ÖKK Magazin 3/2011

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Nr. 3

September 2011

Magazin

HORMONE: REGISSEURE UNSERES LEBENS

Patientenverf端gung _ Teure Spitalfreiheit _

Kinderarbeit im Kongo


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Inhaltsverzeichnis

Editorial

06

03

Ohne Hormone wäre alles anders 06 TITELGESCHICHTE

Wie Hormone unser Leben beeinflussen 23 GESUNDHEIT

30 38

Ärzteverband empfiehlt Patientenverfügung 26 ÖKK

Versicherungslücke: Teure Spitalfreiheit 30 REPORTAGE

Kinderarbeit im Kongo 34 BERNASCONIS & ELTERNPLANET

Konsequenz in der Erziehung 38 KUNDENPORTRÄT

Der Fitmacher

Ohne Hormone wäre alles anders. Wir durchliefen weder die Pubertät, noch hätten Frauen unter den Wechseljahren zu leiden. Aber auch glücklich verlieben würden wir uns niemals. Wir wären seit der Geburt immer gleich gross. Und zudem völlig übernächtigt, weil wir nicht richtig schlafen könnten. Wir könnten uns auf nichts konzentrieren, und unsere Reaktionsfähigkeit in Gefahrensituationen wäre lebensgefährlich schlecht. Unsere Schilddrüse wäre nutzlos, unser Stoffwechsel unbrauchbar. Sowieso würde aus uns biologisch recht organisierten Wesen ein unkontrollierter Zufall. Und schliesslich stünden wir vor ganz neuen Herausforderungen, weil es zum Beispiel Männer gar nicht mehr gäbe (auch wenn da noch ein Gen mitspielt). Das wäre möglicherweise nicht der grösste Verlust in einer hormonlosen Welt, selbst wenn die testosteronabhängige Autoindustrie dann auch gleich einpacken müsste. Aber sie sehen: Ohne Hormone sind der Mensch und seine Welt schlicht unvorstellbar. Hormone steuern unser Leben, und sie tun es dann richtig, wenn sie in der rechten Dosierung zur rechten Zeit am rechten Ort sind. Peter Werder

IMPRESSUM ÖKK Magazin / ÖKK Magazine _ vierteljährliche Publikation für die ÖKK Kunden _ 23. Jahrgang _ 3 / 2011 AUFLAGE 86’000 HERAUSGEBER ÖKK _ Bahnhofstrasse 9 _ 7302 Landquart _ Telefon 058 456 10 10 _ magazin@oekk.ch CHEFREDAKTOR Peter Werder CHEF VOM DIENST Manja Liesch REDAKTION Brand Affairs AG _ Christoph Kohler _ Bernhard Widmer REDAKTIONELLE MITARBEIT Fadrina Arpagaus _ Kathrin Buholzer _ Michael Krobath _ Katrin Piazza FOTO Gian Marco Castelberg ART DIRECTION Advico Young & Rubicam _ Sandra Hofacker KORREKTORAT Lektorama Cadonau und Cavegn DRUCK gdz AG


Frisch

ÖKK Magazin

FRISCH GELADEN: SOLAR STRAP _ _ Schon wieder vergessen, das iPhone zu laden, und das Auf ladegerät liegt zu Hause? Gut, wenn man dann sein eigenes Kraftwerk dabeihat. Mit dem Solar Strap, der persönlichen Solarzelle für iPhone und iPod, läuft der Notgenerator ständig mit. Die bunten Solarzellen sind nur 65 Gramm leicht, lassen sich mit Klettverschluss an Taschen und Kleidern anbringen und generieren im Sommer bei Sonnenschein innerhalb von zwölf Stunden genügend Strom, um den Akku voll aufzuladen. Bei bedecktem Himmel dauert es doppelt so lange – doch dafür ist der Strom garantiert umweltfreundlich. > Wir verlosen zwei Solar Strap mit integriertem Leichtbau-Akku (in Blau, Orange, Pink oder Grün, 99 Franken, bestellbar unter www.rrrevolve.ch) in unserem Schreibwettbewerb auf Seite 14.

FRISCH ERFORSCHT: GEDANKENLESEN _ _ Was, wenn wir Gedanken lesen könnten? Für die einen ein Wunsch-, für die anderen ein Alptraum. Nun sind Hirnforscher unseren Gedanken dicht auf der Spur: Mit der funktionellen Magnetresonanztomografie erkennen sie, ob ein Mensch an ein Haus oder an ein Gesicht denkt oder ob er gerade eine Zahl addiert oder subtrahiert. «Genauso ist es möglich, die Absicht einer Person zu erkennen, noch bevor sie sich deren bewusst ist», erklärt einer der Forscher aus Berlin. Mit Hilfe der Magnetfelder erfassen die Forscher Hirndurchblutung, die Auskunft gibt über die Nervenaktivitäten. Je nach Gedanken ordnen sich Nervenzellen im Hirn anders an und zeigen ein anderes Aktivitätsmuster auf. Doch keine Sorge: Bis jetzt ist die Auflösung der Bilder so gering, dass die Hirnforscher keine Details des Gedachten entschlüsseln können. Noch sind unsere Gedanken frei. > www.bccn-berlin.de


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FRISCH GELESEN: «KRIEG» VON JANNE TELLER _ _ Das klingt wie

verkehrte Welt: In Europa herrscht Krieg, die Demokratien sind abgeschafft, die Menschen fliehen Richtung Nahen Osten. Wie würden wir uns fühlen, wenn wir in einem ägyptischen Flüchtlingslager stranden würden, ohne Papiere und Arbeit? Die preisgekrönte dänische Kinder- und Jugendbuchautorin Janne Teller ist für ungewöhnliche Gedankenexperimente bekannt. Ihr neustes Buch «Krieg» setzt sich mit Fremdenhass und Migration auseinander, zwei der brisantesten Themen unserer Gegenwart. Tellers Romane gehören in vielen europäischen Ländern bereits zum Schulstoff – und sorgen für Diskussionen im Klassenzimmer und am Familientisch. > Wir verlosen «Krieg» von Janne Teller (Hanser Verlag 2011, 10.90 Franken) dreimal in unserem Gesundheits-Kreuzworträtsel auf Seite 18.

FRISCH ANGESCHNALLT: BUBBLEBUM ® -KINDERSITZ _ _ Keine Frage:

Sichere Kindersitze sind ein Muss und seit 2010 auch eine Pf licht für jede automobile Familie mit Kindern unter zwölf Jahren – egal wie sperrig die Sitze sind und wie laut die Kinder beim Einstieg kreischen. Als zweifache Mutter kannte die Nordirin Grainne Kelly dieses Problem gut – und hat den Autokindersitz BubbleBum® entwickelt. Praktisch ist das Teil, weil es 500 Gramm leicht, auf blasbar und so klein ist, dass es in Handtaschen oder Kinderrucksäcke passt. Zudem ist der BubbleBum® bunt und cool, so dass er schnell zum beliebten Kinderaccessoire wird. Bei den Kellys ist der BubbleBum® mittlerweile ein ständiger Begleiter im Alltag und auf Reisen, im eigenen Auto und im Taxi. Klar: «Safety first» gilt auch bei den Kellys auf der Rücksitzbank. Der BubbleBum® erfüllt die ECE-Sicherheitsnorm. Aber ein Kindersitz muss jetzt nicht mehr auf die Nerven der Kinder und Eltern gehen. > BubbleBum®, 49.80 Franken. Mehr Infos und Bestellmöglichkeiten unter www.bubblebum.ch



Titelgeschichte

Ă–KK Magazin

Die Regisseure unseres Lebens Es gibt keine Lebensphase oder -situation, in der die Hormone nicht im Hintergrund Regie fĂźhren. Wie sie das tun, zeigen wir auf den folgenden Seiten. TEXT: Bernhard Widmer _ _ ILLUSTRATION: Sandra Hofacker

07


Titelgeschichte

ÖKK Magazin

In jeder Sekunde unseres Lebens läuft in unserem Körper ein biochemisches Spektakel ab, dirigiert von einer Handvoll Drüsen. Dazu zählen etwa die Schilddrüse und die Nebenniere, aber auch die Eierstöcke bei Frauen und die Hoden bei Männern. Diese Drüsen produzieren zusammen über 30 Hormone und schütten sie in die Blutbahn aus, von wo aus die Hormone alle Organe und Gewebe des Körpers erreichen. Das Hormonsystem lässt sich als eine Art Regierung des Körpers beschreiben. Zusammen mit dem Nervensystem steuert es die einzelnen Organe und stimmt deren Funktionen aufeinander ab. Dabei arbeiten alle Hormone nach einem ähnlichen Prinzip: Wie ein Schlüssel, der in ein Schloss passt, docken sie an die Rezeptoren einer Zelle an und übermitteln so ihren Befehl ins Innere der Zelle, wo eine entsprechende Reaktion ausgelöst wird, beispielsweise ein Hungergefühl.

