ÖKK Magazin 3/2010

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Nr. 3

September 2010

Magazin

Keine TITELGESCHICHTE: ANGST

Dubiose Vermittler _ Zirkus Salto Natale _ Nino Niederreiter im Portr채t


Nix Zuhöritis Eine Krankheit, die’s bei uns nicht gibt.

Die Berater unserer Krankenversicherung haben ein offenes Ohr für Ihre Anliegen. www.oekk.ch


Inhaltsverzeichnis

Editorial

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Keine Panik vor der Angst!

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06 TITELGESCHICHTE

(Keine) Angst _ Interview mit einer Angstforscherin 16 ÖKK

Tierischer Club _ Schreibwettbewerb _ Dubiose Vermittler 30 FAMILIE

Auch eine KnieGeschichte: Salto Natale 38 KUNDENPORTRÄT

Nino Niederreiter, Eishockeyprofi

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«Mein Herz raste vor Angst, ich hatte Panik!» Wenn wir jemandem ein Erlebnis erzählen, übertreiben wir manchmal. Denn wenn das Herz wirklich rast, wenn man wirklich Panik hat, fühlt sich das ungleich bedrohlicher an. Haben Sie das schon erlebt? Ein vor Angst rasendes Herz? Wie es ist, wenn es einem die Kehle zuschnürt – vor Angst? Statistisch gesehen ereilen jeden Zweiten von uns irgendwann im Verlauf unseres Lebens panische Zustände – und dies ohne echte Gefahr. Panikattacken kommen häufig ohne Ankündigung. Ohne Auslöser. Gnadenlos. Sie nehmen keine Rücksicht auf uns. Für dieses Heft haben wir mit Betroffenen und einer Angstforscherin über Ängste gesprochen, woher sie kommen und was sich gegen sie ausrichten lässt. Am wichtigsten ist, die Menschen mit ihrer Angst nicht allein zu lassen. Und nun noch etwas in eigener Sache: Sie werden am oberen Heftrand dieser Ausgabe eine Menge Herzen entdecken. Keine Angst (welch ein banales Wort!), wir wollen Sie nicht verkuppeln, aber Ihnen doch herzlich danken. Es freut uns, dass die aktuellen Umfrageergebnisse von Comparis und unabhängigen Studien unserer Branche eindeutig zeigen: Unsere Kundinnen und Kunden sind sehr zufrieden mit unseren Leistungen. Wir belegen einen Podestplatz und dafür sind wir Ihnen dankbar. Teilen Sie Ihre positiven Erfahrungen mit Freunden, Bekannten oder Verwandten. Empfehlen Sie ÖKK weiter und überraschen Sie so eine liebe Person mit einer Schachtel Schokolade. Peter Werder

IMPRESSUM ÖKK Magazin / ÖKK Magazine _ vierteljährliche Publikation für die ÖKK Kunden _ 22. Jahrgang _ 3/2010 AUFLAGE 84’000 HERAUSGEBER ÖKK _ Bahnhofstrasse 9 _ 7302 Landquart _ Telefonnummer 058 456 10 10 _ magazin@oekk.ch CHEFREDAKTOR Peter Werder CHEF VOM DIENST Manja Liesch REDAKTION Brand Affairs AG _ Christoph Kohler _ Bernhard Widmer REDAKTIONELLE MITARBEIT Fadrina Arpagaus _ Michael Krobath _ Virginia Nolan FOTOS Gian Marco Castelberg _ Markus Forte ART DIRECTION Advico Young & Rubicam _ Sandra Hofacker KORREKTORAT Lektorama Cadonau und Cavegn DRUCK gdz AG

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Frisch

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FRISCH ERFORSCHT _ _ Milliarden von Nervenzellen, Billionen von

Verknüpfungen – das ist das Gehirn. Doch welche Teile dieses komplexen Organs verknüpft sind und miteinander einen «Schaltkreis» bilden, war bislang schwierig zu bestimmen. Nun ist es dem Neurobiologen Botond Roska vom Friedrich-Miescher-Institut in Basel gelungen, die «Schaltkreise» eines Mäusehirns sichtbar zu machen. Dazu hat er verschiedenfarbige Viren bei der Wanderung durch die Mäusehirne beobachtet. Durch das Wissen um die Reihenfolge der Verknüpfungen erhoffen sich Mediziner, dereinst neurologische Erkrankungen besser verstehen und behandeln zu können. > www.oekk.ch/magazin

FRISCH GELESEN _ _ Wenn Oma doch nur all ihre Tricks aufgeschrieben

hätte: wie man den Fleck aus der Lieblingshose kriegt, den Fischgeruch aus der Wohnung vertreibt und die Milch am Überkochen hindert. Doch fürs Niederschreiben der Tipps fehlte ihr wohl schlicht die Zeit. Gut, dass Erica Matile das nachgeholt hat! «Vom Fleck weg» ist die perfekte Alltagsbibel, mit der auch eingef leischte Haushaltprofis noch etwas lernen können. Wussten Sie zum Beispiel, wie man schalen Sekt wieder zum Schäumen bringt? Oder wie ein natürliches Zähne-Bleaching funktioniert? Eben. > Erica Matile: «Vom Fleck weg». Salis Verlag, Zürich 2009, 34.80 Franken. Zu gewinnen auf Seite 23.


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FRISCH GEPLANT _ _ Südseevölker zittern vor der Klimaerwärmung. Die Erhöhung des Meeresspiegels bedroht ihren Lebensraum, ihre Inseln. Nun hat der japanische Baukonzern Shimizu einen Rettungsplan von biblischer Dimension präsentiert: schwimmende Kunstinseln, Arche Noahs der Zukunft, die je 50’000 Menschen Lebensraum bieten sollen. Aus der Mitte der kreisrunden Inseln soll ein 1’000 Meter hoher Turm emporschiessen, in dessen oberem Teil bei angenehmen 26 Grad Celsius gewohnt, gearbeitet und konsumiert wird. Dagegen ist im Turmmittelteil eine 350 Hektar grosse «Pflanzenfabrik» zur Selbstversorgung der Bewohner geplant. Der Inselboden schliesslich soll Platz für Parks, Wälder und Sportanlagen bieten. Baubeginn: zwischen 2025 und 2050 – oder gar nie? > www.oekk.ch/magazin

FRISCH VERSCHICKT _ _ E-Mail, SMS, Facebook – immer stärker be-

stimmt die papierlose Kommunikation unseren Alltag. Umso wertvoller erscheinen da: ein handgeschriebener Liebesbrief, eine greif bare Einladung, eine Glückwunschkarte von Format. Ein geradezu hinreissendes Papeterie-sortiment hat die 2-Frauen-Unternehmung «Le pigeon voyageur» (dt. «Die Brieftaube») aus Zürich geschaffen. Zum Beispiel die Kollektion «Costume National Suisse», die auf neun Einzel- oder sechs Doppelkarten in Büttencouverts Schweizer Trachten zeigt. Die Grafik ist frisch und schlicht, keinesfalls ironisch, aber auch nicht bierernst. Die Sets kommen in einer Verpackung mit Nationalbandmasche daher. All das ist so hübsch, dass es schwerfällt, die Botschaften tatsächlich zu verschicken. > Unter www.pigeon-voyageur.ch oder in ausgewählten Geschäften für 42 Franken erhältlich. Zu gewinnen auf Seite 23.


PANIKATTACKE Panikattacken sind akute, intensive Angstanfälle. Sie dauern wenige Minuten bis eine halbe Stunde. Die Betroffenen erleben Todesangst oder befürchten, den Verstand zu verlieren. Der Körper reagiert mit Herzrasen, Hyperventilieren, Schwitzen oder Zittern. Panikattacken können vereinzelt vorkommen. Häufen sie sich, spricht man von einer Panikstörung.


Titelgeschichte

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(Keine) Angst Die Angst hat viele Gesichter und manchmal keines. Sie hält uns am Leben und schützt uns oder stürzt und bedroht uns. Sie steckt in uns, sie ist um uns. Ohne Angst wäre der Mensch nicht Mensch.

TEXT: Fadrina Arpagaus _ _ FOTO: Gian Marco Castelberg _ _ MODELL: Philippe Graber

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Titelgeschichte

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Die Angst kommt aus dem Nichts. Noch bevor Amanda Wilds* Kopf weiss, was passiert, reagiert der Körper: Ihr Herz beginnt zu rasen, die Atmung flacht ab. Dann setzt das Zittern ein, die Wahrnehmung verengt sich zum Tunnelblick, die Atmung wird zur Hetzjagd. Bis sich schliesslich in ihr ein Gefühl breitmacht, das alles andere auslöscht: Jetzt sterbe ich. Das ist Angst. Todesangst. Sie kommt, wenn Amanda Wild ihrem Kopf und ihrem Körper zu lange keine Ruhe gegönnt hat. Panikattacke nennen Spezialisten diese extreme körperliche Reaktion, die unerwartet und plötzlich einsetzt – ohne dass eine wirkliche Gefahr bestünde. Anders bei René von Gunten. Der professionelle Stuntman steht kurz vor dem Absprung aus dem Helikopter, der Rotor dröhnt, über 60 Meter unter ihm liegt ein Luftkissen. Körper und Kopf des Stuntmans sagen instinktiv: Stopp. Hier und heute springe ich nicht. Von Guntens Angst ist eine andere als die von Amanda Wild. Sie ist konkret, begründet, eine Warnung in der Bedrohung. Es ist eine konstruktive Angst, eine Angst, die das Leben bejaht.

