Nr. 4
Dezember 2010
Magazin Mit Dossier hmen f端r Unter2n2e S eiten 19 bis
TITELGESCHICHTE: NIE KRANK
Versicherte in Saisonbetrieben _ Ein starker Kunde: Toggenburger Unternehmungen
Es ist angerichtet. Ob Wild oder andere Spezialit채ten: Im Landgasthof Sommerfeld verwenden wir mit Vorliebe frische, nat체rliche Zutaten aus dem Pr채ttigau. Ein Unterschied, den man schmeckt: Der Gault Millau 2011 hat unsere K체che mit 14 Punkten ausgezeichnet. Guten Appetit.
Inhaltsverzeichnis
Editorial
03
Nie krank – und trotzdem solidarisch
06 30
06 TITELGESCHICHTE
Nie krank _ Tipps aus gesunden Regionen 16 ÖKK
Schneeweisser Club _ Schreibwettbewerb _ Kinderernährung
30 FAMILIE
Mit einem Clown im Kinderspital 38 KUNDENPORTRÄT
38
Toggenburger Unternehmungen, Grübeln statt nur Graben
Natürlich wünschen wir uns alle Gesundheit. Zum einen sind wir selber für unsere Gesundheit verantwortlich, zum andern sind wir dem Schicksal ausgeliefert. Wir können unsere Gesundheit durch Sport und Bewegung fördern, ebenso gut können wir ihr durch zu viel Nikotin, Alkohol oder Stress schaden. Das ist freiwillig. Niemand zwingt uns, eigenverantwortlich zu leben. Die Krankenversicherungen zahlen auch dann, wenn wir uns fahrlässig ungesund verhalten und unsere Eigenverantwortung nicht wahrnehmen. Damit strapazieren wir jedoch die Solidarität derjenigen, die sich Mühe geben, gesund zu bleiben, und dadurch geringere Gesundheitskosten verursachen. Sie zahlen dann die Folgen unseres ungesunden Verhaltens mit. Eigenverantwortung ist das eine; der Rest ist Schicksal. Es gibt Krankheiten oder Unfälle, die wir nicht selbst verschulden. Das Schicksal kann uns in solchen Situationen hart treffen, und erst dann spüren wir wirklich, was die Solidarität im Gesundheitswesen bedeutet. Dann vermitteln die Krankenkassen grundlegende – vor allem finanzielle – Sicherheit. Um diese Aufgabe auch in Zukunft angemessen wahrzunehmen, müssen wir die Kosten des Gesundheitswesens in den Griff kriegen. Das bedeutet auch, dass der Gedanke der Solidarität verstanden und die Eigenverantwortung wahrgenommen wird. Drum tun wir gut daran, möglichst wenig Kosten zu verursachen, indem wir gesund leben und unser grosszügiges Gesundheitswesen nicht ausnutzen. Gleichzeitig dürfen wir den Blick für diejenigen Menschen nicht verlieren, die unsere Hilfe – unsere Solidarität – unverschuldet brauchen. Wir wissen nie, ob wir nicht auch einmal zu ihnen gehören. Peter Werder
IMPRESSUM ÖKK Magazin / ÖKK Magazine _ vierteljährliche Publikation für die ÖKK Kunden _ 22. Jahrgang _ 4/2010 AUFLAGE 84’000 HERAUSGEBER ÖKK _ Bahnhofstrasse 9 _ 7302 Landquart _ Telefon 058 456 10 10 _ magazin@oekk.ch CHEFREDAKTOR Peter Werder CHEF VOM DIENST Manja Liesch REDAKTION Brand Affairs AG _ Christoph Kohler _ Bernhard Widmer REDAKTIONELLE MITARBEIT Fadrina Arpagaus _ Michael Krobath _ Virginia Nolan _Florian Leu FOTOS Flurina Rothenberger _ Gian Marco Castelberg _ Markus Forte ART DIRECTION Advico Young & Rubicam _ Sandra Hofacker KORREKTORAT Lektorama Cadonau und Cavegn DRUCK gdz AG
Frisch ÖKK Magazin
FRISCH ENTDECKT _ _ Das isch s Zäni! Das kleine Schwei-
zer Label Szäni sorgt mit seiner Kollektion an Kinderkleidern, Kleinmöbeln und Accessoires aus hochwertigen Materialien dafür, dass die Kinderwelt in Ordnung und doch verspielt ist. Die niedlichen Engelchen-T-Shirts lassen sofort vergessen, dass die Kleinen manchmal eher Bengelchen als Engelchen sind. Die Kollektionen sind so kindgerecht, dass sich viele Kleine überlegen werden, ob sie ihnen überhaupt entwachsen wollen. Wer will schon Laufen lernen, wenn die Ausfahrt im «Holzwägeli» so viel Freude macht? Schade fast, dass es die Szäni-Kollektion nicht für Erwachsene gibt.
> www.szaeni.ch
FRISCH GEMEUCHELT _ _ Der populäre TV-Pfarrer Jürg Mücke wird in seiner Zürcher Kunstgalerie brutal ermordet. Kriminalkommissar Imboden bricht seine Hochzeitsreise ab und beginnt mit seinem aufmüpfigen Team zu ermitteln. Wer ist der Mörder und was sein Motiv? Das früher in Graubünden und jetzt in Adliswil ZH wohnhafte Ehepaar Pfarrer Achim Kuhn und Regina Schellpeper Kuhn hat sich einen spannenden Krimi zu einem aktuellen Thema ausgedacht. Mit viel Humor und noch mehr Spannung streift es in diesem Krimi Themen wie Gentechnologie und Kunst, Hass und Liebe, ungewollte Kinderlosigkeit, Genmanipulation, Zellforschung. Sogar ein an einer speziellen Form von Frühalterung erkranktes Kind, das künstlerisch hochbegabt ist, kommt vor. Absolut lesenswert! > Wir verlosen den Kriminalroman «Hohe Kunst und eine Leiche» ( Jordan-Verlag 2010) von Achim Kuhn und Regina Schellpeper drei Mal in unserem Gesundheitskreuzworträtsel auf Seite 23. Viel Glück!
05
FRISCH GESTRICKT _ _ Weihnachtsgeschenk-Klassiker wie Schals oder
Socken lösen häufig wenig Freude aus. Es sei denn, Oma hat den kuscheligen Schal oder die flauschigen Finken nach neusten Modetrends gestrickt. Dass das Wissen unserer Grosseltern nicht verloren geht, dafür sorgen in der Senior Design Factory die beiden Designer Debora Biffi und Benjamin Moser. Sie produzieren mit Seniorinnen und Senioren ungewöhnliche Strickwaren, Kultgegenstände und Rezepte nach Grossmutterart – alles in topmodernem Layout. Die Senior Design Factory ist ein vorbildliches, generationenverbindendes Projekt – und ein prima Fundort für Weihnachtsgeschenke!
> www.senior-design.ch
FRISCH VEREINSAMT _ _ Eine umfassende Untersuchung in den
USA hat gezeigt: Einsame Menschen sterben früher, weil sie häufiger krank sind. Das gilt nicht nur für Senioren. «Beziehungen sind in jedem Alter wichtig und verbessern die Gesundheit», sagt eine Studienleiterin. Den Grund dafür sehen die Forscher darin, dass einsame Menschen keine Verantwortung tragen und deshalb keinen äusseren Grund haben, gesund zu leben. Zudem sind einsame Menschen nicht dem Urteil und wohlmeinenden Ratschlägen anderer ausgesetzt, was sich ebenfalls negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Ein etwas bizarrer Vergleich der Studie: Einsamkeit ist statistisch so gesundheitsschädlich wie das Rauchen von 15 Zigaretten pro Tag! www.oekk.ch/magazin
In ihren 188 Lebensjahren waren die Inauens sieben Mal im Spital. Ach ja: Sie haben sechs Kinder.
Titelgeschichte ÖKK Magazin
Nie krank Stellen Sie sich vor: eine Welt ohne Krankheiten mit lauter gesunden Menschen. Ist das möglich? Wollen wir das überhaupt? Oder gehören Krankheiten zum Leben? Ein Blick von Appenzell-Innerrhoden in die Zukunft.
TEXT: Christoph Kohler _ _ FOTO: Flurina Rothenberger
07
Titelgeschichte ÖKK Magazin
Krank? Es wäre übertrieben zu behaupten, Johann Inauen hätte ein Wellnessleben gehabt. Als Bub verdiente er sich sein Geld mit dem Sammeln von Fröschen und dem Verkauf ihrer Schenkel, später bewirtschaftete er mit seiner Frau Josefina einen 9-Hektaren-Hof. Zusammen mit Nebenverdienst und Heimarbeit reichte das der achtköpfigen Familie für zwei Fleischmahlzeiten pro Woche, nicht aber für einen Traktor. Aber krank? Nein, er könne sich nicht erinnern, je krank gewesen zu sein, sagt der heute 94-Jährige. Ein halbes Dutzend Mal sei er im Krankenhaus gewesen – um seine Frau aus der Wöchnerinnenstation abzuholen. Irgendwann habe sich sein Knie leicht versteift, doch weil die Behandlung einen Erwerbsausfall gezeitigt hätte, habe er auf die Zähne gebissen, bis sich das Leiden von selbst «ausgewachsen» habe. Wir alle kennen solche Menschen, die (scheinbar) nie krank sind. In grosser Häufung aber findet man sie im Kanton Appenzell-Innerrhoden. Zwei Fragen braucht es, um einen Innerrhödler in Verlegenheit zu bringen. Wir fragen den Landwirt Sepp Neff (45), der gerade auf seinem Hof in Enggenhütten seine Kühe füttert: Wann waren Sie das letzte Mal krank? Neff unterbricht seine Arbeit, lehnt sich auf seine Mistgabel und tut, als bedürfe die Antwort schwerer Denkarbeit. «Also», sagt er zögerlich, «das muss so vor sechs, sieben Jahren gewesen sein, da hatte ich die Grippe.» Und um Neff nun vollends ins Nebeltal der Erinnerungen zu stürzen, stellen wir ihm noch die zweite Frage: Wann waren Sie das letzte Mal beim Arzt? Um es kurz zu machen: Es gab noch Bundesräte mit Namen Cotti und Koller, als der Landwirt letztmals eine Arztpraxis von innen sah – wegen einer handfesten Mittelohrentzündung. DIE GESÜNDESTEN SCHWEIZER?
