstützt von Marketinginitiativen wie den „Genuss Regionen“, gewinnt Kulinarik deutlich an Einfluss auf Image, Reiseentscheidung und Konsumentenbindung. RegIOnAl stAtt glObAl

Die traditionelle österreichische Küche mit ihren regionalen Ausprägungen profitiert von der anhaltenden Globalisierung, sie verstärkt den Trend

zur Regionalität. Ehrlichkeit, Authentizität, Transparenz und Rückverfolgung werden bedeutsamer. Um unser Land als kulinarische Tourismus-Destination zu stärken, sei eine Gliederung Österreichs in kulinarische Destinationen, strategische Partnerschaften zwischen Erzeuger- und Tourismusregionen, eine bessere Verfügbarkeit von Regionalprodukten im Handel und in der Gastronomie vonnöten, so die Studienautoren. Auch eine Verankerung regionaler Kulinarik in der Ausbildung und eine kontinuierliche Forschung in Abstimmung mit Produzenten und Vermarktern wäre zielführend. Mehr Details zur Studie unter: www.kostbaresoesterreich.at

WIne busIness

tOuRIssIMus³

club tOuRIsMus

Der Studiengang „International Wine Business“ startet im Herbst an der FH Krems. Er macht hochqualifizierte Führungskräfte fit für das internationale Parkett der Weinindustrie. Infos: www.fh-krems.ac.at

Dreifache Auszeichnung der IMC FH Krems mit dem Tourismus-Forschungspreis. Erstmals wurden auch Institutionen prämiert. Die IMC FH Krems konnte sich vor der FH Salzburg platzieren. www.oegaf.org

Unabhängiges, österreichweites und branchenübergreifendes Tourismusnetzwerk. Neu-Präsident Christian Maurer, seit 15 Jahren in der Tourismusindustrie, ist Studiengangsleiter an IMC FH Krems. www.club-tourismus.org

Grafik: Antonia Stanek/ÖGZ

Das Wissen über Fahrradtourismus wird häufig nicht richtig in die Produktentwicklung der Tourismusanbieter integriert. Nicht zuletzt, weil der Informationsfluss zwischen Gästen und Anbietern stockt. Das Projekt EuBike verbindet die Qualität der Tourismusanbieter mit den informellen Kompetenzen der Radfahrer, um optimale touristische Produkte zu entwickeln.

Kostbares Österreich


www.fh-kaernten.at

Erlebnisinszenierung – aber wie? Wie kreiert man ein uniques Konzept, das sich von der Masse abhebt? BachelorStudenten analysieren, wie sich Hotellerie und Gastronomie in Szene setzen.

Richtig eingesetzt statt aufgesetzt? Gelungene Erlebnisinzenierung muss wie ein guter Film bis ins Detail durchdacht sein: nhow Hotel Berlin.

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Foto: privat (2), Hotel nhow (4)

ie umfassend durchdacht ein Konzept sein muss, damit es für den Gast zu einem stimmigen Erlebnis wird, analysiert Daniela Christine Neubauer in ihrer Seminararbeit „Inszenierung von Erlebnissen als Innovation im Hotelzimmer“. Schon bei der Konzepterstellung muss der Wunschgast definiert sein, damit das inszenierte Erlebnis den Vorstellungen des Gastes entsprechend umgesetzt wird. Am Beispiel des nhow Hotels in Berlin, das Musik als thematisches Erlebnis inszeniert, zeigt Neubauer, wie die Ansprüche des

Musikliebhabers bis ins kleinste Detail durchdekliniert werden: vom Farbkonzept bis zum Tonstudio, von Konzerten angesagter Bands bis zum Verleih von Musikinstrumenten und Equipment. Hier wurde zunächst eine klare Zielgruppe gesucht und danach das Storytelling in der hippen urbanen Umgebung mit dem gesamten Erscheinungsbild in Einklang gebracht. Mosaiksteinchen