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Zweite erfährt mindestens einmal im Leben einen solchen Ausnahmezustand. Anders liegt der Fall bei Monika Peters*. Für die 64-Jährige gehört die Panik zum Alltag. Sie weiss, dass sie jeden Tag mit ihr rechnen muss. Kurz nach dem Tod ihres Ehemannes erlitt sie auf einer Flugreise den ersten körperlichen Zusammenbruch mit Herzrasen, Schwindel und Todesangst. Die Ärzte machten ein EKG, fanden aber nichts. Trotzdem mehrten sich die Anfälle. Monika Peters konnte nicht mehr Zug fahren, fürchtete sich im Auto und begann Situationen zu vermeiden, in denen sie alleine übernachten musste. Das Schlimmste war der Arbeitsweg: Jeden Morgen sass sie im Bus in banger Erwartung, dass die Panik wieder zuschlagen würde. «Die Angst war wie ein Pilz, der sich ausbreitet und das ganze Leben befällt», sagt sie rückblickend. Fast 20 Jahre lang schummelte sie sich durch, griff zu Beruhigungsmitteln, wenn sie eine kritische Situation nahen spürte. Bis vor zwei Jahren die Attacken bis zur Unerträglichkeit zunahmen. Monika Peters begann, sich vor den alltäglichsten Handlungen zu fürchten. «Ich konnte nicht einmal mehr kochen. Ich stand vor einem Kuchenblech >

EIN LEBEN MIT DER PANIK

Warum empfinden wir Angst? Aus evolutionsbiologischer Sicht ist klar: Unsere Vorfahren haben in einer ungleich lebensfeindlicheren Umwelt überlebt, weil ihre Angst sie vor Gefahren schützte. Heute aber leben wir nicht mehr nur, um zu überleben. Trotz Wirtschaftskrise ist Westeuropa so sicher und friedlich wie nie zuvor. Von Kriegen und Naturkatastrophen bleiben wir weitgehend verschont, die Kriminalitätsraten sind auf dem Tiefpunkt, und wenn wir wollten, könnten wir unseren halben Monatslohn in Versicherungen stecken. Trotzdem begleitet uns die Angst im Alltag auf leisen Sohlen. Sie ist Teil unserer Kindheit, wenn wir uns vor dunklen Kellern oder bösen Träumen fürchten, oder unseres Erwachsenenlebens, wenn wir uns um unsere Zukunft ängstigen. Angst gehört zu unserer Freizeit oder zu unserem Beruf, mit ihr lässt sich Geld verdienen oder Spass haben – auf der Achterbahn, im Kino, beim Bungee-Jumping. Nur wenn die Angst zum alles bestimmenden Diktator über unser Leben wird, dann macht sie uns krank. Einzelne Panikattacken, wie sie Amanda Wild erlebt hat, sind noch keine schwer wiegende Krankheit. Jeder

650 Phobien Es gibt fast nichts, wovor sich Menschen nicht ängstigen können. Rund 650 krankhafte Ängste (Phobien) sind in der Psychologie anerkannt. Besonders viel Angst macht uns die Tierwelt: Spinnen-, Schlangen-, Ratten-, Hunde-, Pferde- oder Hühnerphobien sind weit verbreitet. Doch auch Pflanzen können uns das Fürchten lehren. Es existiert eine Angst vor Bäumen, vor Knoblauch oder Pilzen, aber auch vor Farben, Glas oder Schnee. Selbst vor uns selbst können wir uns ängstigen, etwa bei einer Haar- oder Bartphobie. Es gibt auch zeitgeistige Ängste: Topmodern sind Ängste vor Telefonen, vor Geld, vor Knöpfen oder achteckigen Gegenständen. Manchmal werden auch die Mitmenschen zum Angstobjekt: Bekannt ist die Angst vor schönen Frauen (Venustraphobie) oder vor der Schwiegermutter (Novercaphobie). Vereinen sich all diese Ängste zu einer Totalangst, spricht man von der Panophobie: der Angst vor allem.


SOZIALE ANGSTSTÖRUNG Menschen mit Sozialer Angststörung erleiden Angstzustände in Situationen, in denen sie sich der Bewertung ausgesetzt fühlen: Vorträge, Apéros oder Kontakte mit dem anderen Geschlecht. Sie befürchten, durch Schwitzen, Erröten etc. unangenehm aufzufallen. Also meiden sie soziale Situationen und verlassen im Extremfall ihre Wohnung nicht mehr.


Titelgeschichte

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und getraute mich nicht, den Teig auszuwallen.» Im Schneiderkurs fürchtete sie sich, den Stoff abzumessen, weil sie dachte: Wenn ich es nicht schaffe, die 30 Zentimeter korrekt zuzuschneiden, und es 31 Zentimeter werden, dann passiert eine Katastrophe. Eines Morgens wusste Monika Peters nicht mehr, wie man sich ankleidet. Da brach sie endgültig zusammen.

ERFOLGREICHE VERHALTENSTHERAPIE

Der anschliessende Klinikaufenthalt war ihre Rettung. Mit Hilfe von Ärzten und Psychologen lernte sie, Entspannungs- und Atemtechniken anzuwenden und wie wichtig es ist, sich mit festem Willen der Angst zu stellen. Also ging Monika Peters allein im Wald laufen, fuhr jeden Tag ein bisschen länger Zug und Bus und setzte sich so den Situationen aus, vor denen sie sich am meisten fürchtete. Kognitive Verhaltenstherapie nannten das die Ärzte. Für Monika Peters war der Klinikaufenthalt Schwerstarbeit. Schliesslich aber lernte sie, die Angst auszuhalten. «Bei neuen Panikattacken schaffte ich es, mir zu sagen: Ich sterbe ja gar nicht. Mein Herz hört nicht auf zu schlagen. Irgendwann konnte ich den kleinen Angstzwerg, der auf meiner Schulter sass, wegschicken.» Ganz ist der Zwerg nicht verschwunden. Manchmal kommt er noch. «Hätte man meine Krankheit früher erkannt, hätte ich vielleicht ganz geheilt werden können. Doch heute weiss ich wenigstens, wie ich mit der Angst umgehen kann.»

WENN MENSCHEN ANGST MACHEN

Das ist ein grosses Problem mit der Angst: die Hemmung angstkranker Menschen, professionelle Hilfe anzunehmen. Die Angststörung hinter körperlichen Symptomen wird oft nicht erkannt. Männer tun sich mit dem Gang zur Therapie noch schwerer als Frauen, denen Ängste gesellschaftlich bedingt eher zugestanden werden (siehe Interview Seite 12 – 14). Ein Mann, der sich seinen Ängsten stellt, ist Johann Michels*. Noch bevor er die Hand zur Begrüssung ausgestreckt hat, verfärbt sich sein Gesicht tiefrot. Schüchtern, könnte man meinen – doch dahinter steckt sehr viel mehr. Der 39-Jährige leidet unter einer Sozialen Angst-

störung. Zeitweise waren seine Ängste so schlimm, dass er seine Wohnung nicht einmal mehr verlassen konnte, um in die Waschküche zu gehen. «Da dreht sich alles im Kopf: Was denken die anderen von mir, habe ich einen komischen Gang, werde ich rot?» Wer sich vor den Blicken und Erwartungen anderer Menschen derart ängstigt, für den wird ein normales Berufs- und Sozialleben unmöglich. Johann Michels ist seit sechs Jahren arbeitslos und bezieht eine 100-prozentige IV-Rente. Die Suche nach der Ursache seiner Angststörung führt in seine Kindheit zurück. Gewalt von beiden Eltern war an der Tagesordnung. In der Schule war Johann ein Aussenseiter, kam nur mit Mühe durch. «Meine Eltern mussten sich ständig für mich schämen.» Später studierte er Ethnologie, doch das Studentenleben, das er führte, gefiel den Eltern nicht, und als er sich schliess-

«Angstlust» – Warum Menschen Horrorfilme schauen Seit 1978 der erste Teil der Horrorfilmreihe «Halloween» die Kinokassen klingeln liess, schlitzt sich die Hauptfigur Michael Myers weiter munter durch die Fortsetzungsfolgen. Und das wird wohl auch so bleiben, denn der Film warf auch 2009, als Myers erneut das Messer wetzte, einen Gewinn von 25 Millionen Franken ab. Spannender als die durchschaubare Handlung der Horrorfilme ist die Frage, wie sie funktionieren und warum sie so erfolgreich sind. Der britische Verhaltensforscher Daniel Nettle glaubt, der Grusel diene dazu, emotionale Bewältigungsstrategien erlernen und erproben zu können – eine Art Trockenübung für tatsächlich gefährliche Situationen, die wir in der zivilisierten Welt immer seltener erleben. Deshalb wird die so genannte «Angstlust» auch als eine «Alsob-Angst» beschrieben, als genussvolles Erleben einer fiktiven Angst. Man begegnet ihr auf der Achterbahn ebenso wie im Horrorfilm. Der typische Horrorfan ist übrigens jung und männlich. Frauen bevorzugen Schwermütiges. Darum hatte auch Prof. Brinkmann aus der «Schwarzwaldklinik» das Zeug zum Wiederholungstäter.