Nirgends in der Schweiz sind die Bruttoleistungen der Versicherer in der obligatorischen Grundversicherung pro Kopf so niedrig wie in Appenzell-Innerrhoden. 2009 bezog ein dort Versicherter Leistungen in der Höhe von 2’083 Franken, weniger als die Hälfte der Leistungen, die ein Stadtbasler beanspruchte (4’269 Franken) und immerhin fast 1’000 Franken weniger als der Durch-
088
schnittsschweizer (3’069 Franken). Das liegt nicht nur, aber auch an Menschen wie Neff und Inauen. Öfter als ihr Mann war Josefina Inauen im Krankenhaus, nicht nur zum Gebären ihrer Kinder, sondern einmal auch wegen eines entzündeten Blinddarms. «Das war ...», es folgt wieder eine längere Denkpause, «anno 1942.» Ansonsten habe sie zwar manchmal Kopfschmerzen gehabt – aber deshalb einen Arzt bemühen? Viel zu
«Heute kann man kaum noch sterben.» JOHANN INAUEN, 94, APPENZELL
teuer, viel zu weit weg und auch gar nicht nötig. «Krank», ist sich Josefina Inauen sicher, «sind vor allem die Städter. Die rennen wegen jedem Chabis zum Arzt.» Damit bedient sie ein Klischee, gewiss. Wer erinnert sich nicht an die gesunde Heidi und das bleiche, an den Rollstuhl gefesselte Stadtkind Klara? Allerdings gibt es zahlreiche Statistiken, die das Klischee der «kranken Städter» bestätigen: Nirgends in der Schweiz sind die Gesundheitskosten pro Kopf höher als in den Stadtkantonen Basel und Genf, und nirgends sind sie niedriger als in den Landkantonen Ob- und Nidwalden, Appenzell-Ausserrhoden, Uri und eben Appenzell-Innerrhoden. Sind die Innerrhödler also die gesündesten Schweizer? WAS HEISST KRANK?
Nicht unbedingt. Krankheit ist relativ, weil der Begriff nicht klar definiert ist. Die gesetzliche Definition nach Art. 3 des Bundesgesetzes über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts (ATSG) lautet: «Krankheit ist jede Beeinträchtigung der körperlichen, geistigen oder psychischen Gesundheit, die nicht Folge eines Unfalles ist und die eine medizinische Untersuchung oder Behandlung erfordert oder eine Arbeitsunfähigkeit zur Fol>
Ein Bundesrat hiess noch Koller, als Sepp Neff das letzte Mal beim Arzt war.
Titelgeschichte ÖKK Magazin
ge hat.» Doch was heisst Beeinträchtigung? Was erfordert eine medizinische Untersuchung oder Behandlung? Und ab wann ist ein Mensch arbeitsunfähig? Keine Frage, dass der kaputte Meniskus von Johann Inauen heute jeden in der Schweiz Versicherten zum Arztbesuch, zur Therapie und zur Krankschreibung berechtigen würde. Doch während heute der moderne Städter in einem solchen Fall wahrscheinlich eine ganze Armada von orthopädischen Spezialisten auf Trab halten würde, hat Inauen damals seinen Meniskus Gott, dem Rosenkranz und der Selbstheilung überlassen. Vielleicht sind die Innerrhödler also nicht gesünder als der Rest der Schweiz, sondern gehen einfach seltener zum Arzt. MIT HUFLATTICH UND FEUERMOHN
Tatsache ist, dass die Innerrhödler nur halb so viele Medikamente beziehen wie zum Beispiel die Stadtbasler. Grund dafür ist in den Worten des Innerrhoder Kantonsarztes Dr. Renzo Saxer «ein starker Glaube an die Selbstmedikation und an das über Generationen gewachsene Wissen über Heilkräuter und Hausmittel». Ein wahres Monument dieses Glaubens befindet sich mitten im Dorfkern von Appenzell: die Löwen Drogerie, untergebracht in einem prächtigen Appenzellerhaus, reich an Fresken mit Heilkräutern von Huflattich bis Feuermohn. Auf einem Wandbild steht es klar und deutlich: «Vielerlei Kraut gegen Leibesnot, aber kein einziges wider den Tod.» In der Drogerie verkauft das Ehepaar Stark aktuell beispielsweise die beliebten Resistenztropfen gegen Erkältungen, hausgemacht aus Sonnenhut, Taigawurzeln und Wasserdost. «Hier nehmen die Menschen häufig im Voraus etwas Natürliches, statt später krank zum Arzt zu rennen», weiss Monika Stark. Und wenn die Innerrhödler dann doch zum Arzt müssen, dann ist das medizinische Angebot klein und günstig: Teure Spezialisten sind weit weg (St. Gallen), und die Taxpunktwerte der Innerrhoder Ärzte sind 5 Prozent niedriger als beispielsweise in Bern. «Was heute Gesundheitspolitiker und Branchenverbände zur Kostensenkung des Gesundheitswesens fordern – das Hausarzt-Modell –, ist bei uns seit langem ganz normal», sagt Kantonsarzt Saxer. Zwar könne man einwenden, dass es wegen der
Sind die Innerrhödler die gesündesten Schweizer?
geringen Ärztedichte in Appenzell-Innerrhoden an Wahlmöglichkeiten und Konkurrenz fehle. Dafür baue sich hier zum Hausarzt ein echtes Vertrauen auf. Und Vertrauen – das weiss jeder Arzt – ist für die Genesung nicht unerheblich. NIE KRANK – EINE VISION
Letztlich zeigt der Blick nach Appenzell-Innerrhoden vor allem, dass Krankheiten immer auch eine subjektive Erfahrung sind und dass sich aus ihnen nicht zwangsläu-
11
fig ableiten lässt, was zu tun ist. Zwei Menschen mit der gleichen Diagnose wählen ganz unterschiedliche Therapien und verursachen dadurch unterschiedliche Kosten. Um beim Klischee zu bleiben: Während der Stadtmensch bei einer Erkältung zum Arzt rennt, sich krankschreiben lässt und Medikamenten vertraut, legt sich der Landmensch nachts einen Zwiebelwickel um den Hals und nimmt morgens eine Thermoskanne Tee mit zur Arbeit. Beide sind gleich krank, doch es entstehen sehr unterschiedliche Gesundheitskosten. «Nie krank» aber bleibt vorerst eine Vision. Der Weg zu einer Gesellschaft ohne Krankheiten wäre eine Doppelspur. Auf der einen Spur wären immer noch wir Menschen mit unserer Eigenverantwortung für unsere Gesundheit. Nie war das theoretische Wissen über einen gesunden Lebensstil grösser als heute. Trotzdem gehen wir durch ungesunde Ernährung, Stress, wenig Bewegung sowie Rausch- und Genussmittel häufig gesundheitliche Risiken ein. Doch selbst wenn wir so gesund wie möglich leben würden – wir könnten trotzdem erkranken, ganz einfach deshalb, weil es das Schicksal so will. Unser Schicksal, das sind unsere Gene. Und mit Pech bestimmt eine einzige Mutation in unserem Erbgut, woran wir dereinst erkranken. TÜFTELN AM ERBGUT
Deshalb bräuchte es eine zweite Spur auf dem Weg zu einer Gesellschaft ohne Krankheiten: Um diese Spur zu verstehen, müssen wir den Blick auf die Molekularbiologie richten, darauf, was einige Wissenschaftler bereits als «Zeitalter des Genoms» bezeichnen. Das Genom ist die Gesamtheit der vererbbaren Information in einer Zelle. Es bestimmt nicht nur wesentlich unsere
Augenfarbe, Grösse oder rund 80 Prozent unseres Intelligenzquotienten, sondern auch unsere Veranlagung für bestimmte Erkrankungen. 2001 schafften es zwei amerikanische Forscher zeitgleich, das menschliche Genom
«Nie krank wird es nie geben.» CLAUDIA SCHMITT, PRESSESPRECHERIN ROCHE
zu entschlüsseln. Craig Venter, einer der beiden Forscher, verglich seine Tat mit der Mondlandung und äusserte die Hoffnung, die Behandlung von Krankheiten würde bald überflüssig werden. «Denn sobald wir wissen, dass sie ausbrechen könnten und dass wir sie über eine Veränderung des Lebensstils oder direkt über die Reparatur der Gene verhindern können, dürfte es eigentlich keine Krankheiten mehr geben.» Das wäre tatsächlich ein grundsätzlicher Wandel in der Medizin, weg von der Therapie kranker Menschen, hin zur Verhinderung der Krankheiten durch die Therapie von Gesunden. Damit kämen wir der Vision einer Gesellschaft ohne Krankheiten sehr nah. NICHTS ALS WAHRSCHEINLICHKEITEN
Heute, knapp zehn Jahre später, ist klar, wie sehr die Forscher damals die komplexen Wechselwirkungen unserer Gene unterschätzt haben. Venter selbst liess als erster Mensch sein gesamtes Genom entschlüsseln und fand unter anderem heraus, dass er ein erhöhtes Risiko hat, an Alzheimer zu erkranken. Doch ebenso könnte er unzählige Genvarianten haben, die dem mutierten Gen entgegenwirken. Solche mehrdeutigen Befunde sind die Regel. Nur in wenigen Fällen kann eine identifizierbare Genmutation festgestellt werden, die im Verlauf eines Lebens garantiert zu einer gefährlichen Krankheit führt. Ein Beispiel dafür ist Schilddrüsenkrebs, der in eini>
Titelgeschichte ÖKK Magazin
gen Fällen auf eine einzige Genmutation zurückgeführt werden kann. In einem solchen Fall ist die präventive Therapie klar: Entfernen der Schilddrüse. Doch solche Eindeutigkeiten sind bislang so selten, dass Venter selbst kürzlich den Nutzen des Genomprojekts mit «fast gleich null» bezifferte. Also boomt vorerst der Markt der Wahrscheinlichkeiten. Junge Unternehmen zwischen Biotech und Dotcom bieten heute für weniger als 500 Franken kleine Genomanalysen, welche die Risiken für rund 100 Krankheiten prognostizieren. Man schickt etwas Speichel nach Amerika und erhält drei Wochen später eine Liste der Wahrscheinlichkeiten zurück. Und wer sich diese Liste zur Lebensmaxime macht, der lebt dann vielleicht wie der amerikanische Zukunftsforscher und Träger von 19 Ehrendoktortiteln Ray Kurzweil, der täglich 150 Vitaminpillen, Antioxidantien und Nahrungsergänzungsmittel schluckt, um bis ins Jahr 2045 gesund zu bleiben. Dann, glaubt der 62-jährige Kurzweil, sei die Menschheit spätestens von Krankheit, Leid und Tod befreit. LANGES LEBEN, KURZES STERBEN
Gescheitert ist das Genomprojekt jedoch noch lange nicht. «Wir stehen halt noch ganz am Anfang», sagt Claudia Schmitt, Pressesprecherin von Roche. Sie kennt sich gut aus mit dem Erbgut, weil auch die Pharmaindustrie viel Hoffnung und Geld in dessen Erforschung steckt. Der Pharma geht es allerdings nicht um die Therapie an gesunden, sondern an kranken, meist schwer kranken Menschen. «Wir benutzen die gleiche Technologie wie die Anbieter von Genomanalysen, die DNA-Sequenzierung, aber aus anderen Gründen: Wir wollen die personalisierte Medizin», sagt Schmitt. Anders gesagt: Während vor zehn Jahren die Vision einer Gesellschaft ohne Krankheiten umherschwirrte, geht die Pharmaindustrie weiterhin von einer Gesellschaft mit Kranken aus, die sich allerdings immer besser therapieren lassen. Dabei profitiert die Pharmaindustrie auch von der Genomanalyse. «Nirgends in der Medizin ist das genetische und molekulare Verständnis für Krankheiten so gross wie in der Krebsforschung», sagt Schmitt. Ein guter Teil der 10 Milliarden Franken, die Roche jährlich
12
für die Forschung und Entwicklung ausgibt, zielt daher auf die Schnittstelle zwischen Diagnostik und Medikation. Je genauer und molekularer die Diagnose, desto besser lasse sich herausfinden, ob und wie gut ein Patient auf ein Medikament anspreche. Dadurch liessen sich unerwünschte Nebenwirkungen vermeiden. Vielleicht werde es in Zukunft sogar möglich sein, die Krankheit bringenden Gene durch das so genannte «Gene Silencing» stumm zu schalten, sagt Schmitt. AM ENDE SIND FAST ALLE TODKRANK
Also wird der medizinische Fortschritt die Lebenserwartung weiter in die Höhe treiben – nicht weil wir weniger krank sein werden, sondern weil unsere Krankheiten immer besser therapierbar werden. Ob dadurch die Gesundheitskosten sinken werden, ist fraglich. Dazu müssten wir eher gesünder werden oder müssten – makaber gesprochen – an unseren Krankheiten früh und rasch sterben. Aber das wollen wir nicht. Wir wollen möglichst gesund möglichst alt werden. «Krankheitskompressionshypothese» heisst das beim Zukunftsforscher Horst Christian Vollmar: lange leben und zum Schluss schnell und schmerzfrei sterben. «Nie krank wird es nie geben», sagt Claudia Schmitt. Selbst wenn wir unfallfrei und kerngesund durchs Leben gehen, sterben wir am Ende immer an einer Krankheit.
