Tourismus KONKRET

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Tourismus VIRTUAL REALITY

Tourismus Konkret ist eine Kooperation von ÖHV und ÖGZ mit sechs Fachhochschulen in Österreich

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TOURISMUS KONKRET – Tourismus Forschung: Praxisnah und verständlich

DIGITAL ONLINEBUCHUNGEN

E-LEARNING

E-TOURISM

nd wieder geht es um die Digitalisierung: Kein Wunder, denn sie krempelt den Tourismus, den Vertrieb, das Marketing – und wie wir in dieser Ausgabe lernen, auch die touristische Ausbildung – von Grund aus um. Kein Grund sich zu fürchten, im Gegenteil: Die Technologie wird immer verlässlicher und die Möglichkeiten werden für den User zahlreicher. Dr. Markus Gratzer ÖHV-Generalsekretär Impressum: Herausgeber & Medieninhaber: Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, Grünbergstr. 15, 1120 Wien, und ÖSTERREICHISCHE HOTELIERVEREINIGUNG, Hofburg, 1010 Wien. Redaktion: Oliver Schenk, Thomas Askan Vierich. Grafisches Konzept: Christian Bretter; Produktion: Antonia Stanek. Druck: Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH. Offenlegung: Das Magazin dient der Vermittlung von Forschungsergebnissen der beteiligten FH aus dem Bereich Tourismus und Freizeitwirtschaft an das Fachpublikum.

IMC FH KREMS

FH KÄRNTEN

FH JOANNEUM

FH WIEN der WKW

FH SALZBURG

MCI INNSBRUCK

ÖHV-AKTION

International Die internationale Studierendenkonferenz im Tourismus ISCONTOUR fand heuer wieder in Salzburg statt. S. 2

Direktbuchungen Ausgerechnet: Wer für OnlineBuchungen auf der eigenen Website sorgt, spart Geld bei erhöhten Umsätzen.

Digital Detox Studierende probierten es aus: Reisen ohne Handy. Zumindest auf einer Berghütte geht keinem was ab.

Blended Learning Motivierend für Generation Y: Integriertes Lernen mit wechselnden Selbstlern-, Onlineund Präsenzphasen.

Virtual Reality Neue Techniken er­ obern den Tourismus – und im ersten österreichischen eTourism Lab werden sie getestet.

Hotelvertrieb 3.0 Digitale Kanäle ermöglichen Hoteliers neue Vertriebschancen: Ein Fachbuch erklärt, wie das genau funktioniert.

Karriere jetzt! Am 9. Oktober ist Tag der offenen ­Hoteltür in führenden Betrieben in ganz Österreich: mal reinschnuppern!

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www.fh-krems.ac.at

Wenn Familien reisen

Bereits zum 4. Mal fand vom 23.–24. Mai 2016 die „International Student Conference in Tourism Research“ – ISCONTOUR – statt. Diesmal wieder am Campus der IMC FH Krems

„Best Paper Award“ ausgezeich­ net, in zwei Kategorien: „Best I­SCONTOUR Paper Award“ und „Best ICT-Related ISCONTOUR Paper Award“, eine spezielle Kategorie für Forschungsarbeiten, welche den Einsatz von Informationstechnologien zum Inhalt haben.

BEST ISCONTOUR 2016 PAPER AWARD PREISTRÄGER

ISCONTOUR 2016 Best Paper Award Gewinner mit Roman Egger (links) und Christian Maurer (rechts) von links nach rechts: Yuan Pan, Raul Monteiro, Larissa Neuburger, Melanie Fraiss, Sofiya Iliycheva, Rebecca Wahler, Serena Volo

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ie ISCONTOUR wurde von Christian Maurer (IMC FH Krems) und Roman Egger (FH Salzburg) gegründet, um Studie­ rende für touristische Forschung zu begeistern und Forschungsar­ beiten von Studierenden, Absol­ venten und Absolventinnen einer breiten Öffentlichkeit vorzu­ stellen. Darüber hinaus soll die ­ISCONTOUR den Wissenstrans­ fer zwischen hochschulischen Bil­ dungseinrichtungen und Prakti­ kern fördern. Die jährliche Kon­ ferenz findet abwechselnd an der IMC FH Krems und an der FH Salzburg statt. „Oft verschwinden interessante Forschungsergebnisse aus studen­ tischen Abschlussarbeiten in Bib­ liotheken oder den Regalen von

