ÖKK Magazin 1/2009

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Nr. 1

März 2009

Magazin K Club K Ö e u e N ine Gutsche  Seite 11

THEMA: familie

Durchschnittsfamilie _ Kommunen _ Armutsfalle Pflegeheim


BVHFOXFJEF C[

Präsentiert von

Das Openair Festival der Schweiz fßr die ganze Familie. Musik, Märchen, spielen, zeichnen, basteln, schminken und vieles mehr. Sonntag, 7.6.09 Spiez, Seebucht Sonntag, 14.6.09 Nidau, Schlosspark Sonntag, 21.6.09 Langnau i.E., Viehmarktplatz Sonntag, 28.6.09 Olten, Schßtzenmatte Sonntag, 5.7.09 Sarnen, Seefeld Sonntag, 16.8.09 Sursee, Strandbad Sonntag, 23.8.09 Winterthur, Freibad Geiselweid

ZERT N O K R E KIND ezer m h c S i l e mit U

Burren a r a b r a te B Märlitan D‘Piratenbande erzählt:

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Tickets sind hier erhältlich: www.kinder-land.ch und Kinderland Ticket-Line 0900 000 334 (CHF 1.-/Min.) Tickets sind auch an den lokalen Vorverkaufsstellen oder an der Tageskasse erhältlich. Das Kinderland Ăśffnet seine Tore jeweils 13.30–18.00 Uhr. Mehr Infos unter www.kinder-land.ch

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Inhaltsverzeichnis

Editorial

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Schweizer Familien THEMA:

Familie

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06 thema Durchschnittsfamilie, gibt’s das? _ Eine Kommune, zwei Meinungen 16 ÖKK Prämienverbilligung _ Klinik Valens 19 spick Die drei ??? _ Zaubertrick 26 Gesundheit Pflegefinanzierung _ Prämienanstieg 38 kundenPorträt Grossfamilie Meier

Wer heute an Familie denkt, denkt häufig auch an Scheidung. Kein Wunder: Fast die Hälfte aller Schweizer Ehen geht in die Brüche, überall lesen und hören wir vom Ende der klassischen Familie und von neuen Modellen wie der Patchworkfamilie. Dabei sind diese Modelle gar nicht so neu, sondern erinnern an die einst revolutionären Lebenswünsche der 68er. Doch ist die Familie wirklich ein Flickenteppich, wie der Name Patchworkfamilie behauptet? Vielleicht ist es wieder einmal an der Zeit, dort hinzuhören und hinzuschauen, wo es klappt, wo Menschen zusammenbleiben und Familien als Ganzes wachsen. Schliesslich ist das immer noch die (knappe) Normalität. Versuchen wir einmal, uns nicht am Besonderen zu orientieren, sondern am Normalen, am Durchschnitt. Natürlich will niemand Durchschnitt sein, aber ein bisschen Durchschnitt schadet auch nicht. Denn: Im Durchschnitt funktionieren Ehen und Familien gar nicht so schlecht. Die Durchschnittsfamilie zu finden ist freilich schwierig, das mussten wir bei der Recherche zu diesem Magazin feststellen. Denn wo Durchschnitt ist, ist immer auch Abweichung. Entdecken wir zusammen ein bisschen 08/15. Vergleichen wir uns mit der Durchschnittsfamilie. Denn ein bisschen Durchschnitt kann uns nicht schaden. Peter Werder

Impressum ÖKK Magazin / ÖKK Magazine _ vierteljährliche Publikation für die ÖKK Kunden _ 21. Jahrgang _ 1/2009  Auflage 81’000  Herausgeber ÖKK _ Bahnhofstrasse 9 _  7302 Landquart _ Telefonnummer 058 456 10 10 _  magazin@oekk.ch  Chefredaktor Peter Werder  Redaktion Brand Affairs AG _ Bernhard Widmer _ Christoph Kohler  Redaktionelle Mitarbeit Florian Leu _ Fadrina Arpagaus _  Michael Krobath _ Shima Wyss-Yazdani  Fotos Gian Marco Castelberg _ Flurina Rothenberger _ Daniel Winkler  Art Direction  Advico Young & Rubicam _ Sandra Hofacker  Korrektorat Lektorama Cadonau und Cavegn  Druck gdz AG


Frisch

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frisCH erforsCHt _ _ Von wegen Abstumpfung durchs Fernsehen! Wer regelmässig Ärzteserien wie «Grey’s Anatomy», «Dr. House» oder «Für alle Fälle Stefanie» schaut, fürchtet sich nicht weniger, sondern mehr vor einer bevorstehenden Operation als jemand, bei dem keine Ärzteserien auf dem Programm stehen. Das zeigt eine Studie des deutschen HeliosKlinikums, für die 162 Spitalpatienten vor der Operation nach ihrem Fernsehkonsum gefragt wurden. Warum steigert das Fernsehen die Furcht? Das liegt wohl an den übertrieben dramatischen Fällen in den Filmen: In den Ärzteserien wird nicht die oft banale Realität dargestellt, sondern sie zeigen zugespitzte Leidensfälle und tragische Schicksalsschläge.

frisCH gespielt _ _ Es müssen ja nicht immer Bauklötze sein: Beim Bündner Gesellschaftsspiel «Steinmannli» wachsen statt bunter Holztürme Männchen aus echtem Andeerer Gneis in den Himmel. Das Spiel für zwei bis vier Personen erfordert Geschicklichkeit, ein gutes Auge und eine grosse Portion Gelassenheit. So geht’s: Die Spieler versuchen, auf einem Sockel ein möglichst hohes Steinmannli zu bauen. Was herunterfällt, gehört dem Schuldigen. Gewonnen hat, wer zuerst keine Steine mehr hat. Wer will da nicht hoch hinaus?

> «Steinmannli», erhältlich bei tät-tat (www.taet-tat.ch). Preis: CHF 64 ÖKK verlost vier Spiele im Kreuzworträtsel auf Seite 23. Viel Glück!


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frisCH im netZ _ _ In der letzten Ausgabe hat unser Ausflugskolumnist Michael Krobath über die «Coolen Ritter» auf der Kyburg geschrieben – und schon findet sich dieser Tipp im Buch «Kids – 1001 Ausflüge für die ganze Familie». Na ja, genau genommen ist das Buch etwas älter als die Kolumne. Auf jeden Fall ist es eine prima Ergänzung dazu. Denn 1001 Ausflugstipps, da müsste der Krobath mit seiner Familie ja bis ins Jahr 2259 für ÖKK durch die Gegend kraxeln. Deshalb finden Sie, geschätzte ÖKK Versicherte, nun jede Woche einen neuen Ausflugstipp aus dem Buch «Kids – 1001 Ausflüge für die ganze Familie» auf www.oekk.ch/ausflugstipps – blendend geschrieben und praktisch wie ein paar Wanderschuhe.

www.oekk.ch/ausflugstipps

frisCH geliefert _ _ Bringdienst ist kein schönes Wort, aber praktisch

ist er schon. Zuerst kamen die Pizzas zu uns nach Haus, nun endlich sind wir beim Feinschmecker-Menü angelangt. Allerdings – ein wenig muss man noch selbst den Löffel schwingen. Doch die maximal 15 Minuten Zubereitungszeit für alle fünf Gänge investiert man gern, wenn die Schlemmerei mit einem «Duett von geräuchertem Thunfisch und irischem Rauchlachs, Gurkencarpaccio und Champagnerdressing» eröffnet wird. Gegründet wurde die Gourmet15box von zwei Jungunternehmern aus Bern. Die monatlich wechselnden Menüs kosten 47 Franken pro Person (plus Lieferkosten) und werden in der ganzen Schweiz ausgeliefert.

> Bestellungen ab zwei Personen ein bis zwei Tage im Voraus auf www.gourmet15box.ch oder telefonisch unter 031 318 15 15. Lösen Sie das ÖKK Kreuzworträtsel auf Seite 23 und gewinnen Sie mit etwas Glück ein Abendessen für fünf Personen mit fünf Gourmet15box-5-Gang-Menüs, frei Haus geliefert und im Wert von 269 Franken.


Thema  ÖKK Magazin

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Die Schweizer Durchschnittsfamilie hat ein Auto, zwei Kinder und wohnt in der Agglomeration Zürich. Aber gibt es diese Familie wirklich? Wir haben sie gesucht. Gefunden haben wir die Familie Mattes.