Auch Alexander Haslinger ortet in seiner Arbeit „Erlebnisinszenierung in der Gastrono-

mie“ viele Mosaiksteinchen, die zusammengesetzt ein stimmiges Bild ergeben müssen. Erlebnisinszenierung verfolgt das Ziel, bestimmte Gefühle hervorzurufen und den Gast in eine alternative Realität eintauchen zu lassen. Ein mentales Drehbuch, gut geplante Zeitabfolgen und richtig gesetzte Bezugspunkte verhindern, dass er sich wie ein Fremdkörper fühlt. Daher spielen in der Welt der Erlebnisinszenierung die Mitarbeiter eine tragende Rolle. Sie müssen als wichtiger Erfolgsfaktor eingestuft werden.

Innovatives Masterprogramm Das Masterstudium Business Development & Management wird ab Herbst 2015 an der FH Kärnten angeboten. Es wendet sich auch an berufstätige Personen aus Tourismus, Hotellerie und Gastronomie. Wachstumsstrategien zu entwickeln, zu koordinieren und umzusetzen, neue Geschäftsfelder zu planen oder bestehende Modelle weiterzuentwickeln sind Aufgaben, die im Schnittfeld unterschiedlicher Disziplinen (Marketing, Innovation, Produktion, Finanzierung, HR-Management) liegen. Schwerpunkte der Ausbildung werden diesen komplexen Anforderungen gerecht und machen Absolventen fit für Wettbewerb und Unternehmensführung.

Daniela Christine Neubauer, Bachelor-Studentin Wirtschaft-Hotelmanagement, FH Kärnten

Alexander Haslinger, Bachelor-Student Wirschaft-Hotelmanagement an der FH Kärnten

Beratung

Barrierefrei

Im Aufbau

Studierende als Berater: Interessierte Betriebe können Studierendengruppen mit konkreten Projekten beauftragen. Informationen bei Hermine Bauer: h.bauer@fh.kaernten.at

Hotelmanagement-Studierende entwickelten Konzepte für ein Hotelprojekt im Allgäu mit 100-prozentiger Barrierefreiheit. Ein Reiz-Thema mit viel Zukunftspotenzial, mit dem man Geld verdienen kann.

befindet sich eine Datenbank zu Service- und Prozessinnovationen in der Hotellerie und Gastronomie. Reichen Sie Ihre Innovationen ein bei: s.nungesser@fh-kaernten.at


www.fh-joanneum.at

Abenteuer Galapagos

Touristische Spitzenausbildung Berufsbegleitend, international, innovativ: der weiterbildende MBA-Lehrgang für Hoteldirektoren und Spa-Manager.

Mit Gesundheitsmanagement zu den Schildkröten:

Stephanie Gugganig und Maria Klampfl absolvierten in diesem Studiengang ein Praktikum bei SharkSKY auf den Galapagos-Inseln. Neben der Arbeit in der Guest Relation, die den beiden Praktikantinnen abseits der sprachlichen Hürden mit den anderen – spanischsprachigen – Mitarbeitern großen Einsatz abverlangte, durften sie mit den Augen der Gäste die 1.000 Kilometer vor Ecuador liegende Inselwelt auf dem Katamaran des ÖkoReiseveranstalters erkunden. Paradiesisch

Die Arbeit wurde bald von der einzigartigen Fauna und

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ie FH Joanneum Bad Gleichenberg startet ab Oktober 2015 den berufsbegleitenden MBA-Lehrgang International Hospitality and Spa Management. Er bietet eine weltweit einzigartige Weiterbildung für tourismusbegeisterte Menschen und wendet sich an all jene, die den Fokus auf den nächsten Karriereschritt richten wollen. Hotel- und SpaManager aus Europa und Asien haben diesen Studiengang gemeinsam mit Experten europäischer Hochschulen, der Tourismusschule Bad Gleichenberg und der Landesberufsschule Bad Gleichenberg unter der Koordination der FH Joanneum Bad Gleichenberg entwickelt.