Betreuern. Mit der ISCONTOUR wollen wir Studierenden und Ab­ solventen eine Plattform geben, wo sie ihre Leistungen präsentie­ ren können“, beschreiben Maurer und Egger ihre Intention für die Gründung der ISCONTOUR. In ihrer Keynote setzte sich die re­ nommierte Wissenschaftlerin Me­ lanie Kay Smith von der Budapest Metropolitan University of Ap­ plied Sciences mit der inhaltlichen Abgrenzung des Gesundheitstou­ rismus vom allgemeinen Wellnes­ strend auseinander. Im Anschluss daran wurden 27 Forschungsartikel von über 40 Autoren aus mehr als 20 verschie­ denen Nationen präsentiert. For­ schungsartikel von besonders ho­ her Qualität werden mit einem

1. Yuan Pan (Institute for Tourism Studies, Macao): „The Influence of Temperature on Customer Satisfaction and Consumer Behaviour in a Macau Up-scale Restaurant“ 2. Miriam Broseghini & Serena Volo (University of Bolzano) 3. Raul Monteiro (Institute for Tourism Studies, Macao)

BEST ICT-RELATED ISCONTOUR 2016 PAPER AWARD PREISTRÄGER 1. Rebecca Wahler & ­Aleksander Groth (MCI): „Generation Y’s perception of destination websites: The example of Visit London by means of eye tracking“ 2. Larissa Neuburger (FH Salzburg) 3. Sofiya Iliycheva & Melanie Fraiss (FH Salzburg) Alle Präsentationen gibt es zum Download auf: www.tourism-student-­ conference.com

BEWERBUNGSFRIST

EXPANSION IN DIE GOZZOBURG

Die Bewerbungsfrist für das Wintersemester 2016/17 endet für den Master-Studiengang „Tourism & Leisure Management“ am 15. Juli 2016. Details zum Programm und zum Anmeldemodus auf: www.fh-krems.ac.at

Die Gozzoburg ist DAS historische und touristische Juwel der Stadt Krems. Die IMC FH Krems – mit steigenden Studierendenzahlen – wird 1,5 Millionen Euro in Sanierung und Umbau investieren und ab September 2017 die leer stehenden Gebäuderäumlichkeiten für diverse Bildungs-, Forschungs- und Serviceeinrichtungen von der Stadt Krems mieten. Synergien zwischen der Stadt Krems und der IMC FH Krems sollen zukünftig vor allem im Tourismusbereich genutzt werden.

IMC FH Krems

Kinder spielen bei der Urlaubsund Hotelentscheidung eine wichtige Rolle. Vor dem Start der Sommerferien, und damit der Haupturlaubszeit für viele Familien, nahm eine Gruppe Studierender der IMC FH Krems aus dem Studiengang Tourism and Leisure Manage­ ment unter der Leitung von Kursleiterin Mag. Stephanie Tischler das Buchungsverhal­ ten von österreichischen Fami­ lien unter die Lupe. Die Ergebnisse zeigen, dass bei der Entscheidung einer Fami­ lie für ein Hotel traditionellerweise die persönliche Empfeh­ lung von Freunden und Ver­ wandten die wichtigste Infor­ mationsquelle ist (87 %). ­Danach folgen bereits Hotel­ bewertungen (77  %) und Hotel­websites (59 %). Gute Hotel­bewertungen sind insbe­ sondere bei Familien mit klei­ neren Kindern ein sehr wichti­ ger Faktor. Beim Hotel selbst ist WLAN für Familien das zweitwich­ tigste Service (nach einem ho­ teleigenen Parkplatz), unab­ hängig vom Alter der Kinder und wesentlich wichtiger als ein SPA-Bereich (39 %), spezi­ elle Kindermenüs (27 %) oder ein Fitnessraum (15 %). In Summe zeigt sich, dass ­Familien vor ihrem Urlaub ein hohes Informationsbedürfnis haben, das neben persönlichen Empfehlungen überwiegend durch Online-Quellen erfüllt wird.