«Teure Fachärzte gibt es bei uns kaum», Renzo Saxer, Kantonsarzt von Appenzell-Innerrhoden.
Titelgeschichte ÖKK Magazin
14
Weisheiten aus den gesündesten Ecken der Welt Besonders rüstigen alten Menschen wird stets dieselbe Frage gestellt: Was machen Sie, dass Sie immer noch so fit sind? Seit zehn Jahren versuchen Demographen und Journalisten, die Ergebnisse zu systematisieren, indem sie weltweit so genannte «Blue Zones» («Blaue Zonen») identifiziert haben: Regionen, in denen ein weit überdurchschnittlicher Prozentsatz der Bevölkerung bei guter Gesundheit sehr alt wird. In einem zweiten Schritt wurde untersucht, welche gesundheitsfördernden Gewohnheiten die Bewohner der «Blue Zones» teilen – zum Beispiel, dass sie sich gewöhnlich und natürlich viel bewegen. Die drei klassischen «Blue Zones» sind Bergdörfer auf der italienischen Insel Sardinien, die japanische Insel Okinawa sowie Loma Linda, eine Adventistengemeinde in Kalifornien (detaillierte Informationen – nur auf Englisch – unter www.bluezones.com).
BEWEGUNG Pflegen Sie einen Lebenswandel, der Bewegung unumgänglich macht. In vielen «Blue Zones» sind das Hauptverkehrsmittel die Füsse. Ein täglicher Spaziergang ist gesünder als zwei wöchentliche Besuche des Fitnessstudios in einem sonst bewegungsarmen Leben. SINN Es ist wichtig, einen Sinn im Leben zu haben. Studien zeigen, dass Frührentner im Durchschnitt weniger gesund sind als Menschen, die bis zur Pension oder darüber hinaus arbeiten. Auch ehrenamtliche Aufgaben können Sinn stiften.
sel Ikaria – Kräutertee. Durch die ausgewogene Ernährung leiden sie seltener unter hohem Blutdruck und Herzkrankheiten. FREUNDSCHAFTEN In den ländlichen «Blue Zones» ist das Sozialgefüge intakt. Hingegen zeigen Umfragen, dass in Amerika die Zahl der «guten Freunde» in den letzten 15 Jahren im Schnitt von drei auf zwei zurückgegangen ist. Zwar sind wir heute online «verlinkt» wie noch nie. Echte Freundschaften sind jedoch verbindlicher und bedeuten gegenseitige Verantwortung. SPIRITUALITÄT UND GLAUBE Eine der ältesten und gesündesten Gemeinschaften weltweit ist eine christliche Adventistengemeinde in Kalifornien. Auf Okinawa in Japan, wo der höchste Prozentsatz an über 100-Jährigen lebt, meditieren die buddhistischen Bewohner. «Spirituelle Menschen und Menschen, die ihr Leben als Teil eines grösseren Plans sehen, haben ein stärkeres Immunsystem, niedrigeren Blutdruck, ein kleineres Krebs- und Infarktrisiko», sagt Medizinprofessor Harold König. FAMILIE Bewohner der «Blue Zones» pflegen die Familienbande. Eine Familie schärft den Sinn für die Eigenverantwortung – auch gesundheitlich. Schliesslich muss man füreinander da sein, und das geht gesund besser als krank.
STRESS Bewohner der «Blue Zones» haben selten Stress. Umso wichtiger ist es, dass wir in unserem hektischen Leben Wege finden, herunterzufahren. Nehmen Sie sich die Zeit zur Meditation, für einen Spaziergang oder ein Bad. ERNÄHRUNG Wir sind es gewohnt, so viel zu essen, bis wir übersatt sind. Bewohner der «Blue Zones» beenden ihr Essen bei rund 80 Prozent Sättigung. Eine Studie hat gezeigt, dass das appetitanregende Hormon Ghrelin gegen Stress und Depressionen hilft. GEMÜSE Die Bewohner der «Blue Zones» essen viel lokales Gemüse und wenig Proteine, die zum Beispiel im Fleisch stecken. Sie trinken viel Wasser oder – wie auf der griechischen In-
LOMA LINDA, KALIFORNIEN
Vollkornernährung Kulturelle Isolation
Familie Nichtraucher Gemüse & Hülsenfrüchte
Spiritualität & Glaube Wenig Alkohol
Bewegung
SARDINIEN, ITALIEN
Starke Frauen Sonnenschein Gartenarbeit
OKINAWA, JAPAN
Ökk Club
it eine m Gutsch ig ungen st n ü Verg
issitis Sommer veitr, m cht gibt. die’s bei uns ni Eine K rank he
Zauberhafte Wi
preis Schnäppchen nterausflüge zum ber 2010 Ausgabe Dezem
Hier war jemand schneller. Bestellen Sie Ihr ÖKK Club Booklet online unter www.oekk.ch/club.
Club ÖKK Magazin
Erleben Sie herrlichen Winterspass – zusammen mit dem ÖKK Club! Endlich Winter! Wie schön ist es, mit geröteten Wangen, Schnee an den Schuhen und vielleicht ein bisschen Muskelkater in den Beinen nach einem erfüllten Tag draussen nach Hause zu kommen. Oder sich in einer warmen Thermalbadlandschaft so richtig verwöhnen zu lassen, während draussen die Kälte klirrt. Mit den Angeboten des ÖKK Club gibt es zwölf tolle Möglichkeiten, den Winter in allen Facetten zu geniessen. Mehr verraten Ihnen wie immer unsere Quartettkarten. Das Booklet mit den Vergünstigungen fi nden Sie auf Seite 15 im Heft. Dann also raus auf die Pisten, rein in den Schnee!
Erlebnis
Tamina Therme Bewegung
Lenzerheide
Region
Thermalwasserwelt Öffnungszeiten
Baden, Saunieren, Aqua-Kurse SG – Bad Ragaz
Joker
Täglich 8 – 22 Uhr, freitags bis 23 Uhr Beauty- und Massageangebote www.taminatherme.ch
Grüsch-Danusa Meiringen H
asliberg
60 km präp arierte Pisten Skihäsliland
für Kinder
BE – Haslit al Berner Obe im rland 11.12.2010 – 25.4 Nachtschlit
.2011
teln
www.meirin gen-haslibe rg.ch
Geisterbahn, Füchslie kino, traumhafte Kuliss n Kinderskiland mit viele Attraktionen GR – Prättigau 27.11.2010 – 27.3.2011 20% Ermässigung auf Mietmaterial im März 2011
h ww w.gruesch-danusa.c
hren EarlyBird-Skifa ab 6.30 Uhr uf zwei Schneesport a n ite se al T sonnigen GR – Lenzerh
eide
.4.2011 4.12.2010 – 25 Restau½ Preis in den / GA ax bt al rants mit H ide.com w w w.lenzerhe
Got thard Oberalp Arena Sedrun / Andermatt
Gotthard Oberalp Skiarena Skifahren, Boarden, Carven UR / GR – Andermatt / Sedrun Täglich bis 1.5.2011 Ausbildungszentrum für Lawinenrettung www.gotthard-oberalp-arena.ch
17 Savognin
Bogn Engiadina / Engadin Bad Scuol
Toggenburg
Riesiges Schlittelparadies Schlitteln, Winterwandern, Skifahren GR – Savognin, Bivio, Albula
Einzigartige Aussicht auf dem Chäserrugg Spazieren, Winterwandern
11 27.11.2010 – 25.04.20
GR – Engadin, Scuol
SG – Toggenburg
Tunnelfahrt inklusive
Täglich 8 – 21.45 Uhr, Kinder ab 11 Uhr
siehe Website
ww w.savognin.ch
Toggenburger Wintersagenweg ww w.top-of-toggenbu
Römisch-Irisches Bad www.engadinbadscuol.ch
rg.ch
IMAX
Disentis
arierte 60 km präp Pisten oarden, Skifahren, B andern Freeriden, W lva, Disentis GR – Surse
Kino / Filmtheater i
n 3- D
Spazieren am See
LU – Luzern
1.5.2011 11.12.2010 – amilien- und Attraktive F ässigungen Gruppenerm tis30 0 0.ch w w w.disen
Brigels
3’000 m2 Bäder- und Saunalandschaft Baden in reinem Mineralquellwasser
Täglich Grösste Kinoleinw and der Schweiz ww w.filmtheater.c h
Thermalba
G d Zurzach A b Ökk Clu
mit heine Gutsc tigungen ns Vergü
tis rvermisbesii uns nicht gibt. Sommraenk heit, die’s Eine K
Pisten im XXL-Format Boarden im Snowpark Surselva
d Thermal- un haft Saunalandsc Trainieren, Saunieren, n Schwimme t
GR – Surselva
ie AG – Zurzib
11.12.2010 – 10.4.2011
te siehe Websi
Sonnenaufgangsfrühstück am Berg www.brigels.ch
pa für Romantic S n e g sa Paarmas nter.ch -wellness-ce www.medical
enpreis Schnäppch 2010 usflüge zum Dezember e Wintera Ausgabe Zauberhaft
WE ITE RE CLUB -AN GE BOTE er. Hier war jemand schnell FIN DE N S IE UN TE R Ihr ÖKK Club Booklet Bestellen Sie
. ww w.oekk .ch er www.oekk.ch/club ne unt onli/c lub
Kundenseite ÖKK Magazin
18
ÖKK Schreibwettbewerb – der Siegertext
Nie krank und doch nie zufrieden Zwei alte Freundinnen treffen sich nach vielen Jahren zufällig im Flur eines Spitals. «Hey, Susirudi! Schön dich zu sehen! Hast du Zeit für einen Kaffeeschwatz mit deiner alten Freundin Trudipfudi?», begrüsst die abgemagerte Frau mit Infusionsständer und Glatze ihre sichtlich gesunde Freundin. Diese ist so überrumpelt, dass sie einen Moment stockt, bis sie endlich ihre kranke alte Freundin erkennt: «Ach Trudipfudi, du bist es!? Ich hätte dich beinahe nicht erkannt. Wie ich sehe, meint es das Leben nicht gut mit dir ...» Schweigen. Susirudi fährt fort: «Ich würde ja gerne mit dir Kaffee trinken, aber ich komme gerade von meinem Vater, der ist auch im Spital. Ich musste ihm frische Unterwäsche bringen, und die hat doch tatsächlich fast 30 Franken gekostet. Um alles muss ich mich kümmern. Meine Brüder tun ja nichts.» Susirudi schaut gestresst auf die Uhr: «Herrje, in 20 Minuten muss ich schon bei der Manicure sein, ich muss wirklich los. Nach der Manicure muss ich sofort zurück zur Arbeit. Wenn du wüsstest, wie streng ich es im Büro habe! Die Jungen haben keinen Anstand mehr, immer lassen sie mich die Überstunden machen und spielen krank. Ich wäre auch gerne einfach mal einen Tag im Bett – aber ich bin ja nie krank!» Trudipfudi steht immer noch mit ihrem Infusionsständer da, etwas sprachlos. Gestresst fügt Susirudi hinzu: «Also, entschuldige, Trudipfudi, alles Gute dann und ein andermal gerne!» Ladina Marugg (30), Domat / Ems
Wir gratulieren Ladina Marugg zum Gewinn des ÖKK Schreibwettbewerbs! Gleichzeitig bedanken wir uns für die phantasievollen Geschichten, die uns geschickt wurden. Eine Auswahl an Texten kann gelesen werden unter www.oekk.ch/magazin
iPad zu gewinnen!