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lich in eine schwarze Frau verliebte, hing der Haussegen vollends schief. Dagegen gestaltete sich das Leben seiner Schwester vorbildlich: Sie stieg in die Firma des Vaters ein. Nach aussen gaben die Michels stets das Bild perfekter Harmonie ab. Für Johann war das Studium irgendwann untragbar. «Ich habe mit keinem geredet, ich hatte Angst davor, zu zittern, aufzufallen.» Das Haus konnte er nur noch verlassen, wenn er etwas getrunken hatte. Er fiel durch die Abschlussprüfungen – und die vernichtenden Kommentare seines Vaters rissen ihm endgültig den Boden unter den Füssen weg. Heute ist Johann Michels weit entfernt von einem normalen Leben. «Ich weiss, dass ich anders bin, das war schon immer so. Damit kann ich leben. Aber wie soll ich mich mit dieser Andersheit jemals integrieren können?» Die Angst hinderte ihn bis jetzt daran, es überhaupt zu versuchen. Seit Kurzem besucht er nun aber eine Selbsthilfegruppe und macht eine Angsttherapie. Und er hat sich selber ein Ziel gesetzt: «Irgendwann möchte ich nach Afrika fahren und dort als Sozialhelfer tätig sein.» Das wäre seine Rückkehr zu den Menschen.

ERZIEHUNG PRÄGT DAS ANGSTVERHALTEN

Bei Johann Michels hat seine Familiensituation zur Angsterkrankung beigetragen, weil ihm als Kind die Chance verwehrt wurde, im Umgang mit seinen Mitmenschen ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Neben dem Selbstwert ist das Erlernen von positiven Strategien zur Bewältigung von gefährlichen Situationen wichtig, um Angsterkrankungen vorzubeugen. Denn die Art und Weise, wie Kinder von ihren Eltern lernen, mit bedrohlichen Lebenssituationen umzugehen, beeinflusst später ihren Umgang mit der Angst. Eine Studie der Universität Basel hat gezeigt, dass ängstliche Mütter – insbesondere Mütter mit Angststörungen – die Angst auf ihre Kinder übertragen, weil diese alltägliche Situationen nur ängstlich zu bewerten lernen. Das bestätigt Monika Peters. «Meine Mutter hat sich ständig vor allem gefürchtet.» Als sie ihr zum Beispiel von einer Reise nach New York vorschwärmte, schlug diese gleich die Hände über dem Kopf zusammen: «Um Himmels willen, New York! Weisst du, was dort alles passieren kann?» Wenn Kinder hingegen schon früh lernen, konstruktiv statt ängstlich mit Gefahren umzugehen, und ein ge-

sundes Selbstwertgefühl entwickeln können, ohne ständig mit Erwartungen und Abwertungen konfrontiert zu werden, sind sie vor einer krankhaften Angst besser geschützt. Dann werden sie später sogar erfahren, welche Kraft sich aus der Angst schöpfen lässt.

DIE ANGST ALS FREUND UND HELFER

Das wissen Menschen, die täglich aus beruflichen Gründen mit der Angst konfrontiert sind. Zum Beispiel Martin Brüesch. Er ist Leitender Notarzt von Schutz & Rettung Zürich und Leitender Anästhesist am Universitätsspital. Seit 20 Jahren fährt er bei Unfällen im Rettungswagen aus. Keine Angst davor, sterbende Menschen vorzufinden, keine Angst, nicht helfen zu können? «Vor jedem Einsatz hat man zuerst einmal Fluchtgedanken und den Wunsch, einfach wegzulaufen. Doch dieser Reflex hat einen positiven Effekt: Wenn ein Anruf auf der Notrufzentrale eintrifft, schüttet mein Körper sofort Adrenalin aus. Schlagartig bin ich unglaublich konzentriert. Dieses Gefühl von Angst hilft mir, die Aufgabe voll zu fokussieren.» Für Martin Brüesch ist die Angst ein Freund und Helfer. Wäre eine Welt ohne Angst erstrebenswert? Eine Antwort auf diese Frage hat der Schriftsteller Elias Canetti gegeben: «Wie wenig wäre man ohne erlittene Angst. Ein Eigentliches des Menschen ist der Hang, sich der Angst immer auszuliefern. Keine der Ängste geht verloren, aber ihre Verstecke sind rätselhaft. Sie müssen das Geheimnis sein, das mir Lust auf ein unendliches Leben macht.» Angst gehört – wie Glück, Verzweiflung, Wut und Hoffnung – zu den Gefühlen, die uns zu Menschen machen. * Namen der Redaktion bekannt.

> Mehr Infos: Angst- und Panikhilfe Schweiz Hotline: 0848 801 109 www.aphs.ch, hotline@aphs.ch Zentrum für Angst- und Depressionsbehandlung Zürich Dufourstrasse 161, 8008 Zürich, Tel. 044 386 66 00 www.zadz.ch


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Wenn Angst krank macht – und was sich dagegen tun lässt Ein Gespräch mit Ulrike Ehlert, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Zürich. INTERVIEW: Fadrina Arpagaus

Wann ist Angst krankhaft?

Jede Angststörung geht mit einem Vermeidungsverhalten einher. Ab dem Moment, wo die Lebensqualität und der Aktionsradius stark eingeschränkt werden und eine extreme körperliche Reaktion stattfindet, wird die Angst krankhaft. Der Übergang von normaler zu

«Angststörungen sind bei Frauen deutlich häufiger als bei Männern.» krankhafter Angst ist aber f liessend. Zum Beispiel empfindet fast jedermann eine Apéro-Situation als unangenehm, wenn er niemanden kennt und erst einmal allein in der Ecke steht, während andere smalltalken. Dass wir dann am liebsten gleich wieder gehen würden, ist ganz natürlich. Doch wenn ich unter einer solchen Situation heftig leide und anfange, die Vermeidung auch auf andere Situationen auszudehnen, dann wird die Angst krankhaft.

lichkeit besteht, an einer Angststörung zu erkranken. Ob das tatsächlich auch passiert, hängt von anderen Faktoren ab, zum Beispiel, ob man Bewältigungsstrategien für die Angst erlernt hat und ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln konnte. Viel hängt also von der elterlichen Erziehung ab, aber auch von individuellen Erlebnissen und eventuellen traumatischen Erfahrungen. Häufig hört man, wir lebten in immer stressigeren Zeiten. Haben wir deshalb mehr Angst als früher? Wie hängen Angst und Stress zusammen?

Natürlich ist es so, dass ein hohes Stressniveau und eine starke psychische Belastung die Angst fördern. Ich bin aber nicht der Meinung, dass wir heute mehr Stress haben als früher. Nehmen Sie zum Beispiel die Frauen vor 150 Jahren, die mit Gebären und Arbeiten beschäftigt waren. Es gab keine Waschmaschinen, keine Kühlschränke, keine Putzfrauen, keine Autos, keine Verhütungsmittel. Das Leben war körperlich unglaublich anstrengend! Heute sind wir weniger diesem körperlichen Stress, dafür eher einer Reiz- oder Informationsüberf lutung ausgesetzt. Angststörungen gab es auch früher, nur wurde Angst nicht in der heutigen Form klassifiziert und therapiert. Panikattacken werden ja erst seit 20, 30 Jahren als psychische Störung betrachtet. Empfinden Frauen Angst anders als Männer?

Gibt es Menschen, die eher an einer Angststörung erkranken als andere?

In der Tat hat man eine genetische Veranlagung dafür festgestellt, eine so genannte «Vulnerabilität». Das heisst aber nur, dass dann eine grössere Wahrschein-

Da wird zurzeit viel geforscht. Angststörungen sind bei Frauen deutlich häufiger als bei Männern. Ein Grund dafür können hormonelle Faktoren sein. Das weibliche Sexualhormon Östrogen beispielsweise beeinf lusst >


AGORAPHOBIE Agoraphobie (Agora, griechisch für Marktplatz) bedeutet «Platzangst» und wird oft mit Klaustrophobie, der Angst vor engen Räumen, verwechselt. Menschen mit Agoraphobie meiden Orte, in denen eine Flucht erschwert oder unmöglich wäre: Menschenmassen, volle Züge, Supermärkte oder Restaurants. Verstärkt wird die Agoraphobie häufig durch Alleinsein, sie äussert sich oft in Panikattacken.


Titelgeschichte

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auch die emotionale Verarbeitung. Frauen können sich aus hormonellen Gründen emotional besser herun-

«Ab dem Moment, wo die Lebensqualität stark eingeschränkt ist, wird die Angst krankhaft.» terregulieren, das heisst, dass sie statt aggressiv eher ängstlich reagieren und damit auch eher erreichen, dass sie geschützt werden. Frauen sind zudem aufgrund ihrer genetischen Veranlagung vorsichtiger als Männer und zeigen weniger riskantes Verhalten. Wir werden aber auch unterschiedlich sozialisiert, was die Angst betrifft: So werden Frauen, die sich fürchten, gesellschaftlich besser akzeptiert als furchtsame Männer.

Therapeut mit dem Patienten Schritt für Schritt durch die Situationen, angefangen bei der harmlosesten. Der Patient macht so die Erfahrung, dass er seine Angst aushalten kann, dass er das schafft.

Wie gross sind die Chancen, eine Angststörung zu therapieren?

Mit einer kognitiven Verhaltenstherapie sehr gross. Bei Menschen, die ausschliesslich Panikattacken erleiden, reichen bei 80 Prozent der Patienten zwölf Sitzungen, damit die Angststörung überwunden werden kann. Je nach Ursache und Art der Angststörung braucht es jedoch länger. Leider kommen bei Weitem nicht alle Menschen mit einer krankhaften Angststörung in eine Therapie, weil sie es nicht schaffen, das Vertrauen dafür aufzubringen und den Willen, ihr Vermeidungsverhalten über Bord zu werfen. Es ist auch so, dass eher Frauen in eine Therapie gehen als Männer. Das ist vor allem gesellschaftlich bedingt, denn in vielen Kreisen gilt leider noch immer: Ein Mann braucht keine Therapie.