Das MBA-Programm ist flexibel und modular aufgebaut und ermöglicht durch berufsbegleitende und E-Learning-unterstützte Organisation den sofortigen Einsatz des erlernten Wissens in der Praxis. Die Unterrichtssprache ist Englisch und auch der Lehrplan ist auf den internationalen Einsatz und die Herkunft der Studierenden abgestimmt.

Schwerpunkte des Lehrgangs liegen neben dem Spa und Hospitality Management auch auf dem Strategic and Operative Management, International Law in Tourism oder Case Studies and Business Planning.

„Die Absolventen des MBALehrgangs“, so Studiengangsleiterin Eva Adamer-König, „führen ein Spa als Geschäftseinheit, als eigenständiges Unternehmen, sind jedoch auch in der Lage, aus Sicht des Hotelmanagements Spa-relevante betriebswirtschaftliche Entscheidungen zu beurteilen und zu treffen.“ Auch Markus Platzer, InterContinental Area General Manager Greater Tokyo, streicht die Wichtigkeit dieses Studiums hervor: „Das rasante Wachstum des E-Commerce und die sich laufend verändernde Wirtschaftslage verändern das operative Handeln von Führungskräften zunehmend.“ Bewerbung bis 30. Juni 2015.

Markenforschung

Wissensmanagement

Gesundheitsmanagement

In großem Stil: Mit hunderten Fragebögen erforschen Studierende der FH Joanneum die Wirkung des neuen Markenauftritts der Parktherme Bad Radkersburg. Die Ergebnisse werden Ende Juni präsentiert.

FH-Professor Kai Illing berät seit drei Jahren den Lanserhof, eines der bekanntesten Gesundheitshotels Österreichs. Seit der Umsetzung seiner Maßnahmen hat der Lanserhof zahlreiche Auszeichnungen erhalten.

Tourismusberufe bergen hohe Gesundheitsrisiken. Innovative Unternehmen stärken die Gesundheitsressourcen ihrer Mitarbeiter. Die FH Joanneum begleitet Betriebe beim Einstieg in das betriebliche Gesundheitsmanagement.

Traumpraktikum auf den Galapagos-Inseln

Flora überstrahlt. Tauchgänge in kristallklarem Wasser zwischen Haien, Rochen, und Seehunden bestärkten die Praktikantinnen darin, dass Investitionen in nachhaltigen Tourismus jeden einzelnen Cent wert sind.

Entscheidungen beurteilen und treffen

Foto: FH Johanneum

Die Herausforderungen ständig neuer Fragen der strategischen Unternehmensführung im Tourismus meistern: Hier setzt der MBA-Lehrgang an.


www.fh-kufstein.ac.at

Kooperation mit Innovation B2B-Partnerprogramme fördern Nachwuchs und neue, unkonventionelle Ideen.

Der BMW X5, präsentiert für Journalisten aus dem CEE-Raum am Innsbrucker Flughafen.

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Fotos: FH Kufstein, Unterberger

nternationalität, Praxisorientierung und hoher Qualitätsanspruch zeichnen die Lehre an der FH Kufstein aus. Daher ist die konkrete Zusammenarbeit mit Unternehmen und Institutionen in allen Bereichen ein wichtiger Teil der Ausbildung. Nicht nur die Studierenden profitieren davon, auch für Unternehmen sind Kooperationen ein Gewinn: unkonventionelle Herangehensweisen und Lösungsorientiertheit entstehen in der Teamarbeit der Studierenden, die häufig bereits über Erfahrung im Berufsleben verfügen oder berufsbegleitend studieren. Im Kultur-, Sport- und Veranstaltungsbereich ebenso wie im Marketing- und Kommunikationsmanagement und

Urban Session ÖBB, Open-Air-Konzert am neuen Wiener Hauptbahnhof.

im Digital Marketing, das auch den Social-Media-Bereich berücksichtigt, gibt es Möglichkeiten zur Kooperation. Überall lernt der Praktiker, wie künftige Kunden und Gäste ticken – denn die Studierenden repräsentieren die Generation Y.

