ÖHV-Mitgliederzeitschrift "die lobby", Herbst 2022 by ÖHV

www.oehv.at HERBST 2022 07Z037315M-Wien1010VerlagspostamtP.b.b.-HoteliervereinigungÖsterreichischenderMitgliederfürMagazinDas–lobbydie DAS MAGAZIN DER ÖSTERREICHISCHEN HOTELIERVEREINIGUNG die lobby österreichische-hoteliervereinigunglinkedin.com/company/oehv.hoteliervereinigunginstagram.com/ ÖHV-ENERGIE-UMFRAGE Kostenanstieg bereitet der Branche große Sorgen ENERGIESPAREN IM HOTEL Tipps und Best Practices JETZT!REFORM-AGENDA Energiekrise, Inflation, Arbeitsmarkt –was nun passieren muss hoteliervereinigungfacebook.com/ ÖHV-KONGRESSTHESAVEDATE2023 VERÄNDERUNG GESTALTEN22.– 24. SalzburgJänner

Euer Walter Veit Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung

Österreichische

Für

IMPRESSUM

Vorschläge für Gegenmaßnahmen gibt es genug – einige davon ste hen in diesem Heft. Die Regierung kennt sie. Doch wir wissen, wer sich auf andere verlässt … Deshalb belässt es die ÖHV nicht bei Forderungen, sondern unterstützt ihre Mitglieder selbst aktiv, wo sie kann – und sie kann viel! Das beginnt bei Leitfäden (aktuell beson ders zu empfehlen: der Leitfaden zum Energie-Management) und geht über alle möglichen Tipps für das Management bis hin zu unse rem Rechtsservice.

Medieninhaber, Hersteller: Hoteliervereinigung, Hofburg, 1010 Wien den Inhalt verantwortlich: Dr. Markus Gratzer, Redaktions- und Projektleitung: Mag. Claudia Bär, Redaktion: Mag. Victoria Hofbauer 1010 Wien, T: +43 1 5330952-0, office@oehv.at, www.oehv.at Druck: Samson Druck GmbH – gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, UW-Nr. 837 Grafische Gestaltung: www.br-design.at

Herausgeber und

Für Inhalte dieser Publikation, die von Dritten stammen, übernimmt die ÖHV keine Haftung.

EDITORIAL

Weil es beides braucht: da die laute Stimme für die Branche, dort Unternehmer:innen, die nach vorne schauen, keine Mühe scheuen, anpacken. Österreichs Hotellerie hat in den vergangenen Jahren mehr Herausforderungen gemeistert, als viele geglaubt haben. Wir schaffen auch diese.

„Leute, fleißig sein allein genügt nicht. Wir müssen uns zusammen schließen. Wenn wir in großer Zahl auftreten, dann wird unsere Stim me auch gut gehört.“ Dieser Appell von ÖHV-Gründungspräsident Leopold Nedomansky war nie wahrer als jetzt. Herausforderungen für Branche und Standort türmen sich auf: Covid-19 mit all seinen Verwerfungen, die sich verschärfende Lage am Arbeitsmarkt, die Gaspreis-Explosion, die sich wellenartig auf alles andere ausbreitet.

06LOBBYING ENERGIESPAREN ESG-KRITERIEN 281430 05 KURZINFOS 06 LOBBYING Reform-Agenda JETZT! 08 ÖHV-ENERGIE-UMFRAGE Kostenanstieg bereitet große Sorgen 11 THEMENSCHWERPUNKT:NACHHALTIGKEIT 12 ZERTIFIZIERUNG Das Österreichische Umweltzeichen 14 TEUERUNG Tipps zum Energiesparen im Hotel 20 TEUERUNG Kosten sparen im F&B 26 PRO & CONTRA Convenience: Heiland oder Teufelszeug? 28 FINANZIERUNG ESG-Kriterien 30 HOTELPORTRAIT Bio-Hotel „der daberer“ 34 GEMEINWOHL-ÖKONOMIE Hotel Henriette: 1. Wiener Hotel mit Gemeinwohl-Bilanz 37 KOMMUNIKATION Wie hole ich Team und Gäste an Bord? 39 RESSOURCEN SCHONEN Verzicht auf Zimmerreinigung 41 RECHTSSERVICE Häufige Fragen unserer Mitglieder 45 NEXT GENERATION Was denkt die Jugend über Nachhaltigkeit? 46 ÖHV-CAMPUS 48 EVENTRÜCKBLICK 51 NEUE MITGLIEDER INHALT HOTELPORTRAIT

KLIMASCHUTZMINISTERIN

ÖHV-Präsident Walter Veit sicherte dervollebeitimmus-StaatssekretärinKraus-Winkler,SusanneTourisMinisteriumfürArundWirtschaft,UnterstützungbeiEntwicklungvon Maßnahmen zu, die der Branche helfen sollen, Mitarbeiter:innen zu fin den, in der Branche zu halten und weiterzuentwickeln: Der Arbeitsmarkt sei eines jener Handlungsfelder, die ganz massiv über die Entwicklung des Wohlstands in den kom menden Jahren entscheiden.

„HOTELBACHELORABA.GV.AT/SERVICES/WORK-IN-AUSTRIAPROFESSIONALMANAGEMENT“

ROT-WEISS-ROT-KARTESERVICESTELLEKURZINFOSFÜR

VON AUSBILDUNG BIS ZWEITWOHNSITZ

Die dringend PräsidentgesprächsThemainamDienstleistungssektorsminimalezumundVersorgungsfürEnergiekosten-BremsebenötigteUnternehmen,diesicherheitderimVergleichBIP-Beitrag(70%)AnteildesEnergieverbrauchÖsterreichwareneinesArbeitsvonÖHV-WalterVeit

mit Klimaschutz-Ministerin

Mit der Novelle der Rot-Weiß-Rot-Karte und der Er weiterung der Mangelberufe wird die Beschäftigung von Mitarbeiter:innen aus Drittstaaten wieder ein Stück einfacher. Die Austrian Business Agency (ABA) unter stützt und berät mit der Unit „Work in Austria“ Unterneh men bei der Beantragung von Rot-Weiß-Rot-Karten.

Beim Treffen des ÖHV-Teams Vorarlberg mit den Spitzen der Sparte Tourismus ging es um Zweit wohnsitze genauso wie um touristische Ausbildung oder die Tourismusstrategie 2030.

Leonore Gewessler. Veit strich besonders hervor, dass es bei der Hotellerie – sie verursacht gemein sam mit der Gastronomie überhaupt nur 1,3 % des nationalen Energieaufkommens – praktisch nichts zu holen gibt, während auf der anderen Seite ganze Regionen praktisch nur von Gästenächtigungen leben.

ÖHV-PRÄSIDENT ZU GAST TOURISMUSSTAATSSEKRETÄRINBEI UND

Als Kooperation zwischen der ÖHV und der MODUL University gibt es nun das Studium „Hotel Manage ment“, das v.a. Personen mit viel praktischer Erfah rung in der Hotelbranche ansprechen soll. Das Stu dium dauert mindestens 6 Semester, UNA-Absolvent:innen bekommen etliche Inhalte angerechnet.

THEMENSEITEN „TEUERUNG“ UND „RESSOURCEN OPTIMIEREN“ AUF OEHV.AT Wie kann man der Teuerung gegensteuern? Wie lassen sich Personalressourcen optimieren? Antworten darauf finden Sie auf unseren neuen Themenseiten! OEHV.AT/TEUERUNG OEHV.AT/RESSOURCEN-OPTIMIEREN NEU! KURZINFOS

MODUL.AC.AT/STUDY-PROGRAMS/HOTEL-MANAGEMENT

Mehr netto vom Brutto – jetzt!

höhte Strompreise kassieren, wird noch dadurch getoppt, dass der Bund infolge der Lohn- und Preis steigerungen in praktisch allen Branchen auch Lohn- und Umsatzsteuern in Rekordhöhe einnimmt.

Denn das schlägt auch direkt auf den ohnehin schon belasteten Arbeitsmarkt nieder: Arbeitgeber:innen aller Branchen werden auf der einen Seite von explodie renden Einkaufspreisen erdrückt und auf der anderen von – verständlichen – Lohnwünschen, die vor dem Hintergrund der Kostensteigerungen nur schwer er füllt werden können. Es braucht also spürbare Ent lastungen für beide Seiten, damit am Ende des Mo nats ein höherer Nettolohn herausschaut, ohne die angeschlagenen Unternehmen weiter zu belasten.

Lägen die Lohnnebenkosten im europäischen Durch schnitt, sähe die Ertrags- und Eigenkapitalsituation

Der Durchschnitt als Ziel

Bund als Profiteur der Inflation?

REFORM-AGENDA JETZT!

Dass jetzt auf EU-Ebene monatelang weiterverhan delt wird, ist untragbar: Das muss im Eilzugs-Tempo gelöst werden! Denn dass Energie-Erzeuger im (zumindest Teil-)Eigentum von Bund und Ländern von Privatpersonen und privaten Unternehmen über

6 die lobby LOBBYING

Kostenexplosion und Gas-Versorgungs-Unsicherheit auf der einen Seite. Tausende offene Stellen auf der anderen. Allheilmittel gibt es keine, einige Hebel hätten aber längst umgestellt werden können – nein, müssen!

Das meiste Kopfzerbrechen bereitet Unternehmen in praktisch allen Branchen – einige Energieversor ger ausgenommen – der monatelange Anstieg von Gas- und Strompreisen in einer Dimension, die bis her unvorstellbar war. Zumindest seit Februar waren aber die Weichen dafür gestellt, mehr als ein halbes Jahr sieht die Politik dem Ganzen mehr oder weniger zu. Einmalzahlungen sollen Wähler:innen beruhigen, es werden Symptome bekämpft statt Ursachen. Es muss jetzt Schluss sein mit dem merit order-System, Schluss mit den „Körberlgeld-Milliarden“ für EnergieErzeuger, die nicht einmal eine einzige Gasflasche zur Stromerzeugung brauchen!

unserer mitarbeiterintensiven Unternehmen ganz anders aus. Doch Österreich ist weit davon entfernt, holt sich, jahrzehntelangen gegenteiligen Verspre chen zum Trotz, unfassbare 55,6 % seiner Einnah men durch Steuern und Abgaben auf Arbeit. Im EUVergleich sind es 47,3 %. Die von der Regierung hochgelobte Lohnebenkostensenkung? Der Unfall versicherungsbeitrag sinkt von 1,3 auf 1,2 %, der FLAF-Beitrag von 3,9 auf 3,7 %: in Summe 0,3 Pro zentpunkte. Ein großer Wurf? Sieht anders aus, nämlich wie die von der ÖHV geforderte Senkung der Lohnnebenkosten um 30 % für 30 Mitarbei ter:innen je Unternehmen! Die Finanzierung wäre angesichts der Umsatzsteuer-Mehreinnahmen ge sichert! Das gehört auf die dringend benötigte ReformAgenda der österreichischen Bundesregierung!

Doch damit nicht genug, sollten auch die Beschäf tigten direkt von ihrem Fleiß profitieren: mit einer Halbierung der Lohnsteuer für alle Vollzeitbeschäftigten unter 30! Das entlastet nicht nur, so wird auch Arbeiten wieder attraktiver! Angesichts der Rekordbeschäftigung, Lohn- und damit Lohn steuersteigerungen wie auch Rekordsteigerungen bei der USt infolge der Inflation hat der Finanzminister zumindest einen guten Teil der Kosten dafür schon in der Tasche! Auch das sollte ein zentraler Bestand teil einer Reform-Agenda der Regierung sein!

Dringend: Bessere Bedingungen! OEHV.AT/FORDERUNGEN-ARBEITSMARKT POLITIKBRIEF#FÜRDICH ARBEITSMARKT ÖHV-VORTEIL32

Aushilfen: Wer fleißig ist, muss profitieren Und es gibt noch deutlich mehr Möglichkeiten zum Gegensteuern. Wer nicht voll arbeiten kann, soll ordentlich dazuverdienen können: SV-Beitrags-frei für Studierende und Pensionist:innen. Weil sie schon unfall- und krankenversichert sind. Weil Arbeitslosen

beiträge wenig Sinn machen – weil sie nicht arbeits los werden, wenn sie zu arbeiten aufhören, sondern entweder in Pension oder im Studium sind. Auch die Zuverdienstgrenze für den Bezug der Studienund Familienbeihilfe muss rasch erhöht werden: Sonst drohen infolge inflationsbedingter Lohn- und Gehaltserhöhungen Stundenkürzungen für studen tische Aushilfen gerade in einer Zeit, in der jede helfende Hand dringend benötigt wird! Ein Fix-Star ter für eine Reform-Agenda!

OEHV.AT/LOBBYING

Schluss mit der merit order – jetzt! Auch aus einem anderen Grund ist es dringend not wendig, die Preisspirale sofort zu stoppen: Urlaub in Österreich muss leistbar bleiben! Der wirksamste Hebel gegen den Teuerungs-Tsunami ist ein Deckel für die Energiepreise, die alles verteuern, das Ende des merit order-Systems, das die ÖHV schon vor Monaten gefordert hat. Das käme nämlich nicht nur Privaten zugute wie die Einmal-Zuschüsse von 500 Euro für Erwachsene bzw. 250 Euro für Kinder, sondern auch Unternehmen. Und zwar ohne die 400.000-Euro-Obergrenze, wie im MehreinsondernwestlichenhängigkeitnehmenStaateninLiniemerschlechternochUnternehmens-Energiekostenzuschussgesetz,verschlepptendasdazunurbisJahresendegeltensoll.NochwärewohlnurdasvoneinerFraktionimwiedergeforderteAusscherenausderUnions-inSachenSanktionengegenRussland:SichdieserAngelegenheitgegenalleanderenEU-zustellen,wärefüreinLandundfürUntermiteinersostarkenwirtschaftlichenAbvonderEUbzw.überhauptderWeltnichtderWeisheitletzterSchluss,ganzimGegenteilwirtschaftlichzweifellosgewaltigerSchussinseigeneKnie.unter

Arbeiten muss sich Vollzeitbeschäftigteauszahlen:entlasten!

7LOBBYING

8 die lobby UMFRAGE

Im Winter droht eine gewaltige Kostenlawine die Branche zu überrollen. Rasches Handeln von Seiten der Bundesregierung ist das Gebot der Stunde. Der zukünftige Weg der Hotellerie führt weg aus der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Umstieg auf alternative Erzeugungsarten

DRINGENDENERGIEKOSTENBREMSENÖTIG!

WärmepumpePhotovoltaikAbwärmeFernwärmeSolarthermieHackgutPellets 46 % 34 % 24 % 21 % 19 % 12 % Starker Kostenanstieg Heiz-Stromkosten&Warm-wasserkosten +118 % +199 %12 % +109 % +169 %15 % 2022 2023

Viele Unternehmer:innen blicken mit Bauchweh in Richtung Winter: Laut einer aktuellen ÖHV-Umfrage stuft Österreichs Qualitätshotellerie die Energiepreis entwicklung auf einer Skala von 0 (irrelevant) bis 10 (existenzgefährdend) derzeit mit einer 7 ein. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen die Befragten mit ei ner Verdoppelung von Strom- wie Heizkosten, für das darauffolgende noch einmal mit einer Verdreifachung der Stromkosten und einer Steigerung der Heizkosten um 170 %. Zu diesen Belastungen kommen zudem noch steigende Kosten für Speisen und Getränke, Zinsen und vor allem Löhne und Gehälter. Kurzum: die Kostenlawine ist vorprogrammiert, sollte die Re gierung nicht rechtzeitig ein Auffangnetz aufspannen.

