Nr. 1
März 2012
Magazin
SONDERAUSGABE: VÄTER HEUTE Sieben Superpapis _ Wie werde ich ein guter Vater? _ Wiedersehen nach 36 Jahren
berggasthof.ch
Verkehrshaus der Schweiz.
Offen f端r Entdecker.
Inhaltsverzeichnis
Editorial
03
Superpapi trotz Karriere?
06 30
06 TITELGESCHICHTE
Sieben Superpapis im Porträt 16 ÖKK CLUB
Garantiert keine «Langweilitis» 23 GESUNDHEIT
Väter für alles – doch was zu viel ist, ist zu viel 30 REPORTAGE
Wie werde ich ein guter Vater? 34 BERNASCONIS & ELTERNPLANET
Wenn Kinder einen Elternteil bevorzugen
38
38 KUNDENPORTRÄT
Andy Knöpfel – Wiedersehen mit dem Vater
Die heutigen Väter versuchen, sich in einem viel grösseren Umfang um ihre Kinder zu kümmern als frühere Generationen. Nicht wenige von ihnen zerreiben sich dabei zwischen den Ansprüchen, ein toller Vater zu sein und im Beruf dennoch ihren Mann zu stehen. So geht es auch mir als CEO von ÖKK und Vater zweier Teenager. Trotz hoher Arbeitsbelastung war und ist es mir ein grosses Anliegen, an ihrer Entwicklung teilzuhaben und für sie da zu sein. Nur hat sich inzwischen die Lage etwas verändert: Heute sind es die Kinder, die «fast» keine Zeit mehr für mich haben. Zusammen mit meiner Frau habe ich es geschafft, die Balance zwischen dem Job und dem Vatersein zu finden. Dabei musste ich lernen, dass es nicht allein entscheidend ist, wie viel Zeit man mit den Kindern verbringt. Worauf es viel mehr ankommt, ist die Qualität dieser Zeit. So habe ich stets nach Zeitfenstern gesucht, in denen ich mich mit meinen Kindern über die wichtigsten Dinge austauschen konnte. Ausserdem ist es bei uns Tradition, dass wir einmal täglich zusammen essen und wenigstens ein paar gemeinsame Ferientage pro Jahr geniessen. Ich gebe zu, dass es herausfordernd sein kann, Beruf und Vaterschaft unter einen Hut zu bringen. Deshalb bin ich der Meinung, dass man uns Vätern ruhig mal auf die Schultern klopfen darf. Aus diesem Grund haben wir die ÖKK Frühlingskampagne «Superpapi» lanciert, in deren Rahmen auch Sie die Möglichkeit haben, Ihrem Superpapi Danke zu sagen. Erfahren Sie mehr zur Kampagne auf Seite 12. Ihr Stefan Schena Vorsitzender der Geschäftsleitung PS: Ihr Mamis
IMPRESSUM ÖKK Magazin / ÖKK Magazine _ vierteljährliche Publikation für die ÖKK Kunden _ 24. Jahrgang _ 1 / 2012 AUFLAGE 86’000 HERAUSGEBER ÖKK _ Bahnhofstrasse 9 _ 7302 Landquart _ Telefon 058 456 10 10 _ magazin@oekk.ch CHEFREDAKTION Manja Liesch (a.i.) REDAKTION Brand Affairs AG _ Christoph Kohler _ Bernhard Widmer REDAKTIONELLE MITARBEIT Kathrin Buholzer _ Evelin Hartmann _ Michael Krobath _ Marietta Widmer FOTO Flurina Rothenberger _ Gian Marco Castelberg ART DIRECTION Advico Young & Rubicam _ Sandra Hofacker KORREKTORAT Lektorama Cadonau und Cavegn DRUCK gdz AG
macht natürlich täglich einen super Job! Aber das ist heute nicht das Thema, sorry.
Frisch
ÖKK Magazin
FRISCH GEBAUT: WWW.BAUPLAN-BAUANLEITUNG.DE _ _ Es braucht eine Holzplatte für den Kopf, etwa 8 ✕ 6 Zentimeter gross, eine 12 ✕ 9 Zentimeter grosse für den Körper und eine mit den Massen 8 ✕ 6 Zentimeter für die Beine. Zudem: eine Schnur, eine Laubsäge, eine Bohrmaschine, Schleifpapier und Farbe. Was das werden soll, wenn’s fertig ist? Ein Hampelmann, der Klassiker unter dem Holzspielzeug. Aber warum kaufen, wenn das Selbersägen, Leimen und Hämmern so viel Freude macht? Besonders dann, wenn die Kinder mithelfen! Fehlt nur noch die richtige Anleitung: Fündig werden kleine und grosse Heimwerker auf bauplan-bauanleitung.de. Vom Hampelmann über Ritterburgen bis zum Baumhaus wird jeder Handgriff Schritt für Schritt erklärt, samt Bauplan und Materialliste. > www.bauplan-bauanleitung.de
FRISCH GESCHNITTEN: LAGUIOLE-MESSER _ _ «Der gepflegte Mann verlässt das Haus nie ohne sein Laguiole», heisst es in der Auvergne, einer Region in Zentralfrankreich. Ein Laguiole wird in der Auvergne für alles eingesetzt: Traktorenreifen vom Lehm befreien, Huhn schlachten, Nabelschnur des frisch geborenen Viehs abschneiden – für allerlei Männerarbeit eben. Ihr Alltag ist nicht ganz so männlich? Macht nichts, das Laguiole ist auch in weniger aufregenden Lebenslagen ein guter Begleiter. Wenn Sie an einem lauen Sommerabend für Freunde den Käse und das Baguette schneiden oder für Ihre Kinder aus Weidenruten Flöten schnitzen. Noch etwas sollten Sie wissen: Traditionell gibt man einem Laguiole altmodische Frauennamen wie Lucienne, Joséphine, Mireille oder Antoinette, dann pflegt man das Messer sein Leben lang und vererbt es schliesslich dem ältesten Sohn oder – heutzutage auch – der ältesten Tochter. > Bestellbar unter www.deinmesser.ch oder www.finegoods.ch
05
FRISCH GELESEN: DER ETWAS ANDERE RATGEBER _ _ Wie macht man(n) richtig Wadenwickel, wenn das Kind Fieber hat? Woraus setzt sich ein Wehencocktail zusammen? Und was macht ein Mann im Gebärsaal – und noch wichtiger: was besser nicht? Zweifachvater Sven Broder gibt in seinem Buch «Papa steht seinen Mann» Antworten auf diese und viele weitere Fragen rund ums Thema «Vatersein». Auf witzige und charmante Weise beschreibt er, wie man den schwierigen Balanceakt zwischen liebevollem Papa, attraktivem Lover und zuverlässigem Ehemann schafft. > Wir verlosen «Papa steht seinen Mann» von Sven Broder (Beobachter-Buchverlag 2011, 34.90 Franken) drei Mal in unserem Schreibwettbewerb auf Seite 14.
FRISCH GEWONNEN: VATERTAG _ _ Der Vatertag ist zwar erst in einigen Wochen, warum aber bis Juni warten, um sich wieder einmal beim besten Papa der Welt zu bedanken? Dafür, dass er da ist, wenn die Rechenhausaufgaben zu schwierig sind oder man einen Konstruktionspartner braucht, der mit einem die Seifenkiste zusammenbaut. Ideal für diese Gelegenheit ist die 25 Zentimeter grosse, dem berühmten «Oscar» nachempfundene Statue auf schwarzem Sockel, die personalisiert beschriftet werden kann. Für den besten Papa der Welt! > Bestellbar unter www.geschenkidee.ch Wir verlosen drei Statuen mit personalisiertem Text im GesundheitsKreuzworträtsel auf Seite 18. Viel Glück!
Mirco Walt – mit Gitarre und Gesang erobert er die Herzen seiner Kinder.
Titelgeschichte
ÖKK Magazin
Sieben Superpapis
07
B e s c he nke mit ÖKK n Sie den
Superp
(S. 12)
api!
