Best Ager & WiedereinsteigerInnen - Arbeitskräftepotential der Zukunft

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Best Ager & WiedereinsteigerInnen – Arbeitskräftepotential der Zukunft Österreichische Hoteliervereinigung Die freie Interessenvertretung

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IMPRESSUM: Österreichische Hoteliervereinigung, Hofburg, 1010 Wien Tel: +43 (1) 5330952, Fax: +43 (1) 5337071, office@oehv.at, www.oehv.at Für den Inhalt verantwortlich: Thomas Reisenzahn, Generalsektretär Redaktion: Christian Bayr, Heribert Purtscher Martin Stanits, Oliver Schenk, MA Grafik: www.br-design.at Druck: Samson Druck GmbH, 5581 St. Magarethen Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, UW-Nr. 837


Inhalt 04 Best-Ager und WiedereinsteigerInnen in der Hotellerie 06 Arbeitsmarkt im Tourismus 08 Schluss mit falschen Vorurteilen! 10 Viele Vorteile 12 Altergemischte Teams 14 Arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen 16 Der beste Arbeitsplatz für jedes Alter 18 Förderungen

20 Davon profitieren Sie 22 Gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung 23 Reife Leistung: Neues AMS-Programm 24 New Skills 26 „Fit für den Arbeitsalltag“ 28 „Viele arbeiten Teilzeit“ 30 „Win-Win-Situation für beide Seiten“ 32 „Familienanschluss“ 34 „Neue Wege für Best Ager“

19 So bekommen Sie ältere Mitarbeiter 3


Best-Ager und Wieder einsteigerInnen in der Hotellerie

Der heimische Tourismus ist – auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – ein Garant für ein hohes Beschäftigungsniveau. Wie keine andere Branche kennzeichnet sie ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Mitarbeitern unter 45 und Frauen. Durch die demografische Entwicklung sinkt die Zahl der Jüngeren deutlich. Den zunehmenden Mitarbeiterbedarf werden wir aus dieser Gruppe nicht mehr decken können. Die ÖHV will daher Best Ager (die Gruppe der 50+) und Wiedereinsteiger nach der Kinder­ pause verstärkt für den touristischen Arbeitsmarkt gewinnen. Parallel dazu gibt es vom AMS neue Fördermodelle für ältere Arbeitslose und TourismusSchulungen für (Wieder-)Einsteiger.

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Anteile der einzelnen Altersgruppen an der GesamtbevÜlkerung der 15-64-Jährigen 13% 2004 2020

12% 11% 10% 9% 8% 7%

15-19

20-24

25-29

30-34

35-39

40-44

45-49

50-54

55-59

60-64

Quelle: Sta s k Austria

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Arbeitsmarkt im Tourismus Das Arbeitskräfteangebot im Tourismus stagniert. 2020 wird die Branche rund 190.000 Mitarbeiter beschäftigen. 2004 waren es 195.000. Die Zahl der über 50jährigen soll um 8.500 steigen. An den Best Agern wird in Zukunft kein Weg vorbeiführen. Den Tourismus als „junge Branche“ mit drei Viertel der Beschäftigten unter 45 trifft der demografische Wandel besonders hart. Der Anteil der 15 bis 45-jährigen an der Bevölkerung sinkt bis 2020 kontinuierlich um 0,5 % pro Jahr. Best Ager bieten dazu eine echte Alternative, die bis dato noch zu wenig genutzt wird. Die Zahl der Arbeitslosen in dieser Altersgruppe ist so groß wie nie zuvor: Im April 2013 lag sie bei rund 65.000 und damit um 12,7 % über dem Niveau des Vergleichsmonats im Vorjahr. 23 % von ihnen waren länger als ein Jahr ohne Beschäftigung. Rund 32.500 Tourismus-Beschäftigte über 50 im Jahr 2020 machen rund 17% der Branchenbeschäftigten aus. Umgelegt auf die rund 40.000 Mitarbeiter in den ÖHV-Betrieben wären das 6.800 Personen. 6


