Dornumerland - Ihre Gastgeber 2022

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L enze03 mein urlaubsmagazin

Entdecke das Dornumerland. Wattwandern . Seehunde . Krabben . Strand . Deiche . Radfahren . Genießen . Urlaubst du noch oder freilenzt du schon?

dornumerland.de


im dornumerland zählt man z u m e ins c hl a f en k e ine

schäfchen .

wir zählen möwen . 3


freilenzen

Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.

OSTFR IESISCHE INSELN

7Freilenzen “ Wege zum

Neßme r siel D o r nu m

D o r nu me r siel

Norden

Wittmund

Aurich

Aurich

Entlang des Knotenpunktsystems – einfach den Alltagsstress abstrampeln.

Gemütlich abhängen – in der Hängematte in Dornumersiel.

Endlich am Ziel im Dornumerland! Ihr fragt euch, was das lustige Wort „Freilenzen“ bedeutet? Wir bezeichnen es als eine Lebensart, eine Mischung aus Freizeit und Faulenzen. Ja, ihr habt richtig gelesen: Bei uns dürft ihr ganz ungeniert faul sein, traumhafte Aussichten genießen und einfach euren Gedanken freien Lauf lassen. Somit lautet das Motto aller wahren Freilenzer: Gib jedem Tag die Möglichkeit, der schönste deines Lebens zu sein! Gelingt euch das – gern mit unserer Unterstützung –, dann erfahrt ihr einen entspannten Nordseeurlaub mit echtem Erholungswert!

Träumen und die Seele baumeln lassen – in unseren Pipowagen.

Zauberhaft entspannen – und alles um sich herum vergessen.

Frei und unabhängig sein – und sich in den Moment verlieben.

01 Ausschlafen!

05 Entspannen!

Der Tag beginnt am besten mit Ausschlafen und dann noch dreimal umdrehen vor dem Aufstehen.

Spazierengehen, einen Yoga- oder Qigong-Kurs besuchen, lesen, basteln oder meditieren. Probiert aus, was euch am besten entspannt.

02 Entschleunigen! Fahrt mit dem Rad oder lasst euch fahren. So seht ihr viel mehr von eurer Umgebung.

03 Langweilen! Lasst eure Gedanken treiben. Langeweile ist gesund und macht kreativ.

04 Unerreichbar sein! Macht für ein paar Stunden mal das Handy aus und vergesst die digitale Welt. Unerreichbar sein – und die digitale Welt vergessen.

Den Wattboden unter den Füßen genießen – den Horizont im Blick.

So schmecken Ferien – lass dich auf unsere regionalen Spezialitäten ein.

06 Spielen! Dabei könnt ihr ganz ihr selbst sein und könnt euch richtig auslassen.

07 Sich an den kleinen Dingen im Leben erfreuen! Den Wind und die Sonnenstrahlen genießen, einen Hummelflug beobachten, Kindern beim Spielen zusehen…

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freilenzen

Durchatmen

E rholung

Einklang

Lenzi

Gemütlichkeit

Harmonie

Nichtstun

Atempause

Ausgleich

Abwechslung

Spaß

Liegestuhl Stärkung

Achtsamkeit Glücksmoment

Mußestunde

Ruhe Ungestörtsein

>

Freizeit Herrlichkeit

Leichtigkeit

Balance

Regeneration

Genuss

Fa u l e n z e n

Schweigen

Gleichgewicht Freundlichkeit

Seele

im Dornumerland Das ist

Fr e i l e n z e n

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INHALT IN DIESER AUSGABE WERDET IHR WIEDER JEDE MENGE ANREGUNGEN ZUM THEMA FREILENZEN IM DORNUMERLAND FINDEN. VIEL SPASS DABEI!

ENDLICH AM ZIEL IM DORNUMERLAND – SIEBEN WEGE ZUM FREILENZEN 4

06. TIPP 2 Das ist Freilenzen! 10. TIPP 3 Urlaubt ihr noch oder freilenzt ihr schon? 38. TIPP 4 Zeit zum Träumen 51. TIPP 5 Lenzi-Socken-Strickanleitung

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Nordseeurlaub mit echtem Erholungswert

voller Länge gibt es unter youtube.com/dornumersiel

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STRÄNDE 12 Mein Strand-Moment: Zwei Badeorte, zwei Strände 14 Welcher Strandtyp bist Du – Dornumersiel oder Neßmersiel? 16 Entspannung pur 20 Urlaub mit dem Hund 22 NIVEA-Ball, geliebtes Kultobjekt – Der Einzige seiner Art 24 Abschied auf Zeit – Strandkörbe im Winterschlaf MEER 18 Hot Spot – Kiten & Surfen in Dornumersiel WATT 26 Unser Wattenmeer: Einzig, aber nicht artig 28 Ahoi – Willkommen Fietje – Reportage 32 Das größte Wattenmeer der Welt – Interview mit Jessica Supthut 37 Frühlingsgefühle im Watt

WAS UNS BEWEGT LAND & LEUTE 46 INTERVIEWS UND REPORTAGEN 46 Auf den Zahn gefühlt – Interview mit der Zahnarztpraxis „Preisbeisser“ 52 Bei ihm sind die Kleinsten die Größten – Interview mit Frank Assing 66 Das Häuptlingsstädchen Dornum hat viel zu bieten 72 Angebissen – Angeln in Dornum 76 Mit dem Rad unterwegs – Reportage 80 Immer in Bewegung bleiben – Interview mit Angie Certain-Plavenieks & Helge Plavenieks 86 Der Goldrausch der Ostfriesen – Reportage 92 Hafensänger – Der Name ist Programm 100 Fischer im Dienst der Wissenschaft – Interview mit Ralf van Osten

IM EINKLANG MIT DEM NORDSEEKLIMA THALASSO 40 79. TIPP 6 Lenzi Handy-Aktion

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Durchatmen und nachhaltig erholen – Wundermittel aus dem Meer machen’s möglich Fitness & Bewegung stärken Körper & Geist Wasseransichten – Mach doch mal ne Badekur

84. TIPP 7 Wellenrauschen zuhören 97. TIPP 8 Freilenzen für Nachtschwärmer 98. TIPP 9 Lieblings-Himmel 106. TIPP 10 Regenbogen suchen 112. TIPP 11 Kurze Auszeit zu zweit

Urlaubst du noch oder freilenzt du schon? Den Film in oder unter diesem QR-Code:

EINFACH MAL WIEDER FREI SEIN LENZIS FREILENZTIPPS STRAND, WATT & MEER 02. TIPP 1 Möwen zählen

Strandparty Barre

mein tipp:

EIN ECHTER GAUMENSCHMAUS KULINARIK 58 58 Unser ostfriesischer Kochabend – Für Pottkieker & Pottlecker

WIR L(I)EBEN DAS FREILENZEN SERVICE E-Mobil – mit unserem Nordseeflitzer Hits für Kids – Spannendes Animationsprogramm Welcher Freilenztyp bist Du? Dein Freilenzteam Deine Urlaubsorte im Überblick Anfahrt & Impressum Unsere Freilenz-Lieblingsplätze

50 70 108 109 110 114 115

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Service

Liebe

U r lau b sgäste, . . . u r l a u b t f r e i l e n z t

i h r i h r

n o c h

o d e r

s c h o n ?

Das herrliche ostfriesische Dornumerland direkt am Meer bietet euch eine hervorragende Grundlage für tiefgreifende Erholung. Wie das geht? Ganz einfach! Die Nordseewellen, das Watt und das ehemalige Häuptlingsstädtchen, die „Herrlichkeit Dornum“ – also Natur pur und Kultur – genießen. Auch einfach mal fünfe gerade sein lassen und aktiv nichts tun gehört ebenso dazu. Dafür geben wir euch sogar eine praktische Anleitung mit auf den Weg – unsere Freilenztipps.

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Wenn ihr euch mal fragt, „Was machen wir heute?“ – dann zieht einfach einen Tipp aus Lenzis-Tippbox im Reethaus am Meer in Dornumersiel oder im Indoor-Spielpark „Sturmfrei“ in Neßmersiel und los geht’s mit einer entspannten Freilenz-Tour. Lenzi, die faule Socke, ist unser Maskottchen. Wie der Spitzname schon sagt, mahnt Lenzi euch auf nette Art und Weise, immer wieder mal einen Gang runterzuschalten. Lasst euch überraschen, wie vielseitig das Dornumerland ist und wie nachhaltig ihr euch beim Freilenzen erholt. Und wenn man euch, im Alltag wieder angekommen, fragt, was ihr im Urlaub denn so alles unternommen habt (Ihr wisst schon: höher, weiter, schneller ...), dann antwortet einfach: „Wir waren freilenzen!“ Viel Vergnügen beim Freilenzen wünscht euch das Team der Tourismus GmbH Gemeinde Dornum

Herrlich informiert

1 Mehr Freilenztipps und tolle Bilder auf dornumerland.de


S t r a n d , Wa t t & M e e r

Mein

Strand-

MOMENT!

Zwei Badeorte – zwei Strände. Jeder ist einzigartig. Eines haben beide gemeinsam: Die Weite und den Blick, der bis in die Unendlichkeit schweifen kann. In der Ferne vereinen sich Watt, blauer Himmel und Wasser zu einem unglaublichen Schauspiel.

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S t r a n d , Wa t t & M e e r

D OR N U M E RS I E L OD E R N E ßM E R S I E L –

Strandtyp Welcher

bist du?

Magst du es eher ruhig und gemütlich, hast Kleinkinder oder verbringst deinen Urlaub mit Hund, bist du in Neßmersiel bestens aufgehoben. Willst du dich direkt ins kunterbunte Strandleben stürzen und Sport, Animation und Events erleben, bist du in Dornumersiel goldrichtig.

Musik am Meer – Nordseeblick inklusive Wo mitreißende Live-Musik und Nordsee aufeinandertreffen: Der Strand in Dornumersiel lädt in den Sommermonaten vor traumhafter Kulisse am Meer zu Livemusik und DJ-Klängen ein. Von Juli bis August finden hier wöchentlich Konzerte regionaler Musiker der Reihe „Live am Deich” statt. Bei der Barre-Strandparty entsteht echte Gänsehaut-Atmosphäre, wenn die Sonne im Meer untergeht und die Szenerie in rotgoldenes Licht taucht. Lauschig am Strand in Neßmersiel Der kleine, überschaubare Strand strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Hier könnt ihr beruhigt im Strandkorb freilenzen, während eure Kinder auf dem Sandspielplatz toben, eine Sandburg bauen und im Watt nach Muscheln suchen. Aktiv am Strand in Dornumersiel Die Nordseeluft ist gesund. Deshalb lieben wir Sport an der Luft. Klima-Walking macht viel Spaß und hält unseren Körper fit. Schweißtreibend ist die morgendliche Strandgymnastik. Kinder haben ihren Spaß auf dem Strandspielplatz, beim Sausen durch die Tunnelrutsche, bei StrandAction-Spielen, am Lagerfeuer mit Stockbrotbacken und im Kibi-Ferientreff.

Sicherheit und Badewasserqualität Sicherheit wird bei uns großgeschrieben. Unsere Strände werden in den Hauptmonaten Juli und August von Rettungsschwimmern überwacht. Die Badewasserqualität wird regelmäßig von den zuständigen Behörden überprüft und ist zum Beispiel für Neßmersiel als ausgezeichnet eingestuft.

Restaurants an den Stränden Die Restaurants an den Stränden punkten mit direktem Meer- und Inselblick. Ihr sitzt stylisch & gemütlich auf einer der AußenTerrassen und genießt den Blick auf Strand, Nordsee und die Inseln Langeoog, Baltrum und Norderney. In Dornumersiel könnt ihr im „Hafensänger“ beim Blick aus den Panoramafenstern unsere legendären Sonnenuntergänge beim Sundowner genießen. Kulinarische Leckereien machen den Abend perfekt.

„ In den Abendstunden sitze ich gerne am Strand und schaue über das Wattenmeer oder über die Nordsee bis zu den Inseln. Ich genieße die Weite und wie das Wattenmeer von den letzten Sonnenstrahlen angeleuchtet wird. Und dazu die Wolken am Himmel. Sie kreieren eine einzigartige Abendstimmung an der Nordsee.“ 17 15


S t r a n d , Wa t t & M e e r

pur. ENT S PANNUNG

Diese Zeit frühmorgens hat so etwas Magisches und bringt eine ganz besondere Stimmung und Atmosphäre mit sich. Ich gehe zum Strand und sitze am liebsten einfach da. Vor mir das Wattenmeer oder das Meer, je nach den Gezeiten: schönste Farben und Weiten. Die Ruhe lässt sich kaum beschreiben. Sanfter Wind in den Haaren, Sonne im Gesicht und endlich einmal Raum und Zeit für die Gedanken. Um einfach mal an nichts Alltägliches zu denken und keine Pläne, To-do’s oder Einkaufszettel zu schreiben. Den Moment genießen. Und dann auf dem Weg nach Hause frische, ofenwarme Brötchen kaufen und bei einem gemütlichen Frühstück den Tag mit Glücksmomenten füllen.

Es gibt nur wenige Dinge, die s o s c h ö n s i n d w i e d e n Ta g f r ü h morgens am Meer zu begrüßen.

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Hot Spot Dornumersiel.

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Echt zum Abheben! In Dornumersiel kannst du Luftsprünge machen – entweder zum ersten Mal oder als Profi. Die Surfer wissen den Dornumersieler Kitespot zu schätzen, denn allein mit der Natur und den Wellen, nur die Weite des Himmels als fantastische Skyline, trübt hier nichts den Blick als vielleicht in der Ferne die Sanddünen der Ostfriesischen Inseln.


Urlaub mit dem Hund

S t r a n d , Wa t t & M e e r

Neßmersiel In Neßmersiel gibt es einen kleinen Hundestrand mit ca. 60 Strandkörben und einen Fun-Agility-Park (Abenteuerspielplatz) mit Freilaufzone. Eine Hundedusche sorgt dafür, dass du deinen Vierbeiner nach dem Toben im Watt wieder sauber mit zurück in die Ferienwohnung nehmen kannst.

Dornumersiel In Dornumersiel findet dein tierischer Begleiter auf der Hundewiese direkt am Küstensaum jede Menge Gesellschaft. Ein Wassereinstieg in die Nordsee sorgt für die nötige Abkühlung. Die Hundewiese ist Teil des Hunderundwanderwegs „Hellerpad“, der 4 km entlang Nordsee und Deich führt.

Auf den Naturschutz achten! Das UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer steht mit seiner Artenvielfalt unter einem ganz besonderen Schutz. Aus diesem Grund gibt es im Urlaub mit Hund einiges zu beachten. Im Nationalpark Wattenmeer, am Hundestrand und auf der Hundewiese herrscht Leinenpflicht. Mit dieser Maßnahme hilfst du mit beim Schutz unserer einmaligen Vogelwelt.

strand , viel wasser und gute luft : das gefällt auch den vierbeinern .

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www.dornumerland.de/erlebnisse/mit-hund/


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G

eliebtes Kultobjekt mit Wiedererkennungswert – der NIVEA-Ball am Strand Dornurmersiel

Er ist der einzige verbliebene seiner Art, ein Relikt aus Tagen, als der Tourismus-Boom an der Nordseeküste richtig Fahrt aufnahm und die Firma Beiersdorf mit großen Werbekampagnen rund um ihren NIVEA-Ball den internationalen Durchbruch schaffte. In den siebziger Jahren war der Dornumersieler NIVEA-Ball nur einer von vielen, die die Strände überall an der Nord- und Ostsee säumten. Sie dienten damals als DLRGRettungs- und Beobachtungstürme, um die Sicherheit der stetig wachsenden Zahl der Badegäste an den Stränden zu gewährleisten.

Zeiten an der Nordseeküste übrig: der NIVEA-Ball von Dornumersiel, dessen Tage allerdings gezählt schienen, weil auch er marode war. 2019 wurde der blaue Gigant aber in einer aufwendigen Aktion von der Firma Beiersdorf runderneuert. Jetzt prangt er wieder schöner als zuvor in blauem Glanz am Strand Dornumersiel.

Mit den Jahren verschwanden die blauen Giganten wieder von den Stränden, entweder weil sie baufällig waren oder man sie schlicht nicht mehr benötigte. Nur ein einziger Ausguck blieb als Relikt vergangener

Der NIVEA-Ball weckt Erinnerungen bei Gästen und Einheimischen: an erlebnisreiche Urlaubstage und Familienferien, an Hochzeitstage oder einfach nur entspannende Strandspaziergänge im Sonnenuntergang. Menschen aus ganz Deutschland schickten uns Fotos von ihrem Nordseeurlaub unterm NIVEA-Ball.

Der Einzige seiner Art. Dornumersiel bleibt am Ball.

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Abschied auf zeit

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st ille , wei te , winterstrand ES IST EIN ABSCHIED AUF ZEIT: MIT EINZUG DES HERBSTWETTERS ENDET DIE STRANDKO RBS A I S O N I N D O RN UM E RS I E L UND NEß MERSIEL. DAMIT BEGINNT FÜR DIE MITARBEITER DES BAUHOFS DER TOURISMUS GM BH E I N E D E R A RBE I T S REICHSTEN ZEITEN. DIE R UND 480 STRANDKÖRBE, DIE DIR IM SOMMER AN UNSEREN STRÄ N D E N E I N WI N D GE S CHÜT Z T E S P LÄTZCHEN GARANTIERTEN, MÜSSEN IN IHR WINTERLAGER GEBRACHT WERDEN.