GENE UND LEBENSSTIL

Doch wer bestimmt das Regierungssystem unseres Körpers? Zuallererst die Gene: Ob zum Beispiel ein Mann einen eher hohen oder tiefen Testosteronspiegel hat, entscheidet sein Erbgut. Ferner werden die Hormone durch den jeweiligen Lebensstil beeinf lusst. Wie man sich ernährt, ob man Sport betreibt, ob man in einer Beziehung lebt oder ob man oft unter Stress steht – all diese Faktoren wirken auf den Hormonhaushalt ein. Übergewicht etwa führt bei einem Mann zu einem tie-

feren Testosteronspiegel, und das wiederum bleibt nicht ohne Folgen: Die Muskelkraft und die Knochenmasse schwinden, und die Libido geht zurück.

HORMONELLE STÖRUNGEN

So vielfältig und komplex die Welt der Hormone ist, so unterschiedlich können die Krankheitsbilder sein, die durch eine hormonelle Störung hervorgerufen werden. Zu den häufigsten Störungen gehören die Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse. In dieser schmetterlingsförmigen Drüse werden die Hormone Tyroxin und das schwer auszusprechende Trijodthyronin produziert. Sie steuern die Geschwindigkeit des Stoffwechsels und regulieren Herz, Kreislauf, Verdauung, Körpertemperatur und Gehirntätigkeit. Bei einer Unterfunktion, die in der Regel auf einen Jodmangel zurückzuführen ist, läuft der Stoffwechsel auf Sparf lamme. Die Folgen sind Müdigkeit, Frieren, erhöhte Blutfettwerte und ein verlangsamter Puls. Bei einer Überfunktion passiert das Gegenteil. Die Schilddrüse produziert zu viele Hormone, der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren, was zu Herzrasen, Schweissausbrüchen und einer Gewichtsabnahme führt. Beide Funktionsstörungen können und sollten behandelt werden. Das Problem ist, dass viele Menschen gar nicht wissen, dass sie unter einer solchen Störung leiden. >


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HYPOTHALAMUS

HIRNANHANGSDRÜSE

SCHILDDRÜSE

THYMUS

NEBENNIEREN

BAUCHSPEICHELDRÜSE

GESCHLECHTSDRÜSEN


Titelgeschichte

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Die Macht der Hormone

EMBRYOS: WIE UNSER GESCHLECHT ENTSTEHT

Der Beginn des Lebens ist weiblich. Denn in den ersten acht Schwangerschaftswochen entwickeln sich männliche Embryos genau gleich wie weibliche. Und wenn nach acht Wochen nicht ein kleiner Schalter umgelegt würde, würden auch die männlichen Embryos in den nachfolgenden 32 Wochen zu Mädchen heranreifen. Dieser kleine Schalter ist ein einzelnes Gen auf dem Y-Chromosom, das weibliche Embryos nicht besitzen. Es führt zur Entwicklung der Hoden, die ihrerseits mit der Produktion von Testosteron beginnen, dem männlichen Geschlechtshormon. Es ist dieses Hormon, das aus einem kleinen Unterschied einen grossen macht. Dabei steuert es nicht nur die Entwicklung des männlichen Körpers, sondern prägt auch die Gehirnentwicklung und damit das spätere Verhalten. Dass sich Buben eher für Spielzeugautos als für Puppen interessieren, ist darauf zurückzuführen, dass ihr Gehirn im Bauch der Mutter mit Testosteron regelrecht durchf lutet wurde.

WACHSTUM: HORMON UND DOPINGMITTEL

Die Körpergrösse, die ein Mensch erreicht, hängt von zwei Faktoren ab: seinen Genen und seiner Ernährung. Sie zusammen bestimmen, in welchem Ausmass die Wachstumshormone zur Wirkung gelangen. Das wichtigste Wachstumshormon heisst Somatotropin. Es steuert nicht nur das Wachstum der Knochen und die Bildung der Muskeln, sondern fördert auch die Umwandlung von Körperfett in Energie. Aus diesem Grund wird es heute auch als Doping sowie als «Verjüngungshormon» verabreicht, was allerdings zu nicht unproblematischen Nebenwirkungen führen kann, etwa zu Diabetes oder Akromegalie, der ausgeprägten Vergrösserung der Hände und Füsse oder auch des Kinns und der Ohren.


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LIEBE: BELOHNUNG UND BINDUNG PUBERTÄT: DER KÖRPER ALS BAUSTELLE

Die Macht der Hormone zeigt sich in keinem Lebensabschnitt so deutlich wie in der Pubertät. Unter ihrem Einf luss kommt es zu einem Umbau des Körpers und des Geistes. Die Hauptakteure sind die Geschlechtshormone, Testosteron bei den Buben sowie Östrogene und Progesteron bei den Mädchen. Sie sind nicht nur verantwortlich für die Reifung der Geschlechtsorgane, sondern steuern auch die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale wie die tiefe Stimme und die Körperbehaarung beim Mann oder der Busen bei der Frau. Nicht minder dramatisch sind die hormonell bedingten Veränderungen im Gehirn: Manche Hirnzellen sterben ab, und viele Neuronen werden neu verdrahtet. In der Folge beginnen die Jugendlichen zum ersten Mal in ihrem Leben, sich eigenständig Gedanken über sich und die Welt zu machen – wobei sie bekanntlich nicht selten auf Ideen kommen, die in ihrer Umgebung Kopfschütteln auslösen.

Das Gefühl der Verliebtheit ist ein raffinierter Trick der Natur. Es macht uns glauben, dass wir die Richtige oder den Richtigen gefunden haben. Hervorgerufen wird es durch eine Reihe von Hormonen. So schütten Verliebte vermehrt das «Belohnungshormon» Dopamin aus, welches ihnen ein Hochgefühl vermittelt, indem es ihre Aufmerksamkeit auf alles Angenehme und Schöne richtet. Gleichzeitig weisen Verliebte erhöhte Werte des «Bindungshormons» Oxytocin auf. Es stärkt das gegenseitige Vertrauen und bewirkt ein Gefühl tiefer Verbundenheit. Eine wichtige Rolle spielt schliesslich auch das «Machohormon» Testosteron. Im Blut des Mannes sinkt seine Konzentration, während sie bei der Frau steigt. Die Folgen dieser hormonellen Annäherung sind, dass der Mann nur noch Augen für seine Angebetete hat und sie eine erhöhte Lust auf Sex mit ihm empfindet.

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Titelgeschichte

ÖKK Magazin

GLÜCK: ND SCHMERZ BEFREIUNG VON ANGST U UND

Die «Glückshormone» Serotonin und Endorphin kennt heute jeder. Dass siee beim Verzehr von Schokolade oder beim Joggen Joggeen ausgeschüttet werden, gehört mittlerweile zum Allgemeinwissen. Weniger bekannt ist hingegen, wie sie ihre beglückende Wirkung entfalten. Serotonin Serotoonin und Endorphin machen uns glücklich, indem m sie uns von dem befreien, was uns unglücklich macht: nämlich von Angst und Schmerzen. Serotonin vermittelt dem Gehirn die Botschaft, dass alles in bester Ordnung sei und kein Anlass zur Sorge bestehe. Endorphin wird dagegen zur Schmerzunterdrückung ausgeschüttet und wirkt dabei wie Morphium. Die Folge ist ein Euphoriegefühl, das süchtig machen kann. Also aufgepasst: Wie bei jeder Sucht verlangt der Körper nach einer stetig höheren Dosis und zeigt Entzugserscheinungen, wenn ihm die «Droge» vorenthalten wird. Von dieser Sucht betroffen sind vor allem Ausdauersportler.

GEFAHR: FLUCHT ODER KAMPF?

Anders als unsere urzeitlichen Vorfahren befinden wir heutigen g Menschen uns nur selten in Situationen, in denen wir in Sekundenschnelle entscheiden müssen, ob wir besser f liehen oder kämpfen. Doch auch wir sind immer wieder mal gezwungen, rasch auf eine unmittelbare Bedrohung zu reagieren. Zu diesem Zweck muss der Körper blitzschnell von Entspannung auf Alarm umschalten. Dafür zuständig sind die «Stresshormone» Adrenalin und Noradrenalin. Sie sorgen für einen erhöhten Puls, die Mobilisierung von Energiereserven und eine stärkere Durchblutung der Muskeln. Gleichzeitig steigern sie die Konzentration, was uns in die Lage versetzt, richtig zu reagieren.