ISCONTOUR 2016


www.fh-kaernten.at

Direktbuchungen lohnen sich Eine Bachelorarbeit hat es anhand von zwei Kärntner Hotels modellhaft durchgerechnet

HOTEL XXX**** Szenario 1 Kanal

Nächtigungen % Anteil an gesamten Online-Kanäle Nächtigungen

E-Mail

1166

28,0 %

9,8 %

Netto-Umsatz

Kosten pro Kanal

Kosten der Periode

137.410,74 €

Rezeption 2 Vollzeit 1 Teilzeit

49.172,93 €

Anfragen v. 482 11,6 % 4,0 % 58.030,39 € Homepage

20.327,07 €

Booking.com

287

6,9 %

2,4 %

31.314,48 €

13 % p. Buchung

4.070,88 €

HRS

130

3,1 %

1,1 %

10.427,68 €

12,5 % p. Buchung

1.303,46 €

2.068

49,7 %

17,3 %

251.832,22 €

220,00 € p. Monat

4.180,00 €

24

0,6 %

0,2 %

3.107,34 €

Online-Buchung Homepage Kärnten.at

Kosten für Incentives 559 10,00 € pro Anreise

5.590,00 €

84.644,34 €

492.122,85 €

Vergleich: Umsätze und Kosten pro Kanal bei Investitionen in Online-Direktbuchungen

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Foto: privat, Grafik: Zajc/ÖGZ

er Studienzweig Hotelmanagement befasst sich im Rahmen des Studiums immer wieder mit den Themen des Hotelvertriebs. So hat sich der Student ­Michael Zajc in seiner Bachelorarbeit mit dem Titel „Methoden zur Optimierung des Online-Vertriebs für klein- und mittelständische Hotels in Österreich auf Basis von Kosten-NutzenAnalysen“ sehr intensiv damit auseinandergesetzt. Er untersuchte anhand zweier Hotels in Kärnten, wie sich basierend auf den Ist-Zahlen der Häuser bei Veränderungen des Online-Vertriebs­ mixes die Ergebnisse verändern würden. Viele Hotelbetriebe haben sich beim Vertrieb auf Buchungsportale (OTAs) verlassen, und erst

durch Provisionserhöhungen sind viele von ihnen aufgewacht und beschäftigen sich wieder mehr damit, wie der Direktbuchungsanteil in den Hotels erhöht werden kann. Vor diesem Hintergrund wurde der Vertrieb der beiden Hotels analysiert und anhand bestimmter Annahmen Szenarien entworfen, wie sich die Vertriebskosten sowie in dessen Folge der Netto-Umsatz – bei sonst gleich bleibenden Bedingungen – verändern würde. Es wird deutlich, dass durch eine deutliche Erhöhung des Direktbuchungsanteils über eine verbesserte Internet/ Web Booking Engine (IBE/WBE) sowie einen Anreiz (Incentive) zur Direktbuchung durch das Haus (Preisnachlass bei einer Wellnessbuchung) deutlich niedrigere Ver-

triebskosten (rund –14 %) entstehen könnten (Grafik). Dies erfolgt durch geringere Provisionen an das OTA (hier booking.com) und durch Zeitersparnisse der Rezeptionsmitarbeiter, da durch eine verbesserte Direktbuchungsmöglichkeit weniger Anfragen und E-Mail-Reservierungen bearbeitet werden müssen. Weitere Szenarien mit anderen Annahmen wurden getroffen und konnten letztlich belegen: Es rechnet sich für Hotels, den Direktbuchungsanteil zu erhöhen, indem in einfach und schnell bedienbare Buchungsmaschinen investiert wird. Zwar entstehen höhere Kosten durch Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenmarketing (SEM), aber diese lohnen sich.

Eines wurde durch die Bachelorarbeit allerdings deutlich: Um Kosten-Nutzen-Rechnungen im eigenen Betrieb durchführen zu können, braucht es eine gute Datenbasis. Noch immer wird in den Betrieben der Sourcecode, also über welchen Vertriebsweg der Gast gekommen ist, sowie der Channelcode, also wie der Gast gebucht hat, nicht in die Hotelverwaltungssoftware eingegeben. Dies ist jedoch notwendig, um zu verfolgen, wie sich der Vertriebsmix verändert. Schließlich müssen die gesetzten Maßnahmen auch überprüft werden können. Michael Zajc, BA, Absolvent 2015, Wirtschaft-Hotelmanagement, michael.zajc@gmail.com

FORUM E-TOURISMUS

TOURISMUS UND KULTUR

Am 5. Oktober 2016 findet wieder das Forum E-Tourismus an der FH Kärnten in Villach statt. Programm und weitere Details demnächst unter: http://www.fh-kaernten.at/ etourismus