In Dornum machen Strandkorb & Co. Pause Ein Knochenjob, denn bevor die sperrigen Teile in Reih und Glied im Trockenen aufgestellt werden können, müssen sie entsandet, repariert und sortiert werden. Körbe mit kleinen Schäden werden sofort repariert. Strandkörbe mit größeren Schäden werden aussortiert und während der Wintermonate wieder in ihren Ursprungs-Zustand versetzt. Ältere Körbe werden ausrangiert und an Privatleute verkauft. Aber nicht nur die Strandkörbe, sondern alles, was Wind und Fluten mit sich reißen könnten, muss abgebaut und hinter dem Deich sicher verwahrt werden. Alle beweglichen Gegenstände wie Abfalleimer, Treppen, Bänke, Stranduhren, Duschen, Container, Sandfangzäune, Elektrokästen, Pipowagen und Stromsäulen müssen bis zum 30. September abmontiert bzw. abgebaut sein. Dies schreibt das Amt für Kreisstraßen, Wasserwirtschaft und Deiche des Landkreises Aurich uns vor. Hintergrund ist der Küstenschutz.

Im Falle einer Sturmflut könnte der Deich durch bewegliche Gegenstände vom Strand beschädigt werden. Die Deichsicherheit genießt höchste Priorität und muss gewährleistet sein. Damit ihr im Oktober noch in den Genuss eines Strandkorbs kommt, dürfen wir aufgrund einer „deichrechtlichen Ausnahmegenehmigung“ einen Teil der Strandkörbe in den Herbstferien an den Stränden belassen. Wir müssen garantieren, dass wir in der Lage sind, bei Gefahr einer Sturmflut innerhalb von sechs Stunden alle Strandkörbe entfernen zu können. Bis Mitte März (je nach Wetterlage) bleiben unsere Strände in Dornumersiel und Neßmersiel jetzt „unmöbliert“. Was, wie ich finde, einen besonderen Reiz hat. Unter dem oftmals dramatischen Himmel im Herbst und Winter sind Strand und Weite des Horizonts noch besser spürbar als in den restlichen Jahreszeiten.


S t r a n d , Wa t t & M e e r

Im Rhythmus der Gezeiten entstand über Jahrtausende an der deutschen Nordseeküste eine der fruchtbarsten Naturlandschaften der Welt: das Wattenmeer. Das Wattenmeer an der Nordsee ist das bedeutendste Wattenmeer weltweit und mit etwa 8000 Quadratkilometer Wasseroberfläche das größte Ökosystem seiner Art. Es erstreckt sich über eine Länge von ungefähr 450 Kilometern von der niederländischen Stadt Den Helder im Westen über das deutsche Küstengebiet bis zum nördlich gelegenen Esbjerg in Dänemark. Das Wattenmeer erreicht vom Festland aus eine Ausdehnung von bis zu 40 Kilometern in die offene See hinaus. Bei Niedrigwasser fällt im deutschen Einzugsgebiet an der Nordsee eine Fläche von etwa 3500 Quadratkilometern trocken. Schlick und Sand. Der bei Ebbe schier endlos erscheinende Wattboden mit seinen typischen, durch Strömung und Wellenbewegung gekräuselten Gemarkungen, den Rippeln, macht das Herz des Wattenmeeres aus. Das Schlickwatt, das dem barfuß laufenden Wattbesucher zwischen den Zehen hervorquillt, gehört mit der hohen Populationsdichte seiner Bewohner zu den wertvollsten Lebensräumen im Wattenmeer. Schlick besteht aus feinsten Tonsedimenten und zermahlenen organischen Überresten, die der Nordsee über Flussläufe zugeführt werden. Im Misch- und Sandwatt trifft der Besucher typische Wattbewohner wie den Wattwurm und verschiedene Muscheln und Schnecken an. Der Wattwurm kennzeichnet seinen Lebensraum mit zahlreichen Kothäufchen, die bei Ebbe für die charakteristische Misch- und Sandwattoptik sorgen. Priele – Wasserläufe im Wattenmeer. Wenn sich das Wasser bei Ebbe aus dem Watt zurückzieht, fließt es nur scheinbar gleichmäßig von den weiten Ebenen des Wattbodens ab. Bei näherem Hinsehen kanalisieren zahlreiche kleine Rinnsale und Verästelungen das zurückweichende Wasser und führen es mitunter mächtigen und reißenden, oft metertiefen Strömen zu: den Prielen. Die Priele lockern die Ebenen des Wattbodens reliefartig auf und führen das ab- oder zufließende Wasser in die sogenannten Tiefs oder Seegatts ab, breite und tiefe Wasserläufe zwischen den einzelnen Inseln und dem Festland.

U N S E R WAT T E N M E E R :

EINZIG,

aber nicht artig. GEZEITENSKIZZE:

Ebbe

Fliehkraft der Erde Flut

Erde Ebbe

Flut Anziehungskraft des Mondes

Quelle: planet-wissen.de/kultur/nordsee/wattenmeer

Mond

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KULLERAUGEN ZUM VERLIEBEN

REPORTAGE – PATE N SC HAFT FI ETJ E

„AHOI WILLKOMMEN FIETJE“

Wer wird der Erste sein, der sich ins Wasser traut?

Wir haben Zuwachs bekommen. Er ist gerade mal 78 cm lang und 10,4 kg schwer, hat wunderschöne, dunkle Kulleraugen und garantiert das dickste Fell in der Firma. Getauft haben ihn unsere Facebook-Fans auf den Namen Fietje. >>>

F

ietje ist ein Heuler, ein verwaistes Seehundbaby. Am 20.06.2019 haben ihn aufmerksame Urlauber am Borkumer Strand gefunden. Fietje wurde sofort in die Seehundaufzuchtstation nach Norddeich gebracht. Seit 1971 wird hier verwaisten Seehundbabys wieder auf die Flossen geholfen.

die Geburt solange hinauszögern, bis die Sandbank wieder erreichbar ist. Die Seehundbabys können gleich nach der Geburt schwimmen, müssen aber auf den Sandbänken in den ersten Wochen regelmäßig gesäugt werden.

Ein junger Seehund wird nur Heuler genannt, wenn er verwaist aufgefunden wird. Er heult dann, um seine Mutter zu rufen. Es gibt unterschiedliche Gründe, warum ein Seehundbaby von der Mutter getrennt wird. Natürliche Katastrophen für einen

Ab Ende Mai bekommen die Seehunde in der Nordsee ihre Jungen. Dann beginnt für die Mitarbeiter in der Seehundstation in Norddeich die Hochsaison. Jedes Jahr päppeln sie etwa 150 Seehund-Jungtiere auf, die von ihren Müttern getrennt wurden. Wie unser Fietje. Alleine würden die kleinen Seehunde den Überlebenskampf in freier Natur nicht gewinnen. Die Seehundbabys werden auf Sandbänken in der Nordsee geboren. Sie wiegen bei ihrer Geburt zwischen 7 und 15 kg. Ist gerade Hochwasser, kann die Seehundmutter

UNSER F IETJ E... ! ZUM KNU DDE LN

jungen Seehund sind zum Beispiel der Tod der Mutter, starke Stürme und heftige Sommergewitter. Der häufigste Grund sind allerdings wir Menschen: Sportboote, die zu schnell und zu nah an die Sandbänke heranfahren, Wattwanderer, die ohne Wattführer unterwegs sind oder Spaziergänger, die ein Foto mit dem niedlichen Seehund machen wollen. In der Seehundstation durchlaufen die Tiere mehrere Fütterungsphasen. In der ersten Phase muss die Mutter ersetzt werden. Die Seehundbabys werden mit einer Lachsemulsion zwangsernährt. Dieser Muttermilchersatz wird ihnen mit einem weichen Silikonschlauch eingeflößt. Während dieser 14 Tage müssen sie sich, wie in der freien Natur, von Woche zu Woche steigern. Das fängt mit kleinen Heringen an, die ihnen per Hand gegeben werden. Erst wenn sie selbständig fressen können, kommen sie ins große Auswilderungsbecken. Hier wird der Fisch nur noch ins Becken geworfen. Sie müssen sich diesen selbständig holen. Seehunde sind Wild-

tiere. Sobald die Tiere selbständig fressen, müssen die Tierpfleger aufpassen. Seehunde haben scharfe Zähne und beißen schnell zu – gerne in den Allerwertesten der Tierpfleger. Unser Fietje ist so ein Rüpel und hat es in der Disziplin zu wahrer Meisterschaft gebracht.

In Spitzenzeiten werden in der Seehundstation in Norddeich 200 kg Fisch verfüttert. Um die Kosten für die Station im Rahmen zu halten, werden Patenschaften angeboten. Mit so einer Seehund-Patenschaft haben wir die Fütterungskosten für unseren Fietje übernommen.

Seehundstation Norddeich

Rund 30 Kilogramm wiegen die Seehunde, wenn sie ausgewildert werden. Bei der Auswilderungsfahrt von Fietje und drei weiteren Artgenossen am 29.08.2019 waren auch die Gewinner unserer Facebook-Verlosung live dabei. Für die Fahrt hatten wir vier Freiplätze verlost. Ein einmaliges Erlebnis für alle Beteiligten. Es war ein herrlicher Spätsommerabend, als wir auf der Seehundbank am Ostende der Insel Juist die Seehunde in die Freiheit entließen. Alles ging schnell: Körbe vom Schiff hieven – in Reihe am Wasser aufstellen – bei drei die Deckel hoch – und acht große Kulleraugen starten uns an. Wer wird als Erster den sicheren Korb verlassen und ins Ungewisse robben? Fietje, unser Frechdachs aus Korb 4 war der Wagemutigste. Eine Weile blieben die vier im Wasser noch eng beieinander. Das neue „Wasserbecken“ war plötzlich so viel größer geworden. Mit Wehmut schauten wir den abtauchenden Seehunden hinterher.

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# REPORTAGE – PATENSCHAFT FIETJE

VERHALTENSREGELN JUNI BIS AUGUST: Fund eines verwaisten Jungtieres (Heulers)

SEEHUND GEFUNDEN? DAS MÜSST IHR BEACHTEN: Es ist nicht außergewöhnlich, wenn ihr am Strand auf einen Seehund trefft, ihr befindet euch schließlich in seinem Schlafzimmer … Nicht jeder Seehund ist auf Hilfe angewiesen! Seehunde werden im Juni geboren. Normalerweise benötigen Jungtiere nur zu dieser Zeit und nur dann unsere Hilfe, wenn sie dauerhaft von der Mutter getrennt wurden. Deswegen muss jeder Fund individuell geprüft werden! Um schnellstmöglich handeln zu können, ruft direkt die Seehundaufzuchtstation in Norddeich an, Tel. 04931 973330. Bitte keine Tiere per E-Mail melden!

KONTAKT: Seehundstation Nationalpark-Haus Dörper Weg 24 26506 Norden-Norddeich www.seehundstation-norddeich.de

Seehunde sind Einzelgänger. Nun müssen sie alleine und auf sich gestellt das Leben in der Nordsee meistern. Übrigens, Seehunde sind reisefreudige Langstreckenschwimmer. In Norddeich aufgepäppelte Seehundbabys hat man an der französischen, der englischen, irischen und skandinavischen Küste gesichtet. Unser schönster Moment: Auf der Rückfahrt schwamm unser Fietje noch eine Weile hinter uns her … Alles Gute, Fietje!

• Abstand halten (300 m). • Nicht anfassen! • Fundort verlassen, damit die Mutter ggf. Kontakt zum Jungtier aufnehmen kann. ➔• Das Tier muss nicht bewacht werden. ➔• Im Notfall meldet den Fund unter Telefon 04931 973330. ➔• Die Mitarbeiter prüfen, ob es sich um einen Heuler handelt.

SEPTEMBER BIS MAI: Verhalten beim Fund eines Seehund-Jungtieres • Abstand halten (300 m). • Nicht anfassen! • Fundort verlassen. • Es handelt sich um selbständige Tiere, die keine Mutter mehr brauchen, sondern nur Ruhe benötigen. • Zu 99 % sind die Tiere unter Kontrolle (die nicht dauerhafte Bewachung vor Ort bedeutet). • Meldet das Tier nur, wenn es offen- sichtlich Verletzungen hat, unter Telefon 04931 973330.

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SEEHUNDPATE!

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SEEHUNDE SIND WILDTIERE. LASS IHNEN IHRE RUHE!


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# INTERVIEW – Jessica Supthut, staatlich geprüfte Wattführerin

Jessica Supthut – ein Leben für das Wattenmeer. Das Wattenmeer spielt seit mehr als 10 Jahren eine große Rolle im Leben von Jessica Supthut. Der Liebe wegen zog sie nach Neßmersiel und ist seit 9 Jahren als staatlich geprüfte Wattführerin im ostfriesischen Wattenmeer unterwegs. Und das am liebsten mit Kindern. Die lassen sich am meisten für das Leben im Wattenmeer begeistern.

„Das

größte Wattenmeer

der Welt“

man gerne als Wattführer laufen möchte, beantragen. Ich mache die Strecken Neßmersiel - Baltrum und Bensersiel - Baltrum. FL: Wie viele Wattführungen hast du bereits gemacht? J: Oh, viele! Seit 2010 laufe ich, das sind ca. 100 Führungen im Jahr. FL: Man sagt, dass Watt verändert sich ständig? J: Ja, das stimmt. Letztes Jahr war das Watt nach Baltrum noch fest. Man lief wie auf festem Sandboden. Dieses Jahr ist es total verschlickt, es sind Löcher aufgetaucht, wo vorher keine waren. Die Priele verändern FL: Wie wurdest du Wattführerin? das Watt, je nachdem, wie stark die J: Tja, das fing mit der Liebe zu einem Der Liebe wegen zog sie nach Stürme im Winter waren und wieviel Wattführer an. Ich komme ursprüngNeßmersiel und ist nun seit 9 Jahren Sediment angespült wird. Ich denke, lich aus Rothenburg an der Wümme. als staatlich geprüfte dass in diesem Jahr viel Sediment Nach meiner Ausbildung zur Heileraus der Elbe angespült wurde. ziehungspflegerin bin ich nach Verden Wattführerin im ostfriesischen FL: Wie kommt das? gezogen und habe dort zwei Jahre in Wattenmeer unterwegs. J: Dort wird gebaggert, weil die meinem Beruf gearbeitet. Übers InterElbe vertieft wird. Auch wenn in den net habe ich Tammo kennengelernt. Offshore-Windparks neue Anlagen Er ist aus Neßmersiel und als Wattgebaut werden, merken wir das hier führer hier tätig. Wir haben uns lange sofort, weil neuer Schlick hier angeZeit nur über Emails ausgetauscht. spült wird. In diesem Jahr sind viel 2008 bin ich nach Neßmersiel gefahmehr Muscheln angespült worden: ren, um ihn hier zu besuchen. Vorher Herzmuscheln, Miesmuscheln war ich noch nie in Ostfriesland. Es 33 und Austern. Woran das liegt, weiß hat gleich geknallt zwischen uns. Und ich nicht. Wir hatten im letzten da mein Job eh auslief, habe ich in Winter keine extremen Stürme. ZuVerden alles aufgegeben und bin mindest darf jetzt bei den Familienhierhergezogen. Mittlerweile haben wattwanderungen keiner mehr barfuß wir einen gemeinsamen Sohn. laufen. Tja, so bin ich hierhergekommen und FL: Was empfiehlst du stattdessen? hiergeblieben (lacht). Das erste Jahr J: Socken. Zwei Paar Tennissocken war hart. In Verden war immer etwas für die große Wattwanderung nach los. Ich konnte viel unternehmen. Hier Baltrum und ein Paar Tennissocken war alles still. Vor allem im Winter. für die Familienwattwanderung. Ich habe mir Hobbys gesucht und FL: Wie sieht es mit alten Turnbin irgendwann mit Tammo wattwanschuhen aus? dern gegangen. Da habe ich meine J: Alte Turnschuhe gehen auch. Aber Liebe für das Wattenmeer entdeckt. wenn man in die weichen WattbereiIch wusste sofort: Das will ich machen! FL: Heute bist du staatlich geprüfte Wattführerin. Welche Anforde- che kommt, saugen sich die Sohlen im Schlick fest. Das Laufen ist dann viel anstrengender. Es kann passieren, dass man die Schuhe rungen musstest du erfüllen? J: Man meldet sich zur Prüfung an und bekommt viel Infomaterial verliert. Es gibt auch die Beachies, das sind Strand- oder Wattund den Prüfungstermin. Den Stoff muss man sich selbst aneignen. socken, die man hier im Supermarkt kaufen kann. Damit ist man opEs sind 15 Prüfungsgebiete, die man lernen muss, wie zum Beispiel timal geschützt und kann auch über Austernbänke laufen. Wir gehen Kompasskunde, Kartenkunde, Wetterkunde, Navigation, Seezeichen, grundsätzlich nie über Austernbänke. Da haben wir zu viel Angst, dass Sicherheit, Erste Hilfe und alles über die Tier- und Pflanzenwelt. Die jemand dort hinfällt und sich an den scharfen Kanten der Austern mündliche Prüfung vor der fünfköpfigen Prüfungskommission dauerte verletzt. drei Stunden. Nach bestandener Prüfung muss man die Strecken, die

Kontakt: Jessica Supthut, Dorfstraße 25, 26553 Neßmersiel, Telefon 01520 5103046 Weitere wichtige Informationen rund um das Thema Wattwandern erfahrt ihr auf dornumerland.de.