Neuer Schreibwettbewerb: «Geschwister» «Geschwister» sind das Thema des ersten ÖKK Magazins im Jahr 2011 – und damit auch des kommenden Schreibwettbewerbs. Schreiben Sie uns ein Erlebnis mit Ihrem Schwester- oder Bruderherz! Oder wollen Ihre Kinder den Schreibstift in die Hand nehmen? Die Geschichte (max. 1’500 Zeichen) schicken Sie bitte unter Angabe Ihres Alters und Wohnorts bis 15. Februar 2011 mit dem Betreff «Schreibwettbewerb» an manja.liesch@oekk.ch. Der Siegertext wird im kommenden Magazin abgedruckt werden, alle weiteren Einsendungen werden unter www.oekk. ch/magazin veröffentlicht. Hauptpreis für die Gewinnerin oder den Gewinner des kommenden ÖKK Schreibwettbewerbs: Ein iPad Wi-Fi 16 GB im Wert von 649 Franken. Unter allen anderen Teilnehmerinnen und Teil- nehmern verlost ÖKK: 3 x 2 Kinogutscheine für zwei Personen von ProCinema, einlösbar für die beste Kategorie in allen Schweizer Kinos.
DOSSIER
FÜR UNTERNEHMEN
Aktuell
Willkommen bei ÖKK ÖKK erhält Zuwachs: HOTELA überträgt ihre obligatorische Krankenpflegeversicherung an ÖKK. Deshalb begrüsst ÖKK auf den 1. Januar 2011 rund 300 neue Unternehmenskunden, die vor allem in der Hotel- und Gastronomiebranche in der ganzen Schweiz tätig sind. Hinzu kommen die knapp 6’000 Kunden im Bereich der obligatorischen Grundversicherung nach KVG. Zusammen mit den bestehenden Kunden verfügt ÖKK damit über einen wesentlichen Marktanteil in der Hotel- und Tourismusbranche und ist für diese eine erfahrene und kompetente Ansprechpartnerin. Nun werden wir alles daran setzen, auch die ehemaligen HOTELA-Kunden von unserem Service zu überzeugen. In diesem Sinne: Herzlich willkommen!
Versicherte in Saisonbetrieben Saisonbetriebe sind häufig für den Versicherungsschutz ihrer Mitarbeitenden zuständig. Dies wiederum ist mit einem hohen Verwaltungsaufwand verbunden. Damit dieser in Grenzen gehalten werden kann, bietet ÖKK eine optimale Lösung an: Die Heilungskosten-Sammelinkassoversicherung von ÖKK macht es möglich, dass der Arbeitgeber die Prämien mit dem Lohn der Angestellten verrechnen kann. Vorteil: Anstatt dass 40 einzelne Prämienabrechnungen ins Büro flattern, wird alles mit einer Rechnung beglichen. Ausserdem können Saisonbetriebe auf diese Weise unkompliziert sicherstellen, dass die Mitarbeitenden die Versicherungspflicht in der Schweiz erfüllen. Rund 1’500 Saisonbetriebe vertrauen bereits auf ÖKK.
Editorial
19
Nachhaltigkeit – nur eine Mode? Der Begriff der Nachhaltigkeit hat sich zu einem Modewort entwickelt. Kaum ein Unternehmen, das sich nicht damit schmückt. Und ganz ehrlich: Nachhaltigkeit ist auch für ÖKK ein wichtiger Wert. Aber eben keine Mode. Ich will Ihnen, werte Unternehmenskunden, ein Beispiel geben, wo sich Nachhaltigkeit bei ÖKK konkretisiert: bei der Prämiengestaltung. Auch ÖKK muss die Prämien von Kunde zu Kunde je nach Risikoprofil unterscheiden, und auch wir passen Prämien an, wenn mittelfristig mehr oder weniger Kosten entstehen. Aber wir behalten dabei den statistischen Mittelwert im Auge. Wir wollen nicht, dass ein Unternehmenskunde grundlos im einen Jahr für seine Unfall- oder Erwerbsausfallversicherung doppelt so viel zahlt wie im Jahr zuvor – aber auch nicht halb so viel. Wir wollen möglichst wenig Schwankungen in den Prämien, damit diese für unsere Kunden fair und berechenbar sind. Das Gegenteil einer nachhaltigen Unternehmensstrategie ist übrigens Dumping. Dumpingpreise sind Preise unterhalb der Produktionskosten, also kein nachhaltiges Geschäftsmodell. Allerdings nehmen auch in der Versicherungsbranche einige Anbieter kurzfristig Verlustgeschäfte in Kauf, um sich Marktanteile zu sichern. Versicherte profitieren von den niedrigen Köderprämien nur kurz; bei nächster Gelegenheit müssen diese aus betriebswirtschaftlichen Gründen in die Höhe schnellen. Von Kontinuität und Nachhaltigkeit kann da keine Rede mehr sein. Wissen Sie, wie sich die Prämien nachhaltig reduzieren lassen? Durch Prävention, weil weniger Absenzen weniger Kosten für uns und niedrigere Prämien für die Versicherten bedeuten. Dazu mehr auf den folgenden Seiten! Reto Giovanoli Leiter Unternehmenskunden
Fallstudie ÖKK Dossier
Vorbeugen ist besser als Heilen Mit dem Winter beginnt auch die Unfallsaison. ÖKK gibt Unternehmen praktische Tipps, wie sie ihre Mitarbeitenden für Prävention sensibilisieren können. TEXT: Virginia Nolan
Ein Zusammenstoss auf der Piste, ein Ausrutscher auf Glatteis – Winterzeit ist Unfallzeit. In den kalten Monaten registrieren viele Betriebe eine erhöhte Zahl von Absenzen, denen häufiger ein Unfall zugrunde liegt als eine Krankheit. Diese Unfälle passieren selten in den Werkstätten oder Büros der Betriebe selbst. Deshalb fallen sie auch nicht in den Verantwortungsbereich des Unternehmens. Doch Unfall ist Unfall und eine Absenz eine Absenz. Deshalb liegt das Wohlergehen der Mitarbeitenden im Interesse eines jeden Betriebs. Wie dieses vom Arbeitgebenden gefördert werden kann, vermittelt ÖKK anhand einfacher Tipps. REAKTIONSFÄHIGKEIT ERHÖHEN
Körperliche Aktivität ist die beste Unfallverhütung, und mit Sport kriegt man sie zweifellos am besten hin. Wer nicht gleich ein Fitnessabonnement lösen möchte, hilft mit einfachen Koordinationsübungen nach. Die Reaktionsfähigkeit des Körpers zu steigern, rüstet ihn für den Ernstfall: Wer etwa ein gutes Gleichgewicht hat, stürzt weniger. Rechtshänder fördern ihre koordinativen Fähigkeiten bereits dadurch, dass sie die Zähne am Morgen gelegentlich mit der linken Hand putzen, was selbst dem grössten Sportmuffel nicht schwerfallen dürfte. Mit solchen und weiteren Tipps unterstützt ÖKK Unternehmen in der Unfall- und Gesundheitsprä-
vention. Zu günstigen Tarifen beraten Fachspezialisten
KMU darin, wie sie ihre Belegschaft für ein gesund-
heitsförderndes Verhalten sensibilisieren können. GÜNSTIGE KURSE
Grundsätzlich gilt: Es muss nicht teuer sein, wenn ein KMU seinen Mitarbeitern ihre Gesundheit ans Herz legen will. Plakate etwa, die einfache Koordinationsübungen vorstellen, kosten nicht viel, erreichen aber ein breites Publikum, wenn sie in Arbeits- und Pausenräumen hängen. Viele Unternehmen machen bereits gute Erfahrungen mit Arbeitsgruppen zum Thema Sport und Gesundheit. Der Gruppe können sich interessierte Mitarbeiter anschliessen, die unverbindliche Sportanlässe oder auch mal einen Früchtetag organisieren, weil zu einem fitten Körper auch die Ernährung beiträgt. Ob ein Unternehmen die Krankheits- und Unfallprävention einfach oder aufwendig gestaltet, ist zunächst nebensächlich – Hauptsache, es lässt das Thema nicht links liegen. > Über Kurse zum Thema Gesundheit und Unfallprävention informiert das ÖKK Gesundheitsmanagement unter 058 456 12 33.