Der Studienbereich Wirtschaft & Management lud am 18. Mai 2016 zur Veranstaltungsreihe „Kärnten 2030“. Mehr als 150 Teilnehmer verfolgten Vorträge u. a. von Petra Stolba (Österreich Werbung) sowie Stefan Nungesser (Programmleiter für Hotelmanagement) und eine Podiumsdiskussion: „Perspektiven durch Tourismus und Kultur? Handlungsoptionen für Kärnten anhand des touristischen und kulturellen Potenzials“. www.fh-kaernten.at/kaernten2030


www.fh-joanneum.at

Global Wellness Day

(V. l. n. r.) Daniel Binder, Eva AdamerKönig und Adrian Egger unterstützten den Global Wellness Day 2016.

„Digital Detox am eigenen Leib“ erlebten Master-Studierende und fanden es prima

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ie Lehrveranstaltung „Nature Tourism“ führte eine Gruppe Studierender des MasterStudiengangs Gesundheitsmanagement im Tourismus in den Risnjak Nationalpark in Kroatien. Im Zuge der dreitägigen Exkursion standen neben der Erkundung von Flora und Fauna vor allem das Kennenlernen des Managements eines Naturschutzgebiets sowie dessen touristische Nutzung auf dem Programm. In Tagen der prophezeiten „digitalen Demenz“ einer ganzen Generation sind auch angehende Touristiker gefordert, sich diesen gesellschaftlichen Entwicklungen zu stellen. Schließlich wollen künftige Gäste, die jeden Winkel einer Destination via StreetView erkundet haben, jede Bar schon mittels App gecheckt und jede Bewertung auf diversen Plattformen schon gelesen haben, auch unterhalten werden, wenn sie vor Ort sind. Doch wie kann das gelingen?

DIGITAL DETOX LIGHT „Mehrwert durch Reduktion“, lautet das Motto. Fasten ist in aller Munde und in Zeiten der „Zuvielisation“ kann man nahezu von allen Dingen und Gepflogenheiten fasten. Warum nicht auch vom Konsum digitaler Medien? Et voila, „Digital Detox“ wurde erfunden und sogleich zum touristischen Trend (v)erklärt. Da die

Gruppe derer, die im Urlaub zur Askese ins Kloster pilgert, noch recht klein ist, wurde „Digital ­Detox Light“ gleich mitentwickelt. Zu groß ist die Sehnsucht nach den „friends“, und die Chefin könnte ja doch noch etwas benötigen ... Also darf Gast doch hin- und wieder auf das Smartphone schauen, E-Mails checken und den Status updaten.

DIGITAL DETOX TOTAL Geht es auch radikaler? Ein Weg eröffnet sich in einem Nationalpark, mit einer einsamen Berghütte, die ohne Heizung, ohne Telefonanschluss und Internetleitung daherkommt. Wo kein Empfang, da kein Status-Update. Also Smartphone gleich abgeben und

die Natur genießen. Mit einer Gruppe Gleichgesinnter gelingt das relativ einfach. Es wurde Fußball gespielt, die „Slackline“ gespannt oder in gemütlicher Runde einfach„miteinander geredet“. Das Ergebnis dieses Experiments: Niemand vermisste das Handy, und die gemeinsamen Aktivitäten wurden als äußerst positiv und unterhaltsam empfunden. Die Studierenden haben am eigenen Leib erfahren, wie digitales Fasten funktionieren kann. Zurück an der Fachhochschule wurden aus den Eindrücken touristische Angebote entwickelt: „Wir sind sicher, dass Digital-DetoxAngebote einen festen Platz in der touristischen Welt einnehmen werden.“

TOURISSIMUS 2016

BEWERBUNGSFRIST

Am 14. April wurden die besten touristischen Abschlussarbeiten ­Österreichs beim TOURISSIMUS 2016 präsentiert und ausgezeichnet – heuer an der FH Joanneum in Bad Gleichenberg. Die Preisträgerinnen der FH Joanneum: Lisa Judith Bauer: 3. Platz in der Kategorie Nachhaltigkeit; Manuela Reiter, Stefanie Gugganig, Sandra Krappinger (Absolventinnen Studiengang Gesundheitsmanagement im Tourismus), wurden für ihre Abschlussarbeiten ausgezeichnet.