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WECHSELJAHRE: DIE GROSSE UMSTELLUNG

Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern eine natürliche Lebensphase, die jede Frau ab einem gewissen Alter durchlebt. Aus hormoneller Sicht lassen sie sich als eine Art umgekehrte Pubertät beschreiben, da in ihnen die Produktion und Ausschüttung der weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene) zurückgefahren wird. In der Folge werden die Monatsblutungen immer seltener, bis es zur letzten Regelblutung, der Menopause, kommt. Rund ein Drittel der Frauen leidet unter Wechseljahrbeschwerden. Weit verbreitet sind Hitzewallungen und Schweissausbrüche. Auch sie sind eine Konsequenz der hormonellen Umstellung: Durch Schwankungen des Östrogenspiegels im Blut gerät die Temperaturregelung im Gehirn durcheinander, wodurch der Körper zur Abgabe von Wärme angeregt wird. Dass es auch die Wechseljahre des Mannes gibt, ist übrigens ein moderner Mythos. Zwar verringert sich mit zunehmendem Alter auch beim Mann die Produktion des Geschlechtshormons (Testosteron). Doch dieser Prozess verläuft viel langsamer als bei der Frau, so dass der Mann, zumindest theoretisch, bis ins hohe Alter zeugungsfähig bleibt.

SCHLAF: DER ORGANISMUS AUF SPARFLAMME

Um schlafen zu können, reicht es nicht aus, müde zu sein. Das wissen alle, die von Schlafstörungen geplagt werden. Eine entscheidende Rolle für eine gute Nachtruhe spielt das «Schlaf hormon» Melatonin. Seine Produktion und Ausschüttung unterliegt dem Hell-Dunkel-Zyklus: Fällt Licht auf die Netzhaut des Auges, wird die Melatoninbildung gehemmt. Sobald es dunkel wird, wird sie dagegen angeregt. Die schlaffördernde Wirkung von Melatonin beruht darauf, dass unter seinem Einf luss der Organismus auf Sparf lamme gesetzt wird: Die Körpertemperatur wird verringert, das Nervensystem gedämpft, der Blutdruck gesenkt und der Stoffwechsel reduziert.


Kundenseite

ÖKK Magazin

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ÖKK Schreibwettbewerb – der Siegertext

Wechseljahre, nicht Wechseltage Mariella erhebt sich vom Tisch und reisst das Fenster auf. Lautstark beschweren sich ihr Ehemann und ihre Kinder: «Bist du verrückt geworden? Draussen sind 5 Grad unter Null!» Am nächsten Morgen wirft sie einen besorgten Blick auf ihre Kinder. «Seid ihr nicht zu warm angezogen? Francesco, das ist doch dein Skipullover, und du, Chiara, ist dir nicht zu warm mit dem Schal?» Die beiden werfen sich einen fragenden Blick zu: «Geht es dir gut, Mama? Hast du Fieber?» Als Mariellas Ehemann Robert zum Mittagessen nach Hause kommt, findet er seine Frau in eine Wolldecke gewickelt, während die Heizung auf Hochtouren läuft. Mariella erklärt, ihr sei kalt gewesen, jetzt aber sei ihr zu warm. Und schon schaltet sie die Klimaanlage an. Ist es nun verwunderlich, dass ihr Mann ihren Verstand zu hinterfragen beginnt? «Erst reisst du bei Minustemperaturen die Fenster auf, und jetzt verwandelst du unsere Wohnung eingemummt wie ein Eskimo in ein Tropenhaus!» «Hormone», erklärt Mariella verständnisvoll. Offensichtlich komme sie in die Wechseljahre, da spielten die Hormone verrückt wie in der Pubertät. Mal sei ihr kalt, mal heiss. Geduld sei jetzt gefragt. Schliesslich handele es sich um Wechseljahre, nicht Wechseltage. Als die Kinder aus der Schule kommen, empfängt Robert sie in der Küche. Ernst erklärt er, dass Mama in die Wechseljahre komme, in denen die Hormone verrückt spielten. «Wechseljahre?», fragen die Kinder im Chor. «Sind Hormone ansteckend?», fragt Francesco. «Sollte Mama nicht zum Arzt?», will Chiara wissen. Robert seufzt. Mama wird das heute Abend genauer erklären. Rosa Cortelazzi (58), Minusio TI

Wir gratulieren Frau Cortelazzi zum Gewinn einer Übernachtung für zwei Personen im Landgasthof Sommerfeld in Pragg-Jenaz GR inkl. GaultMillau-Halbpension! Gleichzeitig bedanken wir uns für die tollen Geschichten, die uns geschickt wurden.

Wellnesstage in Lenzerheide zu gewinnen!

Neuer Schreibwettbewerb: «Eigenverantwortung» «Eigenverantwortung» ist das Thema des nächsten Schreibwettbewerbs. Inwiefern sind wir für unsere Gesundheit und unser Glück selbst verantwortlich? Mitmachen lohnt sich, denn es winken wieder einmal tolle Preise! Ihre Geschichte (max. 1’500 Zeichen) schicken Sie bitte unter Angabe Ihres Alters und Wohnorts bis 17. Oktober 2011 mit dem Betreff «Schreibwettbewerb» an manja.liesch@oekk.ch. Der Siegertext wird im kommenden Magazin abgedruckt werden. 1. Preis: Eine Übernachtung für zwei Personen im Hotel Schweizerhof, Lenzerheide, inkl. 6-Gang-Abendessen, eines reichhaltigen Frühstücksbuffets sowie Benutzung der Wellnessoase mit Hamam und je einer Seifen- und Ölmassage (Gesamtwert 500 Franken). > www.schweizerhof-lenzerheide.ch 2. und 3. Preis: Je ein Solar Strap, das Solarladegerät für iPhone und iPad in Blau, Orange, Pink oder Grün im Wert von 99 Franken (siehe Seite 4). Der Landgasthof Sommerfeld und das Hotel Schweizerhof sind Unternehmenskunden bei ÖKK.


ÖKK Club

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Ausflüge in Zo

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ppchenpreis rks zum Schnä mber 2011 Ausgabe Septe

Geriet Ihr ÖKK Club Booklet in fremde Hände? Bestellen Sie es einfach online nach unter www.oekk.ch/club.


Club

ÖKK Magazin

Tierische Ausflüge – mit dem ÖKK Club Wer schaut denn da aus dem Gebüsch? Und was war das für ein Gebrüll? Tierwelten sind Wunderwelten, die für Gross und Klein ein Abenteuer sind. Entdecken Sie in diesem Herbst mit dem ÖKK Club und unseren Quartettkarten das Reich der Tiere! Ob Dschungel oder Unterwasserwelt, fliegende Falken oder flauschige Vierbeiner, überall in der Schweiz warten Tiere auf Ihren Besuch! Und manchmal lassen sie sich sogar streicheln – aber nur, wenn Sie etwas zum Füttern mitbringen. Das Booklet mit weiteren Informationen und Vergünstigungen für ÖKK Kunden finden Sie auf Seite 15.

Erlebnis

Zoo Basel

Zoo Zürich

Aktivität

Region

Tropentiere in der Masoala-Halle Joker

Spazieren und spielen ZH – Stadt Zürich Pinguinparade, junge Tiger ww w.zoo.ch

147 Tierar ten Spazieren und beobachten BS – Stadt Basel n, Junge Schneeleoparde s hau en Aff es ert ovi ren ww w.zoobasel.ch

Tierpark Dä

lhölzli

Walter Zoo Tierpark Golda

u Tiere in natu rgerechter U m g e b un g

Abenteuerland mit Tieren Einheimische Tiere hautnah

Pony- und Kamelreiten, grillieren

Füttern, streic he grillieren, pick ln; nicken

SG – Gossau

SZ – Goldau Abenteuerspie lp Chicco, der ju lätze; nge weisse Baroc kesel w w w.tierpark .ch

Indianerzelt für Kinder jeden ersten Samstag im Monat ww w.walterzoo.ch

Spielen und sp auf Rundwe azieren gen BE – Stadt

Bern

Kindergebu rt Abendführu stage, ng en w w w.tierpa rk-bern.ch


17

Sea Life Konstanz Papilioram

Plät tli-Zoo

Faszinierende Unterwasser welt

Tausende Schmette rl

Beobachten und entdecken – auch bei Regen!