Fascht e Durchschnittsfamilie Ein Vergleich zwischen einer tatsächlich existierenden Familie und der statistischen Normalfamilie. text: Christoph Kohler _ _ Foto: Gian Marco Castelberg

In Wädenswil an der Rebbergstrasse steht das schweizweit Typische dem schweizweit Untypischen direkt gegenüber: auf der einen Seite ein Wohnblock aus den 1970er Jahren, auf der anderen Seite ein Bürgerhaus aus dem Jahr 1908, das zum Mehrfamilienhaus umgebaut wurde. Auf der einen Seite Rollläden und halbtransparente Tagesvorhänge, auf der anderen Seite grüne Fensterläden und Fenster ohne Gardinen. Auf der einen Seite wohnen statistisch gesehen die meisten Schweizer Familien, auf der anderen Seite wohnt die Familie Mattes. Die Familie Mattes, das sind: René Mattes, 50 Jahre alt, Cornelia Mattes, 45 Jahre alt, Valentin und Alexa, 13 und 11 Jahre alt. Übrigens sind René und Cornelia Mattes immer noch verheiratet, womit sie neuerdings wieder zur knappen Mehrheit der Schweizer Ehepaare gehören (Scheidungsrate 2007: 49 Prozent). Und wer kommt da auf leisen Pfoten? Rosina, die fünfjährige Katze der Mattes. Typisch, denn die meisten Schweizer Familien haben ein Haustier, wobei Katzen mit Abstand am beliebtesten sind (26 Prozent aller Schwei-

zer Haushalte). Woher wir solche Dinge wissen? Aus unzähligen Erhebungen und Statistiken. Schliesslich ist die Familie das Rückgrat der Gesellschaft, weshalb sie von einem Dutzend Bundesämtern erforscht wird. Und sie ist die sozial umfassendste Konsumentengruppe, weshalb sich Privatunternehmen und Marktforschungsinstitute an der Familiendurchleuchtung rege beteiligen. Nie in der Geschichte kannte man die Familie besser als heute. Mattes gegen Müllers __ Aufgrund dieser Daten-

fülle lässt sich heute die Schweizer Familie modellieren. Sie heisst der Namenshäufigkeit entsprechend Müller, und sie ist, wie niemand sein will: typisch und durchschnittlich. Aber aufgepasst! Wer dreilagiges WC-Papier daheim auf der Toilette hat, ist auch Durchschnitt. Was aber unterscheidet die Mattes von der statistischen Durchschnittsfamilie, den Müllers? Typischerweise haben auch die Mattes zwei Kinder, die wie bei Müllers 2,5 >


Typisch: zwei Kinder, die Katze. Untypisch: das Sofa, der Parkettboden.


Thema

ÖKK Magazin

Jahre auseinanderliegen. Wenigstens haben die Mattes darauf geachtet, den Kindern untypische Namen zu geben: Valentin und Alexa. Wären die Kinder der Müllers im gleichen Alter, hiessen sie Lucas und Laura. Typisch ist wiederum, dass Mama Mattes kocht, wenn Valentin und Alexa mittags aus der Schule kommen. «Der Haushalt ist zu 90 Prozent meine Sache», sagt Cornelia Mattes. Damit liegt sie sogar 10 Prozent über dem Durchschnitt bei der Arbeitsteilung im Haushalt zwischen Frau und Mann. «Aber Mami, wir Kinder helfen doch auch mit!», bemerkt Valentin. Interessant, denn über den Anteil der Kinderarbeit im Haushalt fehlt eine Statistik.

das liebe geld __ Den mangelnden Arbeitseifer im Haushalt kompensiert Ehemann René freilich damit, dass er als Mann für den Haupterwerb der Familie sorgt – auch das ist typisch. Als Abteilungsleiter bei der Swiss erreicht er ein monatliches Einkommen, das deutlich über dem Monatsverdienst von Herrn Müller liegt, der mit seinen 40 Jahren 6’650 Franken verdient. Trotzdem fährt Herr Mattes mit der Bahn zur Arbeit und nicht mit dem Auto. Denn die Mattes haben gar kein Auto – im Gegensatz zu 95,1 Prozent der Schweizer Familien mit vier Personen. Ins Berufsleben ist auch Frau Mattes vor sieben Jahren wieder eingestiegen. Mit ihrem 50Prozent-Job als Sachbearbeiterin arbeitet und verdient sie gleich viel wie Frau Müller (monatlich 2’200 Franken). Aufs Taschengeld der Kinder hat der überdurchschnitt>

Ausblick aus der Wohnung der Mattes’: die häufigste Wohnform von Schweizer Familien, ein Mehrfamilienhaus aus den 1960er Jahren.


Wer wohnt hier? Stefan Zwicky ist Architekt, Innenarchitekt und Wohnraum-Deuter beim «NZZ Folio». Wie schätzt er die Wohnung der Mattes’ ein, ohne die Familie zu kennen? In dieser geräumigen Altbauwohnung hat sich eine mehrköpfige, musikalische Familie eingenistet. Den Stühlen und Tripp-Trapp-Sitzgelegenheiten nach zu urteilen, könnte es sich um eine vier- oder fünfköpfige Familie mit Kleinkindern handeln. Aber spielen Kleinkinder Geige und Schlagzeug? Wegen des Einbauschranks im Wohnraum, vor allem aber wegen der Fischgrat-Parkettböden könnte dieses Haus aus dem späten 19. Jahrhundert stammen. Dass es sich um eine Behausung der gehobenen Wohnklasse handeln könnte, darauf weist das dekorative Bodenmuster des Esszimmers aus einer hellen und einer dunklen Holzart hin. Als Ganzes lässt die Typologie des Hauses auf eine (ehemals?) ländliche Umgebung schliessen. Die Aussicht zeigt allerdings typische Schweizer Agglomerationsarchitektur. Der Bauboom der 1970er Jahre ist dem heute vielleicht mittelgrossen Ort arg auf den Leib gerückt. Die Fensterrahmen verraten eine unlängst erfolgte Renovation. Leider wirken diese Fenster etwas unecht, sind doch die Streben nur vorgeblendet. Etwas steril wirkt die Farbe Weiss an Wände, Decken, Türen, Fenstern, Heizkörpern. Vor allem im Esszimmer fällt dies auf, wo ausser Esstisch und Stühlen kein weiteres Möbel zu sehen ist: Sind die Bewohner protestantisch, oder hat man sich noch nicht ganz eingerichtet? Eine Pendelleuchte oder ein Milieu-Teppich könnten zusätzliche Wohnqualität schaffen. Wohltuend hingegen wirkt der Möbelmix – vor allem im Wohnzimmer. Der Fauteuil «Wink» von Cassina kombiniert mit dem Biedermeiersofa und den darauf liegenden Kissen und Plaids – das sind erfrischende Gegensätze. Hier wird auch mit tief gesetzten Lichtpunkten gespielt, was die Wohnatmosphäre weiter optimiert.

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liche Wohlstand der Mattes übrigens keinen Einfluss: 30 Franken pro Monat gibt’s für den 13-jährigen Valentin (Durchschnitt bei 12- bis 13-Jährigen: 27.10 Franken), 20 Franken für die 11-jährige Alexa (Durchschnitt bei den 10- bis 11-Jährigen: 16.20 Franken). Dafür fliegt die Familie zweimal jährlich in die Ferien, zum Beispiel nach Namibia. Dagegen besteigen Müllers im Schnitt nur einmal im Jahr den Flieger. Gesunde Ernährung, viel Sport __ Beim Zvieri stellt

Frau Mattes den Kindern selbst gemachte Prussiens und Frischobst auf den Tisch. Vielleicht hat sie davon gehört, dass der Früchtekonsum bei Jugendlichen seit zehn Jahren rückläufig ist. Das Abendessen – ein Steinpilzrisotto mit grünem Salat – bestätigt Frau Mattes’ Willen, gesund und frisch zu kochen. Den Trend zu Convenienceprodukten macht sie nicht mit, eine Mikrowelle fehlt in

der Küche. Niemand in der Familie ist übergewichtig. Und das unterscheidet wenigstens Herrn Mattes von 58 Prozent seiner Altersgenossen. Fast würde man meinen, die Familie Mattes sei besonders. Doch weil es recht kalt ist in diesen Tagen, dreht Frau Mattes am Nachmittag das Danfoss-Ventil des Röhrenradiators im Wohnzimmer auf. Und das ist nun wieder sehr typisch: Keinen Heizungstyp gibt es öfter in Schweizer Stuben als den Röhrenradiator mit Danfoss-Ventil. > Quellen: www.bfs.admin.ch, www.beobachter.ch, www.jvm.ch/wohnzimmer


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Friedenspfahl mit von Kindern gefertigten F채hnchen.


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Kommune heute Auf Schloss Glarisegg am Bodensee wohnen, tanzen, kochen und schwitzen 35 Menschen. Eine Mutter und eine Tochter erzählen von ihren Erfahrungen in einer etwas anderen Familienform: der Kommune. Protokoll: Florian Leu _ _ Foto: Daniel Winkler

Vor dem Haus f lattern Fähnchen, im Garten wölbt sich ein Schwitzzelt. So sehen sie aus, die Kommunen von heute, hervorgegangen aus den Lebensidealen der 68er-Bewegung. Sie nennen sich nicht mehr «Kommunen», sondern «Gemeinschaften». Sechs Jahre jung ist die Gemeinschaft von Schloss Glarisegg am Bodensee. 25 Erwachsene und 10 Kinder leben dort, essen vegetarisch, veranstalten Feste, bieten Gästezimmer an und Seminare wie «Ursprüngliches Spielen» oder «Einführung in die spirituelle Massage». Hier lebt auch die fünfköpfige Familie Tulinski. Mutter Katrin ist Wirtin, Tochter Lona steht vor der Matur. >


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Katrin Tulinski, 50:

«15 Jahre lang habe ich gesucht, bin um die Welt gereist, um Leute zu treffen, die in Gemeinschaften leben. Ich wollte herausfinden, ob es mir dort gefällt. Schliesslich bin ich nach Portugal geflogen, um die legendäre Kommune von Tamera zu sehen. Man kann auch sagen: Ich bin hingeflogen, um einen Prospekt zu holen. Denn in Tamera hatten die Leute von Schloss Glarisegg eine Broschüre hinterlegt. Darin blätterte ich, wurde neugierig. Bald stand ich hier in der Küche und rüstete und raffelte einmal die Woche zur Aushilfe. Ich kam immer öfter, dann zogen meine Tochter Lucy und ich hier ein. Mein Mann und unsere zwei anderen Töchter blieben in Uetikon, ein Jahr später kamen auch sie. Weil keine Wohnung frei war, wohnten wir zunächst über alle Gebäude verteilt, wie in einem überbuchten Hotel. Mein Vater hat mich als Kind mit in die USA genommen. Was mir gefiel: mit Leuten locker reden zu können, ohne sie zu kennen. Und der Sinn für Gemeinschaft, sei es im Kirchenchor, sei es am Barbecueabend. Als ich zwölf war, kehrten wir zurück und zogen in einen Wohnblock. Mit den Nachbarskindern hatte ich bald eine Bande beisammen. Wir sind ständig herumgezogen. Doch im Gegensatz zu Amerika lugten die Erwachsenen hier häufig misstrauisch hinter den Gardinen hervor. Seither suchte ich nach etwas anderem. Ich wollte wissen, wie

vielfältig Menschen leben und sich entwickeln, wie offen und ehrlich sie miteinander wohnen können, ohne sich zu streiten. Seit fünf Jahren bin ich auf Schloss Glarisegg. Die meisten meiner Freundinnen leben weiterhin in gewöhnlichen Wohnungen. Wenn ich nach einem Besuch bei ihnen heimkomme, atme ich auf: Wie schön, dass wir diesen Ort gefunden haben! Viele Familien leben isoliert und träumen von der Geborgenheit einer Gemeinschaft. Allerdings unterschätzen viele den Aufwand. Erstens arbeitest du oft freiwillig, zweitens nimmst du an vielen Sitzungen teil – das sind schnell zehn Stunden die Woche. Drittens zahlst du einen Investitionsbeitrag, wirst Mitglied der gemeinsamen GmbH. Und viertens ist die Miete teuer, obwohl Steckborn am Rand der Schweiz liegt. Du arbeitest emotional ständig an dir, fühlst dich in andere ein. Das ist lehrreich, aber auch anstrengend. Wenn du Kinder hast, machen die in der Schule möglicherweise eine harte Zeit durch, weil die Mitschüler den Dorfklatsch mitmachen und meinen, wir von der Gemeinschaft seien irgendwelche Spinner. Als ganze Familie unternehmen wir selten etwas. Die Familienmitglieder trennen sich früh am Morgen und kommen spät zurück. Deshalb bemühe ich mich, sonntags gemeinsam mit meiner und anderen Familien von hier Znacht zu essen, damit wir wenigstens einmal die Woche beisammen sind. Nur manchmal paddeln wir mit Hund und Familie auf dem Untersee ans deutsche Ufer und blicken zurück. Wenn ich dann unser Haus auf der anderen Seeseite sehe, dann könnte ich einen Luftsprung machen vor Freude. Ich bin angekommen.»


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Lona Tulinski, 20:

«Ich bin oft von zu Hause abgehauen. Mal für Wochen, mal für Monate. Da lebte ich bei einem Freund in Zürich, besuchte die Schule, wenn ich Lust hatte, und hing sonst auf der Strasse herum. Als ich dann zurückkam, drehten mir meine Eltern keinen Strick, schnitten keine bedenklichen Gesichter – obwohl sie sehr gelitten hatten. Früher: Da war ich dick und unbeliebt, da habe ich mich geschämt für meine Familie. Die Kinder von der Schule haben mich in Grund und Boden gemobbt. Dann zogen wir um und ich erfand mich neu, verlor Gewicht, legte an Selbstachtung zu. Mit 15 Jahren kam ich nach Glarisegg und fühlte mich sofort wohl. Zwei Freundinnen habe ich hier kennengelernt, sie sind mir sehr nah, doch leider sind sie vor einiger Zeit weitergezogen. Wir schreiben oder telefonieren selten, doch denke ich oft an sie, und sie tun es auch. Das weiss ich. Auch die anderen Leute hier sind mir über die Jahre ans Herz gewachsen, selbst wenn ich und meine Schwestern nicht wirklich in die Gemeinschaft eingebunden sind. Richtig beteiligt sind nur meine Eltern. Unsere Familie ist hier richtig zusammengewachsen, wir haben uns noch mehr schätzen gelernt. Wir haben hier so viele gute Gespräche miteinander, vielleicht auch deshalb, weil die Umgebung stimmt: zu den Füssen der See, im Rücken das Schloss, im Bauch die feinen vegetarischen Speisen aus der Gemeinschaftsküche. Ich will später auch in einer Gemeinschaft leben. Das Ganze müsste aber weniger kapitalistisch sein, ohne Seminare und Gästezimmer. Ich will frei sein von allem, von der Eifersucht, vom eigenen Ego, von gesellschaftlichen Regeln, die sich überlebt haben. Es soll eine Gemeinschaft sein von Leuten, die sich nicht einfach mit der Welt abfinden, sondern sie verändern wollen. Eine Gemeinschaft, die jeden aufnimmt, der einen neuen Weg gehen will: ein Heimathafen für jeden Aktivisten und Friedensarbeiter. Der Plan ist der: Jetzt mache ich die Matur, dann verdiene ich Geld. Danach reise ich mit Freunden um die Welt, und wenn wir zurück sind, setzen wir uns hin und picken aus unseren Erfahrungen das Beste raus, kaufen einen Hof mit Land und führen ein volles Leben. Wir werden einzigartig sein. Und glücklich.»


Unternehmen

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Wussten Sie, dass … … Versicherte, deren steuerbares jährliches Einkommen eine bestimmte Höhe nicht übersteigt, Anspruch auf eine Verbilligung ihrer Krankenkassenprämien haben? Zur Minderung der finanziellen Belastung können Beiträge zur Verbilligung der Krankenversicherungsprämie beantragt werden. Unter www.oekk.ch/praemienverbilligung finden Sie Ihre für die Prämienverbilligung zuständige kantonale Stelle. Prüfen Sie, ob Sie Anrecht auf eine Ermässigung haben. Wie Sie sonst noch Prämien sparen können, erfahren Sie unter www.oekk.ch/sparen. Bei Fragen sind wir gerne für Sie da: 0800 838 000.

Umzug im Tessin Die Agentur Sottoceneri ist umgezogen. Seit dem 9. Februar 2009 finden Sie die Agentur an der Via alla Sguancia 5 in Pazzallo, Lugano. Samuele Donnini, Leiter Gebiet Ticino, und sein Team freuen sich auf Ihren Besuch in den neuen Räumlichkeiten.


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Neue KIMI Kinderkrippe in Baar ZG Immer noch mangelt es schweizweit an rund 33’000 Krippenplätzen für Kleinkinder. Nun fehlen bald ein paar weniger. Denn ÖKK baut das Angebot an KIMI Kinderkrippen aus. Zu den bisherigen Standorten am Flughafen Zürich, in Thayngen SH und in Bassersdorf ZH kommt am 14. April die KIMI Kinderkrippe in Baar ZG dazu. Dort, am äussersten Siedlungsrand, sind die Kinder nahe an der Natur, spazieren täglich mit den Betreuerinnen Richtung See oder Neuhof, wo sie oft das erste Mal einen Bauernhof so richtig nah erleben können. Und für die Regentage soll durch das Engagement von ÖKK bald auch noch ein Gumpizimmer entstehen. Da hüpft das Kinderherz vor Freude! Interessieren Sie sich für einen Krippenplatz für Ihr Kind? Weitere Informationen finden Sie unter www.oekk.ch/kimi

ÖKK – neu auch am Fusse des Pilatus ÖKK wächst auch in diesem Jahr: Im März wird eine

Agentur in Luzern eröffnet. Somit zählt das Agenturnetz von ÖKK nun 41 Standorte. Die Agentur wird von einem dreiköpfigen Team betreut und hat ihren Sitz im Zentrum der Stadt Luzern an der Obergrundstrasse 44. Rolf Albisser ist Leiter des neuen Marktgebietes Zentralschweiz. Sie sind in der neuen Agentur herzlich willkommen.


Partner

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Klinik Valens

Besser leben dank Rehabilitation Operationen an unserem Bewegungsapparat haben häufig längere Rehabilitationen zur Folge. Nach sehr komplizierten Eingriffen konnten ÖKK Versicherte schon früher die renommierte Spezialklinik Valens besuchen. Seit eineinhalb Jahren haben ÖKK Versicherte die Möglichkeit, auch nach Routineoperationen – wie beispielsweise das Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks – von den Spitzentherapien in Valens zu profitieren. Dieses Angebot entstand durch einen exklusiven Vertrag zwischen der Klinik Valens im St. Galler Oberland und ÖKK . Voraussetzung einer stationären Rehabilitation in der Klinik Valens ist, dass das Bedürfnis ausgewiesen ist. Wie sehr innovative und moderne Therapien zur nachhaltigen Steigerung der Lebensqualität beitragen, zeigt das Beispiel des 69-jährigen Bauern und ÖKK Kunden Philipp Zindel, der wegen einer Arthrose letztes Jahr ein neues Kniegelenk erhalten hat und danach zur Rehabilitation in der Klinik Valens war. Herr Zindel, warum haben sie letztes Jahr das rehabilitationszentrum klinik Valens besucht?

Nach der Operation an meinem linken Kniegelenk zeigte sich, dass eine Rehabilitation notwendig war. Die Zu-

weisung nach Valens hat das behandelnde Spital vorgenommen. Dank der Partnerschaft zwischen ÖKK und der Klinik Valens erhielt ich eine fachgerechte Behandlung und Therapie. Wie zufrieden waren sie mit ihrem aufenthalt in der klinik Valens?