Das Aufnahmeverfahren für das Master Studium Gesundheits­ management im Tourismus endet am 25. August 2016.

www.fh-joanneum.at/gtm

© FH JOANNEUM, Thinkstock

Geboren in der Türkei wurde die Idee des Global Wellness Day innerhalb weniger Jahre zu einer weltumspannenden Bewegung. Vertreter aus über 80 Ländern haben sich dem Motto „one day can change your whole life“ verschrieben und zeigen, wie einfach es ist, einen gesünderen Lebensweg einzuschlagen. Begleitet von Social Media-Aktivitäten werden 7 Schritte zu einem „wellbeing lifestyle“ propagiert: • Täglich eine Stunde Bewegung • Trinken Sie mehr Wasser • Verwenden Sie keine Plastikflaschen • Essen sie biologische Lebensmittel • Täglich eine gute Tat • Essen Sie mit der Familie gemeinsam zu Abend • Gehen Sie um 22 Uhr zu Bett Der Global Wellness Day 2016 fand am 11. Juni 2016 statt. Das Institut Gesundheits- und Tourismusmanagement ist die weltweit erste Hochschule, die Teil der Global Wellness DayBewegung ist.

3 Tage ohne Handy


www.fh-wien.ac.at

Digitale Wissensvermittlung – spielen und lernen In Zeiten, in denen „Gamification“ die Tourismus- und Freizeitbranche erobert, bleibt auch der Ausbildungsbereich von dieser Entwicklung nicht unberührt

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ie neue Generation an Stu­ dierenden ist es gewöhnt, mit mobilen Endgeräten ihren Alltag zu bestreiten. Deshalb ver­ langen die Digital Natives auch nach entsprechenden Methoden und Instrumenten in der Wissens­ vermittlung. Unter dem Projekt­ titel „KOLEWIS 3.0 – Kompetenz­ orientierte Lehre – Wissenschaft­ liches Arbeiten im Blended Lear­ ning-Format“ wird im Rahmen eines Leuchtturmprojekts an sol­ chen Methoden und Instrumen­ ten gefeilt.

BLENDED LEARNING

Foto: FHWien der WKW – Claudia Szivatz, Grafik: ÖGZ

Um Studierenden die akademi­ sche Arbeitsweise und die Erstel­ lung eigener wissenschaftlicher Arbeiten näherzubringen, wird ein sogenanntes „Blended Learning“-Lernformat ange­ wandt. Bei Blended Learning han­ delt es sich um ein Konzept, bei dem integriertes Lernen durch wechselnde Selbstlern-, Onlineund Präsenzphasen ermöglicht wird. Ziel ist es, ein eher trockenes The­ ma wie wissenschaftliches Arbei­ ten mit digitalen Hilfsmitteln auf interaktive Weise aufzubereiten (ähnlich wie Audio-Guides und Mitmach-Stationen bei Muse­ umsbesuchen und Themenwande­ rungen). Damit soll ein möglichst hoher individueller Lernnutzen erreicht werden. Die Studierenden

Wenn Sie sofort ausprobieren möchten, wie Blended Learning funktioniert, scannen Sie den QR-Code!

entwickeln im Blended LearningFormat gezielt Kompetenzen, die für die selbstständige Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit gefordert sind. Um diese Fort­ schritte zu messen, liegt das Au­ genmerk auf einer anwendungs­ bezogenen Überprüfung des Ge­ lernten – die Studierenden müssen eigenständige wissenschaftliche Arbeiten verfassen. Das Wissen der Studierenden wird dabei zum Teil in analoger Form und zum Teil in digitaler Form überprüft. Digitale Formen zur Überprüfung bzw. Reflexion des Erlernten um­ fassen beispielsweise OnlineQuizzes, Forenbeiträge, Peer Feedbacks (also Rückmeldungen von Studierenden an Studierende) oder Online-Puzzles. Neben Assessments in digitaler Form geht es auch darum, die

Lehre durch Online-Phasen zu be­ reichern. So kommen unter ande­ rem e-books und Lernvideos zum Einsatz, welche durch das Ausfül­ len von Lernquizzes und das Hochladen von Arbeitsaufträgen reflektiert werden. Zusätzlich werden im Verlauf der gesamten Lehrveranstaltung intensive ­Coaching-Einheiten angeboten, welche es den Studierenden er­ möglichen, „live“ an ihren Arbei­ ten zu schreiben und das zuvor „online“ erworbene Wissen ein­ zusetzen. Die zuständigen Lehrenden erhal­ ten bei der Konzeption und Erstel­ lung dieser Lehrveranstaltungen durch das hausinterne e-learningKompetenzzentrum sowie durch externe Experten Unterstützung. Die Lehrveranstaltung geht 2017 in eine erste Testphase.