21
ÖKK Wettbewerb bringt KMU auf Zielgerade «Werbung» war das Thema des ÖKK Dossier vom November 2009. Darin verloste ÖKK eine Beratung bei der Werbeagentur Advico Young & Rubicam. Für das Wirtepaar Bertoli aus Jenaz GR war der Preis nützlich für die Neuausrichtung des Hotelkonzepts. TEXT: Virginia Nolan
Bruno Bertoli muss lachen, als er sich erinnert: Er habe die ganze Welt auf den Kopf stellen wollen, als er damals, 1996, mit 26 Jahren den Landgasthof Sommerfeld im Prättigau von seinem Vater übernommen habe. Seither ist dem neuen Gastgeber und seiner Frau Anita eine bemerkenswerte Fusion aus Gourmettempel und unkomplizierter Familienherberge gelungen. Den 20 Zimmern, welche das Paar zu günstigen Preisen anbietet, mangelt es nicht an Besuchern, und das Restaurant, in dem Chef koch Bruno Bertoli die Kelle schwingt, wurde vom Gourmetführer «GaultMillau» 2010 erneut mit 14 Punkten geadelt. Gute Werbung liegt für die Bertolis nicht in Worten oder effektreichen Bildern; sie lassen lieber Taten sprechen. Trotzdem erkannte der Betrieb eine Chance, als ÖKK im vergangenen Jahr eine Kommunikationsberatung bei den Werbeprofis von Advico Young & Rubicam in Zürich im Wert von 3’000 Franken verloste. Denn Erfolg heisst nicht Stillstand: Bereits seit einiger Zeit spielten Anita und Bruno Bertoli mit dem Gedanken, ihr Angebot zu erweitern. Zum Gasthof sollte sich ein Schwesterhaus im oberen Preissegment gesellen. Viele Stunden verbrachte das Paar damit, ein Konzept zu erarbeiten für ein Viersternehotel, das Erholungssuchende, Sportler und Feinschmecker gleichermassen begeistert. Ideen gab es genug – die Schwierigkeit lag darin, sie zu Papier zu bringen. Also bewarben sich die Bertolis für die GratisKommunikationsberatung – und gewannen! Für Ordnung im kreativen Chaos zu sorgen, ist das täglich Brot der Werber von Advico. Bloss: Führt eine einmalige Beratung näher ans Ziel? «Wenn ein Unternehmen Vorarbeit geleistet hat», sagt Berater Pablo Koerfer, «können wir in wenigen Stunden viel erreichen.» Dass sie ihren Mülleimer während Monaten mit verworfenen Ideen gefüttert hatten, kam den Bertolis nun zugu-
te. In Zusammenarbeit mit dem Kreativteam um Koerfer gelang es dem Wirtepaar, aus der Vielzahl von Werten und Visionen den wesentlichen Kern des Landgasthofs Sommerfeld herauszuschälen: die einzigartige Kombination aus Gourmethotel, Rückzugsort und Basislager für Sportbegeisterte. Das war dann auch der Kern der neuen Broschüre, welche die Bertolis später dem Wirtschaftsprüfer vorlegten. Heute, fast ein Jahr nach dem Besuch in Zürich, rückt der Spatenstich für das neue Hotel in greif bare Nähe. Bruno Bertoli freut sich: «Wir hoffen, die ersten Gäste 2013 begrüssen zu dürfen.» > PS: Auf Seite 2 finden Sie ein Inserat des Landgasthofs Sommerfeld, das während der Kommunikationsberatung entstanden ist.
Fünf Fragen ÖKK Dossier
Den Draht zu den Mitarbeitenden nicht verlieren
Susanne Mattmann, ÖKK Fachspezialistin für Gesundheitsmanagement, berät Unternehmen darin, wie sie die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden fördern und Absenzen im Betrieb reduzieren können. INTERVIEW: Virginia Nolan
Welche Art von Hilfestellung können Betriebe von ÖKK erwarten?
ÖKK sensibilisiert in Workshops Vorgesetzte für die
Frau Mattmann, eine Studie besagt, dass Schweizer Angestellte an fast zehn Tagen pro Jahr krankheitshalber fehlen. Die Hälfte dieser Ausfälle könnten der Studie zufolge durch ein gutes Absenz Management verhindert werden. Was können Unternehmen besser machen?
Heutzutage wissen Betriebe eigentlich, was dem Wohlbefinden ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaden kann: Überarbeitung, Leistungsdruck oder Mobbing zum Beispiel. Was die Verantwortlichen aber häufig nicht wissen: Sie können aktiv zur Gesundheit ihrer Belegschaft beitragen und damit die Absenzen reduzieren. Hier helfen wir nach: Wir unterstützen Unternehmen in der Präventionsarbeit. Wodurch zeichnet sich ein gutes Absenz Management aus?
Dadurch, dass es die Gesundheit der Belegschaft fördert! Das Betriebsklima hat darauf einen grossen Einf luss. Wertschätzung ist für den Mitarbeiter wichtig. Sie zu vermitteln, ist Aufgabe der Vorgesetzten. Dazu gehört, über den Gemütszustand der Mitarbeiter informiert zu sein, um Anzeichen für gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen.
Symptome häufiger Gesundheitsprobleme. Wir geben ihnen praktische Tipps, wie sie trotz knapper zeitlicher Ressourcen den Draht zur Belegschaft halten können. Ausserdem erarbeiten wir gemeinsam mit dem Betrieb Richtlinien für das Absenz Management. Bei Absenzen ist es manchmal schwierig abzuschätzen, wann ein Gespräch nötig oder das Nachfragen eher unangebracht ist. Generell rate ich dazu, auf Auffälligkeiten früh zu reagieren.
Dadurch könnte sich ein Mitarbeiter in seiner Privatsphäre gestört fühlen.
Dem Mitarbeiter auf den Zahn zu fühlen, heisst nicht, ihn zu bedrängen. Ist jemand häufig krank, muss der Vorgesetzte keine Diagnose kennen – er sollte aber wissen, wie er dem Mitarbeiter in schwierigen Zeiten entgegenkommen kann. Gut fürs Klima sind regelmässige informelle Gespräche. Manchmal genügt ein kurzer Austausch beim Kaffeeautomaten. Nachfragen soll nicht als Kontrollmassnahme daherkommen, sondern ehrliches Interesse am Gegenüber sein. Es gibt Unternehmen, die ihre Mitarbeiter mit Geschenken belohnen, wenn sie nicht krank werden. Ist das sinnvoll?
Wichtig ist, dass solche Methoden nicht kontraproduktiv wirken, indem sich Mitarbeiter etwa trotz Grippe an die Arbeit schleppen. Es darf keine «Angstkultur» entstehen. Kranksein ist legitim. Anerkennung für den Mitarbeiter würde ich eher im Gespräch als mit Geschenken ausdrücken.
Gesundheits-Kreuzworträtsel ÖKK Magazin
HORIZONTAL 5 Fremdwort für Eiweiss 8 In den Zellen der Bauchspeicheldrüse gebildetes Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert 9 Sehhilfe 11 Tablette, die keine Wirksubstanz enthält 12 Engl. für verbotene Leistungssteigerung im Sport durch verschiedene Substanzen 15 Überschiessende Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte und normalerweise harmlose Umweltstoffe 17 Leichenöffnung zur Klärung der Todesursache 19 Lehre von den Hautkrankheiten 2 0 Körperorgan
1
2
3
4
Wir gratulieren den Gewinnerinnen und Gewinnern des letzten Gesundheits-Kreuzworträtsels.
5
23
VERTIKAL 1 Betäubung des Organismus mit zentraler Schmerz- und Bewusstseinsausschaltung durch Zufuhr von Betäubungsmitteln 2 Blutarmut 3 Störung des Gleichgewichtssinnes 4 Vermögen des Gehirns, Informationen zu speichern 6 Veränderung der Stimme (insbesondere der männlichen) während der Pubertät durch hormonelle Einflüsse 7 Isolierung Ansteckungsverdächtiger als Schutzmassnahme gegen Ausbreitung oder Verschleppung von Seuchen 10 Zeit zwischen Pubertät und Erwachsenenalter 12 Erkennung von Krankheiten durch gezielte Untersuchungen 13 Durch vermehrte Bildung von Gasen in Magen oder Darm verursachte starke Blähungen und entweichende Darmwinde 14 Lebensnotwendige Nahrungsbestandteile, deren Nichtzufuhr Mangelerscheinungen auslöst 16 Teil der DNA: Träger von Erbgutinformationen 18 Über den Mund eingenommen
6
7
8
9
Senden Sie das Lösungswort per Mail an magazin@oekk.ch oder per Post an ÖKK Magazin, Bahnhofstrasse 9, 7302 Landquart, Stichwort «Kreuzworträtsel». Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir drei Mal einen hand- signierten Kriminalroman «Hohe Kunst und eine Leiche» (siehe Seite 4). Einsendeschluss ist der 15. Februar 2011.
Unternehmen ÖKK Magazin
Seriöse Vermittler von unseriösen unterscheiden Nicht zuletzt dank den Rückmeldungen von Ihnen, unseren Kundinnen und Kunden, konnten wir einen ersten Erfolg gegen die Machenschaften unseriöser Vermittler erzielen. TEXT: Iris Blättler, ÖKK
Wir haben im letzten ÖKK Magazin über dubiose Vermittler berichtet. Daraufhin haben sich viele Kunden bei uns gemeldet. Solche Hinweise sind sehr wertvoll, um die unseriösen Geschäftemacher unter den Vermittlern herauszufiltern. Wir sind ja nicht grundsätzlich gegen Vermittler – auch ÖKK arbeitet mit Vermittlern. Wir befürworten den Wettbewerb und den freien Markt. Damit dieser aber funktioniert, müssen die Spielregeln eingehalten werden: Im Sinne der Transparenz muss ein Vermittler sich ausweisen und sagen, für wen er arbeitet. Hingegen darf er nicht mit Logos von Firmen auftreten, mit denen er gar keinen Vertrag hat. Das Problem betrifft nicht nur ÖKK . Wir haben von Mitbewerbern erfahren, die genau die gleichen Erfahrungen mit solchen Vermittlern, insbesondere mit der Maklerzentrum AG, gemacht haben. Gemeinsam sind wir an die Medien – und somit an die Öffentlichkeit – gelangt. Ein Entscheid des Bundesgerichts gegen die Maklerzentrum AG stärkt uns den Rücken. Melden Sie sich bei Ihrer ÖKK Agentur, wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie von einem seriösen Vermittler beraten worden sind oder eben nicht. Wir helfen Ihnen gerne.
U NT ER SCH REI BEN SI E NICHTS!
25
Telefonische Sprechstunde mit dem Kinderarzt:
Schwerpunkt Ernährung
«I han kei Hunger!», «Das hani nit gära!», «I wett Pommfrit!»: Welche Eltern kennen diese Ausrufe ihrer Kleinen nicht am Mittagstisch? Was bei den einen Familien harmonisch abläuft, ist bei den anderen von Tag zu Tag eine Herausforderung. Denn was ist zu tun, wenn das Kind das Essen verweigert oder ein Gemüsemuffel ist? Gerade für Eltern, die sich um eine ausgewogene und gesunde Ernährung ihrer Kinder bemühen, sind solche Momente frustrierend. Tipps, wie man diesem Problem entgegenwirken kann, geben die Spezialisten von Medgate während der nächsten drei Monate in der Kindersprechstunde mit dem Schwerpunkt «Ernährung». Sie können sich ausserdem zur Säuglingsernährung und der damit verbundenen Einführung von Beikost, zu Bulimie oder zum Thema Fast Food beraten lassen. Die Spezialisten von Medgate sind rund um die Uhr für Sie da und helfen Ihnen auch bei allgemeinen Gesundheitsfragen oder Notfällen weiter. Die Kindersprechstunde sowie die Sonderberatung zu den vierteljährlichen Schwerpunkt themen bietet Medgate exklusiv ÖKK Kundinnen und Kunden an. Um Ihr Anliegen mit einem Spezialisten zu besprechen, können Sie über 0844 655 655 einen Termin für die Kindersprechstunde vereinbaren. Für das Beratungsgespräch ruft der Kinderarzt zurück – bei akuten Problemen innert Kürze. Weitere Infos unter www.oekk.ch/aerztlicherRat
mhhh
Alle Jahre wieder: die Umfragen zur Kundenzufriedenheit Uns von ÖKK liegt die Beziehung zu unseren Kundinnen und Kunden am Herzen. Damit wir Sie optimal beraten und auf Ihre Wünsche eingehen können, wollen wir Ihre Bedürfnisse kennen. Diese eruieren wir bei jährlichen Umfragen zur Kundenzufriedenheit. Mittels dieser Befragungen können wir Schwachpunkte erkennen und uns laufend verbessern. Natürlich erhalten wir auch im direkten Kundenkontakt viele wertvolle Rückmeldungen und können individuelle Bedürfnisse aufnehmen. ÖKK: HOHE KUNDENZUFRIEDENHEIT __ Es freut uns, dass wir gemäss unserer aktuellen Ergebnisse im Vergleich mit den 15 grössten Krankenversicherern überdurchschnittlich zufriedene Kunden haben. Unsere Kunden finden unsere Mitarbeitenden freundlich und telefonisch
gut erreichbar. Die Wartezeiten am Telefon bezeichnen sie als kurz. Die schnelle Rückzahlung wird ebenso geschätzt wie die prompte Rückmeldung bei Fragen. Unsere Kunden fühlen sich bei ÖKK gut aufgehoben. > «Ktipp»: unsauber recherchiert Andere Institute – wie beispielsweise der Internet- vergleichsdienst Comparis.ch – führen ebenfalls regelmässig Umfragen durch. Auch bei Comparis.ch belegt ÖKK einen Podestplatz. Anders bei der Umfrage des «Ktipp». Diese Ergebnisse sind fragwürdig und die Methode ist undurchsichtig. Zudem wird ÖKK mit Sympany gleichgesetzt. Das ist falsch. ÖKK und Sympany sind unabhängige Unternehmen. ÖKK hat rechtliche Schritte gegen den «Ktipp» eingeleitet.