Prognose Lehranfänger

Mitarbeiterstruktur im Tourismus Chefs* (9,70%)

45.000

Verwaltung (5,42%)

Lehranfänger 40.000

Fachkrä e (42,18%)

35.000 Prognose ab 2025

Prognose bis 2025

30.000 2005 Quelle: Statistik Austria

2010

2015

2020

2025

Auszubildende (9,15%)

2030

Hilfskrä e (33,56%) *Chefs = Fßhrungskrä e, Kadermitarbeiter, Geschä sfßhrer

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Schluss mit falschen Vorurteilen! Ältere Arbeitnehmer sind geistig nicht flexibel? FALSCH! RICHTIG ist, dass der enorme Erfahrungsschatz der Älteren das nachlassende Lerntempo bei weitem kompensiert. Ältere wissen auch, was sie lernen müssen (und tun es auch) und was sie an die jungen Experten delegieren. Davon profitieren Sie als Arbeitgeber.

Ältere Arbeitnehmer sind zu teuer? FALSCH! RICHTIG ist, dass Sie sich als Arbeitgeber mit Ihren Mitarbeitern auf Basis des Kollektivvertrags und der erbrachten Leistungen auf ein Gehalt einigen.

Ältere Arbeitnehmer sind häufiger krank? FALSCH! RICHTIG ist vielmehr, dass ältere Mitarbeiter weniger blau machen oder nicht einsatzfähig sind, loyaler sind, weniger Unfälle haben und aus Loyalität nicht so schnell in Krankenstand gehen. 8


WiedereinsteigerInnen haben den Anschluss verloren? FALSCH! RICHTIG ist, dass WiedereinsteigerInnen oft durch neu erworbene Organisationsfähigkeiten und soziale Skills überzeugen. Ihre Stressresistenz, Durchsetzungskraft und besser organisierte Herangehensweise an Probleme ist das Ergebnis einer mehrmonatigen Ausnahmesituation.

WiedereinsteigerInnen überschätzen sich? FALSCH! RICHTIG ist, dass 2/3 von ihnen genau wissen, dass sich ihre Arbeitsmarktchancen verschlechtern, je länger sie aus dem betrieblichen Alltag weg sind. Dieses Ergebnis einer Befragung der Münchner Wiedereinstiegshilfe power_m stimmt mit jener der Personalverantwortlichen überein.

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Viele Vorteile

Jahrzehntelange Berufserfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Ältere Mitarbeiter sind verschiedensten Herausforderungen tausendfach begegnet, sie sind weniger fehleranfällig, reagieren in Stresssituationen schneller und kompetenter. Ältere sind im Privatleben gefestigter, ziehen seltener um, die Familienplanung ist abge­ schlossen, Karrierepläne treten zugunsten höherer Arbeitszufriedenheit zurück, das Frei­ zeitunfallrisiko ist niedriger. Ihre Erfahrung macht sie beim Einschulen neuer Mitarbeiter unersetzlich. Perspektivenwechsel: Kaufkräftige Best Ager werden durch Gleichaltrige optimal angesprochen – ein Vorteil, der gerade im Tourismus nicht hoch genug einzuschätzen ist.

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Loyalität, Pünktlichkeit, Arbeitsmoral und -qualität sind bei Älteren und WiedereinsteigerInnen stärker ausgeprägt. WiedereinsteigerInnen profitieren von der Stressresis­ tenz und der Durchsetzungskraft, die sie sich in der Erziehungszeit angeeignet haben, sie reagieren organisierter und kompetenter in Stresssituationen.

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Altergemischte Teams

Internationale Arbeitsplatzstudien zeigen, dass gemischte Teams mit erfahrenen Älteren und jungen Draufgängern bessere Ergebnisse erzielen als Gruppen mit ausschließlich jungen Arbeitskräften, besonders bei komplexen Aufgaben. Die Betriebe profitieren vom Wissenstransfer im Arbeitsalltag. Dort erfolgt er unmittelbarer und nachhaltiger als in Schulungen. Erfahrene Mentoren stehen Nachwuchskräften auch bei Fragen außerhalb der reinen Wissensvermittlung mit Rat und Tat zur Seite. Laut „iga-Barometer“, einer Befragung von 2.000 Arbeitnehmern in Deutschland, sind 60 % der Meinung, arbeiten altersdurchmischte Arbeitsgruppe besser als weitgehend gleichaltrige.