Die ÖHV-Umfrage zeigt: Immer mehr Betriebe stei gen aus fossilen Brennstoffen aus, 3 von 4 Hotels erzeugen bereits selbst Energie, 28 % sind zur Gän ze unabhängig von Kohle, Gas & Co. 47 % wollen in den nächsten 3 bis 5 Jahren unabhängig werden. Als vielversprechendste Alternativen sehen die Be fragten Photovoltaik, Wärmepumpen und Abwärme. 74 %

Zukunft der Branche: unabhängig & alternativ

KücheHeizung,BeleuchtungLüftung&KühlungWasserverbrauch&LebensmittelWellnessbereichGebäude,DachoderFassade 83 % 12 % 74 % 15 % 70 % 12 % 68 % 15 % 57 % 18 % 54 % 21 % Ja In Planung

Weitere Infos dazu finden Sie unter: MISSION11.AT sparen Hotels Energie

9LOBBYING info@rateboard.io | Tel.: +43(0)664 4567803 ZU CCHETTI G ROU P

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Die Unternehmen reduzieren ihren Energieverbrauch laut ÖHV-Befragung seit Jahren an vielen Ecken und Enden. Energie gespart wird von der Beleuchtung über Heizung und Kühlung bis hin zur Dämmung von Dächern und Fassaden, in den meisten Hotels in allen oder den meisten genannten Bereichen parallel.

Mission 11: Gemeinsam zu mehr Unabhängigkeit und schonendem Umgang mit wertvollen Ressourcen.

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Energiesparen wird in Hotels großgeschrieben!

Drei Viertel aller Betriebe betreiben aktive Mitarbei ter:innen-Sensibilisierung in Sachen Energiesparen, 16 % haben ähnliche Maßnahmen in Planung. Je der Zweite setzt zudem auf Gäste-Sensibilisierung, weitere 21 % wollen dies bald umsetzen.

Sie Schwierigkeiten bei der Festlegung

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Die ÖHV unterstützt als Energiespar-Part nerin die vom Klimaschutzministerium ins Leben gerufene Aktion "Mission 11". Das Ziel: 11 % weniger Energieverbrauch – sofort und ohne zusätzliche Investitionen. Das ist mach bar, wenn alle gemeinsam – jeder einzelne, jeder Haushalt, jedes Unternehmen – an einem Strang ziehen. Der Weg dorthin ist denkbar einfach: Mit nur klei nen Änderungen in unserem Alltag ent falten wir gemeinsam eine große Wirkung.

Hier

effekte können durch Maßnahmen wie Rabatte bei einer öffentlichen Anreise oder Gutscheine bei Ver zicht auf den täglichen Handtuchwechsel, Ansporn zu Müllvermeidung und Mülltrennung erzielt werden.

–KOSTENREDUKTION

Vorteile einer Mitgliedschaft in der turn to zero-Community

KONTAKT

10 die lobby

Es kann nur gemeinsam gehen

Beispiele aus der Tourismuswirtschaft zeigen, dass ein Energieverbrauchs-Monitoring – etwa bei der Gebäudeheizung, in der Küche oder im Spa-Bereich – Einblicke in Einsparungspotentiale durch Energie effizienzmaßnahmen gibt. Erfolgreiche Maßnahmen können die Installation einer Photovoltaikanlage, der Austausch des Heizsystems oder der Umstieg auf 100%-igen Ökostrom sein.

turn to turntozero.combusiness@turntozero.comzero

Bereits über 200 Betriebe aus den verschiedensten Wirtschaftsbereichen haben sich der turn to zeroCommunity angeschlossen. Die Unternehmen pro fitieren von der Expertise des etablierten Energie versorgers illwerke vkw AG. Ziel ist es, den Energie verbrauch deutlich zu senken, dabei einen wirksa men Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und gleich zeitig wirtschaftliche Vorteile zu ziehen.

Wie können Emissionen reduziert werden?

Durch eine Sensibilisierung der Gäste und Mitar beiter:innen kann z.B. im Mobilitätbereich schnell viel erreicht werden. Die Bereitstellung einer Lade infrastruktur sowie einer E-Fahrzeugflotte sind die Voraussetzung dafür. Weitere positive Lenkungs

Eine Emissionsreduktion geht zumeist mit einer Energieverbrauchs- und Kostenreduktion einher. Jedes Unternehmen muss individuell betrachtet und analysiert werden, um Reduktionsmöglichkeiten auf zudecken. Erfahrungswerte anderer Unternehmen helfen dabei. Daher ist es wichtig, sich untereinander zu vernetzen. Die Plattform turn to zero unterstützt Unternehmen dabei.

ENERGIEREDUKTION EMISSIONSREDUKTION–

Die steigenden Energiekosten sowie die hohe Inflation stellen für Betriebe eine große Herausforderung dar. Dabei gerät eine weitere gewaltige Herausforderung – der weltweite Klimawandel – oft ins Hintertreffen. Wozu soll sich die Tourismusbranche in dieser herausfordernden Zeit also mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit auseinandersetzen?

Nachhaltig erfolgreich

Ernstgemeinte unternehmerische Klimaschutzmaßnahmen haben eine positive Auswirkung. Die nächs te Generation wird besonderen Wert darauf legen, welche Klimaschutzmaßnahmen ein Unternehmen ergreift bzw. bereits ergriffen hat. Wer hier also rechtzeitig seinen Beitrag leistet, wird nachhaltig am erfolgreichsten sein.

Die jährliche Erstellung einer Treibhausgasbilanz ist zentraler Bestandteil der Leistungen für alle Mit glieder und Grundlage für alle weiteren Schritte zur Emissionsreduktion. Sie hilft, Einsparungspotenzi ale aufzudecken und veranschaulicht die Auswir kungen gesetzter Maßnahmen und Investitionen. Manche Emissionen sind jedoch unvermeidbar. Um diese auszugleichen, stellt turn to zero einen Pool mit ausgewählten Klimaschutzprojekten zur Verfü gung. Unternehmen werden bei der Kommunikation erfolgreicher Reduktionsmaßnahmen durch die Be reitstellung von Corporate Identity und Corporate Design-Unterlagen unterstützt.

PARTNER

DR. MARKUS GRATZER Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung

In den vergangenen 30 Jahren hat sich die welt weite Rohstoffentnahme verdoppelt, auf aktuell rund 70 Mrd. Tonnen pro Jahr – Tendenz weiter steigend. Reisen – ganz egal, ob mit dem Auto oder per Flug zeug – verbraucht Ressourcen. Gleichzeig lebt gerade der österreichische Tourismus zu einem hohen Ausmaß von einer intakten, lebenswerten Umwelt, von sauberem Wasser oder von qualitativ hochstehenden Lebensmitteln, die in der Region, in der unmittelbaren Nachbarschaft erzeugt werden: ein USP, der Sympathie schafft.

THEMENSCHWERPUNKT VERÄNDERUNG GESTALTEN

Dazu sind viele kleine und größere Schritte not wendig. Auf der betrieblichen Ebene begleiten wir sie mit unserer Initiative „Zeichen setzen“, auf der politischen mit unserem Lobbying. Wir haben nur einen Planeten. Den gestalten wir jetzt für die nächs ten Generationen zusammen mit einer starken Hotellerie.

Die aktuelle Energiekrise, getrieben durch den Krieg in der Ukraine, hat das Thema zusätzlich befeuert. Das – und die Inflation bei knapp 10 % auf davon galoppierende Energiekosten, angeheizt durch die merit order – setzen die Branche aktuell massiv unter Druck. Selbst wenn die Regierung und die EU-Kommission nach langem Zögern die Energie preise in den nächsten Wochen zu stabilisieren ver suchen, wage ich eine Prognose: Energie wird nie wieder so günstig werden, wie sie die letzten Jahr zehnte war. Neue Vorgaben wie die ESG-Richtlinien stehen bereits vor der Einführung und werden in Zukunft für alle Betriebe relevant.

Die aktuelle Energiekrise macht es deutlich: Österreich, aber auch jeder einzelne Betrieb, muss unabhägiger von fossilien Energierträgern werden. Die ÖHV-Initiative „Zeichen setzen“ zeigt, wie es geht.

Umso wichtiger ist es, jetzt Veränderung zu gestalten! Österreich, aber auch jeder einzelne Betrieb, muss unabhängiger von fossilen Energieträgern werden.

11NACHHALTIGKEIT

Die Inhalte der Zertifizierung sehen eine umfassen de Prüfung aller für einen Betrieb relevanten Be reiche vor. Erstellung einer Nachhaltigkeitspolitik und eines Aktionsplans sowie einer regelmäßigen Verbrauchskontrolle gehören ebenso dazu, wie ein sparsamer Umgang mit Ressourcen, insbesondere beim Einsatz von Wasser und Energie, letztere be vorzugt aus erneuerbaren Quellen. Die Anforderun gen umfassen auch einen abfallarmen und umwelt verträglichen Einkauf (z.B. bei Lebensmitteln, Reinigungsmitteln, Bürobedarf etc.) und die um weltgerechte Entsorgung entstandener Abfälle. Die naturnahe Gestaltung und Pflege des Außenberei ches fördern die Biodiversität, im Sinne des Klima schutzes sind Initiativen zur Reduktion des Ver kehrs bei An- und Abreise sowie vor Ort besonders wichtig. Und nicht zuletzt wird durch soziale Be stimmungen und der Forderung nach Information die Einbeziehung der Mitarbeiter:innen sowie der Gäste und Besucher:innen in das Umweltkonzept gewährleistet.

Das Umweltzeichen wird für vier Jahre verliehen, wenn alle Kriterien erfüllt sind und dies durch eine unabhängige Überprüfung vor Ort bestätigt wird. Nach Ablauf ist eine Verlängerung der Zeichen nutzung durch eine Folgeprüfung möglich. Für die Umsetzung gibt es umfangreiche Unterstützung, insbesondere durch die von Bund und Ländern ge förderte Beratung durch speziell geschulte Exper tinnen und Experten sowie eine Online-Software zur Dokumentation und Antragstellung.

Die Kosten für Antrag und Nutzung des Umwelt zeichens sind nach (Betten-)Kategorien gestaffelt und betragen für den Erstantrag einmalig zwischen 450 und 1.000 Euro bzw. die jährliche Nutzung zwi schen 150 und 560 Euro. In diesen Gebühren sind die Prüfkosten bereits enthalten.

ZERTIFIZIERUNG & KOSTEN

12 die lobby

DAS

Mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Tourismus wurde bereits vor mehr als einem Vierteljahrhundert ein Gütesiegel geschaffen, welches engagierten Unternehmen ermöglicht, ihr umweltbewusstes Management und soziales Handeln nach außen sichtbar zu machen.

ZERTIFIZIERUNG

TOURISMUSBETRIEBEUMWELTZEICHENÖSTERREICHISCHEFÜR

*Reschl J. (2019) Umweltkennzeichnungsprogramme im Kontext nachhaltigen Konsums: eine Analyse am Beispiel des Österreichischen Umweltzeichens für Tourismusbetriebe. Masterarbeit am Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung (ILEN), Universität für Bodenkultur Wien, Österreich

Zertifizierte Betriebe erhalten vom Umweltministe rium eine Auszeichnungsurkunde sowie Marketing materialien und werden auf nationaler und interna tionaler Ebene beworben. Die Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens sind auch vom „Global Sustainable Tourism Council (GSTC)“ an erkannt, da immer mehr Reiseveranstalter:innen und Buchungsplattformen die nach anerkannten Standards zertifizierten Betriebe in deren Kommu nikation Zusätzlichberücksichtigen.belegenUntersuchungen*,

dass die Um setzung des Umweltzeichens signifikant zu einer Verbrauchsreduktion, insbesondere bei Strom, Ab fall und Wasser beiträgt, was sich positiv auf die Betriebskosten auswirkt. Nutzer:innen des Umwelt zeichens bestätigen ebenso die positive Image wirkung auf Gäste und den internen Nutzen in der DassMitarbeiter:innen-Kommunikation.dasThemaNachhaltigkeitin

▪

WEITERE UMWELT-ZERTIFIKATE

Neben dem Österreichischen Umweltzeichen gibt es noch eine Vielzahl an weiteren Zertifizierungen, was durchaus verwirrend sein kann. Ein gutes Umweltzertifikat sollte folgende Anforderungen erfüllen:

▪ ein hohes Maß an Nachhaltigkeit (ökologische Nachhaltigkeit und mehr) ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit (Auditierung durch Dritte) und Transparenz (klares Profil, öffentliche Kritieren, Listung der zertifizierten Betriebe)

DER AUTOR Otto VereinFichtlfür Konsumenteninformation, Team Umweltzeichen Details zu den einzelnen Zertifikaten Weitere Informationen zum Umweltzeichen: UMWELTZEICHEN-HOTELS.ATUMWELTZEICHEN.AT/TOURISMUS travelifestaybetter.comgreenglobe.comgreenkey.globalecolabel.eugreensign.de earthcheck.orgbiohotels.infotourcert.orgemas.de NACHHALTIGKEIT

der Tourismus branche angekommen ist, zeigt jedenfalls das in den letzten Jahren stark steigende Interesse an der Zertifizierung. Dazu beigetragen hat speziell in Be trieben mit Veranstaltungsmöglichkeiten auch das boomende Umweltzeichen für Green Meetings und Events. Ein weiterer Schneeballeffekt ist in den nächsten Jahren durch die neue Umweltzeichen-Richtlinie für Tourismusdestinationen zu erwarten. Erste Destinationen sind bereits in Um setzung und aktivieren deren Mitgliedsbetriebe in Richtung Nachhaltigkeitszertifizierung. Die Leitbe triebe leisten nicht nur einen bedeutsamen Beitrag zum Klimaschutz, sie übernehmen damit auch eine Vorbildrolle in der Region!

VORTEILE DER NUTZUNG

Folgende Umweltzertifikate erfüllen diesen Anspruch:

▪

WARMWASSERVERBRAUCH

MINIBARS

Kleinvieh macht auch Mist – getreu diesem Motto hat Umweltfragen-Spezialist Erwin Bernsteiner einfache Möglichkeiten zum Energiesparen in der Hotellerie zusammengefasst.

1 m³ Warmwasser mit 40°C enthält bei einem Wir kungsgrad der Heizung von 85 % über 41 kWh Energie. Damit kann man beispielsweise mit einem durchschnittlichen E-Auto 200 km fahren. Daher ist ein kontrollierter Wasserverbrauch bei Wasserhäh nen und Duschen ein probates Mittel, um gut Ener gie einzusparen. Mehr als 6 Liter pro Minute bei Wasserhähnen und 9 Liter bei Duschen sind nicht erforderlich und ebenso wenig zeitgemäß. Für die Betreiber:innen heißt das weniger Energiekosten sowie Einsparung bei Wasser- und Kanalgebühren.

LICHT AUCH AM TAG?

TEUERUNG ENERGIESPAREN IM HOTEL –LEICHT GEMACHT

ILLUMINIERUNG DER ZIMMER

Was im Straßenverkehr mit der Begründung des er höhten Energieverbrauches wieder verworfen wurde, ist in Hotels sehr verbreitet. Dauernde Beleuchtung wird selbst bei Sonnenschein gar nicht wahrgenom men und auch nicht abgeschaltet. Beispiele sind Lobby, Frühstücksräume, leerer Gastraum, Gänge, Keller, Lager. Ein Rundgang und klare Anweisun gen und/oder technische Lösungen helfen rasch.