Prof. Dr. Ulrike Ehlert beschäftigt sich in ihrer Forschung vertieft mit Stress- und Angsterkrankungen.

Was kann man bei Angststörungen tun?

Bei Panikattacken kann man lernen, die körperlichen Symptome mit Verhaltenstraining in den Griff zu bekommen. Das funktioniert vor allem über die Atmung. Bei allen anderen Ängsten ist der Ablauf einer kognitiven Verhaltenstherapie gleich: Man sammelt alle Situationen, die Angst machen, und stuft sie dann nach dem Schweregrad der Bedrohlichkeit ein. Nachher geht der


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Erleben Sie tierischen Spass: Auf Schweiz-Safari mit dem ÖKK Club! Von unzähmbar bis kuschlig, von glitzernd bis gescheckt: Die Tierwelt treibt es bunt! Diesmal sorgt der ÖKK Club für Erlebnisse tierischer Art. Spüren Sie wilde Raubkatzen auf, schärfen Sie die Augen am Bärengehege, drücken Sie sich die Nase am Schlangenterrarium platt oder lassen Sie sich von einer schillernden Unterwasserwelt verzaubern. Und vielleicht gibt’s ja hier und dort auch süsse Tierbabys zu bestaunen? Unsere Quartettkarten verraten Ihnen, wo welche Tiere auf Ihren Besuch warten. Auf zur Schweiz-Safari! Das Booklet mit weiteren Infos und Gutscheinen für ÖKK Kunden finden Sie auf Seite 15. Zoo Basel

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Kundenseite

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ÖKK Schreibwettbewerb – der Siegertext

Als die Angst auszog, den Mut zu finden Eines Tages hörte die Angst eine Erzählung über den Mut und wie wagemutig, grossartig und beherzt dieser sei. Er wurde gelobt und bejubelt und alle sprachen von ihm. Die Angst aber hatte nichts von all diesen Eigenschaften – im Gegenteil. Deshalb machte sie sich am Folgetag auf, den Mut zu suchen. Sie wanderte durch Wälder und Wiesen und gelangte nach einiger Zeit an einen breiten Fluss. Die Hängebrücke, die den Fluss überspannte, war so lang und der Nebel so dicht, dass man am anderen Ufer kaum etwas erkennen konnte. Die Angst wusste, dass sie den Fluss überqueren musste, um die Reise fortzusetzen und den Mut zu finden. Also fasste sie sich ein Herz und trat auf die Hängebrücke. Die Angst machte ihrem Namen alle Ehre und zitterte bei jedem Schritt, bis sie nach schier endlos lang erscheinender Zeit am anderen Ufer angelangt war. Erschöpft und kraftlos setzte sie sich auf einen grossen Stein, um sich zu beruhigen und auszuruhen. Nach einiger Zeit kam ein alter Mann vorbeispaziert und machte halt vor der Angst. Er musterte sie und fragte, ob sie soeben diese Brücke überquert hätte. Die Angst nickte müde. Der alte Mann nickte auch, aber voller Anerkennung: «Da hat dir dein Mut aber schön beigestanden», sagte er und ging weiter seines Weges. Da erst dämmerte es der Angst, dass ihre Reise schon beendet war und sie den Mut gefunden hatte. Ihren eigenen Mut. Nicole Maumenée (38), Bettwil AG

ÖKK gratuliert der Kundin Nicole Maumenée zum Gewinn des ÖKK Schreibwettbewerbs! Gleichzeitig bedanken wir uns für die vielen tollen Geschichten, die uns abermals geschickt wurden. Alle Texte können gelesen werden unter www.oekk.ch/magazin

Neuer Schreibwettbewerb: «Nie krank» «Nie krank» ist das Thema des nächsten Wettbewerbs. Ein bisschen Grübeln und los geht’s. Schicken Sie den Text (max. 1’500 Zeichen) unter Angabe Ihres Alters und Wohnorts bis 15. Oktober 2010 mit dem Betreff «Schreibwettbewerb» an manja.liesch@oekk.ch. Der Siegertext wird im kommenden Magazin abgedruckt werden. Hauptpreis für die Gewinnerin oder den Gewinner des kommenden ÖKK Schreibwettbewerbs: 1 x vier Tickets für den Besuch des Circus Salto Natale von Rolf und Gregory Knie in der 1. Kategorie inkl. VIP-Parkplatz, Garderobe, Programmheften, Cüpli und Souvenirs. Unter allen anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlost ÖKK: 3 x zwei Tickets für den Besuch des Circus Salto Natale von Rolf und Gregory Knie in der 1. Kategorie.


www.spick.ch Herausgespickt aus dem schlauen Sch端lermagazin

Neugierig blickt der junge Tiger in die Welt.

Ab enteu er

In dien


Gott mit Rüssel?

Eine grausame Legende erklärt, wie Ganesha zu seinem Elefantenkopf kam: Sein e Mutter Parvati, die Frau des mächtigen Gottes Shiva, erschuf einen schönen Jün gling. Der sollte sie beim Baden bewach en. Doch Shiva, der zu seiner Frau wollte, köp fte den Jungen, der ihm den Weg versperr te. Shiva ahnte nicht, wer der Junge war. Als er erkannte, dass er Parvatis Soh n getötet hatte, liess Shiva einen neu en Kopf besorgen – es wurde der eines Elef anten. Shiva versprach seiner Gattin: «De in Sohn Ganesha wird überall verehrt wer den.»

Mand Mandalas – Bilder der Mitte Bild In Indien haben Mandalas eine lange Tradition. Sie spielen im Hinduismus eine wichtige Rolle, besonders aber im Buddhismus. Mandalas dienen der Meditation und dem Gebet. In Tibet gestalten Mönche aufwendige Mandalas aus buntem Sand – oft in tagelanger konzentrierter Arbeit. Nur um sie zum Schluss einfach wegzuwischen: wischen: nglich … Der Weg ist das Ziel; alles ist vergänglich Mandalas können die ie verschiedensten verschie en: abstrakte Formen Elemente enthalten: Formen, mente te; Schriftzeichen und te Muster und Ornamente; Symbole; Darstellungen ellungen von Tieren oder von Buddha.

Urformen der Mandalas sind Kreuz oder Spirale. Mandalas zum Herunterladen, Ausdrucken, Ausmalen: www.free-mandala.co m


hrerin immer Henri sagt zu seiner Le es ihr, und sie du. Eines Tages reicht abe: «Du gibt ihm eine Strafaufg 50 -mal ‹Sie›!» schreibst jetzt zu Hause bringt Henri die Am nächsten Morgen fragt erstaunt: Aufgabe. Die Lehrerin denn sogar du «Henri, warum hast n?» Henri be rie 100-mal ‹Sie› gesch t!» bis ’s du il darauf: «Ach, we

Leserwitze: «D Du, Oma, ich habe meinen Pfeil aus Vers ehen in deinen Garten gescho ssen. Kann ich ihn w iederhaben?» – «Na klar, wo steckt er de nn?» – «Ä hm … In deiner Katze … »

Gem

e in!

Wenn sich in Indi ens Wäldern Mensch und Tiger begegn en, ist das eine tödl iche Gefa hr für beide.

Schmusetiger

«Der Tiger war heute Nacht hinter unserer Hütte!» Die ausgegrabene Fussspur beweist es.

Tiger sind eine unsichtbare Gefahr. Mit ihren senkrechten Streifen sind sie perfekt getarnt zwischen langen Halmen und Zweigen. Und anders als Löwen, die in grossen Rudeln leben, schleichen sie immer allein durch den Dschungel. Jeder Tiger bewohnt sein eigenes Revier. Die Grenzen markiert er mit Urin und Kratzspuren an Bäumen. Nur zur Paarungszeit sind die Einzelgänger lieber zweisam als einsam – und werden dann sogar richtige Schmusetiger: Zärtlich reiben sie die Köpfe aneinander und schnurren wohlig dabei. Drei Tage dauert das kurze Liebesglück, bevor Männchen und Weibchen wieder getrennte Wege gehen. Die Tigermutter kümmert sich allein um die Kinder, die etwa vier Monate später zur Welt kommen. Beim Anblick solcher Schmusekatzen kann man kaum glauben, dass der Königstiger ein gefährlicher Jäger ist. Seine Beute sind vor allem grosse Säugetiere wie Antilopen, Hirsche, Wildschweine und Rinder. Mit einem 6-Meter-Satz springt er auf sie und beisst ihnen die Kehle durch oder bricht ihnen mit seinem mächtigen Gebiss das Genick. Menschen gehören eigentlich nicht ins «Beuteschema» des Tigers. Und normalerweise geht er ihnen aus dem Weg. Trotzdem kommt es in Indien immer wieder vor, dass Menschen einem Tiger zum Opfer fallen. Besonders Holzfäller, Fischer oder Honigsammler sind gefährdet.


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Welch örtlich eB n ur im ilder k ann m D unke l n se h a n en?

du hier?

Der kleine Unterschied Mit R essen wir’s meistens heiss, ohne ist’s immer kalt.