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Altersunterschiede im Team nach Unternehmensgröße

keine Altersunterschiede

Großunternehmen

geringe Altersunterschiede deutliche Altersunterschiede sehr große Altersunterschiede

Mi lere Unternehmen Kleinunternehmen Kleinstunternehmen 0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Quelle: iga Barometer 2010

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Arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen

Mitarbeiter über 57 sind von der Arbeitslosenversicherung befreit (Dienstgeber- und Dienstnehmeranteil jeweils 3 %, zusammen 6 %), Frauen und Männer ab 60 von den Beiträgen zum Insolvenzentgeltfonds sowie vom Unfallversicherungsbeitrag (zusammen mit Arbeitslosenversicherungsbeitrag dienstgeberseitig 4,95 %, dienstnehmerseitig 3 %, zusammen 7,95 %). Für Frauen entfällt bei ausreichender Versicherungsdauer der Beitrag zum Insolvenzentgeltfonds bereits, wenn sie das Mindestpensionsalter erreicht haben – also auch schon vor dem 60. Lebensjahr. Bei einer Kündigungsanfechtung wird die Betriebsangehörigkeit normalerweise ab sechs Monaten als Argument gewürdigt, bei neu eingestellten Mitarbeitern über 50 erst ab zwei Jahren! Damit wird das Einstellen älterer Mitarbeiter unterstützt.

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Entfallende Beiträge für ältere Dienstnehmer

Männer und Frauen ab 57.Lj (AV)

-6,00 %

-3,00 %

-3,00 %

Frauen ab vorz Alterspension (AV/IE)

-6,55 %

-3,55 %

-3,00 %

Männer und Frauen ab 60.Lj (AV/IE/UV)

-7,95 %

- 4,95 %

-3,00 %

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Der beste Arbeitsplatz für jedes Alter Was wollen Ältere an ihrem Arbeitsplatz? Vor allem: nicht zum alten Eisen gehören! Mit etwas Aufmerksamkeit und kleinen Adaptierungen können Sie älteren Mitarbeitern den Alltag erleichtern – sie werden es ihnen danken! Genug Licht und ergonomische Bürostühle sind in den meisten Büros Standard, das Einstellen der Schriftgröße und der richtige Abstand zum Bildschirm oder ein Steharbeitsplatz sind keine Hexerei. Eigene Fitnessprogramme für Ältere können unterstützt oder angeboten werden: Fitte Mitarbeiter leisten mehr – egal, wie alt sie sind! Betriebe, die Nordic Walking, Radfahren, Schwimmen und Yoga in der Freizeit organisieren, sind vorne mit dabei! 16


Ein Betriebskindergarten oder die Mitbenutzung des Gästekindergartens erleichtert für beide Seiten vieles. Das Alter verändert den Körper, die Ernährung sollte mithalten. Leichte Kost, mehr Ballaststoffe und mehr Vitamine werden auch von jüngeren begeistern angenommen. Dasselbe gilt für Anreize zu Raucherentwöhnung und Gewichtsreduktion, etwa in Form von Gutscheinen für Fitness-Center. Ältere sind nicht immer auf dem neuesten Stand der Technik. Mit den Enkeln mitzuhalten kann aber ein Anreiz für Fortbildung sein!

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Förderungen

Fit2work Betriebe können unter www.fit2work.at eine kostenlose Betriebsberatung beantragen, um das Arbeitsumfeld altersgerechter zu gestalten. Das hilft, längere Krankheiten zu vermeiden.