Minibars stehen immer unter Strom, erzeugen da durch Abwärme, die im Sommer immer öfter weg gekühlt werden muss. Wenn man pro Gerät vor sichtig 200 kWh Verbrauch im Jahr zugrunde legt, kann man sich mit dem aktuellen Stromtarif seine Kosten leicht errechnen und die Notwendigkeit durchaus hinterfragen.

14 die lobby

Wer erlebt es nicht immer wieder – beim Einste cken der KeyCard ist jede Lampe im Zimmer ein geschaltet, auch im Bad und WC. Zum Teil ist es mühsam, auch den letzten Schalter einer Stehlampe noch zu finden, um sie auszuknipsen, weil ja gerade kein Bedarf ist. Hier wirkt sich eine Beschränkung auf das Wesentliche mit Sicherheit nicht nur auf den Stromverbrauch günstig aus.

TEMPERATURÜBERWACHUNGSCHWIMMBADABDECKUNG,

UNDHEIZKÖRPERVERKLEIDUNGEN-ABDECKUNG

Erwin Bernsteiner ist Inhaber vom „Büro für Umweltfragen“ und betreut seit 1999 Tourismusbetriebe bei der Zertifizierung mit dem Österreichischen Umweltzeichen/ EU Ecolabel sowie Veranstalter von Green Meetings & Green umweltfragen.atoffice@umweltfragen.atEvents.

Nicht ganz so einfach, aber effektiv:

Wenn ein Fenster im Hotelzimmer geöffnet wird, reagiert im Normalfall der Heizkörperthermostat mit einem Öffnen des Ventils und Hinauffahren der Temperatur des Heizkörpers. Im schlechteren ist das Fenster die ganze Nacht gekippt, weil die Gäs te frische Luft möchten und die Heizung läuft auf Vollbetrieb, im Sommer wird stattdessen gekühlt, wenn eine Klimaanlage läuft und warme Luft her einströmt. Eine Fensterkontaktregelung kehrt das um: Wird das Fenster im Zimmer oder die Balkon türe geöffnet, werden Heizung bzw. Kühlung aus geschaltet. Eine sehr effiziente Maßnahme, die bei Neu- und Umbauten Standard sein sollte.

Bei gewerblichen Geräten für Küche, Waschküche etc. gibt es keine einheitliche und verpflichtende Kennzeichnung zum Energieverbrauch, für Haus haltsgeräte wie Fernseher, PC, Drucker sehr wohl. Zum Teil verwirrende Bezeichnungen wie „A+++“ bis „G“ gehören der Vergangenheit an. Es gilt die am 01.03.2021 in Kraft getretene, novellierte Richt linie mit einer Skala der Energieeffizienzklassen absteigend von „A“ bis „G“. Die Energieeffizienz klasse „A“ soll aktuell von keinem Gerät erreicht werden, ein Ansporn für die Hersteller und bessere Richtschnur für den Einkauf.

DICHTUNGEN PRÜFEN, REINIGUNG KÜHLRIPPEN

WÄRMERÜCKGEWINNUNG

ANSCHAFFUNG NEUGERÄTE, STANDBY MODI

Unterschätzt werden der Kälteverlust und damit der Energieverbrauch durch undichte und schadhafte Dichtungen bei Kühlzellen und Gefrieranlagen. Die regelmäßige Reinigung dieser und auch der Kühl rippen von Kühlgeräten bringt ebenso Ersparnisse, wie die Beachtung der richtigen Aufstellorte. Nicht selten stehen Kühlgeräte neben Öfen oder anderen Wärmequellen.

15NACHHALTIGKEIT

Kälteanlagen, Schwimmbäder und Lüftungen ha ben ein gutes Potenzial zur Abwärmenutzung, die wiederum zur Vorwärmung eines Pufferspeichers oder Boilers gut verwendet werden können. Dazu braucht es allerdings eine gute Planung und Um setzung durch Fachkräfte des Vertrauens.

FENSTERKONTAKTREGELUNG

DER AUTOR

Kaum zu glauben, aber es gibt noch immer Außen becken, die während der Nacht und in Ruhezeiten nicht gegen Wärmeverlust geschützt werden. Zu dem bringt jedes Grad weniger Wassertemperatur gute Einsparmöglichkeiten bei der Wärmeenergie.

Verkleidungen von Heizkörpern können manchmal zwar hübsch aussehen, die Wirkung ist kontrapro duktiv, da die Wärme nicht entsprechend zirkulie ren kann. Dasselbe gilt für bodenlange Vorhänge vor Heizkörpern, die braucht man ja nur nicht zuzu ziehen, während abgebaute Heizkörperverkleidun gen optische „Narben“ hinterlassen können.

Welche kann als setzen, Energie Energiekosten sparen Versorgung haben uns der ÖHV-Familie

Michael Prägant: Wir arbeiten bezüglich Tempera turregelung in den Zimmern mit ÖHV-Partner Bet terspace zusammen und sind wirklich begeistert. Es gibt eine Schnittstelle zu Protel und die Zimmer werden nach Bedarf mit einem Boost vorgeheizt oder gekühlt, wenn der Gast eincheckt. Die Tempe ratur wird automatisch heruntergeregelt, wenn kein Gast im Zimmer ist, und die Housekeeping-Mitar beiter:innen müssen nicht immer sämtliche Heiz körper suchen. Das System funktioniert für Klima anlagen und Heizungen (auch elektrische) und wird über die Cloud verwaltet. Wir können auch auf indi viduelle Gastwünsche bzgl. Zimmertemperatur ein gehen. Zudem lernt das System aus den Befehlen des Gastes und passt seinen Algorithmus an. Wir als „Altbau“-Hotel haben uns im letzten Winter da durch ca. 35 % Heizkosten ersparen können!

zu sichern? Wir

umgehört. So spart dein Hotel KLIMAAKTIV.AT/ENERGIESPAREN/TOURISMUSEnergiekosten. ÖHV-VORTEILENERGIEMANAGEMENTDER#FÜRDICHLEITFADEN856

HOTEL PRÄGANT, BAD KLEINKIRCHHEIM

BERGHOTEL TULBINGERKOGEL Hackgut und Solaranlage ersetzen Heizöl

35 % weniger Heizkosten durch Heizungs- bzw. Kühlungsmanagement

Hotel

BEST PRACTICES

Linda Bläuel: Seit 2014 betreibt das Berghotel Tul bingerkogel eine Hackgutanlage mit 500 kW Nenn wärmeleistung und automatischer Beschickung zur Raumheizung und Warmwasserbereitung des ge samten Objektes. Die alte Ölkesselanlage wurde außer Betrieb genommen und dient nur mehr als Ausfallsreserve – pro Jahr werden damit ca. 95.000 Liter Heizöl eingespart, die Emissionsreduktion be trägt ca. 333 Tonnen CO2/Jahr. Die Investitionskosten lagen bei ca. 515.000 Euro, die jährliche Energie kosteneinsparung bei ca. 47.500 Euro (basierend auf den Preisen von 2014).

16 die lobby

und

Maßnahmen

Ebenfalls 2014 wurde eine Solaranlage zur Warm wasserbereitung mit 70 m² Kollektorfläche errichtet (Kosten ca. 95.000 Euro). Bei nicht ausreichendem solarem Ertrag erfolgt die Nachheizung über den Hack gutkessel. Dadurch werden weitere rund 3.000 Liter Heizöl und ca. 11 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Zudem wird mit Wärmerückgewinnung gearbeitet, Gebäudeteile wurden thermisch saniert und auf LED-Beleuchtung umgestellt.

und die

man

WASVERSORGUNGSUNSICHERHEIT.ENERGIEKOSTEN.TUN?

1. Zimmer ist frei (nicht reserviert, nicht zugeteilt): Sommer 27 Grad, Winter 20 Grad

Das Projekt „Schwallwassernutzung“ wurde 2014 mit dem Energy Globe Styria Award ausgezeichnet. Eine Wärmepumpe entzieht dem abfließenden Thermalwasser (Schwallwasser) die Restwärme und produziert daraus rund 800 kw Wärme zum Beheizen der gesamten Heiltherme, TSM®-Gesund heitsoase, des Quellenhotels und der Quellenoase.

HOTEL SANS SOUCI, WIEN Haustechnik mit PMS verbunden

NACHHALTIGKEIT

Aktuell setzt man verstärkt bei der Stromerzeugung an. Seit 01.05.2021 ist eine neue Photovoltaikan lage am Parkdeck mit 160 kWp im Betrieb, in wenigen Wochen kommt noch eine zweite Anlage am Dach der TSM®-Gesundheitsoase mit 130 kWp dazu. Da mit können rund 300.000 kW Strom im Jahr erzeugt und ca. 145.000 kg CO2/Jahr eingespart werden. Das ist ungefähr so viel, wie 90 mit Diesel betriebene Autos pro Jahr emittieren (bei 10.000 gefahrenen Kilometern). Für die Zukunft ist geplant, die Anlage noch zu erweitern.

17 HOTEL TAUERNHOF, GROSSARL

Das „entwärmte“ Wasser fließt sauber und abgekühlt in den Safenbach und somit in den Kreislauf der Natur zurück.

3. Keycard steckt im Keycardleser: Sommer 24 Grad – mit der Möglichkeit für den Gast, 3 Grad +/- zu steuern – und Winter 22 Grad – wieder mit der Möglichkeit 3 Grad +/- für den Gast

Gernot Deutsch: Schon in den 80er-Jahren hat die Heiltherme Bad Waltersdorf mit der ersten Geo thermie-Heizung Europas Pioniergeist bewiesen. Seit 2013 ist eine weltweit einzigartige Heilther menkaskade im Einsatz, dank der die gesamte An lage emissionsfrei beheizt werden kann.

Christian Hettegger: Im Jahr 2016 hatten wir einen jährlichen Strombedarf von ca. 950.000 kWh, der sich mit ca. 0,088 Euro inkl. aller Abgaben zu Bu che schlug. Bei den aktuellen Strompreisen ist man hier ca. bei 0,40 Euro, Tendenz stark steigend! Im Zuge des Umbaus haben wir eine Photovoltaikan lage auf unserem Hoteldach mit 98,8 kWp errichtet. Wir produzieren damit ca. 10 % des gesamten Strombedarfs. Das senkt die Kosten beim derzeiti gen Strompreis um mindestens 40.000 Euro. Die Anschaffung einer PV-Anlage kostet ca. 1.000 Euro pro kWp, abzüglich diverser Förderungen.

Andrea Fuchs: Auf Grund des Ensembleschutzes mit dem Museumsquartier und dem Volkstheater sind im Hotel Sans Souci keine Außenjalousien er laubt. Daher gibt es auf der Straßenseite nur Innen jalousien. Das Property Management System von Protel ist mit der Haustechniksteuerung verbunden, was bedeutet, dass wir Sommer wie Winter mit drei Temperaturbereichen arbeiten:

2. Zimmer ist eingecheckt: Sommer 26 Grad, Winter 22 Grad

10 % weniger Strombedarf durch Photovoltaikanlage

QUELLENHOTEL BAD WALTERSDORF Geothermie, Sonnenenergie und Schwallwassernutzung

Norbert Wendl: Nein. Da die PV in die Balkone in tegriert ist, sind diese bei der Behörde lediglich an zeige- und nicht bewilligungspflichtig.

die lobby: Sind die Kosten mit jenen für eine herkömmliche Modernisierung vergleichbar?

die lobby: Wie kommen die Balkone bei den Gästen an?

Norbert Wendl: Wir tragen das Projekt über unsere Social Media-Kanäle aktiv an unsere Gäste heran. Das stößt auf viel Interesse!

die lobby: Herr Wendl, Ihre Familie und Sie haben das Max70 in den letzten Jahren in ein nachhaltiges Hotel verwandelt. Warum?

Norbert Wendl: Die Kosten beliefen sich auf das Doppelte einer herkömmlichen Gas-Heizung. Allein die 16 PV-Balkone haben rund 300.000 Euro ge kostet. Durch die gesetzten Maßnahmen werden wir beim Energieverbrauch in Zukunft allerdings ca. 20 % einsparen.

Norbert Wendl: Unser Team identifiziert sich mit unseren Nachhaltigkeits-Werten. Wir bieten z.B. auch Yoga, Pilates und einen Therapiegarten für unsere Mitarbeiter:innen und Gäste. Das kommt an und motiviert zum Bleiben.

die lobby: Wurden die Maßnahmen gefördert?

18 die lobby

Seit September ist das 3-Stern-Hotel Max70 in Salzburg unabhängig von Gas – es heizt, kühlt und produziert Warmwasser mit selbst erzeugtem grünen Strom. Eine 30 kWp PV-Anlage ist am Dach und auch in den Balkonen integriert. So wird jede verfügbare Fläche am Gebäude für den Sonnenstrom genutzt. Hotelier Norbert Wendl im Interview.

die lobby: Sie nutzen Ihre Balkone zur Energiegewinnung. War es schwierig, die richtigen Partnerfirmen für die Umsetzung zu finden?

die lobby: Was sagen Ihre Mitarbeiter:innen dazu? Erleichtert die „Go green“ Strategie das Recruiting?

BEST PRACTICES STROM ÜBERN BALKON

Mit der produzierten Strommenge könnten acht Haushalte versorgt werden.

Norbert Wendl: Wir konnten die Corona-Förderun gen nutzen. Für die thermische Sanierung werden vom Bund 14 % übernommen und bei allen ande ren Investitionen 7 %.

v.l.n.r.: Raffaela, Norbert, Andrea und Dominik Wendl

Norbert Wendl: Nein, gar nicht. Die Firma Fiegl+ Spielberger hat uns super beraten und in Koopera tion mit der Firma Brentner Balkone die PV-Anlage für die Balkone entwickelt. Die 16 Balkone sind mit insgesamt 27 PV-Modulen verkleidet. Weitere 22 Module wurden auf dem Dach installiert.

Norbert Wendl: Nachhaltigkeit zieht sich bei uns seit vier Generationen durch den Betrieb. Das Thema ist uns einfach wichtig. Wir setzen beim Einkauf auf Regionalität, arbeiten bei Bau- und Modernisie rungsmaßnahmen mit Firmen aus der Umgebung und hinsichtlich Energie wollten wir uns schon län ger unabhängig von fossilen Brennstoffen machen. Das ist jetzt geschafft.

die lobby: Mussten die PVAnlagen für die Balkone extra genehmigt werden?

PMS-Anbindung für noch mehr Effizienz

PARTNER

KONTAKT

Benjamin Köhler, CEO T: +49 3677 betterspace360.comanfragen@betterspace360.com7613100

ENERGIESPARENUMBAU IM HOTEL

Betterspace ist einer der führenden Anbieter für die zuverlässige und effiziente Digitalisie rung im Hotel, der dabei hilft, den Umsatz im Hotel zu steigern, operative Kosten zu sen ken, Gäste zu begeistern und gleichzeitig die Umwelt zu schonen.

Dabei funktioniert die smarte Raumsteuerung in Tagungsräumen, Restaurants und allen öffentlichen Bereichen des Hotels genauso gut, wie im Hotel zimmer.