Vater werden ist nicht schwer, doch nicht jeder schafft es zum «Superpapi». Was sieben Väter zu sieben «Superpapis» macht, zeigen die folgenden Porträts. FOTO: Flurina Rothenberger
Mirco Walt ist ein Superpapi
… weil keiner so schön singen kann wie er. Früher hatte ich meinen Papi ganz für mich alleine – bevor meine Schwester Aljah (5) und mein Bruder Meo (3) auf die Welt gekommen sind. Seitdem ist immer ganz schön was los bei uns zu Hause, das ist toll! Tagsüber ist mein Papi auf der Arbeit, aber er bringt uns jeden Abend ins Bett. Dann spielt er für uns auf der Gitarre, und alle singen mit. Mein Lieblingslied ist «Der Mond ist aufgegangen». Und keiner singt das so schön wie mein Papi – auch Mami nicht. Mein Lieblingstag ist der Samstag – und der Sonntag. Dann muss unser Papi nicht arbeiten und macht tolle Sachen mit uns. Im Winter hat er in unserem Garten ein grosses Iglu gebaut, mit einer richtigen Bank. Da haben wir gesessen und rausgeschaut. Ausserdem geht er mit uns zum Schwimmkurs und danach noch ins Café. Dann bekommt jeder ein Stück Kuchen. Mittlerweile macht er das nur noch mit Meo und Aljah – ich bin schon gross und kann alleine zum Schwimmkurs gehen. Aber dafür darf ich sonntags mit ihm Gipfeli holen gehen. Das ist schön, denn dann habe ich meinen Papi wieder ganz für mich alleine. Ich stehe extra früh auf, und auf dem Weg erzähle ich ihm, was im Kindergarten alles passiert ist. Leonie Walt (6) aus Igis GR
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Titelgeschichte
ÖKK Magazin
08
Ole Rauch ist ein Superpapi
… weil er mich liebt – nicht nur als Mutter! Kommt mein Mann Ole nach Hause, stürzen sich unsere Kinder Lennox (6) und Zora (4) auf ihn. Dann wird er selbst zum Kind, spielt Lego – auch dann noch, wenn die Kids schon längst etwas anderes spielen. Ein Superpapi ist Ole aber auch, weil er nicht nur seinen Kindern Liebe schenkt, sondern auch mir, seiner Frau. Was ich damit meine? Dass ich mich von ihm nicht in erster Linie dafür geliebt fühle, dass ich ein Supermami bin, sondern dafür, dass ich immer noch die Silvia bin, die Frau, die er vor zwölf Jahren im Zug kennen- und (ziemlich zackig) lieben gelernt hat. Diese Liebe will ich mit Ole behalten. Ich fühle mich auch immer noch begehrt von ihm. Und wir machen immer noch etwas zu zweit, wie früher. Ein sinnvolles Geburtstagsgeschenk war deshalb ein Kindermädchen, das alle zwei Wochen Donnerstagabend zu uns kommt, damit die Eltern allein auf die Piste können. Unsere Liebe zu zweit ist viel älter als unsere Kinder, und sie soll auch noch da sein, wenn unsere Kinder einmal ihre eigenen Wege gehen. Es ist ja bekannt, dass Eltern, die nur noch für die Kinder da sind, später schlecht «loslassen» können. Weil dann ein Vakuum entsteht, wenn die Kinder sich von ihnen entfernen. Das nervt nicht nur die Kinder, sondern ist auch eine deprimierende Vorstellung. Für mich ist klar: Gerade weil Ole immer noch seine Silvia liebt, ist er langfristig auch ein Superpapi! Silvia Rauch (39) aus Bern
Barnaby Stewart ist ein Superpapi
… weil unsere Tochter Stella durch ihn mehr als eine Heimat hat. Barney und ich haben uns in Neuseeland kennengelernt, seinem Heimatland. Einige Jahre haben wir in London gelebt. 2006 sind wir nach Zürich gezogen. Seit knapp drei Jahren sind wir jetzt zu dritt. Fast jeden Morgen bringt Barney unsere Tochter Stella (3) in die Kinderkrippe. Auf dem Weg dorthin entdecken die beiden immer wieder etwas Neues, zum Beispiel die Enten am Schanzengraben, die gefüttert werden wollen, oder die majestätisch dreinschauenden Bronzelöwen auf der Stauffacherbrücke. Dabei spricht Barney Englisch mit Stella. Zusammen zählen Sie «one, two, three ...», im Wohnzimmer legen sie 2 Meter lange Puzzle, mit denen sie das englische Alphabet lernt, und schreiben mit magnetischen Buchstaben die Wörter an den Kühlschrank, die Stella jetzt schon kann – zum Beispiel «moose»: «Elch». Barney sind seine Kultur und seine Muttersprache wichtig. Deshalb möchte er, dass auch seine Tochter beide gut kennt und kann. So haben wir Stella in einem zweisprachigen Kindergarten angemeldet. Am Wochenende bereitet Barney uns immer ein English Breakfast zu, wie er es aus seiner Heimat kennt. Deshalb ist mein Mann ein Superpapi: weil er Neuseeland über eine Entfernung von 20’000 Kilometern in das Leben unserer Tochter holt. Dorothea Bickler-Stewart (38) aus Zürich
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Flieg, Stella, f lieg! Auch dein Papi kam einst aus Neuseeland in die Schweiz gef logen.
Florian Widmer zeigt, was ihn zum Superpapi macht: gute Miene machen zum kindlichen Spiel.
Titelgeschichte
ÖKK Magazin
11
Mario Robustelli Della Cuna ist ein Superpapi
… weil er für uns ein Fussballtrainer wird. Eigentlich haben wir zwei Papis: einer ist im Himmel, der zweite ist Mario. Solange wir uns erinnern können, ist er unser Papi, und zwar auch wenn er müde ist. Oder wenn Mama arbeitet, dann übernimmt er das Zepter. Das ist super, weil er für uns immer ein Wunschmenü kocht – wie im Restaurant. Am Wochenende geht er mit uns auf die Skipiste oder im Sommer auf den Fussballplatz. Er ist wie ein Freund. Apropos Fussball: Weil wir so gerne Fussball spielen, will unser Papa eine Ausbildung machen, damit er unser Fussballtrainer bei Valposchiavo Calcio werden kann. Giovanni (13) und Daniele (11) Branchi aus Le Prese GR
Bruno Jachertz ist ein Superpapi
… weil seine Hochzeitsrede mich zu Tränen rührte. Dass der Vater die Hochzeitsrede hält, ist nicht ungewöhnlich. Für mich aber schon. Denn normalerweise hält sich mein Vater im Hintergrund. Er war immer die Konstante in meinem Leben, die ich brauchte. Fast immer war sein Rat in meinem Leben das Zünglein an der Waage. Er nahm jegliche Anstrengung, die ich verursachte, ruhig hin – ob pubertäre Anwandlungen, Brechdurchfälle oder endlose Neugier. Er scheute keine Kosten, um mir die bestmögliche Ausbildung zu ermöglichen. Und doch: Er wollte dafür weder Dank noch Lob und blieb stets im Hintergrund. Wie ein guter Geist. Bis zu meiner Hochzeit. Da stand er plötzlich vor diesem grossen Publikum im Rampenlicht und machte öffentlich, wie gut er mich bis heute kennt, wie sehr er mich schätzt. Er muss furchtbar nervös gewesen sein! Doch mir machte er mit seiner Rede das grösste Hochzeitsgeschenk, das ein Vater seiner Tochter machen kann. Caro Heise (30) aus Köln (D)
Florian Widmer ist ein Superpapi
… weil er mir schöne Geschichten erzählt. Mein Papi spielt jeden Tag mit mir. Ich darf ihn schminken, ihm schöne Frisuren machen und auch die Fingernägel anmalen. Er hat mir auch mein eigenes Puppenhaus gebaut. Aber ein Superpapi ist er, weil er mir jeden Abend, bevor ich ins Bett muss, eine neue Geschichte erzählt. Nein, eigentlich sind es zwei. Auf dem Sofa liest er mir aus einem Buch mit vielen grossen Bildern vor. Ich darf ihn dabei immer am Ohrläppli festhalten, das ist ganz wichtig. Für die zweite Geschichte legen wir uns in meinem Zimmer auf den Boden. Mami, Papi, unser Hund Bradely und ich kuscheln uns aneinander. Mein Bruder Valerio ist dann schon im Bett, er ist noch ganz klein. Und dann erfindet mein Papi jedes Mal etwas Neues. Vom rosaroten Pony und hellblauen Rössli mit Feenf lügeln auf dem «Schulreisli» oder von der Giraffe, die mit ihrem langen Hals im Baum hängen geblieben ist. Der muss man jetzt den Hals f licken. Aber Papi weiss schon, wie. Er weiss alles. Valentina Widmer (4) aus Rudolfstetten AG
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Titelgeschichte
ÖKK Magazin
12
Daniel Töngi ist ein Superpapi
… weil er unserem Sohn Silas einen Bubentraum erfüllt. Silas war keine zwei, als wir mit der Planung für unser Haus began. Wenn Daniel und ich die Köpfe über den Bauplänen zusammensteckten und mit dem Bleistift Details einzeichneten, hockte er mit seinem dicken Filzstift neben uns und wollte mitmachen. Anstatt Silas wegzuschicken, liess Daniel ihn auf einer Ecke des Plans seine Striche ziehen. Unser Kleiner war zufrieden – und war schnell Feuer und Flamme für das Projekt. Spätestens als der Bagger anrollte, um die Baugrube auszuheben, war er nicht mehr zu bremsen. Was es braucht, wenn ein kleiner Junge auf einer Baustelle mit dabei ist? Viel Geduld, Umsicht und Zeit – Zeit, die sich mein Mann nimmt, obwohl er morgens um 6 Uhr das Haus verlässt und erst am frühen Abend von der Arbeit kommt. Silas will alles wissen. Und sein Vater erklärt, wie ein Betonmischer funktioniert, was eine Stichsäge von einer Kreissäge unterscheidet und wofür es einen Kompressor braucht. Einmal sollte Silas wie sein kleiner Bruder bei den Grosseltern Mittagsschlaf halten. Keine Chance – ihr Haus steht direkt neben unserem Baugrundstück. Im Herbst hat Daniel sogar ein grosses Papphaus gebaut. Seitdem haben wir die Baustelle auch im Wohnzimmer. Hier bohrt, hämmert, sägt Silas, verlegt Rohre für die Kanalisation, baut Fenster ein und wieder aus. «Wie der Papi», sagt er mit leuchtenden Augen, sein Plastikhämmerchen fest in der Hand. Cornelia Töngi (32) aus Egolzwil LU
Beschenken Sie mit ÖKK den
«Superpapi» – mit ÖKK den Vater beschenken Wussten Sie, dass der Vatertag in vielen Ländern ein Feiertag ist? In der Schweiz hingegen hat er kaum Bedeutung. Schade, schliesslich leisten Väter heute mehr denn je: Sie sorgen für einen Grossteil des Familieneinkommens, spielen in ihrer Freizeit mit den Kindern, gehen Erziehungsfragen offen an und bleiben bei alldem liebevolle Partner ihrer Frauen. Höchste Zeit also für eine Kampagne, bei welcher der Vater im Mittelpunkt steht! Wie die Aktion «Superpapi», die ÖKK vom 5. März bis 8. April 2012 durchführt. In diesen fünf Wochen können Partnerinnen, Ehefrauen oder Freundinnen mit etwas Glück den «Superpapi» ihrer Wahl mit einem Geschenk überraschen – stündlich mit neuer Gewinnchance. ÖKK übernimmt die Kosten für die (verlosten) Geschenke und den Versand. Durch die Aktion «Superpapi» werden Tausende von Vätern in der Schweiz mit Geschenken überrascht und mit persönlichen Widmungen geehrt.