Ich war überrascht, wie schnell mein linkes Knie in den drei Wochen beweglicher wurde, wie rasch die Schmerzen verschwanden. Grund dafür war sicher das umfassende Therapieangebot mit Physiotherapien und Bewegungstherapien im Wasser und im Geräteraum. Der Therapieraum war etwa 150 Meter von meinem Zimmer entfernt, also wurde ich quasi zur Bewegung gezwungen. Wie geht es ihnen heute?

Ich komme gerade aus meinen Reben, die ich zurückgeschnitten habe. Ich bin Bauer. Wenn ich nicht in meinen Reben arbeiten könnte, würde mir im Leben viel fehlen. Ich bin froh, dass die Medizin heute so fortschrittlich ist und einem Mann mit 69 Jahren noch so viel Lebensqualität ermöglicht. > www.klinik-valens.ch


Buch Das Buch zum Film Justus, Peter und Bob berichten vom Filmdreh und lüften das Geheimnis, das sich hinter den Kulissen verbirgt. Mit Bauanleitungen für Detektivutensilien und tollen Tipps fürs eigene Detektivbüro! Barbara van den Speulhof, Die drei ??? – Das verfluchte Schloss – Am Filmset, Kosmos Verlag, CHF 19.10, EUR 7,95

sgabe Mit diesel Au ig Spass! habt ihl licht

Kino Die drei ??? lüften ein Geheimnis Ein geheimes Video führt Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews, besser bekannt als die drei ???, in ein verlassenes Schloss. In diesem spukt es gewaltig. Der Geist eines verstorbenen Eisenbahnindustriellen treibt sein Unwesen. Welches Geheimnis verbirgt sich wirklich hinter der Spukgeschichte? Plötzlich taucht ein alter Bekannter auf … «Die drei ??? – Das verfluchte Schloss», ab 19. März im Kino

hten ur: «Möc Der Coiffe cke behalten, tirnlo Sie ihre S Kundin: me?» Die der a D meine uf gt!» Dara «Unbedin ut, dann packe «G Coiffeur: en ein!» n Ih ie s ich

w V e lz

ic k t !

«Papa, Eisenba weisst du, we lche hn die gr spätun g hat?» össte Ver– «Nein Sohn. W , mein e die, die lche denn?» – «Na, d Jahr zu u mir schon v origes Weihna chten v sproche ern hast! »

Was sonst noch los ist im März Comic-Festival Vom 28. März bis 5. April ist in Luzern das Internationale Comix-Festival «Fumetto». www.fumetto.ch

Ausstellung: Licht Licht in einer Flasche einfangen, die Plasmatechnik kennenlernen und Experimente mit Licht durchführen in der Sonderausstellung «Licht.Kunst.Werke» bis 12. Juli im Technorama Winterthur. www.technorama.ch


Zei t zu m

! n r e Za u b mit ein paar r e u a h c s u Z ine en Verblüffe de wirkungsvoll r e b a , n e h c einfa ! Zaubertricks

Der Zauberknoten Du brauchst: Ein Stück Seil (ca.

m)

Der Trick: Du präsentierst deinen Zuschauern ein Stück Seil, das du in deiner linken Hand hältst. Mit der rechten streifst du es ein paarmal nach unten glatt. Alle können sehen: Kein Knoten ist in dem Seil. Nun nimmst du das untere Ende des Seils und legst es ebenfalls in deine linke Hand. Du verkündest: «Ich werde nun einen Knoten ins Seil zaubern!» und schwingst die Hand mit dem Seil ein paarmal durch die Luft. Beim letzten Mal lässt du ein Ende los, das Seil hängt wie zuvor aus deiner Hand. Und unten ist ein Knoten drin!

Wel S siche PICKt, is t l kein Flosc h!

Zw sich. ei Knabe n prü S nur, agt der eine: geln gleic h ho Brud «War le e sen!» r, der ist ich mein te f «War Sagt der ast er wa en chande te nu mein r r en V , gleich h e: a er wa chse ter, der is ole ich n!» t sch on

Die Vorbereitung: Vor der Vorstellung hast du ins eine Ende des Seils einen Knoten gemacht. Wenn du das Seil aus der Tasche ziehst und während du es deinen Zuschauern zeigst, bleibt der Knoten in deiner Hand verborgen. Beim Loslassen hältst du dann das andere Ende des Seils fest – und der Knoten fällt nach unten! Das solltest du kräftig üben.

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Wer errät, was gleich passiert? Du brauchst: einen glatten (Zauber-)Stab, Faden (ca. 1 m lang), einen leichten und einen schweren Gegenstand (z.B. Streichholzschachtel und Schlüsselbund oder Kuscheltierchen und alte Tasse)

«Was passiert denn jetzt?», fragen sich deine Zuschauer. Du holst einen stabilen Faden hervor. Ans eine Ende knotest du einen dickenSchlüsselbund. Ans andere Ende eine leere Streichholzschachtel. Oder, noch spektakulärer: Du nimmst eine alte (!) Tasse und ein kleines Kuscheltier. Nun hältst du einen glatten Stab (z.B. einen Besenstiel) ausgestreckt vor dich. Du nimmst die Schnur am leichten Ende und legst sie so über den Stab, dass der Schlüsselbund oder die Tasse ein kleines Stück herabhängen. Nun fragst du deine Zuschauer: «Na, was passiert jetzt, wenn ich das Ende des Fadens loslasse?» – «Die Tasse fällt herunter und zerbricht!», werden alle sagen. Du wettest dagegen.

Dann lässt du los. Die Tasse fällt … nicht herunter! Denn der Faden wickelt sich blitzschnell um den Stab! Darauf musst du achten: Der Stab darf nicht zu rauh sein. Halte den leichten Gegenstand immer ein kleines Stückchen unterhalb des Stabs. Probiere den Trick, bis er funktioniert.

Drudel Was siehst du hier?

Schwacher Vogel, starker Wurm!

tzt sich guru kra n ä K s a D h. am Bauc s in ständig te if lich gre Schliess tel, zieht das eu : seinen B or und schimpft v r e g esa t, Junge h ich dir g e b a h ft «Wie o l keinen im Beute st?!» dass du soll k essen Zwiebac

ein Ich bin rter e b u a z r ve i! Papage

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Der Lehrer frag t Claudio: «Was ist dein Lieblingstier?» Claudio antwortet: «E in Huhn. Knusprig gebr aten und scharf gewürzt .»

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Uhrenliebhaber Willi Glock hat zwei alte Uhren in seiner Stube. Beide haben ein Schlagwerk, das zu jeder vollen Stunde die Uhrzeit schlägt: ein Schlag für ein Uhr, zwei Schläge für zwei Uhr bis zu zwölf Schlägen für zwölf Uhr. Beide Uhren gehen ganz genau. Doch die goldene Uhr schlägt die Stunden genau doppelt so schnell wie die silberne. Herr Glock schläft in seinem Wohnzimmer ein. Als er wieder erwacht, hört er gerade noch, wie beide Uhren einmal gleichzeitig schlagen. Dann schlägt die silberne noch zweimal allein. Wie viel Uhr ist es da?

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Es ist fünf Uhr! Die erste Stunde schlugen beide gemeinsam: ging/gong – dann schlug nur die schnellere, goldene: ging – dann wieder beide: ging/gong. ging. ging/gong (Hier ist Herr Glock erwacht). gong. gong. Fünfmal ging und fünfmal gong. Mitgekommen?

DM-CA0902

Ausschneiden und einsenden an:


Gesundheits-Kreuzworträtsel Reizleiter im Körper

Netzhaut Schutz tätig; des für wirksam Auges Wunden

1Netzhaut

Reizleiter

des Auges

kräftiges im AuftraKörper gen von Salben

Schutz tätig; für wirksam Wunden

Körperflüssigkeit

Teil der Hand

seelischer Schock

Lehre vom Herzen (Med.)

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Knorpel im Kniegelenk

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Arznei; Heil-

Ort mit Heilquellen

Massage

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Ort mit Heilquellen

Kanüle für Narkosezwecke

unempfänglich, gefeit unempfänglich, gefeit

Nervenzentrum

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Nervenzentrum

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ärztärztliches liches InstruInstrument ment

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Sinnesorgan

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Sinnesorgan

veraltet: Hafen; Zufluchtsort

zusammenzusamstellen menstellen

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der Tollkirsche

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Heilbehandlung

Hast, fieberhafte Eile

giftiges Alkaloid der Tollgiftiges kirsche Alkaloid

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Kanüle für Narkosezwecke

Hast, fieberhafte Eile

heftiger Kopfschmerz

Massage kunde

Tonlosigkeit der Stimme

Heilbehandlung

heftiger HauptKopf-schlagschmerz ader

Knorpel im Kniegelenk

bindung

Tonlosigkeit der Stimme

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Erkältungssymptom

Erkältungssymptom

Entbindung

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Körperflüssigkeit

Teil der Hand

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Arznei; Heilkunde

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seelischer Schock

Lehre vom Herzen (Med.)

1 kräftiges Auftragen von VerbinSalben

Verbindungsgang (Anat.)

ÖKK Magazin

veraltet: Hafen; 8 Zufluchtsort Körperteil,

Körperteil, Gliedmasse

Gliedmasse

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Arznei-mittelmittelform form (Mz.) (Mz.)