Unternehmen ÖKK Magazin
26
Ein kunterbunter Abend – Linard Bardill hautnah Einmal im Leben einen Musikstar für sich alleine zu haben – haben wir, besonders als Kinder und Jugendliche, nicht alle davon geträumt? Für die siebenjährige Cosima ist dieser Wunsch an einem Samstagabend im Herbst 2010 in Erfüllung gegangen. Linard Bardill, der gross angesagte Star der Kinder, hat seine Gitarre, seinen Freund Bruno Brandenberg, dessen Kontrabass, einen Haufen Lieder und ganz viel Humor eingepackt, um Cosima für ein Hauskonzert zu besuchen. Verdient hatte sich die Primarschülerin das Konzert mit ihren Malkünsten. Sie war die Siegerin des Malwettbewerbs, den ÖKK zusammen mit Linard Bardill in diesem Frühsommer organisiert hatte. Und weil es schöner ist, Erlebnisse mit Freunden zu teilen, hat Cosima kurzerhand ihre ganze Schulklasse und andere Freunde zum Konzert eingeladen.
Die glückliche Gewinnerin: Cosima (7) oben mit Linard Bardill und rechts mit ihren Schulkameraden.
Zum Wettbewerb Im Frühsommer 2010 suchten ÖKK und Linard Bardill die schönste Kinderzeichnung zum aktuellen Singspiel «Nid so schnell, Wilhelm Tell» des Bündner Liedermachers. 33 Kinder haben ihre Zeichnungen eingeschickt. Auf einer Website hat das Internetpublikum Cosimas Zeichnung zum Siegerbild erkoren. Der Preis war das Privatkonzert.
Zum Stück Linard Bardill erzählt in seinem jüngsten Singspiel «Nid so schnell, Wilhelm Tell» eine unkonventionelle Version der Geschichte unseres Nationalhelden. ÖKK ist Partner des Stücks. Die CD zum Stück kann auf www.bardill.ch bestellt werden. Das neu erschienene Buch zum Stück können ÖKK Kundinnen und Kunden zum Vorzugspreis mit dem Antworttalon auf der gegenüberliegenden Seite bestellen.
E
DE ENKI
ch S E G
www.bardill.ch EXKLUSIV BEI ÖKK – der neue Kinderroman von Linard Bardill mit handsigniertem Buchzeichen
Der neue Roman von Linard Bardill handelt von Mut, Freundschaft, Mobbing und Freiheit und ist geeignet für Kinder ab 9 Jahren. Für ÖKK Kunden gibt’s den Kinderroman «Nicht so schnell, Wilhelm Tell» zum exklusiven Vorzugspreis von 20 Franken, inklusive Versandspesen. Online bestellen unter www.oekk.ch/tell_singspiel oder senden Sie uns den ausgefüllten Bestelltalon per Post an: ÖKK, Marketingkommunikation, Bahnhofstrasse 9, 7302 Landquart Vorname/Name:
Telefon:
Adresse:
Mail:
PLZ/Ort:
Anzahl Bücher:
Unterschrift:
Datum:
Aktion gültig solange Vorrat. Die Bestellungen werden nach Eingang berücksichtigt.
Wissen & Gesundheit ÖKK Magazin
Krankenkassen, Leute verarschen! Dennoch...
Nur 7 Prozent für die Kassen
Wer kämpft für tiefere Medikamentenpreise?
Viele Schweizerinnen und Schweizer wissen erstaunlich wenig über unser Ge sund heits system und die Rolle der Krankenversicherer. Das hat die Umfrage «sondage santé» ergeben, die im vergangenen Frühsommer zum achten Mal durchgeführt wurde. Um den Wissensstand in der Bevölkerung zu erhöhen, hat santésuisse, der Branchen verband der schweizerischen Krankenversicherer, die Informationskampagne «Immer mit Ihnen» lanciert.
immer-mit-ihnen.ch
TEXT: Bernhard Widmer
Im vergangenen August wurden in der ganzen Schweiz Plakate ausgehängt, auf denen schlecht gelaunte Gesichter weit verbreitete Vorurteile über die Krankenversicherer verkündeten: «Krankenkassen, immer nur zahlen», «Krankenkassen, kannst vergessen!» oder «Krankenkassen, alle hängenlassen!». Irritiert fragten sich die Passanten, wer der Absender dieser provokativen Kampagne sein könnte. Die so geweckte Neugier wurde in einer zweiten Phase gestillt: Als Urheber der Kampagne offenbarten sich jene, gegen die sich die Kampagne zuerst zu richten schien: die Schweizer Krankenversicherer. Mit rhetorischen Fragen, die wichtige Fakten auf den Punkt brachten, begegneten sie den Vorurteilen: «Dennoch: Wer bezahlt im Krankheitsfall?», «Dennoch: Wer kämpft für Ihre Wahl?» oder «Dennoch: Wer kontrolliert pro Jahr 15 Millionen Rechnungen?».
Die Schweizer Krankenversicherer
GROSSE WISSENSLÜCKEN
Die Kampagne ist vor dem Hintergrund des gesetzlichen Informationsauftrags der Krankenversicherer zu sehen. Sie haben die Pf licht, die Versicherten aufzuklären. Dass hier noch viel zu tun ist, hat die diesjährige Umfrage «sondage santé» sehr deutlich gezeigt: Das Wissen in der Bevölkerung über die Krankenversicherung weist grosse Lücken auf. So weiss nur gut die Hälfte (53 Prozent) der Bürgerinnen und Bürger, dass die Versicherer in der Grundversicherung keinen Gewinn machen dürfen. Auch dass die Krankenversicherer mit allen Ärzten Ver träge abschliessen müssen – unabhängig davon, wie gut diese arbeiten –, wissen 4 von 10 Versicherten nicht (so genannter Vertragszwang). Und nur knapp die Hälfte (48 Prozent) ist sich be wusst, dass die folgende Aussage falsch ist: «Mit der Grundversicherung sind alle ärzt lichen Behand lungen in der ganzen Schweiz abgedeckt.» (Richtig ist: Die
29
Krankenkassen, alles Abzocker!
Krankenkassen, immer nur zahlen!
Dennoch...
Dennoch...
Wer darf keinen Profit machen?
Wer bezahlt im Krankheitsfall?
Die Schweizer Krankenversicherer
Die Schweizer Krankenversicherer
immer-mit-ihnen.ch
immer-mit-ihnen.ch
Grundversicherung bezahlt nur jene Leistungen, die im Krankenversicherungsgesetz KVG definiert sind und die im Wohnkanton des Versicherten erbracht werden – mit Ausnahme von komplexen Eingriffen wie beispielsweise Organtransplantationen sowie Notfällen.) NUR 7 PROZENT FÜR DIE VERSICHERER
Besonders schlecht im Bild sind die Schweizerinnen und Schweizer, wenn es um die wichtige Frage geht, was mit dem Geld passiert, das sie in der Form von Prämien Monat für Monat ihrer Krankenversicherung überweisen: Im Durchschnitt schätzen sie, dass fast ein Drittel (32,8 Prozent) der Prämien von den Verwaltungskosten der Versicherer aufgefressen wird. In Tat und Wahrheit machen die Verwaltungskosten jedoch nur rund 6 bis 8 Prozent aus. Das heisst: Über 90 Prozent der Prämiengelder werden von den Krankenversicherern dafür ver wendet, me-
dizinische Leistungen der Grundversicherung zu bezahlen. Im laufenden Jahr werden es insgesamt deutlich über 20 Milliarden Franken sein.
Online-Wissensplattform Parallel zur Aufklärungskampagne mit den provokativen Plakaten hat santésuisse auf dem Internet die Wissensplattform www.immer-mitihnen.ch eingerichtet, auf der umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung steht. Die Wissensplattform bietet Orientierungshilfe, indem sie das Wichtigste rund um das schweizerische Krankenversicherungssystem gut verständlich und übersichtlich erläutert. www.immer-mit-ihnen.ch
Hat vor allem Schalk in seiner Arzneitasche: Dr. U. Fröhlich von der Stiftung Theodora.
Familie ÖKK Magazin
31
Kranke Kinder zum Lachen bringen Mit Geduld, Schalk und Kartentricks zaubert Dr. U. Fröhlich von der Stiftung Theodora kranken Kindern ein Lächeln ins Gesicht. TEXT: Florian Leu _ _ FOTO: Flurina Rothenberger
Familie ÖKK Magazin
Am Anfang schlägt er sich den Kopf an der Tür an. Mit einem Lächeln unter der roten Nasenspitze und einer Holzblume in der Hemdtasche betritt er das Zimmer. Zwei Buben liegen in den Betten. Der eine hat wegen einer Chemotherapie die Haare verloren, der andere muss wegen seines kranken Herzens seit Jahren regelmässig ins Spital. Doktor U. Fröhlich, kleingewachsen wie ein Kind, macht ein paar Watschelschritte und begrüsst die beiden. Sie schauen ihn verdutzt an – und schweigen. Dr. U. Fröhlich heisst eigentlich Tommy Müller. Er hat die Dimitrischule in Verscio TI besucht, während sich seine Freundin zur Krankenschwester ausbildete. Als er fertig war, ging er zum Zirkus «Balloni», für den er noch heute arbeitet. Doch einmal pro Woche streift er sich einen Arztkittel über und bringt in etwa drei Minuten Kinder zum Lachen. Heute im Kantonsspital Aarau, nächste Woche in Zürich, dann in Chur. Er sagt: «Als Clown auf der Bühne ziehst du dein Egoding durch. Als Spitalclown bist du näher dran am Zuschauer, hier kannst du wirklich Gutes tun.» WIE EIN MEDIKAMENT OHNE NEBENWIRKUNGEN
Draussen scheint die Sonne, drinnen piept der Pulsmesser. Dr. U. Fröhlich steht im Zimmer der beiden Buben und holt die Jasskarten hervor. Er spielt das Spiel, mit dem Betrüger in Grossstädten naive Touristen foppen.