Superpapi!
So einfach geht’s: Die Schenkenden loggen sich unter www.superpapi.ch ein, geben die Adresse ihres «Superpapis» ein – und schon nehmen sie an der stündlichen Verlosung teil. Übrigens: Unter www.superpapi.ch finden sich auch ein fröhlich-frecher Väter-Blog von Journalist und Autor Sven Broder («Papa steht seinen Mann») sowie Artikel, Studien und Hintergründe zum Thema «Väter heute». Ausserdem können Sie auf der Website schreibend tätig werden: Verraten Sie, warum Ihr Mann, Freund oder Vater ein «Superpapi» ist! Der Verfasser des Texts, der bei den Besuchern am meisten Gefallen findet, gewinnt einen Reisegutschein.
Ein Bubentraum: Papi beim Hausbau mithelfen. Wobei Papi beim Helfen natßrlich mithilft ‌
Kundenseite
ÖKK Magazin
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ÖKK Schreibwettbewerb – der Siegertext
Der perfekte Papa Aleandro geht auf seine Freundin zu und legt seine Hand auf ihre Schultern. Doch Vittoria sagt traurig: «Wir können kein Kind haben.» In ihren Augen spiegelt sich die Farbe der Wellen, die träge ans Ufer plätschern. «Aber natürlich können wir», widerspricht Aleandro, und sein sommersprossiges Gesicht wird ernst. Vittoria dreht sich um und sieht ihn an. «Ich habe mir immer gewünscht, zu studieren und meinen Abschluss zu machen, und du auch. Mit einem Kind könnten wir unsere Ziele nicht mehr erreichen! Wir müssten heiraten, eine Wohnung suchen, arbeiten und auf unsere Träume verzichten.» – «Aber nein, wir müssen nur alles entsprechend organisieren», antwortet er ruhig. «Wir studieren abwechselnd. Ich kümmere mich ums Kind und suche mir eine Arbeit, während du zur Uni gehst. Und wenn du deinen Abschluss gemacht hast, kann ich weiterstudieren. Wir werden auf vieles verzichten und Opfer bringen müssen, aber wir können es schaffen. Und wenn es ganz eng wird, können wir unsere Eltern um Hilfe bitten. Meine Mutter ist verrückt nach Kindern, sie wird uns zur Seite stehen. Sag Ja zu dem Kind, das in dir wächst, denn es ist doch aus unserer Liebe entstanden. Natürlich sind wir jung, aber du wirst sehen, wir werden schnell lernen, gute Eltern zu werden. Bitte Vittoria, lass dir die Entscheidung noch ein paar Tage durch den Kopf gehen.» Ein Lächeln schleicht sich in Vittorias Gesicht, zaghaft greift sie nach Aleandros Hand. Ein paar Tränen zeichnen die Konturen ihrer geröteten Wangen. Sie rechnet nach: Das Kind würde im Frühling zur Welt kommen – in der Jahreszeit des Neubeginns. Delia Nigro (41), S. Antonino
Wir gratulieren Delia Nigro zum Gewinn einer Übernachtung für zwei Personen im Sporthotel Valsana, inkl. Halbpension. Gleichzeitig bedanken wir uns für die tollen Geschichten, die uns geschickt wurden.
Reisegutschein im Wert von 200 Franken zu gewinnen!
Neuer Schreibwettbewerb: «Netzsüchtig» «Netzsüchtig» ist das Thema des nächsten Schreibwettbewerbs. Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit im Internet, manchmal so viel Zeit, dass Kritiker von Netzsucht reden. Dazu fällt Ihnen oder Ihren Kindern sicher eine Geschichte ein! Oder sogar der ganzen Schulklasse? Mitmachen lohnt sich, denn es winken tolle Preise! Ihre Geschichte (max. 1’500 Zeichen) schicken Sie bitte unter Angabe Ihres Alters und Wohnorts bis 17. April 2012 mit dem Betreff «Schreibwettbewerb» an manja.liesch@oekk.ch. Der Siegertext wird im kommenden Magazin abgedruckt werden. 1. Preis: Ein Reisegutschein im Wert von 200 Franken. 2. – 4. Preis: Je ein Buch «Papa steht seinen Mann» von Sven Broder im Wert von 34.90 Franken (siehe Seite 5).
ÖKK Club
it eine m Gutsch ig ungen st n ü Verg
eilitdiie’ss bei uns nicht gibt. Langnew Krankheit, Ei
Spannende Ak
s hnäppchenprei tivitäten zum Sc 2012 Ausgabe März
:36 30.01.2012 16:27
Geriet Ihr ÖKK Club Booklet in fremde Hände? Bestellen Sie es einfach online nach unter www.oekk.ch/club.
Club
ÖKK Magazin
«Langweilitis» – nicht mit dem ÖKK Club Zugegeben, Väter haben heute viel um die Ohren: Jobstress, Wochenendeinkaufs-Dienste, Fahrten zum Schwimmkurs und Fussballverein. Da fällt es vielen schwer, sich auch noch Ausflugsziele für die Familie zu überlegen. ÖKK kann da helfen – mit einem Dutzend Ausflugszielen im ÖKK Club, die der Langeweile den Garaus machen! So können Sie zum Beispiel bei einem Besuch im Circus Nock über die Clowns Gaston und Roli lachen oder im Gletschergarten Luzern in die Eiszeit eintauchen. Das Booklet mit den Vergünstigungen für ÖKK Kunden finden Sie auf Seite 15. Viel Vergnügen!
Erlebnis
Circus Nock
Kindermusical «Heidi»
Aktivität
Region
Zirkuszauber für die ganze Familie Clowns, Jongleure und Zauberkünstler bestaunen
Joker
«Heidi» – das Musical für Kinder Die berühmte Kindergeschichte live erleben
Ganze Schweiz
Ganz bestimmt bei dir in der Nähe!
Die Show der Schweizer Clowns Gaston und Roli nock.ch
«Grease» – das M
usical
Musicalspass in Zü
rich
Mitsummen bei de n Kulthits der 70er ZH – Theater 11 in Zürich 20% Rabatt auf au sg wählte Veranstaltu engen actnews.ch
Berührt auch Erwachsene kindermusicals.ch
Verkehrshaus Luzern
Alpamare
Verkehr verstehen im meistbesuchten Museum der Schweiz Tüfteln, staunen und entdecken
Baden, plantschen und rutschen
LU – Stadt Luzern
SZ – Pfäffikon am Zürichsee
Unvergessliche Kindergeburtstage im Museum feiern verkehrshaus.ch
Action, Spass und Wellness
1’500 m Rutschspass alpamare.ch
17 Swiss Holiday Park Skulpturenpark Bruno Weber
Familienspass im grössten Ferien- und Freizeitpark der Schweiz Schwimmen, rutschen, saunieren, spielen
Traumwelt auf 20’000 qm
SZ – Morschach
Fantastische Skulpturen bestaunen, begehen, berühren
Outdoor-Kartbahn und Minigolf
ZH – Dietikon
swissholidaypark.ch
Sauriermuseum Aatha
Gletschergarten Luze
rn
Feiern im neuen Wassergartensaal park.ch bruno-weber-skulpturen
l Legoland
Abtauchen in eine längst vergangene We lt Forschen, spielen, Taschenlampenführungen bei Nacht! ZH – Aathal 20 Jahre Sauriermuseum Aathal: Überraschunge n ab 27.4.2012 sauriermuseum.ch
Zeitreise in die Welt von vor 20 Millionen Jahren Spiegellabyrinth, el Eiszeit und Klimawand verstehen LU – Stadt Luzern Sonderausstellung «Top of the Alps» mit Panoramafotografien gletschergarten.ch
Rivella Giocolandia
Piratenland u weitere Abe nd sieben nteuerwelte n Spielen, stau anschauen: nen, M e h r Le g o geht nicht! Süddeutsc hland – Günzburg Viele Gebu rtst raschungen agsüberan von 10 Jahre lässlich Legoland legoland.d e
Swissminiatur ÖKK Club
120 handgefertigte Modelle auf 14’000 qm Die Schweiz im Kleinformat mit allen Sehenswürdigkeiten entdecken TI – Melide 1’500 Pflanzen und mehr als 15’000 Blumen in der Gartenanlage swissminiatur.ch
Spassdorf für die ganze Familie Spielen und lachen mit Feuerspeiern, Zauberern und Clowns TI – Mendrisio, Biasca, Locarno, Lugano, Bellinzona Erlebnistag für Kinder giocolandia.ch
ine mit Gutsche gungen sti Verg ün
eilitis’s bei uns nicht gibt. Langw e Krankheit, die Ein
henpreis zu Schnäppc e Aktivitäten zum 2012 nde nend anne Span Ausgabe März
DIE SE CLUB -AN GE BO TE FIN DE N SIE AU CH UN TE R 01 2012 16:27:36
ww w.oekk .ch/club
Gesundheits-Kreuzworträtsel
ÖKK Magazin
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HORIZONTAL 1 Haargefäss (9) 7 Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung (7) 9 Erotisch motivierte Annäherung zwischen Personen, manchmal nur mit Blicken (5) 10 Durch Mücken übertragene Tropenkrankheit (7) 12 Biologisches Abwehrsystem höherer Lebewesen (11)
13 Nervengewebe im Auge, das Licht in Nervenimpulse umwandelt (8) 14 Stimmungsheber (15) 17 Infektionskrankheit, die vor allem Kinder betrifft (6) 18 Aufnahme von Lebensmitteln zur Aufrechterhaltung der Lebensfunktion (10)
VERTIKAL 2 Medizinischer Fachausdruck für Appetitlosigkeit (8) 3 Milchzuckerunverträglichkeit (17) 4 Äusserste Hautschicht bei Wirbeltieren und Menschen (9) 5 Medizinischer Begriff für Hyperpigmentierung (7) 6 Körperschmuck (8)
11 Professionelle Unterstützung für häusliche Gesundheits- und Krankenpflege (6) 15 Einheitlicher Tarif von Ärzten und Spitälern bei der Leistungsverrechnung (6) 16 Heftige Reaktion auf ein belastendes oder erschreckendes Erlebnis (6)
8 Biochemischer Prozess, bei dem Kohlendioxid in Sauerstoff umgewandelt wird (12)
Senden Sie das Lösungswort per Mail an magazin@oekk.ch oder per Post an ÖKK Magazin, Bahnhofstrasse 9, 7302 Landquart, Stichwort «Kreuzworträtsel». Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir dreimal eine personalisierbare Statue (siehe Seite 5). Einsendeschluss ist der 17. April 2012.