Slopestyle Circus in Kühtai und Innsbruck. Promotion und Rahmenprogramm inklusive.

merten sich neben der Entwicklung der strategischen Storyline und der Presseveranstaltung auch um Übernachtungen, Fahrzeuglogistik, Teilnehmerhandling, Rahmenprogramm und Volunteers. Für das arte Hotel in Kufstein ging es darum, verschiedene Konzepte im Bereich Kunst, Kultur und Events zu erstellen, um Geschäftsreisenden, Urlaubern und Studierenden eine neue Generation trendiger Hotel-Lifestyles zu präsentieren. Für die ÖBB wurde ein OpenAir-Konzert am neuen Wiener Hauptbahnhof mit namhaften österreichischen Bands organisiert. Und ein Slopestylecontest für Ski- und Snowboardfahrer versammelte in Kühtai und

Innsbruck wintersportbegeisterte Studierende aus dem Inund Ausland. Promotour, Rahmenprogramm, Workshops, Party und Gewinnspiele inklusive.

Song Contest

Fahrradkino

Ansprechpartner

20 Studierende des Studiengangs Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement sammelten als Volunteers wertvolle Berufserfahrung beim Eurovision Song Contest in Wien.

Fünf E-Bikes betreiben ein ganzes Open-Air-Kino für 250 Gäste – organisiert von Studierenden der FH Kufstein. Der Erlös ging an die Lebenshilfe Kufstein. www.fh-kufstein.ac.at/News

Robert Kaspar ist Ansprechpartner für Praxisprojekte im Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement. Kooperationen in allen Bereichen, auch mit KMUs, sind erwünscht und willkommen. robert.kaspar@fh-kufstein.ac.at

BMW, ÖBB, arte HOtel

Diese drei und viele weitere Unternehmen haben bereits das Know-how und die Denkweise der FH-Studierenden kennengelernt. Ein Team des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement entwickelte für die BMW Group die Pressevorstellung des neuen BMW X5 für 90 internationale Journalisten. Die Studierenden küm-

Projektablauf

Praxisprojekte werden über ein oder zwei fortlaufende Semester durchgeführt. Erstgespräche für Projekte, die im Herbst starten, finden idealerweise bereits im Juni statt. Zwischenpräsentationen und Absprachen mit den Auftraggebern gewährleisten die Einhaltung der Wünsche und Zielvorgaben. Dokumentation, Pressearbeit und Nachberichterstattung in den Medien der FH gehören ebenfalls zum Abschluss der Projekte.


www.fh-salzburg.ac.at

Iscontour 3

Blickverfolgung und -analyse sind nicht nur in der Marktforschung ein gängiges Tool. Auch im Tourismus könnte das Eyetracking eine größere Rolle spielen.

Mit Eyetracking zum Ziel. Die Aufmerksamkeit von Touristen richtig mitdenken und lenken.

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eim Eyetracking werden mit technischen Hilfsmitteln die Blickbewegungen der Augen einer Testperson aufgezeichnet und hinsichtlich verschiedener Fragestellungen ausgewertet. So kann etwa die Benutzerfreundlichkeit von Webseiten analysiert werden, ebenso wie Blickfänger in Auslagen und Räumen wie etwa Hotellobbys oder Restaurants.

lässt sich ermitteln, wie lange bestimmte Punkte betrachtet werden und welche Objekte die meiste Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich lenken.

