D i e k l e i n e
WA L D
e i t u n g
Nr. 2/24
Oktober/November 2024
N e u e a u f f a l l e n d e K a m p a g n e f ü r d e n W a l d - H o l z n u t zu n g e n s c h a d e n d e m W a l d n i c h t - im G e g e n t e il s i e m a c h e n i h n k l im a f i t „ H e y, Wa l d “
W i r s i n d „ r e n a t u r i e r t “
Wa s s e r r ü c k h a l t e v e r m ö g e n
Q / D Ve r f a h r e n u n d A u e r w i l d b e w i r t s c h a f t u n g
R o t w i l d o h n e F ü t t e r u n g
Die Schadsituation war heuer zum Glück gut, es hat wenig Borkenkäferbefall bei uns, aber auch in ganz Europa gegeben Die Holzmarktsituation ist aber unbefriedigend, nicht einmal die Teuerungen konnten umgesetzt werden, teilweise sind die Preise sogar nominell noch gefallen Wenn es so weitergeht, müssen wir uns mittelfristig ernsthaft Sorgen machen um die Bewirtschaftung unseres Waldes Und dabei wäre unser regional nachwachsender Rohstoff in der riesigen Herausforderung des Klimawandels absolut ideal. CO2 wird nicht nur im Wald, sondern auch in den Holzprodukten gespeichert. Außerdem ergeben sich hohe CO2-Substitutionseffekte durch den Ersatz von klimaschädlichen Baustoffen wie Stahlbeton Fast nebenbei gibt es für alle Kunden:innen selbst eine gesunde Wohnbiologie dazu, was eigentlich schon Grund genug sein sollte, diesen Rohstoff zu verwenden.
Wir brauchen eine zukunftsweisende, wirklich nachhaltige und praktikable Klimapolitik, die mehr auf Holzverwendung setzt und nicht auf weniger. Verordnungen und Gesetze, die eine Verwahrlosung der Wälder und eine vollkommen praxisferne, überbordende Bürokratie vorantreiben, gehören gestoppt. Am Holzmarkt gibt es die Hoffnung, dass mit dem geringeren Holzanfall aus Schadholz in ganz Europa und mit der wieder etwas stabileren Wirtschaft die Rundholzpreise wieder etwas anziehen Thomas Ölz
ze rt i fi zi e rt e m P
Im p re s su m: H e r a u s g e b e r u n d V e r l e g e r : V o r a r l b e r g e r W a l d v e r e i n , G e s c h ä f t s s t e l l e R a t h a u s D o r n b i r n , R a t h a u s p l a t z 2 , 6 8 5 0 D o r n b i r n , Ö s t e
r e i c h , + 4 3 6 7 6 / 4 0 8 5 8 6 0 , Z V R - Z a h l 7 5 1 9 4 9 9 2 5 , i n f o @ w a l d v e r e i n a t , w w w w a l d v e r e i n a t , A b o a l s M i t g l i e d ( N i c h t w a l d b e s i t z e r 2 0 - E u r o / J a h r , W a l db e s i t z e r b i s 2 0 h a 2 5 - E u r o / J a h r , g r ö ß e r e W a l db e s i t z e r b i t t e N a c h f r a g e n ) ; V e r a n t w o r t l i c h e r R ed a k t e u r : D I T h o m a s Ö l z
Kontakt Redakteur „Die kleine Waldzeitung“: DI Thomas Ölz, T +43(0)5574/400460, E thomas oelz@lk-vbg at
3 - 6 D e r Vo r a r l b e r g e r Wa l d i s t
DI Thomas Ölz, Landwirtschaftskammer Vorarlberg
8 H e y, Wa l d
DI Thomas Ölz, Landwirtschaftskammer Vorarlberg
9 D i e Z u k u n f t d e r W ä l d e r i s t i n G e f a h r !
Redaktion
1 0 - 1 1 Q / D Ve r f a h r e n E x k u r s i o n
DI Thomas Ölz, Landwirtschaftskammer Vorarlberg
1 2 - 1 3 A u e r w i l d u n d Wa l d b e w i r t s c h a f t u n g
Ing Christian Natter, BH Bregenz
1 4 P R O P l e n t e r w a l d
DI Thomas Ölz, Landwirtschaftskammer Vorarlberg
1 5 R o t w i l d o h n e F ü t t e r u n g . . .
Redaktion
1 6 „ We i ß e Wa l d p o r t i e r “ - B i o d i v e r s i t ä t
Redaktion
1 7 E r g e b n i s s e W M - H o l z a r b e i t e r
Redaktion
R u b r i k e n
7 A k t u e l l , O b m a n n
1 8 - 2 0 A k t u e l l / H o
Der V ora rlberg er Wa ld i st „ rena turiert! “
Der neue Obmann des Vorarlberger Waldvereins Klaus Schwarz betont in einem Pressetermin Mitte Juni zur Woche des Waldes die hohe Naturnähe des Vorarlberger Waldes. Aus Sicht des Vorarlberger Waldvereins muss die naturnahe Waldbewirtschaftung, die einen hohen „Renaturierungsgrad“ bringt, entsprechend hono-
Klaus Schwarz ist Land- und Forstwirt in Hittisau und hat vor kurzem die Obmannschaft des Vorarlberger Waldvereins von Mag Walter Amann übernommen, der neun Jahre diese Funktion innehatte Klaus Schwarz ist – neben langjähriger Funktionärstätigkeit – seit vielen Jahren sehr engagiert in der Land- und Forstwirtschaft aktiv.
?
Der Beschluss der „EU-Renaturierungsverordnung“ hat für viel politischen Wirbel gesorgt Inhaltlich ist Vieles offen Der Waldverein befürchtet, wie in der Landwirtschaft eine „Lawine“ an Auflagen, Überwachung und Bürokratie Wir arbeiten im Vorarlberger Wald eigentlich immer schon mit einer hohen Naturnähe in der Waldbewirtschaftung. Wir erwarten, dass jetzt nicht nur eine Wiederherstellung finanziert wird, sondern auch die bereits vorhandenen und zu pflegenden Gebiete mit hoher Naturnähe – was ja exakt den Zielsetzungen der Renaturierungsverordnung entspricht – honoriert werden, stellte Ob-
mann Klaus Schwarz klar Alles andere würden wir als völlig falsche Strategie sehen. Wir sehen grundsätzlich die Stärke ei-
nes gemeinsamen Weges mit dem Naturschutz nicht in Zwang, sondern in Freiwilligkeit – mit entsprechenden Anreizsystemen und Honorierung
Die hohe Naturnähe des Vorarlberger Waldes wurde in der Vergangenheit immer wieder bestätigt und ist heute nach wie vor auf einem sehr hohen Standard Natürlich kann das eine oder andere noch verbessert werden, dafür sind wir selbstverständlich immer offen
B
z u g a u f d i e B i o d i v e r s
Mit unserer naturnahen und kleinflächigen Waldbewirtschaftung wird die Biodiversität von Pflanzen und Tieren in unseren Wäldern sogar verbessert Verschiedene wissenschaftliche Studien bestätigen das und es lässt sich auch gut einfach erklären: Mit den Holznutzungen wird die Struktur im Wald erhöht, Licht kommt hinein und mit einer kleinflächigen Waldbewirtschaftung werden unzählige verschiedene Kleinlebensräume für eine große Anzahl von Tie-
Kur z: Erklär ung natur nahe Waldwir tschaft
Bei der naturnahen Waldwirtschaft geht es darum, die Naturdynamik in den Waldökosystemen weitgehend auszunutzen Die Eingriffe werden möglichst gering gehalten. Das schont nebenbei auch Kosten
ren und Pflanzen geschaffen.
E s k a n n n i c h t o f t g e n u g b e to n t w e r d e n : Nicht, wie in der Gesellschaft vielfach angenommen wird, ist in unbewirtschafteten Wäldern die Biodiversität höher Es ist genau umgekehrt: In bewirtschafteten Wäldern ist diese bis auf ganz wenige Ausnahmen höher In der Renaturierungsverordnung wird die Erhaltung und Verbesserung der Biodiversität gefordert Als Konsequenz daraus muss von den Naturschützern die Bewirtschaftung der Wälder gefordert werden, nicht vorrangig die Außernutzungstellung!
W i n - W i n - Wi n S t r a t e g ie n
Gleichzeitig werden mit einer aktiven Waldbewirtschaftung klimafitte, stabile und resiliente Mischwaldstrukturen gefördert Der mit einer Nichtnutzung verbundene Vorratsaufbau wäre in einem Gebirgsland wie Vorarlberg, in dem die Schutzwaldwirkungen für uns alle sehr wichtig sind, keine gute Strategie. Auch die positiven CO2-Effekte neben Speicherung im Wald, Speicherung im Holzprodukt und Kompensation von klimaschädlichen Baustoffen und Energieträgern können mit einer aktiven Waldbewirtschaftung geleistet werden Nicht zu vergessen ist auch die regionale Holzwertschöpfungskette mit einer guten Rohstoffversorgungssicherheit Holz ist – neben Wasser – der einzige erneuerbare Rohstoff, den wir derzeit bei uns haben.
