Nr. 2
Mai 2009
Magazin
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Politik
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Schmerz
Botschaftten
Schmerz aushalten
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Gesunde Ern nähru Abrechnu nversich herung
Diskrettion
Ko onsu ultatio
A
Ne ebenwirkungen
Sc chrecken nsnach hricht B h
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Körp persign smana agement
zin Intternetdiag gnose
No ocebo
Medik kamente THEMA: KOMMUNIKATION
Reden über Krebs _ Das Arzt-PatientGespräch _ Gesundheit kostet
Krankheitten
Se elbstbeobachtu
Route Express Lines Unterwegs auf den schönsten PostAuto-Linien
entdecken Tolle Aussichten: Lernen Sie die Schweiz von ihrer spektakulären Seite kennen! Die Route Express Lines fahren über die schönsten Alpenpässe mit schneebedeckten Berggipfeln und durch idyllische Täler mit schmucken Dörfern. Zurücklehnen und geniessen! Vierpässerundfahrt
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Inhaltsverzeichnis
Editorial
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Placebo und Nocebo THEMA:
Kommunikation
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06 THEMA
Krebs kommunizieren _ Wie Ärzte reden sollten 16 ÖKK
ÖKK CEO Forum _
Kantonsspital Graubünden
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19 SPICK
Hohes C als Portemonnaie 26 GESUNDHEIT
Warum die Kosten steigen 38 KUNDENPORTRÄT
Die Stille der Niederhausers
«Lieber Peterli, nimm einen Löffel davon, das wird dir helfen.» Haben Sie das als Kind auch gehört? Oder haben Sie das vielleicht als Mutter oder Vater zu Ihren Kindern gesagt, als Sie ein einfaches Mittel gegen Bauchschmerzen suchten? Auch wenn im Löffel nur etwas Honig ist, nützen wird es in vielen Fällen. Wissen Sie warum? Weil Kinder daran glauben. Genauso könnten Sie das Gegenteil erreichen. «Lieber Peterli, wenn du rohen Teig isst, bekommst du Bauchschmerzen.» In beiden Fällen ist es weniger die eigentliche Wirkung als der Glaube an sie, der uns gesünder macht oder uns Bauchschmerzen beschert. Man nennt das im ersten Fall Placebo-Effekt, im zweiten Nocebo-Effekt. Etwas aber ist beiden Effekten gemeinsam: die Kommunikation. Nicht der physikalisch oder chemisch messbare Vorgang bringt die Wirkung hervor, sondern die Kommunikation. Das kommt nicht nur in der Kinderstube vor. Achten Sie auf Grösse und Farbe von Pillen, und Sie werden merken, dass diese nicht zufällig gewählt wurden. Sie sollen die Wirkung unterstützen. Dabei enthält eine grosse Pille nicht zwingend mehr Wirkstoff. Auch das ist Kommunikation. Oder wenn Sie nächstes Mal beim Arzt erklären müssen, wo es weh tut und in welchen Situationen, achten Sie darauf: Vieles ist Kommunikation. Wie wir als Kinder unseren Eltern vertrauten, so glauben wir heute unseren Ärzten: «Lieber Herr Werder, nehmen Sie eine von diesen Pillen, und schon bald werden Sie gesunden.» Peter Werder
IMPRESSUM ÖKK Magazin / ÖKK Magazine _ vierteljährliche Publikation für die ÖKK Kunden _ 21. Jahrgang _ 2/2009 AUFLAGE 84’000 HERAUSGEBER ÖKK _ Bahnhofstrasse 9 _ 7302 Landquart _ Telefonnummer 058 456 10 10 _ magazin@oekk.ch CHEFREDAKTOR Peter Werder REDAKTION Brand Affairs AG _ Bernhard Widmer _ Christoph Kohler REDAKTIONELLE MITARBEIT Fadrina Arpagaus _ Michael Krobath _ Shima Wyss-Yazdani FOTOS Gian Marco Castelberg _ Flurina Rothenberger ART DIRECTION Advico Young & Rubicam _ Sandra Hofacker KORREKTORAT Lektorama Cadonau und Cavegn DRUCK gdz AG
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Frisch
ÖKK Magazin
FRISCH VERLIEBT _ _ Überall erblüht die Liebe im Wonnemonat
Mai. Auch den deutschen Dichter Heinrich Heine (1797–1856) hat es einst erwischt: «Im wunderschönen Monat Mai / Als alle Vögel sangen / Da hab ich ihr gestanden / Mein Sehnen und Verlangen.» Wäre sie gehörlos gewesen, hätte sie das Singen der Vögel und sein Geständnis kaum mitbekommen. Doch zum Glück muss die Liebe nicht versagen, wenn es die Sprache tut. Lesen Sie dazu auch das Kundenporträt auf Seite 38. Wie sich Gehörlose ihre Liebe gestehen oder auch sagen: «Wenn du fremdgehst, gibt es Krach!», sehen Sie auf den Videoclips unter www.oekk.ch/magazin, die der Schweizerische Gehörlosenbund SGB-FSS exklusiv fürs ÖKK Magazin produziert hat.
«I love you» in amerikanischer Gebärdensprache – auch bei jugendlichen Gehörlosen in der Schweiz sehr beliebt.
FRISCH GELESEN _ _ «Wenn Männer mit Frauen reden, schauen sie
meistens auf die Oberweite, bei mir schauen sie auf die Narben», sagt eine junge Frau im Buch «schaut mich ruhig an». Verbrennungen oder Verbrühungen der Haut zeichnen Betroffene meist das Leben lang. Im dem Bildband berichten brandverletzte Kinder und Jugendliche über ihre Schicksalsschläge, zeigen aber auch, wie sie sich trotz den Verbrennungen um ein normales Leben bemühen. Illustriert ist das Buch mit Porträts, die unter die Haut gehen – weil sie die Menschen hinter den Narben zeigen. > «schaut mich ruhig an». Rüffer & Rub Sachbuchverlag 2008, 48 Franken.
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FRISCH ERFORSCHT _ _ Langes Leben ist vererbbar! Forscher der Boston
University haben herausgefunden, dass Kinder langlebiger Eltern im Schnitt gesünder sind als ihre Altersgenossen mit normal alten Eltern. Untersucht wurden 440 im Schnitt 72-jährige Personen, deren Eltern mindestens 100 Jahre alt geworden waren. Als Vergleich dienten 200 Gleichaltrige ohne langlebige Eltern. Die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarkts war für die Kinder der 100-Jährigen um 78 Prozent kleiner; Diabetes und Hirninfarkte traten deutlich seltener auf. Insgesamt war die Wahrscheinlichkeit, während des Untersuchungszeitraums von 3,5 Jahren zu sterben, um 81 Prozent kleiner. Kein Unterschied war bei Leiden wie Krebs, Herzrhythmusstörungen, Demenz oder Depression auszumachen. «Langes Leben» (Chinesisch)
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Windelphase keine Funktion mehr habe, kennt die Kissen der Firma EMPFI nicht. Diese wachsen nämlich mit den Kindern: Werden sie nicht mehr zum Wickeln benötigt, dienen sie als Hocker und Kuschelspielzeug. Das kleine Schweizer Familienunternehmen stellt die Kissen individuell nach Ihren Farbwünschen her. Die Hülle ist atmungsaktiv und kann bei 60 Grad gewaschen werden. Natürlich müssen auch die Erwachsenen nicht auf die bequemen und extrem formstabilen Sitzgelegenheiten verzichten. EMPFI hat vom Meditationshocker über die Pilatesrolle bis zum Royal- Rest-Nackenkissen das passende Kissen für alle Lebenslagen parat. > Das Wickelkissen von EMPFI gibt es für ÖKK Kunden für 178 statt 198 Franken (plus Versandkosten). Bei der Bestellung auf www.empfi.ch oder unter 062 777 32 57 Kennwort ÖKK angeben. Lösen Sie das Kreuzworträtsel auf Seite 23 und gewinnen Sie mit etwas Glück eine EMPFI-Mehrzweck-Rolle im Wert von 320 Franken.
«Ich wäre froh, nicht x-mal gefragt zu werden, wie es mir geht.» Eric Baumann, Mensch mit Krebs.
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An seinem 34. Geburtstag erhält der Journalist Eric Baumann die erschütternde Diagnose: Hirntumor. Wie sehr der Krebs auch eine kommunikative Herausforderung ist, zeigt dieser Erfahrungsbericht. TEXT: Eric Baumann _ _ FOTO: Gian Marco Castelberg
Reden über Krebs Es war ein Dezemberabend vor vier Jahren. Mehrere Ärzte kamen auf mich zu. Weisse Kittel, düstere Mienen. Ich lag in der Notfallstation des Zürcher Unispitals, Kopfschmerzen und Sehstörungen hatten mich dorthin gebracht. Dabei hatte ich eigentlich vorgehabt, um Mitternacht mit Freunden auf meinen 34. Geburtstag anzustossen. «Da ist ein Schatten in ihrem Kopf», sagte einer der Ärzte und zeigte aufs Röntgenbild. «Das könnte eine Infektion sein. Vielleicht Tuberkulose. Oder aber ein Hirntumor.» Ich hatte das Gefühl, in einem Alptraum zu sein. Aber ich war wach. Und meine Freundin drückte mir vor Schreck ganz fest die Hand. ÜBERFORDERTE ÄRZTE, ÜBERFORDERTER PATIENT __
Die Ärzte kamen mir sehr gereizt vor an jenem Abend. Natürlich, ich war nicht der Einzige in der Notfallstation. Mehrere durch den Tsunami verletzte Schweizer Touristen waren eingef logen worden. Aber ich hätte einen Zuspruch nötig gehabt, fühlte mich überfordert, hilf los – und vom Personal nicht ernst genommen. Umso
mehr war ich erstaunt, als mir eine entfernte Verwandte zwei Jahre danach erzählte, was ihr neuer Hausarzt im Gespräch als das erschütterndste Erlebnis seiner Laufbahn bezeichnet hatte: Während seiner Zeit im Unispital habe er in der Notfallstation ein relativ junges Pärchen damit konfrontieren müssen, dass der Mann wohl an einem Hirntumor leide. Offenbar sind nicht nur die Patienten in so schwierigen Momenten überfordert. Am nächsten Tag wurde ich für eine Magnetresonanztomografie in die Röhre geschoben. Ein Assistenzarzt zeigte mir die Bilder: «Eindeutig Hirntumor», meinte er. Offenbar hatten die Mediziner ja bereits am Vorabend gewusst, dass es nicht bloss eine Entzündung war. Vermutlich wollten sie mir die schlimmste Diagnose nicht als einzig mögliche zumuten. Gut so, es war schockierend genug. In vier Tagen werde man mich operieren, sagte der Arzt. Ich wollte wissen, was mir danach blühe. «Sie müssen davon ausgehen, dass wir sie nicht heilen können. Aber wir werden ihnen eine zusätzliche >
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beschwerdefreie Zeit ermöglichen.» Was für ein Faustschlag. Dass der Tod schon so früh – und ausgerechnet an meinem Geburtstag – anklopfen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. EINFACH SCHWIERIG: «WIE GEHT ES DIR???» __ Auf dem Handydisplay sah ich Dutzende verpasster Anrufe und SMS-Nachrichten. «Was ist los???» und «Wie geht es dir???». Schnell hatte sich herumgesprochen, dass mit mir etwas nicht in Ordnung war. Die Anteilnahme freute mich. Bald schaltete ich mein Mobiltelefon aber aus. Allein der Gedanke, all diese Fragen zu beantworten, war kraftraubend. Lieber zog ich vorübergehend den Stecker, auch wenn ich mich damit dem erweiterten Zuspruch entzog. Vor der Operation warnte man mich bereits: Um die Wunde zu schonen, dürfe ich meine Haare nach dem Eingriff drei Wochen lang nicht waschen. Mit einer Glatze würde das leichter fallen, fand ich. Also fragte ich eine Krankenschwester, ob ich die Haare abrasieren dürfe. «Undenkbar! Mit der Klinge könnten sie die Kopfhaut verletzen und sich ausgerechnet vor der OP eine Infektion einfangen.» – «Könnten mir die Arzthelfer den ganzen Kopf rasieren statt nur eine Schneise?» – «Wie stellen sie sich das vor? Sie sind hier nicht beim Friseur!» Ihr Kollege von der Nachtschicht war verständnisvoller. Er organisierte trotz der Warnung einen Apparat. Nach der Operation erzählte mir ein Oberarzt, dass ich die schlimmste Form von Hirntumor hätte, ein so genanntes Glioblastoma multiforme. Es verbreite seine Zellen so schnell, dass man selbst beim besten Verlauf nicht alles herausschneiden könne. Wie lange ich denn noch zu leben habe, wollte ich wissen. Er drückte sich um eine konkrete Antwort, aber bereits seine vage Formulierung haute mich um: «Sollten Sie in fünf Jahren noch hier sein, wären Sie eine seltene Ausnahme.» Später merkte ich, dass er es relativ rücksichtsvoll formuliert hatte: Leider ist meistens nach wenigen Monaten Schluss mit Glioblastoma-Patienten.