Schon im ersten Jahr seit der Einführung der Raumsteuerung haben wir eine Heizkosteneinsparung von ca. 25 % erzielt. Zudem konnte unser Personal entlastet und der Gastkomfort erhöht werden.

Die smarte Energiemanagement-Software better.energy sorgt durch die automatische Steue rung der Heizung schnell und unkompliziert für eine Senkung des Energieverbrauchs im Hotel. Die Lö sung wird ohne Umbaumaßnahmen installiert und benötigt lediglich smarte Funk-Thermostate, Con troller für die Funkverbindung und natürlich die Software selbst.

DANIEL RUDDIES

OHNE

Sind diese drei Komponenten installiert, reguliert die Software von allein die Heizkörper und hält diese auf einem energieeffizienten Niveau. Auf diese Wei se senken Hotels die Heizkosten um bis zu 30 %.

Durch die Anbindung an ein PMS-System weiß die intelligente Raumsteuerung immer, welches Zimmer belegt ist. Nicht belegte Zimmer werden auf einem energieeffizienten Temperatur-Niveau gehalten. So ist sichergestellt, dass die Zimmer nicht auskühlen und ebenso nicht überhitzen. Checken die Gäste am Abreisetag aus, meldet das PMS-System dies der Software und die Temperatur im Hotelzimmer wird sofort gesenkt.

19 Energiemanagement-Software better.energy: Intelligent und einfach installiert

PARTNER

Das bestätigte auch das Fraunhofer Institut als un abhängige Institution.

In den vergangenen Jahren beanspruchten die Heizkosten durchschnittlich 5 bis 7,7 % vom HotelUmsatz. Durch die exorbitant steigenden Energiepreise müssen nun vor allem Hotels ihren Energieverbrauch reduzieren. Intelligente Energiemanagement-Systeme helfen bei diesem Ziel.

Inhaber Hotel Amber Stralsund

Zudem erkennt das System geöffnete Fenster und passt die Heizleistung an. Ein weiterer Pluspunkt ist die positive Auswirkung auf die Nachhaltigkeit. Der Einsatz von better.energy senkt auch umweltschäd liche CO2-Emissionen um bis zu 30 %. Das entlastet die Natur und unterstützt Hotels bei ihren Bestre bungen, umweltfreundlich zu agieren.

Limitierte Zutaten und Gerichte

Der Trend zu mehr Regionalität lässt einerseits die Wertschöpfung in der Region und stärkt vorhandene Beziehungen zu Zulieferern. Des Weiteren wirken sich die kürzeren und somit günstigeren und umwelt verträglicheren Anreisewege für die Lebensmittel auch positiv auf unseren Lebensraum aus. Neben diesem Effekt wird das Thema Regionalität mittler weile von den Gästen auch immer mehr eingefor dert und erhöht so deren Zufriedenheit.

Die Preise für Lebensmittel steigen. Dass die Kosten zumindest teilweise an die Gäste weiter gereicht werden, ist unausweichlich. Es gibt aber noch andere Stellschrauben, an denen ohne Qualitätseinbußen gedreht werden kann, so Consultant Nicolas Heidrich.

Tellerreste analysieren

TIPP: HOGAST.REGIO – regional einkaufen mit Wertschöpfung & Wertschätzung

HOGAST.AT/REGIO

Die Plattform HOGAST.REGIO gibt es seit vier Jahren. Das Motto heißt „Wirt sucht Landwirt –Landwirt findet Wirt“. HOGAST-Mitglieder sollen mit landwirtschaftlichen Produzent:innen sowie Lieferpartner:innen aus LMGH und Fachhandel, die österreichische Produkte im Sortiment haben, zusammengeführt werden. Aktuell nutzen bereits rund 500 HOGAST-Mitglieder das Angebot von 290 REGIO-Partner:innen in allen Bundesländern.

Eine Optimierung der Speisekarte könnte zum Bei spiel eine Verringerung der jeweils wechselnden Zutaten bedeuten. Die angebotenen Speisen können aus denselben oder ähnlichen Lebensmitteln und Komponenten bestehen, jedoch in ihrer Garart, Ver arbeitung oder Zusammensetzung variieren. Aus einer Karotte kann zum Beispiel eine Suppe, eine Gemüsebeilage als Püree bzw. aus Karottenstücken oder ein Karottenkuchen entstehen. Auch eine Limitie rung der Gerichte ist eine zumeist sehr effektive Mög lichkeit. Man kann das Angebot etwas einschränken und von bestimmten Gerichten nur eine bestimmte Anzahl pro Tag anbieten. Dadurch steigt zumeist auch das Interesse bei den Gästen – was nicht jederzeit verfügbar ist, wird spannend. Damit können Über produktion, Wareneinsatz etc. reduziert werden.

20 die lobby

Regional einkaufen

TEUERUNG KOSTEN SPAREN IM F&B

cher Abfälle große Einsparungen beim Warenein satz mit sich bringen. Neben dem Wareneinsatz spart man sich die Kosten für die zusätzliche Arbeit, Lagerung, Müll etc. und reduziert zudem den öko logischen Fußabdruck.

Oft werden Portionen und Beilagen zu groß dimen sioniert. Vermeidbare Lebensmittelabfälle sind „Geld im Mistkübel“. Analysieren Sie die Tellerreste, um Standardportionen gezielt anzupassen und mit einfachen gestalterischen Tricks müssen kleinere Portionen nicht nach weniger aussehen. Das Hin terfragen von Portionsgrößen, Produktionsabläufen und Buffets kann durch die Verringerung eben sol

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Beschriftung

Teller und Gläser Erfahrungsgemäß fallen beim Frühstücksbuffet weniger Lebensmittelabfälle an, wenn Dessert teller als Hauptspeisenteller verwendet werden. Wer einen größeren Hunger hat, kann jederzeit ein weiteres Mal zum Buffet gehen. Bei den Saft gläsern beim Frühstücksbuffet zeigt sich, dass bei einer Glasgröße von 0,1 – 0,15 Liter die wenigsten Reste anfallen.

Buffets optimieren

Auch die noch verbleibende Anzahl an Gästen sollte das Servicepersonal im Hinterkopf behal ten und anhand dieser die Nachbestückung vor nehmen. Besonders gegen Ende müssen nicht vom gesamten Angebot noch große Mengen ver fügbar sein.

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▪ Front Cooking

DER AUTOR

Nicolas Heidrich, Heidrich Consulting T: +43 676 heidrich-consulting.atinfo@heidrich-consulting.at4780674

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Geförderte Beratung

Gebindegrößen

UNITED-AGAINST-WASTE.AT/KUECHENPROFIT

Vorlegebesteck

Nachbestücken

Auch hier spielt die Größe eine Rolle. Mit einem größeren Löffel wird instinktiv mehr aufgeladen als mit einem kleineren.

Die am Buffet ausgestellten Speisen und Produkte sollten so exakt wie möglich (am besten auch Zu taten und Gewürze) beschriftet sein. Viele Men schen haben Unverträglichkeiten oder mögen gewisse Zutaten einfach nicht.

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Der Gast kann Lebensmittel gezielt auswählen oder abbestellen, außerdem können Portionsgrö ßen optimal angepasst werden.

Das Programm Küchenprofi[t] bietet eine individuelle Beglei tung bei der Reduktion von Lebensmittelabfällen in Küchen betrieben – von der Analyse der Abfallursachen bis zur Ent wicklung von punktgenauen Maßnahmen.

Die Größe der Anrichteplatten, Schüsseln, Ein sätze im Chafing dish etc. sollten nach dem ver fügbaren Platz am Buffet, der Anzahl der zur Ver fügung gestellten Produkte und der Anzahl der Gäste ausgewählt werden. Bei geringerer Gäste anzahl bzw. gegen Ende der Essensperiode kön nen niedrigere oder teilbare Gebinde, kleinere Schüsseln oder Platten verwendet werden.

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NACHHALTIGKEIT

Mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt sich Gu glwald-Küchenchef Julian Weiß schon lange. Im Rahmen einer Analyse durch „United against Was te“ wurde intensiv getüftelt, um Lebensmittelabfälle speziell beim Wellnessbuffet zu verringern oder gar zu vermeiden. Schließlich kam die Idee auf, die Ku chenstücke am Nachmittagsbuffet etwas kleiner zu halten. So haben die Gäste die Gelegenheit, sich durch die Kuchenvariationen zu probieren, wäh rend so wenig Kuchen wie möglich im Müll landet. Dieser kreative Lösungsansatz ist nicht nur res sourcenschonend, sondern kam auch bei den Gäs ten gut an, da lieber verschiedenste kleine als ein großes Kuchenstück probiert werden.

Der bewusste Umgang mit regionalen Lebensmitteln ist uns ein besonderes Anliegen und ist in unseren Nachhaltigkeitszielen auch so definiert.

„Der bewusste Umgang mit regionalen Lebensmitteln ist uns ein besonderes Anliegen und ist in unseren Nachhaltigkeitszielen auch so definiert,“ erklärt René Föger, Wirt & Gastgeber im STERN. Dabei geht es um einen klimabewussten Einkauf, regionale Wert schöpfung und ein authentisches Essensangebot.

Weniger Müll durch kleinere Kuchenstücke

NICHT FÜR DIE TONNE

„Das war recht einfach, solange es um „fertige“ Pro dukte ging – z.B. Käse. Sobald es um eine Weiter verarbeitung oder Verwertung ging, standen wir an“, erinnert sich der Hotelier. Es wurde dann das Wirtshauskonzept von der Küche her komplett ver ändert: „Wir beziehen jetzt beispielsweise ein Kalb im „Ganzen“ und verarbeiten es im Haus „from nose to tail“ und passen die Speisekarte laufend an. Dies machen wir auch mit Fisch, Fleisch und Gemüse.“ So würde ein Mehrwert für Kunden und Bauern geschaffen, Lebensmittel sowie Müll gespart und die Klimabilanz gesenkt. „Ein Win-win für alle!“, ist René Föger überzeugt.

Wenn´s um Lebensmittel geht, gilt: So wenig Lebensmittelabfälle wie möglich, bestes Angebot und Top-Qualität für die Gäste. ÖHV-Betriebe machen´s vor.

22 die lobby BEST PRACTICES

DER STERN, OBSTEIG Mit Butz und Stingl

GuglwaldHotel© headroomtheInSternDer© ÖHV-LehrgangWEITERBILDUNGS-TIPP:F&B-Management Der Lehrgang vermittelt kompaktes Wissen auf den Gebie ten des F&B-Controllings, der Kalkulation und der Preisge staltung. Wie immer praxisnah und spannend aufbereitet. Nächster Termin: 20. – 23.11.2023 OEHV.AT/F&B

HOTEL GUGLWALD, GUGLWALD

„Nachhaltigkeit beeinflusst alle Entscheidungen, wie wir unser Haus führen, gestalten und vorantrei ben. Die Motivation dafür ist intrinsisch: Wir sind dankbar für die Schätze der Region, aus der wir schöpfen – und agieren als Unternehmen dement sprechend respektvoll“, erzählt Philipp Altenberger. So wird das gesamte Haus mit überschüssigem Material vom benachbarten Sägewerk beheizt, die Reinigung passiert überwiegend chemiefrei und 150 kWp des Energiebedarfs wird aus der hausei genen Photovoltaikanlage bezogen. Mit demselben Bekenntnis zur Nachhaltigkeit entsteht auch das neue Spa, das im Frühjahr 2023 eröffnen wird: Von den Materialien, die zum Großteil aus der Region stammen bis hin zur Wasserminze, die im neuen Natur-See wachsen wird und dann auch im Café zum Einsatz kommt.

BIOHOTEL SCHWANEN, BIZAU Eigenanbau, Regionalität und Bio

SchwanenBiohotel©

„Das Reduzieren auf das Wesentliche ist zur Hal tung, zur Überzeugung und zum Motto im Schwa nen geworden. Erst wenn das Beste entdeckt, das Pure herausgefunden und das Überflüssige weg gelassen ist, haben wir unsere, dem Schwanen ei gene Art von Perfektion erreicht,“ ist Hotelier Ema nuel Moosbrugger überzeugt. Der Garten ist dabei ein wesentlicher Bestandteil dieser Philosophie. Immer frisch und ernteaktuell setzt das Schwanen auf Eigenanbau, Regionalität und Bio. Alles, was die Natur zum jeweiligen Zeitpunkt gibt, wird verar beitet: frisch serviert oder eingeweckt, eingelegt oder fermentiert und so für später haltbar gemacht.

HOTEL KRALLERHOF, LEOGANG Nachhaltig durch und durch

vermeiden.InderhauseigenenForschung&EntwicklungtüfteltholluanneuenRezepturenaufBasisökologischabbaubarerRohstoffe.

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HYGIENE RESSOURCENSICHERN,SCHONEN!

Zum Beispiel enthält der nachhaltige Sanitärreini ger hollueco San Top ein innovatives Biotensid, das aus einem Abfallprodukt europäischer Lebensmit telherstellung gewonnen wird. Alle Produkte der ökologischen Linie hollueco sind mit dem österrei chischen Umweltzeichen und EU-Ecolabel ausge zeichnet. Jetzt online bestellen auf hollu.shop!

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Innovative Dosiersysteme gewährleisten einen opti malen Verbrauch – so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Beispiel Inhouse-Wäscherei: Die smarte Dosiertechnik hollutech LAUNDRY MPX® kommu niziert auch mit dem digitalen Hygienemanager NOA. Über NOAconnect haben Sie das übersicht liche Reporting von Waschdaten und Gerätestatus direkt am Smartphone oder Tablet. So können Pro zesse laufend optimiert werden.

Laut der „Initiative United Against Waste“ werden in der österreichischen Gastronomie rund 175.000 Ton nen an Lebensmitteln pro Jahr weggeworfen. Jedes Lebensmittel davon hat bereits einen CO2-Fußabdruck hinterlassen und somit unnötig das Klima belastet. Eine sichere Küchenhygiene nach HACCP- & GHPVorgaben trägt dazu bei, dass weniger Lebensmittel verderben und so die Lebensmittelverschwendung verringert wird. Auch mit der richtigen Warenlagerung können Sie Kontamination

Nachhaltige Reinigungs- und Hygieneprozesse schützen die Gesundheit Ihrer Gäste und Mitarbeiter:innen, schonen die Umwelt und erhalten den Wert Ihrer Materialien. Vertrauen Sie auf die ganzheitliche Unterstützung von Hygienespezialist hollu, der mit ökologischen Produkten, regelmäßigen Schulungen und durchdachtem Service an Ihrer Seite ist.

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24 die lobby

Das Aktivhotel „Das Katschberg“ bietet mit dem „Katschberger Klimanudel Workshop“ mit Hotelier Wolfgang Hinteregger, dem Klimaessen „Vegan Alpin“ und dem Angebot „Kräuter suchen & verarbeiten“ mit Kräuterhexe Uli ein klimafreundliches und innovatives kulinarisches Angebot.

ClickCreating–GmbHKatschberghof©

NACHHALTIGKEIT

Die Gäste können sich im Hotel restaurant vom Küchenteam mit regionalen Schmankerln, AlpeAdria-Kulinarik und klimafreund lichen, rein pflanzlichen Köstlich keiten – dem Klimaessen „Vegan Alpin“ – verwöhnen lassen. Da durch wird täglich aktiv Klimaund Umweltschutz direkt auf dem Teller betrieben. Durch die rein pflanzlichen Zutaten wird die Umwelt geschont und der CO2 Fußabdruck reduziert.