# INTERVIEW – Jessica Supthut, staatlich geprüfte Wattführerin

FL: Läuft man bei der Familienwattwanderung auch zur Insel? J: Nein, die Wattwanderung bleibt im küstennahen Bereich. Sie ist für Familien mit Kindern unter 8 Jahren gedacht. Die Wanderungen vom Festland zur Insel sind für Kinder unter 8 Jahren nicht erlaubt. FL: Die Auster lebt doch im Nordpazifik. Wie kommt es, dass die sich mittlerweile bei uns in der Nordsee tummelt? J: Ja, die Austern sind eine große Plage in der Nordsee. Sie wurden vor rund 20 Jahren bei uns eingeschleppt, weil man vor Sylt Austernbänke errichtet hat, um die zu verkaufen. Natürlich sind Larven dieser Austern entkommen. Eine Auster wird 44 Jahre alt und legt nach 2-4 Jahren rund 14 Millionen Eier im Jahr. 95-98 % der Larven werden sofort von Fischen gefressen, der Rest siedelt sich an. Man hat das unterschätzt und gedacht, dass in unseren kalten Wintern die Austern kaputt gehen. Kälte mögen die nicht. Aber die Klimaerwärmung hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Nordsee ist in den vergangenen 50 Jahren 1,8 Grad wärmer geworden. Das sind mittlerweile perfekte Bedingungen für die Austern. Die benötigen eine Wassertemperatur von 21 Grad. Das ist im Watt mittlerweile oft gegeben, selbst im Frühjahr bei einer Lufttemperatur von 15-16 Grad. Wenn das Wasser sich zurückzieht, heizen sich die Watt- und restlichen Wasserflächen auf. Und da haben wir im März manchmal nur durch die Sonne Temperaturen von 22-23 Grad. Perfekt für die Auster! Die bekommt man hier nicht mehr weg. Eventuell bei einem langen und kräftigen Winter. Da die Austern weitergezüchtet werden, wären sie wohl bald wieder da. (Lacht) Ich sag den Leuten: „Ihr dürft gerne alle Austern, die ihr findet, mitnehmen. Wir brauchen sie hier nicht!“ FL: Und dann? Schlürfen die die Austern an Ort und Stelle aus? Die werden roh gegessen, oder? J: In den Monaten mit „r“ kann man die essen. Dann gibt’s auch einige bei den Wattwanderungen, die holen die Austern aus der Schale und essen die (lacht). Die Kinder stehen da und ekeln sich. Ja, die Austern werden roh gegessen. Ich habe mal eine in den Backofen geschoben und mit Käse und Knoblauch überbacken. Das war ganz gut, die hat so eine pilzartige Konsistenz bekommen. FL: Warum sind die Austern schädlich für unsere heimischen Miesmuscheln? J: Die Austern überwuchern die Miesmuschelbänke. Wenn unsere heimischen Miesmuscheln das Wasser filtern, um an verwertbare Nährstoffe zu kommen, sprudeln sie das weiche Sediment weg, und es entsteht dieser feste Sand/Wattboden. Austern brauchen einen festen Untergrund im Watt. Und den haben sie auf den Miesmuschelbänken gefunden. Die docken an die Miesmuscheln an. Die Miesmuscheln ersticken und verenden. Es gibt deshalb einen großen Miesmuschelschwund. Seit zwei Jahren wird beobachtet, dass beide Muscheln eine Symbiose miteinander eingehen: Vögel fressen die Muscheln. Sie meiden aber die Austern, weil diese scharfe Kanten haben, an denen sie sich böse verletzen. Die Miesmuscheln haben

mittlerweile gelernt, dass sie ihre Larven vor den Vögeln schützen können, wenn sie diese zwischen den scharfen Kanten der Austern festsetzen. So können diese sicher heranwachsen. Die Austern profitieren davon, weil der Boden festbleibt. FL: Wie ist das mit Ebbe und Flut? Das wirst du deinen Wattwanderern sicherlich erläutern müssen? J: Oh ja, es fragen viele, wie das funktioniert. Ausgelöst werden Ebbe und Flut durch die Anziehungskraft des Mondes und die Rotation der Erde. Beides zusammen lässt das Wasser in den Weltmeeren wie in einem großen Eimer hin- und herschwappen. Man kann sich das so vorstellen: Der Mond dreht sich um die Erde und zieht die Wassermassen mit. Es gibt einen Flutberg. Dahinter herrscht Ebbe. Das ist ein Flutberg. Wir haben jedoch zweimal täglich Ebbe und Flut. Der zweite Flutberg entsteht durch die Eigenrotation der Erde. Und die Sonne wirkt ebenfalls mit. Sie beeinflusst die Gezeiten mit einer Anziehungskraft von 30 %. Durch diese Fliehkräfte entsteht ein zweiter Flutberg. Bei uns im Abstand von 6 Stunden und 12,5 Minuten. FL: Gibt es Ebbe und Flut nur bei uns? J: Wir haben überall auf der Welt Ebbe und Flut, je nach regionalen Gegebenheiten unterschiedlich ausgeprägt. In der Ostsee beträgt der Unterschied zwischen Ebbe und Flut nur 15 cm. Das nimmt man nicht wahr. Bei uns sind die Gezeiten ausgeprägter, weil die Nordsee eine direkte Verbindung zum Atlantik hat. Es ist viel mehr Bewegung im Wasser. Es zieht sich gut 4 km zurück. Unser Tidenhub, das ist der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser, beträgt hier 2,50 Meter. In Nordfriesland sind es 3,50 Meter. In Holland nur 1,50 Meter. Den größten Tidenhub haben wir in der Bay of Fundy in Kanada mit 21 Metern. Da werden bei Ebbe alle Felsformationen freigelegt. Da zieht sich das Wasser nicht in der Weite zurück, sondern in der Tiefe. FL: Warum unterschätzen viele Menschen die Gefahren im Watt? J: Es ist ein Trugschluss zu glauben, man kann gegen das aufkommende Wasser anlaufen. Wir erleben das hier in Neßmersiel häufig, dass die Gäste ohne ausgebildeten Wattführer rüber zu den Inseln laufen. Bei den Familienwattwanderungen gehe ich los, wenn das Wasser den niedrigsten Stand hat. Nach 1-1,5 Stunden frage ich die Gäste: „So, jetzt sind wir hier gut 1 Stunde gelaufen, was fällt euch auf? Was seht ihr?“ Sie antworten: „Muscheln, Algen, Schlick, dreckige Füße…“. Kaum jemand sagt: „Ich sehe das Wasser kommen“. Die Gäste achten nicht mehr darauf, wenn sie im Watt sind. Die vergessen alles um sich herum. Und wenn ich sage: „Das Wasser kommt“, werden die Augen groß. Sie sind bestürzt, weil sie das auflaufende Wasser nicht wahrgenommen haben. Mein erschreckendstes Erlebnis war eine fünfköpfige Familie, die an meiner Gruppe vorbeigelaufen ist und mich nach dem Weg nach Norderney fragte. Die waren viel zu spät losgelaufen, wir hatten bereits auflaufendes Wasser. Das wollten die nicht einsehen. Es gab

S t r a n d , Wa t t & M e e r

einen heftigen Wortwechsel zwischen uns. Ich sagte ihnen, dass ich FL: Sind die Familienwattwanderungen auch anstrengend? einen Notruf beim Seenotrettungsdienst absetzen werde, wenn sie J: Nein, da ist es nicht das ungewohnte Laufen, sondern eher das Zunicht zum Festland zurückkehren. Da endlich sind sie umgedreht. Das hören müssen für die Kinder. Die Kids muss man begeistern können kommt öfters vor. Es ist ein Wunder, dass noch nichts Schlimmeres und das Thema Wattenmeer spannend verpacken, sonst langweilen die sich schnell. Im Matsch toben und spielen ist viel interessanter. passiert ist. FL: Also heißt es, niemals eine Wattwanderung zur Insel ohne er- Bei den unter Dreijährigen sag ich den Eltern im Vorfeld, dass ihre Sprösslinge nach 1 Stunde und 15 Minuten einschlafen. Die sind fix fahrenen Wattführer? und fertig und müssen auf Papas Arm J: Wenn man im küstennahen Bereich nach Hause getragen werden. (lacht). bleibt, kann man sich alleine im Watt Wattwandern ist vergleichbar Die Eltern sind über ihre müden aufhalten. Aber zur Insel bitte nur mit Sprösslinge keineswegs traurig. Im Wattführer. Viele Gäste laufen hinter mit einer mittleren Bergwanderung, Gegenteil. Die freuen sich auf einen den Wandergruppen her. Davor raten nur dass man sich anders bewegt entspannten Abend zu zweit. wir dringend ab, weil die Gefahr von und die Füße danach auch etwas FL: Das Wattenmeer ist nicht nur Seenebel im Wattenmeer gegeben ist. faszinierend, sondern auch ein Wenn die Wattflächen sich aufheizen weh tun.“ sensibles Ökosystem. Warum? und die Luft kühler wird, entsteht der J: Es ist alles vernetzt. Die Tiere, die Seenebel, und man sieht die Hand vor Pflanzen – jeder braucht den anderen. Augen nicht. Wir haben für den Fall Stirbt etwas weg, stirbt das nächste Rettungsleinen im Gepäck, an denen auch. Das kann man bei der Wellsich die Gruppe festhalten muss. Mit hornschnecke beobachten. Sie ist Kompass und GPS führen wir unsere vom Aussterben bedroht, weil seit Gruppe sicher rüber. Die Leute ohne den 80er Jahren giftige Schiffsfeste Gruppe irren orientierungslos 35 anstriche verwendet werden. Die im Watt umher. Wir hören sie zwar Schadstoffe gelangen ins Wasser, rufen, aber wir finden sie nicht. Wir dass die Schnecken filtern. Dasind verpflichtet, bei unserer Gruppe durch setzt bei denen eine Hormonzu bleiben, sonst würden wir diese in veränderung ein. Die machen eine Gefahr bringen. Geschlechtsumwandlung durch. Die FL: Menschen mit Herz- und KreisWeibchen werden zu Männchen. laufproblemen dürfen keine WattMittlerweile versucht man die Wellwanderungen zu den Inseln machen. hornschnecken zu züchten, um sie Was ist so schwierig an den Wanin die Nordsee auszusetzen. Das ist derungen, wenn man bedenkt, dass schwierig, weil die Wellhornschnecke es vom Festland bis zur Insel nur schon immer starken Schwankungen 7 km sind. unterworfen war. Wenn die WellhornJ: Das ungewohnte Laufen. Man läuft schnecke ausstirbt, gibt es keine nicht über Asphalt, sondern über einen Gehäuse mehr. In denen siedelt der wellenartigen Meeresboden. Erst ist er schlickig, dann abwechselnd von fester und weicher Konsistenz. Einsiedlerkrebs. Die sind von Mutter Natur nur im vorderen Bereich Nicht zu vergessen die wellenartigen Rippelmarken, die vom Wasser mit einem schützenden Panzer ausgestattet worden. Das Hinterteil ist geformt werden. Man läuft schwankend. Die Füße saugen sich in den weich und wird im Gehäuse der Schnecke versteckt. So verschwinweicheren Bereichen fest. Der ganze Körper ist im Einsatz. Beim Watt- den auch die Krebse, da sie somit eine leichte Beute für die Vögel sind. Das wärmer werdende Nordseewasser bewirkt einen höheren wandern wird jeder Muskel beansprucht. FL: Also ist eine Wattwanderung nicht nur ein wunderbares Natur- Parasitenbefall bei den Tieren und eine deutliche Zunahme der Algenblüte. Mittlerweile haben wir im April Algenblüten, normalerweise erlebnis, sondern zugleich ein tolles Fitnesstraining? J: Ja. Wattwandern ist vergleichbar mit einer mittleren Bergwande- treten die erst im August auf. Und nicht zuletzt schädigt die Umwelt rung, nur dass man sich anders bewegt und die Füße danach weh tun. unser Watt durch Müll und Plastik. Es ist viel Mikroplastik im Sand,


# INTERVIEW – Jessica Supthut, staatlich geprüfte Wattführerin

„ weil das mehr und mehr reingespült wird. Pro Tag frisst z. B. der Wattwurm 15 Gramm Sand – inklusive der darin enthaltenen Mikroplastikteilchen. Wattwürmer sind für das Ökosystem Wattenmeer wichtig: Sie graben den Wattboden um und durchlüften ihn. Gleichzeitig verwerten sie die organische Materie, die das Meer ins Watt bringt, und machen die darin enthaltene Energie für das Ökosystem verfügbar. Das Mikroplastik ist unverdaulich und nimmt im Verdauungstrakt den Platz für richtige Nahrung weg. Das Tier nimmt wahr, dass es satt ist, obwohl es weiter fressen sollte. Wattwürmer sind Nahrung für viele andere Tiere. Wenn sich Schadstoffe in Wattwürmern anreichern, ist bald die gesamte Nahrungskette betroffen. FL: Und wie reagieren die Urlaubsgäste darauf? J: „Wo ist das Zeug denn drin?“ fragen alle. In Zahnpasta, Duschgel, Peelings, allen Kosmetikaprodukten. Wenn bei den Inhaltstoffen „poly“ steht, ist Plastik drin. Im Fisch ist Mikroplastik und in unserem Körper findet man es ebenfalls. Logisch, wir stehen am Ende der Nahrungskette. Den Kindern sage ich: Achtet auf den Müll am Wegesrand! Wenn ihr welchen findet, hebt ihn auf und schmeißt ihn in die Mülltonne.“ Die Kinder nehmen das begeistert auf. FL: Du bietest auch Winterwattwanderungen an. Was ist das Besondere an diesen Wanderungen, außer dass es draußen viel kälter ist und man sich warm anziehen muss. J: Ich lege andere Schwerpunkte. Pflanzen, Fische, Wattwürmer und Muscheln sind nicht da. Sie haben sich vor der Kälte ins tiefere Meer zurückgezogen. Im Winter gehe ich mehr auf die ostfriesische Kultur und Geschichte ein, auf Inselentstehung, Sturmfluten, Teezeremonie etc.

Fr ühlingsgefühle im Im Frühjahr erwacht wieder alles zum Leben.

FL: Wann ist es für dich am schönsten im Watt? J: Im Frühjahr: Alles erwacht zum Leben. Die Tiere kommen zurück, sie fangen an sich fortzupflanzen. Man kann die Eiballen vom Seeringelwurm finden und die kleinen Baby-Strandkrabben. Man findet viel mehr Muscheln, Schnecken und Bernstein im Watt. FL: Bernstein bei uns an der Nordsee? J: Ja, ab und zu findet man ihn bei uns im Watt. Das ist dann ein echter Glücksgriff. Vor allem die Kinder möchten wissen, ob es bei uns Bernstein gibt. Wenn sie welchen finden, sind sie total aus dem Häuschen. FL: Was ist bei einer Wattwanderung mit Hund zu beachten? J: Unbedingt eine alte Hundeleine mitnehmen, da das Salzwasser das Leder stark angreift. Auch Trinkwasser für den Hund muss mitgenommen werden. Wenn die Hunde das Salzwasser trinken, bekommen sie Durchfall. Ein Pfotenschutz ist nicht nötig. FL: Jessica, wir danken dir für das informative Gespräch. Zum Abschluss noch eine Frage: Wie würdest du Neßmersiel in einem Satz beschreiben? J: Neßmersiel ist für mich Heimat! Das habe ich gemerkt, als ich hierhergezogen bin. Ich bin angekommen. Ich war vorher so rastlos. Wenn ich im Watt bin, bin ich still. Alles drumherum ist für mich vergessen. „Ihr lasst den Alltag jetzt am Festland“, sag ich den Gästen deshalb vor der Wattwanderung.

Und Eine

Wie

Se e po ck en fort? K r e b s e i n W e i b c h e n vo r d e n B au c h ? i n d e r N o r ds e e – f r e i a b 1 8 J a h r e n .

pflanzen sich

wieso klemmt sich der besondere

Watt.

W at t f ü h r u n g

Erotisch sieht sie nicht aus, die geschwürartige Seepocke, die Wattführerin Jessica Supthut zwischen ihren Fingern dreht. In Sachen Sex hat der kleine Wattbewohner aber einiges drauf: „Die Seepocke ist das einzige Tier auf der Welt, dessen Geschlechtsorgan größer ist als das Tier selbst“, erklärt Jessica. „Frühlingsgefühle im Watt“ heißt die neue, rund zweistündige Wattführung in Neßmersiel – und trägt den Zusatz „FSK 18“. Denn hier wird es schlüpfrig. Mit Mistgabel und Kescher bewaffnet ist Jessica seit einem Jahr in Sachen Aufklärung unterwegs.

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Die Strandkrabbe: Wochenlanges W o r k o u t v o r d e m g r o ss e n A k t .

Das Strandkrabben-Männchen schnappt sich ein Weibchen und klemmt es sich unter seinen Bauch. Es trägt das Weibchen vier bis acht Wochen mit sich herum. Es muss warten, bis das Weibchen seinen Panzer abwirft. Erst dann kann es losgehen mit dem Liebesspiel. Passt das Strandkrabben-Männchen nicht auf, schnappt sich schnell ein anderes Männchen die weibliche Beute.

D e r W at t w u r m : 4 on Romantik keine Spur! V

diese fünf wattbewohner pflanzen sich besonders kurios fort :

1

Die Seepocke: H at d e f i n i t i v

den

Längsten!

Die Seepocke kann ihren Penis ausfahren: Der ist bis zu acht Mal so lang wie das Tier selbst. Damit hat die Seepocke im Vergleich zur Körpergröße den längsten Penis im Tierreich. Der ist auch nötig: Da Seepocken am Untergrund festgewachsen sind, müssen sie einen Weg finden, sich gegenseitig zu begatten. Das Praktische dabei: Seepocken sind zweigeschlechtlich, somit kommen alle Nachbarn als Geschlechtspartner infrage.

D e r E i n s i e dl e r k r e b s : 2 E r h ö h t e s D i e b s t a hl r i s i k o

beim

Sex.

Hier kommt es wirklich auf die Größe an: Ein langer Penis entscheidet regelrecht über Leben und Tod. Verlässt das Männchen sein Schneckenhaus, läuft es Gefahr, dass es ihm geklaut wird. Und ohne seine Behausung ist der stieläugige Einsiedlerkrebs schutzlos. Wer einen langen Penis hat, kann zu Hause bleiben und ist in Sicherheit.