PSYCHOLOGIE DER WÖRTER: «RAUMFORDERUNG» STATT «KREBS» __ Ich kann mir vorstellen, dass es für die Ärzte
schwierig ist, den richtigen Tonfall im Umgang mit vom Tod bedrohten Patienten zu finden. Beispielsweise fiel mir auf, dass das medizinische Personal kaum je von «Krebs» sprach. Meist wurde meine Krankheit «Raumforderung» genannt. Keine Frage, das Gewebe fordert Raum in meinem Kopf. Aber die Formulierung klang technisch und machte unangenehm deutlich, was unter der Schädeldecke vor sich ging: Parasitäre Zellen wuchsen, verdrängten das gesunde Gewebe. Als ich das Spital eine Woche später wieder verlassen konnte, luden Freunde mich zum Essen ein. Normalerweise höre ich anderen zu, stelle gerne Fragen. Bei dieser Gelegenheit berichtete ich aber unaufhörlich, ohne Punkt und Komma, bestritt einen Monolog darüber, was ich in den vergangenen Tagen erlebt hatte. Am Anfang war die Stimmung trotzdem blendend. Ich stiess mit meinen Freunden auf die überstandene OP und meine neue Freiheit an. Zwischen Salat und Spaghetti redete ich aber Klartext: Eine Heilung sei unwahrscheinlich. Allen verschlug es die Sprache. Einer sagte leise: «Das darf doch nicht wahr sein, dass der Krebs stärker ist als du!» Ein Onkologe, den ich für eine Zweitmeinung kontaktierte, relativierte wenigstens die Wichtigkeit von Statistiken, auf die sich Patienten bei den Einschätzungen oft verlassen: «50 Prozent der Fälle liegen unter diesem Wert, 50 Prozent darüber.» Es bestehe also stets auch Grund zur Hoffnung. Der Krebsspezialist machte aber auch klar: «Für den Patienten trifft der schlimmste Fall nicht mit einer Wahrscheinlichkeit von beispielsweise 6,3 oder 57,4 Prozent ein, sondern zu 0 oder zu 100 Prozent. Es passiert, oder es passiert nicht.» WAS SAGEN DIE KOLLEGEN? __ Als ich ein Jahr später
wieder als Teilzeitmitarbeiter an den Arbeitsplatz zurückkehrte, fügte ich der internen Postille einen offenen Brief bei: «Ich wäre froh, nicht x-mal gefragt zu werden,
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wie es mir geht, wie ich mich fühle und wie so eine Chemotherapie abläuft. Dass solche Fragen Ausdruck des Mitgefühls sind, ist mir klar. Ich möchte auch nicht, dass der Tumor künstlich tabuisiert wird. Aber ihr könnt euch vorstellen, dass ich schon sehr viel über meine Krankheit gesagt habe und lieber wieder über sonst ein wichtiges oder banales Thema spreche.» Die Formulierung beseitigte keineswegs alle Unsicherheiten. In den Gängen kamen Leute auf mich zu, sagten: «Was für eine Freude, dich wieder hier zu sehen!» Dann kam jeweils der schwierige Moment. Die einen versuchten krampfhaft, das heikle Thema zu umschiffen. Andere sprachen mich trotz meiner Botschaft direkt auf den Hirntumor an. Je nach Lust und Laune liess ich mich darauf ein – oder brach das Gespräch ab. Fast alle wollten wissen, ob ich Schmerzen hätte. Das ist zum Glück seit der Operation nicht mehr der Fall. Für Aussenstehende ist der körperliche Schmerz wohl das einzig Fassbare eines solchen Unheils. Das hat man selbst auch schon erlebt, da kann man sich etwas darunter vorstellen. Zweifelsohne ist es das Spürbarste, Konkreteste an der Krankheit. Aber es ist eben nicht das Einzige, was sie ausmacht. Lieber wäre mir beispielsweise gewesen, über die ständige Bedrohung durch den Tod zu sprechen. Oder darüber, ob man sich noch über das Leben freuen darf, wenn man nicht mehr leistungsfähig ist. Wenn ich jetzt gefragt werde, sage ich meistens, es geht mir gut. Immerhin: Die Konfrontation mit dem Ende hat mich geduldiger gemacht. Und das bedrohte Leben geniesse ich jetzt erst recht.
Am 16. April 2009 war Eric Baumann Gast bei «Aeschbacher». Wer das beeindruckende Gespräch anschauen möchte, findet den Link unter www.oekk.ch/magazin
«Einen Sommer noch» Über das Leben mit der Diagnose Hirntumor hat Eric Baumann das Buch «Einen Sommer noch» geschrieben. Es ist ein bewegendes Dokument, das Kranken Mut macht und Gesunden den Wert des Lebens vor Augen führt. > Eric Baumann. «Einen Sommer noch». Lübbe Verlagsgruppe 2008, 30 Franken.
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HERR DOKTOR, ICH HABE DAS GEFÜHL, KEINER NIMMT MICH ERNST.
Warmes Herz und kühler Kopf
SIE SCHERZEN!
Wenn Schweizer nach einem Spitalaufenthalt unzufrieden sind, dann liegt das meistens an der Kommunikation. Im Interview mit ÖKK erläutert der Arzt und Kommunikationstrainer Prof. Dr. Wolf Langewitz, worauf es im Arzt-Patient-Gespräch ankommt. INTERVIEW: Christoph Kohler
Herr Dr. Langewitz, fachlich gesehen sind Ärzte in der Schweiz spitze. Wie sieht es mit ihren kommunikativen Fähigkeiten aus?
Das ist schwierig zu sagen, weil Vergleichs- und Beurteilungskriterien fehlen. Kommunikation ist kein Kühlschrank, den man nach seiner Energieeffizienz normieren und vergleichen kann. Wir wissen aber, dass 25 Prozent der Spitalpatienten in der Schweiz bei ihrer Entlassung Defizite am Aufenthalt äussern, und diese Defizite liegen in acht von zehn
Fällen im kommunikativen Bereich: Viele Ärzte nehmen sich für die Gespräche mit den Patienten zu wenig Zeit. Andere lassen die Patienten selber kaum zu Wort kommen, und wieder andere geben sich nur wenig Mühe, die Dinge so darzulegen, dass die Patienten sie verstehen. Was bedeutet Kommunikationsfähigkeit im medizinischen Bereich?
Beim Arzt-Patient-Gespräch geht es darum, Informationen zu geben und Informationen zu erhalten. Und es
geht darum, eine Beziehung herzustellen, die von gegenseitigem Vertrauen geprägt ist. Also gehört die Kommunikationsfähigkeit ganz zentral zum Beruf des Arztes?
Ja, denn am Anfang der Beziehung zwischen Arzt und Patient steht nicht immer eine Beule oder ein gebrochener Arm, sondern häufig ein Gespräch, in dem Beschwerden geäussert werden, die vielleicht Sym>
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ptome für eine Krankheit sind. Dann erst folgt die klassische medizinische Untersuchung, die Durchleuchtung des Patienten, das Röntgenbild oder MRI. Wenn Kommunikation so wichtig ist, wird sie an Schweizer Universitäten auch gelehrt?
Ja, heute werden zum Glück an allen Universitäten Kommunikationskurse angeboten, in Basel sind sie sogar obligatorisch. Was unterscheidet das Arzt-PatientGespräch vom privaten Gespräch?
Es herrscht ein Machtgefälle: Der patiens (lateinisch für «der Leidende», Anm. d. Red.) trifft auf eine Person, von der er sich Hilfe erhofft, den Arzt. Dieser ist der Spezialist und deshalb eine Autorität, der Patient
Welchen Einfluss hat es auf das Arzt-Patient-Gespräch und die anschliessende Behandlung, wenn ein Patient schon selber recht viel weiss über seine Krankheit?
Insofern darf man vermuten, dass der gut informierte Patient letztlich günstiger kommt – und wohl auch schneller wieder gesund wird.
Solche gut informierten Patienten wollen mitentscheiden, worüber in der Konsultation gesprochen wird und was danach geschieht. Und wenn sie skeptisch sind oder eine bestimmte Behandlung nicht wollen, sagen sie es.
Lässt sich daraus schliessen, dass Sie das Internet, heute die grösste medizinische Informationsquelle, für einen Segen halten?
Das klingt nach langen, anstrengenden Gesprächen. Ist der gut informierte Patient teurer als derjenige, der dem Arzt blind vertraut?