mit ERLEBNISGESCHICHTE
Rätsel und Basteltipp
aktuell
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SONDERAUSGABE NR. 1/2012 | FRÜHLING 2012 | ERSCHEINT 4-MAL PRO JAHR
Max begegnet
n e f a Sch A dem letzten Wanderausflug machte Auf Max Bekanntschaft mit vielen wolligen V Vierbeinern. Er traf einen Schäfer mit seiner kleinen Schafherde.
Aus der Ferne sah Max zuerst nur etwas, das wie grosse Wattekugeln oder Wolkenbälle auf einer Wiese aussah. Max staunte: «Ui, das sind ja Schafe! Und sogar richtig viele.» Auf einer Weide trieb ein Schäfer mit seinem Hirtenhund die Schafherde zusammen. Schon von Weiten hörte Max die Schafe blöken. «Die sind ja richtig laut!», wunderte sich Max.
Schafe sind Herdentiere In einer Gruppe fühlen sich Schafe am wohlsten. Der Schäfer erklärt Max, dass Schafe sehr schreckhafte Tiere sind. Bei hastigen Bewegungen oder lauten Geräuschen können sie schnell Angst bekommen und davon laufen. Aber Max ist ganz vorsichtig und darf ein dickes Schaf sogar streicheln.
Die Wolle der Schafe kann weiss, braun oder sogar schwarz sein.
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Steckbrief Name: Alter: Arten: Grösse: Gewicht:
Schaf bis zu 20 Jahre 5 56 – 125 cm 20 – 200 kg
BILD: PIX PIIX XELIO EL O.DE/ D ING DE/ NGO NG GO G O HEEEM MEI EIER
Das zottelige Fell der Schafe nennt man Wolle. Diese Wolle kann weiss, braun oder sogar schwarz sein. Einmal im Jahr müssen die Schafe geschoren werden. Das macht den Schafen aber gar nichts aus, und das Fell wächst bald wieder nach.
Schafe sind sehr genügsam
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Schafe fressen hauptsächlich Gras und sind dabei nicht sehr wählerisch. Genau wie die Kühe sind auch sie Wiederkäuer. Ein paar Stunden nach dem Fressen würgen sie das Futter wieder hoch und kauen es noch einmal gründlich durch, bevor sie es endgültig hinunterschlucken. Mit etwa zwei Jahren ist ein Schaf erwachsen und kann selber kleine Lämmer bekommen. Gleich nach der Geburt leckt das Mutterschaf sein Junges gründlich trocken. So prägt es sich seinen Geruch ein und kann es überall wiedererkennen. Max mag diese friedlichen Tiere. Am liebsten würde er so ein kleines Lamm gleich mit nach Hause nehmen. Die sind ja so süss!
Die ältesten Welt Haustiere der schon seit Schafe werden ren gezüchtet. h Ja d n e s u ta vielen n zu den älteste it m a d n re ö h Sie ge chafe Unsere Hauss . lt e W r e d n Haustiere chaf, äischen Wilds p ro u e m o v n stamme Weidetiere n te s u b ro ie D ab. dem Mufflon, . isch und Milch le F , e ll o W rn liefe ibt Schafherden g e s s ro g rs e d Beson nd, Asien es in Neuseela . und Australien
%RPIMXYRK 7GLRIMHI HMI ^[IM 7GLEJ 8IMPI EYW 7GLRIMHI ^[IM 7GLPMX^I MR HIR 6‚GOIR MR HMI FIMHIR 1EVOMIVYRKIR *EPXI HEW 7GLEJ IRXPERK ER HIR KIWXVMGLIPXIR 0MRMIR /PIFI HE [S /PIFI WXILX HEW :SVHIV YRH ,MRXIVXIMP ER HEW 7GLEJ *EPXI /STJ YRH 7GL[ER^ [MI FIWGLVMIFIR 7XIGOI NIX^X HIR /STJ 7GL[ER^ HYVGL HMI FIMHIR 7GLPMX^I MQ 6‚GOIR WS HEWW HIV /STJ ZSVRI YRH HIV 7GL[ER^ LMRXIR NI[IMPW SFIR VEYWKYGOIR (V‚GOI YRH ^MILI HIR 7GL[ER^ ZSVWMGLXMK YQ HIR /STJ ^Y FI[IKIR
t e n h c i e r e g Klug
AuÜsung unten AuÜsung oben Der Engel steht fßr die Drei.
Schattenspiel
iguren Wenn du die F ersetzt, durch Zahlen r welche erfährst du, fß l steht. Zahl der Enge
Male alle Felder, die einen schwar zen Punkt beinhalten aus. Mit jed em ausgemalten Feld wird es deutlicher, was sich hier verbirgt.
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Väter im Stresstest Der moderne Vater ist heute im Idealfall Seelsorger, Partner, Erzieher, Spielkamerad, Koch, Putzhilfe, Liebhaber – und am besten auch gleich noch Grossverdiener. Zu hohe Ansprüche können jedoch die Gesundheit gefährden. TEXT: Evelin Hartmann
Daniel Ragaz ist Familienvater und will einiges anders machen, als es Väter früher getan haben. Der 39-Jährige will zum Beispiel so viel Zeit wie möglich mit seinem Nachwuchs verbringen, auch wochentags. Nur hat er damit ein Problem: «Ich weiss oft nicht, woher ich die Zeit nehmen soll», sagt er. Eine Problematik, mit der sich viele Väter konfrontiert sehen. Ende 2011 veröffentlichte Pro Familia eine Studie, in der 1191 Männer – darunter 56 Prozent Väter – zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben befragt wurden. Der Titel der Studie: «Was Männer wollen!» Und was wollen die Männer? Vor allem Freizeit: 90 Prozent wünschen sich eine Arbeitszeitreduktion, 70 Prozent wollen bei der Wahl eines zukünftigen Arbeitgebers vor allem auf dessen Flexibilität in Bezug auf Teilzeitarbeit achten. Schaut man sich die realen Arbeitszeiten hierzulande allerdings genauer an, sieht die Realität – noch – anders aus: In der Regel arbeiten Männer – inklusive der Vä-
ter – Vollzeit, und das bei einer effektiven Arbeitszeit von durchschnittlich 44,23 Stunden pro Woche. Bei unseren europäischen Nachbarn sieht es nicht besser aus. Das deutsche Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) hat ermittelt, dass Familienväter mehr Zeit im Büro verbringen als Männer ohne Kinder. Warum? Ein Grund könnte sein, dass sich Väter vor der Familienhektik zu Hause drücken möchten. Martin Bujard, wissenschaftlicher Mitarbeiter des BiB, hat jedoch eine bessere Erklärung: «Wenn Mütter nach der Geburt eines Kindes ihre Erwerbstätigkeit reduzieren, fangen viele Väter das fehlende Einkommen mit längeren Arbeitszeiten auf.» Tatsache ist, dass die Familiengründung auf den Finanzhaushalt zwei Effekte hat: weniger Einkommen, höhere Ausgaben. Und da sich auch der moderne Vater dann doch noch häufig als «Ernährer» sieht und will, dass es seiner Familie an nichts mangelt, >
Gesundheit
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muss er eher mehr arbeiten als vor seiner Vaterschaft. Mit der Konsequenz, weniger Zeit für die Familie – und noch weniger für sich selbst – zu haben. Kein Wunder, erkennen einige Experten in den berufstätigen, modernen Vätern eine gesundheitliche «Problemgruppe». Eine Untersuchung des Linzer Instituts für Gesundheitsplanung ergab, dass lediglich 26 Prozent der berufstätigen Familienväter auf gesunde Ernährung achten, bei den Müttern sind es mit 52 Prozent doppelt so viele, bei den kinderlosen Männern immerhin 37 Prozent. Und: 73 Prozent der berufstätigen Männer mit Familie gaben an, unter Stress in der Arbeit zu leiden, bei den übrigen Berufstätigen sind es 58 Prozent. Allerdings gibt es auch Studien, die das Gegenteil zeigen: dass Männer gesundheitlich von einer Vaterschaft profitieren. «Väter haben mehr soziale Kontakte als Singlemänner, zum Beispiel mit den Nachbarn oder
im Sportclub», gibt die Soziologin Renske Keizer vom Niederländischen Interdisziplinären Demographischen Institut (NIDI) in Den Haag zu bedenken, welches 2009 das Thema Glück und Vaterschaft untersucht hat. Diese Sozialkontakte haben sie meistens ihren Kindern zu verdanken. Denn wenn diese zum Sport gehen, dann oft mit ihren Vätern. Aber auch gesundheitlich können Männer von ihrem Vatersein profitieren. So belegten US-Forscher das verheiratete Männer und Väter seltener an Prostatakrebs erkranken und unter erhöhten Blutfetten leiden. Und glaubt man einer Studie der Stanford University, San Francisco, haben kinderlose Männer eine 17 Prozent höhere Chance, an Herzinfarkt zu sterben, als Väter. Demnach ist zumindest das Vaterherz von Daniel Ragaz nicht nur glücklich, sondern langfristig auch gesünder.