iBeacons Der Einsatz von iBeacons im Mobile Marketing im Touris­ mus ist die Forschungsgrundla­ ge der Masterarbeit von Sara Binderitsch: Erkenntnisse über den Nutzen von Mobile Marke­ ting im Tourismus und die Ein­ bindung von iBeacons in Touris­ musdestinationen. Der Einsatz von iBeacons im Bereich Marke­ ting, Werbung, Indoor-Navigati­ on und Mobile Payment gilt als Erfolgsfaktor, um sich vom Wettbewerb abzuheben. Die in­ novative Technologie wird sich in den kommenden Jahren wei­ terentwickeln und vermehrt in Destinationen und Dienstleis­ tungsunternehmen umgesetzt. Mit einer Online-Befragung führte Binderitsch eine quanti­ tative Analyse der Gäste des ­Gasteinertals durch. Es wurde die Nutzung von Smartphone und Blue­tooth im Urlaub er­ forscht sowie das Interesse an der zusätzlichen Informations­ gewinnung mit iBeacons im Ur­ laubsort. Es zeigt sich, dass be­ Sarah Binderitsch, MA „Leadership im Tourismus“ – Abschlussjahrgang 2015 sbinderitsch@ gmail.com

reits mehr als die Hälfte der Gäs­ te ihr Smart­phone im Urlaub nutzen und auch regelmäßig Bluetooth aktiviert haben. Deut­ lich zu erkennen ist, dass sich die Urlauberinnen und Urlauber vorstellen können, i­Beacons als Tool zur Informationsgewin­ nung zu verwenden.

PBL KONGRESS 2016

TOURISSIMUS 2016

BLICK HINTER DIE KULISSEN

Unsere beiden Lektorinnen Claudia Szivatz und ­Daniela Wagner stellten ihre innovativen Lehrkonzepte in Zürich auf dem Problem-based LearningKongress vor. www.pbl2016.ch

Beim österreichischen Forschungspreis „Tourissimus“ wurden Abschlussarbeiten unseres Instituts mehrfach mit Spitzenplatzierungen belohnt, weshalb der Wanderpokal bis 2017 bei uns ausgestellt wird.

Zwei Tophotels luden unsere Studierenden bei „TM on Tour“ zu einem ausführlichen Blick hinter die Kulissen ein: die Hotelgruppe ARCOTEL und das Hotel Imperial an der Wiener Ringstraße. Dank an die Gastgeber!


www.fh-salzburg.ac.at

Virtual Reality im Tourismus

Digitale Forschung aus dem Lab Im September 2015 wurde an der Fachhochschule Salzburg das erste österreichische eTourism Lab eröffnet

Verbesserte Technologien und das Smartphone verhelfen der VR nach Anlaufschwierigkeiten jetzt zum Durchbruch. Die virtuellen Welten, dargestellt durch ein aufsetzbares Gerät, wirken glaubwürdig und tatsächlich real. Experten schreiben der VR-Brille großes Potenzial für die Tourismusindustrie zu. Destinationen können sich mit einer nie dagewesenen Authentizität präsentieren. Highlights werden mithilfe besonderer Kameragespanne als 360-Grad-Videos aufgenommen und dem Kunden entweder auf einer VR-Brille oder auf seinem Smartphone präsen-

Hightech im eTourism Lab: Google Glass Brille, Eye-Tracking-Brille und Samsung Gear VR-Brille (v.l.n.r.)

tiert. An der FH Salzburg werden aktuell in einer Studie in Kooperation mit der SalzburgerLand Tourismus GmbH Schwierigkeiten und Herausforderungen bei der Erstellung von 360°-Videos untersucht und inwieweit die Produktion dieser auf breiter Ebene möglich ist oder ausschließlich Spezialisten vorbehalten bleiben soll. Zusätzlich sollen Konstrukte wie Akzeptanz und Nutzung, Wahrnehmung, empfundene Emotionen, Involvement und Immersion auf Kundenseite gemessen werden.