Vorarl berg stä rken - Konzept V-Holz mit viel H olz energie
Der Vorarlberger Waldverein hat zusammen mit der Landwirtschaftskammer, dem Bereich Biomasse illwerke/vkw, der Vorarlberger Holzbaukunst und weiteren VHolz Akteuren an der Erstellung eines Nutzungskonzepts für die Verwertung von Schwachnutzholz im Land initiiert. Im Schwachnutzholz, dass derzeit zum großen Teil außerhalb Vorarlbergs vermarktet wird, liegen bedeutende Chancen für die regionale Holzkette aber insbesondere auch für zusätzliche Holzbiomassepotentiale
Die möglichen Mengen sind nach dem ausgearbeiteten Konzept sehr interessant Derzeit verlassen rund 100 000 Festmeter Schwachnutzholz Vorarlberg Die regionale Wertschöpfung könnte ausgebaut werden und die Erhöhung der Rohstoffversor-
gungssicherheit, die vor kurzem von einigen Akteuren zur Standortssicherung massiv gefordert wurde, würde bedeutend gestärkt. Besonders interessant ist aber die mögliche Steigerung der Holzbiomassemengen, die für die Energie- und Klimastrategieziele Vorarlbergs angestrebt werden Ein möglicher Standort für einen Schwachnutzholzeinschnitt bzw. eine Weiterverarbeitung wäre beim Degerdongelände in Bludesch gegeben, das im Besitz des l a n d e s
vkw/illwerke ist.
Auch die vom Vorarlberger Landtag einstimmig beschlossenen Ziele und Maßnahmen aus der Vorarlberger Waldstrategie 2030+ könnten damit effizient verfolgt werden Der nun vorliegende Impuls bietet eine sehr gute Grundlage zur Stärkung der regionalen Wertschöpfung in Vorarlberg
Wa sserrückha ltevermögen
Zu den vielen Starkregenereignissen und Hochwasserüberschwemmungen in Österreich im heurigen Jahr passt die Betonung der Wichtigkeit des Waldes in Bezug auf das Wasserrückhaltevermögen Durch die Reduzierung der Wasserabflussspitzen können große Schäden vermieden oder zumindest verringert werden.
Es wird momentan sehr viel von „Renaturierung“ gesprochen Hier braucht es eine differenzierte Betrachtungsweise. Wenn man mit „Renaturierung“ mehr Fläche für den Abfluss zur Verfügung stellen meint, dann stimmt das Wenn man damit mehr Außernutzungsstellung meint, dann stimmt das für den Hochwasserschutz im Wald n i c h t B e w i r t s c h a f t e t e s t r u k t u r i e r t e
Mischwälder leisten dauerhaft ein besseres Wasserrückhaltevermögen
Sehr ungünstige Prognosen kommen von den Klimaforschern. Mit der Klimaänderung sollen Extremereignisse in Zukunft häufiger auftreten Hochwasserereignisse können zwar nicht vollständig, aber in ihren Auswirkungen wesentlich verringert werden.
D e r H o c h w a s s e r s c h u t z b r a u c h t d e n W a l d !
Der Wald ist ein effizienter Helfer gegen Hochwasserereignisse Besonders bedeutend ist der Schutz vor Erosionen und Ver-
f l a n z e ) i s t b e i u n s s e h r w i c h t i g . I n l a b i l e n g e o l o g i s c h e n G e b i e t e n ( F l y s c h H e l v e t i k u m ) g e p a a r t m i t h o h e n N i e d e r s c h l ä g e n s p r e c h e n w i r i n d e r W a l d w i r t s c h a f t v o n „ T a n n e n z w a n g ss t a n d o r t e n “ . D e s h a l b s i n d d e m L e b e n s r a u m a n g e p a s s t e n S c h a l e n w i l d b e s t ä n d e s o w i c h t i g , d a m i t s i c h d i e v e r b i s s g e f ä h r d e t e W e i ß t a n n e i n u n s e r e n W ä l d e r n a u s r e ic h e n d v e r j ü n g e n k a n n .
murungen Es gibt natürlich Grenzen im Schutz vor Hochwasserereignissen, aber in der Abschwächung der Ereignisstärke und in der relativ gefahrlosen Ableitung von Starkniederschlägen liegt die positive Wirkung Waldes
F o l g e n d e W ir k u n g e n : q Verdunstung in der Krone, q Wasserverbrauch des gesamten Baumbestandes und q Speicherung im Waldboden (wie ein großer Schwamm, Durchwurzelung mit unterschiedlichen Baumarten, inklusive Festigung)
Nimmt man die Verdunstung und Wasserverbrauchsprozesse zusammen, werden über 50 Prozent des jährlichen Regen-, Schnee- und Nebelniederschlagsmenge direkt wieder an die Atmosphäre zurückgegeben Der Rest des Wassers versickert im Boden und speist Quellen und Grundwasser Der oberirdische Abfluss bleibt dadurch gering und es gibt keine Spitzen. Der Abfluss verteilt sich zeitlich und es kommt zu keinen bzw. zumindest zu wenigeren
S c h u t z w a l d p f l e g e , G u s t a v F i s c h e r V e r l a g )
Vermurungen.
W a l d b o d e n mi t Sc h w a m mw ir k u n g
Durch die intensive Durchwurzelung des Waldbodens wird dieser grobporenreich. Der hohe Anteil von Grobporen erleichtert das Versickern von Regenwasser. Eine zusätzlich gut ausgebildete Humusauflage bietet eine hohe Speicherkapazität und dient als Wasserreservoir Ein intakter Waldboden mit standortangepassten Baumarten bewirkt dank seiner Schwammwirkung, dass das Regenwasser zeitverzögert versickert und nicht oberflächlich abfließt. Damit werden Hochwasserspitzen abgemildert.
Naturnah gemischte und stufige Bestände mit reichlich Tiefwurzlern wirken sich sehr positiv auf das Wasserrückhaltevermögen aus. Die naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung in Vorarlberg stellt hier eine hervorzuhebende Hochwasservorbeugemaßnahme dar
Die in der Vorarlberger Waldstrategie 2030+ verankerte aktive Waldbewirtschaftung muss auf allen Ebenen für eine aktive klimafitte Waldbewirtschaftung unterstützt werden. Hinderungsgründe wie ein zu hoher Wildverbiss durch von Jägern aufgehegte Wildbestände von Reh-, Rot- oder Gamswild müssen hinten angehalten werden Damit können Schäden, die uns alle relativ schnell betreffen können, vermieden werden
Daneben kommt dem Wald auch für die Trinkwasserreinigung und bei langen Trockenphasen der kontinuierlichen Wasserschüttung große Bedeutung zu
H
TL - Schüler pla nen und bauen
Über den Holzwerbecent der Waldbesitzer wird für die Ausbildung an der HTL Rankweil Holz gesponsert Für die praktische Ausbildung im Holzbau sollen damit entsprechende Unterrichtsmittel zur Verfügung stehen Der Abschluss der Bautechnikrichtung an der HTL ersetzt die Lehrabschlussprüfung der Maurer, der Bautechnischen Zeichner und der Zimmerer. Damit ist es aus unserer Sicht sehr wichtig, dass das Unterrichtsmittel Holz entsprechend zur Verfügung steht Einzelne Vorarlberger Sägewerke beteiligen sich ebenfalls an der Unterstützung. Sie führen den Lohnschnitt des gesponserten Rundholzes kostenlos durch (Sägewerke Merz Frastanz, Mündle Satteins und Welte Rankweil)
" F a c h p r a k t i s c h e m U n te r r i c h t"
Die Schüler:innen der HTL- Rankweil sind in der Wirtschaft gefragte Leute. Durch die Verschmelzung von Theorie und "Fachpraktischem Unterricht" können die Absolventen:innen vielseitig in der Wirtschaft eingesetzt werden Der „fachpraktische Unterricht“ teilt sich in Maurerei und Zimmerei
Die Unterstützung für das Rundholz wird aus dem Holzwerbecent der Waldbesitzer finanziert Pro Festmeter vermarktetes Rundholz fließen 30 Cent in den Holzinformationsfonds der Waldbesitzer. Daneben wir die Vorarlberger Holzbaukunst mit dem Vorarlberger Holzbaupreis unterstützt Ein kleinerer Teil geht zur Unterstützung von PRO Holz Austria bei ForstHolz-Papier nach Wien
B a l d a u f a u s G ö t z i s m i t i h r e m l i e b e v o l l i n H o l z g e r a h m t e n P l a k a t z u s e h e n .
Wal dki nder garten
„Ich schütze, was ich liebe“ ist das Motto des Götzner Waldkindergartens Und somit ist es die Liebe zum Wald, die in den Kindern, die begeistert ihre Kindergartenzeit dort verbringen, geweckt werden soll. Dass das bei den Kindern, die letzten Juli diesen besonderen Waldort in Richtung Schule verlassen haben, besonders gut gelungen ist, war beim Abschlussfest deutlich zu spüren.