Populäre medizinische Irrtümer
Hormonschwankungen während der Schwangerschaft haben nur Frauen Männer wissen: Sind ihre Frauen schwanger, spielen deren Hormone verrückt. Was viele nicht wissen: Auch Männer sind vor Hormonschwankungen während der Schwangerschaft ihrer Frauen nicht gefeit. So stellten Wissenschaftler fest, dass 11 bis 79 Prozent aller werdenden Väter während der Schwangerschaft ihrer Partnerin unter typisch «weiblichen» Schwangerschaftssymptomen wie Müdigkeit, Schmerzen, Übelkeit oder Stimmungsschwankungen litten. Der Grund: Je näher die Entbindung rückt, desto höher steigt auch bei Männern der Spiegel des Milchbildungshormons Prolaktin. Starken Schwankungen ist auch der Testosteronspiegel der Männer unterworfen. Dieser sinkt nach der Geburt um durchschnittlich ein Drittel. Mit der Anpas-
sung des Testosteronspiegels im Blut reagiert der Körper auf evolutionstechnisch wichtige Bedürfnisse: Er ist hoch, wenn es um sexuelle Erregung und den Fortpf lanzungsakt geht, und er ist niedrig, wenn es nach der erfolgreichen Fortpf lanzung darum geht, die Überlebenschancen der Nachkommenschaft zu optimieren. Besonders gross ist der Rückgang des Testosterons beim ersten Kind, sagen Forscher. Später freilich steigt der Testosteronspiegel des Mannes zwecks Vermehrung wieder an.
Nahaufnahme
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Das Spermium Männer sind verschwenderisch. Während jedes Mädchen mit einem Vorrat von bis zu 400’000 Eizellen auf die Welt kommt, von denen im Laufe des Lebens dann rund 300 befruchtungsfähig werden, produzieren Männer 70 bis 150 Millionen Spermien – pro Tag. In einem Samenerguss finden sich sogar 200 bis 500 Millionen. Im Körper der Frau angekommen, nehmen sich 80 Prozent von ihnen allerdings gleich selbst aus dem Rennen, indem sie den olympischen Gedanken leben – mitmachen ist wichtiger als gewinnen – und in die falsche Richtung schwimmen. Dabei gibt ihnen die Eizelle zur Orientierung chemische Signale. Aber welcher Mann hört schon auf Frauen, wenn es um geografische Richtungsangaben geht? Für die Reise bis zur Eizelle brauchen die schnellsten Spermien 45 Minuten. Manchmal dauert es allerdings auch bis zu drei Tage. Ob aus der befruchteten Eizelle ein Mädchen oder ein Junge wird, hängt davon ab, ob es sich um ein männliches Spermium mit einem Y-Chromosom oder um ein weibliches mit einem X-Chromosom handelt. Im Rennen zur Eizelle haben unter dem Strich beide die gleichen Chancen: Die männlichen Spermien sind zwar schneller, dafür sind die weiblichen stärker. FOTO: istockphoto.com
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Kinder für Kinder In den letzten beiden Ausgaben des ÖKK Magazins haben wir Kinder dazu aufgerufen, während der UNICEF Sternenwoche Geld für Kinder aus dem Kongo zu sammeln. Die Primarschule Schlatt ZH hat mit einem Adventsmarkt stolze 4’700 Franken eingenommen, welche ÖKK auf 5’500 Franken aufrundet. FOTO: Primarschule Schlatt ZH
Welch ein besinnliches Kinderkonzert das war, sind sich die vielen Eltern einig, die am 15. Dezember 2011 den Adventsmarkt im Schulhaus Schlatt bei Winterthur besuchen. Ein Vater pfeift gar noch gedankenverloren Weihnachtslieder, da werden die Eltern plötzlich aufgerufen, das Schulhaus für zehn Minuten zu verlassen. Hoppla! Die Pause nutzen die Kinder für ihre Zwecke – und für einen guten Zweck. Mit schnellen Handgriffen verwandeln sie Schultische auf den Gängen in bunte Marktstände: Pfannenuntersetzer aus Getränkef laschendeckeln landen auf dem Tisch, Girlanden mit Meisenknödeln werden aufgehängt, duftende Badekugeln ausgelegt, Mottenschrecke aus Filz und Holz oder speziell verzierte Zündholzschächteli ausgestellt. Und natürlich fehlt es nicht an Weihnachtsdekorationen: Engelchen oder Schafe geben sich ein Stelldichein – in direkter Nachbarschaft zu allerlei Weihnachtsnaschereien, Lebkuchenvariationen, hübsch verpackten Dörrfrüchten und selbstverständlich Guetsli in unendlicher Vielfalt. Dann ertönt der Pausengong, der sich dieses Mal nicht an die Kinder, sondern an die Eltern richtet. Sie dürfen wieder hinein ins Schulhaus und tun, was sie dem Willen der Kinder folgend tun sollen: Sie begeben sich auf eine ausgiebige Shoppingtour. Dicht gedrängt
geht’s von einem Stand zum nächsten, während sich die Kinder als eifrige Marktrufer üben. Mit Erfolg – und es wäre zu schön gewesen, hätten die gebeutelten Kinder im Kongo, die so häufig in ihren Ferien zu gefährlicher Kinderarbeit in Minen gezwungen werden, gesehen und gehört, wie sich gleichaltrige Kinder aus der fernen, reichen Schweiz für sie einsetzen. Resultat: 4’700 Franken – eine nicht nur für Kinderohren unglaubliche Summe – haben die Kinder mit ihrem Adventsmarkt im Rahmen der UNICEF Sternenwoche gesammelt. Damit haben sie gleichzeitig den « ÖKK Sternenwoche Preis» gewonnen. Zur Erinnerung: ÖKK hatte sich verpf lichtet, den gesammelten Betrag der Gewinneraktion auf den nächsten Tausender aufzurunden. Aus Freude über die gelungene Aktion der Schülerinnen und Schüler aus Schlatt drückt ÖKK ein Auge zu und rundet den Spendenbetrag auf 5’500 Franken auf.
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ÖKK: Neues Informatiksystem Über das Osterwochenende 2012 führen wir ein neues Informatiksystem ein. Dieses ermöglicht uns, Sie noch schneller und unkomplizierter zu bedienen. Wir werden alles daransetzen, diese Systemumstellung so reibungslos wie möglich zu gestalten. Dennoch kann es in der Woche vor und nach Ostern zu Verzögerungen bei den Auszahlungen kommen – wir bitten Sie um Verständnis. Unserem Grundsatz der schnellen Rückerstattung innerhalb von 10 Tagen werden wir schnellstmöglich wieder gerecht werden. Im Zuge dieser Systemumstellung haben wir unsere Kundendokumente neu und übersichtlicher gestaltet. Im nächsten ÖKK Magazin (2 / 2012) werden wir Ihnen die neue Leistungsabrechnung erklären und einige Tipps und Tricks fürs Lesen einer solchen weitergeben. > Bei Fragen oder Unklarheiten melden Sie sich bitte bei der ÖKK Agentur in Ihrer Nähe, www.oekk.ch/Agenturen – wir helfen Ihnen gerne weiter.