Der nicht informierte, «unterwürfige» Patient, der genau das machen würde, was ihm der Arzt sagt, wäre theoretisch vielleicht billiger – schon allein deshalb, weil die Konsultati-
HERR DOKTOR, ICH HATTE SEIT TAGEN KEINEN STUHL.
ein Laie auf dem Gebiet der Medizin. Allerdings schwächt das Internet mit den vielen Foren, Infoseiten und Wikipedia dieses Gefälle. Vor allem junge Patienten sind heute viel breiter informiert als früher.
NA DANN SETZEN SIE SICH ERST MAL!
onen kürzer ausfallen. Nur sieht die Wirklichkeit oft anders aus: Der Patient sagt im Arzt-Patient-Gespräch zu allem Ja und Amen, handelt dann aber ganz anders, weil er eben nicht wirklich verstanden hat, was gut für ihn wäre. Umfragen haben denn auch ergeben, dass viele Patienten nur zwischen 30 und 50 Prozent dessen verstehen, was der Arzt ihnen mitteilt.
Ein Segen ist das Internet, wenn sich Patienten darin so gut informieren, dass sie präzise Fragen stellen können. Das Internet kann aber auch ein Fluch sein, wenn die Informationen wegen ihrer Überfülle nicht mehr nach Relevanz unterschieden werden können. Es kommt vor, dass Patienten im Detail mehr wissen als der Arzt, denn im Internet steckt mehr Wissen als in einem einzelnen Menschen. Aber was nützt es? Das Internet rüttelt zwar am Informationsmonopol des Arztes, aber es gewichtet die Informationen nicht. Umso mehr braucht es die ordnende Hand des Arztes, der im Gespräch mit dem Patienten Ordnung schafft und zum Beispiel die sinnvollste Behandlung vorschlägt. Das Gespräch ist ein wichtiger Bestandteil der Diagnose. Auf welche Informationen kommt es dabei vor allem an?
Patienten versuchen oft, ganz präzise etwas zu beschreiben, was sie selber gar nicht in dieser Präzision wahrnehmen. Das ist wohl darauf zurückzuführen, dass Ärzte versuchen, sehr präzise Fragen zu stellen. Es wäre zu begrüssen, wenn die Patienten dann ehrlich blieben und auch sagen würden, dass sie die eine oder andere Frage im Grunde gar nicht beantworten könnten. Auf der anderen Seite erzählen Patienten oft nur
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sehr wenig Privates. Dabei wären solche Informationen für den Arzt häufig wichtig, da Krankheit und persönliche Lebensumstände oft zusammenhängen. Sie haben gesagt, dass Kommunikation am Anfang der Beziehung zwischen Arzt und Patient stehe. Wie wichtig ist die Kommunikation später für die Genesung des Patienten?
Jedes Medikament und jede Behandlung hat neben der chemischen auch eine Placebo-Wirkung, deren Stärke vom Vertrauen in den verordnenden Arzt abhängt. Zudem hängt gerade bei chronischen Krankheiten der Behandlungserfolg oft vom Willen der Patienten ab, ihr Verhalten zu ändern. Patienten setzen Behandlungsvorschläge eher um, wenn sie den Arzt verstehen und ihm vertrauen. Ausgenommen davon sind Notfallsituationen. Wenn rasch gehandelt werden muss, rückt Kommunikation in den Hintergrund. Dann ist der Patient oft gut beraten, dem Arzt > blind zu vertrauen.
Prof. Dr. Wolf Langewitz wurde 1951 im Deutschen Oldenburg i. O. geboren und hat in Freiburg i. Br. Medizin studiert. Danach liess er sich zum Internisten ausbilden und berufsbegleitend zum Psychotherapeuten. Als praktizierender Arzt wurde ihm bald klar, wie unterschiedlich sich Patienten auf ihre Krankheit einstellen und wie wichtig dabei der persönliche Kontakt, das Vertrauen zwischen Arzt und Patient ist. So erwachte sein Interesse am Zusammenspiel zwischen Geist und Körper in der Medizin, der Psychosomatik. Langewitz ist seit 1990 am Universitätsspital Basel tätig, wo er seit 1998 die Abteilung für Psychosomatik leitet.
TUT MIR LEID, ABER ICH KANN BEI IHNEN NICHTS FINDEN. ES MUSS WOHL AM ALKOHOL LIEGEN!
DANN KOMME ICH WIEDER, WENN SIE NÜCHTERN SIND!
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Sie sind nicht nur Arzt, sondern auch Kommunikationstrainer für Ärzte. Wie verbessern Sie die Kommunikationsfähigkeit von Ärzten?
Am Anfang steht die Sensibilisierung der Kursteilnehmer für ihre kommunikativen Stärken und Schwächen. Dann folgt die Vermittlung hilfreicher Techniken, wie das Kommunizieren des Gesprächsablaufs im Rahmen einer Zeitgrenze oder das bewusste Setzen von Pausen, um
dem Patienten die Möglichkeit zur Reflexion zu geben. Drei Sekunden reichen meistens. Und ganz wichtig: das Ansprechen von Gefühlen. Warum ist das wichtig? Gilt es nicht gerade als professionell, wenn Ärzte das Schicksal ihrer Patienten nicht zu nah an sich heranlassen, sondern Distanz bewahren?
Das ist tatsächlich eine schwierige Gratwanderung. Einerseits muss
HERR DOKTOR, WENN ICH KAFFEE TRINKE, HABE ICH SO EIN STECHENDES GEFÜHL IM LINKEN AUGE.
DANN NEHMEN SIE DOCH DEN LÖFFEL AUS DER TASSE!
der Arzt – wenn er dazu fähig ist – zeigen und ausdrücken, dass er von einer schlechten Nachricht betroffen ist. Mitgefühl ist wichtig, weil Patienten im Moment der Erschütterung nicht gern allein sind. Das ist ein urmenschliches Bedürfnis. Andererseits erwarten wir vom Arzt, dass er kühlen Kopf bewahrt und weiss, was zu tun ist. Ein warmes Herz und einen kühlen Kopf, das sollte ein vorbildlicher, kommunikativer Arzt haben. Wie sieht das ideale Arzt-PatientGespräch aus?
Das wäre ein Gespräch, an dessen Ende Arzt und Patient zufrieden wären und beide Seiten das erreicht hätten, was sie sich vorgenommen hatten.
Krank vor dem Computer Jeder Mensch weist hin und wieder Symptome auf, die auch bei schweren Krankheiten vorkommen. Fingerkribbeln? Das könnte ein erstes Anzeichen für Multiple Sklerose sein. Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit? Das deutet möglicherweise auf eine Hirnhautentzündung hin. Doch schwere Krankheiten sind glücklicherweise selten. Solche Symptome haben deshalb meistens harmlose Ursachen. Es gibt allerdings Menschen, welche die statistische Unwahrscheinlichkeit schwerer Krankheiten nicht beruhigt. Im Gegenteil: Das Entdecken von Symptomen versetzt sie regelmässig in grosse Angst. Die Rede ist von Hypochondern. Im Unterschied zu herkömmlichen Patienten sucht der Hypochonder den Arzt nicht unvorbereitet auf. Was eigentlich die Aufgabe des Mediziners wäre, hat er schon selbst erledigt: die Diagnose seiner Symptome. Unter den verschiedenen Krankheiten, die in Frage kommen könnten, erscheint ihm dabei stets die schlimmste als die wahrscheinlichste.
Hypochonder gab es schon immer. Der Franzose Molière hat einen «eingebildeten Kranken» 1673 in der gleichnamigen Komödie treffend beschrieben. Doch mit dem Internet haben sich völlig neue Möglichkeiten der Selbstdiagnose eröffnet. Musste sich der Hypochonder früher durch viele Krankheitsbeschreibungen im klinischen Wörterbuch Pschyrembel lesen, bis er endlich zu wissen meinte, woran er bald sterben würde, so muss er heute nur noch seine Symptome googeln und schon weiss er, wie schlimm es um ihn steht. Nach einer solchen Selbstdiagnose fahren allerdings nur die wenigsten Hypochonder den Computer herunter und gehen besorgt zu Bett. Für die meisten beginnt jetzt ein oft nächtelanges Studium zahlloser Websites und Internetforen zu «ihrer» Krankheit. Der US-Psychiater Brian Fallon hat dafür einen neuen Begriff geprägt: Cyberchondrie. Das mitunter eindrückliche Fachwissen, das sich die Cyberchonder dabei aneignen, vermag sie nicht zu beruhigen. Im Gegenteil: Weil sie als Laien die Informationen weder in einen grösseren Kontext stellen noch in ihrer Relevanz gewichten können, nimmt ihre Angst mit zunehmendem Wissen eher noch zu.
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In der Medizin ist Reden Gold Zur Behandlung ihrer Patienten steht den Ärzten ein eindrückliches Arsenal an Apparaten und Medikamenten zur Verfügung. Doch alle Fortschritte in der Medizinaltechnik und der Pharmaindustrie können ihre segensreichen Wirkungen nur entfalten, wenn die Patienten, Ärzte und das Pflegepersonal offen und ausführlich miteinander reden. Die Bedeutung der Kommunikation ist dabei eine dreifache: Erstens geht es um den Austausch von Informationen, zweitens um das gemeinsame Treffen von Entscheidungen und drittens um die Schaffung von Vertrauensbeziehungen. Die folgende Darstellung gibt einen Überblick darüber, wo es im Behandlungsverlauf auf Kommunikation ankommt. TEXT: Bernhard Widmer
DAS GESPRÄCH ZWISCHEN DEN ÄRZTEN «WO TUT ES WEH?»
Wer mit seinen Beschwerden zum Arzt kommt, wird von diesem im Idealfall zunächst ausführlich befragt. Dieses Erstgespräch heisst Anamnese (griechisch «Erinnerung»). In ihm wird die Vorgeschichte der aktuellen Beschwerden ausgeleuchtet. Aber auch die weiteren Lebensumstände können zur Sprache kommen. Die Anamnese ist die erste Phase der Diagnostik und nicht selten deren wichtigster Teil. In diesem Gespräch sollte der Patient auch die Gelegenheit haben, seine Gefühle oder Ängste zu äussern. Nur wenn der Arzt diese ernst nimmt, kann eine Vertrauensbeziehung entstehen.
Bei komplexeren Krankheiten ist in der Regel mehr als ein Arzt in die Behandlung involviert. Die Qualität der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ärzten hängt dabei entscheidend von der Qualität der Kommunikation zwischen ihnen ab. Es liegt auf der Hand, dass zwischenmenschliche Spannungen den Informationsfluss und das konstruktive Austragen von Meinungsdifferenzen empfindlich stören können. Gerade in Spitälern ist deshalb die Unternehmenskultur, die auch den Umgang der Ärzte untereinander betrifft, für die Qualität der medizinischen Versorgung von zentraler Bedeutung.
BEHANDLUNGSZIELE UND THERAPIEN FESTLEGEN
Der Arzt muss seine Diagnose, zu welcher er aufgrund der Anamnese und daran anschliessender Untersuchungen kommt, dem Patienten verständlich mitteilen. Denn nur der umfassend aufgeklärte Patient ist in der Lage, gemeinsam mit dem Arzt über die Behandlungsziele und die einzuleitenden Therapieschritte zu entscheiden.