Die Freude über die Waldplakate des Vorarlberger Waldvereins als Erinnerungsgeschenk war bei Kindern und Eltern riesengroß
Der Waldkindergarten Götzis wurde 2009 als einer der ersten Naturkindergärten in Vorarlberg eröffnet. Seit dem jahr 2017 sind die Kinder an einem wunderschönen neuen Waldplatz oberhalb des Bildungshauses St Arbogast und seit 2023 bietet ein Tiny-Haus auf Rädern den notwendigen wetterfesten Rückzugsraum Auf Anfrage einer engagierten pädagogischen Mitarbeiterin des Waldkindergartens Götzis haben wir als Vorarlberger Waldverein mit unseren Plakaten sehr gerne dabei geholfen, den mittlerweile begeisterten Erstklässlern die Erinnerung an eine wunderbare Zeit im Wald lebendig zu halten
L i e b e W a l d f r e u n d e , der heurige Sommer hat sehr nass begonnen Dadurch konnte sich die erste Borkenkäferbrut nur schwach entwickeln, was zur Folge hatte, dass die Borkenkäferschäden heuer sehr gering waren. Aufgrund der nassen Witterung zeigt sich der Wald als vital und gesund Bei einer Waldbegehung im Frühjahr in Egg zeigte uns Waldaufseher Rafael Fetz das beste Eck von Egg Die schöne Weißtannenverjüngung war eine Augenweide Beim Tag der Landwirtschaft in Dornbirn Schoren vermittelten wir die Wasserspeicherkapazität von unseren Waldböden.
Forst- und Rückewege sind die Lebensadern in unseren Wäldern. Sie ermöglichen eine Einzelstammnutzung und Plenterwaldbewirtschaftung und bei Windwurfereignissen mit nachfolgendem Borkenkäferbefall sind sie für die Bewirtschaftung ein großer Vorteil Leider lässt die Holzpreissituation bei Holznutzungen den Waldbesitzern nur wenig Spielraum. Eine Inflationsanpassung der Forstförderungen ist eine sich daraus ergebende Notwendigkeit
Der natürliche Wald mit hoher Biodiversität und Artenvielfalt, welcher die gewünschte Nutz-, Schutz- und Erholungswirkung für die Allgemeinheit erbringt, sollte deshalb eine entsprechende Unterstützung erfahren Die aufwendige Renaturierung von gesetzten Fichtenmonokulturen ist zwar notwendig, sollte aber nicht mit großen Fördermitteln erfolgen
Dort wo zu hohe Wildbestände die natürliche Waldverjüngung verhindern und somit die Wasserrückhaltefähigkeit des Waldes und deren Schutzfunktionen gefährden, ist durch Reduktion auf ein dem Wald verträgliches Maß gegenzusteuern Ich danke allen Jägern, welche durch die zeitaufwendige und konsequente Bejagung einem artenreichen Jungwald ohne Verbißschutz zum Durchbruch verhelfen! Die frohe Botschaft heißt, es gibt ein konstruktives Miteinander, wenn der Wildbestand auf einem Wald verträglichen Niveau ist Dort wo das nicht der Fall ist, sollten wir ins Tun kommen. Es braucht auch Mut zu Experimenten Hittisau II hat gezeigt, dass Rotwild ohne Fütterung in milderen Lagen keine Utopie ist Das vor 6 Jahren begonnene Projekt zeigt inzwischen eine sechsjährige Weißtannenverjüngung ohne große Schäden im Revier.
Die Waldzeitung bietet wieder ein breites Spektrum an Waldthemen. Viel Spaß beim lesen
wünscht Klaus Schwarz
„ Hey Wa ld!“
Eine neue Wald-Holz Kampagne wurde jetzt gestartet In der Kampagne werden auch die positiven Effekte einer aktiven Waldbewirtschaftung mit der nachhaltigen Holznutzung in den Mittelpunkt gestellt.
W ä ld e r N ü tz e n is t d e r b e s t e B e i tr a g f ü r s K l i m a
In der Gesellschaft gibt es vielfach die Meinung, dass „Nichtstun“ gut für den Wald sei Das stimmt weder für Biodiversität im Wald noch für den Klimaschutz und schon gar nicht für die Waldwirkungen, wie die bei uns immer wichtiger werdende Schutzwaldwirkung Nachhaltig bewirtschaftete Wälder haben Mischung und Struktur, sind stabiler, sind resilienter und speichern langfristig CO2 Im Holzprodukt kann CO2 weiter gespeichert werden. Viel CO2 kann durch den Ersatz klimaschädlicher Baustoffe und Energieträger eingespart werden Mit der neuen Kampagne werden diese positiven Effekte der Waldbewirtschaftung kommuniziert.
Wenn wir den genialen Werk- und Baustoff Holz verwenden, sorgen wir dafür, dass es den Wäldern gut geht Die Wälder werden immer wieder verjüngt. So können sie mit den Klimaveränderungen besser umgehen und bleiben uns allen als wichtiger Lebensund Erholungsraum bewahrt
H e y W a l d !
In der neuen Kampagne kann der Wald sprechen Damit wird die Aufmerksamkeit erhöht. Der Slogan „Holzistgenial.at“ mit dreimal Holzklopfen durch einen Buntspecht stellt die Verbindung zur bisherigen Informationsschiene her. Im Hintergrund gibt es dann viele Informationen zur Waldbewirtschaftung und zum Baustoff Holz (auf der Homepage www holzistgenial at)
Die neue Kampagne ist auf drei Jahre ausgelegt Die Finanzierung erfolgt über Pro Holz Austria, der gesamten Holzwertschöpfungskette Auch wir aus Vorarlberg leisten mit dem Holzwerbecent der Waldbesitzer einen Beitrag (pro vermarkteten Festmeter 30 -Cent) Die Kampagne "Hey, Wald!" wird auch mit Mitteln des österreichischen Waldfonds gefördert
Di e Z ukunft de r Wäl der i st i n Gefahr!
Schweizer Waldfachleute und Waldeigentümer warnen und sehen dringenden Handlungsbedarf Seit Jahrzehnten wird die Verjüngung des Waldes durch Schalenwild (Rehe, Rothirsche und Gämsen) sehr erschwert.
In vielen Regionen der Schweiz wird das Nachwachsen junger Bäume eingeschränkt oder sogar komplett verhindert
Die Verjüngung des Waldes ist unerlässlich für die nachhaltige Erfüllung der von der Gesellschaft nachgefragten Leistungen
des Waldes: Dass er Schutz vor Naturgefahren bietet, eine hohe Biodiversität ermöglicht, den Rohstoff Holz liefert, Kohlenstoff speichert, attraktiver Erholungsraum ist, Wasser speichert, Trinkwasser filtert, etc Die Anpassung der Wälder an den
rasch fortschreitenden Klimawandel erfordert zusätzlich eine Verjüngung mit Baumarten, welche auch für das zukünftige Klima geeignet sind.
Wenn die Verjüngung fehlt, erholen sich die Wälder nach Störungen wie Stürmen oder Borkenkäferbefall viel langsamer Das ist in Klimawandelzeiten mit zunehmenden Extremen und immer wichtiger werdenden Waldwirkungen ganz schlecht.
Geeignete Maßnahmen müssen jetzt ergriffen werden, damit der Wald auch künftig die geforderten Leistungen erbringen und sich an den Klimawandel anpassen kann: Die wichtigsten Eckpunkte wurden in einem Positionspapier von der Schweiz e r i s c h e n G e b i r g s w a l d p f l e g e g r u p p e (GWG), des Schweizerischen Forstvereins (SFV), des Verbands der Berner Waldbesitzer (BWB) und des Schweizer Waldvereins „Waldschweiz“ zusammengefasst (auf waldschweiz ch downloadbar) Ganz wichtig ist, den Akteuren keine Schuldzuweisungen zu machen, sondern aufzuzeigen, wo und wie Lösungen entwickelt und angewendet werden müssen W a
Zusammengefasst: Die Schalenwildbestände und deren räumliche Verteilung sind rasch waldverträglich anzupassen, ihre Lebensräume aufzuwerten, dichte, vorratsreiche Waldungen sind – wo sinnvoll und zweckmäßig – zu lichten oder zu verjüngen Hervorzuheben ist auch die Unterstützung und Förderung der Jägerinnen und Jäger, die in ihrer Freizeit einen öffentlichen Auftrag und vielfältige Tätigkeiten in der Kulturlandschaft erfüllen. Die Jagd ist ein wesentlicher Teil zur Sicherstellung der Waldverjüngung. Die Jagdausübung muss effizient erfolgen und ist, wo nötig, zu intensivieren und an die heutigen Verhältnisse anzupassen Die Notwendigkeit der Jagd in unserer Kulturlandschaft muss öffentlich kommuniziert werden.
L i n k : P o s i t i o n s p a p i e r z u m T h e m a
W a l d v e r j ü n g u n g u n d W i l d a u f w w w . w a l d s c h w e i z . c h d o w n l o a d b a r .