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Wir gratulieren den gewinnerinnen und gewinnern des letzten gesundheits-kreuzworträtsels. Das Lösungswort lautete «TIEFSCHLAF».

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Senden Sie das Lösungswort per E-Mail an magazin@oekk.ch oder per Post an ÖKK Magazin, Bahnhofstrasse 9, 7302 Landquart, Stichwort «Kreuzworträtsel». Mit etwas Glück gewinnen Sie als Hauptpreis einen Gutschein von der Gourmet15box im Wert von CHF 269.– (siehe Seite 5), sowie als 2. bis 5. Preis ein «Steinmannli»-Spiel (siehe Seite 4 ). Einsendeschluss ist der 30. April 2009.


Club

ÖKK Magazin

Zwei Löwenbabys – ob sie überleben? Zoo ZÜRICH

Freudige Überraschung im Zoo Zürich: Das Löwenweibchen Joy hat am 3. Februar 2009 zwei gesunde Junge zur Welt gebracht. Ein drittes Tier wurde von der Mutter nicht angenommen und musste eingeschläfert werden. Bei erstgebärenden Löwenweibchen wie Joy ist eine gesunde Entwicklung der Jungen besonders heikel, doch zeigte sich Zookurator Robert Zingg bei Redaktionsschluss optimistisch: «Die Kleinen trinken genug Muttermilch und legen an Gewicht zu.» Die Chancen stehen also gut, dass der Zürcher Zoo nun eine neue Hauptattraktion hat. Doch Neuigkeiten gibt es auch sonst im Zürcher Zoo. Zum Beispiel das neue «Afrikanische Gebirge», wo einem beim Eintritt ein trockener Wind den Kopf zerzaust – ein lustiges Gefühl, war man doch eben noch in der tropischen Masoala-Regenwald-Halle und hat sich den Schweiss von der Stirn gewischt. Der Zoobesucher ist heute auch ein Klimazonenhüpfer. Auf den ersten Blick ist das neue «Afrikanische Gebirge» nur eine karge Felslandschaft. Doch in diesem Revier, das dem SemienNationalpark im Norden Äthiopiens nachgebildet ist, leben Nubische Steinböcke, Klippschliefer und Dscheladas. Dscheladas? Das sind Blutbrustpaviane.

Den Link zum Video der Löwengeburt fi nden Sie unter www.oekk.ch/magazin

> www.zoo.ch

Lebensräume erforschen NATURAMA AARGAU

möchten sie den Zoo Züric h, den Zoo b tierpark golda asel, den u oder das n aturama besu Ökk bietet ih chen? nen verschie dene Vergün an. die angeb stigungen ote finden sie im Ökk Club in diesem Ök booklet k magazin au f seite 11. Wei e xemplare er tere halten sie be i ihrer Ökk a oder bestelle gentur n sie unter w w w.oekk.ch/c lub

Das Naturama in Aarau ist kein Zoo, sondern ein Museum. Gähnen jetzt die Kinder? Nein, im Gegenteil: Auf drei Stockwerken führt die Dauerausstellung durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Lebensraums Aargau und macht Lust darauf, später mit offeneren Augen durch die Natur zu streifen. Regelmässige Exkursionen, wechselnde Sonderausstellungen und die angegliederte Mediothek vermitteln Hintergrundwissen und wecken die Neugierde junger und nicht mehr ganz junger Forscher. > www.naturama.ch


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Wo Bären und Wölfe sich gute Nacht sagen NATUR- UND TIERPARK GoLDAU

Kinder lieben am Tierpark Goldau zwei Dinge ganz besonders: den Abenteuerspielplatz und das Freigehege, wo sie Tiere streicheln und füttern dürfen. Glücklich sind im Tierpark auch die Bären und Wölfe, wird im Juli doch ihre neue Gemeinschaftsanlage eröff net. Dann können die Raubtiere Seite an Seite ihrer Lieblingsbeschäftigung, der Weibchensuche oder dem Bachforellenjagen, nachgehen. Für solcherlei Treiben sind die erst ein Jahr alten Syrischen Braunbären Arko und Takis wohl noch zu klein: Dafür haben sie in der neuen Anlage noch mehr Platz zum Spielen. > www.tierpark.ch

Schau mir in die Augen, Langhals Zoo BASEL

Jedes Jahr das gleiche Schauspiel: An Ostern purzeln im Basler «Zolli» die Geisslein auf die Welt. Weniger turbulent, dafür umso gediegener geht’s bei dem neuen Schneeleopardenpärchen Mayhan und Pator zu, das seit Anfang Jahr in Basel stolz im Gehege auf und ab promeniert. Am besten tun wir es den beiden gleich: Die wunderschöne Gartenanlage des Zoos lockt besonders im Frühling zum Lustwandeln. Anfang April wird dann auch das neue Giraffengehege eröff net. Neuerdings führt oben am Gehege ein Weg vorbei – so können Besucher den langhalsigen Schönheiten direkt in die Augen schauen. > www.zoobasel.ch


Gesundheitsreportage

ÖKK Magazin

Gepflegte Gesellschaft Wir werden immer älter. und die pflegekosten, die auf uns, staat und krankenkassen zukommen, immer höher. Wer soll das bezahlen? bislang fast zur Hälfte wir selbst. TExT: Fadrina Arpagaus _ _ FoTo: Gian Marco Castelberg

Hirlanda Jud ist 96 Jahre alt, doch wenn sie aus ihrer Vergangenheit erzählt, verwandelt sie sich wieder in das kleine Mädchen oder das junge Postfräulein in einem Bündner Bergdorf. Ihr verstorbener Mann kommt in ihren Gedanken nicht mehr vor. Hirlanda Jud ist gedanklich auf dem Weg zurück in ihre Jugendjahre, auch wenn ihr Leben kaum noch etwas von jugendlicher Leichtigkeit hat. Seit drei Jahren lebt Hirlanda Jud auf der Pflegestation eines Churer Altersheims. Dort ist ihr Aufenthalt mit der Zahl 4a taxiert, dem Grad ihrer Pflegebedürftigkeit gemäss BESA , dem BewohnerInnen-Einstufungs- und Abrechnungssystem. Die Werte reichen von 0 bis 4c, das heisst: Frau Jud ist schwer pflegebedürftig. Sie braucht Helfer und Hilfen fast immer und überall, seien es die Pflegerinnen, die ihr beim Waschen, Anziehen und Essen die Hände führen, sei es der Rollstuhl, ohne den sie ans Bett gefesselt wäre. Und das kostet. Kann Hirlanda Jud sich das leisten? Und wenn ja, wie lange?

armutsfalle pflegeHeim __ Ihr Leben lang hat sich

Hirlanda Juds Mann um die Finanzen gekümmert. Vor seinem Tod hat er ihr noch ein Vorsorgekonto mit 250’000 Franken eingerichtet. Frau Juds Aufenthalt im Pflegeheim kostet monatlich 5’850 Franken für Unterkunft, Verpflegung und Reinigung; 900 Franken Zuschlag für das Einzelzimmer; hinzu kommen all die Dinge, die ihr in Rechnung gestellt werden wie Coiffeur 72 Franken, Besucheressen 13 Franken, MenalindKörperlotion, 500 ml, 8.40 Franken, TV-Anschluss 15 Franken. Ein Monat kostet sie insgesamt über 8’000 Franken. Auf der Habenseite von Hirlanda Jud stehen hingegen: 2’400 Franken als Beitrag der Krankenkasse an die Pflegekosten, 1’878 Franken AHV-Rente, 912 Franken IV-Hilflosenentschädigung schweren Grades. Das heisst: Etwa 3’000 Franken pro Monat oder 36’000 Franken pro Jahr sind nicht durch Rente und staatliche Zusatzleistungen gedeckt. Die Rechung ist schnell >


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Gesundheitsreportage  ÖKK Magazin

gemacht: In sieben Jahren ist das Vorsorgekonto aufgebraucht. Für Hirlanda Jud beginnt also ein Wettlauf mit der Zeit. Das Problem ist: Hirlanda Jud besitzt noch ein Haus und ein paar Flecken Land. Daher hat sie kein Anrecht auf Ergänzungsleistungen, die der Staat zur Deckung der Lebenskosten von Pflegebedürftigen zahlt, falls das Einkommen nicht ausreicht. Kommt es so weit, dass ihr Vermögen aufgebraucht ist, müsste sie ihr Haus verkaufen – im Alter von 100 Jahren. «Es kommt vor, dass ältere Menschen für das Pflegeheim ihr Wohneigentum veräussern müssen, weil sie aufgrund dieses Besitzes keine Ergänzungsleistungen erhalten», bestätigt Klara Reber, Copräsidentin des Schweizerischen Seniorenrates. Sozialhilfe hingegen beanspruchen Menschen im AHV-Alter selten, weil Ergänzungsleistungen, kantonale Beihilfen und Gemeindezuschüsse in der Regel die Kosten decken. Wer allerdings sein Vermögen vorzeitig verschenkt und somit selbstverschuldet arm im Alter ist, verwirkt den Anspruch auf solche Ergänzungsleistungen. Dann bleibt wirklich nur noch die Sozialhilfe. Eine neue Pflegefinanzierung __ Trotzdem: Dass es

nicht sein darf, dass sich betagte Menschen um die Finanzierung ihrer letzten Jahre sorgen müssen, darüber sind sich Politiker, Krankenkassen und soziale Institutionen einig. Im Juni 2008 hat das Parlament nach jahrelangem Ringen eine neue Pflegefinanzierung verabschiedet, die frühestens Mitte 2009 in Kraft treten wird. Die wichtigste Neuerung: Nur noch 20 Prozent des höchsten Pflegebeitrags der obligatorischen Krankenversicherung, also rund 7’300 Franken, dürfen auf die Pflegebedürftigen abgewälzt werden. Rund 55 Prozent der Kosten zahlen wie bis anhin die Krankenkassen, für den Rest sollen nun die Kantone aufkommen. Neu ist ausserdem, dass bei den Ergänzungsleistungen die Vermögensfreigrenzen angehoben werden, das heisst: Alte Menschen dürfen in Zukunft rund 50 Prozent mehr Vermögen haben, ohne dadurch die Berechtigung auf Ergänzungsleistungen zu verlieren. So werden ältere Menschen im Pflegeheim da-

vor geschützt, ihr Wohneigentum, das häufig noch vom Ehepartner bewohnt wird, verkaufen zu müssen. Es wird auch keine obere Grenze bei den Ergänzungsleistungen mehr geben. Kantonale Beihilfen, Gemeindezuschüsse und Angehörigenunterstützung sind dann nicht mehr nötig. Kostenexplosion für eine alternde Gesellschaft __ Dass die neue Pf legefinanzierung einen