IM DIALOG MIT DEM PFLEGEPERSONAL
Wie schnell ein Patient wieder gesund wird, hängt nicht nur von der medizinischen Versorgung ab, sondern auch davon, wie gut es ihm psychisch geht. Dieses Wohlbefinden wiederum hängt zu einem wesentlichen Teil von den zwischenmenschlichen Vertrauensbeziehungen ab, in die der Patient eingebunden ist. Die häufigsten Kontakte während eines Spitalaufenthalts sind jene mit dem Pflegepersonal. In den täglichen Gesprächen, die thematisch nicht einmal von der Krankheit handeln müssen, erfährt der Patient Geborgenheit und Mitgefühl. Entscheidend ist dabei auch die nonverbale Kommunikation: Ein freundliches Lächeln am Morgen kann mitunter mehr bewirken als das beste Medikament.
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Lilibiggs Kinderkonzerte Das Warten hat ein Ende: Bald ist der Sommer da! Und im Schlepptau bringt er die Lilibiggs Kinderkonzerte mit. Die Kinderkonzerte touren bereits zum elften Mal durch die Schweiz, sorgen für leuchtende Kinderaugen und strahlende Gesichter. Andrew Bond und Linard Bardill bringen Ihre Kleinen wieder auf Hochtouren, zum Klatschen und Tanzen. Weitere Topkünstler wie Christian Schenker, Stärneföifi und Bruno Hächler sind auch mit dabei. ÖKK unterstützt die Kinderkonzerte und begleitet die Tournee mit Spiel und Spass. Besuchen Sie das ÖKK Zelt, wir überraschen Ihre Kinder mit einem kleinen Geschenk. Und ganz ehrlich: Wenn Ihre Kids am Abend müde und ohne Gezeter einschlafen, haben wir doch auch etwas für die lieben Eltern getan, nicht? Die Tourneedaten finden Sie unter www.oekk.ch/kinderkonzerte. Da gibt’s auch Tickets für den Veranstaltungsort in Ihrer Nähe zu gewinnen.
Die Band Stärneföifi
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Jahresergebnis 2008: Solide Finanzlage trotz Verlust Trotz schwierigem Umfeld kann ÖKK auf ein relativ erfolgreiches Geschäftsjahr 2008 zurückblicken. Die gestiegenen Kosten im Gesundheitswesen, die Zunahme der Leistungen sowie die Finanzmarktkrise schlagen sich im Jahresergebnis nieder. Dennoch konnte ÖKK im vergangenen Jahr überdurchschnittlich viele Neukunden gewinnen. So zählen per 1. Januar 2009 schweizweit rund 160’000 Privatpersonen und 12’000 Unternehmen und öffentliche Institutionen zu den ÖKK Versicherten. Mit rund 5’300 neuen Privatkunden liegt ÖKK mit diesem Nettowachstum im Vergleich zu ihren Mitbewerbern weit vorne. Auch zählen immer mehr Firmen zu den Versicherten: 830 Unternehmen haben sich 2008 neu für ÖKK entschieden. Der Krankenversicherer bleibt damit im Kanton Graubünden Marktleader und baut sein Agenturnetz weiter aus. ÖKK ist mittlerweile mit 41 Agenturen gesamtschweizerisch vertreten.
GESETZLICHE VORGABEN ERFÜLLT
Seit Mitte 2008 spürt auch ÖKK trotz vorsichtiger Anlagestrategie die negativen Entwicklungen an den Finanzmärkten. Weit mehr als die Finanzmarktkrise belastet die gesamte Branche jedoch die Zunahme der Versicherungsleistungen von nahezu 6 Prozent in der Obligatorischen Krankenpf legeversicherung. Diese Entwicklungen sind in diesem Masse nicht erwartet worden und schlugen 2008 auch bei ÖKK negativ zu Buche. ÖKK schliesst ihre konsolidierte Jahresrechnung 2008 mit einem Verlust von 20,5 Millionen Franken. Dennoch entsprechen sowohl die KVG-Reserven und -Rückstellungen als auch die VVG-Rückstellungen den aufsichtsrechtlichen Vorgaben. ÖKK verfügt dank vorausschauender und nachhaltiger Planung weiterhin über eine solide Finanzlage und ist für die Zukunft gerüstet.
ÖKK CEO Forum: Stellen Sie Fragen und diskutieren Sie mit In den turbulenten Zeiten der Finanzkrise und den vielen Diskussionen im Gesundheitswesen tauchen viele berechtigte Fragen auf. Leider bleiben sie häufig unbeantwortet. Nicht bei ÖKK! Im neuen CEO Forum auf www.oekk.ch haben Sie die Möglichkeit, mit Stefan Schena, dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung, im offenen Dialog über das aktuelle Geschehen zu diskutieren. Ihre Beiträge werden in kurzer Zeit auf der Website veröffentlicht und beantwortet. Wir freuen uns auf spannende Diskussionen. Haben auch Sie eine Frage an Stefan Schena? Dann besuchen Sie das Forum auf www.oekk.ch/forum. Dort können Sie Ihre Frage stellen oder einen Beitrag verfassen.
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Kantonsspital Graubünden Bessere Zusammenarbeit dank Partnerschaft Wenn zwei Organisationen viel miteinander zu tun haben, dann lohnt es sich für beide Seiten, die Zusammenarbeit in einem Partnerschaftsvertrag zu regeln. Genau dies haben das Kantonsspital Graubünden und ÖKK getan. Der Vertrag vereinfacht die Handlungsabläufe und verbessert die Informationsflüsse. Davon profitieren nicht nur die beiden Vertragsparteien, indem etwa ihr Verwaltungsaufwand abnimmt, sondern es profitieren davon vor allem auch die bei ÖKK versicherten Patientinnen und Patienten. Zur Partnerschaft gehört auch, dass das Kantonsspital Graubünden und ÖKK eine gemeinsame Definition der Behandlungskette planen, von der Zeit im Akutspital bis hin zum Aufenthalt in der Rehaklinik. Dabei geht es zum einen darum, für die Patienten die jeweils optimalen Therapieansätze auszuwählen. Sie können nur berücksichtigt werden, wenn alle Parteien dank einem reibungslosen Informationsf luss von ihrer Existenz Kenntnis haben.
Zum anderen geht es darum, den Therapieprozess möglichst effizient – und das heisst für die Patienten möglichst ohne unnötige Wartezeiten – zu gestalten. Das setzt an erster Stelle voraus, dass die Patientenakten jeweils zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Sind sie es nicht, kann das leicht zu ärgerlichen Leerläufen führen: Der Patient muss mehrmals dieselben Befragungen über sich ergehen lassen. Oder es werden Laboruntersuchungen durchgeführt und Röntgenaufnahmen erstellt, die zwar schon gemacht worden sind, deren Ergebnisse zum entscheidenden Zeitpunkt aber gerade nicht verfügbar sind. Doppelspurigkeiten sind aber nicht nur ärgerlich, sie sind auch teuer. Wenn sie sich in Zukunft dank dem Partnervertrag vermeiden lassen, können dadurch also auch Leistungskosten eingespart werden.
Klar! Aus dem Stahl werden zum Beispiel Nägel, Pfannen oder Autoteile. Also: Leere Dosen sauber machen, klein drücken und zur Sammelstelle bringen! Tipp: Aluminium kannst du gut von Weissblech unterscheiden, wenn du einen Magneten hast. Nur Weissblech ist magnetisch.
Herausgespickt aus dem schlauen Schülermagazin
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… ist besser al s ve licher als Recyc rwerten! Noch umweltfreun dling: weniger Abfall produz ren! P fandflas iechen bevorzug en, Lebensmit of fen kaufen, tel weniger E-Mai ls ausdrucken …
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SCH EN Wohin mit altem Spiel zeug? Eine kaputte PlayStation gehört nicht in den Kehrichteime r! Genau wie dein ferngesteuert es Auto und alle anderen elektronisc hen Spielzeuge und Elektrogeräte solltest du sie zurück zum Händ ler bringen. Teilweise gibt´s auch Sa mmelstellen für Elektrosch rott.
Alte Batterien: einfach wegwerfen?
Auf keinen Fall! Batterien (und auch Akkus) enthalten giftige Stoffe und gehören nie in den Kehricht. Du kannst sie in jedem Laden abgeben, der auch Batterien verkauft. Einige der Inhaltsstoffe können sogar wiederverwertet werden.
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Kann man auch Konservenbüchsen recyceln?
Recycling für den Hosensack
Du brauchst: - 1 leeren Get rä - Druckknopf- nkekarton Set zum Vernieten {a us dem Bastelladen} - Schere, Bost itch, Hammer
Recycling ist ganz einfach! So machst du aus einem leeren Getränkekarton ein witziges Portemonnaie.
Spüle einen Getränkekarton gut aus und lasse ihn trocknen.
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Drücke den Karton flach. Knicke dabei die Seitenteile genau in der Mitte. Schneide Deckel und Boden entlang der Falzlinie ab.
Schneide am einen Ende der Packung entlang der langen Faltlinien ein. Und zwar knapp ein Drittel der Packungslänge. Dann schneidest du von aussen bis zum Ende dieses Schnitts. Das machst du links und rechts.
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Auf der einen Seite sind nun zwei Laschen stehen geblieben. Die schönere wird der Deckel deines Portemonnaies. Die andere schneidest du sauber ab.
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Falte die Seitenteile nach innen.
4 Ich eine war S pack aftung! Knicke den noch doppelten Teil der Packung genau in der Mitte, so wie auf dem Bild.
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Hefte die beiden inneren Wände mit einem Bostitch zusammen.
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Knicke den Deckel über das Portemonnaie. Sollte er zu lang sein, schneide ein Stück ab.
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Nun fehlt noch der Verschluss. Dafür brauchst du ein Druckknopf-Set zum Nieten, das du im Bastelladen oder in der Nähabteilung eines Warenhauses für nicht allzu viel Geld bekommst. Zum Befestigen der beiden Druckknopf-Teile beachte die Anleitung auf der Packung! Zunächst befestigst du das Oberteil (die Hälfte mit Loch) in der Mitte des Deckels. Knicke dann den Deckel über das Portemonnaie. Zeichne die Stelle genau unter dem Druckknopf an. Dort befestigst du die zweite Hälfte des Knopfes.
len Aus vie en ing alten D as mit etw u d t s n e n u a k tolle ne Fantasie steln! Hast ba ee? Sachen n eine Id h o h c du s o uns d c Schicke ild! ein B
Leserwitz:
Dumm und D ümmer rudern in einem Kahn üb er den See. Pl ötzlich entdeckt Dum m ein Loch, du rch das Wasser ins Bo ot läuft. Was m acht Dümmer? Er bo hrt ein zweite s Loch, damit das Was ser ablaufen ka nn!