Q/D Waldbewir tschaftung
Wir brauchen klimafitte und stabile Mischbestände und wollen gleichzeitig mit möglichst wenig Aufwand hochwertiges Holz produzieren Keine einfache Herausforderung, die naturnahe Q/D Waldbaustrategie bietet dazu gerade in den zunehmenden Mischwaldstrukturen erfolgsversprechende Möglichkeiten.
Von einer Gruppe von Vorarlberger Forstleuten und Waldbesitzern wurden im Rahmen einer Weiterbildungsveranstaltung des Ländlichen Fortbildungsinstitutes (LFI) einige Praxisbeispiele direkt beim Entwickler Georg Wilhelm in Rheinlad-Pfalz und im Saarland angeschaut
Das Holzwachstum im Wald ist auf viele Bäume verteilt Mit der Lenkung auf weniger Bäume kann die Stabilität verbessert werden und der Zuwachs auf qualitativ guten Bäumen erhöht werden Mit wenigen Eingriffen wird im QD-Verfahren versucht, einen Wertzuwachs auf wenigen einzelne Stämme auf der Fläche zu bekommen. QD steht für Qualifizieren und Dimensionieren
Der Waldbesitzer beeinflusst lediglich auf Kleinflächen, sogenannten „Klumpen“, die B e s t a n d s e n t w i c k l u n g A u ß e r h a l b d e r
Klumpen wird der Natur freien Lauf gelassen Die kostenverursachende Pflege wird also auf wenige Kleinflächen reduziert Das macht diese Waldpflegestrategie auch für den privaten Waldbesitzer interessant Die Bestandsentwicklung teilt sich in verschiedene Phasen auf. Jede Phase ist genau definiert und hat ein Ziel
D i e E n tw i c k l u n g s p h a s e n d e r Q D - S t r a t e g ie
q Etablieren: Der Bestand wird begründet und die jungen Bäume sollen sich gegen die Konkurrenzvegetation durchsetzen
q Qualifi zieren: Im Dichtstand sollen zukünftige wertvolle Bäume heranwachsen. In dieser Phase wird ein astfreier Stammabschnitt gebildet Das Qualifizieren bezieht sich ab nur auf die „Klumpen“ (Kleinflächen)
q Di mensionieren: Die Krone wächst in Höhe und Breite Durch eine kräftige Krone erzeugen die ausgesuchten Bäume mehr Wertholz
q Reifephase: Die Auslesebäume werden geerntet, die neue Waldgeneration wird bereits in neuen Klumpen etabliert.
K o s t e n g e r i n g h a l t e n – d i e n a tü r li c h e
D y n a m i k n u t ze n
Eine erfolgreiche Laubholzbewirtschaf-
tung benötigt eine große Zahl an jungen Pflanzen Nur, wenn die jungen Bäume dicht an dicht stehen, können gute Qualitäten erzeugt werden Der Dichtstand bewirkt , dass gerade Schäfte entstehen. Junge Bäume verlieren nur dann ihre Äste, wenn sie von der Seite beschattet werden.
Die hohen Stammzahlen bringen viel Arbeitsaufwand mit sich Um die Pflegekosten klein zu halten, wird die Laubholzpflege nur auf Kleinflächen durchgeführt –den sogenannten „Klumpen“. Ein Klumpen hat einen Durchmesser zwischen 5 und 7 m. Der nächste Klumpen ist mindestens 12 m entfernt Die Etablierungsphase dauert
solange an, bis sich die jungen Bäume geg e n ü b e r K o n k u r r e n z p f l a n z e n ( G r ä s e r , Hochstauden) und dem Wildverbiss durchgesetzt haben, also etwa ab einer Baumhöhe von 1,3 Meter
„ S u p e r v i t a l e “ s e tz e n s ic h d u r c h
Es folgen die Qualifizierungs- und Dimensionierungsphase Einfacher gesagt: Die Bäume sollen zuerst in die Höhe wachsen und anschließend in die Dicke, um Wertholz zu erzeugen In der Qualifizierungsphase gibt es einen intensiven Verdrängungswettbewerb zwischen den jungen Bäumen. Die Bäume wachsen nun immer rascher empor und das natürliche Aststerben setzt ein. Aber nicht nur Äste sterben ab, es verringert sich auch die Stammzahl, da die schwächsten Bäume im Konkurrenzkampf unterliegen Besonderes Augenmerk gilt in dieser Phase den besonders vorwüchsigen Bäumen (Protzen). Da diese eine schlechte Qualität produzieren, sind sie aus dem Bestand auszuscheiden. Bis zu einem Durchmesser von 3 cm kann das passieren, indem man die Krone händisch umknickt Bei stärkeren Durchmessern kann geringelt werden oder der Baum per Motorsäge entfernt werden
Durch das Absterben der Äste soll ein astfreier Stammabschnitt entstehen, der etwa 25 % der Endhöhe umfasst. Bei einem Baum, der eine Höhe von 30 m erreicht, liegt die gewünschte astfreie Zone bei etwa 8 m
Damit beginnt die Dimensionierungsphase: Wenige ausgewählte supervitale Bäume sollen das mögliche Wachstumspotential ausnutzen Die Auslesebäume werden nach den Kriterien Vitalität und Qualität ausgewählt und markiert Die Mindestabstände zwischen Auslesebäumen liegen je nach Baumart und Standort zwischen 8 Meter und 16 Metern Der ausgewählte Baum muss von möglichen Bedrängern befreit werden, welche die Kronenbildung behindern und somit das Baumwachstum beeinträchtigen können Bedränger sind alle Bäume, die in Kontakt mit den Kronenspitzen des Auslesebaums treten Sie werden zwingend entnommen, wenn ihr Beschattungsvermögen die Schattentoleranz des Auslesebaumes überfordert Somit sollen große Kronen heranwachsen: Der Kronenanteil soll bei 75 % der Baumhöhe liegen. Derart große, kräftige Kronen sorgen nicht nur für ein starkes Wachstum Bäu-
me mit großen Kronen sind auch stabiler und weniger anfällig gegenüber Windwurf Auch hinsichtlich einer hohen Biodiversitätsqualität sind diese Bäume sehr positiv zu beurteilen
Die Reifephase beginnt, wenn der Baum 80 % seiner Endhöhe überschritten hat. In der Erntephase soll auch bereits die neue Waldgeneration etabliert sein. Das bedeutet, dass die neuen Klumpen bereits in die Qualifizierungsphase eintreten Bei der Ernte muss besonders sorgfältig gearbeitet werden Dazu ist ein dichtes Netz an Forststraßen und Rückewegen notwendig.
W e r t h o l z p r o d u k ti o n
Waldbauliches Ziel ist es, für etwa 10% des Holzzuwaches Wertholzqualitäten zu erreichen Damit ergibt sich im Vergleich zu einer normalen Massenproduktion eine wesentlich höhere Wertschöpfungsmöglichkeit Für eine Messerfurnierqualität von Buche bekommt man etwa 400 - bis 700/fm Bei Eiche, Bergahorn, Kirsche oder Elsbeere können noch wesentlich höhere
Festmeterpreise erzielt werden Bei einer Massenproduktion können etwa 7 Festmeter vom Zuwachs vermarktet Das ergibt dann etwa einen durchschnittlichen Ertrag von 200 - Euro pro Hektar Wenn man 10%, also etwa ein Festmeter, als Wertholz vermarktet werden können, liegt man im Vergleich wesentlich höher Ohne Berücksichtigung der Massenware liegt man mindestens bei der doppelten Ertragsmöglichkeit (500.- Euro pro Hektar).
F a z i t
Der Laubmischwaldanteil wird in den nächsten Jahren auch in Vorarlberg stark zunehmen Die Kostenschere mit steigenden Arbeitskosten und gleichbleibenden Holzerlösen bringt eine aktive Waldbewirtschaftung in große Schwierigkeiten
Die QD-Strategie kann in den stark zunehmenden Mischwaldflächen eine gute Strategie für Stabilität, Biodiversität aber auch Holzerlösmöglichkeiten bieten
Thomas Ölz, Landwirtschaftskammer Vorarlberg
Auer wi ld und Waldbewir tschaftung
Unter diesem Titel fand am 13 September 2024 in Hohenems eine interessante und gut besuchte Waldbegehung statt. Das Auerwild mag und braucht zusammenhängende, ungestörte und lichte Waldbestände.