Streichelzoo Füttern, streicheln, spielen

D – Konstanz am Bodensee

TG – Frauenfeld

Sonderausstellung «Octopus Garden»

Spa zieren , N aturspie lp FR – Kerz e

ww w.plaet tli-zoo.ch Zoo al Maglio

Vogelflugshows um 11 und 15 Uhr TI – Locarno

Romantische Orte zum Verweilen .ch w w w.zooalmaglio

Kindergeburtstage feiern www.falconeria.ch

Erlebniswel et

Seeteuffell ÖKK Club

TG – Wallenwil / Eschlikon

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Greifvögel in unmittelbarer Nähe

TI – Magliaso

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Falconeria Locarno

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Neues Schildkrötenhaus, junge Wildschweine

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Spielen und sich austoben BE – Studen

bei Biel ge in Zoos Ausflüge

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Gesundheits-Kreuzworträtsel

ÖKK Magazin

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VERTIKAL 7 Verpflanzung von organischem Material in der Medizin

1 Medizinischer Fachausdruck für Ansteckung 3 Ohne aufzuwachen, das Bett verlassen, umhergehen und teilweise sogar Tätigkeiten verrichten

10 Alternativmedizinische Behandlungsmethode, die auf dem Ähnlichkeitsprinzip basiert

5 Umgangssprachliche Bezeichnung für eine nicht angemessene, z.B. nicht sorgfältige oder fachgerechte, Behandlung des Patienten durch einen Arzt

12 Krankhafter Zustand psychischer Niedergeschlagenheit 13 Arzt, der sich mit Erkrankungen oder Störungen des Geistes oder der Seele von Menschen befasst 19 Anderes Wort für die Regenbogenhaut des Auges

HORIZONTAL 2 Umgangssprachlich für Pollenallergie

14 Medizinischer Fachbegriff für Gebärmutter

4 Unterschiedliche Varianten eines Gens an einer bestimmten Stelle auf einem Chromosom

15 Abteilung im Spital, auf der Patienten mit schweren bis lebensbedrohlichen Krankheiten oder Verletzungen behandelt werden

6 Gefühl einer als bedrohlich wahrgenommenen Situation

16 Zelle, die durch die Verschmelzung von Geschlechtszellen – meist einer weiblichen Eizelle und einer männlichen Samenzelle – entsteht

8 Schweizerisches Luftrettungsunternehmen 9 Zwei Kinder einer Mutter und eines Vaters, die am gleichen Tag gezeugt werden und in der Regel auch am gleichen Tag zur Welt kommen 11 Psychopharmaka, die stimmungsaufhellend, antriebssteigernd und angstlösend wirken

Wir gratulieren den Gewinnerinnen und Gewinnern des letzten Gesundheits-Kreuzworträtsels.

17 Diagnosewerkzeug zum Abhören von Tönen und Geräuschen des Körpers 18 Teilgebiet der Medizin, befasst sich mit der Anwendung elektromagnetischer Strahlen und mechanischer Wellen zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken

Senden Sie das Lösungswort per Mail an magazin@oekk.ch oder per Post an ÖKK Magazin, Bahnhofstrasse 9, 7302 Landquart, Stichwort «Kreuzworträtsel». Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir dreimal das Buch «Krieg» von Janne Teller. Einsendeschluss ist der 17. Oktober 2011.


K INDE RM A X .C H

SONDERAUSGABE NR. 3/2011 | HERBST 2011 | ERSCHEINT 4-MAL PRO JAHR

mit ERLEBNISGESCHICHTE

Rätsel UND WETTBEWERB

aktuell

T ierisc he

E D R O K E R T L WE und mehr …

Die Menschen jagen nach Rekorden. Max hat aber eine ganze Menge Tiere gefunden, die den Rekorden der Menschen weit überlegen sind.

Amurtiger im Zoo Zürich

zügler aus dem Tierreich: Als letzte bei diesem Wettlauf überqueren die Schnecken keen n die Ziellinie – für die 100 Meter sind sie mehr als einen ganzen Tag lang unterwegs.

Schneller Gepard

Sprunggewaltige Delfine ...

Die schnellsten Sprinter der Welt laufen die 100 Meter unter zehn Sekunden, was einer Geschwindigkeit von rund 40 Stundenkilometern entspricht. Das ist zwar ziemlich schnell, aber der Gepard kann da nur müde lächeln. Wenn es die Raubkatze aus Afrika mal so richtig eilig hat, dann schafft sie bis zu 120 Stundenkilometer! Na ja, immerhin kommen auch die Nach-

Der Kubaner Javier Sotomajor hält seit 15 Jahren den Weltrekord im Hochsprung: ng: 2,45 Meter. Für den Sieg gegen die Tiere reichts aber trotzdem nicht. Bei weitem nicht! Denn Sätze über zwei Meter sind für Delfine gerade mal kleine Hüpfer. Die besten unter ihnen, die Streifendelfine schaffen bis zu sieben Meter hohe Sprünge!

Kängurus können bis zu 13 Meter weit springen!

BILD: PIXELIO.DE/JPW.PETERS

Zum Glück dürfen Tiere nicht an Sport-Wettkämpfen teilnehmen, denn wir Menschen würden in praktisch allen Disziplinen ganz schön alt aussehen.

Ameisen können das 50-fache ihres Körpergewichts tragen!


... und Kängurus

Starke Ameise

Im Weitsprung schafft der Mensch eine Distanz von 8,95 Metern. Das ist gar nicht schlecht. Der Löwe jedenfalls muss kapitulieren, der schafft nämlich nur fünf Meter. Knapp geschlagen wird der Mensch vom Hirsch, dessen Sätze zehn Meter weit reichen. Der Olympiasieger aber kommt aus Austra-lien: die ganz grossen Kängurus springen über 13 Meter weit. Das ist einsame Spitze.

Die stärksten Menschen sind wohl die Gewichtheber. Die besten von ihnen können mehr als das Doppelte ihres eigenen Körpergewichts stemmen. Trotzdem haben auch sie null Chancen gegen die Tiere. Da imponiert ausgerechnet ein ganz kleines Tier viel mehr: die Ameise. Sie kann nämlich das 50-fache ihres eigenen Gewichts tragen!

ZOO ZÜRICH

t atze der Wel r Die grösste K vier Metern de zu s bi n vo e ng Lä ist mit einer rdlich als alle lebt weiter nö Er . er tig ur Am iet der Flüsse im Einzugsgeb r ge hen Ti n re de an inesisch-russisc ch r de in i ur ss im Amur und U diwostok, wo rdlich von Wla nö °C on gi 40 re us nz in re G s zu m raturen von bi ers Winter Tempe einen besond er t äg tr lb ha es sthaar herrschen. D rpelz, sein Bru te in W en ng la dichten und Er ist ein lang werden. cm er 10 s bi nn ka nder Schwimm ein hervorrage n vo m Einzelgänger, dere t sich unter an und er ernähr Mit einem n ne ei Wildschw Hirschen und Bestand von rund 450 Tieren m ist er stark vo Aussterben bt bedroht. Es gi . Nachwuchs Schaut rein im Zoo Zürich.

Gefrässige M aus Einige Tierarte n fressen am Tag mehr als ihr eigenes Körpergewicht , Mäuse zum Beispiel. Stell dir vor, du müsstest je den Tag 50 Kilogramm Po mmes frites essen. Guten Appetit !

Guter Riecher Der Wolf hat im wahrsten Sinn des Wortes einen guten Riecher. Während wir Menschen schon ab 50 Meter Riechdistanz nichts mehr mitbekommen, kann der Wolf zum Beispiel ein Schaf auf rund zwei Kilometer Entfernung riechen.

NA KAUTE

Delfine können bis zu sieben Meter hoch springen!

PIXELIO.DE/REGI

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Schneller Falke Leider können wir nicht fliegen. Vög el aber schon. Und einige Raubvögel sogar ziemlich schnell. Der Falke erreicht bei sein em Sturzflug auf die Beute Tempo 300. Dam it ist er so schnell wie ein Rennauto in der Form el 1!

BILD: PIXELIO.DE/DOMINO


opa-Park in Rust ist mit Der Hyper Coaster Silver Star im Eur hste Achterbahn in Europa einer Höhe von 73 Metern die höc schnellste Achterbahn in und auch die grösste, höchste und e Fahrt dauert 3 Minuten. Deutschland. Die 1,6 Kilometer lang igkeit von 127 km/h. Silver Star erreicht eine Geschwind

X A M r e d n i K r e Gross Wettbewerb!

Der Gepard ist mit 120 Kilometern pro Stunde unterwegs.

PIXELIO

PIXELIO

Gewinne ein Familien-Tageseintritt für maximal vier Personen in den Europa-Park oder einen von drei Familien-Tages-Eintritten in den Zoo Zürich.

Mit 300 Metern pro Stunde ist das Faultier eines der langsamsten Tiere der Wel t.