Der Wattwurm ist mit zwei Jahren geschlechtsreif. Die Fortpflanzung findet immer im Oktober bei Vollmond statt und verläuft völlig unromantisch. Die Männchen lassen ihre Spermien einfach ins Wasser ab. Diese werden mit der nächsten Flut in die Wohnröhre der Weibchen geflutet – fertig. Die Larven bleiben so lange in der Wohnröhre der Weibchen, bis die Larven geschlüpft sind.

D i e P a n t o f f e ls c h n e c k e : 5 G e s c hl e c h t sw e c hs e l n a c h

dem

Sex.

Die Pantoffelschnecken wechseln nach dem Sex ihr Geschlecht: Das Männchen setzt sich auf das Weibchen, befruchtet es und wird ebenfalls eine weibliche Pantoffelschnecke. Dann kommt das nächste Männchen, setzt sich oben auf die beiden Weibchen, befruchtet das Pantoffelschnecken-Weibchen, das eben noch ein Männchen war, und wird ebenfalls zum Weibchen. So geht es weiter, bis der Turm auseinanderfällt.

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Thalasso

E i n g u t e s Tr ö p f c h e n ,

prickelnd

wie Champagner.

Was unsere gute Luft so einzigartig macht / /

im nordseebad dornumersiel

Bei uns an der Nordsee gibt es ein Phänomen: Hier bekommst du einen Schwips – von der Luft. Sie macht schwindelig und angenehm dösig. Natürlich kannst du Reizklima dazu sagen. Aber das klingt eher langweilig und freudlos. Ich rede viel lieber von „Nordsee-Champagnerluft“, denn sie ist salz- und jodhaltig, feucht und frisch, sauber und berauschend. Als würde man das weite Meer einatmen. Diese Mischung aus Wind, Sonne, Salz und Wasser ist einmalig. Klingt banal – aber mit diesen einfachen Zutaten lässt sich jede Menge für deine Gesundheit tun. Für weniger Atembeschwerden, für weniger juckende Haut bei Neurodermitis. Oder gegen das Gefühl, als würde man sich bis zum Umfallen und noch länger wie ein Hamster im Rad abstrampeln, ohne einen Schritt vorwärtszukommen: zur Burnout Vorbeugung.

Das Reizklima fordert deinen Organismus: Er muss sich dem Kältereiz anpassen und mehr Wärme bilden, damit er nicht auskühlt. Durch Bewegung, zum Beispiel lange Spaziergänge am Meer, erhöht sich dein Energieumsatz (das erklärt, warum viele Urlauber bei uns permanent Hunger haben) und dabei wird Wärme erzeugt. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit passt sich dein Körper schneller an das raue Klima an – er ist abgehärteter.

Thalasso pur – NORDERNEYER SCHLICK Das Original gibt es auch in Dornumersiel, siehe Seite 44

Inhalationshaus Dornumersiel

Unser besonderes Klima wirkt sich auch schonend aus. Der Wind, von dem wir hier reichlich haben, kühlt die Haut und kann Juckreiz mindern. Außerdem haben wir selten schwüle Tage, was Herz und Kreislauf entlastet.

Maritimes Aerosol – Im Inhalationshaus oder direkt am Meer Das Aerosol enthält Salzwassertröpfchen, die sich je nach Größe im Nasen-Rachenraum anreichern oder bis in die Lungenbläschen vordringen. Das prickelnde Salzgemisch ist ein Reizfaktor, durch den sich Schleim aus den Atemwegen löst und du tiefer Luft holen kannst. Hast du Asthma, eine chronische Bronchitis oder Nasennebenhöhlenentzündung, kann das Meeresklima die Beschwerden lindern. Und wenn die Nordsee Ebbe hat, gehst du ins Inhalationshaus in Dornumersiel und genießt die guten Tröpfchen in komprimierter Form. Hier wird Original Dornumersieler Meerwasser vernebelt. Das Salz: besser für die Haut als jede Creme. Bis zu zwei Gramm können sich nach einem Spaziergang am Strand anreichern, was entzündungshemmend wirkt. Wenn dann noch die Sonne scheint, Vitamin D gebildet wird und Kortisol ausgeschüttet wird, ist die See tatsächlich die beste Medizin. Wenig Pollen, kaum Schadstoffe – es ist auch ideal für Allergiker. Diese natürliche Form von Wellness kostet noch nicht mal Eintritt: Einfach bei Westwind am Deich oder Strand entlangspazieren, das wirkt wie eine belebende Massage. Welche Jahreszeit die beste für einen gesunden Urlaub ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Viele schwören auf die besonders nachhaltige Wirkung im zeitigen Frühjahr oder Herbst, wenn das Klima rauer ist.

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Thalasso

Klima-Walking – der ideale Beginn für den Urlaub

Nach den alten Griechen, ... ... die bereits Thalasso genutzt haben, nehmen wir nun mal die alten Römer zu Hilfe, denn schon bei ihnen hieß es: „Mens sana in corpore sano“ – ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper. Eine Maxime, die wir durch unsere Thalasso-Anwendungen hier in Dornumersiel durchaus erreichen können. Solebäder, Meersalzpeelings, Algenpackungen, Unterwasser-Meersalzmassagen, Trinkkuranwendungen ... Wenn die Zeit für dich nicht reicht, nimm einfach ein paar Fitness-Aktivitäten als Anregung mit nach Hause. Genieße bei uns die wohltuende ganzheitliche Wirkung im Einklang mit der wunderbaren Heilkraft unseres Nordseeklimas!

Maritimer Kurpark SeeparkWest – ein Seeweg für Sehleute Mitten in Dornumersiel liegt der Mahlbusen, ein idyllischer Speichersee. An dessen Westseite schlängelt sich in wellenförmig angelegten Wegen der SeeparkWest. Maritime Themengärten und 17 Stationen, die euch zum Entdecken, Staunen und Erraten einladen. Ausprobieren ist hier das Motto: Beim Flaggenalphabet, beim Anpeilen einer „Sehmeile“, beim Erschnuppern diverser Minzesorten, beim Klettern auf dicken Schiffstauen …

Nutz unsere reine und meersalzhaltige Luft um dich optimal an das Nordseeklima zu gewöhnen. Das Klima-Walking wurde von Gesundheitsexperten der Kur- und Heilbäder an der Nordsee entwickelt. Wir walken mit oder ohne Walking-Stöcke am Weltnaturerbe Wattenmeer. Der gesundheitliche Effekt ist enorm, ohne die Gelenke zu belasten. Darüber hinaus sorgt Walking für ein besseres Körpergefühl und stärkt deine Muskeln.

Strandgymnastik – der ideale Start in den Tag Frische Nordseeluft in den Lungen, gut gelaunte Menschen und sportliche Bewegung. Zugegeben, die hat es manchmal in sich. Die Übungen kräftigen und dehnen deinen Körper. Du willst mehr Aktivangebote: Früh- und Rückengymnastik, Bauch, Beine, Po, Ganzkörpertraining, Flexi-Bar.

In der Ruhe liegt das Glück: Durchatmen, innehalten, eine inspirierende Pause vom Alltag nehmen. Wo geht das besser als beim Yoga-Sonnengruß, Qigong, Dehnen und Entspannen, Stretching, bei einer Meditation oder entspannenden Traumreise?!

Dein ThalassoMOMENT: Wind, Luft, Sonne und Bewegung!

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Mach doch mal ’ne Badekur! Klingt altmodisch, oder? Heutzutage scheint die Kur etwas aus der Mode gekommen zu sein. Völlig zu Unrecht, denn was kann daran überholt sein, dass man sich um seine Gesundheit kümmert? Das Schönste an einem Kur-Urlaub ist, dass ganz viel Zeit da ist. Zeit zum Durchatmen. Zeit, sich um sich selbst zu kümmern. Und Zeit, um Termine für Bewegungstherapien oder Massagen nicht in einen sowieso schon vollen Terminkalender zu quetschen, wie das im Alltag oft passiert. Mehr Behandlungen bei freiem Kopf – das tut gut. In Dornum kannst du eine ambulante Badekur durchführen. Das heißt, du wohnst nicht in einer Kurklinik (die haben wir nicht), sondern in einer Ferienunterkunft deiner Wahl (davon haben wir viele). Bei der Suche nach deiner Traumferienwohnung oder deinem Traumferienhaus sind wir dir gerne behilflich. Einfach unsere Buchungs-Hotline anrufen: 04933 911191. Alle Anwendungen, die unser Kurarzt dir verschreibt, bekommst du im Kurmittelhaus, dem Therapie- und Wohlfühlzentrum (kurz TWZ) in Dornumersiel. Unser Tipp: Unter bestimmten Voraussetzungen unterstützt deine Krankenkasse deinen Kuraufenthalt. Wenn ein Gesundheitsrisiko vorliegt und dein Arzt dir die medizinische Notwendigkeit einer Badekur bestätigt, kannst du die Kur bei deiner Krankenkasse beantragen. Zwar sperren sich die Kassen oft gegen eine Kur. Aber lass dich nicht abschrecken und bleib hartnäckig! Es steht im Sozialgesetzbuch, dass ambulante Maßnahmen stationären vorzuziehen sind.

Thalasso . Meerwasser-Freibad

Beheiztes Meerwasser-Freibad Dornumersiel Um gesund zu werden und zu bleiben, muss man sich wohlfühlen. Also, ab in den Urlaub für die Gesundheit!

Das musst du ausprobieren: eine Anwendung mit Original Norderneyer Schlick Der „Original Norderneyer Schlick“ ist ein reines Naturprodukt. Er wird, wie es der Name schon sagt, auf der Insel Norderney aus dem „Weltnaturerbe Wattenmeer“ gewonnen. Im TWZ wird er sorgfältig aufbereitet und als reines Naturprodukt ohne jegliche Zusätze für wohltuende Anwendungen eingesetzt. Der Schlick entfaltet seine heilende Wirkung vor allem bei rheumatischen Erkrankungen, Gelenkerkrankungen, Hauterkrankungen, Schuppenflechte, Neurodermitis und mehr.

Deine Gesundheits- und Wellnessexperten in Dornumersiel, Neßmersiel und Dornum: Therapie- und Wohlfühlzentrum (Kurmittelhaus) Möhlenweg 2 · 26553 Dornum – Dornumersiel Telefon 04933 8200 www.twz-dornumersiel.de WellNessmersiel Sauna - Massagen - Aquafitness - Kosmetik - Frisuren Störtebekerstraße 18 · 26553 Dornum-Neßmersiel Telefon 04933 9129000 www.wellnessmersiel.com Praxis für Krankengymnastik, Massage und Kurmittel Imke Vogt Westerstr. 18 · 26553 Dornum Telefon 04933 2625

Hier wird der Ebbe getrotzt! Wer die Flut nicht abwarten kann, springt einfach ins Meerwasser-Freibad. Das Meerwasser enthält viele lebenswichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Natrium und Jod, die deine Gesundheit und dein Wohlbefinden fördern. Schwimm´ ganz entspannt im beFür alle, die die Vorzüge der gelenk- heizten Freibad zwischen Deich und schonenden Fitness genießen wollen, Strand und spring vom 1m- oder 3m bieten wir unsere wöchentliche Wasser- Sprungturm. Genieß´ auf der großzügigen gymnastik an. Zu flotten Rhythmen Wiesenfläche mit Strandkörben und macht das Workout an der frischen Luft Ruhebänken die Sonne und den Panoraim Wasser doppelt Spaß. mablick auf die Nordsee. Auf die Kleinen warten Wasserspielgeräte, eine Wasserrutsche und ein Kinderspielplatz mit viel Platz zum Toben auf der Wiesenfläche.

wasser

Ansichten

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# INTERVIEW – Zahnarztpraxis Preisbeisser, Dornum

Land & Leute . Gesundheit

macht doch im urlaub hier eure zahnprophylaxe. hier habt ihr zeit und spart geld. in den grossstädten ist das oft viel teurer.“

Ein Konzept für die Zukunft

Die drei Geschäftsführer (von links): Dr. med. dent. Klaus Ebrecht und die Zahnärzte Christopher Gau und Frank Christian Häring

unter dem namen „preisbeisser“ lockt in dornum eine zahnarztpraxis diejenigen patienten mit zahnfüllungen und günstigem zahnersatz , die sich die luxusvariante – die in der regel selbst bezahlt werden muss – nicht leisten können. der standort: direkt neben dem aldi-markt.

I

ch bin neugierig, was sich hinter dem Konzept verbirgt. Bei Google werde ich fündig: „Wie beim Gemüsehändler: gesunde Wurzeln günstig“, prangt groß auf der Startseite des „Preisbeisser“. „Die haben Humor“, denke ich bei mir. Noch neugieriger geworden, lasse ich mich auf eine Website verlinken, die mit dem nicht minder klangvollen Slogan wirbt: „Zahnheimat – ein guter Ort für meine Zähne“. Wow, da ist ein kreativer Kopf am Werk! Zahnheimat – das klingt kuschelig und passt hierher. Die Ostfriesen lieben ihre Heimat – und vergessen vielleicht darüber, dass der Gang zum Zahnarzt nicht unbedingt angenehm ist.

Ich scrolle mich durch die Seite und lese, dass es sich um eine Großpraxis mit mehreren Standorten handelt. Der Hauptsitz ist in Esens, die Dornumer Praxis ist eine von drei Filialen. Die drei Geschäftsführer sind Dr. med. dent. Klaus Ebrecht und die Zahnärzte Christopher Gau und Frank Christian Häring. Ich will mehr über den „Preisbeisser“ erfahren. Ich verabrede mich mit Christopher Gau, um der Sache auf den Grund zu gehen, bzw. ihm auf den Zahn zu fühlen. Zwischen zwei Patiententerminen treffen wir uns bei Kaffee und Keksen im „Preisbeisser“.

FL: Christopher, was ist bei euch anders als in „normalen“ Praxen? GAU: Der Name ist ja schon anders: „Preisbeisser“. Das beschreibt, worum es geht. Wir haben zwei Arten von Praxen, die einen heißen „Zahnheimat“ und diese heißt „Preisbeisser“. Das vermischen wir nicht. Man kann bei uns in dieser Kombination jede einzelne Behandlung bekommen. Auch kieferorthopädische und oralchirurgische Behandlungen. Patienten, die eine schwierige OP vor sich haben, werden nach Esens geschickt. Im „Preisbeisser“ bekommen die Patienten eine Kassen-Zahnmedizin. Die kann sich jeder leisten. Du kennst das ja auch, wenn du zum Humanmediziner oder Zahnarzt gehst, dass alles teurer wird. Da gibt es die sogenannten IGEL-Leistungen, die Patienten selbst bezahlen müssen. Kurz gesagt, die Krankenkassen bezahlen immer weniger und der Patient immer mehr. Das heißt nicht, dass die Qualität in Dornum schlechter ist. Die ist genauso gut wie in Esens, wo wir Patienten behandeln, die mehr als eine Kassenleistung möchten. Vielmehr geht es um Materialien, um den Einkauf, z. B. um das Labor. Das Labor, mit dem wir zusammenarbeiten, ist in China. Für Brücken und Prothesen ist es total in Ordnung, die dort herzustellen. Ich habe mir ein chinesisches Labor angeschaut. Die Techniker dort sind nicht so gut ausgebildet wie unsere Zahntechniker, aber die haben viele Menschen in dem Labor. Die machen nur einen Arbeitsschritt innerhalb des Herstellungsprozesses, bspw. einer

Prothese. Aber diesen einen Arbeitsschritt machen die richtig gut. Deshalb ist die Qualität ähnlich gut wie in Deutschland. FL: Und wie ist das mit Implantaten? Lasst ihr die auch in China herstellen? Nein. Wir verwenden keine Implantate aus China. Die Implantat-Systeme, die wir setzen, sind nie chinesische Systeme, sondern immer deutsche. Nicht weil die Qualität schlechter wäre, sondern weil es da eine sehr, sehr feine Abstimmung zwischen Zahntechniker, Zahnarzt und Patient braucht. Es ist ein bisschen schwierig, mit dem Patienten nach China zu fliegen, um sich mit dem Zahntechniker abzustimmen. Das kann ich in Esens viel leichter machen. FL: Viele Patienten fahren nach Ungarn ... Das würde ich niemals machen. Wenn jemand mit Zähnen aus Ungarn kommt – den fass ich nicht an! Dann bitte wieder nach Ungarn. FL: Warum habt ihr euch für eine konzeptionelle Umstellung eurer Praxen entschieden? Vor allem auf dem Land gibt es in allen Medizinsparten Riesenprobleme mit der ärztlichen Versorgung. Die alten Praxen machen dicht, weil die Ärzte keine Nachfolger finden. Das ist auch in Dornum und den umliegenden Orten so. Was passiert? Die Leute müssen ausweichen auf andere Praxen und rennen uns in Esens die Bude ein. Wir können irgendwann keine Patienten mehr aufnehmen. Deswegen wollen

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Land & Leute . Gesundheit

# INTERVIEW – Zahnarztpraxis Preisbeisser, Dornum

hier ist das leben entspannter und stressfreier. ich bin froh, dass die meisten leute nicht wissen, wie schön es hier ist. ...“

wir da gegensteuern. Unser Konzept ist ein Konzept für die Zukunft. Wohnortnahe Erstversorgung. Da stehen wir für.

man damit Geld verdienen kann. Langfristig sparen wir, da wir viel besser Material einkaufen können.