Warum öffnet der hurt Dummhausener das Jog auf il We – n? de La schon im dem Deckel steht: «Hier öffnen!»
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… und schlechter Reim. … zu fettem Schinken. … in neuen Schläuchen. … auf weissen Tischtüchern.
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Gesundheits-Kreuzworträtsel
dehnbarer Gewebestrang
Speichel (Med.)
Schonkost
ÖKK Magazin
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Umgehungsleitung (Vene)
Lehre vom Licht
BestandHeil- und teil des GewürzBlutfarbpflanze stoffes
Körperflüssigkeit
Vitamin H
Lehre von den Lebensvorgängen
5 Lebenskraft, Lebensfülle
3 Infusionsvorrichtung
teigige Salbenzubereitung
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giftiges Hahnenfussgewächs
Schönheits-, Heilmittel Kassie, Heil-, Gewürzpflanze
Liste verbotener Bücher
Absterben von Gewebszellen; Feuer Körperorgan erhöhte Temperatur haben
Gewürz-, Heilpflanze
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Regenbogenhautentzündung
Gebirgs-, GedächtHeilnispflanze schwund
2 ein Spurenelement
Kletter-, Heilpflanze
Erweiterung eines Hohlorgans
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Vergiftungskrankheit (Med.)
Stelle des vordersten Fingergliedes
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Wir gratulieren den Gewinnerinnen und Gewinnern des letzten Gesundheits-Kreuzworträtsels. Das Lösungswort lautete «ERKAELTUNG».
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netzartiges Verbandmaterial
Nahrungsbestandteil
Sinnesorgan
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künstl. Kanal zw. Blutgefässen
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7 Abk. für Elektroenzephalogramm
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Senden Sie das Lösungswort per E-Mail an magazin@oekk.ch oder per Post an ÖKK Magazin, Bahnhofstrasse 9, 7302 Landquart, Stichwort «Kreuzworträtsel». Mit etwas Glück gewinnen Sie als Hauptpreis eine EMPFI -Mehrzweck-Rolle im Wert von 320 Franken (siehe S. 5) oder einen Eintritt in das Nationalparkzentrum in Zernez für die ganze Familie inklusive Wanderführer für den Schweizerischen Nationalpark im Wert von 40 Franken (siehe S. 37). Einsendeschluss ist der 15. Juli 2009.
Club
ÖKK Magazin
Badeland Schweiz Ein Sprung, und alles ist anders: Der Atem stockt, es kribbelt im ganzen Körper. Kaltes Maiwasser. Oder bevorzugen Sie warmes Wohlfühlwasser in Schweizer Thermen? Im neuen ÖKK Club finden Sie bestimmt das Wässerchen nach Ihrem Geschmack. Selbst wenn es Sie gar nicht ins Wasser zieht, sondern per Boot oder Kanu aufs Wasser.
Stadt, See, Fluss ZÜRCHER BADELANDSCHAFTEN
Foto: Sportamt
Summer in the City! Dass Zürich eine Sommerstadt ist, dafür sorgen auch die 24 Frei- und Hallenbäder der Stadt. Im Strandbad Tiefenbrunnen mit Super-SeeRutsche, drei Flossen, Trampolin und riesiger Sportund Spielwiese können problemlos die ganzen Sommerferien verbracht werden; langweilig wird’s auch in den Familienbädern Allenmoos, Auhof und Seebach nicht. Charmant und kinderfreundlich ist der Untere Letten direkt am Fluss, wo ein Nichtschwimmer- und ein Planschbecken bereitstehen, während gute Schwimmer sich die smaragdgrüne Limmat hinabtreiben lassen können. Eine wahre Südseeperle ist das Strandband Mythenquai am See – inklusive Sandstrand. Der Süden beginnt diesseits der Alpen! > www.sportamt.ch
Wilde Wasser SWISS RAFT ADVENTURES
Sind Sie wasserfest? Die wilden Flüsse und Schluchten Graubündens und des Tessins warten nur darauf, per Kanu oder Schlauchboot erobert zu werden. Ob Rafting auf dem Vorderrhein oder gemütliches Paddeln im Zweierkanu auf dem Ticino – Abenteurern und solchen, die es werden wollen, schlägt das Herz bei den Angeboten von Swiss Raft Adventures höher. Gefährlich indes sind die Touren nicht: Sogar Familien mit Kindern ab sieben Jahren können spezielle Angebote nutzen. Einmal tief durchatmen reicht. Den Rest übernehmen die ausgebildeten Instruktoren. > www.swissraftadventures.ch
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Paracelsus lebt! TAMINA THERME
Schiff ahoi SCHIFFFAHRT BERNER OBERLAND
Über die Farbe des Brienzersees ist schon oft gestritten worden. Ist er nun blau, grün oder türkis? Am besten, Sie bilden sich auf einer Schifffahrt zwischen Thun und Brienz selber ein Urteil. An Bord besteht allerdings die Gefahr, dass ob der schönen Landschaft und des Panoramas mit schneebedeckten Bergen das Wasser selbst aus den Augen gerät. Doch bei einem Spaziergang an der Uferpromenade zwischen Spiez und Faulensee oder einer Wanderung auf dem Pilgerweg zwischen Merligen und Interlaken rücken die Seen wieder ins Blickfeld. Und? Welche Farbe haben sie nun?
Die Tamina Therme in Bad Ragaz ist brandneu und hat dennoch eine fast 500-jährige Geschichte: Schon Anfang des 16. Jahrhunderts nutzte der Arzt Paracelsus die wohltuenden Wasser der wilden Taminaschlucht, der wasserreichsten warmen Therme Europas, für seine Heilkünste. Seit 1840 wird das Wasser über 4,5 Kilometer nach Bad Ragaz geleitet, wo 1871 das europaweit erste Thermalhallenschwimmbad eröff net wurde. Fast anderthalb Jahrhunderte später lockt der Ort mit einer neu errichteten, luxuriösen und modernen Wellness- und Saunalandschaft – und noch immer reinstem, mineralhaltigem Quellwasser. > www.taminatherme.ch
> www.bls.ch
Kunstvoller Wassertempel BERNAQUA
Spannung oder Entspannung? Im Bernaqua im Berner Einkaufszentrum Westside fällt die Entscheidung nicht leicht. Die vom berühmten Architekten Daniel Libeskind entworfene 2000 m 2-Wasserlandschaft mit 18 Aussen- und Innenbecken wirkt auf den ersten Blick wie ein Kunstwerk. Wer sich der Betrachtung der ungewöhnlichen Farben und Formen widmen will und dabei Entspannung sucht, hat die Auswahl zwischen Flussbad, Sprudelbad, Solaqua, Dampfgrotte, römischirischen Bädern und Spa. Wer hingegen lieber mit seiner Adrenalinausschüttung experimentiert, wird sich auf den längsten gedeckten Rutschen der Schweiz oder im Wildwassercanyon amüsieren. Das macht so lange Spass, bis der Körper wieder nach Entspannung ruft... > www.bernaqua.ch
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Wissen & Gesundheit
ÖKK Magazin
Warum steigen die Gesundheitskosten so stark? Die Prämien aller Schweizer Krankenversicherungen werden für das Jahr 2010 deutlich erhöht werden müssen. Das ist darauf zurückzuführen, dass die von der obligatorischen Grundversicherung nach KVG gedeckten Gesundheitskosten erneut massiv gestiegen sind. Welches sind die Gründe für den starken Kostenanstieg im Gesundheitswesen? TEXT: Bernhard Widmer
Zwischen 1998 und 2008 sind die Gesamtkosten in der Grundversicherung (Obligatorische Krankenpf legeversicherung OKP) von 13,9 Milliarden Franken auf 22 Milliarden Franken oder um fast 60 Prozent gestiegen. Das entspricht einem mittleren Kostenwachstum von rund 4,7 Prozent pro Jahr. Damit liegt der Anstieg der Krankversicherungskosten weit über der durchschnittlichen Teuerung in der Schweiz. Besonders stark zum Kostenwachstum beigetragen haben in den letzten Jahren die gestiegenen Leistungsausgaben bei den Spitälern – vor allem im ambulanten Bereich –, den Pf legeleistungen (Heime und Spitex) und den Medikamenten.