Das Auerhuhn ist selten geworden in unseren heimischen Wäldern. Sind es die fehlenden passenden Lebensräume, Feinde wie Fuchs und Dachs, die einstige Bejagung oder sonstige Beunruhigungen? Diesen Fragen und vor allem den möglichen Maßnahmen, die zu einer Verbesserung der Situation führen, wurde bei dieser vom LFI Vorarlberg veranstalteten Exkursion bei durchaus eisiger Temperatur und Graupelschauern, im wahrsten Sinne des Wortes, nachgegangen
Die Begehung führte durch ein Gebiet nahe Schuttannen in Hohenems, von dem der ehemalige Jagdpächter berichtet, dass er mit seinem Vater an einem Balzplatz von Auerhähne „angesprungen“ worden sei. Zwischenzeitlich ist hier nur noch sporadisch Auerwild anzutreffen. Und das will man ändern
S t u d i e A u e r w i ld i n V o r a r lb e r g
In einer unlängst präsentierten Studie im Auftrag des Landes Vorarlberg in Kooperation mit der Vorarlberger Jägerschaft, BirdLife Vorarlberg und der Stiftung Gamsfreiheit wurden wichtige Grundlagen für eine zukünftige Förderung der geschützten Vogelart geschaffen
Zu Beginn berichteten Christian Kuehs und Stephan Philipp über die Ergebnisse der Auerwildstudie und vom aktuellen Zustand der Population in Vorarlberg Durch Modellierung von Geodaten, mit Hilfe von historischem Wissen über Vorkommen und mit Fundnachweisen konnten unter anderem anhand von Lebensraumpotentialkarten für Auerwild günstige Gebiete dargestellt werden Im Optimalfall liegen zwi-
Liebt lichte Waldstrukturen mit Sträuchern von Heidel- oder Preiselbeeren, wie sie bei der Wiederbewaldung nach der Eiszeit bei uns typisch waren. Heute noch ist Auerwild in viel größerer Anzahl vor allem in borealen Wäldern des Nordens verbreitet In Vorarlberg ist die nachgewiesene Anzahl von Auerwild mittlerweile sehr gering, sodass die Population und die genetische Vielfalt schon darunter leiden
schen den Kernvorkommen geeignete Trittsteinbiotope, die diese Kernlebensräume „verbinden“ Erstaunlich sind die Übereinstimmungen mit Untersuchungen aus den 1920er Jahren vom damaligen Landesforstdirektor Hofrat Josef Henrich, der mittels für Auerwild typischen Magensteinchen Schwerpunktgebiete in Vorarlberg nachgewiesen hatte.
Im Anschluss führte Gernot Heigl, Geschäftsführer der Vlbg. Jägerschaft, in die Biologie des Auerwilds ein Es mag und braucht zusammenhängende, ungestörte und lichte Waldbestände, in denen es Nahrung, Schutz und sichere Aufzuchtgebiete für die Jungvögel vorfindet Vorwiegend Nadelbäume, Heidelbeeren und Ameisenhaufen, also eiweißreiches tierisches Futter für die Jungen während ihres enorm schnellen Wachstums in den ersten Wochen gehören zum Speiseplan Mit seinen 5 bis 6 Kilogramm Körpergewicht ist der ausgewachsene Auerhahn ein großer und schwerer Vogel und sagen wir mal so, kein ausgesprochen exzellenter Flugakrobat
L i c h t e W a ld s t r u k tu r e n
Deshalb ist es für die Erreichbarkeit von Balzplätzen und geeigneten Lebensräumen notwendig, dass Ein- und Ausflugschnei-
sen vorhanden sind Auf die Möglichkeiten bei der Nutzung der Wälder und die waldbauliche Behandlung gingen im Speziellen Christian Natter, Förster in der Forstregion Vorarlberg-Nord und Waldaufseher Markus Casagrande, näher ein Diese Schneisen und die lichten Waldstrukturen erfordern nämlich eine aktive, auf die Bedürfnisse dieser Wildart ausgerichtete Waldbewirtschaftung, die aber oft im Einklang mit der waldbaulichen Behandlung der Bestände mitumgesetzt werden können, ohne großen zusätzlichen Aufwand
Holznutzungen mit Seilkran, wie in diesem Fall, oder mit Traktor und Seilwinde erfordern in der Regel eine Erschließung Forstwege und deren Böschungen beispielsweise mit sandigen Huderstellen für die Gefiederpflege sind für diese Wildart mitunter attraktive Lebensräume Auf der anderen Seite sind Beunruhigungen durch Freizeitnutzer besonders zu Winter- und Brutzeiten von Nachteil Generell sollen Erschließungen in Kernlebensräumen gut abgewogen sein und bei Realisierung sollten Beunruhigungen in Kernlebensräumen, an Balzplätzen und in wichtigen Trittsteinbiotopen nach Möglichkeit vermieden wer-
g e r : i n n e n u n d d e n F o r s t b e t r i e b e n
G . H e i g l ) .
den. Kampagnen wie „Respektiere deine Grenzen“, Naturverträglicher Bergsport im Montafon, Dein Freiraum – Mein Lebensraum des Naturparks Nagelfluhkette oder Naturbewusst Erleben im Kleinwalsertal kümmern sich aktiv um Aufklärungs- und Lenkungsmaßnahmen zum Schutz der Kernlebensräume von Auerwild. Etwas aufwändiger werden auerwild-
freundliche Maßnahmen, wenn Astmaterial im Wald zu Haufen geworfen werden oder zu dichtes und hohes Heidelbeergebüsch auf schmalen Korridoren entfernt werden müsste, um beispielsweise zwei geeignete Of-
Flächen mit Heidelbeersträuchern sind nämlich nur so lange optimal, als die erwachsenen Tiere gut durchkommen, die Heidel-
beeren mit ihrem Schnabel, dem sogenannten Brocker, erreichen und darüber hinaussehen Denn auch beim balzenden Auerhahn geht es unter anderem darum, sehen und gesehen zu werden Im Übrigen sind Lücken wie beispielsweise Magerwiesen oder Moorflächen und die daran anschließenden randlichen Grenzlinien aus „Sicht des Auerhuhns“ ideal, wenn es um das Auffinden von Nahrung, das Verstecken vor Feinden und die Jungenaufzucht geht
Als Schlafbäume, zum Schutz vor Fressfeinden und für die Baumbalz sind große, alte Bäume mit möglichst waagrecht abstehenden Ästen wichtiger Bestandteil des Auerwildhabitats. Dazu zählen besonders alte Weißtannen und in Vorarlberg seltener, Kiefern und Lärchen In einem guten Auerhuhnlebensraum sollten also auch Altund Totholzinseln und andere natürliche Lebensraumelemente wie Wurzelteller und Kleingewässer belassen bzw nach Möglichkeit geschaffen werden.
Obwohl das Auerwild als jagdbares Wild im Sinne des Vorarlberger Jagdgesetzes gilt, ist es anders als in anderen österr Bundesländern in Vorarlberg seit vielen Jahren ganzjährig geschont Der aktuell sehr geringe Bestand rechtfertigt bzw. ermöglicht nach Ansicht von Experten eine Bejagung derzeit auch nicht, ganz im Gegenteil Es ist, wie man so schön sagt, die Axt am Baum, wenn diese Tierart auch in Zukunft in Vorarlberg vorkommen soll
G e m e in s a m e s B e mü h e n
Zusammenfassend war die Veranstaltung ein starkes Plädoyers für ein gemeinsames Bemühen um den Erhalt dieser Wildart Für diese sogenannte Schirmart, mit deren Schutz viele andere Arten automatisch mitgeschützt werden, kann mit etwas Aufwand und vor allem dem Bewusstsein um ihre Lebensraumansprüche sehr viel Gutes getan werden Ein Dank gilt besonders den Waldbesitzenden, Jäger:innen und Forstbetrieben für ihre Bereitschaft, hier mitzuwirken und den Waldaufsehern des Landes für die Beratung und tatkräftige Unterstützung
Wer mehr über Auerhahn, Trittsteinbiotope, auerwildfreundliche Maßnahmen und die besagte Studie erfahren möchte, findet dazu auf der Homepage von Waldverein und V-Jagd weitere Informationen.
Ing. Christian Natter, Bezirkshauptmannschaft Bregenz
P RO Ple nterwald
Die PRO Silva Vorarlberg Tirol Regionaltagung beschäftigte sich heuer Ende September mit dem Plenterwald. Grundaussage: Mit Plenterwaldstrukturen können gerade im Klimawandel realtiv stabile und resiliente Mischwälder erhalten werden
Mit den Teilnehmern aus Tirol und Vorarlberg gings von Bregenz aus mit einem Abstecher zum Hirschberg über das Wirtatobel auf den Stollen und weiter an den Rothenberg in Langenegg
Die Plenterwälder ähneln Urwäldern, deshalb werden diese von Laien auch gerne verwechselt Allerdings haben sie einen gravierenden Unterschied: Sie werden bewirtschaftet Wenn sie nicht mehr bewirtschaftet werden, verlieren sie ihre typische mehrschichtige Struktur. Sie habe keine Umtriebszeit, keine räumliche Ordnung und haben einen laufenden, etwa gleich hohen, Zuwachs Der liegt in den besuchten Gebieten bei guten 13 Festmeter pro Hektar und Jahr Sie sind gegenüber verschiedenen Einflüssen wie Wind und InsektenKalamitäten verhältnismäßig stabil und sie sind wenn einmal etwas passiert sehr resilient
Was he ißt resilie nt?