WETTBEWERBSFRAGE: TBEWERBSFRAGE: Wie viel mal schneller als das Faultier ist der Gepard unterwegs? Ist das: 150 mal 600 mal 400 mal ? Platziere das Lösungswort auf www.kindermax.ch, Rubrik Wettbewerbe in das entsprechenden Formular, setze Alter und Adresse dazu und ab geht die Post. Oder sende eine Postkarte an: KinderMAX Wettbewerb, Postfach 259, CH-9050 Eggerstanden. Einsendeschluss ist der 10. Oktober 2011.


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AuÜsung

Durch Um lege einem HĂślz n von chen soll aus d ieser falschen G leichung eine richti ge werden.

EiswĂźrfel angeln ngeln %V CSBVDITU SchĂźssel mit Wasser, EiswĂźrfel, Wollfaden, Salz 4P HFIUT FĂźlle eine SchĂźssel mit Wasser und gib einen EiswĂźrfel hinein. Lege einen Wollfaden so Ăźber die SchĂźssel, dass er den EiswĂźrfel berĂźhrt. Streue etwas Salz auf den EiswĂźrfel. Warte ein paar Augenblicke – und schon ist der EiswĂźrfel am Wollfaden festgefroren. Nun kannst du ihn einfach herausďŹ schen. Erklärung: Das Salz bringt das Eis zum Schmelzen und es bildet sich eine Schicht Wasser auf dem EiswĂźrfel. Mit der Zeit vermischt sich das Salz mehr und mehr mit dem Wasser und es gefriert wieder zu Eis. So friert der Wollfaden am WĂźrfel fest.

LESERANGEBOT:

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JA ICH BESTELLE DIE ZEITSCHRIFT KINDERMAX ABOBEGINN:

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März

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Juni

Juli

September

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Wille ohne Worte Wer entscheidet über unser Leben, wenn wir es selbst durch Unfall oder Krankheit nicht mehr können? Der Ärzteverband FMH und die Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) empfehlen, eine Patientenverfügung zu hinterlegen. TEXT: Christoph Kohler

Rund 100 bewusste Entscheidungen trifft der Mensch am Tag. Dass diese unserem Willen entspringen, ist ein Kern unseres freiheitlichen Denkens. Doch sosehr wir unsere persönliche Freiheit und unseren freien Willen hochhalten – kaum eine Person schützt diesen Willen für den Fall, dass sie ihn durch Unfall oder Krankheit verliert. Egal, ob das Schicksal mit 100 Stundenkilometern angebraust kommt oder sich unbemerkt in unseren Körper schleicht – fast immer überrascht es uns. Und meint es das Schicksal dann besonders böse, lässt es uns in einem Zustand zurück, in dem wir stumm, dämmernd und weder handlungs- noch entscheidungsfähig sind. In einem solchen unwahrscheinlichen Fall stecken wir in der Klemme: Wer entscheidet über lebensverlängernde Massnahmen, wenn medizinisch gesehen keine Besserung in Sicht ist und die Zukunft nicht mehr für uns bereithält als Dauerpf lege und ein Beatmungsgerät? Ärzte sind verpf lichtet, Leben zu erhalten. Und die >

Patientenverfügung: Wie geht das? – Ein Ausweis oder ein Notizzettel im Portemonnaie geben Auskunft, dass eine Patientenverfügung existiert und wo sie sie hinterlegt ist (Ehepartner, Hausarzt etc.). – Eine Patientenverfügung sollte regelmässig aktualisiert werden und ist nur mit Datum und Unterschrift gültig. – Eine Patientenverfügung darf nicht gegen Schweizer Recht verstossen, z. B. aktive Sterbehilfe fordern. – Die Patientenverfügung gibt Auskunft darüber, welche medizinischen Massnahmen zur Lebenserhaltung getroffen oder ausgeschlossen werden sollen, falls die eigene Urteilsfähigkeit durch Krankheit oder Unfall nicht mehr gewährleistet ist. – Muster für Patientenverfügungen zum Herunterladen unter www.fmh.ch oder www.srk.ch


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Angehörigen sind emotional oft überfordert von einer Entscheidung über Leben und Tod. Nicht einmal jeder Zehnte in der Schweiz hat gemäss Schätzungen eine so genannte Patientenverfügung, ein schriftliches Dokument, das in «gesunden» Zeiten verfasst und bei einer oder mehreren Vertrauenspersonen hinterlegt worden ist.

NOCH EINE SELTENHEIT: DIE PATIENTENVERFÜGUNG

Ein solches Dokument zeigt, welche medizinischen Behandlungen wir wünschen (oder ablehnen) für den Fall des Verlusts unserer Urteilsfähigkeit. Dabei gilt: Je genauer und aktueller die Verfügung, desto verbindlicher. Wohlgemerkt: Es geht nie um die akute Lebensrettung im Notfall; diese ist immer gewährleistet. Vielmehr geht es um die Zeit danach, wenn die Lebenserhaltung nur

noch durch Massnahmen wie zum Beispiel künstliche Beatmung oder Ernährung garantiert wird und keine Hoffnung auf Genesung besteht. Seit einem Bundesgerichtsentscheid im Jahr 2001 hat die Patientenverfügung auch eine rechtliche Grundlage: Eine urteilsfähige Person kann auf eine Behandlung verzichten und diesen Willen auch frühzeitig zum Ausdruck bringen. Klar, wer eine Patientenverfügung erstellt und diese – wie empfohlen – alle zwei Jahre aktualisiert, muss sich notgedrungen regelmässig den aufwühlenden Fragen von Leben und Tod stellen. Das mag unbequem sein, doch bietet eine solche Auseinandersetzung auch Chancen für eine vertiefte Betrachtung des Lebens. Vor allem aber ist eine Patientenverfügung – im Fall der Fälle – eine Entlastung für Ärzte und Angehörige sowie ein Garant für den Vollzug unseres einst freien und nun tragisch verstummten Willens.

Populäre medizinische Irrtümer

Der Mann liebt Fleisch, weil ein Jäger in ihm steckt Geschlechterklischees gibt’s auch beim Essen: Während sich der Mann beim Barbecue voller Hingabe ums Fleisch kümmert, ist es die Frau, die Kuchen bäckt und dafür sorgt, dass Salat auf den Tisch kommt. Landläufig werden die Unterschiede mit der Evolutionsgeschichte begründet. Galt nicht schon bei den Neandertalern: Der Mann jagt Mammuts, die Frau sammelt Pilze und Beeren? Schon, aber das ist nur die eine Hälfte der Wahrheit. Die andere: Körperbau, Stoffwechsel und Hormone sorgen für verschiedene Nahrungsbedürfnisse der Geschlechter. Frauen verbrennen bei Bewegung mehr Fett, Männer mehr Kohlenhydrate. Männer verarbeiten

zudem Alkohol besser, Frauen Cholesterin und Zucker. Dass Männer also mehr Fleisch essen als Frauen, hat vor allem mit ihrem Stoffwechsel zu tun: Sie verbrennen mehr Energie als Frauen, weil ihr Körper mehr Muskeln und einen geringeren Fettanteil aufweist. Um diesen Energiebedarf zu decken, ist ein gutes Stück Fleisch eben manchmal genau das Richtige. Das Image als Naschkatzen haftet Frauen dagegen zu Unrecht an: Wie eine Studie des deutschen Bundesforschungsinstitutes für Ernährung und Lebensmittel belegt, gönnen sich Männer gemessen an ihrem Körpergewicht etwa gleich viel Süsses wie Frauen.


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Nervenzellen in 400facher Vergrösserung 1% der Menschen leidet an Schizophrenie, einer schweren psychischen Erkrankung. Was dabei im Hirn falsch läuft, blieb lange unter der Schädeldecke verborgen. Nun haben Forscher Hautzellen von Schizophrenie-Patienten zu Nervenzellen umgewandelt und unter dem Mikroskop beobachtet, dass sich diese Nervenzellen – hier im Bild blau (Zellkerne), rot und grün (Zellfortsätze) gefärbt – weniger miteinander verbinden als solche von gesunden Menschen. Damit haben sie einen möglichen Krankheitsmechanismus ans Licht gebracht und einen ersten grundlegenden Schritt in der Entwicklung neuer Therapien getan. FOTO: © Kristen Brennand, Salk Institute for Biological Studies


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Versicherungslücke:

Teure Spitalfreiheit ohne Zusatzversicherung Mit der neuen Spitalfinanzierung, die 2012 in Kraft tritt, gilt die freie Spitalwahl in der ganzen Schweiz. Sie ist jedoch an eine Reihe von Bedingungen geknüpft. Wer sie nicht erfüllt, wird ohne Spitalzusatzversicherung tief in die Tasche greifen müssen.