as von der Abteilung Tourismusforschung gemeinsam mit dem Studiengang Betriebswirtschaft genutzte Labor fördert Synergieeffekte zwischen wissenschaftlicher, studentischer und angewandter Forschung und fungiert als technologiebasierte Schnittstelle zwischen den beiden Studiengängen und deren Forschungsbereichen. Zudem stellt das Labor einen Arbeits- und Begegnungsraum für Studierende, Forschende und Lehrende dar, in dem wissenschaftliche Erkenntnisse generiert, diskutiert und in die Scientific Community, Lehre und Wirtschaft transferiert werden. Neben Technologie- und Anwenderakzeptanzanalysen, UsabilityTests von Technologien, die sich

in einem Entwicklungsstadium befinden oder bereits am Markt erhältlich sind, wird mittels EyeTracking-Analysen qualitativ hochwertige wissenschaftliche Arbeit im touristischen Kontext gestützt. Das modern eingerichtete und ausgestattete Labor bietet neben einer stationären EyeTracking-Station auch ein mobiles Eye-Tracking-Gerät der Firma Tobii sowie eine Eye-Tracking-Solution von SMI. Für die Studierenden, Forschenden und Lehrenden steht weitere nutzbare Hardware wie eine Google Glass-Brille, eine Samsung Gear VR-Brille, Go Pro Hero-Kameras sowie ganz neu: ein 3D/360° Videosystem zur Verfügung. Mehrere PC-Workstations bieten ne-

ben der notwendigen Nutzungssoftware Auswertungs- und Analysetools wie SPSS, Nvivo, Parmenides ­E ides, EXMARaLDA sowie QGis. Die bisher hauptsächlich im eTourism Lab umgesetzten Forschungsprojekte wurden mittels Eye-Tracking-Analysen durchgeführt, welche explizite sowie implizite Vorgänge, die für eine konkrete Analyse des Aufmerksamkeits- und Kaufverhaltens in der Werbemittelforschung eingesetzt werden können, ersichtlich machen. Auch für das laufende Jahr sind wieder Projekte mit Wirtschaftspartnern geplant, die das Aufmerksamkeitsverhalten von Gästen und Besuchern im Tourismus untersuchen sollen.

BUCHTIPP

VERANSTALTUNG

„Open Tourism: Open Innovation, Crowdsourcing and Co-Creation Challenging the Tourism Industry (Tourism on the Verge)“. Von Egger, Roman / Gula, Igor / Walcher, Dominik (Hrsg.), 2016, Springer Verlag

Die Tourismusforschung der FH Salzburg lädt am 20. Oktober zum jährlich wiederkehrenden Veranstaltungs-Highligt für zukunftsorientierte Touristiker ein: Der 12. Brennpunkt eTourism Kongress „Tourism 4.0 – Die Digitalisierung der Tourismuswirtschaft“ an der Fachhochschule Salzburg. Neue Geschäftsmodelle im digitalen Zeitalter und Digital Influencer Marketing mit international anerkannten Vortragenden. www.brennpunkt-etourism.com

FH Salzburg

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www.mci.edu

Zimmerverkauf in Zeiten der Digitalisierung Die digitalen Möglichkeiten im Vertrieb sind vielfältig, aber auch schwer zu überblicken. Ein informatives Fachbuch klärt auf

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reistransparenz, besser ver­ gleichbare Angebote und ein dadurch verstärktes Wettbe­ werbsumfeld sind nur einige He­ rausforderungen, die das Internet der Hotelbranche beschert hat. Hinzu kommt ein reiseerfahrener Kunde, der aufgrund seiner hy­ briden Verhaltensweise nur noch schwer einschätzbar ist, sich gern zu diesem und jenem äußert, und das nicht nur im Freundeskreis, sondern online, wo es millionen­ fach gelesen werden kann. Immer wieder neue Buchungs- und Kom­ munikations-Portale schießen wie Pilze aus dem Boden, werben mit nie da gewesenen Discounts und vermitteln dem Hotelier den Eindruck, wer nicht mitmacht, verpasse den Anschluss – und den Anschluss verpassen heißt sin­ kende Auslastung sowie Umsatzund Gewinnverluste.

SCHWIERIGE ZEITEN?