Betriebliche Gesundheitsförderung Der Fond Gesundes Österreich (www.fgoe.org) bietet Förderungen für professionelle Bera­ tungsleistungen. Anträge ab einer Auftragssumme von 5.000 Euro für Betriebe bis 100 Mit­ arbeitern können zu 100 % gefördert werden, bei Betrieben über 100 Mitarbeiter zu 2/3. Betriebe bis 50 Mitarbeiter bekommen zusätzlich 2.500 Euro für bessere Beleuchtung und ähnliches. 18


So bekommen Sie ältere Mitarbeiter Nutzen Sie die Netzwerke Ihrer Mitarbeiter! Das reicht von informellen Gesprächen bis hin zu Prämien für die Vermittlung von neuen Mitarbeitern. Bewährt hat sich das besonders bei der Rekrutierung von Aushilfen in Spitzen­ zeiten oder am Wochenende. Außerdem bieten sich an: ■■

Zusammenarbeit mit den lokalen AMS-Stellen

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Schnuppertage im Betrieb

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Inserate in den Medien

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Plakate im Betrieb

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Best-Ager-Newsletter

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Zusammenarbeit mit Job-Portalen wie hogastjobs oder gastrojobs 19


Davon profitieren Sie:

Kombilohn: Personen über 50, die länger als 182 Tage arbeitslos sind, können bei Einstellung bis zu einem Jahr zwischen 150 und 300 Euro monatlich gefördert werden bei einem Bruttolohn zwischen 650 und 1.700 Euro. Eine Wiedereingliederungsbeihilfe für Frauen über 45 und Männer über 50, die mindestens ein Jahr arbeitslos waren, ist vor Einstellung mit dem AMS zu klären. Vor Arbeitsantritt: Arbeitslose bekommen Zuschüsse für Ausbildungskosten, Verpflegung und Fahrtkosten. Kurs- und Fahrtkosten werden bis zu 100 % ersetzt. Qualifizierungsförderung für Beschäftige im Rahmen des ESF (Ziel 2): Bildungspläne für MitarbeiterInnen zwischen 45 und werden vom AMS (Antragstellung vor Beginn!) zu 60 %, für 50+ zu 70 % gefördert. 20


Altersteilzeit: Gilt für Frauen ab 53 und Männer ab 58 für die Dauer von bis zu fünf Jahren. Die Arbeitszeit wird um 40 bis 60 % verringert, das Entgelt um 20 bis 30 %. Ab dem Zeitpunkt der Dienstfreistellung muss eine arbeitslose Ersatzkraft eingestellt werden. Die Altersteilzeit gilt auch für Teilzeitkräfte, die 60 % der Normalarbeitszeit oder mehr beschäftigt sind (24 Wochenstunden). Solidaritätsprämienmodell: Wenn Mitarbeiter freiwillig schriftlich auf bis zu 50 % ihrer Arbeitszeit verzichten, kann das Einstellen arbeitsloser Ersatzarbeitskräfte gefördert werden. Bei Ersatzarbeitskräften über 45 ist das bis zu drei Jahre möglich.

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Gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung

In Wien bieten AMS und Sozialministerium das Modell der gemeinnützigen Arbeitskräfteüberlassung. Der Arbeitgeber spart bis zu sechs Monate lang 30 % der Lohn- und Lohnnebenkosten. Für Frauen ab 55 und Männer ab 58 gibt es Spezialprojekte mit Förderzeiträumen von bis zu 18 Monaten und bis zu 50 % Lohnkostenzuschuss.

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Reife Leistung: Neues AMS-Programm

Das Sozialministerium bietet bis Jahresende 2014 ein Förder­ programm für Arbeitslose über 50 Jahre. Bis zu ein Jahr lang werden 50 % der Lohn- und der Lohnnebenkosten gefördert. Dieses Programm ist Teil einer mittelfristigen Strategie, die durch ein Bonus-Malus-System gestützt wird: Betriebe mit weniger oder keinen älteren Arbeitnehmern zahlen höhere Abgaben und finanzieren geförderte Betriebe mit mehr älteren Mitarbeitern.