Spitalbehandlungen werden heute je zur Hälfte vom Wohnkanton des Patienten und von seiner Krankenversicherung bezahlt. Lässt sich ein Patient jedoch in einem ausserkantonalen Spital behandeln, obwohl der Eingriff auch in seinem Wohnkanton angeboten wird, muss er den Kantonsanteil an die Kosten selber bezahlen oder dafür eine Spitalzusatzversicherung abgeschlossen haben. Das ändert sich ab nächstem Jahr mit der Einführung der freien Spitalwahl. Neu werden die Patienten frei entscheiden können, in welchem Spital sie sich behandeln lassen wollen. Ihr jeweiliger Wohnkanton wird verpflichtet sein, seinen Anteil an der Rechnung zu übernehmen. Dabei gelten jedoch zwei Bedingungen: Erstens muss das gewählte Spital auf der Spitalliste des jeweiligen Kantons aufgeführt sein. Zweitens bezah len sowohl der Wohnkanton als auch die Krankenversicherung höchstens so viel, wie die gleiche Behandlung in einem Spital des Wohnkantons kosten würde. Da diese Kosten tiefer sein können als in jenem Kanton, in dem sich ein Patient behandeln lässt, besteht die Möglichkeit einer Versicherungslücke.

MEHR ALS DOPPELT SO TEUER

Aus diesem Grund empfiehlt es sich, auch im 2012 eine Spitalzusatzversicherung wie zum Beispiel ÖKK KOMBI ALLGEMEIN oder ÖKK KOMBI FLEX abzuschliessen. Mit ihr lassen sich die Vorteile der neuen Spitalfreiheit voll nutzen, ohne finanzielle Risiken einzugehen. Das gilt erst recht, wenn man sich in einem ausserkantonalen Spital behandeln lassen will, das nicht auf der Spitalliste steht. Denn in einem solchen Fall bezahlt der Wohnkanton nichts. Ohne Zusatzversicherung kann das einen Patienten teuer zu stehen kommen, wie das folgende Beispiel zeigt.

Der Prättigauer ÖKK Kunde Hans-Peter Suter leidet unter einem Bandscheibenvorfall, der eine Operation und die Versteifung von zwei Wirbeln erfordert. Auf Empfehlung eines Freundes hin beschliesst er, sich diesem Eingriff in einer spezialisierten Klinik in Zürich zu unterziehen. Sie steht nicht auf der Spitalliste, ÖKK hat mit ihr aber einen Vertrag abgeschlossen. Aus diesem Grund übernimmt die Grundversicherung von HansPeter Suter einen Teil der Kosten, näm lich genau so viel, wie der Eingriff und der siebentätige Spitalaufenthalt im Kantonsspital Graubünden in Chur kosten würde: 4’558 Franken. In der Zürcher Spezialklinik belaufen sich die Kosten dagegen auf 11’832 Franken. Für die Differenz von 7’274 Franken müsste Hans-Peter Suter selber aufkommen, würde er nicht über die Spitalzusatz versicherung ÖKK KOMBI ALLGEMEIN verfügen.

Fallpauschalen Zur neuen Spitalfinanzierung ab 2012 gehört auch die Einführung von so genannten Fallpauschalen. Die Spitäler erhalten für jeden Spitalaufenthalt, d. h. für jeden Fall, eine pauschale Vergütung. Dazu wird jeder Fall aufgrund von bestimmten Kriterien – zum Beispiel aufgrund der Hauptdiagnose, der Nebendiagnosen oder des Schweregrads – einer bestimmten Fallgruppe zugeordnet. So werden die Spitäler beispielsweise für jede Blinddarmoperation gleich viel Geld erhalten – man bezahlt also die Leistung, nicht den Aufwand. Damit soll für die Spitäler ein Anreiz geschaffen werden, möglichst effizient zu arbeiten.


Kleingedrucktitis Eine Krankheit, die’s bei uns nicht gibt.

Die Unterlagen unserer Krankenversicherung sind einfach und klar strukturiert. www.oekk.ch


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Achtung, dubiose Vermittler! Auch in diesem Jahr treiben unseriöse Vermittler ihr Unwesen auf dem Versicherungsmarkt. Häufig hören wir von Kundinnen und Kunden, jemand von ÖKK habe sie angerufen, um beim Prämiensparen zu helfen. Bereits mehrmals stellte sich heraus, dass es sich dabei um dubiose Vermittler ohne Vertrag mit ÖKK handelte. Mehr als an Prämienoptimierungen sind diese an Eigenprofit interessiert. Uns als Versicherer sind vielfach die Hände gebunden. Deshalb ist es wichtig, dass Sie bei solchen Anrufen kritisch nachfragen. Notieren Sie sich immer den Namen und die Telefonnummer der Person, die Sie angerufen hat. Melden Sie sich bei ungutem Gefühl bei Ihrer ÖKK Agentur. Ausserdem: Seit dem 1. Juni 2011 gilt ein Ehrenkodex, welcher den Krankenkassen verbietet, per Telefonmarketing Grundversicherungen zu verkaufen. Bekommen Sie trotz des Verbots eine Grundversicherung angeboten, können Sie das Meldeformular von santésuisse ausfüllen und dadurch unseriöse Vermittler öffentlich machen.

Unter www.oekk.ch/magazin finden Sie einen kleinen Ratgeber, der Ihnen aufzeigt, wie Sie sich schützen können.


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Telefonische Gratissprechstunde mit dem Kinderarzt: Schwerpunkt Impfungen Impfungen für Babys und Kinder sind bei Eltern nicht unumstritten. Welche Impfungen sind nötig und weshalb? Welche Nebenwirkungen können sie haben? Unter 0844 655 655 können Sie einen Termin für eine kostenlose telefonische Sprechstunde mit dem Kinderarzt vereinbaren. Die Kinderärzte beraten Sie umfassend, klären Sie über Basisimpfungen auf und helfen Ihnen sachlich bei der Entscheidungsfindung. > Die Medgate-Ärzte sind rund um die Uhr unter 0844 655 655 für Sie da und helfen Ihnen auch bei allgemeinen Krankheitsfragen oder akuten Gesundheitsproblemen. Erfahren Sie mehr unter www.oekk.ch/aerztlicherRat

Noch länger für Sie da

Sie erhalten 42 Franken retour

In den Monaten September bis Dezember erreichen Sie unsere Kundenberaterinnen und Kundenberater von morgens um 8 Uhr bis abends um 19 Uhr. Somit können wir Ihnen auch nach Arbeitsschluss Fragen zu Ihrer Versicherung beantworten und Sie umfassend beraten.

Der Bund erhebt Lenkungsabgaben auf umweltbelastende Stoffe. Diese Gelder f liessen via Krankenkassen an die Bevölkerung zurück. 2012 werden es über 334 Millionen Franken sein, 42 Franken pro Person. Das sind doch mal gute Nachrichten, oder?

Die Telefonnummer Ihrer zuständigen Agentur finden Sie auf Ihrer Police oder unter www.oekk.ch/agenturen

Wie sich die Lenkungsabgaben zusammensetzen, können Sie unter www.oekk.ch/magazin nachlesen.


Reportage

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40’000 Kinder schuften laut Schätzungen von UNICEF in den Minen von Katanga.


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Minenarbeit statt Schulferien Für Kinder aus der Demokratischen Republik Kongo ist Ferienzeit oft Arbeitszeit. Dann folgen sie ihren Eltern in gefährliche Minen, um nach Erzen zu schürfen. Die Hilfsaktion «Sternenwoche» ruft Kinder in der Schweiz auf, mit kreativen Aktionen Geld für die Kinderarbeiter im Kongo zu sammeln. TEXT: Katrin Piazza _ _ FOTO: © UNICEF / NYHQ2004-1195 / LeMoyne


Reportage

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«Ein Land, reich an Menschen – ein Boden, reich an Mineralien.» So wird der Kongo gerne beschrieben. Im zweitgrössten afrikanischen Staat leben 70 Millionen Menschen. In seinem Boden lagern immense Schätze: Erze wie Kupfer oder Zinn, seltene Erden wie Koltan, aber auch Erdgas, Uran, Diamanten und Gold. Rohstoffe, nach denen die Industriestaaten und zunehmend auch Schwellenländer wie China und Indien immer drängender verlangen, weil sie in der Maschinenindustrie, vor allem aber für die Produktion elektronischer Apparate, Handys und Computer benötigt werden.

weltweiten Kupfervorräte lagern. Von hier aus wird der Weltmarkt beliefert. Doch die Finanzkrise hat auch diese einst prosperierende Region hart getroffen. Der Zerfall der Rohstoffpreise hat zu einem Investitionsstopp geführt, Produktionsanlagen wurden stillgelegt, Tausende von Arbeitsplätzen gingen verloren. Weil die Menschen in Katanga nicht auf den Aufschwung warten können, schürfen sie heute auf eigene Faust nach den Erzen. Auf dem Graumarkt gibt es dafür immer Abnehmer, die sich allerdings weder um Minimallöhne noch um Sicherheitsvorschriften scheren.