GEMEINSAM HAND ANLEGEN

Dieses und weitere Klimateller-Rezepte finden Sie auf OEHV.AT/KLIMATELLER

Ein besonderes Angebot ist der „Katschberger Klimanudel Workshop“ mit Hausherr Wolfgang Hinteregger. „Die Katschberger Klimanudel ist unser Regionalgericht. Als gelernter Koch probiere ich gerne etwas Neues aus und so verpassten wir der traditionellen „Kärntner Nudel“ einen frischen Anstrich: Schwarz steht für die e4f-klimaerde. Grün steht für den Schutz der Artenvielfalt und die Liebe zur Natur. Und weiß steht für die kulturelle Symbiose“, erklärt der Hotelier die Idee. Den Gästen macht´s jedenfalls Spaß!

BEST PRACTICE

Küchenmaschinen lassen sich auch größere Mengen einfach zube reiten. Einzig auf die Art der Verpackung und Lagerung muss besonderes Augenmerk gelegt werden. Eine zeitgemäße Software unterstützt diesen Prozess.

Wobei es durchaus Alternativen gibt. In den meisten Küchen schlummert verborgenes Potenzial. Beginnend bei einer soliden Kal kulation und Planung, über die Optimierung von Arbeitsprozessen bis hin zur besseren Nutzung der bereits vorhandenen Technik.

SIMON ZALTO

Eine der schönsten Eigenschaften des Koch berufs ist, zu spüren, wie sich Produkte durch unser Tun verändern. Wir wollen Ge nuss schaffen, kreativ sein und unseren Gästen unser Können beweisen.

PRO & CONTRA

Consultant, sooptimal.at

Die am Morgen vorbereiteten Speisen er möglichen uns zur „high time“ Produkte zur Verfügung zu haben, die nur noch endge fertigt werden müssen. Dies lässt eine effi zientere Planung zu. In modernen Küchen ist das Cook & Chill- oder Cook & FreezeVerfahren längst im Einsatz. Die Vorberei tung mancher Produkte und Speisen er leichtert den täglichen Küchenbetrieb um ein Vielfaches, nicht zuletzt die Dienstplan gestaltung. Das Anrichten und die Ausgabe der Teller lassen sich auch mit weniger Mit arbeiter:innen bewältigen. Der Problemlö ser ist hier die Vorbereitung der einzelnen

Beides ist richtig. Wie im Leben generell ist auch hier nicht alles schwarz/weiß, son dern bunt. Convenience ist auf keinen Fall mit ungesundem Fastfood gleichzusetzen.

HEILANDCONVENIENCE:ODER TEUFELSZEUG?

26 die lobby

STEFAN OBERDACHER

Wer Fertiggerichte erhitzt, geht am Abend nicht mit dem Gefühl, etwas geleistet zu haben, nach Hause. Die Arbeit ist noch im mer anstrengend und schweißtreibend, aber der Sinn geht verloren. Oft werden Basis produkte wie Fonds, Suppen und Saucen ersetzt. Damit verlieren wir nicht nur an Qualität und Individualität, wir nehmen auch dem Küchennachwuchs die Möglichkeit, wichtige Grundkenntnisse zu erwerben.

Kaum ein Koch gibt die Verwendung von Convenience-Produkten gerne zu. Warum ist ihr Ruf so schlecht? Ist es nur ein Weh ren gegen Neuerung oder richtet die Ver wendung von Fertigprodukten tatsächlich Schaden in unseren Küchen an?

Consultant, simonzalto.at

So unterschiedlich wie jeder kochende Mensch Fertiggerichten gegenübersteht, genauso gespalten ist die Meinung der Gastronom:innen gegenüber ConvenienceProdukten. Für die einen ist es die Tiefkühl pizza, für die anderen die am Vormittag vor bereiteten Speisen für das Abendessen.

MitKomponenten.modernen

Lösungen brauchen wir ohne Zweifel. Der Einsatz von Fertigprodukten ist oft der schnellste Weg, aber selten der beste und niemals der einzige.

NACHHALTIGKEIT www.fieramesse.com/hotel Weitblick statt Panorama Wir machen Sie fit für die Herausforderungen von morgen. Nachhaltigkeit, Qualität und Innovation. Auf Hotel 2022 finden Sie schon heute Lösungen für Ihren Erfolg beim Gast der Zukunft. Fachmesse für Hotellerie und Gastronomie 17 – 20/10/2022 Bozen, Südtirol TicketIhr-50%um Sichern Sie sich jetzt Ihr Ticket um 12€ statt 24€ – einfach den folgenden Code in unseren Onlineshop eingeben und Ticket herunterladen: HOT22WIE060000235F5 fieramesse.com/tickets Tage4 Gastgewerbeprofis20.000Aussteller500

Im Kern geht es darum, dass in Zukunft nur mehr solche Unternehmen (optimal bzw. überhaupt) finan ziert werden können und wollen, welche nachvollzieh bare, nachhaltige und messbare Standards in allen drei oben genannten Aspekten aufweisen. Dahinter stehen machtvolle supranationale Codices etwa von Seiten der EU (SFDR-Kriterien) oder auf globaler Ebene der UNO (sustainable development goals). Klingt nach „Politik“, ist aber längst in der Wirtschaft angekommen und wird zunehmend zum echten Maßstab für Unternehmens-Finanzierung (auf Eigen kapital- und Fremdkapitalgeber-Seite).

28 die lobby

Der in diesem Zusammenhang wesentliche Begriff heißt „ESG-Kriterien“: ein Kürzel, das für die drei Begriffe „environmental, social und governance“ steht und eine umweltökologische, soziale und öko nomisch ausbalancierte Unternehmensführung als Grundlage der Finanzierbarkeit und Finanzierungs würdigkeit eines Unternehmens versteht. Dieses Kürzel ersetzt zunehmend ein anderes, das Gleiches meint, nämlich CSR (corporate social responsibility) und macht es konkret und greifbar.

„ESG IST MODE-ERSCHEINUNG“KEINEWorumgeht´s?

Und die Sache ist ernster, als manche glauben wollen. Mit ein bisschen „green washing“ ist es nicht getan: die Latte hängt hier mittlerweile hoch.

FINANZIERUNG

Flüchtlingsströme, Corona, Krieg, Inflation, Klima krise – keine Frage: wir leben in herausfordernden Zeiten – und daran wird sich auch nichts mehr än dern! Nur logisch, dass auch die UnternehmensFinanzierung von derartigen Entwicklungen nicht unbeeinflusst bleibt. Zu unterscheiden ist dabei zwischen kurzfristigen, quasi „symptomlindernden“ Aspekten (z.B. Corona-Hilfszahlungen oder staatliche Garantien) sowie dauerhaften und grundlegenden Veränderungen in der Finanzierungs-Landschaft. Von letzteren soll hier die Rede sein.

Die sogenannten ESG-Kriterien werden zunehmend zum echten Maßstab für UnternehmensFinanzierung. Worum es geht und wie man sich darauf einstellt, erklärt Tourismus-Consultant Dr. Martin Schumacher.

▪ sozial nicht gut beleumundet (vgl. das ewige Thema des problematischen Rufs der Branche als gute Arbeitgeberin)

Investoren und Financiers erwarten heute nachvoll ziehbare und beweisbare Antworten auf Fragen wie:

▪ sozial: marktgerechte faire Entlohnung, Geschlechter- und Diversitäts-Förderung, soziales, lokales und regionales Engagement des Unternehmens, Mitarbeiter:innen-orien tierte Arbeitsbedingungen (Home Office, Bildungskarenz, Gesundheits-Programme, Aus- und Fortbildungs-Systeme, ...)

ESG offensiv angehen!

▪ ökologisch intensiv (vgl. z.B. Flächenverbrauch und -versiegelung, Beschneiung, genereller Rohstoff-Verbrauch bei Wasser und Energie, Mobilitätskosten der Gäste, ...)

Sind konkrete Nachhaltigkeitsziele in der Unter nehmens-Strategie verankert und messbar?

▪

▪ ökonomisch anfällig und oft intransparent (vgl. die oftmalige Intransparenz in der Unterneh mensführung vieler Betriebe oder die oft zitierte „Krisenanfälligkeit“ der Branche etwa am Beispiel der letzten pandemiebedingten Lockdowns)

Gibt es einen jährlichen (neutralen) Ergebnis-Be richt zur Einhaltung von ESG-Kriterien, wie z.B.

▪ wirtschaftlich: an Nachhaltigkeit ausge richtete Liefer- und Wertschöpfungsketten, Lieferanten-Screenings; NachhaltigkeitsStandards bei Bau- und Sanierungsprojekten, Transparenz in der Unternehmensführung und -bilanzierung, Verankerung eines code of conduct für Management und Aufsicht, ...

▪ die offene und offensive Kommunikation der ESG-Ziele und dadurch erzielter Ergebnisse an alle Stakeholder des Betriebes

Offensive Gegensteuerung tut also Not und kann künftig zu deutlichen Erleichterungen für den Be trieb an der Finanzierungs-Front führen, so etwa durch

▪ die Bereitstellung dieser Informationen insbe sondere auch für die finanzierenden Banken als wichtiger Bestandteil für deren konditionenrele vante Unternehmens-Ratings

Und nein – das ist keine ModeErscheinung, die schon wieder „vorbeigehen wird“: ESG ist gekommen, um zu bleiben und wird über kurz oder lang wohl auch verpflichtend werden.

Dann doch besser das Thema gleich richtig und proaktiv angehen im Sinne eines – wie es in den USA heißt – „good corporate citizen“. Auch als Un ternehmer:in und Mensch werden Sie sich mit ESG-Konzept NACHHALTIG besser fühlen!

Größere Hotel-Ketten oder auch Freizeitparks erstel len international längst derartige „ESG-Bilanzen“. Ohne diese wäre es international auch kaum noch möglich, überhaupt noch Refinanzierungen bzw. sol che mit machbaren Konditionen zu erhalten. Immer wichtiger werden in diesem Zusammenhang auch Siegel und Zertifikate, die gegenüber Anleger:innen (etwa bei Fonds) diese ESG-Konformität untermauern.

Gerade der „Freizeitpark Österreich“ als selbster nannter Tourismus-Weltmeister steht in diesen Be langen mehr denn je im Schaufenster und wohl auch rasch unter Generalverdacht, ist er doch oftmals

▪ ökologisch: Wasserverbrauch und -kreislauf, Energieverbrauch und -quellen, CO2-Fußab druck des Unternehmens in seiner Gesamtheit (Lieferanten-Betriebs-Gäste-Kreislauf), Grad der Bodenversiegelung, ...

▪ das Erstellen eines kompetenten ESG-Konzeptes für den eigenen Betrieb und dessen messbare Umsetzung

DER AUTOR Dr. Martin Schumacher, MET Gründer und Geschäftsführer conos gmbh conos.at

NACHHALTIGKEIT

„Wer in Kärnten Bio-Urlaub machen will, der kommt am Daberer nicht vorbei“. So selbst bewusst präsentiert sich die Familie Daberer im Kärntner Gailtal, die seit 44 Jahren ihren eigenen, nachhaltigen Weg verfolgt. Das Bio-Hotel gilt als einer der Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und ist obendrein Leitbetrieb der weltweit ersten Slow Food Travel Region.

FÜNF SCHNECKEN UND EIN KREATIVER VOGEL

CO2-Bilanz. Die Energie kommt aus Solarzellen und Pellets. Eine neue Photovoltaikanlage wurde gerade in Betrieb genommen. Die bioklimatische Bauweise sorgt für Wohlgefühl und durch die passive Nutzung der Sonnenenergie für einen ressourcenschonen den Energieverbrauch.

Wie das Bio-Hotel „der daberer“ Nachhaltigkeit lebt

HOTELPORTRAIT

Im Jahr 1928 fasste Thomas Daberer die wirkstoff reiche Quelle am Waldrand von St. Daniel und be gründete ein Heilbad mit Kurbetrieb und Wannen bädern. 1978, zwei Generationen später, setzten Inge und Willi Daberer auf eine ganzheitliche Bio küche als Basis für ihr neu übernommenes Hotel. „Nachhaltigkeit“ war noch kein geläufiger Begriff, war jedoch genau das, was die beiden aus Über zeugung und mit viel Engagement umsetzten. Fort geführt und weiterentwickelt wird dies heute von ihren Kindern, den Geschwistern Marianne und Christian Daberer. Das Thema nachhaltige Be triebsführung („für heute und für kommende Gene rationen“) nimmt in der Familie jeder ernst. Das EUEcolabel ist eine von vielen Bestätigungen für diese Philosophie. Das Haus ist klimaneutral zertifiziert und arbeitet laufend an einer Verbesserung seiner

Nachhaltigkeit ist immer auch eine Balance aus Ökologie, Ökonomie und Sozialem. Alle drei Säulen haben ihren Wert, stehen nebeneinander und sind vor allem miteinander zu betrachten. Man kann sehr nachhaltig und gerade deshalb gleichzeitig sehr ökonomisch agieren.

Herzstück der Bio-Philosophie beim Daberer ist die Küche und ihre Zutaten. „Wir machen Vieles selber, vom Aufstrich über viel Fermentiertes und Einge legtes bis zum Kuchen und Eis. Auch unser Brot kommt zu 100 Prozent aus eigener Backstube“, unterstreicht die Hotelière. Die Küche beim Daberer ist biozertifiziert. Viele Zutaten kommen aus der Region. Österreich sowie das nahe Friaul und Slo wenien machen den Warenkorb bunt. Vegetarisch und vegan kocht man liebend gerne. „Wir glauben, dass die Wahl der Lebensmittel sowie eine span

Wertschätzung, Authentizität und Teamspirit

NACHHALTIGKEIT

Wir werden unsere Preise anpassen. Wir ar beiten hier ohnehin flexibel und so sind auch kurzfristige Anpassungen immer möglich. Gleich zeitig werden wir unsere Abläufe und Prozesse nochmals durchleuchten und gute, der Zeit an gepasste Lösungen finden.

„Wir nehmen uns viel Zeit für Innovationen. Denn es gibt so viele Facetten, mit denen wir eine Sache zukunftsfähig machen können“, erklärt Marianne Daberer überzeugt. Man sei diesbezüglich ständig in einem „Trial-and-Error“-Prozess. Beginnend mit Rei nigung und Küche („zwei ganz wesentliche Hebel“), über die Arbeitskleidung für die Mitarbeiter:innen („diese sind enorm beansprucht, da muss man sich Gedanken machen“) und die regionale Vernetzung bis hin zu Angebot, Mobilität und Kommunikation. Ganz wichtig auch der Umgangston im Hause („in spirierend, nicht belehrend – gilt übrigens auch ge genüber dem Gast“). Die vielen Auszeichnungen, die das 4-Sterne-Superior-Haus erhalten hat, seien sehr erfreulich. Aber wichtig sei nicht, dass etwas im Prospekt oder beim Hotelportal zu lesen ist. „Für uns ist es wichtig, uns zu verbessern“, lautet die selbstbewusste Ansage.

Die Reaktion der Gäste, aber auch die vielen Auszeichnungen beweisen es: Nachhaltigkeit wird geschätzt und nachgefragt. Aber wie setzen Sie die Nachhaltigkeit auch öko nomisch um?

MARIANNE DABERER ÜBER NACHHALTIGKEIT UND ÖKONOMIE

Die Energiepreise sind irrational. Trotzdem müssen jetzt die Übernachtungspreise für den Winter gemacht werden. Wie gehen Sie da vor, wenn man das Ausmaß der Steige rungen nicht wirklich kalkulieren kann?