FL: Ihr werdet weiter expandieren? Genau, aber es scheitert momentan an dem Zuzug junger Zahnärzte. Die wollen nicht aufs Land nach Ostfriesland. Deshalb machen wir die Praxen so modern. Das soll ein Anreiz für junge, angehende Zahnärzte sein. Um eine derartige Praxis betreuen zu können, dauert es natürlich. Die müssen die Qualität bieten und das Knowhow haben, das wir über die Jahre aufgebaut haben. Unser Konzept könnte man deutschlandweit ausbreiten. Man könnte in jeder strukturschwachen Region eine Hauptpraxis suchen und diese so supporten und stärken, dass sie Zweigstellen wie hier übernehmen kann. Für dieses Konzept braucht man einen starken Kern und einen starken Geldgeber. Das kann man als Privatmensch nicht alleine finanzieren.

FL: Wo sind eure Filialen? In Esens ist die Hauptpraxis, weitere sind in Neuharlingersiel, Westerholt und Dornum.

FL: Es ist doch sicherlich auch eine Kostenersparnis damit verbunden? Letztendlich ja, natürlich. Wir sparen, weil wir die Ressourcen besser verteilen können. Aber zunächst ist es eine Investition. Es kostet richtig viel Geld. Es dauert, bis

FL: Vier Standorte bedienen – da müsst ihr ein großes Team sein? Wir sind drei Geschäftsführer, sieben Zahnärzte und zwei Ausbildungsassistenten. Insgesamt fast 70 Mitarbeiter. Wir sind einer der größten Arbeitgeber hier in der Region. FL: Warum bist du Zahnarzt geworden? War das dein Berufswunsch? Ich habe Zivildienst gemacht. Ich bin gebürtig aus Berlin und war dort der erste Jahrgang, der zur Bundeswehr musste. Ich bin aber nicht hingegangen, sondern hab Zivildienst gemacht. Da habe ich gemerkt, dass ich etwas mit Medizin machen möchte. Hab mich über Studiengänge informiert. Und da mir das Humanmedizinstudium zu langweilig war, weil das ewig dauert bis man praktisch arbeiten kann, habe ich mich für das Zahnmedizin-Studium entschieden. Man wird schneller Facharzt, und man ist schneller am Patienten tätig.

FL: Die jungen Ärzte wollen nicht in Ostfriesland arbeiten. Dich hat es als junger Mensch hierher verschlagen. Wie kam das? Das ist eine lustige Geschichte: Ich hatte nach dem Studium zwei Ideen im Kopp. Entweder geh ich in die Berge zum Skifahren oder ans Meer zum Surfen. Vorher war ich noch niemals in Ostfriesland. Ich bin zum Bewerbungsgespräch gefahren und musste erst raussuchen, wie ich hier überhaupt hinkomme. Was für mich vollkommen ungewohnt war, waren die Kreisverkehre. Das kannte ich nicht. In Berlin gabs keinen Kreisverkehr. Nur einige große. In der Masse wie hier nicht. Ich fahre also in den Kreisverkehr, da nimmt mir so’n blöder Audi die Vorfahrt, dass ich fast in den reinfahre. Der Audifahrer war mein zukünftiger Chef (lacht). So fing es hier an. Beim Vorstellungsgespräch wurde ich gefragt, ob ich Tee trinken möchte. Ich hasste Tee (lacht). Hab das natürlich nicht gesagt, sondern den getrunken. Mittlerweile trink ich den Ostfriesen-Tee gerne. FL: Mit Kluntje und Sahne? Nee, ohne Sahne, aber mit Kluntje! Im Kaffee nehme ich auch nur Zucker. Ich bin echt ein komischer Zahnarzt (lacht).

FL: Bist du in Ostfriesland mittlerweile heimisch geworden? Auf jeden Fall. Ich verstehe nicht, dass die jungen Leute nicht aufs Land wollen. Wenn ich mal eine Großstadt besuche, bin ich froh, wenn ich wieder wegkann. Hier ist das Leben entspannter und stressfreier. Ich bin froh, dass die meisten Leute nicht wissen, wie schön es hier ist. Hier haben wir nicht so einen Kampf wie in den Städten. Ich werde hier nicht mehr wegziehen! FL: Ich habe gelesen, dass die Menschen am meisten Angst vor Zahnkrankheiten haben. Das soll angeblich in unseren Genen verankert sein. In ganz frühen Zeiten waren das die häufigsten Todesursachen. Ja, heute gehen die Menschen auch noch ungerne zum Zahnarzt. Wir haben sehr viele Angstpatienten, weil wir mit denen sehr geduldig sind, uns viel Zeit nehmen und immer wieder mit ihnen reden. Das hat sich rumgesprochen. Ich musste neulich selbst zum Zahnarzt, zum Kollegen. Ich kann das verstehen, das macht keinen Spaß. FL: Mein Opa hatte mal sein Gebiss durchgebrochen. Da es am Wochenende geschah, und er nicht zum Zahnarzt konnte, hat er das Gebiss kurzerhand mit Sekundenkleber geflickt. Das hat tatsächlich gehalten. Ja, ja, es kommen Leute, die kleben selbst. Es gibt Prothesen, die sind schon 20-mal geklebt worden. Das find ich gar nicht so doof. Die Leute konnten sich helfen. Es wird heutzutage viel mehr gejammert als früher. Bei den Ostfriesen ist das noch nicht so schlimm ausgeprägt. Vor allem die älteren Patienten sind echt hart im Nehmen.

FL: Warum heißt der Weisheitszahn eigentlich Weisheitszahn? Weil er so spät kommt. Hat nichts mit Weisheit zu tun (lacht). Was viel spannender bei Weisheitszähnen ist, dass die Natur mittlerweile erkennt, dass die unsinnig sind. Wir haben vermehrt junge Patienten, bei denen die Weisheitszähne nicht mehr oder nur noch teilweise angelegt sind. Das ist eigentlich eine natürliche Entwicklung. Denn was machen wir mit den Weisheitszähnen? Wir entfernen sie, weil die Kiefer zu klein sind. Die Weisheitszähne können sich nicht regulär einstellen.

tion können die meisten Angestellten platt sprechen. Da achten wir drauf, weil das hier wichtig ist. Wir sind große Fans der Region. Die älteren Patienten schnacken alle platt. Als ich hier anfing, habe ich nichts verstanden. Wenn die Patienten mir etwas erzählten, habe ich immer „hm hm hm“ gemurmelt. Irgendwann habe ich dann gefragt: „Wo denn?“. Dann haben sie mir zumindest gezeigt, in welcher Region im Mund ich kucken muss. (lacht). So konnte ich mich da wenigstens reinarbeiten. FL: Urlaubsgäste kommen auch zu euch? Natürlich, die haben meistens beim Grillen einen Zahn abgebrochen oder ähnliche Kleinigkeiten. Wir empfehlen den Urlaubsgästen: Macht im Urlaub eure Zahnprophylaxe. Hier habt ihr Zeit und spart Geld. In den Großstädten ist das viel teurer. FL: Christopher, zum Abschluss ein nettes FrageAntwort-Spiel, dass du bestimmt kennst: Bitte vervollständige den Satz: „Schöne gesunde Zähne gehören für mich zum Leben wie … Pause … (lacht) Moment! Ähh – wie der Tee zu Ostfriesland. Unser Gespräch hat mich total gefreut. Aber du hast gar keine Kekse gegessen!!!

FL: Da wächst nichts wieder nach? Leider, wir sind ja keine Haie! (lacht). FL: Viele Einheimische sprechen noch plattdeutsch. Hast du mittlerweile plattdeutsch gelernt? Ich verstehe platt. Ich spreche es nur nicht, weil das doof klingt. An der Rezep-

FL: Nö, na also Christopher!!! Beim Zahnarzt Kekse essen!

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Freilenzen

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und Stricknadel. blauer und gelber Wolle zu h fac ein ift gre e, cht z-Übung, Wer einen Lenzi haben mö s Stricken eine tolle Freilen da ist rt, äh erf en ach rm n beim Selbe Nu fertig: Neben dem Spaß, den ma schen Übung ist Lenzi im bis ein t Mi nt! an tsp en die ungemein tiefen n a d e l n ve rt e i lt a n . 3 9 m a s ch e n ( m a . ) a u f 3 n a m t äg l ch s e l l wo n ks ) ge st ri ckt . m i t bl a u e r s o cke ( 1 m a . re ch t s, 1 m a . li n r e st mu n e p p ri m i m c 2 ca. 1,5 n g d e r fe rs e. nu n w i rd da s bü n d ch e n at t re ch t s b i s zu m a n fa l g m c 8 n a m ckt ri st d a n s ch li e ß e n Auf zur Spitze in Gelb: . d 6. Ma. rechts in Gelb werden 19 Ma Fortlaufend jede 5. un Für die Fersenwand s da gla tt darüber, dann reihen gestrickt. Für icken. 6 Reihen rechts str en in 18 Hin- und Rück mm sa zu stricken, eren. Ma. rechts zusammen t einem Faden marki 5. mi d tte un Mi 4. e die n jed he pc Fersenkäp rüber. Jetzt jede . abnehmen, Reihen rechts gla tt da die Mitte, dann 1 Ma 5 er üb . Ma 1 en ick Wir str enstricken. nden. 4. Ma. rechts zusamm 1 Ma. stricken und we , d en un ieh 3. erz üb d un 1 Ma. rechts Ma. zusamr. Zuletzt jede 2. Ma. tte stricken, dann 2 n gla tt rechts darübe ihe Re 4 Eine Ma. über die Mi eßen. icken und wenden. auf 4 Ma., dann schli menstricken, 1 Ma. str zusammenstricken, bis

: Stricken bis zum Loch Ma ),    1 . d überziehen (Loch zu 1 Ma. abnehmen un ch, . Stricken bis zum Lo stricken und wenden Ma icken, 1 . m Loch zusammenstr de ter hin d un r vo . Ma s Kä ppchen . Wiederholen bis da hinterher und wenden d fassen aus en wir blaue Wolle un hm ne nn Da . ist tig fer . auf 2 Fersens Fersenrandes (1 Ma jeder Randmasche de er in Runden Nadel. Jetzt wird wied die f au . Ma die n) reihe hts gearbeitet. - 5cm in blau gla tt rec über alle Ma. ca. 4,5 schen wird in jeder Über die Kä ppchenma t, dann 1 Ma. r Nadel 1 Ma. gestrick de g fan An am ihe 2. Re iter die andere iehen. Jetzt rechts we abnehmen und überz enstricken und Ende 2 Ma. zusamm Am l. de na en ch pp Kä wiederholen. en. Insgesamt 5 mal 1 Ma. hinterher strick

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# INTERVIEW – Frank Assing, Züchter in Neßmersiel

bei ihm sind die kleinsten die grössten .

Land & Leute

mini shetty

gestüt assing

mit dem züchten von pferden ist es so ähnlich wie mit „germanys next topmodel“. nur dass die models – wie in diesem fall – keine attraktiven , menschlichen zweibeiner sind, sondern kleine tierische knuddelpakete auf vier beinen , genannt mini - shetland - ponys . um das prädikat „züchterisch wertvoll“ zu erhalten, müssen sie – ähnlich wie die models in ihren castings – viele schauen durch laufen . auf denen werden sie nach typ , körperbau, korrektheit des ganges, grundgangarten und gesamtein druck beurteilt . und was für die models heidi klum ist , ist für die rund 20 mini - shettys frank assing . der erfolg reiche züchter lebt mit seinen shettys nicht in einer mondänen modelvilla in los angeles , sondern auf dem shettygestüt „ am seedeich “ in nessmersiel .

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Land & Leute

heiss begehrt das shetland - pony wird heute nur noch zur freizeit beschäftigung des menschen gehalten und gezüchtet . als reitpferd für kinder ( bis max . 30 kg ), als kutsch pferd , als gesellschaftspony und zum therapeutischen reiten ist das shetty für viele bereiche einsetzbar . was es aber sicher nicht ist : ein „ rasenmäher “ oder „spielzeug für kinder und erwachsene“. ein shetlandpony hat trotz seiner geringen grösse die gleichen ansprüche und bedürfnisse in pflege , beschäftigung und haltung wie ein grosses pferd . FL: Deine Mini-Shettys sind heiß begehrt, oder? FA: Ja, vor allem dank einer großen Auktion. Da hatte der Oldenburger Pferdezucht-Verband bei mir angerufen. Die suchten ein Mini-Shetty, das zugunsten der Welthungerhilfe versteigert werden sollte. Für eine Tombola würde ich keins meiner

Pferde hergeben. Aber die Welthungerhilfe – das ist für einen guten Zweck, da habe ich mitgemacht. Außerdem besteht der Verband aus seriösen Pferdeleuten, die sich auskennen. FL: Was ist das für ein Verband? FA: In dem Oldenburger Verband sind die

Großpferde registriert. Die kleinen Pferde, also Ponys, Shettys, Haflinger, Isländer und sonstige Reitponys sind im Pferdestammbuch Weser-Ems e. V. registriert. Da bin ich als Züchter auch drin. Jedenfalls habe ich damals eines meiner Ponys an den Verband verkauft. Das Pony ist nach Monaco versteigert worden. Für mich war das eine tolle Werbung, denn danach habe ich noch weitere Ponys bis nach Spanien, Ägypten, Thailand und Schweden verkaufen können. Und das Pony in Schweden – der Anton – ist sogar das Maskottchen für eine schwedische Versicherungsgesellschaft geworden. Der Käufer hatte den Anton als Weihnachtsgeschenk für seine Frau gekauft. Die reitet weltweit auf vielen Turnieren und nutzt Anton als Beisteller. FL: Was ist ein Beisteller? FA: Pferde und Ponys sind Herdentiere. Ein Pferd alleine halten, das geht nicht. Es müssen mindestens immer zwei Pferde zusammen sein. Zur Not kann man ein Pferd auch Schafen oder Ziegen beistellen. Jedenfalls ist die besagte Turnierreiterin oft mit zwei Pferden unterwegs. Wenn sie mit dem einen Pferd reitet, fungiert der Anton als Beisteller für das andere Pferd. FL: Sozusagen als Tröster-Pony?! FA: Ja, genau. FL: Wie bist du zu deinem Hobby gekommen? FA: lacht. Ich stamme aus einer landwirtschaftlichen Familie. Meinem Opa lag das schon im Blut. Ich mache das jetzt als Hobby, nicht im Haupterwerb. Damals wollten wir zunächst nur für unsere Urlaubsgäste ein paar Streichel-Ponys haben. Wir haben verschiedene Pferderassen verglichen und haben uns dann für die Mini-Shettys entschieden, weil sie niedlich und zierlich sind. Einfach schöne Kinderponys. Das sehen wir immer, wenn die Gäste hier spazieren gehen. Mit einer Größe von nur 87 cm sind die Ponys ja in Augenhöhe für die Kinder. Bei größeren Pferden müssen die Kids immer

hochschauen. Wir waren uns auch einig, dass wir nur Ponys mit guter Abstammung, also mit Papieren, kaufen wollten. Tja und dann haben wir drei Stuten gekauft. Eine ältere, schwarze Stute, weil unser Sohn Nico unbedingt ein schwarzes Pferd haben wollte, und zwei Jährlinge guter Abstammung. Die sind später auch ausgezeichnet worden. FL: Diese Auszeichnungen sind wichtig für den züchterischen Erfolg? FA: Ja, dadurch baut man sich einen Namen für die Zucht auf. Wir haben damals Glück gehabt. Beide Jährlinge sind Staatsprämienstuten geworden. Die Stuten habe ich immer noch. Die sind mittlerweile 36 Jahre alt. FA: Staatsprämienstuten? Heißt das, du bekommst Geld vom Staat, weil du so erfolgreich züchtest? FA: (lacht). Nein, das wäre natürlich toll. Es handelt sich dabei um ein Prädikat, da gibt

es kein Geld. Das fängt mit den Fohlen bereits an. Im Juli sind die Fohlenregistrierungen. Die Fohlen werden dort gechipt. Das Chippen ist Pflicht. Außerdem werden die Fohlen hier bereits von einer Kommission beurteilt und verglichen. Es wird nach der Farbe geschaut und Haare gezogen, um die Abstammung zu überprüfen. Die wissen dann genau, wer die Mutter und wer der Hengst ist. Die besseren Fohlen bekommen da bereits eine Prämie. Das ist natürlich bei den Tieren auch immer tagesformabhängig. So wie bei meinem Alwin. Als er prämiert werden sollte, bin ich bei schwülwarmen 30 Grad Celsius mit ihm losgefahren. Alwin

hatte so gar keinen Bock. Er war mit einer Stute im Hänger, und als ich ihn ausladen wollte, traf mich fast der Schlag. Der gute Alwin lag träge mitten in den Pferdeäpfeln der Stute. Er sah aus wie ein Schw…, wie ein Ferkel. Bei der Fohlenschau war er müde und schlapp und hatte keine Lust. Im Alter von drei Jahren geht’s dann für die Stuten weiter zur Stutbuch-Aufnahme. Hier werden sie wieder beurteilt und registriert. Dann kann ich mit ihnen züchten. Es werden Typ, Körperbau, Korrektheit des Ganges, Grundgangarten und Gesamteindruck bewertet. Die Farbe spielt keine Rolle. Dann kommt die nächste Stufe, die Bezirksstutenschau. Und wenn die Stuten gut genug sind, gehen sie zur Elitestutenschau. Dort werden sie für die Verbandsprämienanwartschaft oder noch besser, für die Staatsprämienanwartschaft ausgezeichnet. Die Stuten haben dann schon ganz besondere Leistungseigenschaften. Die Bewertungen laufen über ein Punktesystem. Das ist für Laien alles sehr kompliziert. Wichtig für die Stuten ist auch die Nachzuchtprämie. Man muss mindestens vier Fohlen vorstellen, davon müssen drei Fohlen eine Fohlenprämie bekommen haben. Erst dann bekommen die Stuten eine Nachzuchtprämie. Wenn eine Stute besonders gute Nachkommen hervorbringt, ist sie eine Elitestute. Bei den Hengsten ist das genauso. Wenn die mehrere gute Nachkommen haben, erhalten sie eine Nachzuchtprämie, oder sie werden Elitehengste. Das hat unser Apatsche auch geschafft.