DER REICHTUM WIRD EXPORTIERT

Trotz ihres Rohstoffreichtums zählt die Demokratische Republik Kongo heute zu den ärmsten Staaten der Welt. Jahrzehntelange Ausbeutung, Korruption und Kriege haben das Land zerrüttet. Während der belgischen Kolonialzeit zwischen 1877 und 1960 hatte der Rohstoffabbau einen hohen Grad an Industrialisierung erreicht und dem Staat zu einem höheren Bruttoinlandprodukt verholfen, als es damals Kanada aufwies. Heute jedoch sind die meisten der damals gebauten Bergwerke und Fabriken abgewirtschaftete Industrieruinen. Die Infrastruktur ist in einem desolaten Zustand. Es fehlt an Krankenhäusern, Schulen und Strassen. Nur ein Drittel der Bevölkerung hat Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen. Aufgrund der schwierigen hygienischen Verhältnisse treten häufig Durchfallerkrankungen auf, ebenso Infektionskrankheiten wie Typhus und Hepatitis A. Ganzjährig herrscht hohes Malariarisiko. Nicht zuletzt deshalb hat der Kongo eine der höchsten Kindersterblichkeitsraten der Welt.

SCHLUSS MIT KINDERARBEIT IN KATANGA

Die kongolesische Bergprovinz Katanga gehört zum afrikanischen «Kupfergürtel», wo rund ein Zehntel der

«Sternenwoche» und ÖKK Die «Sternenwoche» ist eine Hilfsaktion von UNICEF Schweiz und «Schweizer Familie» und findet dieses Jahr vom 21. bis 27. November statt. In den Kategorien «Freunde und Geschwister», «Einzelkind», «Schule» sowie «Familien und Quartier» sind Kinder aufgerufen, durch Aktionen Geld zu sammeln für die Minenkinder aus dem Kongo. Vielleicht veranstalten sie eine Theatervorstellung oder ein Konzert? Mit solchen und ähnlichen Aktionen haben in den letzten sieben Jahren 77’000 Kinder 3,5 Millionen Franken gesammelt. ÖKK unterstützt die «Sternenwoche»: Indem Kinder ihre Aktion nicht nur der UNICEF melden (sternenwoche@unicef.ch), sondern auch ÖKK (manja.liesch@oekk.ch), können sie den «ÖKK Sternenwoche Preis» gewinnen. Das Preisgeld besteht darin, dass der gesammelte Betrag der Siegeraktion auf den nächsten Tausender aufgerundet wird. Wenn die Gewinnerkinder zum Beispiel 250 Franken sammeln, gibt ÖKK 750 Franken für die Kinder im Kongo dazu. Zudem werden die Gewinner im Sommerheft 2012 porträtiert. Weitere Informationen finden Sie unter www.sternenwoche.ch. Die eigentliche Sammelaktion kann, muss aber nicht während der «Sternenwoche» stattfinden. Einsendeschluss der Aktionen ist der 6. Januar 2012.


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Die kongolesischen Mineure graben ihre Stollen meist barfuss, mit Hacken und Schaufeln, mit Taschenlampen oder Kerzen. Immer wieder stürzen Stollen ein und begraben Arbeiter unter sich. Auch Kinder. Meist wird im Familienverband gearbeitet, Söhne begleiten ihre Väter, kleinere Geschwister ihre grossen Brüder. Wer eine Schaufel halten kann, wird eingespannt, um einen – wenn auch minimalen – Beitrag zum Familieneinkommen zu leisten. Denn das Leben ist teuer im Kongo. UNICEF hilft den Kindern in der Region Katanga einfach und zweckorientiert. Wo nötig, wird Überlebenshilfe in Form von medizinischer Versorgung oder

Nahrungsmittelhilfe gewährt. Die Haupternährer der Familie erhalten Unterstützung im Auf bau eines kleinen Unternehmens oder in der Umschulung auf einen handwerklichen Beruf. Kinder werden zum regelmässigen Schulbesuch angehalten. So steigt ihre Chance, dass sie später nicht als Schürfer in stockfinstere Tunnels kriechen müssen – ohne Gewissheit, am Ende des Tages das Sonnenlicht wiederzusehen. Die Kinder von Katanga sollen lernen und in ihren Ferien unbeschwert spielen dürfen. So wie es Kindern in der Schweiz und auf der ganzen Welt zusteht.

FOTO: © International Labour Organization / M. Crozet


Die Bernasconis

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Bin ich zum Schluss die Leidtragende?

Das hat Konsequenzen! Eine alte Erziehungsweisheit lautet: Eltern müssen gegenüber Kindern konsequent sein. Doch welche Konsequenz hat die Konsequenz für die Eltern? ILLUSTRATION: Bianca Litscher

FRAU BERNASCONI:

Bereits als der Satz über meine Lippen kam, fragte ich mich: Warum habe ich mir das nur eingebrockt? Denn die Konsequenz fürs Konsequentsein ist für Eltern nicht selten die reine Selbstbestrafung. Aber der Reihe nach: Es war einer jener Tage, an denen mein Kleiner schon frühmorgens meine Nerven strapazierte. Beim Frühstück befanden sich die falschen Flocken in seiner Müslischale, wogegen er lautstark protestierte. Beim Einkaufen bekam er vor dem Süssigkeitenregal einen hysterischen Anfall, weil er partout nicht einsehen mochte, warum die XXL-Packung M&Ms nicht in unserem Einkaufswagen landete, am Nachmittag im Freibad verweigerte er auch nach zweimaliger Ermahnung die Sonnencreme. Und da kam er über meine Lippen, der zum Konsequentsein verdammende Satz: «Wenn du dich nicht sofort hinsetzt, gehen wir nach Hause!» Der Kleine rannte von dannen. Mir blieb nichts anderes übrig, als unser Badezeug zusammenzupacken,

den Schreihals einzufangen und aus der Badi zu zerren. Von anderen Eltern erntete ich zweierlei Blicke. Die einen schienen sagen zu wollen: Bravo, so geht Konsequentsein. Die anderen sahen eher mitleidig aus, als würden sie mich fragen wollen: Hast du dir das wirklich gut überlegt? Zu Hause angekommen bemitleidete auch ich mich: Wer will schon bei 30 Grad mit einem quengelnden Bub zu Hause hocken? Ich nicht. Konsequenz verabreiche ich seither konsequent nur noch in homöopathischen Dosen und nur, wenn ich mir über die Konsequenzen meines Konsequentseins auch wirklich bewusst bin – für alle Beteiligten.


… eine Familie, die es bei uns gibt

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Der Papi, der tut’s!

HERR BERNASCONI:

Während meine Frau bei Nervenverlust gerne drohend die grosse Keule schwingt (mit der sie sich glücklicherweise dann doch nicht zuzuschlagen traut), bin ich ein Freund der sanften, dafür wirkungsvollen Drohgebärde. Ganz Kind der frühen Achtzigerjahre, orientiere ich mich dabei an Michael Schanze, dem lieben Onkel aus dem Fernsehen. Sie erinnern sich: «Eins, zwei oder drei – letzte Chance, vorbei!» Ob beim Zähneputzen, Treppensteigen oder Zimmeraufräumen: Stellt der Sohn auf stur, um zu testen, wie dehnbar Papis Nervenstränge sind, ist bei «drei» definitiv Schluss. Nicht, dass dann meine Nerven reissen würden – diese sollte man als Eltern besser behalten. Wichtig ist einfach, konsequent die Konsequenzen zu ziehen, ohne wildes Gebrüll und Brustbeintrommeln und nur solche, die für den Sohn auch nachvollziehbar sind: Dauert das Anziehen des Pyjamas gefühlte Ewigkeiten, bleibt fürs Vorlesen nur noch ein Augenblick. Punkt. Stellt der Filius im Trep-

penhaus auf bockig, bleibt er eben dort – er wird schon sehen: Lustig ist es dort auf Dauer nicht. Punkt. Das funktioniert bestens. Mein Sohn weiss: Egal, wie sanft die Drohung klingt. Der Papi tut’s. Und zwar konsequent. Punkt. > Was Kathrin Buholzer vom Elternplanet dazu meint, erfahren Sie auf der nächsten Seite.

Die Bernasconis ... gibt es wirklich, nur heissen sie in Wirklichkeit anders. Sie sind eine Familie mit zwei Kindern, einem Jungen (7) und einer Tochter (3). Die Kinderbetreuung teilen sich die Bernasconis. Sie (34) arbeitet als Grafikerin, er (34) ist Journalist. Leben tun die Bernasconis in der Stadt – die Ferien verbringen sie auf dem Land.


