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Dichterwerkstatt: Liebespoesie

Dichterwerkstatt

Wähle ein Liebesgedicht aus und schreibe rund um dieses Gedicht eine Geschichte!

Glück von Joseph von Eichendorff (1788 –1857)

Wie jauchzt meine Seele Und singet in sich! Kaum, dass ich's verhehle So glücklich bin ich. Rings Menschen sich drehen Und sprechen gescheut, Ich kann nichts verstehen,

So fröhlich zerstreut.

Zu eng wird das Zimmer, Wie glänzet das Feld, Die Täler voll Schimmer, Weit herrlich die Welt!

Gepresst bricht die Freude Durch Riegel und Schloss, Fort über die Heide! Ach, hätt ich ein Ross! –

Und frag ich und sinn ich, Wie so mir geschehn?: – Mein Liebchen herzinnig, Das soll ich heut sehn.

Ich kann dir die Welt nicht zu Füßen legen

von Heiner Müller (1929 –1995) Ich kann dir die Welt nicht zu Füßen legen Sie gehört mir nicht.

Ich werde dir keinen Stern pflücken: Ich habe kein Geld für Blumen und keine Zeit Verse zu machen nur für dich: Mein Leben wird so und so zu knapp sein für ein ganzes. Wenn ich dir sage: für dich werd ich alles tun werde ich dir eine Lüge sagen. (Du weißt es) Ich liebe dich mit meiner ganzen Liebe.”

Es ist Nacht von

Christian Morgenstern (1871 –Es ist Nacht, 1914) und mein Herz kommt zu dir, hält's nicht aus, hält's nicht aus mehr bei mir. Legt sich dir auf die Brust, wie ein Stein, sinkt hinein, zu dem deinen hinein. Dort erst, dort erst kommt es zur Ruh, liegt auf dem Grund seines ewigen Du.

Liebesgedicht (ohne Titel) von Husain ibn Mansur al-Halladsch (857 – 922) In meinem Herzen kreisen alle Gedanken um dich. Du bist mein Herz, mein Gewissen, bist mein Gedanke, mein Geist, Du bist der Rhythmus des Atmens, Du bist der Herzknoten mir.

Freudvoll und leidvoll von Johann Wolfgang von Goethe (1749 –1832) Freudvoll Und leidvoll, Gedankenvoll sein, Langen Und bangen In schwebender Pein, Himmelhoch jauchzend,

Zum Tode betrübt;

Glücklich allein Ist die Seele, die liebt.

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