Drei Karten wirft er hin, wirbelt sie herum und lässt einen der Jungen raten, wo sich das Ass befindet. Es ist ein Trick, der schlichter kaum sein könnte. Dr. U. Fröhlich macht Witze, die selten aus mehr als zwei Sätzen bestehen. Lange schweigt er auch, dann bewegen sich nur seine Gesichtszüge. Irgendwann wird der Junge von einer Spielfreude erfasst, die unerwartet kommt. Er lacht und greift nach den Karten. Dr. U. Fröhlich macht nicht viel, das Wenige aber wirkt wie ein Medikament ohne Nebenwirkungen. Tommy Müllers Arbeitgeber ist die Stiftung Theodora. Das Firmenauto wurde von Clown Dimitri bemalt. 150 Leute bewerben sich im Jahr, weil sie Kinder im Spital zum Lachen bringen wollen. Die Stiftung kann aber nur etwa zehn von ihnen aufnehmen und ausbilden. Erst macht sie die Bewerber zu Juniorclowns, lässt sie viermal eine Woche lang zur Schule gehen, dann erst ist die Ausbildung zum Spitalclown beendet. Tommy Müller und die anderen 160 Clowns der Stiftung verpf lichten sich, mindestens zweimal im Monat ihre mit bunten Flicken bestickten Arztkittel überzustreifen und Spitalzimmer in Orte der Heiterkeit zu verwandeln. Dr. U. Fröhlich schlägt wieder den Kopf an der Türe an und blinzelt verstört. Es ist sein Markenzeichen, sein Eintrittsritual. Wenn es an der Tür knallt, können sich die Kinder schon vorstellen, dass da ein eher kurioser Doktor zu ihnen rein will. Die zwei Zuschauer dieses Mal: ein Vierjähriger, der gerade den Krebs besiegt hat, und eine Dreijährige, die noch nie so richtig gesund war wegen aller möglichen Krankheiten. Beide haben Ringe unter den Augen und wirken, als würden sie ihre Müdigkeit nie mehr los. Dr. U. Fröhlich watschelt wie üblich herein und holt die Holzblume hervor. Die Kleinen schauen ihn an, die Stirn voller kindlicher Falten. ELTERN LACHEN MIT
Dass Lachen guttut, weiss jeder aus eigener Erfahrung. In Indien gibt es sogar Clubs, in denen Lachyoga (Hasya-
33
Yoga) praktiziert wird. Die Clubmitglieder behaupten, dadurch seltener krank zu werden sowie bessere Gefässe, einen niedrigeren Blutdruck und stärkere Abwehrkräfte zu besitzen. Als Therapeuten wollen die Leiter der Stiftung Theodora ihre Clowns trotzdem nicht missverstanden wissen. Tommy Müller selbst sagt, seine Arbeit bestehe lediglich darin, Kindern eine Auszeit von Kardiogrammen und Narkosen zu bieten. Nicht selten aber müssen die Spitalclowns auch besorgte Eltern aufmuntern. Das ist manchmal schwieriger als mit den Kindern. Etwas bereut Tommy Müller immer noch: Einmal knallte er wie üblich seinen Kopf an die Türe, betrat das Krankenzimmer, doch dann sah er, dass das kranke Kind schlief und neben ihm die Mutter wachte – übernächtigt und mit glanzlosen Augen. Also verzichtete er auf die Watschelnummer. Er schlich ans Bett, formte aus Ballonen eine Blume, die er neben das Kissen des Kindes legte, und als er endlich wortlos von dannen huschte, klemmte er sich keinen Finger in der Türe, sonst sein Abschiedsritual. «Dabei hätte ich bei der Mutter bleiben und sie zum Lachen bringen sollen!», erinnert sich Müller. Am Ende seines Clownarbeitstages betritt Dr. U. Fröhlich ein Zimmer, in dem zwei Jungs liegen, die schon 15 sind. Er ist ihnen nicht mehr unbekannt, und er mag es, dass sie ihn foppen und sagen, dass sie schon all seine Tricks kennen. «Dann mache ich den Kartentrick halt noch mal», sagt er trotzig. So geht es hin und her. Endlich dürfen die beiden Pubertierenden einmal frech und aufmüpfig sein, statt wie sonst den Pf legenden, den Ärzten und den Launen der Krankheit gehorchen zu müssen. Dr. U. Fröhlich mischt Karten, lässt Gegen-
stände verschwinden, holt sie wieder aus seiner Tasche. Zehn Minuten vergehen schnell. Dann verschwindet er wieder, klemmt sich noch rasch die Finger in der Tür ein und ist weg.
Die Stiftung Theodora Gegründet 1993, schickt die Stiftung Theodora jede Woche Artisten in Spitäler, um das «Leiden der Kinder durch Lachen zu lindern». Mehr als 160 Clowns sind zurzeit in der Schweiz und in acht weiteren Ländern im Einsatz. Das ergibt mehr als eine viertel Million persönliche Besuche im Jahr. Die Stiftung ist seit 1995 als gemeinnützig anerkannt. Weitere Informationen, auch zu Spendemöglichkeiten, gibt es unter > www.theodora.ch Spendenkonto: UBS IBAN CH66 0024 3243 G054 9454 0 _ Clearing 243 oder PC-Konto 10-61645-5
Elternplanet ÖKK Magazin
Angst vor dem Spital Meine Tochter (5) muss demnächst für eine Operation eine Woche ins Spital. Als wir kürzlich beim Arzt waren für eine Blutabnahme, hat sie geschrien wie am Spiess. Ich mache mir nun Sorgen, wie das im Spital werden wird. Wie kann ich sie am besten darauf vorbereiten? Wie kann ich ihr die Angst nehmen? Frau P. aus S.
KATHRIN BUHOLZER: Wichtig ist, dass Sie Ihrer Tochter erklären, was auf sie zukommt. Wie verläuft die Anmeldung? Welche Untersuchungen stehen an? Wo wird sie essen und schlafen? Warum können Mama und Papa nicht im Spital schlafen? Wie oft wird sie besucht werden? Um diese Fragen durchzugehen, gibt es spezialisierte Bilderbücher. Wichtig ist eine Sprache, die dem Alter Ihrer Tochter entspricht. Zum Beispiel wenn Sie ihr die Narkose erklären und dass das gar nicht wehtut, sondern nur ein tiefer, fester Schlaf ist. Entscheidend ist grundsätzlich, dass Sie die Ängste Ihrer Tochter ernst nehmen. Wenn sie Angst hat, sagen Sie ihr, dass Sie das gut verstehen können. Was lässt sich gegen die Angst unternehmen? Sicher helfen häufige Besuche von Mama und Papa, aber auch das Krankenhauspersonal ist sicher so nett wie die liebsten Verwandten. Und ganz bestimmt dürfen das liebste Plüschtier oder das Lieblingsspielzeug mit ins Spital.
Vielleicht besteht auch die Möglichkeit, dass Sie mit der Tochter das Krankenhaus vorher besuchen, damit sie sich das alles etwas besser vorstellen kann. Manchmal kann es auch helfen, dass man Situationen wie Blutabnehmen oder Pulsmessen zu Hause in einem Rollenspiel nachspielt. Sie spielen die Ärztin, erklären Ihrer Tochter, was Sie gerade tun und warum Sie es tun. Danach tauschen Sie die Rollen. Je mehr Ihre Tochter weiss, was auf sie zukommt, desto weniger Angst wird sie haben. Kinder haben vor allem Angst vor dem Unbekannten. Trotz dieser Vorbereitungen sollten Sie aber aufpassen, dass der kommende Spitalaufenthalt nicht zu einem allmächtigen, allgegenwärtigen Thema wird. Also dass nicht nur noch über diese Operation gesprochen wird. Es muss die Verhältnismässigkeit gewahrt, das Problem nicht überhöht werden. Gerade andere Geschwister fühlen sich sonst leicht zurückgesetzt. Den Link zur Internetplattform Elternplanet von Kathrin Buholzer mit mehr Antworten auf Erziehungs- fragen finden Sie unter www.oekk.ch/magazin
Die Zahl ÖKK Magazin
35
3,3
Sportarten betreiben die Schweizerinnen und Schweizer im Durchschnitt. Sportlich, sportlich! Von 35% der Bevölkerung ausgeübt und damit am beliebtesten sind Radfahren und Mountainbiken, gefolgt von Wandern und Walken (33,7%) und Schwimmen (25,4%). Von wegen Fussball! Dass Fitness, Yoga und Tai-Chi in den 10 letzten Jahren immer beliebter geworden sind, wird niemanden erstaunen; interessant ist aber, dass die Boomsportarten der 1990erJahre, Inlineskaten, Snowboarden und Joggen, ihren Höhepunkt schon überschritten haben. Es lebe also der helvetische Triathlon: Radfahren, Wandern, Schwimmen! > www.baspo.admin.ch
Populäre medizinische Irrtümer
Ärzte legen den hippokratischen Eid ab Hippokrates (ca. 460 – 370 v. Chr.), der berühmteste Arzt der Antike, war nicht nur praktizierender Mediziner und Wissenschaftler der ersten Stunde, sondern auch Philosoph. So wundert es nicht, dass seine Moralvorstellungen darüber, wie Ärzte mit ihren Patienten und ihrer Heilkunst umgehen sollten, grundlegend für die Medizin wurden und bis in die Gegenwart nachwirken. Doch Ärztinnen und Ärzte legen heute nicht mehr den berühmten hippokratischen Eid ab. Wer sich den ursprünglichen Wortlaut anschaut, dem wird schnell klar, warum: «Ich schwöre, Apollon den Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und alle Götter und Göttinnen zu Zeugen anrufend; […] meine Verordnungen werde ich treffen zu Nutz und Frommen der Kranken, nach bestem Vermögen und Urteil; ich werde sie bewahren vor Schaden und willkürlichem Unrecht. Ich werde niemandem, auch nicht auf seine Bitte hin, ein tödliches Gift verabreichen oder auch nur dazu raten. Auch werde ich nie einer Frau ein Abtreibungsmittel geben. Auch werde ich den Blasenstein nicht operieren, sondern es denen überlassen, deren Gewerbe dies ist. Welche Häuser ich betreten werde, ich will […] mich enthalten jedes
willkürlichen Unrechtes und jeder anderen Schädigung, auch aller Werke der Wollust an den Leibern von Frauen und Männern, Freien und Sklaven.» Der hippokratische Eid – man kann es nicht anders sagen – klingt etwas verstaubt und nicht mehr ganz zeitgemäss. In der Schweiz gilt heute für alle Ärztinnen und Ärzte, die den FMH-Titel tragen, die 1996 von der Schweizerischen Ärztekammer beschlossene und vor Gericht einklagbare «Standesordnung». Sie macht unter anderem die Pf lichten, «Leben zu schützen, Krankheiten zu behandeln und Sterbenden beizustehen» und Personen «weder emotionell oder sexuell, noch materiell» auszunutzen, zu den Grundsätzen der Arzttätigkeit. Ausserdem dürfen weder «die soziale Stellung, die religiöse oder politische Gesinnung, die Rassenzugehörigkeit noch die wirtschaftliche Lage» der Patienten eine Rolle spielen. Doch wir merken: Obgleich der hippokratische Eid in der wortwörtlichen Übersetzung etwas gar altertümlich klingt, ist er inhaltlich nach wie vor Vorbild des heutigen Ärztegelübdes. Abgesehen davon, dass der hippokratische Eid eindeutig feierlicher klingt als die «Standesordnung».