Bei einem ersten praktischen Einsatz des Eyetrackings in der Salzburger Getreidegasse ließ sich bei einheimischen und ausländischen Touristen feststellen, dass bestimmte Erwartungshaltungen und das Vorwissen über einen besuchten Ort den Blickverlauf der Testpersonen wesentlich beeinflussen. So wurden beispielsweise alle mit Mozart in Verbindung stehenden Objekte und Konsumgüter verstärkt betrachtet. Auch die Schrittgeschwindigkeit beeinflusst maßgeblich die

Wahrnehmung des Umfelds, ebenso wie Menschenansammlungen oder enge Straßenstellen. In stark frequentierten Räumen, das zeigte die Blickverlaufsanalyse, richtet sich der Blick vor allem auf andere Personen, Gebäude werden vergleichsweise selten betrachtet. Im engen Straßenverlauf der Getreidegasse beschränkt sich der horizontale Blick auf die Höhe des Erdgeschoßes. Die schmiedeeisenen Zunftzeichen, das Markenzeichen der Getreidegasse, waren demnach bereits aus dem Blickfeld und damit aus dem Fokus gerutscht. Die Blicke der Besucher reichten nämlich nur bis zu den Geschäftsnamen oberhalb der Schaufenster oder Eingänge.

Social Media

Smart City

Buchtipp 1

Buchtipp 2

„eTourismus: Prozesse und Systeme. Informationsmanagement im Tourismus“. Von Schulz, Weithöner, Egger, Goecke (Hrsg.), DeGryter-Verlag, 2014

„Social Media Marketing und Management im Tourismus“. Von Thomas Hinterholzer und Mario Jooss. Springer Verlag, 2013

Die gleichnamige Masterarbeit von Emre Ronay beschäftigt sich mit den Städten der Zukunft und beschreibt mögliche Szenarien zur künftigen strategischen Orientierung in Tourismus-Destinationen.

250 Studierende aus 32 Ländern bei der dritten Iscontour

tionale Keynotespeaker und Fachvorträge rundeten die Präsentationen der Absolventen von Fachhochschulen und Universitäten aus zwölf verschiedenen Nationen ab. Die von einer Jury aus internationalen Tourismusforschern ausgewählten besten Beiträge sind als Konferenzband ab sofort im Buchhandel erhältlich. Die Iscontour 2016 findet an der IMC FH Krems statt.

E-Tourismus

Blickbewegung

Im touristischen Kontext ermöglicht das Eyetracking-Gerät Studien in unterschiedlichen Settings, von Besucherlenkungs-Analysen in einer touristischen Destination bis zum Testen neu entwickelter Apps. Durch die mobil verkabelte Brille mit integrierter Kamera

Auf Schritt und Tritt

Foto: FH Salzburg

Die „International Student Conference in Tourism Research“ ging am 18. und 19. Mai an der FH Salzburg mit großem Erfolg und ebensolcher Resonanz über die Bühne. Sie wurde von den beiden FH-Professoren und E-Tourismus-Experten Roman Egger (FH Salzburg) und Christina Maurer (FH Krems) mit dem Ziel gegründet, Forschung und Praxis zu verbinden und den Wissenstransfer zwischen den Hochschulen und Praktikern zu fördern. An der zweitägigen Konferenz nahmen 250 Studenten aus 32 Ländern teil. Interna-

Den Blick im Blick


www.mci.edu

Customer Journey Die Kundenreise verstehen, dokumentieren und erforschen. Vom EU-Projekt zum Academic Spinoff: Der Experience Fellow hilft beim Kunden-Feedback-Sammeln.

Service-DesignKonferenz (SDT) Die internationale Konferenz für Service Design im Tourismus wurde erstmalig vom MCI Tourismus im August 2012 veranstaltet. Sie konnte 160 internationale Service-Design- und Tourismus-Experten für einen Erfahrungs- und Gedankenaustausch in Innsbruck gewinnen. In Zeiten der sozialen Medien werden Informationen über das tatsächliche Kundenerlebnis zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Eine Kundenreise durch Stockholm mit dem Experience Fellow dokumentiert alle Stationen von Lust und Frust des Kunden.