31 Bio und Nachhaltigkeit ziehen sich durch unser ganzes Angebot, ohne dass es überall draufsteht, erklärt Hotelchefin Marianne, 43, im Gespräch mit der „lobby“ die dahinterstehende Idee. Alle diesbe züglichen Schritte seien etwas Gelebtes und kein Marketing. „Und wir haben viele Mitarbeiter:innen, denen unsere Werte auch wichtig sind. So kommen wir zu einer für den Gast stimmigen Atmosphäre“.

DER DABERER IM ÜBERBLICK

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Angeboten wird außerdem seit kurzem eine Tourismuslehre mit Slow Food-Mehrwert. Das Modell verknüpft Tourismus und Lebensmittelhandwerk. Daberer-Lehrlinge in den Berufen Köchin/Koch so wie Restaurant-Fachkraft lernen ergänzend zur Aus bildung im Hotel direkt bei den Produzent:innen, wie Lebensmittel handwerklich hergestellt werden. „Wir sehen in der Zusammenarbeit mit unseren Produzent:innen ein großes Potential für ein nach haltiges Lebensmittel-Bewusstsein. Mit unserer neuen Slow Food-Lehre wecken wir Begeisterung und Verständnis für nachhaltig produzierte Lebens mittel. Unsere Slow Food-Lehrlinge werden zu Ex pertinnen und Experten für ein nachhaltiges Lebens mittelverständnis“, lautet das Credo. Das Biohotel Daberer findet sich im Slow Food Kärnten-Guide, ausgezeichnet mit „fünf von fünf Schnecken“. Es steht damit für gelebte Slow Food-Esskultur.

Für die Urlaubsküche zuhause hat Marianne Daberer zusammen mit Küchenchef Florian Bucar und Sous chefin Stefanie Sonnleitner viele gute Ideen im Kochbuch „Tafelfreunde – das Kochbuch mit dem Vogel“ zusammengefasst. Dabei gibt es neben mehr als 100 Rezepten auch wertvolle Küchen hacks und Geschichten aus dem Hotelalltag.

nende, inspirierende Zubereitung ein Gamechanger sein können“, schwärmt die bekennende Gemüse liebhaberin. Dabei geht es nie um ein Mehr an Pro dukten, sondern immer um eine bewusste Auswahl. „Unsere Gäste wissen diesen Qualitätsfokus sehr zu schätzen“, erzählt Marianne Daberer.

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Das Interview führte ÖHV-Redakteur Heribert Purtscher

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Wenig verwunderlich, dass ein Haus, das seit fast einem halben Jahrhundert konsequent auf „bio“ und Nachhaltigkeit setzt, zum Paradebetrieb der ersten Slow Food Travel Region der Welt geworden ist. Marianne Daberer („Wir denken gerne über die umliegenden Kärntner Berggipfel hinaus“) ist nicht nur Obfrau der „Arge Slow Food Travel“, sondern auch Gründungsmitglied des „Slow Food Convivium Alpe Adria“.

32 die lobby

Dem Vogerl begegnet man beim Daberer immer wieder. Augenzwinkernd erinnert es an eine Zeit vor über 40 Jahren, als die Dorfbewohner:innen die Philosophie des Hotels noch kopfschüttelnd abge tan und gemeint hatten, die Daberer hätten wohl einen Vogel. Heute steht das fröhliche Symbol für Kreativität: Angebote auch mal anders zu denken und neue Wege zu gehen. „Der Vogel ist wie wir“, erklärt die Autorin schmunzelnd. Er stehe für au thentisches Anders sein. Nachhaltigkeit funktionie re nur, wenn sie rund ist. Rund gelebt und nicht nur konzipiert. So erzählt es #diemitdemvogel.

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Das Kochbuch mit dem Vogel

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„Daberer Slow Food-Lehre – eine Ausbildung für die Esskultur der Zukunft“

Gegründet 1928 als Heilbad mit eigener Kalzium-Magnesium-Quelle Seit 1978 Bio- und Nichtraucher-Haus Gelegen auf 710 m Seehöhe in der weltweit ersten Slow Food Travel Region Hotelführung durch die Geschwister Marianne und Christian Daberer 4-Sterne Superior Hotel mit 44 Zimmern und 82 Betten 50 Mitarbeiter:innen, davon 5 Lehrlinge Relax Guide 2022: 18 Punkte, 3 Lilien EU-Ecolabel; Grüne Haube; klimaneutrales Hotel; Mitglied „Pretty Hotels“ Aktuelles Projekt: Neues (zweites) Mitarbeiter:innen-Teamhaus, bestehend aus 10 Tiny Apartments und einem Team-Café

Welche Aktivitäten kann man mit Kindern unterneh men, um ihnen Nachhaltigkeit näherzubringen? Ab welchem Alter verstehen Kinder die Zusammen hänge und damit auch die Anstrengungen zu mehr

erklärt uns, dass Kin der unter zwölf Jahren meistens noch keine komple xen Ursache-Wirkungszusammenhänge verstehen. Erwachsene verstehen, dass Handlungen in der Gegenwart Auswirkungen in der Zukunft haben. Für Kinder ist diese Vorstellung, je jünger sie sind, noch nicht begreifbar. Komplexe Themen wie Nach haltigkeit oder Klimawandel müssen ihnen also mit einfachen, praxisnahen Beispielen erklärt werden.

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Kinder ansprechen

Für kleinere Kinder von 2–7 Jahren sollte ein Schwer punkt auf das aktive Handeln im Hier und Jetzt gelegt werden. Erklären kann man sehr gut, welche Lebensmittel wie und wann bei uns wachsen. Man kann aufs Feld gehen oder in einem hoteleigenen Gemüsegarten die verschie denen Sorten erklären. Am besten kreiert man dazu eine tolle Vorlesegeschichte mit einem „Helden“. Im Kinderclub kann Nachhaltigkeit durch gemeinsames Kochen, gemein same Abfallprojekte, Upcycling-Bastelideen, Begegnungen mit Flora und Fauna und auch kleinen naturwissenschaft lichen Experimenten vermittelt werden.

Besonders in Familienregionen und in Hotels mit der Zielgruppe Familien wird überlegt, wie man das Thema Nachhaltigkeit schon Kindern erklären kann. Kinder sind eine wichtige Zielgruppe, sie bestimmen zu 60 % die Urlaubsentscheidung mit und wollen über Ihre Nachhaltigkeitsthemen informiert werden.

PARTNER MIT KINDERN NACHHALTIGKEITÜBERSPRECHEN

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DIE AUTORIN

Wie können Sie Ihren jungen Gästen die Zusammenhänge von Nachhaltigkeit und Tourismus erklären und so ein positives Bewusstsein für Ihren Betrieb schaffen? Expertin Ursula Weixl baumer-Norz mit Tipps.

Mit Kindern von 7–11 Jahren kann man schon über kon krete Zusammenhänge sprechen. Auch im Marketing sind diese Kinder schon wichtige Ansprechpartner:innen. Wir empfehlen, dass sich diese Erklärungen um den Lebens mittelpunkt des Kindes drehen – also um Aktivitäten im Haushalt, in der Schule oder im Hotel. Sie können schon über Themen wie Regionalität, Fleischkonsum oder Pro duktion Ihrer Lebensmittel erzählen. Kinder dieser Alters gruppe haben generell viel Interesse an diesen Themen und wollen Neues erfahren.

PRAKTISCHE TIPPS

Ursula Weixlbaumer-Norz ist Expertin für Kinder- und animationsbox.comkidsandfunconsulting.comFamilien-Marketing.PARTNER

Kinder von 12–14 Jahren sind manchmal schon richtige „Klima-Aktivisten“, haben schon konkrete Vorstellungen zum Klimawandel und waren vielleicht schon auf einer „Fridays for future“-Demonstration. Hier ist es wichtig, be reits im Marketing auf Ihre Nachhaltigkeitsthemen hinzu weisen – am besten in kurzen knackigen Videos – Youtube oder tik tok bieten sich an. Hier können Sie richtig punkten!

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DieNachhaltigkeit?Entwicklungspsychologie

Am besten gehen wir nach Altersgruppen vor, wenn wir gute Erklär-Methoden für Kinder finden wollen:

Für ÖHV-Mitglieder haben wir die GRATIS Kinder-Animation „Mein nachhaltiges Insek tenhotel“ reserviert. Schicken Sie einfach eine E-Mail an office@animationsbox.com und Sie bekommen eine komplette Anleitung.

„ALLE SOLLEN GEWINNEN“

hotelhenriette.at/supersusi.com©

die lobby: Herr Mag. Pastuszyn, Ihr Hotel Henri ette ist das erste und einzige Hotel in Wien, das nach der Gemeinwohl Ökonomie arbeitet. Wie kam es dazu?

die lobby: Was ist für Sie das Besondere an der Gemeinwohl Ökonomie?

am Markt sowohl für Mitar beiter:innen als auch für Gäste unterscheidbar. Unsere Mitarbeiter:innen arbeiten in einem Betrieb, der sich zu einem Ziel bekennt. Das ist für viele interessant, weil sie wissen, wohin die Reise geht und welche Werte gelebt werden. Die Gäste profitie ren von einem hochwertigen Produkt: Sie genießen ihre Reise und können sicher sein, dabei in einem Hotel zu sein, das Verantwortung für Mensch und Umwelt lebt. Wir reinigen die Zimmer z.B. völlig ohne Chemie, mit Mikrotrockendampf. Damit kom men kaum Chemikalien ins Abwasser, wir haben den Wasserverbrauch reduziert, die Gesundheit unserer Mitarbeiter:innen hat sich verbessert (Allergien sind z.B. weniger geworden) und unsere Gäste profitieren von einem guten, gesunden Raumklima. Stellen Sie sich mal vor, was es be deutet, wenn Mitarbeiter:innen und Gäste dieses Reinigen einfordern würden. Was es für die Umwelt bedeuten würden, wenn alle Gewerbebetriebe so reinigen würden!

Das Hotel Henriette ist das erste Wiener Hotel mit Gemeinwohl-Bilanz. Diese misst, wie ein Unternehmen die Grundwerte – von der Menschenwürde über die Nachhaltigkeit bis hin zur Mitbestimmung – erfüllt. Ein Interview mit Hotelier Mag. Georg Pastuszyn.

Nachhaltige Gastgeber im Hotel Henriette: Verena Brandtner-Pastuszyn & Georg Pastuszyn

Georg Pastuszyn: Die Gemeinwohl-Ökonomie lebt den Grundsatz, dass alle gewinnen sollen. Sie hilft, uns als Betrieb strategisch und konsequent weiter zuentwickeln und über das Unternehmen in ganz heitlicher Weise nachzudenken – von Umwelt über Finanzveranlagung bis hin zu Lieferant:innen und WirMitarbeiter:innen.machenunsdamit

Georg Pastuszyn: Die Gemeinwohl-Ökonomie hat uns gefunden. Das ist ein Konzept, in dem wir uns sofort erkannt haben. Plötzlich hatten wir einen Na men und einen Rahmen für das, was wir schon seit Jahren gemacht haben.

34 die lobby GEMEINWOHL-ÖKONOMIE

Leitfaden „E-Ladestationen in der Hotellerie“

OEHV.AT/LEITFAEDEN

Georg Pastuszyn: Die Bilanz per se kostet einige hundert Euro, dann kommt die Mitgliedsgebühr hin zu. Und natürlich die Zeit, die es braucht, um den eigenen Betrieb unter die Lupe zu nehmen und den Bericht zu schreiben.

Leitfaden „Energiemanagement in der Hotellerie“

Der digitale Leitfaden führt Sie Schritt für Schritt zu einem effizien ten Energiemanagement. Er gibt Anleitung zu einem ersten Selbstcheck und informiert über Kosten/Nutzen sowie Zeitaufwand und Komplexität von Maßnahmen im Bereich Gebäude, Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung, Kühlung, Küche, Wäscherei, Wellness und Beleuchtung.

NACHHALTIGKEIT

KLIMAAKTIV.AT/ENERGIESPAREN/TOURISMUS

Vielen Dank für das Gespräch!

Georg Pastuszyn: Die Gemeinwohl-Bilanz per se braucht keine Implementierung: Sie ist eine Be standsaufnahme des Betriebes in 20 verschieden

Georg Pastuszyn: Wer sich so klar zu etwas be kennt wie wir, steht immer in der Auslage und schürt entsprechend hohe Erwartungshaltungen. Das im mer auf den Boden zu bringen, ist schon eine Her ausforderung. Denn wir sind nicht perfekt. Wir sind ein lernender Betrieb.

die lobby: Was kostet es, nach der GemeinwohlÖkonomie zu bilanzieren?

die lobby: Wie aufwändig war die Implementierung und wie sieht es aktuell mit dem Aufwand aus?

HILFESTELLUNG FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT: DIE ÖHV-LEITFÄDEN

Bereits mit kleinen Maßnahmen lässt sich im Hotelalltag Abfall vermeiden: Braucht es wirklich unzählige Flaschen Duschgel, Shampoo und Bodylotion? Kann die Pausenverpflegung für das Seminar vielleicht unverpackt angeboten werden? Dieser Leitfaden bietet jede Menge Ideen für die Praxis.

Der Leitfaden enthält eine Checkliste für die Errichtung einer E-Ladestation, zahlreiche Berechnungsbeispiele rund um die Kos tenplanung sowie Infos zu Fördermöglichkeiten und Erfahrungs berichte aus der Praxis.

Themenfeldern. Diese werden erfasst, bewertet und auditiert. Je nach Betrieb dauert das unter schiedlich lange. Das Wissen um die GemeinwohlÖkonomie ist ein stetiger, laufender Prozess. Er braucht viel Reden, Erklären und v.a. Leben.

Leitfaden „Abfallvermeidung in der Hotellerie“

die lobby: Wo sehen Sie im Henriette die größten Herausforderungen in der täglichen Umset zung der Gemeinwohl Ziele?

Sie kennen das – wir können das.

... mit Karte, bitte!

STRANGANALLEEINEM

1. KLARHEIT SCHAFFEN

Bieten Sie Ihren Gästen und Mitarbeiter:innen um weltfreundliche Alternativen an – z.B. den Verzicht auf die Zimmerreinigung, Bio-Alternativen auf der Speisekarte, ein Mitarbeiter:innen-Fahrrad für den Arbeitsweg. Man kann auch mit einem Goodie (mehr Leistung statt Preisreduktion!) zum Auspro bieren der umweltfreundlichen Alternative anregen. Wichtig: Die Alternativen sichtbar kommunizieren!

Wie kann es gelingen, das Thema Nachhaltigkeit er folgreich im Betrieb zu implementieren? Ein wesent licher Faktor ist die Begeisterung der Mitarbeiter:in nen und Gäste. Hier eine kurze Anleitung zum Start:

Ein weiteres Motto lautet „informieren statt beleh ren“. Das gelingt am besten, indem Geschichten erzählt werden. Mögliche Beispiele: Der Kaffee, der mit dem Segelboot übers Meer gebracht wird. Die Henne Berta, die man im eigenen Hühnerstall be suchen kann und die das Frühstücksei legt. Der Lieferant aus dem Ort, mit dem man seit Generatio nen zusammenarbeitet. So wird Nachhaltigkeit greifund erlebbar!