Kompromiss darstellt, darüber sind sich alle Interessengruppen einig. Gemäss Grundversicherung (KVG) müssten ja die Krankenkassen vollumfänglich für alle anfallenden Pf legekosten aufkommen. «Trotzdem dürfte die neue Praxis besser sein als die aktuelle», sagt Hansueli Mösle, Präsident des nationalen Dachverbands der Heime und Institutionen Curaviva, in Anbetracht des ursprünglichen Vorhabens des Bundesrates. Dieser wollte den Pf legebedürftigen bis zu 50 Prozent der Kosten aufbürden. «Müssten die Krankenversicherungen sämtliche Pf legekosten übernehmen, würden die Prämien massiv ansteigen, und das wäre kaum mehr tragbar», findet Matthias Schenker, wissenschaftlicher Mitarbeiter von santésuisse, dem Dachverband der Krankenversicherer. Zwischen 2004 und 2007 sind die Kosten für Leistungen im Pf legeheim um rund 16 Prozent gestiegen, das bedeutet 300 Millionen Franken Mehrkosten für die Krankenversicherungen innerhalb von nur drei Jahren. Gemäss einer Studie des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) aus dem Jahr 2007 werden sich die Kosten für die Langzeitpf lege bis 2030 sogar mehr als verdoppeln. Eine finanzielle Lösung dieses Problems ist noch nicht in Sicht. Um die gesundheitspolitischen Diskussionen kann sich Hirlanda Jud wegen ihrer Demenz nicht mehr kümmern. Ihre finanziellen Angelegenheiten regeln ihre Söhne, die auch in die Unterstützungspflicht genommen werden könnten, sollte das Vermögen ihrer Mutter irgendwann aufgebraucht sein. Die neue Regelung entlastet nun aber auch die Kinder Pflegebedürftiger finanziell, so dass sie sich dem Wesentlichen widmen können: der Begleitung und dem langsamen Abschied von einer geliebten Person.


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Elternplanet  ÖKK Magazin

Auf dieser Seite erhalten Sie neu Tipps und Infos zum Thema Kindererziehung. Ratgeberin ist Kathrin Buholzer, Lehrerin, Journalistin, Elternberaterin und Mutter zweier Kinder. Sie betreibt die Internetplattform Elternplanet, die Sie auch unter www.oekk.ch/magazin finden.

Mein Sohn (4) will nicht einschlafen Mein Sohn ist vier Jahre alt und macht jeden Abend ein riesiges Theater beim Schlafengehen. Bevor er ins Bett geht, trinkt er einen Schoppen, danach darf er noch zum Einschlafen Kassetten hören. Doch dieses Einschlafen dauert manchmal bis zu zwei Stunden, da er immer wieder ruft und aufsteht. Was können wir tun, damit er im Bett bleibt und schneller den Schlaf findet? Herr S. aus Z.

Elternplanet:  Als Erstes ist es wichtig, den Tages-

ablauf mal zu durchleuchten. Wenn er einen Mittagsschlaf macht, dann sollten Sie darauf achten, dass dieser nicht zu lange dauert und er danach eine Wachphase von mindestens fünf bis sechs Stunden hat, sonst ist er einfach zu wenig müde. Schauen Sie, dass Sie den Abend immer gleich strukturieren und besprechen Sie diesen mit Ihrem Sohn. Sie können das «Abendritual» dann auch auf ein Blatt Papier aufschreiben und mit Zeichnungen und Bildern ergänzen, so dass er es auch versteht. Formulieren Sie positiv. Also «im Bett» bleiben statt «nicht immer aus dem Bett kommen». Hängen Sie dieses Blatt gut sichtbar auf. Lassen Sie den Schoppen weg, dieser füllt ihm nur den Bauch und stört so das Einschlafen. Er kann die Milch beim Nachtessen aus einem Glas trinken. Bevor Sie ihn ins Bett bringen, sagen Sie ihm nochmals genau, was Sie von ihm erwarten und was abgemacht wurde: «Simon, jetzt schauen wir noch das Buch zusammen an, dann singen wir noch das Gutenachtlied, und dann möchte ich, dass du einschläfst.» Wenn Kinder zum Einschlafen Kassetten hören, kann sie das emotional sehr mitnehmen, so sehr, dass sie aufgedreht sind und keinen Schlaf finden. Ausserdem fehlt dann der Schlus-

spunkt des Abendrituals. Sie werden «allein gelassen» und rufen dann oft immer wieder nach den Eltern. Geben Sie selber den Schluss vor, indem Sie zum Beispiel kurz zusammen den Tag Revue passieren lassen und sich dann mit einem Gutenachtkuss von Ihrem Kind verabschieden. Sie können auch einführen, dass die Plüschtiere Ihres Kindes noch etwas zum vergangenen Tag sagen oder ein Lied singen. Sie können auch mit ihm abmachen, dass Sie nach einer Weile nochmals kurz nach ihm schauen werden. «Ich gehe jetzt runter, mach noch ein paar Sachen fertig. Wenn du die nächsten zehn Minuten schön still bist und im Bett bleibst, dann komme ich nochmals kurz zur dir.» Wenn er aus dem Bett kommt, dann bringen Sie ihn ruhig, aber bestimmt wieder zurück. Vermeiden Sie Aufregung und Stress. Sagen Sie ihm, dass Sie die Türe offen liessen, wenn er aber immer wieder aufstehe, Sie die Türe einen Moment zumachen müssten. Oft braucht es etwas Geduld und Ausdauer, das so durchzuziehen, aber es lohnt sich. Den Link zur Internetplattform Elternplanet mit mehr Antworten auf Erziehungsfragen und Büchertipps finden Sie unter www.oekk.ch/magazin


Gesundheitswesen

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Die drastisch steigenden Gesundheitskosten verursachen einen starken Prämienanstieg

Die Schweizer Krankenversicherungen werden die Prämien für das Jahr 2010 deutlich stärker erhöhen müssen als in den vergangenen Jahren. Grund dafür sind vor allem die erneut massiv gestiegenen Gesundheitskosten. Stefan Schena, Vorsitzender der Geschäftsleitung ÖKK

In den vergangenen Jahren sind die Gesundheitskosten in der Schweiz wesentlich stärker gestiegen als die Prämien, welche die Kosten letztlich decken müssen. Das gilt auch für das laufende Jahr: Die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) bewilligte durchschnittliche Prämienerhöhung für 2009 betrug 2,6 Prozent. Dem steht für dieses Jahr ein erwartetes Kostenwachstum

von 4,5 Prozent gegenüber. Im Jahr 2008 mussten bereits Kostensteigerungen von weit über 5 Prozent hingenommen werden. Diese massive Zunahme ist einerseits auf die Mengenausweitung (mehr Leistungen) und andererseits auf die qualitative Verbesserung der medizinischen Dienste (bessere Leistungen) zurückzuführen. Besonders stark erhöhten sich im vergangenen Jahr

Einfluss der Finanzkrise

Hauptgrund für die zu erwartende Prämienerhöhung ist und bleibt die Entwicklung der Gesundheitskosten. In einem geringeren, aber trotzdem signifikanten Umfang wirkt sich aber auch die gegenwärtige Finanzkrise auf die zu erwartende Prämienerhöhung aus. Bis 2008 haben die Finanzanlagen der Schweizer Krankenversicherungen während vieler Jahre stets positive Erträge abgeworfen. Dies hat ihnen in den vergangenen Jahren erlaubt, die Prämien weniger stark zu erhöhen, als es die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen eigentlich erfordert hätte. Im Laufe des letzten Jahres sind nun aber auch die Kapitalanlagen der Krankenversicherungen stark unter Druck geraten. So haben sie im Geschäftsjahr 2008 einerseits hohe Buchverluste hinnehmen müssen, und andererseits sind sie nicht in den Genuss von Kapitalgewinnen gekommen. Auch für das laufende Jahr kann nicht mit Erträgen aus Kapitalanlagen gerechnet werden. Es ist aber zu betonen, dass aufgrund des überproportional starken Anstiegs der Leistungskosten eine Erhöhung der Prämien auch ohne Finanzkrise unumgänglich wäre.

die Kosten bei den ambulanten Spitalleistungen. Aber auch die Kosten für stationäre Spitalbehandlungen, Arztpraxen, Pflegekosten und Spitex sowie die Ausgaben für Medikamente sind erheblich gestiegen. Damit sich die Schere zwischen den Kosten und dem Prämienertrag nicht noch weiter auftut, gibt es für die Schweizer Krankenversicherungen keinen anderen Weg, als die Prämien für das Jahr 2010 in einem beträchtlichen Umfang zu erhöhen. Eine Trendwende bei der rasanten Kostenentwicklung im Gesundheitswesen ist nicht zu erwarten. ÖKK ergreift allerdings eine Reihe von gezielten Initiativen zur Kosteneindämmung. So fördern wir alternative Modelle wie Hausarztsysteme und HMO. Ebenso unterstützen und fordern wir die rasche sowie konsequente Vorantreibung der KVGRevision und die Förderung von Generika. Und in Graubünden steuern wir beispielsweise die Behandlungskette aktiv durch das Ärztenetzwerk Grisomed. Dieses Ärztenetzwerk wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Bündner Ärzteverein entwickelt.