UNTERSCHIEDLICHE KOSTENTREIBER __ Welche Faktoren sind für das rasante Kostenwachstum verantwortlich? Im Sinne einer starken Vereinfachung lässt sich zwischen drei Arten von Kostentreibern unterscheiden: – «Gute» Kostentreiber, die man nicht beeinf lussen will – «Neutrale» Kostentreiber, die man nicht beeinf lussen kann – «Schlechte» Kostentreiber, die man beeinf lussen sollte >
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DIE GRÖSSTEN KOSTENBLÖCKE IN DER GRUNDVERSICHERUNG (KVG) 2008 % 25
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SPITAL AMBULANT 16%
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Leistungsbarometer auf www.oekk.ch Die Leistungsausgaben in der Grundversicherung müssen durch die eingenommenen Prämien gedeckt werden können. Ein Gewinn für die Krankenversicherung ist dabei nicht erlaubt. Auf unserem Leistungsbarometer sehen Sie, wie sich die Leistungsausgaben und die Prämien bei ÖKK und bei der Branche insgesamt in den letzten drei Jahren entwickelt haben. www.oekk.ch/leistungsbarometer
Wissen & Gesundheit
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Die «guten» Kostentreiber sind die unauf haltsamen Fortschritte in der Medizin, der Medizintechnik und der Pharmakologie. Sie führen einerseits dazu, dass wir mehr gesunde Jahre bei höherer Lebenserwartung erleben dürfen. Andererseits machen sie das Kranksein vielfach etwas erträglicher. Nach Ansicht von Experten ist der medizinische Fortschritt die primäre Ursache für die Dynamik des Ausgabenwachstums. Zu den «neutralen» Kostentreibern zählt vor allem die demographische Entwicklung, d.h. die Alterung der Gesellschaft. Sie bewirkt einen kontinuierlichen Anstieg der Nachfrage nach geriatrischen und Pf legeleistungen. Diese Nachfrage wird durch den medizinischen Fortschritt noch verstärkt. Zu den «neutralen» Kostentreibern, die nicht oder nur wenig beeinf lussbar sind, gehört aber auch das Gesundheitsverhalten der Bevölkerung. Es liegt auf der Hand, dass ein Volk von sporttreibenden Nichtrauchern tiefere Gesundheitskosten verursachen würde. UNNÖTIGE LEISTUNGEN, ZU HOHE PREISE __ Die
«schlechten» Kostentreiber lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: 1. Es werden Leistungen erbracht, die aus medizinischer Sicht unnötig oder überf lüssig
MEDIKAMENTE ÄRZTE 7%
PFLEGEHEIM 8%
sind. Diese «Überproduktion» ist auf der einen Seite auf die Versicherten zurückzuführen, die abgesehen von der Kostenbeteiligung keinen Anreiz haben, bestimmte Leistungen nicht in Anspruch zu nehmen. Denn sie werden ja von der Versicherung gedeckt. Zu denken ist dabei etwa an überf lüssige Untersuchungen und überlange Spitalaufenthalte. Auf der anderen Seite haben die Leistungserbringer einen grossen Anreiz, ebensolche Leistungen zu erbringen. Denn sie verdienen ja daran. Die Spitäler haben überdies ein Interesse, ihre Kapazitäten auszulasten und ihre teure Infrastruktur zu amortisieren. 2. Die Preise für medizinische Leistungen und Güter sind teilweise zu hoch. Die Preise im Schweizer Gesundheitswesen unterliegen grösstenteils nicht der Preisbildung des freien Marktes, sondern werden von den Leistungserbringern, den Versicherungen und den Behörden gemeinsam festgesetzt. Das eröffnet zwar die Möglichkeit der Steuerung bzw. Dämpfung der Preise. Gleichzeitig erschwert es dieses Preissystem aber, dass sich Produktivitätssteigerungen, die es auch in der Medizin gibt, in tieferen Preisen niederschlagen. ZAHLEN: Bundesamt für Statistik, santésuisse
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Die Grundversicherung (KVG) in Zahlen
REST 9%
Das zweitteuerste Gesundheitswesen der Welt Gesundheit ist ein hohes Gut. Und ein teures: Nach den neusten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) betrugen die Gesamtkosten für das Gesundheitswesen in der Schweiz 2007 55,3 Milliarden Franken. Das entspricht rund 7’280 Franken pro Kopf. Weltweit liegt die Schweiz damit hinter den USA auf Platz zwei. Die Kosten in der obligatorischen Grundversicherung (KVG) machten dabei etwas weniger als 40 Prozent der Gesamtkosten aus, nämlich 21,4 Milliarden Franken. Die restlichen Kosten tragen im Wesentlichen die Privatversicherungen (VVG), die Unfallversicherung (UVG), die AHV/IV und der Staat sowie die privaten Haushalte, indem sie medizinische Leistungen und Güter direkt einkaufen und selber bezahlen. Welches sind die grössten Kostenblöcke in der Grundversicherung? Den Löwenanteil an den Gesamtkosten in der Grundversicherung teilen sich die Spitäler, die Ärzte, die Medikamente und die Pflege (vgl. Grafik). Die Verwaltungskosten der Krankenversicherer machen im Vergleich dazu nur einen kleinen Teil der Kosten aus, nämlich rund 5 Prozent. Das heisst: Gut 95 Prozent der Kosten in der Grundversicherung entfallen auf medizinische Leistungen und Güter. Wer bezahlt die Leistungen in der Grundversicherung? Die von der Grundversicherung gedeckten Leistungen werden von den Einwohnerinnen und Einwohnern der Schweiz finanziert, und zwar in drei verschiedenen Rollen: Als Versicherte entrichten sie eine Prämie, als Patientinnen und Patienten beteiligen sie sich an den Kosten (Franchise und Selbstbehalt), und als Bürgerinnen und Bürger bezahlen sie Steuern. 2007 wurden 45 Prozent der Kosten durch die Prämien gedeckt, 15 Prozent durch die Kostenbeteiligung und 40 Prozent durch Steuergelder. Durch Steuern finanziert werden einerseits rund die Hälfte der stationären Spitalkosten und andererseits die Prämienverbilligung für Versicherte in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen. 2007 haben Bund und Kantone Prämienverbilligungen in einem Umfang von rund 3,4 Milliarden Franken ausgerichtet. Rund 30 Prozent aller Versicherten bzw. 39 Prozent der Haushalte haben davon profitiert.
Ă– K K C LU B
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Elternplanet
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Stress beim Anziehen Es geht um meine Tochter (5). Sie könnte sich eigentlich alleine anziehen. Stattdessen aber schreit und tobt sie. Irgendwann muss ich ihr dann helfen, weil ich sonst zeitlich in einen Stress komme. Was kann ich tun? Frau C. aus Z.
KATHRIN BUHOLZER: Zuerst würde ich etwas am
Morgenablauf ändern. Ihre Tochter kann sich zum Beispiel vor dem Morgenessen anziehen. Oder sich immer an einem bestimmten Ort umziehen. Solange sie aber weiss, dass Mama zur Hilfe kommt, wenn sie nur lange genug rumtrödelt, wird sie sich kaum um Selbständigkeit bemühen. Äussern Sie Ihre Erwartungen gegenüber Ihrer Tochter: «Ich möchte, dass du dich in Zukunft alleine anziehst.» Wenn sie noch etwas Schwierigkeiten hat, dann geben Sie ihr Hilfestellungen, aber erledigen Sie es nicht einfach für sie. Motivieren und ermutigen Sie Ihre Tochter, und seien Sie kreativ! Eine lange Kleiderspur, vom Kinder- bis ins Wohnzimmer macht das Anziehen zum Spiel und lotst Ihre Tochter gleich ans richtige Ziel: an den Frühstückstisch. Manchmal muss man auch den «Turboknopf» drücken, damit das Anziehen schneller geht. Vielleicht müssen Sie vorher noch «die Batterie» bei Ihrer Tochter wechseln, indem Sie ihr auf die Nase drücken? Als zusätzliche Motivation können Sie mit ihr eine Punktekarte basteln. Formulieren Sie positiv und sagen Sie Ihrer Tochter genau, was Sie von ihr erwarten. Die Punktekarte darf ruhig fantasievoll und witzig gestaltet sein. Das kann ein Bauernhof, ein Zoo oder ein Schloss sein. Jedes Mal, wenn Ihre Tochter das Anziehen geschafft hat, darf sie einen Kleber auf kleben. Beim Schloss zum Beispiel auf jedes Fenster oder beim Zoo in jedes Gehege. Bei kleinen Kindern reicht das oft als Belohnung. Aber auch eine Extrageschichte lesen, ins Schwimmbad gehen oder zusammen Kuchen backen können als Belohnungen eingesetzt werden. Wichtig ist nur die klare Abmachung, welche Belohnung es wofür gibt. Setzen Sie ein leichtes Ziel. Geben Sie Ihrer Tochter nach dem ersten Mal «Selberanziehen» eine
kleine Belohnung. Nach drei Klebern gibt es dann eine grössere Belohnung und nach einer Woche dann die grosse Belohnung. Nehmen Sie keine Kleber weg und schimpfen Sie nicht, wenn das Anziehen nicht geklappt hat. Wenn alles klappt, können Sie die Punktekarte mit der Zeit weglassen. Wenn das alles nichts nützt, dann lassen Sie Ihre Tochter die Konsequenzen spüren. Es reicht dann halt für sie nicht mehr fürs Frühstück. Oder Sie nehmen sie dann einfach so mit, im Pyjama, und sie muss sich dann unterwegs umziehen. Das ist ihr dann wahrscheinlich ziemlich peinlich. Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen ein und versuchen Sie, bei all dem ruhig und gelassen zu bleiben. Den Link zur Internetplattform Elternplanet von Kathrin Buholzer mit mehr Antworten auf Erziehungsfragen und Büchertipps fi nden Sie unter www.oekk.ch/magazin
Familie
ÖKK Magazin
Finanziell gewappnet für den Notfall Wer bei den Krankenkassenprämien sparen will, wählt eine hohe Franchise. Ein Ernstfall kann bei einer hohen Franchise aber ein tiefes Loch in das Bankkonto reissen, besonders bei Familien. Es lohnt sich deshalb, für solche Situationen gewappnet zu sein. TEXT: Saverio Cerra *
Sarahs Mutter verletzt sich in den Weihnachtsferien beim Skifahren und wird hospitalisiert. Sie muss an der Schulter operiert werden. Nach einer Woche kann sie nach Hause, doch im neuen Jahr treten Komplikationen auf. Sie muss erneut operiert werden und anschliessend noch mehrere Wochen in die Physiotherapie gehen. Eine befreundete Familie bietet ihre Hilfe an: Die beiden Primarschüler Sarah und ihr Bruder Pascal verbringen ab sofort ihre Mittagspausen bei jener Familie. Das geht so lange gut, bis beide Kinder von einer starken Grippe erwischt werden. Der Vater geht mit ihnen zum Arzt, der sie mit Antibiotika zurück ins Bett schickt. Auch Sarahs Vater setzt der Stress gehörig zu. Er arbeitet zu 100 Prozent und muss sich nun zusätzlich um den Haushalt kümmern und seine Frau und die kranken Kinder pflegen. Das ist zu viel. Die Familie entschliesst sich auf den Rat ihres Hausarztes hin, vorübergehend eine Haushaltshilfe anzustellen. TIEFERE PRÄMIEN, HÖHERE RISIKEN __ Diese Geschichte ist frei er-
funden. Auf den ersten Blick mag sie
übertrieben scheinen, und man soll ja bekanntlich den Teufel nicht an die Wand malen. Dennoch ist eine solche Kette von unglücklichen Ereignissen nicht unrealistisch. Die Familie in unserem Beispiel treibt viel Sport, alle fühlen sich grundsätzlich sehr gesund. Aufgrund dieser Voraussetzungen sind die Eltern mit der höchsten Wahlfranchise von 2’500 Franken versichert. So kann die Familie jedes Jahr viel Geld bei den Prämien sparen und für andere Zwecke verwenden. Innerhalb sehr kurzer Zeit muss diese Familie nun unerwartet tief in den Geldbeutel greifen. Wir rechnen: Für die verunfallte Mutter bezahlt die Familie zweimal die volle Franchise, da sich ihre Behandlung über zwei Kalenderjahre erstreckt. Nach der Franchise kommen die zehn Prozent Selbstbehalt dazu, maximal 700 Franken pro Kalenderjahr. In unserem Beispiel sind das zweimal 2’500 Franken Franchise plus zweimal ein Selbstbehalt von ein paar Hundert Franken. In der Summe ergibt das mehr als 6’000 Franken. Dazu kommen die ungedeckten Kosten für die Haushaltshilfe, die Transportkosten für die Mutter und
die Krankheitskosten der übrigen Familienmitglieder. Wer die höchste Franchise wählt, muss sich bewusst sein, dass er damit auch grössere Risiken eingeht. Im Falle einer Familie tragen die Eltern dieses Risiko nicht nur für sich selber, sondern auch für ihre Kinder. Unser Beispiel zeigt, wie hoch die Kostenbeteiligung im Extremfall sein kann. Hand aufs Herz: Wer budgetiert seine Gesundheitskosten schon so, dass auch in einem derartigen Ernstfall noch genügend flüssiges Geld vorhanden ist? Kann man bei hoher Franchise die anfallenden Kosten nicht bezahlen, kann das indessen sehr unerfreuliche Folgen haben: Die Versicherung kommt ihren Kunden zwar so weit entgegen, wie es geht. Doch irgendwann sind alle Möglichkeiten ausgeschöpft, und dann droht der Rechtsweg. RISIKEN ABSICHERN __ Es stimmt: Mit der Wahl der höchsten Franchise kann eine Familie tatsächlich sehr viel Geld sparen. Eine vierköpfige Familie spart so 40 Prozent gegenüber einer gleich grossen Familie, die mit der tiefsten Franchise versichert ist. Dieser Spareffekt ist jedoch
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RECHENBEISPIEL:
dann schnell verpufft, wenn es wie im Beispiel ernst gilt. Daher ist es für Familien und auch für Einzelpersonen, die mit einer hohen Franchise versichert sind, ratsam, immer genügend Geld für den Notfall flüssig zu haben. Zu diesem Zweck empfiehlt es sich zum Beispiel, ein «Notfall-Konto» zu eröffnen. Wenn auf diesem Konto 5’000 bis 6’000 Franken liegen, reicht das schon, um einen Grossteil der Kosten bei einem Notfall zu bezahlen. Man kann beispielsweise monatlich den Betrag auf dieses Konto einbezahlen, den man mit tieferen Prämien im Gegensatz zur regulären Franchise von 300 Franken spart. Schon nach knapp zwei Jahren wäre dieses Konto für den Notfall gedeckt. Muss dieses Geld nicht für die Deckung von Gesundheitskosten verwendet werden, können ab diesem Zeitpunkt die gesparten Prämien anders ausgegeben werden, etwa für Skiferien.