Resilient heißt, dass sie sich rasch wieder regenerieren können und wieder ihre verschiedenen Waldwirkungen erbringen können Das ist eine Eigenschaft, die im Klimawandel eine immens wichtige Bedeutung bekommt
A pp mit Empfehlunge n zur Entna hme
Ü b e r P r o S il v a A u s t r i a
Pro Silva Austria ist ein Verein zur Förderung naturnaher Waldbewirtschaftung
Pro Silva sieht den Wald als ganzheitliches Ökosystem und propagiert einen respektvollen Umgang damit. Ziel ist es, den Wald als Kulturlandschaft zu erhalten und naturnahe Lebens- und Erholungsräume zu schaffen Der Kärntner Dr Eckart Senitza ist Vorstandsvorsitzender von Pro Silva Austria und seit 2017 auch Präsident von Pro Silva Europa, der europäischen Dachorganisation mit Mitgliedern in mehr als 30 europäischen Ländern und einer starken internationalen Vernetzung zum nachhaltigen Schutz des Waldes mit über 5 500 Praktikern, Wissenschaftlern und Waldeigentümern
Sie sind eingeladen Mitglied zu werden
Weitere Informationen: Pro Silva Austria www prosilvaaustria at, Pro Silva Europa www prosilva org
Waldbaulich kommt der Auszeige eine bedeutende Rolle zu Unser Beratungs- und Bewirtschaftungssystem mit den Landeswaldaufsehern hat hier eine hohe Bedeutung Es gilt die Struktur in den verschiedenen Durchmessern zu erhalten Zur Analyse der Struktur vor Ort wurde in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur eine eigene App entwickelt Nach einer Aufnahme auf einer kleinen Probefläche werden Empfehlungen zur Entnahme von Stämmen generiert Die App soll in Kürze für alle Waldbesitzer zur Verfügung stehen
We ißtanne wichtig
Die Weißtanne ist mit ihrer Schattenverträglichkeit und tiefen Wurzelsystem ganz wichtig für den Plenterwald Deshalb sind waldverträgliche Wald/Wild Verhältnisse das „Um und Auf“ im Plenterwald Davon kann Waldaufseher Egon Schelling ein Lied singen. Vor 40 Jahren konnte keine Weißtanne aufwachsen Zum Glück konnte hier in vielen Gebieten eine Umkehr erreicht werden Die Lebensraumqualitäten für das Wild haben sich gleichzeitig verbessert Von der Notwendigkeit von Rehwildfütterungen spricht hier heute kein Jäger mehr.
Erschlie ßung notew endig und Bio dive rsität
Die geringe räumliche Ordnung macht eine hohe Erschließung mit Forststraßen not-
wendig, um eine kostendeckende Nutzung mit geringen Schäden zu ermöglichen. Im gensatz sind in diesen „Ur“-Wirtschaftswäldern, wie sie DI Peter Feuersinger als Hauptfreferent der Tagung nannte, die Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren hoch
R ot wi ld ohne Fütter ung …
Seit 7 Jahren wird in der Jagdgenossenschaft Hittisau II nicht mehr gefüttert. Wie geht das und gibt es Schäden aus dieser neuen Jagdbewirtschaftung waren Fragen, die bei einer Waldbegehung in alten Einstandsgebieten beantwortet und diskutiert wurden.
Eine engagierte Gruppe von Grundbesitzern, Waldbesitzern, Jagdausschussmitglieder, Jagdobleuten, Forstleuten und Jägern nahmen die Einladung der Jagdgenossenschaft Hittisau II Anfang Oktober an, um sich über die Situation und die Erfahrungen nach 7 Jahren ohne Rotwildfütterung zu informieren und auszutauschen
S c h l im m e r w e r d e n k a n n e s n i c h t
Die Wildschadenssituation in den Einstandsgebieten der Fütterungen war extrem schlecht. Jagdgenossenschaftsobmann Alwin Muxel erinnert sich, dass zwar seine Waldungen, die weiter hinten im Balderschwangertal liegen, weniger betroffen war e n , a b e r s o n n s e i t i g w e i t e r v o r n e großflächig ein Totalschaden zu finden war Im Jagdausschuss wurde daher der neue Zugang zur Rotwildbewirtschaftung ohne Fütterung gewählt Es gab massiven Wiederstand von Jägerseite, viele böse EMails wurden verschickt, Horrorszenarien und Schauermärchen über Schäden wurden aufgestellt. Viel schlechter als es bereits ist, kann es nicht werden, war die Meinung im Jagdausschuss. Rotwild ist ein Wildtier und kann deshalb auch ohne Fütterung überwintern. Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen belegen die Möglichkeit des Rotwildes durch Anpassungen im Stoffwechsel die Nahrungsaufnahme im Winter herunterzufahren Informationen und Vorträge zu dem Thema wurden eingeholt und organisiert
Zusammen mit Abschusserhöhungen um den Bestand zu reduzieren wurde ab 2017 nicht mehr gefüttert Wenn wir mit dem Aufhören gewartet hätten bis der Bestand reduziert ist, würden wir heute noch warten, ist Alwin Muxel überzeugt von der gleichzeitigen Vorgangsweise der Abschusserhöhung und Einstellung der Fütterung. Heute liegt der Abschuss bei ca. 20 Stück Der Bestand ist natürlich nicht wirklich zählbar, aber Standwild ist definitiv da, um den jährlichen Abschuss zu erbringen Ein Zuzug gibt es vielleicht, aber dieser wird nicht allzu hoch eingeschätzt. W i l d s c h a d e n s s it u a t i o n d e u tl i c h v e r b e s s e r t !
Die Wildschadenssituation hat sich deut-
lich verbessert Davon konnte sich die große Anzahl an interessierten Teilnehmern bei der Begehung selbst überzeugen. Die Begehung führte überwiegend durch ehemalige Alpflächen, die aufgrund rückläufiger Alpwirtschaft aufgrund der Wildschadenssituation überwiegend mit Fichten zugewachsen sind Fast aller dieser inzwischen ca 50 jährigen Fichten weisen Schälschäden auf Aufgrund des wüchsigen Standort ist die Verkrautung ein massives Problem für die Verjüngung und daher ist die Vorverjüngung der Tanne sehr wichtig Laubholz ist inzwischen förmlich explodiert und 2-3m hoch, Tanne kommt langsam mit tragbarem Verbiss nach, Aufforstungen von 2018, die gut gepflegt wurden sind, sind bereits 1,5m hoch Schälschäden sind seither so gut wie keine mehr anzutreffen
Waren heftige Konflikte innerhalb der Jagdgenossenschaft ein ständiger Begleiter im „Fütterungszeitalters“, ist die Stimmung heute gut und konfliktfrei innerhalb der Genossenschaft Alle Grundeigentümer sind in ähnlichem Ausmaß von nur noch geringem Wildeinfluss betroffen.
Ist die klare Quintessenz in Hittisau Die
bestände müssen aber auf ein deutlich geringeren Bestand gesetzt werden, dann kann das Wlidtier „Rotwild“ auch ganz natürlich überwintern Interessierte an dieser vorgangsweise sind auf jeden Fall auch eingeladen, sich bei der Jagdgenossenschaft Hittisau II zu informieren und auszutauschen über Vorgangsweise und mögliche Strategien
Rotw ildr aumplanung und Fütterung
In der Rotwildraumplanung in Vorarlberg spielt die Fütterung des Rotwildes natürlich eine wichtige Funktion in der Lenkung des Wildes in Kernzonen Allerding wird das leider massiv übertrieben und die Wildbestände werden oft viel zu hochgehalten Soweit es zur Vermeidung untragbarer Schäden während der Zeit der Vegetationsruhe und des Vegetationsbeginns erforderlich ist, muss Rotwild gefüttert werden, heißt es im Vorarlberger Jagdgesetz Daraus wird gerne eine Fütterungspflicht für Rotwild in Kernzonen abgeleitet Aber was ist, wenn nicht Wildschäden verhindert werden, sondern im Gegenteil durch die Wildfütterung Schäden verursacht werden? Hier gibt es auch ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofes zu berücksichtigen, das die Untersagung einer Fütterung aus diesem Grund bestätigt
S ensat ionsfund bestät igt hohe Biodiversitä t
m it Wa ldbewirtscha ftung
Die Sichtung der Schmetterlingsart „Weiße Waldportier“ wird als Sensationsfund gefeiert. Er bestätigt die hohe Biodiversitätsleistung einer aktiven Waldbewirtschaftung.
Die Schmetterlingsart bevorzugt warme und sonnige Lebensräume wie Trockenrasen und lichte Wälder. Mit der Bewirtschaftung werden immer wieder Waldflächenteile im wechselnden Mosaik licht gehalten Damit werden die positiven Effekte auf die Biodiversität, die auch in einigen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden, bestätigt
E i n f a c h e r k l ä r t
Mit unserer naturnahen und kleinflächigen Waldbewirtschaftung wird die Biodiversität von Pflanzen und Tieren in unseren Wäldern sogar verbessert Das lässt sich auch gut und einfach erklären: Mit den Holznutzungen wird die Struktur im Wald erhöht, Licht kommt hinein und mit einer kleinflächigen Waldbewirtschaftung werden unzählige verschiedene Kleinlebensräume für eine große Anzahl von Tieren und Pflanzen geschaffen Nicht wie in der Gesellschaft vielfach angenommen wird, ist in unbewirtschafteten Wäldern die Biodiversität höher. Es ist genau umgekehrt: in bewirtschafteten Wäldern ist diese bis
auf ganz wenige Ausnahmen höher
Erstmals seit mehr als 100 Jahren ist in Vorarlberg wieder ein Exemplar der Schmetterlingsart Weißer Waldportier gesichtet worden.