Das Rätsel der Tiger

Wer die zahmen Raubkatzen im Tige rpalast sehen will, muss erst einmal eine harte Nuss knacken. Denn die Tür zum Heiligtum bewachen drei alte Mönche. Und deren Rätsel hat es in sich. Nur wer es löst, kommt durch die Tür. Die drei Männer heissen Amar, Ines h und Uday. Amar erklärt: «Jeder von uns verbirgt eine n Gegenstand unter seinem Gewand: einer eine Kette, einer einen Ring, der Dritte einen Diamanten. Sage uns , wer welchen Gegenstand hat, und du darfst ins Innere des Tempels.» Uday fährt fort: «Inesh hat die Kette. Am ar hat die Kette nicht. Ich habe den Diamanten nicht. Doc h von diesen drei Sätzen ist nur einer wahr – die beiden anderen sind falsch!» – «Also: Wer von uns hat was?», frag t Inesh. Welcher Mönch trägt welchen Geg enstand?

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Das Rätsel der Tiger

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Gesundheits-Kreuzworträtsel

Heilkraut zur Beruhigung

Ă–KK Magazin

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Erweiterung e. Arterie (Med.)

Grund- TriebTeil des stoff fĂźr kraft, Salben Schwung Gesichts

persĂśnl. FĂźrwort (erste Person)

chirurgischer Eingriff

KĂśrper-

Geburts- teil; ugs.: narbe

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Scheinmedikament Bindegewebsfaserstränge

KĂśrperorgan

natĂźrLebens- licher hauch Kopfschmuck spontan, rasch handelnd

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Infektionskrankheit

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Ansteckungskrankheit

KĂśrper

Wir gratulieren den Gewinnerinnen und Gewinnern des letzten Gesundheits-Kreuzworträtsels.

Senden Sie das LĂśsungswort per E-Mail an magazin@oekk.ch oder per Post an Ă–KK Magazin, Bahnhofstrasse 9, 7302 Landquart, Stichwort ÂŤKreuzworträtselÂť. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 2 x zwei Briefsets von ÂŤLe pigeon voyageurÂť (siehe Seite 5) und 3 x ein handsigniertes Buch ÂŤVom Fleck wegÂť (siehe Seite 4). Einsendeschluss ist der 15. Oktober 2010.


Unternehmen

ÖKK Magazin

Telefonische Sprechstunde mit dem Kinderarzt:

Schwerpunkt Schulprobleme Seit einigen Monaten haben unsere Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, sich von Medgate-Kinderärzten beraten zu lassen. Mittels einer telefonischen Sprechstunde werden allgemeine und spezifische Fragen rund ums Thema Kindergesundheit beantwortet. Zudem gibt es immer ein Schwerpunktthema. Für die nächsten drei Monate lautet dieses «Schulprobleme». Schulprobleme können genetische, medizinische, emotionale oder soziale Ursachen haben. Sie äussern sich in Lernschwierigkeiten, Unterforderung, Überforderung oder Verhaltensauffälligkeiten. Bei massiven Schulproblemen kann es vorkommen, dass Ihr Kind den Gang zur Schule verweigert. Wichtig ist, dass die Probleme rechtzeitig erkannt werden. Denn dann sind sie fast immer zu überwinden. Bei Verdacht auf Schulprobleme können Sie sich gerne von den Medgate-Spezialisten beraten lassen. Sie geben Ihnen Ratschläge für das weitere Vorgehen. Die Leitungen zu diesem und anderen Gesundheitsthemen sind ab sofort offen. > Die Kindersprechstunde sowie die Sonderberatung zu den vierteljährlichen Schwerpunktthemen bietet Medgate exklusiv ÖKK Kunden an. Um ihr Anliegen mit einem Spezialisten zu besprechen, vereinbaren Eltern über 0844 655 655 einen Termin für die Kindersprechstunde. Für das Beratungsgespräch ruft der Kinderarzt zurück – bei akuten Problemen innert Kürze.


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ÖKK PROTECT: Versicherung für Gesundheits-Rechtsschutz Die Rechtsschutzversicherung von ÖKK bietet Schutz in Fällen wie Schadenersatzforderungen bei Fehlbehandlungen, Verletzung der Aufklärungspflicht, Fehlinformationen, Informationsverweigerung und Unterlassung von Untersuchungen. Per 2011 wird die reine Patienten-Rechtsschutzversicherung zur Versicherung für Gesundheits-Rechtsschutz erweitert. Folgende Punkte sind dann ebenfalls versichert: – Schadenersatzansprüche bei Körperschäden geltend machen Beispiel: Im Anschluss an einen Verkehrsunfall kann ein Schadenersatz beim Unfallverursacher bzw. dessen MotorfahrzeugHaftpf lichtversicherung gefordert werden. – Streitigkeiten mit Sozial- und Privatversicherungen Beispiel: Streitigkeiten mit Invalidenversicherung wegen Ablehnung eines Rentengesuches. ÖKK PROTECT bleibt sehr günstig: Die Prämie beträgt nur 2 Franken pro Monat für eine gesamte Familie sowie für eine Einzelperson. Alle weiteren Details können Sie den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) entnehmen, die Sie auf unserer Website www.oekk.ch/avb finden.

ÖKK auf Facebook Besuchen Sie ÖKK auf Facebook und werden Sie Fan unserer Seite. Auf www.facebook.ch/oekk gibt’s laufend News zu Events, Kampagnen und Verlosungen. Auch werden Ihre Fragen rund um Ihre Versicherung schnell und unkompliziert beantwortet. Wir freuen uns auf Sie!

Wer die Umwelt schont, wird belohnt Vor einigen Jahren hat der Bundesrat die Umweltabgaben eingeführt, die sich aus der CO2- und der VOCAbgabe zusammensetzen. Der Grundgedanke dahinter ist einfach: Die Umweltbelastung soll unserer Gesundheit und Umwelt zuliebe gesenkt werden. Einerseits verteuern Umweltabgaben also den Verbrauch umweltschädigender Stoffe, andererseits schaffen sie einen Anreiz zur Sparsamkeit. Das Schöne ist: Die eingenommenen Gelder bleiben nicht in der Staatskasse. Insgesamt verteilt der Bund im kommenden Jahr 384 Millionen Franken aus Umweltabgaben an die Bevölkerung zurück. Pro Person sind dies 48.60 Franken, die mit den Krankenkassenprämien verrechnet werden.

Übrigens: Die Umverteilung ist verursachergerecht. Das heisst, wer wenige umweltschädigende Stoffe verbraucht, erhält unter dem Strich mehr zurück, als er oder sie an Abgaben bezahlt hat. Da lohnt es sich doch gleich doppelt, auf die Umwelt zu achten, oder? > Mehr Infos unter www.bafu.admin.ch/co2-abgabe und www.bafu.admin.ch/voc


Unternehmen

ÖKK Magazin

Unser Herz schlägt für Sie. Für wen schlägt Ihres? Die besonders charmante Art, ÖKK weiterzuempfehlen: Versüssen Sie Ihren Freunden, Bekannten und Verwandten den Tag, indem Sie sie mit einer Schachtel feinster Schokolade überraschen. Ein Geschenk von Herzen – in Ihrem Namen versandt und von uns offeriert. Jetzt unter www.oekk.ch/herz

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Wissen & Gesundheit

ÖKK Magazin

Achtung, zwielichtige Vermittler! Häufig hören wir von Kundinnen und Kunden, jemand von ÖKK habe sie angerufen, um beim Prämiensparen zu helfen. Nach genauerem Nachfragen stellte sich heraus, dass es sich dabei um dubiose Vermittler ohne Vertrag mit ÖKK handelte. Mehr als an Prämienoptimierungen sind diese am Eigenprofit interessiert. Wie können Sie sich als Versicherte schützen? Ein kleiner Ratgeber. TEXT: Iris Blättler, ÖKK

Frau S.* sitzt gerade mit ihrer Familie beim Mittagessen, als das Telefon klingelt. Sie überlegt, ob sie es einfach bimmeln lassen soll, doch wer weiss: Vielleicht ist etwas passiert? Also nimmt sie den Hörer ab. Und schon meldet sich «der Herr von ÖKK » mit freundlicher Stimme. «Mir war sofort klar, dass da was nicht stimmte», sagt Frau S. heute. Seit 20 Jahren sind sie und ihr Mann bei ÖKK versichert und mit den Leistungen zufrieden. Sie kennen ihre Ansprechpersonen auf der Agentur persönlich; mit dem Agenturleiter sind sie per du. Nicht im Traum denken sie daran, ihre Versicherung zu wechseln. «Ich verstand gar nicht, was er von mir wollte», erzählt Frau S. rückblickend. Von der Situation überfordert, reicht sie das Telefon ihrem Mann weiter. Auch diesem stellt sich der Unbekannte am Telefon als Mitarbeiter von ÖKK vor. Redet auf ihn ein. Hört nicht zu. «20 Prozent werden die Prämien nächstes


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Jahr aufschlagen», droht er. Herr S.* blockt ab, möchte den Herrn nicht treffen. «Aber er wollte auf Biegen und Brechen einen Termin mit mir abmachen, um mir Optimierungen zu präsentieren», sagt Herr S. Er lässt sich einen Termin aufdrängen. IMMER DREISTER __ Einen Tag vor dem Ter-

min geht Frau S. auf ihre ÖKK Agentur, um Policen abzuholen. Die ÖKK Kundenberaterin horcht auf, als Frau S. vom «Herrn von ÖKK » erzählt. Die betrügerische Beratung kommt ans Tageslicht. Zum Glück. Familie S. lässt sich auf nichts Weiteres ein. Leider enden die «Vermittlerkrimis» oft anders. Vielfach werden Versicherungen gewechselt, wobei sich die vermeintlich bessere Versicherungslösung als schlechter herausstellt oder als eine Versicherung, «die wir gar nie wollten», wie Betroffene gegenüber Konsumentenschutzorganisationen erzählen. Den Preis bezahlen die Versicherten: Sie verlieren Versicherungsschutz oder haben falsche Zusätze. Die Tricks der zwielichtigen Vermittler werden immer dreister. «Die Dame am Telefon stellte sich nicht nur als Mitarbeiterin von ÖKK vor, sie sprach selber auch Prättigauer Dialekt», erzählt eine andere Betroffene ihrer ÖKK Agentur in Klosters. Sie glaubte, mit ihrer persönlichen Kundenberaterin gesprochen zu haben. «Die Hemmschwelle liegt sehr tief, wenn sich jemand als ÖKK Mitarbeiter vorstellt und in einem vertrauten Dialekt spricht», erklärt Kurt Steck, Leiter Gebiet Davos / Prättigau bei ÖKK . Von «Vertrauensmissbrauch» oder «Betrug» sprechen betroffene Kunden. Bei Kurt Steck haben sich diesen Sommer auffallend viele Kundinnen und Kunden gemeldet, die von Vermittlern angerufen wurden. Sich mit « ÖKK » vorzustellen ist eine Strategie mit hoher Treffsicherheit, denn im Kanton Graubünden ist jede zweite Person bei ÖKK versichert.