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Versicherungslücke:
Teure Hausarbeit Wird eine Hausfrau aufgrund von Krankheit oder Unfall für eine gewisse Zeit arbeitsunfähig, müssen die Hausarbeiten und die Kinderbetreuung von jemand anderem übernommen werden. Wenn keine Angehörigen oder Bekannten einspringen können, muss eine professionelle Haushaltshilfe engagiert werden. Das kann ins Geld gehen. Mit der Taggeldversicherung ÖKK COMPENSA ist ein grosser Teil dieser Kosten gedeckt. TEXT: Bernhard Widmer
Die 34-jährige Mutter und Hausfrau Bettina Müller aus St. Gallen leidet seit zwei Wochen unter starker Müdigkeit. Dazu kommen Fieber, geschwollene Halslymphknoten und Muskelschmerzen. Was zunächst auf eine Grippe hindeutet, erweist sich nach einer Blutuntersuchung beim Hausarzt als eine zwar harmlose, aber im Erwachsenenalter mitunter langwierige Infektionskrankheit. Die Rede ist vom Pfeifferschen Drüsenfieber. Der Arzt empfiehlt Bettina Bettruhe und körperliche Schonung – und sagt ihr, dass die Erholung möglicherweise mehrere Wochen dauern könnte. Diese Aussicht stellt Bettina und ihren Mann Rolf vor eine grosse Herausforderung: Wer erledigt während dieser Zeit die Hausarbeiten und betreut die drei Kinder? Rolf kann zum Glück sofort eine Woche Ferien nehmen. Doch was passiert danach? Als Aussendienstmitarbeiter ist er beruflich viel unterwegs und kann höchstens am Abend zu den Kindern schauen. Schnell wird klar, dass die junge Familie auf externe Hilfe angewiesen ist. Mit einer professionellen Haushaltshilfe, die das Einkaufen, Kochen, Waschen und Putzen übernimmt, ist es dabei nicht getan. Die beiden älteren Kinder müssen auch zur Schule gebracht und in den Schwimmkurs sowie die Klavierstunde gefahren werden. Und für den 18-monatigen Nachzügler erweist sich ein temporärer Krippenplatz an drei Tagen pro Woche als die einzige praktikable Lösung. Es liegt auf der Hand, dass damit beträchtliche Kosten verbunden sind. Die Zusatzversicherung ÖKK FAMILY bezahlt 100 Franken pro Tag (bis maximal 2’000 Franken pro Jahr) an eine Haushaltshilfe. Doch dieser Betrag wird nicht ausreichen, um alle Kosten zu decken. Glückli-
cherweise haben sich Bettina und Rolf nach dem zweiten Kind entschlossen, für Bettina die Taggeldversicherung ÖKK COMPENSA abzuschliessen. Dabei haben sie eine Versicherungslösung gewählt, die sie im Monat 62 Franken kostet.* Aus dieser Taggeldversicherung erhalten sie nach einer Wartefrist von 14 Tagen nun zusätzlich 1’500 Franken pro Monat. Damit können sie die Kosten, die sich während der mehrwöchigen Genesung von Bettina auf über 4’000 Franken belaufen, fast vollständig decken. * Prämie für ÖKK COMPENSA mit Kranken- und Unfalldeckung für eine 34-jährige Person in St. Gallen.
ÖKK COMPENSA – der finanzielle
Schutz bei Krankheit oder Unfall Die Taggeldversicherung ÖKK COMPENSA empfiehlt sich nicht nur für haushaltsführende Personen. Sie eignet sich auch für Angestellte, deren Lohn nicht vollständig über den Arbeitgeber versichert ist, und für Selbständigerwerbende, die mit ihr bei Arbeitsunfähigkeit den Erwerbsausfall sowie die Fixkosten für die Miete, das Auto und die Versicherungen decken können. Wenden Sie sich an unsere Kundenberater unter 0800 838 00. Bei Fragen helfen wir Ihnen gerne weiter. Wie bei allen ÖKK Zusatzversicherungen gilt, dass man für den Abschluss eine Gesundheitserklärung ausfüllen und jünger als 60 Jahre sein muss.
Reportage
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Ein Kind verändert das Leben. Zwischen Freiräumen und Fürsorge die Balance zu finden, ist der Schlüssel zum Vaterglück.
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Wie werde ich ein guter Vater? Unser Autor Christoph Kohler wird zum ersten Mal Vater. Das ist zauberhaft – wirft aber auch Fragen auf. Denn waren die Elternrollen früher klar verteilt, muss ein Mann heute selbst herausfinden, was ein guter Vater ist. Ein Erfahrungsbericht. TEXT: Christoph Kohler _ _ FOTO: Gian Marco Castelberg
Ich werde Vater. Zum ersten Mal. Mädchen, Junge? Einerlei! Mein Herz macht einen Freudensprung. Bis hoch zum Kopf. Dort knallt es – autsch! – an die Schädeldecke und senkt sich ernüchtert wieder Richtung Brust. Denn steht sie mal fest, so eine Schwangerschaft, wirft sie doch akute Fragen auf: Werde ich in Zukunft noch Zeit finden für meine Karriere als (Senioren-) Fussballer? Werde ich wie früher mit meiner Partnerin an korsischen Stränden wild campieren? Solche Egofragen sind typisch für mich – aber offensichtlich eben auch für Väter im Allgemeinen. Umfragen aus Deutschland zeigen, dass der grösste Wunsch von Vätern zwar «mehr Zeit» ist. Allerdings nicht mehr Zeit für ihre Familie, sondern für die «persönliche Freizeit». Daraus muss ich als werdender Vater schliessen, dass einige meiner lieb gewonnenen Freizeitfreuden wohl f löten gehen werden. Gut so. Nach 38 Jahren ohne Kinder verfällt man ja leicht einem Freizeitoptimierungswahn: Espresso trinken, Zeitung lesen, arbeiten, essen gehen, arbeiten,
Fussball spielen, essen gehen, ins Kino gehen, mit (anderen kinderlosen) Freunden eine Bar besuchen, schlafen und so weiter. Dennoch ist mir in den letzten Jahren der Verdacht gekommen, dass vielleicht mehr Unberechenbarkeit dem, was das Leben eigentlich ist, näher kommt als dieser Individualparcours mit sorgfältig platzierten Spassmachern. Und vielleicht war es dieser Verdacht, der bei mir den Kinderwunsch erweckte – abgesehen vom Kinderwunsch meiner Partnerin natürlich. Und so komme ich nun zur wirklich wichtigen Frage: Wie werde ich ein guter Vater? Ein Superpapi?
LEHREN AUS DEM ZOO
Mein erster Gedanke: Schau ich mal, wie es unsere Verwandten im Tierreich, die Affen, machen. Bei denen scheint das ja ohne grosse Diskussionen zu klappen, das Zeitmanagement und die Rollenverteilung, während >
Reportage
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wir Menschen die Vaterrolle dauernd dem Wandel der Zeit unterwerfen – heute so, morgen anders. Wie soll ich da sicher sein, dass die jetzt angesagte Vaterrolle gerade die richtige für mein Kind ist? Also ab in den Zoo! Ich verabrede mich mit Robert Zingg, Kurator Säugetiere Zoo Zürich. Vor uns tollen die Orang-Utans, im Nachbargehege die Gorillas – nur die Herren Väter sind so passiv wie ein Sack Kartoffeln. Mit Kindern spielen? Fehlanzeige. Zingg erklärt: Draussen, in der Natur, bekämen Orang-Utan-Väter ihre Kinder normalerweise gar nicht zu Gesicht, und auch die Beziehung zu den Weibchen beschränke sich auf einen gepf legten Beischlaf während der Paarungszeit. Orang-Utan-Väter sind Erzeuger, mehr nicht. Gorillas hingegen leben in Gruppen, wobei das Alphamännchen, der Silberrücken, seinen Harem und seine Kinder mit allen Mitteln verteidigt. Wird dem Silberrücken ein Kind genommen – in der Natur durch einen Unfall, im Zoo durch einen Verkauf –, wimmert der Silberrücken oft tagelang. Das war’s dann aber auch mit den Vatergefühlen. «Was in Ihrer Vaterrolle erwartet wird, müssen Sie sich woanders als im Tierreich holen», beschliesst Zingg das Gespräch.
IM RATGEBERDSCHUNGEL
Ein Silberrücken, ein Beschützer immerhin will auch ich sein. Und weiter? Was ich nie wollte: in diese Ratgeberbücherwelt eintauchen. Nicht, dass ich keinen Rat bräuchte. Doch wer bei Amazon unter der Rubrik Bücher «Vater» und «Ratgeber» eintippt, erhält 1091 Treffer. Bis ich die gelesen habe, bin ich Urgrossvater. Zudem schrecken mich die meisten Titel ab: «Survival für Väter», «Papa to Go», «Das Baby: Inbetriebnahme, Wartung und Instandhaltung». Vaterschaft als Überlebenskampf? Papalernen im Schnelldurchlauf? Das Baby als elektrische Zahnbürste? Ich lasse mir von der Ratgeberindustrie doch nicht die Freude an der Vaterschaft nehmen, bevor diese richtig angefangen hat! Und vergessen wir nicht: Es gab eine Zeit, da hätte sich niemand angemasst, uns Männern Ratschläge in Sachen Vaterschaft zu erteilen! Erst Anfang des letzten Jahrhunderts, 1919, fand sich ein Pionier, der einen Ratgeber mit dem schlichten Titel «Vater und Kind» verfasste. Zugegeben, einige Tipps muten etwas veraltet an («Ihr Väter, ihr seid die Vorsteher des Gesundheitsdepartements zu Hause!»). Ein Kapitel aber habe ich dick markiert. «Der Weg zum Kinderherzen» heisst es.
Die These lautet, dass es zwei Wege gibt, die zum Kinderherz führen: eine direkte, schnurgerade Allee sowie einen «Blumenweg», für den der Vater allerdings einen Umweg über das Mutterherz in Kauf nehmen muss. Und welchen Weg wählen die meisten Väter? Klar, die Allee. Vergessen geht so der «Blumenweg», bis er zugewuchert ist und der Weg zur Frau unkenntlich geworden ist. Dagegen warnt der Autor: «Es genügt nicht, dass du dein Kind auf dein Knie hebest und es herzest [...] Du musst auch die Mutter wieder einmal, wie in den alten Zeiten, aufs Knie nehmen und herzen [...] Dann gehst du den Blumenweg!» Finde ich super, dieses Gleichnis, auch wenn es fast 100 Jahre alt ist. Das nehme ich mit: Die Liebe zu meiner Partnerin nicht vergessen. Ich habe auch wenig Ehrgeiz, mich der am schnellsten wachsenden Familienform der Schweiz anzuschliessen: den allein erziehenden Vätern (ums Dreifache seit 1970).