* Saverio Cerra ist Leiter Privatkunden bei ÖKK.
4-köpfige Familie, 2 Erwachsene, 2 Kinder (bis 18 Jahre), grundversichert, ohne Zusatzversicherungen MONATSPRÄMIEN (IN CHF) Erwachsene Ordentliche Franchise (300)* Ohne Unfall 253.00 Mit Unfall 272.00
Höchste Franchise (2500) 149.30 160.50
Ohne Unfall Mit Unfall
Ordentliche Franchise (0.00) 63.30 68.00
Höchste Franchise (600) 37.40 40.20
Unsere Beispielfamilie: 1 Elternteil ohne Unfall 1 Elternteil mit Unfall 2 Kinder ** Total
Ordentliche Franchise 253.00 272.00 136.00 661.00
Höchste Franchise 149.30 160.50 80.40 390.20
Kinder **
SPAREFFEKT / TIPPS Unsere Beispielfamilie kann monatlich 270.80 Franken sparen, wenn sie die höchste Franchise wählt. Das heisst, die Familie spart damit monatlich rund 40 Prozent. Überweist sie das eingesparte Geld auf ein separates Konto, hat sie sich nach eineinhalb Jahren für den Ernstfall abgesichert. Die zusätzlichen ungedeckten Kosten können vermieden werden, indem die Familie eine Zusatzversicherung abschliesst, welche Transportkosten oder Haushaltshilfen einschliesst. * Preise gelten für eine Grundversicherung bei ÖKK in der Stadt St. Gallen. ** Für Kinder wählt die Mehrheit die ordentliche Franchise mit Unfall.
Bei der Wahl der optimalen Franchise hilft Ihnen Ihr ÖKK Berater gerne weiter. Die Agentur in Ihrer Nähe finden Sie unter www.oekk.ch/beratung
Die Zahl
ÖKK Magazin
71,4 %
Wer geht einkaufen, wer bügelt die Hemden, wer entsorgt den Müll? Die klassische Antwort auf diese Frage lautet in der Schweiz nach wie vor: die Frauen. In Paarhaushalten, ob mit oder ohne Kinder, sind sie für 71,4 Prozent der täglich anfallenden Hausarbeit verantwortlich. Männer erledigen nur 3,4 Prozent der häuslichen Tätigkeiten, weitere 22,1 Prozent werden gemeinsam in Angriff genommen. Bei Haushalten mit dem jüngsten Kind unter 14 Jahren liegt der weibliche Anteil an der Hauptverantwortung für die Hausarbeit sogar bei über 80 Prozent. Etwas geringer ist der Hausarbeitsanteil der Frauen in Paarhaushalten ohne Kinder: 62,1 Prozent. Doch auch diese Zahl ist noch deutlich genug: Von einer ausgeglichenen Arbeitsteilung im Haushalt sind die Schweizerinnen und Schweizer noch weit entfernt. > Quelle: Bundesamt für Statistik, www.statistik.admin.ch
Populäre medizinische Irrtümer
Verschluckte Kaugummis bleiben sieben Jahre im Magen Der Kaugummi spaltet die Gemüter: Kinder lieben die klebrige Masse, Lehrer aber stossen sich am schmatzenden Geräusch während der Schulstunde, und Eltern sorgen sich um Verstopfungen bei ihren Kinder. Um ihren Schützlingen das Kaugummi Kauen auszutreiben, bedienen sich Erwachsene nicht selten allerlei Schauermärchen: Heruntergeschluckte Kaugummis würden die Magenwände verkleben und ganze sieben Jahre im Magen verbleiben. In Wirklichkeit ist der Magen viel stärker und produziert scharfe Chemikalien, die ein Verkleben der Magenwände durch Kaugummis verhindern. Gerade die Magensäure ist so sauer, dass es ihr pH-Wert fast mit dem der Salzsäure aufnehmen kann; zusätzlich leisten unzählige Verdauungsenzyme gute Zersetzungsarbeit. Viele Inhaltsstoffe des Kaugummis sind aber sowieso unverdaulich und passieren den Darm im Eiltempo, so dass der heruntergeschluckte Klumpen den Körper spätestens nach ein paar Tagen wieder verlässt.
Ganze 2 Kilogramm Kaugummi müssten wir kauen, um im Magen einen Stau zu verursachen – so viel Kieferarbeit ist selbst in der langweiligsten Schulstunde unmöglich. Vorsicht ist nur bei sehr exzessivem Kauen von Kaugummi angebracht. Dann kann sich nämlich im Dickdarm ein Gummipfropfen bilden. Doch in der Regel steigert Kaugummi den Blutfluss zum Gehirn und damit die Konzentrations- und Gedächtnisleistung, bestätigt eine neue Studie der Universität von Northumbria in Grossbritannien. Wenn Lehrer und Lehrerinnen also weiterhin so abschreckende Geschichten erzählen, statt die positiven Folgen des Kaugummikauens zu sehen, hat das wohl nur eine Folge: dass die Kaugummis unter die Schulbank geklebt werden und dort als eklige Überreste verbleiben – vielleicht für sieben Jahre.
Ernährungstipp
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Feriengenuss leicht gemacht TEXT: Shima Wyss-Yazdani * FOTO: Flurina Rothenberger * Shima Wyss-Yazdani ist diplomierte Ernährungsberaterin HF
Alle Jahre wieder freuen wir uns auf die Ferien in der Wärme. Ob regional in der Schweiz oder direkt am Meer – wir wollen Sonne tanken und dem Alltagsrummel entf liehen. Für einige sind die Ferien jedoch mit Tücken verbunden: Es müssen nicht einmal All-inclusive-Ferien sein, welche dem Gewicht zusetzen, auch gewöhnlicher Urlaub mit wenig Bewegung und kulinarischen Verführungen kann bei der Rückkehr Überraschungen mit sich bringen. Der Tages-, aber auch der Mahlzeitenrhythmus gerät durcheinander. Wir gehen zu später Stunde ins Bett, schlafen länger und essen zwischendurch und öfter – so verbringen wir oft unsere Tage, wenn wir mal Zeit haben. Um den vorhersehbaren Kilos entgegenzuwirken und trotzdem die wohlverdienten Erholungstage richtig zu geniessen, empfehle ich einige Tricks: viel Wasser trinken – an heissen Tagen bis zu 2,5 Liter (warme oder heisse Getränke eignen sich besser); sich hinreissen lassen von der Vielfalt frischer, regionaler Früchte vor Ort und so die Vitaminspeicher füllen. Früchte sind auch geeignete Snacks für Zwischendurch. Zudem lässt sich mit Naturejoghurt und regionalem Obst ein leckeres selbstgemachtes Frühstück zubereiten. Fettige Speisen brauchen länger zum Verdauen und machen träge – eine leichte Alternative sind Salate mit vielen verschiedenen Kräutern. Empfehlenswert sind auch die unverwechselbaren Märkte vor Ort. Sie bieten alles, was benötigt wird – frisch, günstig und fein! Auch Fisch: Soll es eine Dorade oder ein Wolfsbarsch sein? Fisch ist leicht verdaulich, hat wenig Kalorien und viele lebensnotwendige Inhaltsstoffe.
Saisonal und regional lautet die Devise! Aus all diesen köstlichen Nahrungsmitteln lässt sich immer etwas Gutes auf den Tisch zaubern, das schmeckt und leicht bekömmlich ist. Hier mein schnelles Rezept für die nächsten Ferien am Meer: FISCH-SCHNECKEN MIT KRÄUTERN für 4 Personen
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Metallspiesse Filets von regionalem Frischfisch (ca. 400 g) (für die schweizerische Variante z.B. Eglifilets) je 4 Blättchen Basilikum und Zitronenmelisse 100 g Cherrytomaten (mind. 10 Stück) 100 g Zucchetti, gewaschen und in kleine Stücke geschnitten 100 g kleine, geschälte Zwiebeln Olivenöl zum Beträufeln Salz / Pfeffer zum Würzen Alufolie
Die Fischfilets flach auslegen, trocken tupfen, würzen, mit je einem Kräuterblatt belegen und zu Schnecken aufrollen. Mit einem spitzen Messer vorlochen, die Röllchen mit dem Gemüse abwechslungsweise an die Spiesse stecken und mit Olivenöl beträufeln. Die Fischfilets 3 – 5 Minuten auf der mit Olivenöl bestrichenen Alufolie grillieren. Dazu passt eine selbstgemachte Mayonnaise oder eine Currysauce. Als Ergänzung eignen sich Brot, Reis oder Kartoffeln. En Guete!
Familienausf lug
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Warum bloss, Ottmar? TEXT & FOTO: Michael Krobath
Was ist schlimmer als ein abwesender Vater? Genau. Ein Papa als Hooligan. Einer, der an der Seitenlinie den Schiedsrichter, Gegner und den eigenen Sohn mit Kraftausdrücken eindeckt. «Njet», lautete deshalb meine Antwort, als sich Luis vor sechs Monaten erstmals erkundigte, ob er sich dem örtlichen Fussballverein anschliessen dürfe. Schliesslich hatte ich mein halbes Leben auf den Schlachtfeldern des Amateurfussballs verbracht und war gewillt, meinen Söhnen diese Pein zu ersparen. «Zu jung», lautete die offizielle Begründung. Mein Geheimplan aber war, ihn für eine zivilisiertere Sportart zu begeistern. Der ideale Ort für einen abwechslungsreichen Familienausflug ist das gigantische Sportzentrum Milandia in Greifensee. Kletterhalle, Tennis, (Mini-)Golf oder Joggen, alles kann Luis hier beschnuppern – und für den kleinen Paul gibt’s erst noch einen liebenswürdigen Hütedienst. Minigolf? 20 Minuten. Klettern? 10 Minuten. Tennis? 3 Minuten. Joggen? Schon bei der ersten Kurve wählt Luis die Abkürzung zum Start zurück. Denn neben der Finnenbahn befinden sich – die Fussballplätze. Und so kicken wir die nächste Stunde, genau wie immer.