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New Skills

Das AMS-Projekt „New Skills“ für die Aus- und Weiterbildung älterer Arbeitnehmer wird von 8.300 auf 17.000 Personen aufgestockt. Gefördert werden können Basisqualifikationen über zumindest 6 Wochen mit 210 Lerneinheiten sowie 12-wöchige Intensivtrainings. Angeboten wird auch ein spezielles Programm für Wieder- und Quereinsteiger im Tourismus. Der Basiskurs beinhaltet neben Persönlichkeits- und Lerntrainings die neue Rechtschreibung, Englisch und IT. Im Intensiv-Modul werden Kenntnisse aus dem Basisseminar vertieft und etwa um Sprachmodule erweitert. Einen Schwerpunkt bilden Social Media, intensivere IT-Schulungen sowie ein begleitendendes Betriebspraktikum. Nähere Informationen dazu erhalten Sie bei Ihrem AMS. 24


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„Fit für den Arbeitsalltag“

Der Kampf um die besten Mitarbeiter im Tourismus ist bereits voll entbrannt: Wie es geht, dass man nicht ständig nur nach Saisoniers ruft, sondern das vorhandene Potential nutzt, zeigt das Thermenhotel Ronacher in Bad Kleinkirchheim eindrucksvoll. „Ich stelle gerne Ältere ein, besonders für die Etage. Sie haben eine sehr gute Einstellung zur Arbeit und wissen, dass sie am Ball bleiben müssen“, ist Simone Ronacher überzeugt. Um etwaige Rückenbeschwerden zu mildern, bietet sie seit gut zwei Jahren jede Woche 1,5 Stunden Yoga an. Nach 19 Uhr können die Mitarbeiter den Wellnessbereich des Hauses nutzen. „Dies ist eine ideale Möglichkeit, Kraft und Energie zu tanken“, so Ronacher. Neben der körperlichen kommt auch die geistige Fitness nicht zu kurz. Regelmäßig werden im Haus Italienisch-Intensivkurse angeboten. 26


„Wir denken jedes Jahr neu darüber nach, was wir für unsere Mitarbeiter tun können.“

Simone Ronacher ■■

Thermenhotel Ronacher

Die danken es den Ronachers nicht zuletzt mit hoher Betriebs­ treue: „Deshalb können wir mit einheimischen Zimmermädchen arbeiten. Für uns sind Best Ager als Mitarbeiter enorm wichtig!“

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„Viele arbeiten Teilzeit“

Ältere Mitarbeiter tragen wesentlich zum Erfolg von Karl J. Reiters Unternehmensgruppe bei. „Fachkenntnisse können wir beibringen, aber Freude und Engagement kommen von den Menschen. Da spielt das Alter keine Rolle“, so Reiter. Knapp 20 % der 800 Beschäftigten sind über 45. „Wir gehen auf ihre Wünsche so weit wie möglich ein und bieten individuell abgestimmte Arbeitsverhältnisse. Viele von ihnen arbeiten Teilzeit, und sie sind mit Freude dabei“, erklärt Andrea Hahold, in der Gruppe für die Mitarbeiter zuständig. Im Golf- und Beautybereich hat Reiter eigene Rezeptionen, wo Einsteiger mittels ‚Learning by Doing‘ eingeschult werden. „Mitarbeiter mit mehr sozialem Know-how performen da in der Regel sehr gut“, so Hahold.

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Nahezu das gesamte Angebot bekommen die Mitarbeiter ermäßigt, Massagen, Golf, Tennis oder Reiten zu 50 %, Thermenbesuche inkl. Sauna um 5 Euro auch für mitgebrachte Freunde. Yoga ist für Mitarbeiter gratis, zum Geburtstag gibt es einen Gutschein für das hauseigene 5-Sterne-Restaurant.