DIE AUTORIN Mag. a Claudia TEAM|ManufakturPlot claudia.plot@team-manufaktur.atGmbH

Verschaffen Sie sich selbst Klarheit über die Nach haltigkeitsmaßnahmen, die Sie im Betrieb umset zen (möchten). Welche Ziele sollen erreicht werden und welche Rahmenbedingungen gibt es dafür? Welche Botschaft möchten Sie senden?

Ist der Unternehmensleitung die Nachhaltigkeit ein Herzensanliegen, ist der größte Schritt zum Erfolg bereits getan. Dadurch entstehen Ehrlichkeit und Authentizität. Sie wirken glaubwürdig und man sieht, wie Sie mit gutem Beispiel vorangehen, was die Gefahr des Greenwashings bannt. Sie können dadurch auch Freiräume für Mitarbeiter:innen und Gäste schaffen, sich aktiv einzubringen, wodurch oft die besten Ideen entstehen.

Wer Nachhaltigkeit im Hotel leben will, braucht nicht zuletzt Gäste und Mitarbeiter:innen mit an Bord. Wie das gelingt, erklärt Expertin Claudia Plot.

NACHHALTIGKEIT

Die Transformation zur Nachhaltigkeit gelingt nicht von heute auf morgen, sie braucht Zeit. Doch jeder ehrliche (!) kleine Schritt ist ein wichtiger Beitrag zum großen Ganzen. Fangen Sie einfach an!

2. INFORMIEREN

4. MIT GUTEM BEISPIEL VORANGEHEN

Das Motto lautet hier „to tell is to sell“. Reden Sie darüber, was Sie tun und erreichen möchten, und warum Ihnen diese Maßnahmen wichtig sind. Das begeistert, da der Wunsch, einen Beitrag zum „gro ßen Ganzen“ leisten zu können, bei Mitarbeiter:in nen und Gästen sehr ausgeprägt ist.

3. ALTERNATIVEN ANBIETEN

STRATEGIE

KONTAKT

SLEEP TIDY sorgt in den drei Hotels des Kurhauses Bad Gleichenberg für einwandfrei hygienische Matratzen – gerade im Schlaf finden unsere Gäste die perfekte Wohlfühlatmosphäre zum Entspannen und zur Regeneration. In den Tagesbetrieb gliedert sich SLEEP TIDY nahtlos ein, entlastet unser Etagenteam und begeistert unsere Gäste. Matratzenhygiene aktiv kommuniziert? Gestern kaum vorstellbar, heute für uns Standard.

URSULA HÜTTNER

einem Pool – und drückt damit nicht nur den hohen Stellenwert in der Bewertung aus, sondern spiegelt auch die hohe Erwartungshaltung des Gastes in diesem sehr sensiblen Bereich wider.

Dass allein die Tatsache, auf einer fremden Matratze zu nächtigen, bei Gästen Unbehagen auslösen kann, ist keine Erfindung von COVID-19. Durch die Pan demie wird dieses sensible Thema jedoch noch ein mal in den Vordergrund gerückt. Und genau hier rückt SLEEP TIDY ins Feld!

Wir reinigen Ihre Mat ratzen vor Ort, außerhalb des Hauses: In 4 hochintensiven, vollauto matischen Reinigungs schritten kümmert sich unsere mobile Reini gungsanlage zuverläs sig um Viren, Bakterien und Hausstaub! Schon 30 Minuten später kehren die Matratzen hygienisch gereinigt ins Zimmer zurück. Bis zu 180 Stück am Tag!

Die Hotelbewertungsrichtlinie honoriert eine jähr liche Tiefenreinigung mit 10 Punkten – entspricht HYGIENISCHE MATRATZEN

ODER: Das Leintuch des Schweigens?

38 die lobby

Hausleitung Das Kurhaus Bad Gleichenberg

In keinem Bereich eines Hotels verbringt der Gast mehr Zeit als im … Bett. Schenken Sie dieser Domäne erhöhte Aufmerksamkeit – denn: Ausgeruhte Gäste sind glückliche Gäste!

Unser nachhaltiges Reinigungsverfahren – ohne chemische Reinigungsmittel – basiert auf den na türlichen, hochwirksamen Reinigungsverfahren der Natur. Zum Wohle von Gast und Umwelt!

Führen Sie das SLEEP TIDY-Zertifikat und signalisie ren Sie so die hohe Hygienequalität Ihres Betriebes! Die Integration unserer Kommunikations-Tools in Ihre Online- und Print-Kommunikation ermöglicht es Ihren Gästen, sich von höchsten Hygienestandards bereits vor der Buchung zu überzeugen – für profundere Buchungsentscheidungen zu Ihren Gunsten!

Gutes tun und darüber reden! Buchungsentscheidungen hängen laut einer deut schen Erhebung überwiegend von der wahrgenom menen Sauberkeit (95 % Zustimmung) und dem Komfort der Betten (94 %) ab – dies darf auch in der Kundenkommunikation nicht unberücksichtigt blei ben. Wir haben daran gedacht – und bieten voll ständig integrierte Marketing-Tools, über welche Sie Ihren Kunden klar mitteilen können, dass Sie größten Wert auf dieses hochsensible Hygienethema legen.

SLEEP TIDY GmbH | T: +43 660 4411111 office@sleeptidy.at | sleeptidy.at

PARTNER

NACHHALTIGKEIT

WÄSCHEREIKOSTEN

Am besten für die Planbarkeit wäre natürlich, gleich bei der Buchung zu wissen, in welchen Intervallen eine Zimmerreinigung gewünscht wird. Ein Anreiz könnte zum Beispiel eine günstigere „Green Rate“ sein. Die ist nicht nur ein monetäres Zuckerl, son dern schafft im Optimalfall auch Klarheit über die in der Rate inkludierte Leistung und hilft im OnlineVertrieb, weil man mit einer günstigeren Rate in so manchen Suchergebnissen nach oben wandert.

Angesichts der steigenden Energiekosten sind man che Hotels binnen Jahresfrist bereits zweimal mit Preiserhöhungen der Wäscherei konfrontiert worden. Weniger Wäsche ist also nicht nur gut für die Umwelt.

DANKE!NEIN

RESSOURCEN SCHONEN ZIMMERREINIGUNG?

Es gibt also viele gute Gründe, um das Projekt „Verzicht auf Zimmerreinigung“ anzugehen. Beispiele, wie es Kolleginnen und Kollegen in der Praxis bereits umgesetzt haben, finden Sie unter

GREEN RATE

Viele Gäste haben mittlerweile gelernt, wie sie sig nalisieren können, welche Handtücher gewechselt und welche weiterverwendet werden sollen. Solche Gäste sind eventuell auch dafür zu begeistern, aus Nachhaltigkeitsgründen auf Bettwäschewechsel oder Zimmerreinigung zu verzichten und damit Strom, Wasser, Amenities oder Reinigungsmittel zu sparen. Vor allem, wenn die Wahlmöglichkeit gut kommuniziert wird, oder es eine Belohnung gibt bzw. pro nicht gereinigtem Zimmer ein Umweltoder Sozialprojekt unterstützt wird.

39NACHHALTIGKEIT

OEHV.AT/VERZICHT-AUF-ZIMMERREINIGUNG

Ist es gerade bei kurzen Aufenthalten sinnvoll oder gewünscht, dass täglich das Zimmer gereinigt wird? Kann auch bei längeren Aufenthalten die eine oder andere Reinigung ausgelassen werden? Wie entscheiden sich die Gäste, wenn man ihnen die Wahl lässt bzw. Anreize zum Verzicht setzt? Kommunikation ist das Schlüsselwort!

WIN-WIN

Manchen Hoteliers konnten über ein Goodie, das für den Verzicht auf Zimmerreinigung gegeben wurde (z.B. Gutschein für die Bar oder ein Produkt aus dem Wellnessbereich) sogar Umsatzzuwächse erzielen. Grund dafür: Die Gäste sind motiviert, Rabatte oder Vergünstigungen zu nutzen!

ENTLASTUNG HOUSEKEEPING

Natürlich entlastet jedes Zimmer, das nicht geputzt werden muss, Ihr Housekeeping-Team. Je früher Sie mit dem Gast klären können, ob und wann er bzw. sie auf eine Reinigung verzichten möchte, desto besser können Sie disponieren – und mit der Zeit ergeben sich Erfahrungswerte.

Ich hatte mich so auf den Familienurlaub gefreut! Doch zwei Tage vor der Reise brach ich mir einen Zeh. Der Skiurlaub war erledigt, ich musste stornieren. Der Mitarbeiter der Europäischen meinte nur, das könne ja jedem einmal passieren und sorgte gleich für den Ersatz sämtlicher Kosten.

SICHER IN DEN URLAUB. DU REIST NICHT ALLEIN. europaeische.at/anita

Nach dem Unfall war an Skiurlaub nicht zu denken …

2.435 EURO ERSETZT.

Anita L., 34 Jahre

Ist für Sterne-kategorisierte Betriebe eine Minibar Pflicht?

Leidglich für 5-Stern-Hotels ist eine Minibar gemäß Kriterienkatalog 2020-25 ein „Muss“, 4-Stern-Häu ser können alternativ auch mit einer Maxibar oder 16 Stunden-Roomservice arbeiten. Für bis zu 3-Ster ne ist die Minibar nicht erforderlich. Alternativen zur Minibar finden Sie auf unserer Website.

OEHV.AT/ALTERNATIVEN-ZUR-MINIBAR

SERVICE ALLES WAS RECHT IST!

Was ist zu beachten, wenn man die Gästemeldung papierlos abwickeln möchte?

41NACHHALTIGKEIT

Sie fragen, Maria antwortet. Als Leiterin des ÖHV-Mitgliederservices kümmert sich Maria Wottawa um Ihre Anliegen und berät Sie in Rechtsfragen. Hier Ihre Antworten auf häufige Fragen unserer Mitglieder im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit im operativen Hotelbetrieb.

KONTAKT: Maria Wottawa, mitglied@oehv.at

Grundsätzlich wird ein Hotelgast davon ausgehen, dass das Zimmer täglich gereinigt wird. Beinhaltet eine Rate keine Zimmerreinigung, so sollte das daher klar und deutlich dargestellt werden (z.B. günstigere „Green Rate“ für Kurzaufenthalte ohne Zimmerrei nigung oder Apartment mit Endreinigung). Für alle kategorisierten Hotels gilt, dass auf Wunsch täglich Handtücher zu wechseln sind und die tägliche Zim merreinigung Pflicht ist, der Gast aber optieren kann, darauf zu verzichten. Bei 1- bis 3-Sterne-Hotels ist die Bettwäschen mindestens einmal pro Woche zu wechseln, bei 4- und 5-Sterne-Hotels mindestens zweimal pro Woche – jeweils mit Opt-Out-Möglich keit für den Gast. Auf Wunsch des Gastes müssen Hotels mit 4 und mehr Sternen laut Kriterien die Bettwäsche täglich wechseln. Wie Hotels ihre Gäste auf Verzicht von Zimmerreinigung oder Bettwäsche wechsel hinweisen und welche Einsparungen hier möglich sind, lesen Sie auf unserer Website.

Muss ein Hotelzimmer täglich gereinigt werden?

OEHV.AT/VERZICHT-AUF-ZIMMERREINIGUNG

Auch digitale Gästeverzeichnisblätter müssen laut Innenministerium eine laufende, nicht veränderbare Nummerierung haben und 7 Jahre lang so gespei chert werden, dass sie auf Verlangen der Melde behörde auch auffindbar sind. Anordnung bzw. Layout kann in einer digitalen Version natürlich variieren, der Wortlaut ist aber exakt vom gesetzlich definierten Gästeverzeichnisblatt zu übernehmen. Für etwaige Übersetzungen gibt es keine offizielle Vorlage. Bei elektronischer Abwicklung muss gewähr leistet sein, dass der Gast seine Unterschrift unmit

telbar neben den Daten leistet, weil er/sie damit die Richtigkeit der Angaben bestätigt. Angaben und Unterschrift sind auch als Einheit abzuspeichern (nicht z.B. Unterschrift getrennt als eigenes File). Wenn man beim Check-in zusätzlich Daten abfragen möchte (Mail, KfZ-Kennzeichen, Einwilligungen nach DSGVO etc.), so muss für den Gast ganz eindeutig erkenntlich sein, dass es sich dabei – entgegen den gesetzlichen Erfordernissen für das Gästeverzeich nisblatt – um rein freiwillige Angaben handelt. Zu sätzlich erhobene Daten sind separat abzulegen.

OEHV.AT/GAESTEVERZEICHNISBLATT

WIR ERFOLGE.MIERENPROGRAM-HotelsoftwareCloudHotelsoftwareWellness-,Spa-&SeminarraumverwaltungGäste-AppChannelManager&OnlineBuchung www.casablanca.at

NACHHALTIGKEIT Wissensvorsprung durch internationale Projekte. ÖHV-VORTEILKNOW-HOW-TRANSFER#FÜRDICH735

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In Österreich wurden aus 44 Bewerbungen – übrigens gab es in keinem anderen Land mehr – folgende Teilnehmer ausgewählt: Alpenresort Schwarz, Mieming Hotel Aviva, St. Stefan-Afiesl Hotel Brennseehof, Feld am See COOEE Alpin Hotel Bad Kleinkirchheim Hotel Johann Strauß, Wien Lederer‘s Living - the smart hotel, Kaprun Mavida Haidvogl, Zell am See Hotel Mühlfunviertel, Klaffer am Hochfit Ferienhof Neusacher Moser, Weissensee Schloss Lerchenhof, Hermagor-Pressegger See Hotel Schloss Seggau, Leibnitz

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Mehr unter OEHV.AT/ETGG2030

Das Projekt European Tourism Going Green (ETGG 2030) unterstützt europäische Tourismus betriebe auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Die ÖHV koordiniert das Projekt für Österreich und freut sich über reges Interesse und 11 ausgewählte Hotels.

Welche Leistungen bekommen die Teilnehmer:innen?

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Die Projektabschlusskonferenz wird von der ÖHV organisiert und findet von 03. bis 04. Mai 2023 im Austria Trend Hotel Savoyen in Wien statt. Die Konferenz bietet eine einmalige Networking-Chance für die zertifizierten KMUs. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist gegen eine geringe Teilnahme gebühr auch für andere Betriebe möglich.

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EU-PROJEKT ETGG 2030

Die Teilnahme ermöglicht den KMUs die Inanspruch nahme von kostenlosen Schulungs- und Beratungs leistungen, eine Umweltzeichen-Zertifizierung sowie Erfahrungsaustausch und Kommunikation auf euro päischer Ebene.

DIESE BETRIEBE SIND DABEI!

Co-funded by the COSME programme of the European Union

Wo werden die Ergebnisse präsentiert und können auch andere Betriebe davon profitieren?