Elternplanet

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Ohne Regeln keine Folgen Regeln durchzusetzen gehört zu den weniger schönen Elternpflichten. Was gilt es dabei zu beachten? TEXT: Kathrin Buholzer

Ob im Supermarkt, vor dem Fernseher oder beim Anziehen – alle Eltern kennen schwierige Situationen mit Kindern, die regelmässig zu Streit und Diskussionen führen. Dann ist es erstens wichtig, diese Situationen in Ruhe mit den Kindern zu besprechen; zweitens müssen danach gemeinsame Regeln aufgestellt werden, Regeln und Konsequenzen, die folgen, falls die vereinbarten Regeln nicht eingehalten werden. Damit der Dialog mit den Kindern glaubwürdig ist, sollten Eltern ihre Kinder auffordern, selbst Vorschläge zu machen. Und um den Regeln dauerhafte Gültigkeit zu verschaffen, sollten sie aufgeschrieben und gut sichtbar aufgehängt werden. Zum besseren Verständnis können Kinder das Blatt auch noch mit Bildern oder Zeichnungen verzieren.

Bei den Konsequenzen ist es wichtig, dass sie logisch sind. Es geht nicht darum, das Kind besonders «hart» zu bestrafen, sondern darum, eine Situation herbeizuführen, die mit dem Fehlverhalten in Zusammenhang steht. Wenn es nach jeder Fernsehserie Theater gibt, könnte der Fernseher aus dem Wohnzimmer verbannt werden. Und wenn ein Kind mit einem Spielzeug Unfug treibt, könnten Eltern ihm das Spielzeug auch einmal für einen Moment wegnehmen. Allerdings sollte das Wegnehmen möglichst kurz dauern, damit das Kind auch die Möglichkeit bekommt, das richtige Verhalten zu üben. Grundsätzlich sollte man jedoch mit Regeln und dem Androhen von Konsequenzen haushälterisch umgehen, da sich Kinder sonst angewöhnen, nur noch unter Androhung negativer Konsequenzen zu gehorchen.

Den Link zur Internetplattform Elternplanet von Kathrin Buholzer mit mehr Hinweisen zu Erziehungsfragen finden Sie unter www.oekk.ch/magazin


Familienausf lug

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Im Tal der Steine TEXT & FOTO: Michael Krobath

Überbevölkerung, Rohstoffmangel, Klimaerwärmung: Selbst die bestgelaunten Eltern fragen sich gelegentlich, was für eine Welt sie der nächsten Generation hinterlassen. Und jetzt auch noch dies: Der Schweiz droht die unauf haltsame Zersiedelung – Stadtlandschaft statt Heidiland. Nicht betroffen davon sind Landschaften fern der Wirtschaftszentren. Orte wie das Bavonatal, ein Seitental des bekannteren Tessiner Maggiatals. Ausgangspunkt unserer Wanderung ist der hinterste Weiler San Carlo, den man von Locarno aus nach einer episch langen und schönen Postautofahrt erreicht. Von hier marschieren wir talabwärts, durch Wälder und Wiesen auf einem Knüppelweg. Ein ideales Terrain für die Rotsocken-Premiere von Paul (3), unserem Jüngsten. Wir geraten nicht ins Keuchen, dafür verschlägt uns die Landschaft den Atem. Gigantische Steilwände säumen den Talboden, auf dem die Vergangenheit ihre schwere Last immer wieder in Form riesiger Granitblöcke abgeladen hat. Insgesamt zwölf urtümliche Weiler, die nur im Sommer bewohnt und nicht voll elektrifiziert

sind, passieren wir; sie zeugen vom entbehrungsreichen Leben der Älpler. Wie wertvoll ihnen jeder Flecken ebene Erde war, zeigen die «Prati pensili» («hängende Wiesen»), winzige Wiesen auf Felsbrocken, die nur über eine Steintreppe erreichbar sind und eine Handvoll Heu hergaben. Nach zwei Stunden Marsch und einem Fussbad im Flüsschen Bavona erreichen wir Foroglio. Wir kehren im La Froda ein mit herrlichem Blick auf den 80 Meter hohen Wasserfall. Das Grotto ist weitherum bekannt für seine Tessiner Küche. Paul schleckt stolz seine Glacé, während wir die Codiga kosten, eine herbe Bauernwurst. Wir sind beglückt – auch weil wir wissen: Dank des Landschaftsschutzes bleibt im Bavonatal auch in Zukunft alles, wie es ist. Manchmal machen Gebote eben Sinn. Auch das lernen die Kinder im Bavonatal.

> www.valle-bavona.ch


Vom Sportler zum Lehrer zum «Fitness-Papst»: Robin Städler in seinem Fitnesscenter in Jona.


Kundenporträt

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Spannung pur Als Konditionstrainer hat Robin Städler gleich auch noch sein eigenes Trainingsgerät erfunden: ein Brett, ein Rohr. Damit macht er Sportler wie NHL-Crack Jonas Hiller stark. TEXT: Christoph Kohler _ _ FOTO: Gian Marco Castelberg

Auf einem Brett stehen, das auf einem Rohr liegt – klingt einfach, ist schwierig. Mit Gewichten in der Hand Kniebeugen machen auf zwei Leisten stehend, die mit gerundeter Unterseite auf einem Brett platziert sind, das wiederum auf einem Rohr liegt – klingt unmöglich, ist es aber nicht. Robin Städler macht’s vor. Unzählige Muskeln ziehen sich in seinem durchtrainierten Körper zusammen. Spannung, Körperspannung pur. Vor acht Jahren hat der diplomierte Sportlehrer und SwissOlympic-Trainer das Trainingsgerät Sypoba erfunden, «System Power in Balance». In seiner einfachsten Form ist es nicht mehr als ein Brett und ein Rohr – und viel Know-how, was damit alles anzufangen ist. Städlers Fitnessklub liegt im Industriegebiet von Jona. Es ist Mittag, Musik läuft, ein Dutzend Schweissgebadeter versucht auf Brettern und Rohren Städlers Anweisungen zu folgen. Und plumps ist schon wieder einer vom Brett gefallen. Kleiner Trost: Sportstars wie dem schwingenden «König der Könige» Jörg Abderhalden, der Europameisterin im Eiskunstlaufen Sarah Meier oder dem NHL-Crack Jonas Hiller ging es anfangs nicht besser. Sie alle standen oder stehen unter Städlers Fittichen. «Ich will das Maximum aus einem Körper rausholen», sagt der «Fitness-Papst» (Südostschweiz), «und damit meine ich nicht Kraft allein, sondern koordinierte Kraft.» Wer eine Kniebeuge mit Sypoba probiert, merkt, was gemeint ist: Ständig ist unser Gleichgewichtssinn gefordert, während unsere Muskeln ausbügeln, was unser Gehirn und unser Nervensystem noch nicht fein genug ansteuern. Eine falsche Belastung, und das Brett kippt.

«Ich will den Muskeln ihre Intelligenz zurückgeben», sagt Städler.

MUSKELN UND MENSCHEN

Bis heute führt Städlers Familie ein Sportgeschäft in Zernez. Als Bub fährt der kleine Robin Skirennen, seine Schwester schafft es später in die Schweizer B-Nati, er nicht. Also wird er Sportlehrer, wobei ihm der Leistungssport und die Stars nicht aus dem Kopf gehen. Er sieht den HC Davos Eishockey spielen und spürt: Die will ich trainieren. 2001 bis 2003 wird er Konditionstrainer des HCD. Danach kündigt er beim Schweizer Meister. Er hat ein Angebot aus der nordamerikanischen Profiliga NHL , das sich jedoch in letzter Minute zerschlägt. Städler ist arbeitslos. Statt dem Amerikatraum nachzutrauern, nutzt er die Zeit, um seine sportphysiologischen Erfahrungen aus Davos zu einem Trainingskonzept und -gerät weiterzuentwickeln: Sypoba. Zehn Bretter lässt er im ersten Jahr in einer Behindertenwerkstatt fertigen. Heute sind es in derselben Werkstatt Tausende im Jahr. Mit ihnen hat Städler inzwischen bereits einige Spitzensportler bis an ihr Karriereende trainiert. Das Arbeitsverhältnis ist damit beendet. Was bleibt, sind die Menschen. Zum Beispiel Jörg Abderhalden, der mittlerweile ein guter Freund Städlers ist – und Götti der vierjährigen Fenja Städler. > Robin Städler ist Privatkunde bei ÖKK.


Hohe Frequenzen sind erst recht unangenehm, wenn Sie sie nicht mehr hรถren. Testen Sie jetzt Ihr Hรถrvermรถgen: www.hear-the-world.com


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