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Land & Leute

FL: Mein Gott, mir schwirrt der Kopf. Da bist du ja ständig mit deinen Pferden unterwegs? Das ist doch anstrengend! FA: (schmunzelt). Ja, aber ich bin auch über die Erfolge sehr stolz. Vor Jahren habe ich mich noch zusätzlich an den Bundesschauen der Shettyzüchter in Bad Harzburg beteiligt. Da habe ich zweimal den Bundessieger gestellt. Oder die Europaschau in Mecklenburg-Vorpommern! Ich dachte, wenn ich irgendwo im Mittelfeld lande, ist das schon okay. Ich war mit drei Stuten da, eine hat eine Goldmedaille geholt und die beiden anderen Silbermedaillen. Das war fantastisch. Da war ich sehr stolz.

sanfter zwerg das shetland - pony hat einen recht stämmigen körperbau , der durch einen grossen kopf , eine breite stirn und kleine ohren gekennzeichnet ist . durch seinen kräftigen hals und die kurzen beine wirkt es sehr kompakt . sein markenzeichen sind dabei seine lange und volle mähne sowie sein dichter schopf .

FL: Kommen wir jetzt zu einem einfacheren Thema: Was ist das Besondere an den Shettys? FA:: Das Shetland-Pony zeichnet sich durch sein sanftmütiges und gutmütiges Wesen aus. Im Umgang mit Menschen und vor allen Dingen Kindern ist es sehr freundlich und angenehm. Shettys sind sehr robust und genügsam. Außerdem bleiben sie auch im Winter draußen. Dort fühlen sie sich eh wohler als drinnen. Nur wenn es im Frühjahr zu kalt ist, hole ich die Fohlen vorübergehend in den Stall. FL: Werden die Pferde bei dir auch geritten? FA: Nein, das bieten wir nicht an. Die Pferde sind nicht eingeritten.Wenn die Kinder fragen, nehme ich sie mit auf die Weide. Dort dürfen sie die Shettys streicheln. FL: Woher stammen die Pferde? FA: Wie der Name schon verrät, stammt die Kleinpferderasse von den Shetlands, einer zu Schottland gehörenden Inselgruppe. FL: Wo wurden die Ponys eingesetzt? FA: Sie wurden früher als reine Arbeitspferde gezüchtet und vorwiegend im Bergbau eingesetzt. Es sind ja extrem starke Ponys. Sie können das doppelte ihres eigenen Gewichts ziehen.

FL: Angenommen, ich möchte mir ein Mini-Shetty zulegen? Was muss ich dafür bezahlen? FA: Das ist ganz verschieden. Ein Hengstfohlen kostet ab 200 Euro. Wenn die besser sind, auch zwischen 300 Euro und 500 Euro. Ein gekörter Hengst, also für die Zucht zugelassen, kostet ab 1.000 Euro, nach oben keine Grenze. Und ein Stutfohlen kostet ungefähr 700/800 Euro. Für ausgewachsene Fohlen oder bessere Stuten bezahlt man 1.300 Euro und 2.500 Euro. Auch nach oben keine Grenze. FL: Unterstützt deine Familie dich bei der Pferdeaufzucht? FA: Hauptsächlich mache ich das. Aber meine Frau hilft mir oft, vor allem, wenn Not am Mann ist. In der Regel bekomme ich erst morgens mit, wenn Fohlen in der Nacht geboren wurden. Wir hatten einmal nachts einen komplizierten Fall. Normalerweise kommen die Fohlen mit den Vorderhufen und dem Kopf voran auf die Welt. Bei dem Fohlen war ein Bein verdreht. In dem Fall muss ich das Fohlen wieder in die Gebärmutter drücken, um das Bein in die richtige Lage zu drehen. Das war Schwerstarbeit. Ich schaffte das nicht alleine. Meine Frau musste Verstärkung besorgen. Das ist nachts natürlich schwierig. Anschließend musste sie im Stall alles für die Pferde vorbereiten. Denn beide waren aufgrund der schweren Geburt – die aber Gott sei Dank gut verlief – sehr geschwächt. So etwas passiert eben. Es gibt auch ab und zu Fehlgeburten. Das gehört auch dazu.

FL: Meine letzte Frage, Frank: Eines interessiert mich noch: Was ist aus Alwin geworden? Dem Hengst, der als Fohlen seine Prämierung buchstäblich verkackt hatte? FA: Alwin – (lacht). Der geht nicht vom Hof. Wie der geboren wurde, habe ich gedacht: Man, was für ein hässliches Pony! So viel weiß! Aber der hat sich charakterlich so toll entwickelt. Seine Fohlen sind allesamt beste Kinderponys. Die kommen gleich angelaufen und schnuppern. Sie sind total lieb, gutmütig und ruhig. Der Alwin ist klein und kräftig – top! Mein bestes Pony. Und so ein Pony gibt man nicht ab! FL: Frank, ich danke für das Gespräch und wünsche dir weiterhin ein gutes Augenmaß für deine Shetty-Zucht!

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# FÜR POTTKIEKER UND POTTLECKER

Kulinarik

Kein Genuss ist vorübergehend,

denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend. Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

Freilenzen ist reiner Genuss!

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Ostfriesische Spezialitäten

Kulinarik

# FÜR POTTKIEKER UND POTTLECKER

1 5

OSTFRIESISCHER

9

Noch mehr spannende Rezepte findest du auf

Kochabend . VORSPEISE .

unserer Internetseite dornumerland.de

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Kulinarische Erinnerungen an Lieblingsrezepte Gemeinsam kochen und essen – das macht Laune und bringt Spaß. Zumal, wenn man so wie wir die Lieblingsrezepte aus der Kindheit kochen möchte. Denn beim gemeinsamen Erinnern stellten wir fest, dass die Speisen, die uns im Gedächtnis geblieben sind, eben jene alten ostfriesischen Hausmannsgerichte sind, die unsere Großmütter früher schon genauso gekocht haben.

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Wir, das sind Marion, Heike, Ute, Sophia, Lina und Marina aus der Touristinformation in Dornumersiel. Wir haben für euch ein Menü mit unseren ostfriesischen Lieblingsgerichten zusammengestellt und gekocht. Alle drei Speisen sind zum Nachkochen bestens geeignet und sehr lecker! Guten Appetit! 8

9

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Granatsopp {Krabbensuppe} 4

Zutaten (8 Personen):

2 1 EL 3 1 150 g 1-2 EL 2-3 EL 300 g

Zwiebeln Butter Würfel (à 50 g) Krebspaste/Krebssuppe kleines Bund Dill Crème fraîche Salz, Pfeffer, Gemüsebrühe (Instant) Zitronensaft trockener Sherry Nordseekrabbenfleisch

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Zubereitung:

° Zwiebeln schälen und fein würfeln. Butter schmelzen und Zwiebeln darin andünsten. 1,5 Liter Wasser zugießen, aufkochen und Suppenpaste einrühren. 1 – 2 Minuten köcheln. Dill waschen, trocken schütteln und fein schneiden. ° Crème fraîche in die Suppe rühren. Mit Salz, Pfeffer, Instant-Gemüsebrühe, Zitronensaft und Sherry abschmecken. Krabbenfleisch nur kurz in der Suppe erwärmen. Mit Dill bestreuen und einem Klacks Crème fraîche pro Teller servieren. 2

ca.

Min.

3 1

Alles nochmal Menü passieren lassen …

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KRABBEN PULEN – SO EINFACH GEHT’S: Den Kopf zwischen Daumen und Zeigefinger festhalten, mit der anderen Hand das Hinterteil drehen, Vorsichtig die hintere Hälfte des Panzers festhalten und abziehen. Nun das Fleisch vom Kopf der Krabbe lösen – fertig.


# FÜR POTTKIEKER UND POTTLECKER

OSTFRIESISCHER

Kochabend . HAUPTGANG . 9

Pann-Fisch

Zutaten (8 Personen):

1 kg 200 g 6 200 g 160 g

Fischfilet (Kabeljau-, Rotbarsch- oder Seelachsfilet) Mehl Zwiebeln durchwachsener Räucherspeck Margarine Saft von 1 - 2 Zitronen Kartoffeln für acht Personen

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Zubereitung:

° Kartoffeln garen, abkühlen lassen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. ° Den Speck und die geschälten Zwiebeln in feine Würfel schneiden und beides in der Pfanne mit der Hälfte der Margarine bräunen. Die Kartoffeln dazugeben, salzen und alles schön knusprig braten. ° Inzwischen Fischfilet in Portionsstücke schneiden, mit Zitronensaft beträufeln, salzen und in Mehl wenden, überschüssiges Mehl ab- klopfen. Die Hälfte der Margarine in einer anderen Pfanne erhitzen, die Filetstücke von beiden Seiten goldbraun braten. ° Zuletzt den Fisch mit in die Pfanne zu den Kartoffeln geben, etwas verteilen und nach Möglichkeit in der Pfanne servieren. ° Als Beigabe eingelegte Gurken und Rote Beete reichen.

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30 ca.

Min.


Kulinarik

# FÜR POTTKIEKER UND POTTLECKER

OSTFRIESISCHER

Kochabend . NACHSPEISE . “Wie proten platt, drinken Tee – is doch klaar, un Prüllkers gifft dat bi uns to Neeijahr.“ So heißt es in einem plattdeutschen Heimatlied. Prüllkers sind ein Traditionsgebäck und werden bei uns in Ostfriesland zu Silvester/Neujahr gegessen. Wir wünschen euch viel Spaß beim Nachkochen und Guten Appetit! Bei Fragen ruft uns gerne an: Cooking-Hotline: 04933 911191

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Prüllkers/Schwemmertjes

Zutaten (ca. 14–20 Stück):

500 g ¼l 5 40 g 3 EL 1 100 g 250 g

Mehl lauwarme Milch Eier Hefe Zucker Prise Salz Margarine Rosinen Puderzucker zum Bestreuen

Zubereitung (Ruhezeit ca. 1 Stunde):

° Etwas Milch erwärmen (nicht kochen, nur lauwarm), die Hefe und 1 TL Zucker dazugeben. Mit einer Gabel die Hefe in der Milch leicht verrühren. Ca. 15 Minuten an einem warmen Ort oder im Backofen bei 50°gehen lassen. ° Nun das Mehl in eine Schüssel geben. Die Milch mit der aufgelösten Hefe, die Eier, Salz, die Margarine, den Zucker und die restliche Milch (bzw. nur so viel Milch nehmen wie nötig) dazugeben. Alles tüchtig mit dem Holzlöffel zu einem geschmeidigen Teig durchschlagen und zuletzt die Rosinen dazugeben. Den Teig ca. 30 bis 45 Minuten an einem warmen

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Ort gehen lassen, bis er auf ungefähr die doppelte Größe angewachsen ist. Schüssel mit Handtuch zudecken. ° Ausbackfett oder Speiseöl in einem Topf erhitzen. Das Fett ist heiß genug, wenn sich um einen in das Fett gehaltenen Holzlöffel Bläschen bilden. Kleine Teigklößchen (ca. hühnereigroß) abstechen und portionsweise im heißen Fett goldgelb ausbacken. Die Schwemmertjes mit Puderzucker bestreut heiß servieren. ° Prüllkers nennt man diese süße Köstlichkeit, wenn die Teigklößchen in vorgeformten Spezialpfannen, den Prüllkerspfannen, ausgebacken werden. Werden sie freischwimmend im Topf ausgebacken, heißen sie Schwemmertjes.

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Hmmm, wie das duftet!

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Land & Leute

# RUNDGANG DURCH DORNUM

Gut geführt

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rundgang

Folgt einfach der Rundgang-Beschilderung!

Wasserschloss Dornum

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Spuren ostfriesischer Herrlichkeit


# RUNDGANG DURCH DORNUM

Land & Leute

Sommer

1 Das Häuptlingsstädtchen Dornum hat viel zu bieten. Näheres hierzu und viele weitere Veranstaltungen findet ihr auch in unserem Eventflyer.

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Na, neugierig auf mehr? Infos unter www.dornumerland.de/veranstaltungshighlights/ritterfest-zu-dornum


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# SPIEL UDN SPAß

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Angebissen! Angeln in Dornum

Angler finden in Dornum hervorragende Jagdreviere – in der Nordsee und binnenlands.

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Irgendwo an einem der vielen Kanäle in Dornum sitzt ein Mann am Ufer. In der Hand hält er einen dampfenden Becher Kaffee. Er ist schon seit Stunden hier. Ringsum regt sich kaum Leben. Ein paar Krähen, ein aufgeschrecktes Wasserhuhn, ein einzelnes Auto in der Ferne, sonst ist es still. Der Mann schaut auf das Wasser. Ist da Beute? An der Angelrute baumelt ein Köder. Ein kurzes Ausholen, und der Köder landet im Wasser. Dann schnappt plötzlich etwas zu. Und nach kurzem Kampf liegt ein Fisch am Ufer. Das kennt ihr? Oder gehört ihr wie ich zu der übergroßen Mehrheit, die mit dem Begriff „Angeln“ nicht wirklich viel anfangen können? Ein langweiliges Hobby für schweigsame Männer eben. Stundenlanges stummes Starren auf den Schwimmer – Pose heißt das in der Fachsprache –, bis endlich mal ein Fisch anbeißt. Nein danke, denken die meisten. Aber das ist ein Irrtum. Das Wasser hat viel mehr zu bieten. Auch in Dornum. Hier finden Petrijünger beste Jagdreviere, egal ob am See, an den Kanälen oder in der Nordsee.

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Land & Leute . Angeln

Jetzt müsst ihr euch nur noch entscheiden, wo ihr angeln möchtet: Wer die Abgeschiedenheit liebt oder gerne mal mit den einheimischen Anglern fachsimpelt, der wird sich an unseren Kanälen (den Tiefs) wohlfühlen. Eine andere wunderbare Möglichkeit, eurem Hobby zu frönen, findet ihr am Mahlbusen, dem idyllischen Speichersee mitten in Dornumersiel. Am Mahlbusen dürft ihr mit maximal zwei Angeln, in den Kanälen mit bis zu drei Ruten fischen. Geangelt werden Aal, Hecht, Zander, Spiegelkarpfen, Schuppenkarpfen und Schleie.

Hochseeangeln auf Makrele Wrackangeln auf Dorsch Hochseeangeln ist das Nordsee-Angel- Überwiegend im Frühjahr steuern die Kapierlebnis schlechthin den Hobbyanglern. täneBacksteinkirchen weitere Ziele zum Wrackangelnsind auf Genau wie beidie mächtigen Beliebt ist vorGulfhöfe allem das Makrelenangeln. Dorsche an. großen typisch für Ostfriesland. Die Monate Juni, Juli und August sind da- Dorsche leben gerne in Wracks. Zum einen für die besten Zeiten. Dann schwimmen die bieten ihnen die Wracks Schutz vor ihren Fische näher an die Inseln heran, so dass Fressfeinden, zum anderen können sie die Kapitäne keine langen Anfahrtswege sich an die eigene Beute, die aus kleinen ansteuern müssen und für die Nordsee- Fischen, Krebsen, Krabben, Muscheln etc. angler mehr Zeit zum Fischen bleibt. Dank besteht, leichter anpirschen. moderner Elektronik auf den Schiffen können die Makrelenschwärme auf eine Distanz von bis zu 5 Seemeilen ausgemacht wer- hochseeangeln in dornumersiel : den. Es dauert nicht lange, bis ihr eine gute • MS-Freia (kleines Fahrgastschiff), Anzahl Makrelen gefangen habt. Geangelt Telefon 04975 8041 wird auf die schnellen, gestreiften Räuber www.ms-freia.de mit verschiedenen Makrelensystemen. Da die Nordsee durch Drift und Tide für viel Bewegung sorgt, benötigt ihr zum Hoch- Wer nicht mit dem Schiff auf die Nordsee seeangeln eine robuste Ausrüstung. Hoch- zum Angeln hinausfahren möchte, sonseetaugliche Angeln könnt ihr auf dem dern festen Boden unter den Füßen beSchiff ausleihen. vorzugt, darf seine Angel auch am Strand oder Hafenbereich auswerfen. Am besten in der Abenddämmerung (vorausgesetzt

das Wasser ist da) und mit den Ködern, die das Meer gleich mitliefert: Wattwürmer, Muscheln Krabben. auch und die

Angeln in unseren Binnengewässern Dass man sich in Dornum nicht nur aus der Nordsee, sondern auch aus Binnengewässern sein Abendessen herausfischen kann, erstaunt so manchen und macht den Angelsport hier so abwechslungsreich. Wild herumfischen ist natürlich nicht angesagt, es gilt: Gegen Vorlage des Fischereischeins könnt ihr in den Touristinformationen für die Binnengewässer in Dornum einen Erlaubnisschein lösen. Den gibt es als Tages-, Wochen- oder Zwei-Wochenkarte. Mit dem Erlaubnisschein erhaltet ihr zusätzlich eine Übersichtskarte der Angelplätze an den Tiefs.

Der späte Angler fängt den Fisch!

Nachtangeln Viele Fische sind nachtaktiv und beißen zu später Stunde besonders gut. Das übt natürlich auf jeden Angelfreund einen besonderen Reiz aus und sorgt für einen zusätzlichen Adrenalinschub. Wenn die Welt zur Ruhe kommt, erwacht die Natur mit ganz neuen Geräuschen. Und was gibt es Schöneres als irgendwo im ostfriesischen Outback an einem der idyllischen Kanäle sein Zelt aufzubauen, den Grill anzuschmeißen und dabei zu angeln. Es ist sehr wahrscheinlich, dass vor allem scheue Fische wie Aale oder Schleie in der Dunkelheit beißen. Nur eines dürft ihr bei all der Romantik und Nachtschwärmerei nicht unterschätzen: Dank des Seenebels kühlt es sich spätabends und nachts sehr schnell ab.