Seit 1919 wurde der Weiße Waldportier in Vorarlberg nicht mehr gesichtet und zumindest nicht offiziell nachgewiesen Im Juli 2023 gelang einer Teilnehmerin des Projekts „Schmetterlinge Österreichs“ der Fund: Sie wies den Weißen Waldportier erstmals seit über einem Jahrhundert in einem Waldgebiet oberhalb von Dornbirn nach
Diese Beobachtung ist ein Ergebnis der Jahresauswertung 2023 eines Projekts unter anderem von der Billa-Stiftung „Blühendes Österreich“, bei dem Laien-Schmetterlingsforscher ihre Funde via App hochladen können Die Stiftung „Blühendes Österreich“, die naturwissenschaftlichen Sammlung an den Tiroler Landesmuseen arbeiten auch mit der Dornbirner Inatura zusammen.
Hil fe: S chnelle verlä ssliche Ortung!
Es gibt inzwischen einige Möglichkeiten in der Unfallkommunikation Mit dem „Airmarker“ wird eine zusätzliche, verlässliche analoge Möglichkeit geboten, die gerade im Wald ein schnelles Auffinden eines Unfallortes ermöglicht. Das Gerät ist klein und kompakt und findet in jedem Rucksack Platz. Nach der Auslösung steigt der Ballon bis auf 45 Meter, dort signalisiert er von weither sichtbar, klar und unmissverständlich, dass jemand Hilfe benötigt Er hat auch ein Licht und leuchtet so in der Nacht gut sichtbar bis zu 3 Tage.
Gerade bei der gefährlichen Forstarbeit abseits von Wegen und Straßen kann das Notfalltool eine wertvolle Hilfestellung in der Unfallversorgungskette sein Der Forstbereich ist ein spezieller Einsatzbereich Hauptgebiete ist in der Bergrettung bei allen Outdoor-Sportarten, auch beim Wassersport, aber auch zur Tierrettung im Gebirge bietet das Rettungstool gute Dienste In Vorarlberg wird der „Airmarker“ von der Firma Movimento Bergsport in Nüziders vertrieben. Martin Vallazza steht für Fragen zum Gerät gerne zur Verfügung (movimento.at, airmarker.swiss).
Großer Erfolg für Österreic h
Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen konnte sowohl der Gesamtweltmeister- als auch der Vizeweltmeistertitel erreicht werden Wir gratulieren der Weltmeisterin Carina Modl aus Kärnten und dem Weltmeister Johannes Meisenbichler aus der Steiermark für die überragende Leistung Auch die Mannschaftswertung und auch in einigen Einzeldisziplinengingen gingen die ersten Plätze an Österreicherinnen und Österreicher (Ergebnisse und Fotos Link wlc24 at)
H e r z li c h e G r a t u l a t i o n d e n W o r ld -C h a m -
p i o n s
Bei den World-Logging Chamionship (Forstarbeiter-Weltmeisterschaften) vom 19 Bis 22 September 2024 in Wien konnten die Österreichischen Teilnehmer und Teilnehmerinnen grandiose Erfolge feiern. weis stellen.
„Was für Leistungen der Athletinnen und Athleten, die zahlreichen Gewinne unseres Teams haben bewiesen, wie groß die Bedeutung unseres multifunktional bewirtschafteten Waldes in Österreich ist. Herzliche Gratulation allen Gewinnerinnen und Gewinnern und den Veranstaltern zu diesem Event der Spitzenklasse,“ zeigt sich LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger begeistert
F o r s t a u s b il d u n g u n d „ ö s te r r e ic h i s c h e r W a ld - V e r s t a n d “ s in d E r f o l g s r e ze p t
Österreich ist fast zur Hälfe von Wald bedeckt Die Forst- und Holzwirtschaft stellt den zweitwichtigste Wirtschaftszweig unseres Landes dar Bei dieser Heim-WM konnten unsere Forstleute abermals ihre Überlegenheit in der Forstarbeit unter Be-
Ein Erfolgsrezept für die sehr guten Erfolge liege sicher in den exzellenten Ausbildungsmöglichkeiten in Österreich Österreich als ausgewiesenes Waldland hat zudem seit Generationen eine große Tradition in der Forsttechnik und der Forstwissenschaft Für die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder, legen unsere Forstleute ein hohes Maß an „Wald-Verstand“ an den Tag
„Großer Dank gilt der Stadt Wien, die einen großartigen Rahmen für dieses Event gebildet hat. Zu den Hauptunterstützern gehörte auch das Landwirtschaftsministerium, die Landwirtschaftskammer, die Landarbeiterkammer, die Landjugend und viele weitere forstliche Organisationen Aber auch ohne die Hauptsponsoren Stihl, Husqvarna und Pfanner wäre diese WM nicht durchführbar gewesen“, betont Hubert Malin, Präsident des Forstwettkampfvereins Österreich, der Organisator und Veranstalter dieser WM war
Neben all den großartigen Leistungen der Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt wurde die Forst-WM in Wien auch ihrem Ziel gerecht, bei der Bevölkerung Verständnis für die nachhaltige Waldbewirtschaftung zu wecken und auf die immense Bedeutung des Forst- und Holzsektors für unser Land hinzuweisen. Der Wald ist mit seinen Funktionen nicht nur „Aircondition“ und Garant für sauberes Wasser, sondern er gibt auch die eindrucksvollsten Antworten auf den Klimawandel und Naturkatastrophen, wie wir sie in den letzten Tagen und Wochen erlebt haben
s ´ beschte H uus
Bei der heurigen "kumm ga luaga“ Veranstaltung der Vorarlberger Holzbaukunst gab es ein großes Interesse an den Besichtigungsmöglichkeiten von Einfamilienhäuser, Erweiterungen und Sanierungen in Holz
In einem Online-Publikumswettbewerb wurde auch das s´beschte Huus gekürt Online können angehende Bauherr:innen dauernd viele Holzbaubeispiele besichtigen
Architektur, Handwerk, Behaglichkeit und Ökologie sind nach wie vor die Trümpfe des Holzbaus. In Vorarlberg haben wir alles, was für ein hochwertiges Bauen benötigt wird: eine herausragende Holzarchitektur, ein ausgezeichnetes Zimmerhandwerk und den regional nachwachsenden Baustoff Holz Es kommt zwar nicht alles Holz direkt aus Vorarlberg, aber auch hier wird versucht, gezielt Verbesserung zu erreichen (siehe Herkunftszeichen „Holz von hier“, spezielle Unterstützung über die Landes-Wohnbauförderung)
Der erstmals durchgeführte online-Wettbewerb "s`beschte Huus" fand großes Interesse Erster Rang und damit der Titel „s`beschte Huus“ ging an das „EFH Sulzberg-Thal“ (Ausführung Alpina Hausbau GmbH, Architektur Jürgen Hagspiel), Rang 2 ging an das Haus „EFH Zimmermann“ (Fetz Holzbau, Guter Plan) und Rang 3 er-
reichte das „Haus am Kaltenbrunnen“ (Flatz Holzbau, Architektur Schweighofer).
Diese und andere Häuser können online auf der Homepage und einem eigenen Youtube Kanal digital besichtigt werden
Unterstützung und Vernetzung mit den Vorarlberger Waldbesitzer
Aus dem Holzwerbecent der Vorarlberger Waldbesitzer, 30.- Cent werden pro eingeschlagenem Festmeter abgeführt, erfolgt schon seit vielen Jahren eine Unterstützung und Vernetzung mit der Vorarlberger Holzbaukunst Mit den CO2 Vorteilen bekommt der regional nachwachsende Rohstoff gegenüber den klimaschädlichen Baustoffen neue Vorteile. Zum Teil wirkt sich das auch kostenmäßig schon positiv aus Für die Bauherrn:innen spielt auch immer mehr ein Art „Klimascham“ eine Rolle Man hat ein schlechtes Gewissen, wenn klimaschädliche Baustoffe verwendet werden
CO2-Bonus für H olz bau
Aus dem Waldfonds des Bundes gibt es jetzt einen neuen Call für einen CO2-Bon u s f ü r G e b ä u d e i n H o l z b a u w e i s e (01.07.2024 bis 29.11.2024 um 12:00 Uhr). Nicht nur im Holz der Bäume im Wald wird CO2 gespeichert, auch im Holz der verschiedenen Holzprodukte Und besonders viel und lange in Holzbauten, wie in einem „zweiten“ Wald Außerdem gibt es sehr hohe Substitutionswirkungen durch den Ersatz von klimaschädlichen Baustoffen. Dazu sollten wir im heutigen „Klimanotstand“ eigentlich verpflichtet werden. Zumindest gibt es jetzt in Teilbereichen attraktive Förderungen dazu.