IM GRAUBEREICH __ Uns von ÖKK liegt viel daran, dass unsere Kunden richtig versichert sind. Daher tun wir alles, um gegen unseriöse Vermittler vorzugehen. Das Problem ist, dass uns oft die Hände gebunden sind. Vielfach bewegen sich solche in einem Graubereich. Eine Vermittlung ist nicht zwingend illegal, illegal ist allerdings der Missbrauch der Marke ÖKK . Wer mit ÖKK keinen Vertrag hat, darf sich nicht im Namen von ÖKK vorstellen. Es ist schwierig, gegen solche dubiosen Vermittler vorzugehen. Die Hauptrolle bei der Abwehr unseriöser Vermittler liegt bei den Versicherten selbst. Bleiben Sie kritisch und fragen Sie nach! Notieren Sie sich immer den Namen und die Telefonnummer der Person, die Sie angerufen hat. Melden Sie sich bei ungutem Gefühl bei Ihrer ÖKK Agentur. PS: Auch ÖKK arbeitet mit Vermittlern. Unsere Vermittler können sich aber ausweisen und führen immer ein Beratungsprotokoll. * Namen der Redaktion bekannt.

Vorsicht vor dubiosen Vermittlern – Fragen Sie nach: Wer spricht mit Ihnen? Woher ruft er / sie an? Für wen arbeitet die Person? – Machen Sie bei ungutem Gefühl keinen Termin ab. – Informieren Sie Ihre ÖKK Agentur. – Ist der Vermittler bei Ihnen zu Hause, beachten Sie: Schreibt der Vermittler ein offizielles Protokoll? – Kann sich der Vermittler ausweisen? Eine Visitenkarte reicht nicht! Auf dem Legitimationsausweis müssen die Namen der Firmen stehen, für die er arbeitet. – Unterschreiben Sie nichts, bevor Sie nicht das Kleingedruckte gelesen haben. In Beratungen und für Offerten müssen Sie nie etwas unterschreiben. – Unterschreiben Sie nie eine Kündigung, bevor eine schriftliche Aufnahmebestätigung des neuen Versicherers vorliegt.


Gregory Knie mit Vater Rolf in der Klemme. Zum Gl端ck ist das Krokodil aus Stein.


Familie

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Gregory Knie: Auf Umwegen zum Zirkusdirektor Theater, Musical, Varieté: Im Winterzirkus Salto Natale steckt von allem ein bisschen – und das ganze Herzblut von Gregory Knie. Zusammen mit Vater Rolf führt er die erfolgreiche Show. Im Spätsommer laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. TEXT: Virginia Nolan _ _ FOTO: Familie Knie

Gregory Knie denkt schon im Spätsommer an Weihnachten. Schliesslich leitet er mit seinem Vater Rolf den Winterzirkus Salto Natale, der bald seine achte Saison feiert. Da heisst es: Nach dem Winter ist vor dem Winter – seit Januar stecken Vater und Sohn schon wieder in den Vorbereitungen. Dabei ist das Handy Gregory Knies wichtigster Begleiter: Bei einer Tasse Kaffee organisiert er gerade die Reise der Schwertschluckerin, bestellt neue Kostüme und vertröstet, was warten kann, gut gelaunt auf später. Die eigentlichen Proben dauern nur drei Wochen. Drei Wochen, in denen Zirkusmacher und Artisten Programmskizzen in stimmige Nummern verwandeln. Bis am 18. November in Kloten der Vorhang aufgeht zu einer (hoffentlich) glanzvollen Premiere. Bis dann wird Gregory Knie weiter Flugmeilen sammeln, mehr als mancher Geschäftsmann. Dabei wirkt der junge Zirkusdirektor so unverkrampft und locker wie ein Surf lehrer. Und so sieht er im Alltag auch aus.

ARTISTENSUCHE IN GANZ EUROPA

Ob ein Zirkus Erfolg hat, hängt stark von seinen Artisten ab. Deshalb besteht eine der wichtigsten Aufgaben des 32-Jährigen in der Suche nach Artisten, die ihn quer durch Europa führt. Seine Mission: «Finde die Besten.» Sein Problem: An Zirkusfestivals in Monte Carlo, Paris oder Moskau buhlen Zirkusmacher und Agenturen aus aller Welt um die Stars der Manege. Natürlich erleichtern Ruhm und Ansehen der Zirkusdynastie Knie die Personalsuche. Mitunter führt das Renommee der Familie aber auch zu Gehaltsvorstellungen, die Gregory, einen Knie der siebten Generation, leer schlucken lassen. «Ein guter Artist», sagt er, «kombiniert die richtige Mischung aus Leichtigkeit und Leistungsdenken.» Bei den gedrillten Akrobaten aus Russland und China vermisst er manchmal Ersteres, hiesige Charakterdarsteller kommen ihm mitunter zu leger daher.

VOM WIRTSCHAFTSSTUDENTEN ZUM ZIRKUSDIREKTOR

Als ihn sein Vater Rolf vor zehn Jahren fragte, ob er nicht Lust hätte, gemeinsame Sache zu machen, lebte Gregory Knie in den USA und hatte mit dem Zirkus nicht mehr viel am Hut. Sein letzter Auftritt im Schweizer National-Circus lag über ein Jahrzehnt zurück; den Grossteil seiner Kindheit hatte der junge Knie >


Gregory, Knie der siebten Generation, mag’s unverkrampft.

ausserhalb der Manege in Spanien verbracht und nun hatte er gerade seinen Uniabschluss in Wirtschaft in der Tasche. Darum erwiderte er seinem Vater trocken: «Wir haben doch schon einen Zirkus!» Aber dem Kunstmaler Rolf Knie schwebte etwas anderes vor: eine moderne Show, welche die vielfältigsten Kunstformen vereint. Da erwachte auch im Junior die Unternehmenslust. «The Knee», wie ihn die Kollegen aus der Uni nannten, packte seine Sachen und verliess die USA . 2002 hiess es «Vorhang auf!» für die Erstausgabe von Salto Natale. Inzwischen hat Rolf Knie das Zepter weitgehend seinem Sohn übergeben. Dieses Jahr widmet sich der Winterzirkus dem Motto «Wunschwelt». 50 Artisten werden das Areal in Kloten bevölkern, und Gregory, der das Vagabundenleben nie ganz ablegen konnte, wird bei ihnen wohnen. «Die Gemeinschaft gleicht einem Sack voller Flöhe», lacht er. Vorher wird die Reise noch nach

Ägypten führen. Artisten-Casting? Bloss nicht. «Kitesurfen», sagt Gregory und fügt grinsend hinzu: «Doch vielleicht wird mich ja eine Bauchtänzerin überzeugen.»

«Wunschwelt»: ÖKK verlost Tickets! Salto Natale ist Unternehmenskunde von ÖKK. Der Winterzirkus gastiert vom 18. November 2010 bis zum 2. Januar 2011 in Kloten. Für die Vorstellungen am 21. November (10 und 18 Uhr), 2. Dezember (10 und 20 Uhr) und 4. Dezember (15 Uhr) gibt es für ÖKK Kunden Sonderangebote (siehe auch ÖKK Club, Seite 15 – 17): 20 Prozent Rabatt (nicht kumulierbar) auf Show-Tickets in den Kategorien 1 bis 3 sowie 50 Prozent für Kinder (bis 12 Jahre) auf die Vorstellungen um 15 und 18 Uhr. Wer gratis eine Schau im Salto Natale erleben möchte, versucht sein Glück beim Schreibwettbewerb auf Seite 18. Damit auch der Gaumen zum Zug kommt, weihen die Knies im November ihr neues, vergrössertes Dinnerzelt ein.


Familie

ÖKK Magazin

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Vom Schnellzug abgesprungen 21 Jahre lang bildete der Komiker Thomas Leuenberger mit einem Bühnenpartner das Duo Flügzüg. Jetzt will der Star des Salto Natale als Baldrian die Welt verlangsamen und schwört: «I jufle nümm.» INTERVIEW: Virginia Nolan

Herr Leuenberger, warum mögen Sie es langsam?