TIPP VOM EINHEIMISCHEN ANGLER: DIE GRÖSSTE CHANCE, AAL ZU FANGEN, IST IN DEN FRÜHEN ABENDSTUNDEN VON BEGINN DER DÄMMERUNG BIS CA. 1 UHR NACHTS. EINE WEITERE BEISSPHASE IST MORGENS KURZ VORM SONNENAUFGANG. EINE ERFOLGREICHE NACHT HEISST HIER EIN FANG VON BIS ZU 10 AALE. Welche Schonzeiten gibt es – und müssen diese eingehalten werden? Schonzeiten gelten vom 1. Februar bis einschließlich 15. Mai für Hecht und Zander. Sie sind unbedingt einzuhalten.

Rezepte für Angler anlockfutter (die Fische lieben es): 1 Packung Paniermehl 1 Dose Mais 1x Kakaopulver 1x Frolic (Hundefutter) 1x Haferflocken 1x Vanillezucker Zubereitung: Paniermehl und Dosenmais in einen Eimer geben. Mit etwas Wasser aufweichen. Dann die restlichen Zutaten hinzugeben und alles mischen. Zum Schluss das Futter mit Wasser anfeuchten und zu kleinen Klößen formen.

boilies (spezielle Köder zum Karpfenangeln) Zutaten: 10 Eier Boilie-Mix-Mischung aus dem Angelshop, evt. mit Aromazusatz Zubereitung: Die Eier mit der Boilie-Mischung in einem Eimer verrühren. Darauf achten, dass der Teig nicht zu trocken wird. Die Teigmasse anschließend kräftig zu einem homogenen Teig kneten. Er hat die richtige Konsistenz, wenn er nicht mehr an den Fingern klebt. Den Teig in eine Tüte füllen und ca. eine halbe Stunde ruhen lassen. Danach mit einem Nudelholz den Teig ausrollen und je nach gewünschter Größe in kleine Würfel schneiden. Diese gibt man in kochendes Wasser. Damit sie nicht am Boden festkleben, ab und zu mal umrühren. Wenn die Boilies oben auf dem Wasser schwimmen, sind sie fertig. Nach zwei weiteren Tagen Ruhezeit sind sie einsatzbereit.

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Rad

unterwegs

# REPORTAGE – MARLENE HEYKEN

Land & Leute . Radrundtour

Mit dem

rund - radtour von dornumersiel nach hilgenriedersiel

In Neptuns Vorgarten

ICH. HA L LO, DAS BIN ME IN BESSER GESAGT SCHAT TEN!

Heute begleitet ihr mich zu einem meiner Lieblingsplätze an der Küste. Mit dem E-Bike geht’s auf eine Radrund tour von Dornumersiel nach Hilgenriedersiel und zurück. Hilgenriedersiel hat als einziger Ort an der ostfriesischen Nordseeküste einen Naturstrand. Obwohl, Naturstrand ist hier das falsche Wort, Natur-Badestelle trifft es besser. Es handelt sich nicht um einen weißen Sandstrand mit allem Komfort, also vom S trandkorb über gastronomische Angebote bis zu Sanitäreinrichtungen, wie ihr es aus den Nordseebädern gewohnt seid. In Hilgenriedersiel gibt’s keinen weißen Sand, keine Toiletten, nichts zu futtern und zu trinken – dafür viel Landschaft und S tille, viele Vögel und wenig Menschen. Ein Platz, wie geschaffen zum Durchatmen, Innehalten und Genießen. In Hilgenriedersiel bekommt ihr einen Eindruck, wie es bei uns an der Küste ohne die Eingriffe des Menschen aussehen würde. Unsere schönen, gepflegten Sandstrände sind nur Fake, um es mal neudeutsch zu sagen. Also nix Natur, alles nur für euren Komfort aufgespült.

H

ilgenriedersiel ist klitzeklein, kaum bekannt, eher ein Geheimtipp und liegt zwischen Norddeich und Neßmersiel. Von Dornumersiel sind es rund 13 km bis zu dem kleinen Sielort. Für die gesamte Tour solltet ihr mit Aufenthalten auf der Strecke 4 – 5 Stunden, also einen halben Tag einplanen. Ich orientiere mich an der Knotenpunktbeschilderung. Wenn ich von „KP“ schreibe, ist damit der Knotenpunkt gemeint. Entsprechende Knotenpunktkarten gibt es in den Touristinfos. Da ich eine Rundtour mache, könnt ihr überall auf der Strecke „einsteigen“. Ich starte morgens um 8:00 Uhr. Es verspricht ein heißer, sonniger Tag mit Temperaturen um 28°C zu werden. Noch sind es angenehme 21°C. Der Himmel ist tiefblau, der Nordwestwind nur ein laues Lüftchen.

Am Reethaus am Meer am KP 14 beginnt meine Tour. Rund 13 km fahre ich auf dem Deichsicherungsweg. Hier brauchts keine Karte um sich zu orientieren. Zu meiner Rechten ist der Deich, der die Richtung vorgibt. Links wechseln sich Korn-, Mais- und Kartoffelfelder ab. Dazwischen in der Ferne einige Häuser oder Bauernhöfe. Meine ständigen Begleiter sind mein Schatten auf der Straße, unzählige Schafe auf den Deichen und der Mond am Himmel – trotz der späten Stunde. Autos sind auf dem Deichsicherungsweg verboten. Sogar Hundegassigeher, Jogger und andere Radler sind noch nicht unterwegs.

Neugierde siegt! Natürlich kann ich es mir nicht verkneifen, einen Blick über den Deich zu werfen. Möglichkeiten bieten sich auf der Strecke einige. Also, Rad beiseitestellen, Deich hochklautern und – das Panorama in grün und blau genießen. Vor mir erstreckt sich das Deichvorland mit den Salzwiesen und das Wattenmeer. Die einzigen schwarz-weißen Farbtupfer bilden einige Kühe, die in den Salzwiesen grasen. Hmm, denke ich, hier kommt also das leckere Salzwiesenkalbfleisch her, dass auf keiner Speisekarte fehlen darf und eine regionale Delikatesse ist. Verschwommen kann ich die Umrisse einer der Ostfriesischen Inseln erkennen. Das wird Baltrum sein.

In der Salzwiese gibt’s nicht nur Salz!

Die Salzwiesen sind ein Lebensraum, der bis zu 250mal im Jahr von Salzwasser überflutet wird. Er ist einer der artenreichsten Lebensräume überhaupt. Unglaubliche 1.500 – 2000 Insektenarten leben hier. Davon sind 400 Arten auf die Pflanzenwelt in der Salzwiese spezialisiert. Das und viel mehr Wissenswertes über Flora und Fauna am und im Wattenmeer lese ich auf den Schautafeln, die die Nationalparkverwaltung entlang der Strecke bis Neßmersiel aufgestellt hat.

Ganz viel Gans!

Weiter geht es. Zu meinen drei Begleitern gesellen sich jetzt weitere Frühaufsteher. Die Wildgänse sind los und begrüßen mich in ihren typischen Flugformationen mit lauten Rufen am morgendlichen Himmel. Sie kommen von ihren Futterplätzen weiter binnenlands und fliegen jetzt zurück ans Wasser.

Neßmersiel in Sicht

Nach gut 9 km bin ich in Neßmersiel angelangt. Hier lohnt sich eine Stippvisite zum kleinen Fährhafen. Kurz vorm Hafen zweigt rechts ein Salzwiesenlehrpfad ab. Der Pfad durch die Salzwiese führt bis zum Wasser. Kleine Schautafeln säumen den Weg. Hier habt ihr einen herrlichen Blick auf Baltrum. Ich lasse Neßmersiel heute links liegen und fahre weiter auf dem Deichsicherungsweg in Richtung Hilgenriedersiel. Es sind noch ca. 5 km zu fahren.

Geduckt hinterm Deich

Links sehe ich in einiger Entfernung geduckt hinterm Sommerdeich rote Ziegeldächer aufblitzen. Es ist die Deichreihensiedlung am Westerdeich, eine typische Siedlungsform der Küstenmarschen. Im Zuge des Deichbaus zur Landsicherung und Landgewinnung entwickelte sich diese Siedlungsform. Die Häuser, ursprünglich nicht höher als die Deichkrone, ducken sich aneinandergereiht in den Windschatten des Deichs. Durch diese Form der Siedlung wurde das durch den Deichbau neu gewonnene Land besiedelt. Jedem

Siedler wurde ein hinter seinem Haus befindliches Stück Land zugesprochen. Häufig bewohnten Deicharbeiter diese Häuser. Sie waren unmittelbar vor Ort, falls an dem Deich Reparaturarbeiten durchzuführen waren.

Lieblingsplatz:

Mittlerweile kann ich die Skyline von Hilgenriedersiel sehen. Der steinerne Turm der ehemaligen Molkerei lugt zwischen grünen Baumkronen hervor. In Hilgenriedersiel (KP 56) angekommen, biege ich rechts ab, fahre den Deich hoch – und steige vom Rad. Der Ausblick von der Deichkrone ist herrlich. Das lange, silbrig glänzende Gras der Salzwiese wogt sacht im Wind. Die Insel Norderney mit dem markanten Leuchtturm scheint zum Greifen nah (ist auch nur ca. 4 km entfernt). Dazwischen endloses Wattenmeer. Eine Handvoll Menschen spazieren gemächlich durch die Salzwiesen. Der schmale, nur teilweise mit Schotter befestigte Weg führt mich durch das Grasmeer bis zum Wattenmeer. Hier am Ende der Salzwiesen fallen die bizarren Formen der mit zahlreichen Muscheln durchsetzten Abbruchkanten sofort ins Auge. Sie geben der Landschaft ihren ganz eigenen Charme. Gut 400 Meter ist der Strandabschnitt lang. Diesen Bereich darf man ganzjährig betreten und hier verweilen. Zeit für ein kleines Picknick! Ich suche mir ein stilles, einsames Plätzchen irgendwo im tiefen Gras, genieße die Ruhe und Weite und schaue einer Familie beim Muscheln sammeln im Watt zu.

Umweg erwünscht

Genug gechillt. Ich starte meine Rückfahrt, jetzt binnenlands. Auf der alten Hilgenrieder Dorfstraße geht’s weiter bis zum KP 68. Obwohl die Straße keinen Radweg hat, macht es Spaß hier zu radeln. Die teils noch mit rotem Klinker gepflasterte Straße ist kaum befahren und versprüht dank der schattenspendenden Bäume rechts und links ländlichen Charme. Der KP 68 liegt direkt an der vielbefahrenen Kreisstraße 210. Ein Radweg führt entlang der Kreisstraße bis Dornum. Ich möchte mir die

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freilenzen

# REPORTAGE – MARLENE HEYKEN

AU F-

KUR ZE VERSCHN PAUSE! Stille, die ich in den Salzwiesen gerade so genossen habe, noch bewahren und nehme deshalb einen 2,4 km langen Umweg gerne in Kauf. Ich biege am KP 68 nicht links ab Richtung KP 58, sondern überquere die Straße und fahre in den Kleiweg. Dem folge ich 2,4 km. Felder, Wiesen und Bauernhöfe prägen die Landschaft. Der Weg ist stellenweise nicht in allerbestem Zustand, aber trotzdem mit dem E-Bike gut zu befahren. Wer das nicht möchte, der fährt auf dem gut ausgebauten Radweg an der Kreisstraße weiter Richtung KP 58. In Westdorf, am KP 58, treffe ich wieder auf die Kreisstraße, der ich bis Nesse folge. Weit vor dem Dorf begrüßt mich die Nessmer Mühle, ein Galerieholländer aus dem 19. Jahrhundert. Mein Tipp: Wenn ihr euch für Funktechnik interessiert, besucht das „Funktechnische Museum Norddeich Radio e. V.“, das in der Mühle untergebracht ist.

Kirchen, Händler, Handwerker

Ich fahre den Radweg Richtung KP 16 bis zur St.-Marien-Kirche. Ein Blick auf die imposante, im 12. Jahrhundert aus Tuffstein gebaute Kirche lohnt sich allemal. Mit dem Pfarrhaus, dem Organistenhaus, dem externen Glockenturm und dem Friedhof steht hier der am besten erhaltene Kirchenkomplex Ostfrieslands. Die Kirche steht auf einer 5 Meter hohen Langwarft, einem künstlich aufgeschütteten Hügel, der vor dem Deichbau Menschen und Tieren Schutz vor Sturmfluten bot. Hinter der Kirche biege ich links in die Westerlohne, dann rechts auf die Hauptstraße. Hier könnt ihr sehr schön den typischen Charakter einer Langwarft erkennen. Die Hauptstraße, die über die Warftkrone führt, bildet den Mittelpunkt des Dorfes.

Die Lenzi-

Alle Häuser stehen rechts und links von ihr. Kleine Gassen, die sogenannten Lohnen, führen von der Warftsohle hoch zur Hauptstraße. Nesse entstand im 9. Jahrhundert als Handelssiedlung am Meer. Ja, ihr habt richtig gelesen. Bis Nesse reichte damals die Nordsee. Einige Jahrhunderte später prägten vor allem Handwerker das Ortsbild. Bäcker, Brauer, Schuster, Weber, Barbiere, Schneider, Schmiede, Uhrmacher … kurz gesagt, in Nesse bekam man im 18. + 19. Jahrhundert alles, was das Herz begehrte. An diese Zeit erinnern bunte Gildewappen, die an ehemaligen Handwerkerhäusern angebracht sind. Achtet darauf, wenn ihr durch den Ort schlendert.

Beine baumeln bitte!

Ich fahre jetzt wieder zurück durch die Westerlohne auf den Radweg Richtung KP 16, der sich am Ortsende von Nesse befindet. Hier biege ich links auf den Neßmergroder Weg Richtung KP 27. Rechts eröffnet sich mir der Blick auf die Gasanlandestation der Firma Gassco. Im Jahre 1994 wurde die Erdgasleitung Europipe I von Norwegen nach Deutschland verlegt. Die 620 km lange Offshore-Pipeline durchquert die Nordsee von den norwegischen Gasfeldern in südliche Richtung. Sie führt durch die Accumer Ee zwischen den Inseln Baltum und Langeoog zum Festland bis zu dieser Gasanlandestation zwischen Nesse und Dornum. Ansonsten radle ich durch eine rein bäuerliche Landschaft, fernab des Autoverkehrs. Eine ausgiebige Rast will ich mir auf der Baumelbank genehmigen. Ich freu mich jetzt richtig drauf. Es gibt nichts schöneres, als nach einer ausgiebigen Radtour die

Beine (und die Seele) baumeln zu lassen. Das bringt die müden Beine wieder auf Trab. Probiert es aus! Die Bank ist von Nesse kommend etwas versteckt in einem Nebenweg, der rechts von der Straße abzweigt. Gebt acht, und werft in die rechts abbiegenden Wege einen Blick, um die Bank zu finden.

Handy-Aktion

Mein Tipp: In Lenzi’s Tippbox versteckt sich hinter einem der vielen Tipps eine Baumelbankroute. Die Radroute führt euch durch das Dornumer Land entlang einiger Baumelbank-Standorte, die versteckt an landschaftlich reizvollen Plätzen stehen. Nach ausgiebiger Beinebaumelei fahre ich weiter über KP 18 bis KP 11 in Dornumersiel. Ich biege links in die Hafenstraße ein und habe nach wenigen Metern das Reethaus am Meer, die Start- und Zielstation meiner Rundtour erreicht.

ROUTENVERLAUF: Knotenpunkte

14 . 20 . 12 . 52 . 56 . 82 . 68 . 58 . 21 . 29 . 16 . 27 .18 . 11 . 14 Schwierigkeitsgrad: leicht Reine Fahrzeit: ca. 2 – 2,5 Stunden Distanz: 33,2 km Geschwindigkeit: Ø 19 km/H Steigungen: • 3 x den Deich hoch und runter • gut ausgebaute Radwege oder gering befahrene Nebenstraßen

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W

ENN DU EINEN LENZI IM LIEGESTUHL ERGATTERN WILLST UND EINE WOCHE AUF DEIN SMARTPHONE VERZICHTEN KANNST, DANN EMPFEHLEN WIR DIR, AN UNSERER HANDY-AKTION TEILZUNEHMEN.

Lenzi ist nämlich nicht käuflich; ihn gibt es ausschließlich als Belohnung für eine Woche Handyfrei. Frag’ direkt in den Touristinfos nach der Lenzi-Handy-Aktion.


Land & Leute

# INTERVIEW – Angie Certain-Plavenieks & Helge Plavenieks, Veranstaltungskoordinatoren & Unternehmer in Dornum

bewegung bleiben

immer in

dornum – im mittelalter residierten hier die häuptlinge und hinterliessen uns ein prachtvolles barockschloss , eine burg und eine kirche mit zwei einzigartigkeiten .

K

lar, dass solch prächtige Kulissen gerne für Veranstaltungen genutzt werden. Der Weihnachtsmarkt, die Ritterspiele, die Kunsttage, Lesungen, Konzerte, Kunsthandwerker- und Bauernmärkte – viele der Events sind weit über Ostfrieslands Grenzen bekannt. Das verdanken sie zu einem großen Teil Dornums historischem Ambiente. Seit 2019 sind Angie Certain-Plavenieks und Helge Plavenieks verantwortlich für die Veranstaltungskoordination in Dornum. Ich traf mich mit den beiden in der Wohnwerft, ihrem kleinen Lädchen im Herzen Dornums, in dem Angie Mode, Accessoires und Dekoartikel verkauft. FL: Eure erste Saison als Veranstaltungskoordinatoren steht unmittelbar bevor. Was sind eure Aufgaben in diesem Job? ER: Wir sind für viele Events Projektleiter und natürlich die festen Ansprechpartner für alle Beteiligten während der Veranstaltungen hier in Dornum. Wir sorgen dafür, dass alle Aktionen koordiniert ablaufen und Absprachen eingehalten werden. Wir sind stets die ersten Ansprechpartner.