Zwei Tage später erfolgte der nächste Rückschlag, als ich hörte, wie sich Luis beschwerte: «Mama, ich würd so gern in den Fussballclub, aber der Papa will das nicht.» Neue Argumente mussten her und da kam der Interviewtermin bei Ottmar Hitzfeld wie gerufen. Ein Mann mit Weitblick schliesslich und zudem ein gelernter Lehrer. «Herr Hitzfeld, ist es verantwortbar, einen Sechsjährigen in den Fussballverein zu schicken?», lautete deshalb meine Schlussfrage. Sein Blick verriet pure Verständnislosigkeit. Und dann folgte eine Bergpredigt: Fussball bedeute soziales Lernen, den Umgang mit Niederlagen zu trainieren, Teamspirit zu erfahren. Geknickt fuhr ich nach Hause. Und ich ergab mich meinem Schicksal.
> www.milandia.ch
Wöchentlich wechselnde Ausfl ugstipps aus dem Buch «Kids – 1001 Ausfl üge für die ganze Familie» fi nden Sie unter www.oekk.ch/ausflugstipps
Bewegung & Erholung
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Zu Gast bei Mutter Natur Vor 100 Jahren gründeten Umweltpioniere die Pro Natura, um im Engadin einen Schutzraum für Fauna und Flora zu schaffen. Heute erholen sich im Schweizerischen Nationalpark Mensch und Tier gleichermassen. TEXT: Christoph Kohler
Kaum einen Flügelschlag hat er nötig, um minutenlang am Himmel zu kreisen. Oben er, unten wir in Kniebundhosen und Wanderschuhen. Würde er hinabstürzen, könnte er auch den Grössten unter uns mit seinen Flügeln von Kopf bis Fuss umfassen. Das aber tut der Bartgeier nicht, nicht im Zoo und erst recht nicht hier, in der wildesten Wildnis der Schweiz, im Schweizerischen Nationalpark. BARTGEIER, DIE STARS __ Die Bartgeier sind die Stars
des Nationalparks und einmalig in der Schweiz. 1991 wurden sie unterhalb des Ofenpasses angesiedelt, nachdem sie 100 Jahre zuvor ausgerottet worden waren. Für den Park seien sie «sehr attraktiv», betont Hans Lozza, Kommunikationschef des Nationalparks. Schliesslich seien Geier nicht nur die grössten Vögel der Schweiz, sondern auch einfach zu beobachten. Als Aasfresser kreisten sie in geringerer Höhe als etwa der Steinadler. Zudem seien sie weniger scheu; nicht selten habe ihre Neugier Wanderern auf Margunet einen kleinen Schreck eingejagt. EIN SCHRECK, DER GUTTUT __ Doch ist dieser kleine Schreck ebenso wie das Kribbeln beim Erblicken einer Herde Steinböcke nicht eine Urform dessen, was wir heute Erlebnispädagogik nennen? Im Schweizerischen Nationalpark sind solche Erlebnisse auf jeden Fall garantiert. Allerdings empfiehlt sich vor dem Gang in die Natur, im neuen Nationalparkzentrum in Zernez den «mentalen Reiseproviant» (Bundesrat Moritz Leuenber-
ger) zu besorgen. Der Bündner Architekt Valerio Olgiati hat hier einen äusserlich strengen, klaren Bau geschaffen. Im Inneren aber führen labyrinthartige Gänge den Besucher in die Irre. Hier soll der Mensch ein Stück Selbstsicherheit verlieren, Demut zeigen gegenüber den Wunderwerken der Natur. In der echten Wildnis allerdings sorgen digitale Wanderführer für Orientierung. Mit ihrer Hilfe lassen sich via Satellit standortbezogene Informationen zur Tierund Pf lanzenwelt abrufen – auf dem neuen Kinderpfad Champlönch entsprechend kindergerecht. Insgesamt 80 Kilometer Wanderwege säumen den Park. Eine der schönsten Routen führt durchs wildromantische Val Cluozza, den ältesten Teil des Nationalparks. Hier besteht vor allem gegen Abend eine gute Chance, am Südwesthang der Terza-Kette Steinböcke, Gämsen oder Rothirsche zu beobachten. Aber nicht den Wanderweg verlassen! Denn Priorität haben hier die Tiere. Der Mensch ist nur zu Gast. Als solcher ist er abends eingeladen, in der nahen Chamanna Cluozza auf 1882 Meter einzukehren und zu nächtigen. Denn morgen warten neue Naturwunder im Park. > www.nationalpark.ch Lösen Sie das ÖKK Kreuzworträtsel auf Seite 23 und gewinnen Sie mit etwas Glück einen Eintritt in das neue Nationalparkzentrum für die ganze Familie sowie einen Wanderführer für den Schweizerischen Nationalpark im Wert von 40 Franken. Übrigens: Der Schweizerische Nationalpark ist Kunde von ÖKK!
Kundenporträt
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Die grosse Stille Wenn man bei den Niederhausers an der Tür klingelt, dann blitzt es bei ihnen im ganzen Haus. Zum Glück, denn die Familie ist gehörlos. TEXT: Christoph Kohler _ _ FOTO: Flurina Rothenberger
Vor fast 15 Jahren fasste sich Adrian Niederhauser in einer Disco ein Herz, und das tat er im durchaus wörtlichen Sinne. Er ging hinüber zur kessen Margrith, die ihm schon lange gefiel, tippte sich mit dem rechten Zeigefinger auf die Brust, legte für einen kurzen, innigen Moment beide Handflächen aufs Herz und richtete schliesslich den Zeigefinger direkt auf die junge Frau. So gestand der Berner der Emmentalerin erstmals seine Liebe – in der schönen Sprache der Gehörlosen: Tippen, fassen, zeigen: Ich, mein Herz, du. Ich liebe dich. Seit sechs Jahren sind die beiden nun verheiratet, seit drei Jahren haben sie ein Kind. Dass Adrian und Margrith Niederhauser ebenso wie ihr Töchterlein Celina gehörlos auf die Welt gekommen sind, ist darauf zurückzuführen, dass die Taubheit schon seit Generationen in den Genen ihrer Familien steckt. Doch ob diese Gene durchschlagen oder nicht, entscheidet jeweils der Zufall. Adrians Eltern beispielsweise sind beide hörend, ebenso seine Schwester. Nur sein Onkel ist taub. Bei Margrith daheim waren sechs Geschwister hörend, drei taub. GLÜCK HÄNGT NICHT VON DEN OHREN AB __ So wussten
auch Adrian und Margrith ums Risiko, ein taubes Kind in diese laute Welt zu setzen. Doch wer lebensfroh ist wie diese beiden, der weiss, dass Glück nicht von den Ohren abhängt. Eine erste Ahnung kam Mutter Margrith kurz nach der Geburt: Während das Neugeborene der Zimmernachbarin im Spital ständig mitplärrte, sobald Celina schrie, liess sich diese von keinem Geschrei anstecken. Der Ahnung folgte nach drei Monaten ein Gehörtest und damit die Gewissheit, dass Celina wie ihre Eltern im Reich der Stille wohnt. Allerdings profitiert Celina vom medizinisch-technischen Fortschritt. Während ihre Eltern mit gängigen Hörgeräten lediglich Geräusche wahrnehmen, hat Celina seit einem Jahr ein Cochlea-Implantat, eine hochkomplexe Hörprothese, die Schallwellen in digitale Signale
umwandelt und diese vom Hörnerv zum Hirn weiterleitet. Das Gehirn nimmt die Signale schliesslich als Laute, Töne und Geräusche wahr, was die kleine Celina anfangs in Angst und Schrecken versetzte: Sie musste erst noch lernen, die Geräusche den Dingen zuzuordnen. Weil Celina besser hört als ihre Eltern, verläuft auch der Spracherwerb einfacher. Es ist lustig, ihr bei der Kommunikation zuzuschauen, denn sie «spricht» drei Sprachen und alle durcheinander: Mal streckt sie ihre drei kleinen Finger und formt mit Zeigefinger und Daumen ein Halbrund – das heisst im Fingeralphabet, dass sie aufs WC muss. Dann wieder zeigt sie auf den Tisch mit der Früchteschale und sagt «Apfel» – in gewöhnlicher Lautsprache. Und plötzlich fasst sie sich mit zwei Fingern an die Nasenspitze, weil sie in ihrem Kinderbuch ein Schwein entdeckt hat – die Gebärdensprache. VISUELLE KOMMUNIKATION __ Gehörlose leben in einer
visuellen Welt. Wenn der Schaltanlagenmonteur Adrian Niederhauser um 6 Uhr morgens geweckt wird, dann nicht durch die Stimme eines Radiomoderators, sondern durch ein stroboskopartiges Blitzen. Es blitzt auch in der Wohnung der Niederhausers, wenn jemand an der Türe klingelt oder Celina in ihrem Zimmer schreit. Ohne optische Zeichen ist Kommunikation schwierig für Gehörlose. Die Durchsage einer Gleisänderung beispielsweise. Da fährt der Zug dann schon mal ohne die Niederhausers ab. Schlimm findet das Adrian Niederhauser nicht. Er nimmt dann das Hörgerät ab und macht ein kleines Nickerchen – in aller Ruhe.
Wie sich Gehörlose ihre Liebe gestehen oder sich sagen: «Wenn du fremdgehst, gibt es Krach!», können Sie auf Videoclips unter www.oekk.ch/magazin anschauen. Der Schweizerische Gehörlosenbund (www.sgb-fss.ch) hat die Clips exklusiv fürs ÖKK Magazin produziert.
Wer nicht gut hört, schaut umso schärfer – die Familie Niederhauser aus Jenaz GR .
Ab 24. September im Kino! 50 x 2 TICKETS FÜR DEN FAMILIEN-KINOSPASS ZU GEWINNEN! Talon ausfüllen, ausschneiden und per Post an folgende Adresse senden: ÖKK, Marketingkommunikation, Bahnhofstrasse 9, 7302 Landquart Name: Strasse: PLZ Ort: Einsendeschluss: 14. Juni 2009. Die Gewinner werden schriftlich informiert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Tickets gültig in allen Schweizer Kinos.
www.oben-derfilm.ch
© Disney/Pixar
Von den Machern von RATATOUILLE & FINDET NEMO!