Karl J. Reiter ■■

Reiter‘s Supremehotel

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Reiter‘s Finest Familyhotel

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Reiter‘s Posthotel

■■

Reiter’s Allegriahotel

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„Win-Win-Situation für beide Seiten“

„Das Unternehmen gewinnt sozial kompetente Mitarbeiter: Die wissen, wie man mit Leuten umgeht. Die Mitarbeiter profitieren von Abwechslung und Zusatzeinkommen“, erklärt Michaela Reitterer, Chefin des Boutiquehotel Stadthalle und Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung. Das Vorurteil, der Tourismus sei „nur etwas für Junge“ werde die ÖHV jetzt ändern, so Reitterer: „Und es ist gut, dass da endlich Bewegung in die Sache kommt!“ Best Ager sind eine willkommene Verstärkung und brauchen im Grunde wenig Einschulung. Ihre Erfahrung, ihr Umgang mit Menschen sind überall gefragt, wo die Arbeit nicht extrem technologielastig ist, etwa beim Frühstücksservice, wo in der Regel Teilzeit-Stellen vergeben werden.

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„Wir wollen und müssen besser über die Möglichkeit der Mitarbeit im Hotel informieren. Viele Positionen sind für Wiedereinsteiger und Ältere geradezu prädestiniert. Da geht es um so viel: Die Beschäftigung Älterer wird zu einer Zukunftsfrage in unserer alternden Gesellschaft“, ist Reitterer überzeugt.

Michaela Reitterer ■■

Boutiquehotel Stadthalle

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„Familienanschluss“

Das prominente Berghotel und Restaurant Tulbingerkogel bei Wien bietet Mitarbeitern Familienanschluss und ein ausgezeichnetes Arbeitsklima, das diese mit ausgewiesener Treue danken: Eine Betriebszugehörigkeit von mehr als zehn Jahren ist die Regel. Eine Serviererin ist schon 40 Jahre im Dienst, ein Stubenmädchen hat ihr ganzes Arbeitsleben hier verbracht. Eine türkische Familie arbeitet seit 50 Jahren im Haus, nach der ersten Generation die Kinder und Kindeskinder. 17 der 35 Mitarbeiter haben ein Zimmer im 1931 eröffneten Haus, dessen Geschicke die Familie Bläuel seit 1951 lenkt.

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Auch in schwachen Monaten wird der Betrieb aufrechterhalten: „Da tauchen wir durch, damit wir, auch im Interesse der Mitarbeiter, zu einer Kontinuität kommen“, erklärt Seniorchef KommR Friedrich Bläuel.

Friedrich Bläuel ■■

Berghotel und Restaurant Tulbingerhotel

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„Neue Wege für Best Ager“

Speziell für ältere Mitarbeiter entwickelte KommR Bert Jandl, Geschäftsführer des Familienresorts „Vila Vita Pannonia“ in Pamhagen am Neusiedlersee, ein eigenes Beschäftigungs­ modell: Wer etwa im Service, als Koch oder Kellner arbeitet und den „50er“ schon überschritten hat, kann betriebsintern wechseln, etwa in die Verwaltung, als Nachtportier, Security, Chauffeur oder in die Kinderbetreuung. „Das kommt sehr gut an. Die Mitarbeiter erbringen weiterhin eine hohe Leistung, allerdings, wenn gewünscht, bei weniger Stunden“. Kinderfreundlichkeit wird in der Vila Vita großgeschrieben. Kinder von Gästen und Mitarbeitern von 4 bis 16 Jahren betreut, mit eigenen Jugendcoaches für Teenager.

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„Kindergartenpflichtige Kinder von Mitarbeitern werden auf Wunsch halbtags bei uns betreut. Die Betreuung ist kostenlos und wird sehr gerne angenommen“, freut sich Jandl.

Bert Jandl ■■

Villa Vita Hotel und Feriendorf Pannonia

Für Kinder von Mitarbeitern aus Ungarn hat Jandl zweisprachi­ge Kindergärtnerinnen eingestellt – mit dem positiven Neben­effekt eines kostenlosen Sprachunterrichts.

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Lobbying

Produkte & Services

Informa on & Recht

Weiterbildung

In dieser Broschüre finden arbeitsuchende Best Ager und WiedereinsteigerInnen Jobs in der Top-Hotellerie. Ihr Betrieb ist noch nicht dabei? Schicken Sie uns einfach ein Email an office@oehv.at! Best Ager & WiedereinsteigerInnen: Top-Jobs in Top-Hotels

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