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ie Customer Journey oder Kundenreise ist ein zentrales Element touristischer Dienstleistungen. Sie ist eine hochkomplexe Angelegenheit, in der viele verschiedene Komponenten ineinander übergreifend funktionieren müssen. Daher bietet sie nicht nur zahlreiche Gelegenheiten zur Freude, sondern auch zum Frust des Kunden – und der entlädt sich dann häufig nicht dort, wo er entstanden ist. Der Hotelgast erlebt Dienstleistungen Schritt für Schritt, seine Erfahrungen und Gefühle vermischen sich dann zu einem Gesamturteil. Kleine Verbesserungen an den richtigen Stellen machen oft den Unterschied zwischen einem zufriedenen und einem begeisterten Gast. Diese Stellen zu

Grafik: MCI Innsbruck/Experience Fellow

best MAsteRs Nach Judith Strobl zeichnet der renommierte Springer Fachverlag den MCI Tourismus-Absolventen (und mittlerweile wissenschaftlichen Assistent am MCI Tourismus) Janosch Untersteiner, MA, mit dem BestMaster 2014 Award aus.

definieren ist allerdings sehr schwierig. seRVIce DesIgn

Das MCI Tourismus beschäftigt sich seit 2007 mit der Thematik Service Design. Im EU-Projekt „Service Design im Tourismus“ wurde eine Forschungsmethode erarbeitet, die es möglich macht, Kundenfeedback mithilfe von Smartphones direkt im Moment des Erlebens zu erhalten. Auf einer mobilen App können sogar Tageszeit und aktuelle Position des Teilnehmers erfasst werden, und der Kunde kann in Echtzeit seine Erfahrungen festhalten. Statt langer Beschreibungen einer Beanstandung können Fotos in die App integriert werden. So entsteht eine Customer Journey, mit der auch

im Nachhinein sehr gut eine eventuelle Frustrationskurve beim Gast nachvollzogen werden kann. In der Auswertung kann der Anbieter die Daten auf einer Karte analysieren beziehungsweise in einer Übersicht alle Kundenreisen vergleichen. Dabei lässt sich punktuell herausfinden, wo Verbesserungsbedarf besteht, und auch das Entstehen von schlechten Bewertungen wird nachvollziehbar. Inzwischen ist aus dem Projekt ein Academic Spinoff, ein echtes Unternehmen, entstanden: Experience Fellow ist sowohl in KMUs als auch in größeren Dienstleistungsbetrieben und in der Produktentwicklung für touristische Destinationen einsetzbar.

2013 ging die Konferenz am Ringling College of Design in Florida in die zweite Runde mit einem aufregenden Mix aus „learning, sharing, networking and collaborative opportunities“. Einen Rückblick finden Sie unter:

www.experiencefellow.com

www.sdt2013.org

Die Neuauflage der vom MCI initiierten SDT findet voraussichtlich in Lissabon statt.

FORscHungsPROJeKt Das MCI Tourismus erhielt die EU-Förderzusage über 440.000 Euro für ein internationales Forschungsprojekt für die Entwicklung von Service Design als Motor für Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit im Tourismus.


www.fh-wien.ac.at Deal or No Deal?

Forschungsfeld Gastronomie

delle wie „Deal of the Day“ gastronomietauglich? Irene Bogner untersuchte in ihrer Masterarbeit „Deal-or-noDeal“ Potenziale für gastronomische Kooperationsunternehmen in Wien. Die Ergebnisse zeigen, GastroDeals sind dazu prädestiniert, um potenzielle Neukunden auf sich aufmerksam zu machen, jedoch nur für kurzfristige Erfolge und zur Steigerung der Online-Präsenz geeignet. Irene Bogner, Absolventin des Master-Studiums „Leadership im Tourismus“ irene_bogner@ hotmail.com

Wer isst was, warum, wo und wann? Die Ansprüche an Ernährung ändern sich rasant. Im Vorteil ist, wer die kulinarischen Grundeinstellungen seiner Gäste kennt.