Das Projekt „European Tourism Going Green (ETGG) 2030“ zielt darauf ab, die Nachhaltigkeits performance von kleinen und mittleren Unterneh men (KMU) im europäischen Tourismussektor mit Hilfe von EU-Fördergeldern zu verbessern. Insge samt haben sich 167 KMU in den 6 Projektländern (AT, BG, DE, HR, IT, RO) um die Teilnahme bewor ben. Ein internationales Auswahlkomitee traf die endgültige Entscheidung.

können mit Ihren Werken Teil der „Presse“-SCHAU werden. Melden Sie sich für ein persönliches Beratungs gespräch über unsere Website oder direkt via E-Mail bei Ursula ursula.boehm@diepresse.comBöhm:

Inmitten eines Fests für alle Sinne präsentieren wir auf über 5000 m 2 Aus stellungsfläche außergewöhn liche Trends, Innovationen und Einzelstücke zum Angreifen, Spü ren und Ausprobieren. Und Sie

Werden Sie Aussteller:in! 4.–6. 11. MARX HALLE Schau.DiePresse.com

Ich selbst bin in einer großen Familie am Wiener Stadtrand aufgewachsen. Schon früh habe ich von meiner Mutter die richtige Mülltrennung gelernt. Mein Vater hat mir unsere Verantwortung gegen über der Tier- und Pflanzenwelt nähergebracht. Meine Geschwister und ich verbrachten mit unseren Haustieren die meiste Zeit im Garten oder auf den umliegenden Feldwegen. Auf diese Art habe ich die Natur zu schätzen gelernt.

Wir haben in dieser Ausgabe viel zum Thema Nachhaltigkeit gelesen. Aber was meinen die, die es am meisten betrifft – die Jungen? ÖHV-Mitarbeiterin Paula Kämpf meldet sich zu Wort.

NACHHALTIGKEIT

Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.

„DIE MENSCHHEIT MUSS SICH SELBST RETTEN.“

Manche mögen sich jetzt fragen, wie das Interesse an Tourismus und die Überzeugung zur Nachhaltig keit zusammenpassen. Die Antwort ist einfach: gibt es keine sehenswerte Natur mehr, gibt es auch kei nen Tourismus mehr. Ich denke, dass gerade Öster reich besonderes Glück hatte und wir somit eine große Verantwortung für Flora und Fauna in unse rem Land tragen. Meiner Meinung nach müssen wir uns als Individuen, aber auch als Gesellschaft die Frage stellen, wie wir unsere Zukunft gestalten wol len. Brauchen wir täglich unser Schnitzel am Teller? Müssen wir mit dem Flugzeug an exotische Orte reisen, oder steckt unsere Heimat nicht voller be eindruckender Orte – voller hoher Berggipfel und tiefer Badeseen?! Ich denke, wenn wir uns alle da rauf besinnen, was wirklich wichtig ist, dann erkennen wir schnell, dass ein nachhaltiger Lebensstil die ein zige Lösung für eine lebenswerte Zukunft darstellt.

NEXT GENERATION

PAULA KÄMPF, BA Kümmert sich im ÖHV-Team um Projekte zum Thema Nachhaltigkeit.

Als ich jünger war, habe ich die Bedeutung dieses Zitats nicht wirklich verstanden. Heute verstehe ich es. Wir schlittern von einer Krise in die nächste, ver spüren nach Pandemie, Krieg in Europa und einer drastischen Inflationsrate eine gewisse Endzeit stimmung. Keiner möchte sich mit der Klimakrise auseinandersetzen, doch das müssen wir, wollen wir diese Erde weiterhin bewohnen. Die derzeitigen Klimakatastrophen wie Dürre, Hitzewellen, Hoch wasser oder Waldbrände zeigen uns, wie verletz lich die Menschheit ist. Soziale Unruhen und Flüchtlingsbewegungen sind Auswirkungen, die unsere Zukunft ebenso prägen werden. Das sind Fakten. Die Konsequenzen des, durch fossile Roh stoffe befeuerten, immensen Wirtschaftswachs tums der letzten Jahrzehnte führen zu einer Welt, in der jeder Sommer heißer ist als der letzte. Doch die Menschheit muss sich selbst retten. Auf die Vernunft der geldgierigen Konzerne kann man sowieso nicht setzen, also setze ich auf die Macht der vielen, die Macht der intelligenten und aufgeklärten Bürger:in nen. Denn immer mehr Menschen interessieren sich für einen nachhaltigen Lebensstil.

Stephanie Birk: Um ehrlich zu sein, war es das gute Klima im ÖHV-Lehrgang „Online Marketing“, tolle Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen, Inputs der Vortragenden, das Rundumprogramm beim ersten Lehrgang und die Empfehlung von anderen Teilnehmer:innen.

Gerade in herausfordernden Zeiten ist es wichtig, sich Know-how zu holen, um Weichen richtig stellen und Prozesse optimieren zu können. Der ÖHV-Campus bietet dazu ein maßgeschneidertes Programm!

ÖHV: Haben Sie auch für die Zukunft Inputs aus dem Lehrgang mitgenommen?

Das Interview in voller Länge: OEHV.AT/INTERVIEW-STEPHANIE-BIRK

ZEIT FÜR WEITERBILDUNG!

ÖHV: Gibt es oder gab es im Hotel Stäfeli im Hinblick auf den Zimmerverkauf bzw. die preisliche Gestaltungen irgendwelche besonderen Herausforderungen, die Sie durch den Lehr gang meistern konnten?

Ein Interview mit Lehrgang-Absolventin Stephanie Birk, Juniorchefin vom Hotel Garni Stäfeli in Zug bei Lech am Arlberg

umgesetzt. Was die Preise für die Saison 2022/2023 anbelangt, berechnen wir alle Buchungen, die bis An fang Oktober eingehen, mit einer Preissteigerung von etwa 7 %. Ab Oktober kalkulieren wir eine Preiserhö hung von etwa 15 % im Vergleich zum letzten Winter.

Stephanie Birk: Ich habe festgestellt, dass unsere aktuelle Preisstruktur eigentlich sehr veraltet ist und dass wir uns ruhig trauen können, in Zukunft Verände rungen umzusetzen. Nach dem Lehrgang haben wir Änderungen hinsichtlich der Bepreisung der Wochen tage vorgenommen und Ab-Preise fokussiert bzw.

MODUL 2: 08.– 11.11.2022, Kitzbühel

Gerade die Teuerungen der letzten Monate haben auch den Vertrieb in der Hotellerie beeinflusst und viele Hotelières und Hoteliers stellen fest: „Wir soll ten unsere Preis- und Vertriebsstrategie überden ken!“. Der passende ÖHV-Lehrgang „Preisgestal tung und Vertrieb“ startet schon am 18. Oktober! Hier erfahren die Teilnehmer:innen in insgesamt 8 Kurstagen alles rund um die Stellschrauben und Hebel, mit denen sie die eigenen Preise und somit den Umsatz beeinflussen und steigern können.

46 die lobby

NEUE PREISSTRATEGIE IN VORBEREITUNG – DANK ÖHV-LEHRGANG

Infos und Anmeldung: OEHV.AT/PUV

ÖHV-CAMPUS

MODUL 1: 18.– 21.10.2022, Großarl

ÖHV: Was hat Sie dazu bewogen, den Lehrgang „Preisgestaltung und Vertrieb“ zu besuchen?

Stephanie Birk: Ja. Damit wir in Zukunft am Markt preislich bestehen können, werden wir auf dynami sches Pricing setzen und unseren Vertrieb auch in Richtung Revenue Management ausrichten. Die Grundvoraussetzungen dafür habe ich gleich nach dem Lehrgang geschaffen. Meine To Do-Liste aus der Weiterbildung ist noch nicht fertig abgearbeitet, aber ich freue mich darauf, die nächsten Punkte in Angriff zu nehmen.

Lehrgang „Preisgestaltung und Vertrieb“: Optimieren Sie Ihr Betriebsergebnis!

Lehrlingsausbilder-Akademie (LAK)

Lernen – Verstehen – Umsetzen. Die eintägigen ÖHV-Praktikerseminare liefern kompakten Input, der sofort im eigenen Betrieb umgesetzt werden kann.

Positive Leadership – Stärken und Kompetenzen optimal Housekeeping-nutzen und Hygienemanagement: Nicht nur sauber, sondern auch sicher!

05.10.2022, Salzburg

28.09.2022, Schladming

Mitarbeiter:innenmangel – Was Führungskräfte jetzt unbedingt wissen und machen sollten

Ideale Rahmenbedingungen für Hotelteams

Mitarbeiter:innenstrategie und -einsatzplanung in schwierigen Zeiten optimal gestalten

MODUL 1: 15.–17.11.2022, Bad Hofgastein

MODUL 2: 12.–14.12.2022, Großarl

Mehr Freude am Lernen: Spannend, praxisnah, wichtig! ÖHV-VORTEILDER#FÜRDICHÖHV-CAMPUS47 ÖHV-CAMPUS

13.10.2022, Wals bei Salzburg

Stammgast! – Aus Erstkäufern loyale und langjährige Gäste machen

Die Zukunft des Tagungsmarkt – Trends erkennen und Chancen nutzen!

04.10.2022, Salzburg

Infos und Anmeldung: OEHV.AT/LAK

PRAKTIKERSEMINARE

In der Hotellerie sind engagierte Nachwuchskräfte heiß begehrt. Wer gut ausgebildet ist, seinen Job gerne macht und sich im Betrieb wohl fühlt, bleibt dem/der Arbeitgeber:in treu. Umso wichtiger sind fachlich kompetente Ausbildende an der Seite der Lehrlinge, welche diese für die Branche dauerhaft begeistern. In der ÖHV-Lehrlingsausbilderakademie lernen die Teilnehmer:innen in insgesamt 6 Tagen, wie sie ihre Schützlinge erfolgreich durch die Lehr zeit begleiten.

22 Hotel- und Gastronomieverbände aus Deutsch land, Südtirol, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich und der Schweiz haben sich in Zürich getroffen und sich über die Themen „Mitarbeiter:innen finden und binden“ und „die nötigen Rahmenbedingungen dafür schaffen“ ausgetauscht. Ebenfalls auf der Agenda: nachhaltiges Reisen, die fortschreitende Digitalisie rung sowie Energieversorgung und Inflation.

Wien hat ein neues Luxury Hotel und die Besichtigung in Rahmen unseres Formates „Die ÖHV lädt ein“ wurde bereits mit großer Spannung erwartet! Das Rosewood Vienna bietet 99 Zimmer und Suiten und punktet mit Top-Lage im ersten Bezirk und jeder Menge Highlights – von der Brasserie und RooftopBar im 7. Stock über die Indoor-Outdoor-Veranstal tungsräumlichkeit „Garden Room“ im 6. Stock bis hin zum Asaya Spa.

2021/22 wurde das traditionsträchtige Hotel groß umgebaut. Bei der Besichtigung im Juni gab Hausund Bauherr Ferdinand Schachner spannende Ein blicke in die Planung, Umsetzung, Kosten und Fi nanzierung des Projekts.

Die Präsidenten der Verbände v.l.n.r.: Guido Zöllig, Dehoga, Walter Veit, ÖHV, Manfred Pinzger, HGV, Casimir Platzer, GastroSuisse, Andreas Züllig, HotellerieSuisse, Walter Hagen, LHGV, Otto Lindner, IHA

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INTERNATIONALER DIALOG ZU BRANDAKTUELLEN THEMEN

Das ÖHV-Trainee-Programm schließt die Ausbildungslücke zwischen Maturant:innen und Tourismus und kombiniert in seiner ein maligen Form theoretische Ausbildung und praktische Umsetzung in einem Spitzen betrieb der österreichischen Hotellerie. Wir gratulieren den frischgebackenen Absol vent:innen des Abschlussjahrgangs 2021/22 herzlich zur bestandenen Diplomprüfung!

BESTENS MANAGEMENT-NACHWUCHSAUSGEBILDETER

SPRACHIGENERSTESEVENTRÜCKBLICKROSEWOODIMDEUTSCH-RAUMERÖFFNET

VOR ORT IM HOTEL SCHACHNER, MARIA TAFERL

49 REGER AUSTAUSCH IN DEN REGIONEN Was suchen Mitarbeiter:innen eigentlich und wo sind sie zu finden? Diese Fragen werden bei den diesjähri gen ÖHV-profit.days intensiv diskutiert. Besonderes Highlight jeder Veranstaltung sind die Best PracticeBeispiele von ÖHV-Mitgliedern aus der Region. Und natürlich bleibt wie immer auch ausreichend Zeit für gemütliches Netzwerken. OEHV.AT/PROFIT.DAYS EVENTRÜCKBLICK profit.day Kärnten 09. SchlossJuni Seefels in Pörtschach profit.day Tirol 05. ASTORIAJuli Resort *****s in Seefeld profit.day Vorarlberg 06. ****MentalSpa-ResortJuli Fritsch am Berg in Lochau profit.day Steiermark 08. GreenJuniBusiness Hotel am Mühlengrund in Raaba bei Graz

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51 Wir freuen uns über 18 neue Mitglieder im dritten Quartal: Nikolai Homes, Wien • Hotel Antonius, Lech • Bildungshaus Schloss Retzhof, Wagna • Lacus . Hotel am See, Weissensee • Aparthotel Bernhof, Obertauern • Hotel Das Salz, Salzburg • Citadines Danube Vienna, Wien • Klausner Hotel Restaurant, Mittersill • Coolnest, Ramsau im Zillertal • Familienhotel und Wildpark Hochriess, Purgstall • Motel One, Graz • Bergchalet Baad, Mittelberg • Wienerwald Tourismus, Purkersdorf • Holiday Inn Express, Lustenau • Hotel Indigo Vienna – Naschmarkt, Wien • Guestia GmbH, Wien • Hotel Valserhof, Vals/Mühlbach • Hotel Imlauer, Wien WIR SIND ÖHV! Tourismusverband Wilder Kaiser –Lukas Krösslhuber LACUS . HOTEL AM SEE –Hans Peter und Thomas Eder HYPERION Hotel Salzburg –Christian Rothbauer, Sarah Ritzer, Simon Pachler All-Suite Resorts Ötztal, Zwieselstein + Kühtai –Jan Wlodarczyk & Maximiliane Lorenz Hotel Astoria Salzburg – Alexander Krammer ÖHV-MITGLIEDER

1) Die Hyundai 3 Jahres-Neuwagengarantie ohne Kilometerbegrenzung gilt nur für jene Hyundai-Fahrzeuge, welche als Neufahrzeug ursprünglich von einem autorisierten Hyundai-Vertragshändler mit Sitz im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) oder der Schweiz an Endkunden verkauft wurden. Details zu den Garantiebedingungen und dem Garantieumfang sowie den Ausnahmen und Einschränkungen davon finden Sie im Garantieheft und der gesonderten Garantie-Urkunde des Fahrzeuges. Alle Infos unter hyundai.at. Modellreihe STARIA: CO2: 205 - 232 g/km, Verbrauch: 7,8 - 8,9 l/100 km. (nach WLTP-Messverfahren.) Symbolabbildungen. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Eine Fahrzeugklasse, die neue Maßstäbe setzt. Noch nie war ein Transporter oder Bus so modern, komfortabel, stylisch und gleichzeitig praktikabel. Der STARIA überzeugt sowohl mit innovativer Motorentechnologie als auch mit Platz, Robustheit und Wirtschaftlichkeit. Als Bus punktet er zusätzlich mit Flexibilität und luxuriösem Interieur. Das neue Zeitalter der Transportmobilität. Der neue STARIA – als Transporter oder Bus. Pioniergeist (er)fahren. STARIA Transporter 2.2 Diesel STARIA Bus 2.2 Diesel schon ab € 25.960,– schon ab € 47.353,–inkl. NoVA und exkl. MwSt. Auch mit 4WD & 8-Gang Automatikgetriebe!Bis zu 1.115 kg Nutzlast! Gleich informieren und testen: hyundai.at/staria-transporter bzw. hyundai.at/staria-bus inkl. NoVA und exkl. MwSt.