Ich bin ein Genussmensch. Es wäre schön, könnte auch die Gesellschaft mal vom Schnellzug auf den Bummler umsteigen. Heute muss jeder sofort reagieren und immer erreichbar sein. Ob all der Geschäftigkeit f liegt das Leben an uns vorbei. Das ist schade. «Wer langsamer lebt, ist später tot», lautet meine Devise. Bei Salto Natale wollen Sie das Publikum «entschleunigen». Worauf müssen wir uns gefasst machen?

Ich empfange die Zuschauer im Liegestuhl. Mit beruhigenden Bildern senke ich ihren Puls. Unter anderem werde ich den Weltrekord im Jonglieren entschleunigen. Statt mit 12 Bällen um mich zu werfen, lasse ich 13 Säulen tanzen. Viele Flugobjekte werden geschmeidig durch die Luft schweben. Es gibt keine Akrobatik – ich bin schliesslich schon Grossvater. Meine Show soll dem Publikum eine Auszeit bieten. Damit es nicht einschläft, habe ich ja noch ein paar Sprüche auf Lager. Es wird ein heiteres, ja beinahe therapeutisches Abendvergnügen. Die erste Show, die Sie über die Krankenkasse abrechnen könnten, sozusagen. Sie scheinen Ihrer Faszination für Flugobjekte treu geblieben zu sein.

Ja, schon immer mochte ich Flugzeuge – sogar die schnellen. Für Salto Natale habe ich aufwendige Flugobjekte gebastelt. Eine aus Flügzüg bereits bekannte Konstruktion ist meine ferngesteuerte Schlange Gisela, die über den Köpfen des Publikums schweben und es förmlich einlullen wird.

Hand aufs Herz, Herr Leuenberger: Wann haben auch Sie einmal Stress?

Wenn ich «secklä» müsste! Damit das nicht passiert, gehe ich immer zehn Minuten zu früh aus dem Haus. Wie gesagt: «I juf le nümm.»


Elternplanet

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Ein Phantasiefreund als Ausrede Seit mein Sohn (4) sprechen kann, begleitet ihn sein Phantasiefreund «Balbu». Neuerdings macht «Balbu» aber viele Dinge, die er nicht darf: Wände verschmieren, Rasierschaum oder Seife auf dem Boden verteilen. Bis jetzt habe ich meinem Sohn gesagt, dass er auf «Balbu» besser aufpassen soll, doch das klappt nicht mehr. Ich will ihm ja seinen «Freund» auch nicht nehmen. Was soll ich tun? Frau R. aus W.

KATHRIN BUHOLZER: Sie müssen

sich keine Sorgen machen. Dass Kinder Phantasiefreunde haben, ist ganz normal. Studien belegen sogar, dass imaginäre Freunde die Sprachentwicklung und auch die erzählerischen Fähigkeiten fördern. Vielen Kindern hilft ein solcher Freund, besser mit sozialen Problemen und Konflikten umzugehen. Irgendwann im Laufe der Grundschulzeit, manchmal auch schon früher, verschwinden die unsichtbaren Freunde wieder und machen vermehrt «echten» Freunden Platz. Wichtig ist, dass Sie nicht mit Ihrem Sohn schimpfen und ihm auch nicht sagen, dass es diesen Freund nicht gibt. Wenn er von ihm spricht, dann beziehen Sie diesen ruhig in den Alltag mit ein. Machen Sie das mit Humor und Phantasie. So können ganz lustige Situationen entstehen. Nichtsdestotrotz sollten Sie aufpassen, dass «Balbu» nicht zum zentralen Thema wird. Falls es Ihnen zu viel wird, können Sie zum Beispiel Zeiten abmachen, in denen «Balbu» mit einbezogen wird oder eben nicht dabei ist.

Wenn Ihr Sohn Blödsinn macht, dann besprechen Sie das mit ihm und «Balbu» zusammen. Schreiben Sie Regeln auf, die Sie dann irgendwo gut sichtbar aufhängen. Sagen Sie, dass sich beide an diese Regeln halten müssen. Es ist gut möglich, dass «Balbu» noch nicht so an die Regeln der Menschen gewöhnt ist. Fürs Zusammenleben ist es jedoch wichtig, dass er diese lernt. Sagen Sie Ihrem Sohn, dass er für «Balbu» verantwortlich ist, dass er für «Balbu» ein gutes Vorbild sein soll. Geben Sie Ihrem Sohn immer wieder die Möglichkeit, Dinge auszuprobieren. Geben Sie ihm doch einmal etwas Rasierschaum und zeigen Sie ihm, wo und wie er damit spielen kann. Wichtig ist, dass «Balbu» Ihren Sohn nicht vor Konsequenzen schützt. Wenn die Regeln nicht eingehalten werden, dann müssen Sie eine logische Konsequenz daraus ziehen. Diskutieren Sie dann nicht mit Ihrem Sohn, auch wenn er seinen «Freund» als Ausrede braucht. Am Besten setzen Sie die Konsequenzen dann gleich für beide ein. Den Link zur Internetplattform Elternplanet von Kathrin Buholzer mit mehr Antworten auf Erziehungsfragen finden Sie unter www.oekk.ch/magazin


Die Zahl

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176

cm gross – oder besser gesagt klein – sind im Durchschnitt die Appenzeller. Damit sind sie die Kleinsten in der Schweiz. Ganze 2,8 cm fehlen ihnen, um mit den Baslern – den Schweizer Riesen – auf Augenhöhe zu sein. Grundsätzlich sind die Männer aus der Südschweiz eher klein, während die Grossen aus der Zentral- und Nordschweiz kommen. Allen Schweizerinnen und Schweizern gemeinsam ist: Sie wachsen mit der Zeit, sind heute im Schnitt 10 cm grösser als vor 100 Jahren. Massen sie 1916 im Schnitt 169 cm, sind sie jetzt durchschnittlich 178 cm gross und damit grösser als die Franzosen (177 cm), Italiener (176 cm), Japaner (172 cm) und Inder (165 cm). > Quelle: www.swissinfo.ch

Populäre medizinische Irrtümer

Eier erhöhen den Cholesterinspiegel Viele verwerfen die Hände, wenn sie an ein üppiges englisches Frühstück mit drei Eiern denken. Man begnügt sich mit einem Frühstücksei an jedem ersten Sonntag des Monats, an Ostern lässt man die Eier lieber «ungetütscht» und im Supermarkt zieht man Teigwaren «ohne Eier» vor. Der Grund dafür: die Angst vor Cholesterin! Nun zeigen aber gleich mehrere neuere wissenschaftliche Studien, dass Eier den menschlichen Cholesterinspiegel nicht negativ beeinf lussen. Es stimmt zwar, dass Eier viel Cholesterin enthalten und dass zu viel Cholesterin eine Gefahr für Herz und Gefässe darstellt. Offensichtlich hat aber die Konsumation von Hühnereiern auf den Cholesterinspiegel dennoch keinen Einf luss. Eine Studie der Kansas State University hat ergeben, dass das im Ei enthaltene Lecithin die Aufnahme des Cholesterins im Darm hemmt. Viele Ernährungswissenschaftler sind sich heute einig: Eier sind besser als ihr Ruf, ja sie sind sogar richtige Nährstoff bomben. Hühnereier enthalten nicht nur viele hochwertige Eiweisse und Mineralstoffe, sondern auch

alle Vitamine ausser Vitamin C. Die Folsäure macht das Ei gerade für Schwangere wertvoll, weil es für die Gehirnbildung des Fötus einen wichtigen Beitrag leistet. Lutein und Zeaxanthin fördern die Sehkraft. Cholin aktiviert unsere grauen Zellen und hilft, das Erinnerungsvermögen und die Lernfähigkeit zu verbessern. Freilich ist auch bei diesen – an sich gesunden – Nährstoffen die Bioverfügbarkeit entscheidend: die Frage nämlich, in welchem Mass die Nährstoffe tatsächlich aufgenommen und im Körper wirksam werden. Doch zurück zum Cholesterinspiegel. Dieser lässt sich auf anderem Weg positiv beeinf lussen: mit einem Verzicht aufs Rauchen (Nikotin) etwa oder mit viel Bewegung. Ungesättigte Fettsäuren wie die Omega3-Fettsäuren tragen zur Senkung der Cholesterinwerte bei und sind in Form von Raps- und Olivenöl, BecelMargarine, Hering und Lachs zu geniessen. Ei, ei, ei!