ZAUBERWORT «ZEIT»
Dann höre ich, dass in Bern Mütter und Väter eine Lehre für Eltern besuchen können. Ich mach mich auf den Weg und besuche drei Lehrstunden für Eltern von fünf- bis sechsmonatigen Kindern. Es geht um «Schlaf» und «Ernährung», undogmatisch, lustvoll und kompakt erklärt. Eine famose Einrichtung, diese ElternLehre®, die im Kanton Bern von rund 90 Elternpaaren genutzt wird. «Hier reden wir genau über die Sachen, die bei uns gerade aktuell sind, während wir zu Hause kaum Zeit haben für Ratgeberlektüre», erzählt mir ein sympathischer Architekt, der vor fünf Monaten erstmals Vater geworden ist. «Kannst du mir verraten, was einen guten Vater ausmacht?», will ich von ihm wissen. Er überlegt, grübelt, sagt: «Geduld und Zeit.» «Geduld und Zeit» – während noch vor 50 Jahren der führende Bindungsforscher John Bowlby behauptete, dass Väter von keinerlei Bedeutung für die Entwicklung eines Kleinkindes seien, steht heute wissenschaftlich und gesellschaftlich fest: Das Prädikat des guten Vaters verdient nur, wer sich Zeit für sein Kind nimmt und diese aktiv nutzt. Oder in den Worten des berühmtesten Kinderarztes der Schweiz, Remo Largo: «Das Kostbarste, das Eltern ihrem Kind geben können, ist ihre Zeit.» Womit ich wieder beim Anfang wäre. Wie viel Zeit werde ich für mein Kind, meinen Beruf, meine Partnerin, meine Freunde, meine Hobbys haben? Neben vielen Kompetenzen, die einen Mann zum guten Vater
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machen, von denen ich aber glaube, dass man sie nur bedingt lernen kann, wird entscheidend sein, wie ich diesen Zeitkuchen verteilen werde. Laut einer Studie aus Deutschland behaupten 95 Prozent der Männer, sie wollte sich später Zeit nehmen für ihre Kinder. Eine andere Studie zeigt dann jedoch, dass 44 Prozent der Väter nach der Geburt ihres Kindes mehr arbeiten als vorher. Da stimmt etwas nicht, da klafft ein Graben zwischen Wunsch und Wirklichkeit – ob aus Scheinheiligkeit oder aus (finanziellen) Sachzwängen. Davon aber bin ich überzeugt: dass es mehr eine Frage des Willens ist, ein guter Vater zu sein, als eine Frage von Ratgebern. Und jetzt will ich auch auf hören damit, über gute Väter nachzudenken. Denn ein schlauer Satz des Schriftstellers Martin Walser lautet: «Ein guter Vater weiss nicht, dass er ein guter Vater ist.»
> Tipps und Links: – Interview mit der Gründerin der ElternLehre® unter www.oekk.ch/magazin – Die ElternLehre® (www.elternlehre.ch) gibt es in drei Modulen mit je sechs Abendkursen, je nach Alter der Kinder. Momentan wird sie in den Kantonen Bern und Aargau angeboten und von rund 90 Elternpaaren genutzt. Die ElternLehre® wird getragen vom Verein Elternbildung Kanton Bern VEB, der zum Dachverband Elternbildung Schweiz gehört. Mehr Infos unter www.elternbildung.ch oder telefonisch unter 044 253 60 60. – Die ElternLehre® basiert auf Erkenntnissen des berühmten Schweizer Kinderarztes Remo H. Largo. Dieser ist auch Autor eines unbestritten verdienstvollen Ratgebers: Remo H. Largo. «Babyjahre». München 2007.
Die Bernasconis … eine Familie, die es bei uns gibt
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Als Familienpolitesse mache ich mich unbeliebt!
Good Cop – Bad Cop Es gibt die Bösen und die Guten – das ist innerhalb eines Familiengefüges nicht anders. Wie es sich in der Vater- und der Mutterrolle so lebt, wissen die Bernasconis. ILLUSTRATION: Bianca Litscher
FRAU BERNASCONI:
Ich habe – ehrlich gesagt – nicht um diese Rolle gebeten. Im Gegenteil: Im Leben vor den Kindern war ich risikofreudig, locker und durchaus unkompliziert. Auf der Skispiste geriet ich regelmässig in einen Geschwindigkeitsrausch, den Sprung von einer Brücke in den Fluss wagte ich, ohne mit den Wimpern zu zucken, und kalte Winter überstand ich stets ohne wollige Kopf bedeckung – und wenn mich doch eine fiese Erkältung erwischte, war ich halt selbst schuld. Und das ist der Punkt: Selbst schuld liegt bei Kindern nicht drin! Zumindest nicht bei kleinen. Und so verwandelte ich mich als Mutter langsam, aber stetig zum Bad Cop, zur bösen Politesse, zur doofen Mami, die morgens an der Haustüre ihre Kinder mit Sätzen verabschiedet wie: «Hast du deinen Znüni eingepackt?» Oder: «Mach bitte die Jacke zu, sonst erkältest du dich.» Als Antwort folgt ein nörgeliges, lang gezogenes «Ja-a-a!». Ich erinnere mich noch gut, wie schlecht ich selbst solche Mamisätze ausstehen konnte. Was aber richtig nervt in diesem Spiel, ist der Good Cop: mein Mann. Im Wissen, dass ich die Vernünftige bin, die schon an alles Nötige gedacht hat, das innerfa-
miliäre Frühwarnsystem, das mit einem «Achtung, pass auf!» Schrammen, Löcher in Köpfen, gebrochene Knochen oder Schlimmeres zu verhindern versucht, brilliert mein Mann vor den Kindern mit waghalsigen Tricks auf dem Skateboard, mit kunstvollen Papierfliegern und heldenhaften Sprüngen vom 10-Meter-Sprungturm. Nicht selten entfährt mir dann ein boshaftes «Superpapi» oder auch «Event Daddy». Denn ich bin neidisch. Neidisch auf seine Rolle. Und ich frage mich, wie es dazu hat kommen können. Bin ich etwa selber schuld?
Die Bernasconis gibt es wirklich ... nur heissen sie in Wirklichkeit anders. Sie sind eine Familie mit zwei Kindern, einem Jungen (8) und einer Tochter (4). Die Kinderbetreuung teilen sich die Bernasconis. Sie (35) arbeitet als Grafikerin, er (35) ist Journalist. Leben tun die Bernasconis in der Stadt – die Ferien verbringen sie auf dem Land.
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Polizeigetue nervt – aber danke, dass du das übernimmst!
HERR BERNASCONI:
Meine Frau hat schon recht: Ihr Image ist nicht unbedingt das der unkomplizierten, relaxten Mutter. Das kommt daher, dass sie uns – und ich sage bewusst «uns», also den Kindern und mir – ständig im Nacken sitzt. «Sohn, nicht die Turnschuhe, es regnet!»; «Tochter, leg den Cracker weg, es gibt gleich Essen!»; «Mann, hast du den Arzttermin gefixt?» Tu! Und lass! Und denk daran! Nun, ich könnte mich wortreich auslassen über ihre Rolle, weil dieses Polizeigetue einem ganz schön auf die Nerven gehen kann. Aber ich mache das Gegenteil. Ich sage Danke, völlig ironiefrei. Denn wäre sie nicht sie, könnte ich nicht ich sein. Ich müsste gezwungenermassen ihr Amt übernehmen, mich um die Familienagenda kümmern und um eingepackte Kinderohren, und das wäre – glauben Sie mir – ein Desaster. Für alle Beteiligten. Zudem halte ich das Pädagogengebet, wonach Eltern im Erziehungsalltag immer mit einer Zunge sprechen sollten – also nicht er «mal hüst» und sie «mal hott» –, für realitätsfern. Mir sind einige Dinge nun einmal nicht gleich wichtig wie meiner Frau – und umgekehrt. Und sie ist ein Morgenmuffel, ich nicht.
Dafür hat sie am Abend Nerven aus Stahl, ich nicht. So ist das Leben. Und die Kinder tun gut daran, zu lernen, dass das, was an einem Ort das Richtige ist, andernorts genau das Falsche sein kann. Statt eherne Dogmen lehre ich lieber das Gespür für Personen und Situationen. Zudem ist ihr Bild vom bösen und guten Polizisten diffus. Eher ist sie die pingelige Politesse und ich der grobschlächtige Inspektor. Polizisten sind wir beide. Denn wer ruft denn abends, wenn im Kinderzimmer die Kacke am Dampfen ist: «Kannst du mal kommen, die Kinder wollen einfach nicht spuren!» Natürlich sie. Denn sie weiss so gut wie die Kinder: Wehe, der Good Cop wird böse!
> Was Kathrin Buholzer vom Elternplanet dazu meint, erfahren Sie auf der nächsten Seite.