Familie

ÖKK Magazin

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Fotowettbewerb in der letzten ausgabe des Ökk magazins haben wir sie aufgefordert, uns das etwas andere familienfoto zu schicken. Hier zeigen wir ihnen das siegerfoto von der familie ochsner aus uhwiesen. passend zum Heftthema haben wir die ochsners gleich noch mit familienfragen konfrontiert.

HANNA oCHSNER, 13 JAHRE

Wie stellst du dir deine eigene Familie später vor? Das habe ich mir noch nicht überlegt. Ich denke, es lohnt sich nicht, seine Zukunft zu verplanen, wenn dann alles anders kommt als gedacht.

BARBARA oCHSNER, 43 JAHRE

Was ist Ihr bester Erziehungstipp? Echt und ehrlich leben, die Eltern sind das Vorbild!

HANS-PETER oCHSNER, 47 JAHRE

Können Sie Sich ein anderes Familienmodell vorstellen als die klassische Familie? Durchaus. Nach der Geburt unserer Kinder habe ich mein Arbeitspensum reduziert, um meine Frau im Haushalt und in der Kinderbetreuung zu unterstützen. Dadurch konnte sie ihre Teilzeitstelle ohne Unterbruch weiterführen.

DAVID oCHSNER, 15 JAHRE

Welches war dein schönster Ausflug mit deiner Familie? Mein schönster Familienausflug war unsere Reise nach Thailand im Sommer 2008. Wir haben viel in den verschiedenen Landschaften erlebt.


Reisephobitis

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Die Zahl

ÖKK Magazin

125’596

Hektaren misst die fläche an bioland in der schweiz. das entspricht 12 prozent der landwirtschaftlich genutzten gesamtfläche. damit gehört die schweiz hinter Österreich, das 13 prozent der landwirtschaftlichen fläche biologisch bewirtschaftet, zur internationalen spitze des biolandbaus. Weltweit sind es 30,4 millionen Hektar, die ökologisch bewirtschaftet werden. die grösste biofläche liegt in australien (12,3 millionen Hektar), gefolgt von China (2,3 millionen Hektar), argentinien (2,2 millionen Hektar) und den usa (1,6 millionen). > Quelle: Forschungsinstitut für biologischen Landbau, www.fibl.org

Populäre medizinische Irrtümer

r e d n i k l e z n ei sind h c s i t s i o g e Sie teilen ihr Spielzeug nicht, geben ihre Süssigkeiten nicht ab und wollen ständig im Rampenlicht stehen: Einzelkinder haben keinen guten Ruf. Doch bevor Eltern nun weiter Kinder kriegen, nur um sich und die Umwelt vor kleinen Egozentrikern zu bewahren, muss hier richtiggestellt werden: Nicht jedes Einzelkind wird automatisch zum allseits unbeliebten Einzelkämpfer. Zwar neigen Einzelkinder eher zu Rücksichtslosigkeit und mangelndem Mitgefühl, weil sie in der Familie weniger soziale Lernmöglichkeiten mit Gleichaltrigen haben. Neue Studien zeigen aber auch, dass sich das Leben mit den Eltern allein auch positiv aufs Kind auswirkt: Gerade weil Einzelkinder die Nähe der Eltern nicht mit anderen Kindern teilen müssen, haben sie ein gutes Selbstwertgefühl, sorgen so oft für Ausgleich in Gruppen und tragen dazu bei, streitende Parteien zu versöhnen. Viel entscheidender für das Verhalten eines Kindes als die Anzahl Geschwister sind die Familienverhältnisse,

in denen es aufwächst. Und diese können auch für ein Einzelkind ganz unterschiedlich sein, je nachdem, ob es mit seiner allein erziehenden Mutter lebt, ob beide Eltern berufstätig sind oder ob das Kind ein Wunschkind einer schon etwas älteren Mutter ist und deswegen alleine bleibt – unterschiedliche Familiensituationen, die dem Kind unterschiedliche Rollen zuschreiben. Das typische Einzelkind gibt es deshalb nicht. Hingegen gilt eines für alle: Erziehung ist das A und O. Wenn die Eltern dafür sorgen, dass ihr einziges Kind schon früh mit anderen Kinder spielen darf, wenn sie ihm gemeinsam vorleben, was es heisst, eine funktionierende Gemeinschaft zu sein, wenn sie es zu Hilfeleistungen im Haushalt und im Alltag animieren und es zu aktiver Sozialkompetenz erziehen, wird auch ein Einzelkind zum Teamplayer.


Ernährungstipp

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Überraschungstüte mit Gemüse Text: Shima Wyss-Yazdani * FOTO: Flurina Rothenberger * Shima Wyss-Yazdani ist diplomierte Ernährungsberaterin HF

Es gibt es in allen Formen und Farben, und jede Sorte bringt einen ganzen Strauss von wertvollen Eigenschaften mit sich: Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsfasern. Die Rede ist natürlich vom Gemüse. Jeder hat sein Lieblingsgemüse, kann jedoch andere Gemüsesorten nicht ausstehen. Gemüse schmeckt nicht nur vorzüglich, sondern hilft uns dank seines niedrigen Energiegehalts auch, schlank zu bleiben. Gleichzeitig stärkt Gemüse unser Abwehrsystem und unterstützt unsere Verdauung. Saisonales und regionales Gemüse – vielleicht sogar aus dem eigenen Garten – ist am gesündesten und sorgt nebenbei und ganz natürlich für Abwechslung auf der Menükarte. Ob zwischendurch oder zu einer Hauptmahlzeit, ob roh oder gekocht, Gemüse darf in einer ausgewogenen und gesunden Ernährung nicht fehlen. Ideal sind drei bis fünf Portionen pro Tag. Zum Glück ist die Auswahl an Gemüse gross und reicht von A wie Artischocken bis Z wie Zucchini. Abwechslung ist da vorprogrammiert. Ich freue mich, dieses einfache und von vielen Kindern und Erwachsenen erfolgreich getestete Gemüserezept an Sie weiterzugeben! Es ist ein Plausch bei der Zubereitung und ein Genuss für jeden Gaumen.

Gemüsetüte (Menge für eine Person)

200 g 1 ½ 2 EL 1 EL

rohes saisonales Gemüse (z.B. Zwiebeln, Rüebli, Zucchetti, Champignons etc.) Knoblauchzehe Chilischote Sojasauce Raps- oder Olivenöl Mit Bouillon oder Salz und Pfeffer würzen

Jeder darf sich sein Lieblingsgemüse selbst aussuchen und seine eigene Überraschungstüte zubereiten. Aber Achtung: Dosengemüse zählt nicht! Das Gemüse sollte auf jeden Fall frisch und roh sein. Allenfalls können im Notfall Tiefkühlprodukte verwendet werden. Zubereitung

– Das Gemüse waschen, rüsten und in gleich grosse Stücke schneiden. – Backpapier auslegen, das trockene Gemüse und die Zutaten beigeben und mit einer Schnur oben fest zu einer Tüte zusammenbinden. – In einem grossen Topf mit wenig kochendem Wasser ein Gemüsesieb aufstellen und die pikante Gemüsetüte reinlegen. – 5 bis 10 Minuten kochen lassen. Viel Spass bei der Zubereitung und «En Guete!». Das Rezept eignet sich übrigens auch hervorragend als Gemüsebeilage.