Familienausf lug ÖKK Magazin
Winterfreuden wie in den 70ern TEXT & FOTO: Michael Krobath
Wahrer Luxus ist für Eltern: Lesen. Und weil man ihn sich zeitlich kaum leisten kann, ist es umso schöner, wenn man dabei auf wertvolle Lebensweisheiten stösst. Zum Beispiel empfiehlt der ehemalige Börsencrack Nassim N. Taleb in seinem Buch «Der Schwarze Schwan», dass die Menschen Risikogebiete wie den Aktienmarkt besser meiden sollten. Zu Risikogebieten zählen heute auch viele Skigebiete, zumindest für Familien: Stau, Materialschlacht, teure Tageskarten, Schlangestehen, fettige Fritten, Ehekrach. Für Flachländer ist der Skitag in aller Regel nicht nur der aufwendigste und teuerste aller Familienausf lüge – er ist ein Akt des Masochismus. Doch glücklicherweise gibt es Alternativen. Zum Beispiel die Wolzenalp ob Krummenau im Toggenburg. Das kleine Skigebiet ist eine radikale Absage an die Pisten-Moderne. Nicht nur die Anlagen erinnern an Bernhard Russi und die 70er Jahre, sondern auch die Preise: Sagenhafte 80 Franken kostet hier die Familientages-
karte. Die fünf Lifte reichen mit kleinen Kindern völlig aus, die geruhsame Atmosphäre und der Panoramablick auf Churfirsten und Säntis sind Balsam für das familiäre Nervenkostüm. Wer es noch stiller mag, schnallt sich die Schneeschuhe an und wandert durch den tief verschneiten Wald des Hochmoors. Perfekt abrunden lässt sich dieser Nostalgietrip mit einer Schlittelfahrt auf der verkehrsfreien Schneitstrasse im benachbarten Nesslau. Oben am Start wartet ein schlichter Stall, wo in gotthelfscher Atmosphäre bei Petroleumlicht «Burechoscht» serviert wird. Nie schlafen die Kleinen schneller ein, als nach einem solch gelungenen Winterausflug. Und so kommen die Eltern des Abends endlich einmal wieder zum Lesen. > Infos unter: www.wolzen.ch
Bewegung & Erholung
37
Wenn es zu sehr weihnachtet Alle Jahre wieder kommt das Weihnachtskind – und mit ihm oft der Weihnachtsstress. Dabei könnte alles so schön sein. Ein paar Tipps. TEXT: Fadrina Arpagaus
ZEIT
Nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Kombinieren Sie die (anstrengenden) Weihnachtseinkäufe mit einem entspannenden Erlebnis. Nach dem Geschenksuchen für den Schwiegervater belohnen Sie sich mit einem Saunabesuch oder mit der Lektüre Ihres Lieblingsbuchs. WEIHN ACHTS MENÜ II
Vermeiden Sie an Weihnachten allzu fettiges, reichha ltiges Essen. Das führt zu Blähungen, Sodbrennen und in Kombination mit schwerem Rotwein zu Müdigkeit. Mit leichten Speisen wird das Fest beschw ingter. Ebenso, wenn zwischendurch einmal ein Kräutertee servier t wird.
PERFE KTIONI SMUS
Übertreiben Sie es nicht mit dem Perfektionismus. Es muss nicht jede Kugel am Baum selber gebastelt sein, jeder Zwischengang Gourmets schmeicheln. Zu viel Perfektionismus stresst Sie und schafft eine etwas steife Atmosphäre.
INDIVID UALITÄT
Es gibt keine «richtige» Art, Weihnachten zu feiern, auch wenn sich Weihnachten in der Werbung und im Fernsehen ähnelt. Überlegen Sie sich (gemeinsam), was Ihnen an Weihnachten wichtig ist und wie Sie feiern wollen. Bei dieser Gelegenheit kann auch gleich besprochen werden, wer was fürs Weihnachtsfest vorbereitet und ob es überhaupt Geschenke gibt. GE SC HE NK E
chtsgeBesorgen Sie die Weihna zten Dr ücker. let m de f schenke nicht au
WEIHNACHTSMENÜ I
Wenn Sie viele Gäste haben: Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf über das Weihnachtsmenü. Wie wäre es, mit einem festlichen Buffet, zu dem jeder Gast etwas beisteuert? So wird Heiligabend wirklich ein gemeinsames Fest. Dieser Tipp eignet sich übrigens auch gut für Sylvester!
BEWEG UNG
Vergessen Sie an den Festtagen die Bewegung nicht! Ein Spaziergang an der frischen Luft wirkt Wunder – gerade, wenn zu Hause mal dicke Luft herrscht. ALLEIN STEHE NDE
Ein Tipp für Alleinstehende: Überlegen Sie sich frühzeitig, wie und wo Sie die Weihnachtstage verbringen möchten. Mit anderen Alleinstehenden? Mit einem Theaterbesuch? Oder vielleicht verreisen Sie einfach?
HARMO NIE
Verabschieden Sie sich von der Vorstel lung, am Fest der Liebe müsse alles harmonisch sein. Schön, wenn es so ist. Doch gerade wer einen Krach unbedingt vermeiden will, zieht ihn an.
ÖKK wünscht Ihnen eine fröhliche Weihnachtszeit!
Seit drei Generationen schauen die Toggenburgers über die Kiesgrube hinaus.
Kundenporträt ÖKK Magazin
39
Der Kiesgrübler Nach dem Studium gleich den Familienbetrieb übernehmen? Das war Truls Toggenburger zu einfach. Sein Umweg führte bis nach Osttimor, bevor er dann doch die Leitung der Toggenburger Unternehmungen übernahm. TEXT: Christoph Kohler _ _ FOTO: Gian Marco Castelberg
Bagger, Kräne, Trucks – gibt es bessere Zutaten für tollkühne Bubenträume? Nur der kleine Truls Toggenburger machte keine Anstalten, den schweren Baugeräten des väterlichen Unternehmens übermässig Respekt zu zollen. Er plagierte auch nicht vor Freunden, wenn er als Bub in Winterthur wieder einmal an Baggern und Kränen mit der markanten Aufschrift «Toggenburger» vorbeischlenderte. Nein, es liesse sich mit Fug und Recht behaupten, dem kleinen Truls habe damals die emotionale Bindung zum familieneigenen Unternehmen gefehlt. Und auch später, nachdem er das Wirtschaftsstudium an der Universität Zürich mit Bravour abgeschlossen hatte, folgte er nicht dem Ruf des Vaters, sondern dem des Gewissens: Er bewarb sich beim Roten Kreuz und ging als IKRKDelegierter nach Ex-Jugoslawien und Osttimor, einem Inselstaat in Südostasien. VON DER KIESGRUBE ZUM BAUUNTERNEHMEN
Tatsächlich erscheinen die Toggenburger Unternehmungen auf den ersten Blick nicht als passender Arbeitsort für einen Kosmopoliten. Das beginnt schon mit der Geburtsstätte des Unternehmens, einer Kiesgrube, die Truls’ Urgrossvater, ein findiger Landwirt, im Nebenerwerb auszuschöpfen begann. Immerhin war das Geschäft so einträglich, dass er mit seinem Sohn Emil 1927 einen Saurer-Lastwagen kaufen konnte und ein Jahr später – mit der Eröffnung einer neuen Kieswaschanlage in Winterthur-Hegi – offiziell die Toggenburger Unternehmungen gründete. In den folgenden Jahrzehnten kamen weitere Kiesgruben, die Bewirtschaftung des wachsenden Maschinenparks, die Erstellung von Betonwerken seit den 1970er Jahren sowie der Auf bau des Geschäftsfeldes Umwelttechnik seit den 1990er Jahren hinzu.
«ETWAS ZUM ANFASSEN»
Und dann kam er doch noch, der Truls Toggenburger. 2003 übernahm er mit 35 Jahren die Geschäftsleitung von seinem Vater. Es war kein Zwang, der ihn bei diesem Schritt leitete, sondern die schlichte Erkenntnis, wie anspruchsvoll und interessant die Führung eines solchen KMU mit 250 Mitarbeitenden ist: Die Margen sind klein, die Konkurrenz gross – umso wichtiger sind die ständige Suche nach Nischen, der Auf bau von Märkten, der persönliche Kontakt zu den Kunden. Im Gegensatz zur internationalen Politik, die Truls Toggenburger heute als sein Hobby bezeichnet, seien die Toggenburger Unternehmungen «etwas zum Anfassen», sagt er und meint damit nicht nur die Ikonen seines Fuhrparks – den 260 Tonnen schweren Raupenkran CC-2500 etwa –, sondern jeden einzelnen Mitarbeiter, für den er Verantwortung trägt. Verantwortung tragen bedeutet in einem wettbewerbsintensiven Markt vor allem innovativ sein. Zum Beispiel durch die Entwicklung eines neuartigen Dämmbetonsystems namens Misapor-Beton (KDS), der mit nur 45 Zentimetern Stärke Minergie-Standards erfüllt. Test-objekt war übrigens Toggenburgers Sommerhaus am Bodensee. Der Chef geht voran. In seinem Büro hat Truls Toggenburger Baggerbilder aufgehängt, die ihm Schulkinder nach Besuchstagen gezeichnet haben. Er selbst hat nie einen Bagger gemalt. Trotzdem führt er das tonnenschwere Erbe seiner Familie mit feinem Geist weiter. > Die Toggenburger Unternehmungen sind ein Unternehmenskunde von ÖKK.
Grosse WeiHNaCHtsaktioN Das kreative Weihnachtsgeschenk für Ihr Kind oder Patenkind.
Rakete Apollo Nur CHF 59.90 anstatt CHF 69.90
Spielhaus Kartonhuus Nur CHF 59.90 anstatt CHF 69.90
Flugzeug Propellero Nur CHF 39.90 anstatt CHF 49.90
Schon das Zusammensetzen der Spielsachen ist ein Spass für die ganze Familie. Die strapazierfähigen Spielzeuge lassen sich nach Lust und Laune anmalen und verzieren. Sie bestehen zu 100% aus rezykliertem und wieder verwertbarem Material. Bestellung direkt über www.spielhaus.ch/ökk Zuzüglich Porto von CHF 8.90 pro Bestellung / Angebot gültig bis 31. Dezember 2010 / Nur solange Vorrat.
ÖKK 888d/12.1