Seit den ersten Kochversuchen haben wir uns ein bisschen weiterentwickelt. Zwischen Steinzeitdiät und Functional Food liegt ein breites Spektrum an Vorlieben und Essgewohnheiten. Kennen Sie es?

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sich ganz gezielt den Forschungsschwerpunkt „Kulinarik und Tourismus“ gesetzt. Dabei konnten in den „kulinarischen Grundeinstellungen der Gäste der Wiener Gastronomie“ fünf Kernbereiche identifiziert werden: Zunächst soziographische Faktoren: Je nach Alter, Geschlecht und Herkunft sind kulinarische Vorlieben bereits völlig unterschiedlich ausgeprägt. Aber auch ernährungsphysiologische und gesundheitliche Überlegungen, Essen als Gemeinschaftserlebnis sowie der Wunsch nach Konsum mit Genuss und Nachhaltigkeit prägen die kulinarischen Gepflogenheiten. Basierend auf diesen Faktoren kristallisierten sich acht Typen von Konsumenten heraus, die

unterschiedliche demografische Merkmale aufweisen: Die „Ernährungsbewussten“ etwa sind eher weiblich (60 Prozent) und mit durschnittlich 48 Jahren im Vergleich zu den anderen Gruppen eher älter. Die „Genussmenschen“ hingegen sind eher männlich (65 Prozent) und im Schnitt 35 Jahre alt. Weitere Typen sind die „Verantwortungsbewussten“, „Gleichgültigen“, „Vielseitigen“, „Geselligen“, die „Frischkocher“ und die „Regionalen“. Noch mehr Antworten auf diese und weitere spannende Fragen finden sich im kürzlich erschienenen Fachbuch „Forschungsfeld Gastronomie“, herausgegeben von Daniela Wagner und Klaus Fritz.

Problem Based Learning

Students Workshop

Unusual Destinations

Studierende erarbeiten Lösungsansätze für Auftraggeber aus der Tourismuswirtschaft. Unternehmen profitieren durch neue Ideen. Sind Sie interessiert? Kontaktieren Sie uns: tm@fh-wien.ac.at

Internationaler Workshop für Studierende zum Thema „Aestetics in tourism marketing – the impact of sound, smell, colour and temperature in tourism“. 31. 8. – 3. 9. 2015. www.fh-wien.ac.at

Bachelor-Studierende präsentierten 18 touristische Inszenierungen in der Vergangenheit, Gegenwart und in ferner Zukunft. Gefragt waren grenzenlose Kreativität und ungewöhnliche Ergebnisse.

Lust aufs eigene Lokal? Viele träumen vom eigenen Lokal. Studierende an FHs mit Tourismusschwerpunkt haben den Vorteil, besser zu wissen, was auf sie zukommt. Und das ist jede Menge – wie der 2. GastroGründertag an der FHWien der WKW mit Vorträgen von Beratern, Experten für Genehmigungen oder etwa dem Crowdfunding und drei jungen Gründern – ehemaligen FH-Studierenden – deutlich gemacht hat.

ssen ist längst nicht mehr nur Mittel zum Zweck. Während Kunden ihre breite Palette an Ansprüchen in unterschiedlichen Ausprägungen erfüllt sehen wollen, verfolgen Gastronomen ihrerseits klare Ziele. Nicht zuletzt auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es daher essenziell, den Kunden und seine Bedürfnisse zu kennen und zu verstehen. konsumententypologie

Doch wie sehen diese grundlegenden Einstellungen dem Essen gegenüber konkret aus? Welche Faktoren spielen beim Essverhalten eine Rolle, und welche Typologien von Konsumenten können daraus abgeleitet werden? Das Institut für Tourismusmanagement hat

Foto: Cochic Photography, Illustration: Christian Bretter mit Fotos von Thinkstock

Sind digitale Geschäftsmo-


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