Der Förderungsschwerpunkt umfasst den Neubau sowie Zu- und Ausbau im öffentlichen Bau und im Wohnbau
Alle Informationen zu Antragsstellung ist zu finden unter: https://www umweltfoerd e r u n g a t / p r i v a t p e r s o n e n / g e b a e u d e - i nholzbauweise-oesterreichische-holzinitiative
Auch die Holzbaufachberaterin der Vorarlberger Holzbaukunst kann angefragt werden: DI Kristina Maierhofer, 0664 926 69 83, k maierhofer@holzbaukunst at
A uch für Hol zhei zer
Bisher hat es nur für den Umstieg von fossilen Systemen hohe Förderungen gegeben Jetzt wird das etwas besser. Es bekommen auch jene, die bisher schon verantwort u n g s b e w u s s t , e r n e u e r b a r u n d k l imafreundlich geheizt haben
Ab 01.07.2024 wird der Tausch einer „älteren“ Holzheizung mit einem Mindestalter von 15 Jahren, gegen eine neue Holzheizung (Hackgut, Scheitholz, Pellets) mit 5 000 € vom Bund gefördert Die Förderung des Landes mit 2 000 - € kommt dazu Und auch einen Solarbonus von 2.500.- € wird gewährt, wenn dazu Solarkollektoren installiert werden
Infos gibt es in einem Infoblatt der Kommunal Kredit unter www umweltfoerderung at Infos zu den Landesförderung findet man auf der Homepage des Landes Vorarlber.
B i s z u 7 5 % d e r K o s t e n !
Hier nochmals auch der Hinweis auf die derzeit hohen Förderungen für einen Umstieg Wer weiß wie lange diese bei den momentanen ausgereizten Budgets noch gewährt werden
Mit 1 Jänner 2024 hat der Bund die Förderungen für den Ausstieg aus fossilen Heizungen im privaten Wohnbau massiv erhöht und übernimmt beim Heizungstausch bis zu 75 Prozent der Kosten – so viel wie nie zuvor Gefördert wird der Umstieg eines fossilen Heizungssystems (Öl, Gas,
Kohle/Koks-Allesbrenner und strombetriebene Nacht- oder Direktspeicheröfen) auf den Anschluss an ein bestehendes Nahoder Fernwärmenetz Ist ein Fernwärmeanschluss nicht möglich, wird ebenso eine Holzzentralheizung oder eine Wärmepumpe gefördert Neben den Kosten für das neue Heizsystem werden auch Planungskosten, die Einbindung ins Heizungssystem, eine zentrale Heizungsregelung, der Speicher, die Elektroinstallationen für die Heizung bzw auch die Demontage- und die Entsorgungskosten für außer Betrieb genommene Kessel- und Tankanlage gefördert.
Sowohl für Ein- und Zweifamilienhäuser als auch im mehrgeschossigen Wohnbau gibt es technologiespezifische Förderpauschalen Neue Hackgut- oder Pelletszentralheizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern oder Reihenhäusern werden mit 18 000 € gefördert, Scheitholzzentralheizungen mit 16.000 €. Mit der Vorarlberger Landesförderung in der Höhe von 4.000.- € kommt man dann auf Förderungen von 22 000 - € für Hackgut- oder Pelletskessel bzw 20 000 - € bei einem Stückholzzentralheizung Die Förderung für den Umstieg auf klimafreundliche oder hocheffiziente Nah-/Fernwärme ist mit 15.000 € begrenzt Bei einkommensschwachen Haushalten kann die Förderung sogar bis 100% gehen!
Der Holzmarkt ist nach wie vor unbefriedigend Nicht einmal die Inflation und die Teuerungen in der Holzaufarbeitung und der Waldbewirtschaftung konnten aufgefangen werden. Der Einschlag ist dementsprechend zurückhaltend Insbesondere bei den Kleinwaldbesitzern, bei denen die Einschlagsmotivation aus vielfachen Gründen schon nicht hoch ist, geht eine regelmäßige, aktive Waldbewirtschaftung verloren Etwas Hoffnung gibt es am Holzmarkt Bis auf wenige Hotspots ist heuer in ganz Europa aufgrund des nassen, feuchten Frühjahrs und keinen ausgeprägten Trockenperioden im Sommer viel weniger Schadholz angefallen Dazu kommt, dass anfallende Holzmengen in Norddeutschland vermehrt aus dem skandinavischen Raum gekauft werden, weil aus Russland kein Holz mehr über die Grenze kommt Die Rundholzmärkte sind demnach, vorsichtig ausgedrückt, sehr aufnahmefähig Der Schnittholzabsatz ist zwar nicht sehr dynamisch, deshalb wird von der Abnehmerseite versucht, die Rundholzpreise nicht steigen zu lassen Mit dem Konkurrenzdruck wird aber eine Aufwärtsentwicklung erwartet Zu den heimischen Starkholzsägewerken kann zu einigermaßen vernünftigen Preisen geliefert werden. Nutzen sie dazu die Serviceeinrichtung für die Waldbesitzer, den Waldverband Vorarlberg Am Energieholzmarkt gibt es auch immer wieder verschiedene Tendenzen Wir rechnen aber mit konstanten Preisentwicklungen Beim qualitativ hochwertigen Ofenholz sind geringe nominelle Preiserhöhungen realistisch Preislich sehr interessant sind wie jedes Jahr die Wertholzversteigerungen sowohl für Nadel- als auch für Laubholz. Nehmen Sie dazu Kontakt mit dem Waldverband Vorarlberg auf
K o n t a k t W a l d v e r b a n d V o r a r l b e r g : Ing. Edgar Häfele, 0664/60 259 19 461, edgar haefele@lk-vbg at, DI Peter Nenning, 0664/60 259 19 462, peter nenning@lk-vbg at und Nikolaus Bischof, 0664/60 259 19 464, nikolaus bischof@lk-vbg at
P.b.b. Verlagspostamt 6850 Dornbirn 02Z030537 M
I n f o s u n d Ne w s le tt e r
Viele aktuelle Infos gibt es auf unserer Website waldverein at. Dazu gibt es einen Newsletter: Sie werden schneller und laufend über aktuelle Themen und Veranstaltungen informiert Einfach Ihre EMail-Adresse an i nfo@waldverein.at bekannt geben
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Waldverein Vorarlberg Ortsgruppe Laternsertal
Wa ldtag m it der V ol ksschule L aterns
Unter dem Motto „wir sind wetterfest und machen das Beste daraus“ fuhren die Volkschüler in Begleitung von der Direktorin Frau Brigitte Beck und der Lehrerin Frau Silvia Greber am 11.6.2024 nach Innerlatens und wanderten zum Birihof Dort angekommen wurden sie von den Waldvereinsmitgliedern der Ortsgruppe Laternsertal Elmar Keckeis, Nesensohn Kurt und Vith Gerhard sowie von der Waldpädagogin Ingrid Eisenhofer empfangen und begrüßt. Zu Beginn testete Ingrid mit den Schülern deren Orientierungssinn Sie mussten einen Baum, zu welchem sie mit verbundenen Augen geführt wurden, ohne Aug e n b i n d e w i e d e r f i n d e n A n s c h l i e ß e n d konnten die Kinder in einem Fangspiel ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen
Auf dem Weg zu den nächsten Bewerben wanderten wir durch den Parcour und wurden von Gerhard über die verschiedenen Baumarten unterrichtet Bei der nächsten Station wurden von Elmar und Kurt zwei Bewerbe vorbereitet Beim ersten konnten die Schüler Punkte sammeln, indem sie Tannenzapfen durch ein „Waldfenster“ werfen mussten und beim zweiten mussten die Schüler auf einer abgesteckten Fläche alle Bäume zählen Die Herausforderung war, auch die Baumkeimlinge, welche sich teilweise unter den Heidelbeeren befanden, zu erkennen.
Der nächste Bewerb wurde von Brigitte und Silvia bei der Arena gestaltet Die Schüler konnten verschiedene Sachen aus dem Wald sammeln Nach einer kurzen Pause trafen wir uns dann beim Gemeindeforstgarten Geroldengatter wo uns Bernhard Breuß in Empfang nahm Hier wurden die
Schüler über den Ablauf der Forstpflanzenaufzucht informiert. Nachdem wir einige Pflanzen ausgegraben hatten, haben wir diese im Wald in der Umgebung des Forstgartens wieder eingepflanzt und anschließend mit Schafwolle vor Wildverbiss geschützt
Nach der verdienten Mittagspause präsentierte Gerhard das Ergebnis der Bewerbe Auf dem ersten Platz landeten mit gleicher Punktezahl Mathis Theresa und Moosbrugger Lea Auf dem Zweiten Platz ebenfalls mit gleicher Punktezahl Hummer Leon und Nesensohn Benno Herzliche Gratulation. An dieser Stelle bedanken wir uns bei der Gemeinde Laterns welche uns die Mittagsjause mit Getränk zur Verfügung gestellt hat, sowie allen Teilnehmern die zum guten Gelingen des Waldtages beigetragen haben