Matthaes Verlag, Promedia; Grafik: Efendi Egemen - Fotolia

Herausforderungen wie diese ma­ chen die volatile Hotelbranche doch erst spannend! Betrachtet man das Glas nämlich halb voll, dann bringt die Digitalisierung im Tourismus jede Menge Chan­ cen mit sich! Neben der einfachen und schnellen Informationsver­ breitung bietet das Internet dem Hotelier über verschiedene Kam­ pagnen, Promotionen, spezielle Preis-Angebote, local based und mobile Marketingaktionen un­

Viele neue Kanäle eröffnen viele neue Möglichkeiten im digitalen Marketing. Man sollte auf einen guten Mix setzen, dann erreicht man alte und neue Zielgruppen – ohne große Summen investieren zu müssen.

zählige Wege, sein Hotelangebot an den Kunden zu bringen. Sicherlich, mit der Vielfalt an Ver­ triebskanälen steigt die Komple­ xität in der zum Teil nicht mehr überschaubaren Distributions­ landschaft. Den Überblick zu wahren, strategisch klug zu pla­ nen, um im operativen täglichen Geschäft taktisch, schnell und zu­ gleich bedacht zu agieren, lautet daher die Erfolgsformel zur Aus­ lastungssteigerung in Zeiten des digitalenVertriebs. Mit einem gu­ ten Mix aus eigenen, direkten Verkaufsstrategien und starken Partnern am Markt, abgestimmt auf die bewusst gewählte Ziel­ gruppe, ist es nach wie vor mög­ lich, am hart umkämpften Reise­ markt erfolgreich zu bestehen.

HOTELVERTRIEB 3.0 Gäste suchen, finden und binden | Das Hotel richtig positionieren | Vertriebsstrategien optimieren | Klassische Vertriebskanäle noch wirksamer nutzen | Neue Kanäle wie Online Travel Agencies, Suchmaschinen, Social Media, Bewertungsportale und Mobile Apps effektiv einsetzen. Von Carolin Steinhauser, Barbara Theiner, 1. Auflage 2016, Matthaes Verlag

Dies setzt Kenntnisse über das Konsumentenverhalten und den aktuell marktüblichen digitalen, aber auch klassischen Distributi­ onsmöglichkeiten voraus.

HOTELVERTRIEB 3.0 Einen Überblick dafür finden Sie in dem Buch „Hotelvertrieb 3.0 – Ihr Weg zur besseren Zimmeraus­ lastung“. Neben der Darstellung des aktuellen Status quo der Ver­ triebslandschaft in der Hotellerie zeigt es einen Weg auf, wie jeder Hotelier individuell für seinen Be­ trieb eine langfristig effektive und effiziente Vertriebs-Strategie auf­ bauen kann, um dadurch eine möglichst hohe Auslastung sowie eine spürbare Umsatzsteigerung zu erzielen. /Dr. Barbara Theiner

Erfolg beim ITB Wissenschaftspreis Bereits zum 5. Mal in Folge konnte das MCI Tourismus beim ITB Wissenschaftspreis überzeugen. Rebecca Wahler wurde in der Kategorie „Beste Masterarbeit zum Thema eTourismus“ ausgezeichnet. In ihrer Arbeit „Die Anwendung von Eye Tracking im Rahmen des Sensory Marketing zur Evaluation der Benutzer­ freundlichkeit touristischer Websites“ legt sie den Fokus auf die „Generation Y“, die ­eine besonders hohe Erwar­ tungshaltung gegenüber Web­ auftritten und Website-Ele­ menten hat. Die Auswertung der Augenbewegungen von insgesamt 16 jungen Leuten unter 35 lässt erkennen, wel­ che Elemente von einer Desti­ nationswebsite genutzt wer­ den. Daraus leitet Wahler Handlungsempfehlungen für ein ansprechendes WebsiteDesign ab. Wahler überzeugte die Jury vor allem mit ihrem Fokus auf die Bedürfnisse der „Genera­ tion Y“, die so noch nie unter­ sucht wurden. Zudem lobten die Fachexperten die qualita­ tiv hochwertige empirische Auswertung ihrer Arbeit

Kontakt zur Autorin: r.wahler@ mci4me.at

DESTINATION & RESEARCH LAB STARTET Das MCI Tourismus erhielt im ­ ahmen des TourismusforschungsR zentrums Tirol den Zuschlag für ein Destination & Research Lab mit einem Fördervolumen von 135.000 Euro pro Jahr für die nächsten drei Jahre.


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