Familienausf lug

ÖKK Magazin

Danke, Mozart! TExT & FoTo: Michael Krobath

Sonntagmorgen, 8.00 Uhr. Für einmal schläft Paul (1) etwas länger, nur Luis (5) ist wach. Es bietet sich eine winzige Chance, noch etwas zu dösen. Oder in Ruhe den Sportteil der Sonntagszeitungen zu lesen. Luis vertrösten: «Hör dir doch eine Kasperlikassette an oder Mani Matter.» – «Keine Lust.» Schon sieht sich der Vater vor dem geistigen Auge beim Memory- oder Puzzlespielen, da kommt Luis mit einem überraschenden Vorschlag: «Okay, aber ich will Mozart hören.» Mozart? Und das, nachdem uns Luis wochenlang mit dem unsäglichen Queen-Heuler «We Will Rock You» zugedröhnt hatte. Zwei Sonntage später sitzen wir auf den wohlig weich gepolsterten Plätzen der Zürcher Tonhalle. Oder besser gesagt: ich. Luis und ein Teil der 500 anderen Kinder ziehen es vor zu stehen. Die Idee zum Besuch der Kinderkonzerte stammte aus der Kinderausf lugsbibel «Kids – 1001 Ausf lüge für die ganze Familie». Das heutige Programm im Musentempel: «Mueter Erde», ein Familienkonzert des Hausorchesters gemeinsam mit dem Barden Linard Bardill. Dieser erzählt von den Abenteuern des Prinzen Pando, untermalt von einer speziell dazu komponierten Musik. Das Jägerhorn, die Vertonung von Pferdegalopp und Erdbeben machen die Geschichte

spürbar und regen die Fantasie an. Zwischendurch wird’s gar interaktiv: Mit zwei Steinen klopfen die Kinder den Rhythmus zu den Melodien. Welch simple Idee, welch schöner Klang! Nach fünf viertel Stunden erstaunlicher Konzentration dürfen die Kinder die Bühne stürmen, um das Schlusslied zu begleiten. Auf dem Nachhauseweg: «Na, Luis, wie hat es dir gefallen?» - «Gut.» – «Und was war am besten?» – «Alles.» Ein neues Ausflugszeitalter ist angebrochen. Nach all den Jahren der Spielplatzkeilereien, Schlammspaziergänge und chlorverseuchten Hallenbäder geniessen wir endlich wieder einmal, Mensch zu sein und in sauberen Kleidern die zivilisierten Seiten des Lebens zu geniessen. Danke, Wolfgang Amadeus! > www.tonhalle.ch

Wöchentlich wechselnde Ausfl ugstipps aus dem Buch «Kids – 1001 Ausfl üge für die ganze Familie» fi nden Sie unter www.oekk.ch/ausflugstipps


Bewegung & Erholung

Kinder zu tauschen So schön das Leben mit Kindern ist: Zeit für Erholung, Sport und andere Hobbys fehlt vielen Eltern. Gut, dass es anderen auch so geht. Text: Fadrina Arpagaus

Der letzte Theaterbesuch liegt Jahre zurück, im Spanischkurs kommt man schon lange nicht mehr mit, ja sogar der Arztbesuch erfordert organisatorisches Geschick. Grund: die lieben Kinder. Nun können die Eltern über mangelnde staatliche Betreuungsangebote schimpfen. Oder ein neues Internetportal besuchen. Die beiden Schwestern Franziska und Martina Brägger hatten irgendwann genug von den ewigen Klagen im Bekanntenkreis und haben im August 2008 das Internetportal www.esgehtauchso.ch auf die Beine gestellt, eine Tauschplattform für Betreuungszeit von Eltern für Eltern. Das Echo war überwältigend: Innerhalb eines halben Jahres haben sich in der Deutschschweiz mehr als 800 Familien registriert. Logisch, denn wer regelmässig am Freitagmorgen ins Yoga möchte, übernimmt dafür gerne mal die Kleine der Nachbarn, damit deren Mama jeweils am Donnerstagabend zu ihrer Chorprobe kann. Statt Babysitter gegen Geld also Betreuungszeit gegen Betreuungszeit – aber nicht nur. Auf der Plattform kann man auch Spielkameraden für die eigenen Kinder oder gleichaltrige Mütter zum Spazierengehen suchen sowie reine Betreuung ohne Gegenleistung anbieten. Nur Geld f liesst keines auf www.esgehtauchso.ch. Das Beste an der Plattform ist: Sie zeigt nahe Tauschpartner nach Postleitzahl an. Darum eignet sich www.esgehtauchso.ch besonders für Familien, die neu in ein Quartier ziehen, oder für Menschen wie Sabine Rotach aus Basel, die ihr Kind relativ spät bekommen hat und nun im Freundeskreis die Einzige mit Baby ist. «Beim Kennenlernen zählt zuerst das Praktische», sagt sie. «Wie alt sind die Kinder, wie oft soll Betreuungszeit getauscht werden? Aber auch Erziehungsvorstellungen werden auf der Plattform öfter thematisiert.» Ob’s dann wirklich passt, entscheidet ein erstes Treffen. «Zuerst haben wir uns in unseren Wohnungen getroffen, zusammen mit den Kindern. Beim dritten Treffen waren dann auch unsere Männer dabei», erzählt Sabine Rotach. Sie und ihre Tauschpartnerin haben eine Probezeit von zwei Monaten vereinbart, in der sie einander ihre Töchter – 18 und 10 Monate alt – jeweils für zwei Stunden pro Woche gegenseitig überlassen. Danach wird ausgebaut. «Wir haben uns auf einige Regeln geeinigt und die teilweise auch schriftlich festgehalten. Wir haben jetzt ein richtiges Arbeitsverhältnis!» > www.esgehtauchso.ch

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Die Meiers (von rechts im Uhrzeigersinn): Markus und Maya Meier, Lukas, Corine, Andrea, Nicole, Claudia, Stefanie, Nadine.


Kundenporträt  ÖKK Magazin

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Hirten auf Erden Maya und Markus Meier aus Bäretswil haben sechs Töchter und einen Sohn. Mit Gottes Segen sei das ein Kinderspiel, sagen sie. Text: Christoph Kohler _ _ Foto: Flurina Rothenberger

Damals, vor über 20 Jahren, als sich Markus Meier noch um die Gunst der jungen Bauerntochter aus dem Tösstal bemühen musste, schrieb er dieser einen Liebesbrief. «Liebe Maya», begann er und zeichnete am Ende, so gut er das mit seinen kräftigen Schreinerfingern konnte, einen Mann und eine Frau und sieben nachfolgende Punkte: «.......» Heute besetzen Markus (45) und Maya Meier (39) mit ihren sieben Kindern eine ganze Sitzreihe in der Friedenskirche zu Bäretswil. Und nach der Kirche: Gerangel und Gefeilsche um die neun Sitzplätze im VW-Bus. Gelassen schaut Frau Meier im Rückspiegel nach hinten und legt ihre Hand auf den Oberschenkel ihres Mannes. «Fahren wir?» Von Ferne erscheint ein Hof. Eingeziegelt auf dem Scheunendach steht ein «Soli Deo Gloria», «Einzig Gott zur Ehre». Hier wohnen die Meiers, einen kräftigen Steinwurf weit weg von Markus Meiers Bruder und dessen siebenköpfiger Familie. «Überall Verwandte, das nervt!», motzt Tochter Andrea (13), die am Küchentisch sitzt und mit sehnsüchtigen Blicken einen Modekatalog durchblättert. Neben ihren 6 Geschwistern hat sie 21 Onkel und Tanten und 25 Cousins und Cousinen. Viele Rückzugsmöglichkeiten gibt es da nicht. Deshalb hat Vater Meier vor vier Jahren draussen auf der Weide eine Holzhütte gezimmert mit Holzofen und Matratze. Als Refugium bei Familienkoller. Teilen und Verzichten __ «Unsere Kinder müssen teilen und verzichten lernen», sagt Mutter Meier. Teilen: Wie alle Kinder der Meiers teilt auch Andrea ihr Zimmer mit einem Geschwister. Nur Corine (16), die Älteste, hat ein Einzelzimmer. Verzichten: Die meisten Kleider von Andrea, die später einmal Modedesignerin werden will, stammen nicht aus dem Katalog, sondern aus dem

Altbestand ihrer älteren Schwestern. Verzichten muss aber auch Mutter Maya. Zum Beispiel auf Freizeit. Am Montag wäscht sie – 8 Maschinen; am Dienstag glättet sie – 50 Kilo Wäsche; am Mittwoch rechnet sie – die Buchhaltung ihres Mannes; am Freitag putzt sie – 250 Quadratmeter Altbau. Dazwischen Einkaufen, Kochen, Kinder. Maya Meier ist eine 200-Prozent-Familienspitzenmanagerin. Nebenverdienst? Null. Yogastunden? Null. Wellness? Null. «Ohne Glauben hätten wir keine sieben Kinder», sagt Vater Meier. Das habe nichts mit Verhütung zu tun, sondern mit Vertrauen in Momenten, wenn die Vernunft nein sage. Denn vernünftig, sagt er, seien so viele Kinder nicht, nicht für einen selbständigen Schreiner mit 30-Prozent-Anstellung als Möbelpacker. Privater Skilift __ Man könnte sagen: Meiers sind

arm, trotz Gratiskrankenkasse dank Sozialversicherung, trotz Kinderzulagen in der Höhe von 1500 Franken im Monat, trotz Gratislebensmitteln von der Organisation «Tischlein deck dich» einmal pro Woche. Genauso liesse sich aber sagen: Meiers sind reich, kinderreich, natürlich, aber auch reich an Lebensfreude. Am Hang, an dem Meiers Hof steht, hat Vater Meier vor vier Jahren mit einer gefundenen Seilwinde und einem alten Benzinmotor einen 75 Meter langen Skilift gebaut, der bestens funktioniert, solange nicht alle sieben Kinder gleichzeitig daran hängen. Häufig kämen Städter vorbeispaziert, erzählt Markus Meier, die dann stehen blieben und Fotos machten, ganz entzückt von diesem einfachen, reichen Familienleben. Geplant hätten weder er noch seine Frau die sieben Kinder. Es muss Gott gewesen sein, der die sieben Punkte unter den Liebesbrief gezeichnet hat, damals, vor über 20 Jahren.


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