Familienausf lug

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Kaderschmiede Wanderweg TEXT & FOTO: Michael Krobath

Die Elternschaft birgt bekanntlich einige Tücken. Zu den komplizierteren gehört die Förderfrage. Setzt man die Kleinen nach dem Schulunterricht vor die TV-Kiste, wird man zum Rabenvater erklärt. Schickt man sie ins Kantonesisch, Aikido und in die Saxophonstunde, passiert dasselbe. So wählt man realpolitisch den dritten Weg einer adäquaten Frühförderung: Viele Geschichten erzählen und raus in die Natur. Die tiefere Ursache der Förderphantasien ist der beinharte Konkurrenzkampf auf dem globalen Arbeitsmarkt. Warum also die Bälger nicht sanft ans Ingenieurwesen heranführen, wo ein Mangel an versierten Arbeitskräften herrscht? Der St. Galler Brückenweg eignet sich ideal dazu, ist er doch ein eindrückliches Zeugnis schweizerischer Brückenbaukunst. Die drei Stunden lange Wanderung bietet 18 Brücken der verschiedensten Epochen. Ein perfekter Herbstausf lug im Übrigen, wenn in höheren Lagen schon der erste Schnee fällt. Wir starten am Bahnhof St. Gallen Haggen und nach kurzem Marsch durch die Vorortsgemeinde erreichen wir den Waldrand und somit bereits die spektakuläre Haggenbrücke. 1937 erbaut, 98 Meter hoch und 355 lang, heisst sie im Volksmund «Ganggelibrogg», weil sie schwankt. Zum Glück führt der Brückenweg nicht über

die Brücke, sondern hinunter in ein lauschiges Tobel zum Zusammenf luss von Wattbach und Sitter mit zwei kunstvollen Holzbrücken aus dem 18. Jahrhundert. Weiter geht es hinauf zum Störgel. Hier ist man bereits sichtlich auf Appenzeller Boden: Malerische Bauernhäuser spicken das Hügelland, so weit der Blick reicht. Nach der Durchquerung des schönen Weidlandes steigen wir abwärts zum Kubel, wo sich Sitter und Urnäsch treffen. Famos: Neben zwei weiteren historischen Brücken überragt hier das elegante 99-Meter-Viadukt der Südostbahn die Schlucht. Statt in der dortigen Ausf lugsbeiz einzukehren, genehmigen wir uns am steinigen Flussbett ein Picknick, waten durchs niedere Wasser und bauen Dämme. Hier verlassen wir vorzeitig den Brückenweg, steigen hoch zum Ausgangspunkt Haggen und nehmen auf dem Heimweg noch die Schaukäserei im nahen Stein mit. Zu Hause frage ich Luis (7): «Und, was magst du später einmal werden?» – «Hmm, Musiker. Oder Müllmann.» > Unter www.sg-wanderwege.ch oder telefonisch unter 071 994 29 11 kann der Wanderprospekt «St. Galler Brückenweg» gratis bestellt werden.


Bewegung & Erholung

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Auszeit für Mama Andrea Büchi bietet Babyferien für Mütter von Säuglingen an. Ihre «MamaOase» ermöglicht Frauen eine Auszeit vom betriebsamen Alltag. TEXT: Virginia Nolan

Neun Monate lang sehnen sie den grossen Moment herbei, und ist der Nachwuchs erst einmal geboren, schweben Eltern im siebten Himmel. Zu Hause tickt die Uhr nach dem Rhythmus des Neuankömmlings. Seine Fütterung und Pflege bestimmen die kurzen Nächte und langen Tage. Die ersten Monate mit einem Säugling sind anstrengend. Diese Erfahrung machte auch Andrea Büchi. Nach der Geburt ihres jüngeren Sohnes war die Mutter zweier Buben oft erschöpft. Hatte das Baby in den frühen Morgenstunden endlich Schlaf gefunden, musste das Frühstück für sein Geschwister auf den Tisch. «Mein Mann half, wo er konnte», erinnert sie sich, «aber stillen musste ich ja selbst.»

ERSTES ANGEBOT MIT NACHTBETREUUNG

Andrea Büchi glaubt, mit der MamaOase eine Marktlücke zu füllen. Hotels mit gängigen Babyarrangements, sagt sie, böten Betreuungsmöglichkeiten über den Tag an. «Die Nacht ist für Säuglingsmütter viel anstrengender», findet sie. Stillende Mütter weckt ihr Team erst, wenn das Baby Hunger hat. Alles, was dazwischen anfällt – Wickeln, den Nuggi geben, das Kind in den Schlaf wiegen – erledigen die Betreuerinnen. Geschwister der Säuglinge bleiben zu Hause. Denn: Büchi hat bewusst kein Kinderhotel ausgewählt, sondern einen Hort der Ruhe. «Eltern sollen für einmal nicht einem Unterhaltungsprogramm, sonder ihrem eigenen Rhythmus folgen», sagt sie.

VON DER MAMA- ZUR ELTERNOASE

Den Wunsch nach ein paar Stunden mehr Schlaf erfüllt Andrea Büchi heute andern Frauen. Seit einem Jahr bietet sie Babyferien an. An zehn Wochenenden im Jahr verwandelt sie ein österreichisches Wellnesshotel, das unweit der Schweizer Grenze im Bregenzerwald liegt, in die MamaOase. Sie bietet Mutter und Säugling eine Insel der Ruhe. Die Frauen haben die Möglichkeit, ihr Kind von 16.30 bis 10.30 Uhr vier professionellen Betreuerinnen zu übergeben, die sich in der Babysuite um die kleinen Gäste kümmern. Einige schöpfen das Betreuungsangebot voll aus, andere wollen es vorerst nur stundenweise erproben. Die MamaOase, ursprünglich für Mütter gedacht, kommt auch bei Papas gut an: Es melden sich mehr Paare als allein reisende Mütter an.

> Die MamaOase ist auf die ersten Lebensmonate des Neugeborenen ausgerichtet, darum sind Babys bei ihrem Aufenthalt idealerweise nicht älter als sechs Monate. Das volle Leistungspaket von wahlweise zwei oder drei Tagen kostet 820 bzw. 1’050 Franken für Mutter und Kind. Väter bezahlen 300 bzw. 370 Franken. Die MamaOase bietet Platz für maximal zehn Babys. Weitere Infos unter www.mamaoase.ch


Hat die NHL im Fokus: Eishockeytalent und Ă–KK Kunde Nino Niederreiter.


Kundenporträt

ÖKK Magazin

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Ein Kind im Sturm «El Niño» nennen die Amerikaner das Churer Eishockeytalent Nino Niederreiter. Weil er fast noch ein Kind ist und auf dem Eisfeld wirbelt wie ein Sturm. TEXT: Christoph Kohler _ _ FOTO: Markus Forte

Fussballkarrieren mögen im Garten starten. Aber Eishockeykarrieren? Bei den Niederreiters in Chur war es eine allwinterliche Tradition, im Garten den Schnee zu stampfen, zu wässern und zu warten, bis ein Eisfeld entstand. Hier lernte Nino Niederreiter mit vier Jahren Schlittschuhlaufen. Ein halbes Jahr später war er im Eishockey-Frühunterricht, zwölf Jahre später Schweizermeister mit dem HC Davos. Heute, mit 17 Jahren, gilt er als grösstes Schweizer Eishockeytalent aller Zeiten und kann in aller Bescheidenheit sagen: «Die NHL war immer mein Traum. Aber als Kind dachte ich immer, Träume erfüllen sich später.» ALLEIN IN AMERIKA __ Viele runzelten die Stirn, als Nino letztes Jahr 16-jährig die Schweiz verliess, um in einer amerikanischen Juniorenliga sein Glück zu versuchen. Allen voran die Verantwortlichen des Schweizer Rekordmeisters HC Davos, die den Burschen gerade samt Profivertrag ins Meisterteam befördern wollten – eine Ehre für jeden Schweizer Junior. Nino aber sagte nein und: «Wenn es mit Amerika schiefgeht, bin ich wenigstens um eine Erfahrung reicher.» Nun steht er schon mit mindestens eineinhalb Schlittschuhen in seiner Traumwelt, der NHL . Am 25. Juni 2010 «drafteten» ihn die New York Islanders an fünfter Stelle in der ersten Runde. Im Klartext: In den Augen der Manager der besten Eishockeyliga der Welt ist «El Niño», wie Nino in Amerika genannt wird, der fünftbeste Junior der Welt. Seitdem ist der Churer auch in der Schweiz ein kleiner Star. In Davos, wo er sich bei seinem alten Verein HCD im Sommer fit hält, grüssen ihn allenthalben Bekannte. Aus dem HCD -Restaurant ruft der Kellner «Hoi, Nino!», «Allegra», grüsst vom Parkplatz der Gastvater aus Davoser Zeiten. Er schwärmt von Ninos «festem Charakter» und seiner «unbekümmerten Offenheit».

MENTALTRAINERIN IM MÄNNERSPORT __ Ein fester

Charakter ist neben körperlicher Fitness und Talent die wichtigste Voraussetzung für eine NHL-Karriere, da sind sich die Experten einig. Denn der Leistungsdruck ist riesig: Allein bei den Islanders sitzen derzeit rund 50 Junioren im «Wartezimmer» der NHL . Die Verlockungen sind gigantisch: In der Geldmaschine NHL verdient ein Spieler, der wie Nino in der ersten Runde an fünfter Stelle gedraftet wurde, im Schnitt 3,1 Millionen Dollar im Jahr. Die Unsicherheit ist fundamental: Bis heute weiss Nino nicht, wo und mit wem er am 8. September 2010 seinen 18. Geburtstag feiern wird. Bei den Gasteltern in Portland? Oder doch allein in einem Appartement in New York? «Das entscheiden andere» ist alles, was Nino weiss. Zum Glück ist der Junge nicht nur fest im Charakter, sondern auch offen für Hilfe. Er schwört auf eine Mentaltrainerin aus Fläsch, die ihn lehrt, Rückschläge zu verarbeiten und Geist und Körper schnell wieder aufs nächste Spiel zu fokussieren. Dabei ist Mentaltraining – und dann auch noch von einer Frau! – alles andere als gewöhnlich in der rauen Hockeywelt. In der Gruppe täten Jungs und Männer immer stark, sagt Nino. «Aber im Bett bist du dann doch allein mit deinen Gefühlen.» Folgendes zum Thema Fokus: Kürzlich war Nino am wichtigsten Schauturnier Nordamerikas zu einem Penaltywettbewerb eingeladen. Er lief an, schleuderte kurz vor dem Tor seinen linken Handschuh zur Seite und überlistete rechtshändig den verdutzten Goalie. Der Junge hat Nerven! Ninos Penaltytrick unter www.oekk.ch/magazin


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