Elternplanet
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Immer nur «Mama, Mama, Mama!» Mein Sohn (3) verlangt im Moment einfach zu viel von mir. Zähne putzen, anziehen, Brot streichen – immer ruft er nach mir. Und wenn am Abend mein Mann etwas mit ihm machen will, dann flippt unser Sohn aus. Mein Mann wird ungeduldig, ich bin genervt. Was können wir tun? TEXT: Kathrin Buholzer
Wichtig ist, dass Eltern das nicht zu persönlich nehmen. Wenn Kinder so reagieren, dann hat das nichts damit zu tun, dass sie jetzt einen Elternteil viel lieber hätten. In den meisten Fällen hat das einfach mit Gewohnheit zu tun. Ganz viele Dinge werden automatisch von den Müttern erledigt, und die Kinder speichern das so ab. Wenn sich dann plötzlich im Ablauf was ändert, ist das ungewohnt, und die Kinder rebellieren. Am besten, Sie lassen Ihren Sohn möglichst viele Dinge selbständig tun. Bieten Sie ihm Hilfe an, aber erledigen Sie die Sachen nicht für ihn. Je mehr Dinge er selber tun kann, desto weniger ist er abhängig von Ihnen oder Ihrem Mann. Dann gibt es automatisch weniger Diskussionen, wer ihm denn jetzt helfen soll und wer nicht. Trotz allem sollten Sie die Anstrengung nicht scheuen, Schritt für Schritt einzelne Dinge an Ihren Mann zu delegieren. Beim Abendritual geht das zum Beispiel
ganz gut. Wichtig ist, dass Sie vorausplanen und Ihrem Sohn sagen, wer was wann macht. Bei einer Zurückweisung sollte Ihr Mann nicht gekränkt reagieren. Das ist nicht einfach, aber dem selektiven Verhalten des Kindes sollten Eltern mit Gelassenheit und Humor begegnen. Gelassenheit nimmt dem Kind den Reiz, gegen den Vater oder die Mutter zu rebellieren. Das Gegenteil dieses Verhaltens wäre, dass Sie als Mutter aus Angst vor der Auseinandersetzung einfach alles selbst erledigen und damit Ihren Mann noch mehr an den Rand drängen. Entscheidend ist auch, dass Ihr Mann nicht alles genau gleich macht wie Sie. Väter sollten sich in ihrem Verhalten gegenüber Kindern – zum Beispiel ihrem Spielverhalten – von Müttern unterscheiden. So wird Ihr Sohn an seinem Vater Dinge entdecken, die er nur bei ihm entdecken kann. In der Folge kann eine ganz exklusive, schöne Vater-Sohn-Beziehung entstehen, etwas, was nur die zwei haben. Den Link zur Internetplattform Elternplanet von Kathrin Buholzer mit mehr Hinweisen zu Erziehungsfragen finden Sie unter www.oekk.ch/magazin
Familienausf lug
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PAUL UND LU IS H ABEN ALS FCZ-FA NS DERZEIT W EN IG ZU LACHEN
Im Vaterland
UIS MIT NAT IONALSPIELER LU ÖKH A N INLER GÖ
TEXT & FOTO: Michael Krobath
Mein Grossvater hatte drei. Mein Vater zwei. Nicht ganz unerwartet also, hat das Leben auch mir zwei Buben beschert. Eine ebenso wunderbare wie Respekt einf lössende Aufgabe, denn Vater und Sohn, das erinnert an die Quadratur des Kreises. Zum Aufschauen soll er sein, der Papa, aber eben auch authentisch. Autorität muss er ausstrahlen, aber bitte schön auch verständnisvoll sein. Und dann erwarten, nebenbei, auch noch die Frauen, dass ihre Männer, sobald sie Väter sind, Gefühle zeigen, die sie weder haben noch verstehen. Ein äusserst anspruchsvolles Jobprofil also, wie Studien bestätigen: Nur gerade 10 Prozent der Söhne finden, sie hätten ein inniges und befriedigendes Verhältnis zu ihrem Vater. Eine simple Vaterformel gebe es nicht, sagen uns die Experten. Entscheidend aber sei: Präsenz. Eine funktionierende Testosteronseilschaft entstehe durch geteilte Alltagserfahrungen und – ganz wichtig – durch Männerausf lüge. Und so pilgern mein Sohn Luis und ich gelegentlich ins Stadion zu unserem FC Zürich. Fussball
ist dann unser Leben. Wir f luchen, jubeln, skandieren. Alles ist aufgehoben, die Zeit, der Raum. Fussball ist ein Terrain, das für Vater und Sohn reserviert ist. Abgesteckt durch das Bewusstsein, gleiche Sehnsüchte, aber auch Ängste zu haben. Und in diesem Wir-unter-uns-Gefühl quatscht Luis plötzlich auch über die Schule oder was ihn sonst so beschäftigt. Fussball ist wie Therapie. Mit ein wenig Wehmut gebe ich ihm Persönliches weiter – Erinnerungen an die eigene Kicker-Vergangenheit. Voller Demut ertrage ich es, wenn er mich mit seinem gesammelten PaniniWeltwissen erniedrigt. Ich behandle ihn auf Augenhöhe. Und wir beide geniessen das. Bald schon darf auch Paul (4) das erste Mal mit. Sobald er den Schnuller abgegeben hat, so lautet der Deal. Schliesslich sind wir Männer. > Tipp: Preisgünstige Familientickets gibt es meist nur im Vorverkauf und sie sind sehr begehrt – also frühzeitig kaufen.
Kundenporträt
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Wiedersehen macht Freude Andy Knöpfel war ein Jahr alt, als sein Vater seine Familie verliess. Nach 36 Jahren hat er ihn jetzt erstmals wieder getroffen. TEXT: Christoph Kohler _ _ FOTO: Gian Marco Castelberg
«Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wo und wie ich beginnen soll», lautet der erste Satz eines Briefes, der möglicherweise das Leben von Andy Knöpfel verändern wird. Ein Hochrisikobrief. Wie soll er diesen Brief beginnen, diesen Brief an den Vater, den er 36 Jahre nicht gesehen hat, von dem er nichts hat als eine vage Erinnerung, einen Namen und eine Adresse? Andy Knöpfel hatte noch Windeln an, als sich seine Eltern trennten. Danach stand der Vater nur noch einmal kurz vor der Tür, als die Mutter gerade in der Waschküche war: ein Mann mit Schnauz, nicht allzu gross, dunkle Haare. Danach verschwindet er ganz aus Knöpfels Leben. Nur Geburtstagspäckchen bekommt er als Bub noch manchmal zugeschickt, bis auch damit Schluss ist. Aufwachsen tut er in einem «Weiberhaushalt»: Das Kinderzimmer teilt er sich mit seinen beiden älteren Halbschwestern. Nachts haben die drei sturmfrei, weil die Mutter Taxi fährt, tagsüber streifen sie durchs Gutschickquartier in Winterthur, weil die Mutter schlafen muss. Kurz: Über zu viel Obhut müssen sich die Knöpfel-Kinder nicht beschweren. Sie machen das Beste draus, verbringen ihre Ferien in der Badi Geiselweid und pf legen daheim ihre drei Meersäuli – so gut, dass im Nu ein 47-köpfiger Meersäuli-Clan heranwächst.
FEHLENDES VORBILD
Das sei alles ganz lustig gewesen, erinnert sich Andy Knöpfel, doch als unbeschwert will er seine Kindheit und Jugend dann doch nicht bezeichnen. Tief in ihm drin, sagt er, habe er häufig Angst gehabt: Angst zu versagen, Angst vor Prüfungen, Angst vor Entschei-
dungen. In der Schule mogelt sich der hünenhafte Bursche durch, seine Lehrabschlussprüfung geht den Bach runter, und auch der Sprung zum Profihandballer will ihm nicht gelingen. Beim Blick in den Rückspiegel seines Lebens denkt Andy Knöpfel manchmal, dass ihm vielleicht doch ein Vorbild gefehlt hat, jemand, der ihn unterstützt hätte, ein Vater. Doch der Vater ist weg. Um ihn in sein Leben zurückzuholen, braucht Knöpfel mehrere Anläufe. Häufig sind es Lebens- und Beziehungskrisen, die seinen Wunsch nähren, den Vater zu finden und kennenzulernen. Was erhofft er sich davon? Will er durch seinen Vater sich selbst besser verstehen? Er weiss es selbst nicht. Aber er recherchiert, findet den Arbeitgeber seines Vaters heraus, seinen Wohnort, seine Telefonnummer. Nur den Mut, sich zu melden, findet er nicht. Bis zu dem Novemberabend, an dem er den ersten Brief in den Computer tippt. Zehn Tage später erhält er einen Anruf vom Vater. Herzklopfen – und eine Verabredung. Dann ist der grosse Tag gekommen. Nervös ist Knöpfel nicht, eher beschwingt. Am vereinbarten Treffpunkt blickt er sich um – und erkennt augenblicklich seinen Vater. Intuitiv. Der Puls steigt. Ein paar Schritte, dann umarmt er ihn – noch zaghaft. Vater und Sohn gehen zu Mittag essen und reden und stellen fest, dass sie ganz ähnlich ticken. Fremdeln? Keine Spur. Es ist, als hätten sie sich erst letzte Woche gesehen. Dann verabschiedet sich der Vater wieder – diesmal nicht für immer. Als Knöpfel wieder allein ist, spürt er die Wucht des Ereignisses. Er lächelt. So leicht hat sich der 100-Kilo-Riese noch nie gefühlt. > Andy Knöpfel ist Privatkunde von ÖKK und arbeitet für die ÖKK Agentur Frauenfeld.
Treffpunkt Bahnhof Seuzach. Hier hat Andy Knรถpfel seinen Vater nach 36 Jahren wiedergesehen.
Bauen Sie auf Ihre Gesundheit das Nonplusultra für jeden perfekten Vater!
Gesundheits Check-up - www.healthragaz.ch
Vorsorgen und präventiv Handeln - das ist der Weg in eine gesunde und glückliche Zukunft. Schenken Sie Ihrer Gesundheit mehr Aufmerksamkeit - mit einem Gesundheits Check-up im Medizinischen Zentrum Bad Ragaz. Wir begleiten Sie durch das Programm von der ärztlichen Untersuchung bis zum Abschlussgespräch mit Ihrem ganz persönlichen Gesundheitsdossier. Weitere Informationen auf www.healthragaz.ch
7310 Bad Ragaz, Switzerland Tel. +41 (0)81 303 30 30 Toll-free 00800 80 12 11 10 reservation@resortragaz.ch www.resortragaz.ch
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