FL: Damit tragt ihr einen großen Teil der Verantwortung für das Gelingen der Veranstaltungen hier in Dornum. SIE: Ja, wir müssen uns zunächst ein Bild von allem machen. Dazu gehört auch, die Aussteller der Märkte kennen zu lernen. FL: Bauern – und Kunsthandwerkermärkte, der Weihnachtsmarkt, der Laternenmarkt. Das sind einige der jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen. Habt ihr auch neue Veranstaltungen vorgesehen?

SIE: Na klar, wir haben viele Ideen, kistenweise. Und die Dornumer kommen auch mit ihren Ideen zu uns. Der Bedarf an weiteren Veranstaltungen ist auf alle Fälle da. Das sehen wir an den vielen Menschen, die zu den Veranstaltungen kommen. ER: Für dieses Jahr geht es zunächst einmal darum, die Sachen am Laufen zu halten. Man braucht eine lange Vorlaufzeit für die Organisation solcher Veranstaltungen. Es ist noch nicht einmal Ostern, und wir sitzen jetzt schon in den Planungen für den Weihnachtsmarkt am 2. und 3. Advent. FL: Warum habt ihr euch beide für diesen Job entschieden? SIE: Wir sind 2011 nach Dornum gezogen. Haben unser sicheres Leben in Düsseldorf aufgegeben, um uns hier etwas Neues aufzubauen. Und wenn man selbständig sein will, muss man kreativ sein und sich mehrere Standbeine aufbauen. FL: Das hört sich ganz schön mutig an, noch einmal neu anzufangen. Und dazu noch von einer attraktiven, lebendigen Großstadt mitten aufs platte, stille Land nach Ostfriesland … ER: (lacht) Och, ich bin gebürtiger Norderneyer, von daher ist mir Ostfriesland nicht fremd. Und Angie ist auch ein Nordlicht. Sie ist in Bremen aufgewachsen. SIE: Wir haben beide lange in Düsseldorf gelebt und gearbeitet. Helge war da bereits selbständig und ich habe bei einer amerikanischen Unternehmensberatung gearbeitet. Da musste ich nebenbei auch die internen Veranstaltungen für die Geschäftsleitung vorbereiten und durchführen – und das

weltweit. Zu der Zeit bin ich viel unterwegs gewesen. Das war natürlich spannend, bedeutete aber auch viel, viel Arbeit. Und als ich von der Firma aus nach Berlin versetzt werden sollte, wurde mir schnell klar, dass ich das nicht mehr wollte. Berlin – nein, nicht in so eine große Stadt ziehen! ER: Zwischenzeitlich hatten wir bereits die Kapitänsvilla in Dornumergrode gekauft. Das sollte später unser Alterswohnsitz werden. Bis dahin wollten wir es an Feriengäste vermieten. So war jedenfalls der Plan (schmunzelt). Tja, und dann sind wir selbst eingezogen und leben jetzt seit 2010 hier in Dornum. Nebenbei vermieten wir noch einen Teil des Hauses an Feriengäste. FL: Und wie gings dann hier weiter?

# Bietjet Platt kann ik ok proten.“ ER: Wir haben die Kulturwerft gegründet, eine Full-Service-Agentur für Veranstaltungen, Mediengestaltung und Künstlervermittlung. SIE: Und Helge hat endlich sein Talent als Solo-Musiker entdeckt, und hat sich in der Region einen Namen als Songwriter gemacht.

FL: Ja, das stimmt, man liest den Namen Helge Plavenieks oft in den Medien. Auf den Fotos bist du immer mit der Gitarre zu sehen. Seit wann spielst du schon? ER: Das begann Anfang der 90er Jahre mit „Guns N‘ Roses“. Die Hard-Rock-Band war damals berühmt. Das wollte ich auch spielen können und hab mir das Gitarre spielen selbst beigebracht. Ich habe dann in Bands gespielt. Nie alleine. Mit den Soloauftritten bin ich erst hier in Dornum angefangen. FL: Schreibst du auch eigene Songtexte? ER: Ja, schon von Anfang an. Ich konnte erst drei Akkorde, da hab ich bereits mein erstes Lied geschrieben. Erst auf Englisch, da muss man sich nicht so viele Gedanken

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über den Sinn der Texte machen. Weil die meisten es eh nicht verstehen (schmunzelt). Mittlerweile schreibe ich nur noch deutsche Texte, obwohl es schwieriger ist. FL: Wenn du die englische Sprache so gut beherrschst, wie siehts denn mit der plattdeutschen Sprache aus? Als Veranstaltungskoordinatoren habt ihr vorwiegend mit der einheimischen Bevölkerung zu tun. Und de proten meest Tied noch all Platt hier. ER: Bietjet Platt kann ik ok proten (lacht). Bei uns zuhause wurde kein Plattdeutsch gesprochen. Ich habe es von meinen Großeltern gelernt, bei denen ich als Kind viel war. Und Angie kann es zumindest verstehen. In Bremen spricht man das spitze Platt. Das ist schon ein wichtiges Thema hier und ich habe gemerkt, dass in Dornum überwiegend plattdeutsch gesprochen wird. Vor allem bei den Handwerkern. „Helge, kannst du overopt platt?“ haben die mich gleich gefragt. „Ick kann dat woll all vestaahn“, sage ich dann. Aber doch nicht alles, denn beim Aufbau des Weihnachtsmarktes am Schloss fiel ständig der Satz: „Geev mi eben en Blubber!“ Ich wusste beim besten Willen nicht, was das ist. Bis ich mitbekam, dass die damit eine Wasserwaage meinten. Blubber ist die Blase in der Waage.

# Geev mi eben en Blubber.“ FL: Ihr habt euch in den letzten Jahren einige Standbeine aufbauen können: Ferienwohnungen, Kreativagentur, Musikbusiness, Veranstaltungskoordinatoren. Jetzt sitzen wir hier in diesem schnuckeligen kleinen Laden, in dem ihr viele schöne Dinge verkauft. Ich rate mal: Standbein Nummer 5? SIE: Richtig. Seit September 2017 haben wir den Laden. Und mittlerweile ist hier auch unser Büro eingerichtet.

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ER: Tja, wir sitzen hier sozusagen im Zentrum des Geschehens, im historischen Ortskern, in dem sich die ganzen Veranstaltungen abspielen. Das ist für uns als Koordinatoren ganz praktisch. SIE: Auch die Veranstaltungsbesucher müssen an unserem Laden vorbei. Da schaut so manche Frau zum Schnüstern und Kaufen gerne mal rein. Für die Dornumer ist unser Laden ein Kommunikationszentrum geworden. Die kommen gerne zu einem Schwätzchen herein oder bringen Ideen für neue Veranstaltungen mit. Für Freunde der Livemusik machen wir in unserem kleinen Laden sogar ab und zu kleine Singer- und Songwriter-Abende. FL: Ich habe gehört, dass beim Kauf des Hauses ein Schaf im Spiel gewesen sein soll? SIE: Ja, den Laden haben wir unserem Schaf zu verdanken, dass wir uns für unser Haus in Dornumergrode zugelegt haben. FL: Aaahh, ich vermute als vierbeinigen Rasenmäher! ER: Genau. Wir hatten bereits vor Jahren ein Auge auf das Haus hier geworfen. Da sollte es schon einmal verkauft werden. Aber das hat nicht geklappt. Jetzt waren wir auf der Suche nach einem Lagerraum für Angies Einrichtungsbestände. Sie arbeitet nebenbei noch als Homestagerin … FL: Standbein Nr. 6! ER: Genau. Und da bekommt sie oftmals die Accessoires und Dekoartikel, mit denen sie die zum Verkauf stehenden Immobilien aufhübscht, von den Kunden überlassen.

Land & Leute

Mittlerweile war dafür in unserem Haus kein Platz mehr. Dem Schafhirten erzählten wir das so nebenbei. Und da fragte er uns, ob wir nicht Interesse an einem Laden in Dornum hätten, in dem wir die Artikel verkaufen könnten. Eben dieses Haus stand wieder zur Verfügung, und es gehörte seinem Vater. Eine Woche später hatten wir den Mietvertrag in der Tasche – und das Schaf im Garten! FL: Habt ihr den Entschluss, in Düsseldorf alle Brücken hinter euch abzubauen und hier neu anzufangen, nie bereut? ER: Nein, keine Sekunde. Das war die richtige Entscheidung für uns. Es ist richtig, hier haben wir ein absolut anderes, ein neues Leben. Hier hat für uns ein komplett neuer Lebensabschnitt begonnen. Es ist diese Freiheit, die wir hier haben und schätzen. Ich möchte nicht ein volles Bankkonto gegen dieses Leben eintauschen. In Düsseldorf war alles geregelt. Da wusste man jeden Monat, was man auf dem Bankkonto hatte. Hier müssen wir wirklich viel dafür tun und kreativ sein, um uns einen gewissen Lebensstandard zu erhalten. SIE: Natürlich war da zunächst auch eine große Unsicherheit da. Man muss viel Herzblut in all diese Dinge, die wir uns aufgebaut haben, einbringen, sonst läuft es nicht. Das Schönste ist: Wir machen jetzt das, was uns wirklich Spaß macht. Vorher waren wir angestellt, wir hatten unser Aufgabenfeld, dass abgearbeitet werden musste. Klar, war das auch super. Jetzt ist es anders. Für uns bedeutet dieses Leben mehr Lebensqualität. Wir leben, wo andere Urlaub machen. Darum beneiden uns vor allem unsere Gäste. FL: Angie und Helge, ich danke euch für das interessante Gespräch. Ich wünsche euch brillante Ideen für neue Events in Dornum und – wie kann es anders sein – viele weitere erfolgreiche Standbeine.

Foto NEU MS Gulfhöfe Architektur

Kontakt:

Veranstaltungskoordination Dornum Angie & Helge Plavenieks Neuhausen 11 26553 Dornum Telefon 04933 9928043

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Wollen wir nicht alle einfach nur zum Wellenrauschen einschlafen und am nächsten Morgen davon geweckt werden?!

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Land & Leute . Handwerkskunst

# REPORTAGE – IRENE STEFFENS & CLAUDIA NORDEMANN – HANDWEBERINNEN

der goldrausch

der  ostfriesen minschen, mode und maneren

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erflixt und zugenäht! Manchmal ist das so eine Sache mit dem Schreiben. Du denkst, du hast ein interessantes Thema, doch es entpuppt sich als komplizierter als gedacht. Liegt es an mangelnden Fakten, am fehlenden Fotomaterial? Es ist wohl eine Mischung aus beidem. Die Geschichte, über die ich schreiben möchte, gehört zu einem großen Teil ins Reich der Legenden. Es ist eine Zeitreise ins 15. Jahrhundert, als in Ostfriesland mächtige Familienclans, sog. Häuptlinge, herrschten. Eine schillernde Persönlichkeit dieser Zeit war eine Frau: Folkeld (auch Foelke, Folkeldis Kampana), im Volksmund „Quade (Böse) Foelke“ genannt.

Traditionelle Friesentracht

Eine Statue von ihr könnt ihr noch heute auf dem Vorplatz des Dornumer Wasserschlosses, der ehemaligen Norderburg, sehen. Um diese Burg rangt sich die Legende von Foelke. Es wird ihr vorgeworfen für mehr als einen Tod verantwortlich zu sein. Mit dem Friesenhäuptling Ocko I. tom Brok verheiratet, soll sie in schlimmster Art intrigiert haben. Das klingt nach spannendem Lesestoff. Ist es auch, aber beim Stöbern in alten Büchern schleicht sich ein ganz anderes Thema in den Vordergrund: Ich stolpere immer wieder über Begriffe wie Schersson, Pael, Esschar und Stukelband. Es ist die Kleidung der ostfriesischen Häuptlingsfrauen

in der Nähe von Dornum. Rund 20 Webstühle stehen hier, darunter alte, wertvolle Exemplare, an denen mit traditionellen Webtechniken Stoffe hergestellt werden. Der Name der Handweberei „Fiefschaft“ kommt von solch einer alten Webtechnik, bei der an einem Webstuhl mit fünf („fief“) Schäften gewebt wird.

die hier beschrieben wird. Die fasziniert mich zunächst viel mehr als die angeblichen Untaten der Foelke Kampana. Und nach meinem Abstecher in die Modewelt des 14. – 16. Jahrhunderts kann ich nur sagen: Wow, die war wahrhaft königlich! Unsere Vorfahrinnen waren prachtvoll ausgestattet!

„Wow, die waren wahrhaft königlich!“

Irene Steffens und Claudia Nordemann waren mir bei meiner Recherche behilflich. Vor rund dreißig Jahren übernahm Irene als Handwebmeisterin einen Laden in der Kirchstraße 13 in Dornum. Gemeinsam mit ihrer ersten Gesellin und heutigen Meisterin Claudia baute sie den Laden zu der Handweberei „Fiefschaft“ aus. Hier verkaufen sie neben Dekoartikeln vor allem modische Kleidung, Decken, Kissen usw. aus zum Teil handgewebten Stoffen. Spannend für mich: Die beiden sind Expertinnen in Sachen traditioneller ostfriesischer Trachten und alter Webtechniken. Für Tanzgruppen und Gästeführerinnen weben und nähen sie Kleidung nach historischen Vorbildern. Ich besuche sie in ihrer Werkstatt auf dem großen Dachboden eines Bauernhauses

„Wenn heutige Trachten angefertigt werden, sind sie eher nach den Festtrachten aus dem 18. Jahrhundert nachempfunden,“ dämpft Irene meinen Optimismus. Aus Foelke Kampanas Zeit sind keine Trachten erhalten geblieben, sondern nur alte Zeichnungen. So weiß man, dass Silber und Gold bei den Ostfriesen tatsächlich eine große Rolle gespielt haben. Angeblich, weil Karl der Große ihnen gestattete, sich von Kopf bis Fuß mit Gold zu behängen, soviel sie nur tragen konnten, und zwar ohne Steuern darauf zu zahlen. Die Ostfriesinnen ließen sich das natürlich nicht zweimal sagen. Sie wollten mit dem französischen Landadel mithalten und sich ebenso prächtig herausputzen. Und Gold floss damals über den Seehandel reichlich nach Ostfriesland.

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# REPORTAGE – IRENE STEFFENS & CLAUDIA NORDEMANN – HANDWEBERINNEN

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ie Nationalfarbe der Ostfriesinnen war Rot. Man schnitt rotes Tuch oder Leinen alle zwei Finger breit voneinander und nähte es mit groben Stichen wieder zusammen. Die Kleider sahen deshalb wie plissiert aus. Das waren einfache Kleider, die dennoch bewundernswert gut gesessen haben sollen. Aber nun wirds königlich: Von oben bis unten waren die Kleider mit silbernen, oder vergoldeten Platten benäht, die in 4, 6, 8 oder 10 Längsreihen von oben nach unten liefen. Die Platten waren rund oder viereckig, zeigten Rosen, Löwen, Schwäne oder andere Bilder als Gravierung und waren durch Kettenglieder miteinander verbunden. Diese Streifenbänder aus Gold wurden Schersson genannt. Ich kann mir die Pracht und den Goldwert dieser Scherssons kaum vorstellen. Aber es wird noch besser: Oft hatten die Kleider noch goldbeschlagene Ärmel, mehrere Reihen der Goldplatten zogen sich von oben bis zu den Händen herunter. Auch ca. sechs bis sieben schwere Goldreife mit Glöckchen an den Verschlüssen trugen sie damals gerne als Armschmuck (von oben bis unten an jedem Arm wohlgemerkt!). Zum üppigen Kopf- und Gewandschmuck gehörte damals ein breites Stirndiadem, das Pael. Es bestand aus sieben mit Edelsteinen geschmückten Goldplatten. Die einzelnen Glieder waren mit Scharnieren verbunden und schmiegten sich von der Mitte aus immer schmaler werdend um den Kopf der Trägerin. Dann gab es noch den Esschart, große runde Spangen, die die Frauen sich wie Schilde vor die Brust schnallten. Manchmal waren bis zu fünf davon zu einer Art metallenem Mieder aus Gold zusammengefügt. Aber auch die Alltagsbekleidung der Ostfriesinnen war keine gewöhnliche Tracht. Selbst zur Arbeit auf dem Feld ging man mit goldenen Schellen, Armbändern und Gürtel und legte besonders viel Wert auf seinen Haarschmuck. Der lange Zopf hinten wurde mit dem Stukelband geschmückt und verlängert: Das war eine äußerst lange

Kette, reich verziert mit Glöckchen und kleinen Schmuckblättern. Sie endete in einem auffälligen Gehänge aus silbernen und vergoldeten Kügelchen an der Hüfte.

„Stellt euch die Hochzeit vor, all die prächtigen Kleider der Frauen!“ Aufgezeichnet hat diese wundervollen Trachten Unico Manninga, ein ostfriesischer Häuptling, der um 1560 lebte. Er hat mit seinen Aufzeichnungen, so erzählt mir Irene, nicht nur das erste ostfriesische, sondern damit zugleich das erste deutsche Trachtenbuch hinterlassen. Vielleicht ahnte er damals, dass die goldenen Zeiten der Häuptlinge bald vorbei sein würden und hinterließ deshalb seine für uns heute so wertvollen Notizen. Mit dem vergehenden Reichtum der Ostfriesen wurden diese „Wertanlagen“ wohl überwiegend wieder

in klingende Münze verwandelt – oder sie wurden Opfer der schweren Sturmfluten die bis zum 16. Jahrhundert Ostfriesland immer wieder heimsuchten … Man weiß es nicht genau. Zu Foelke Kampana’s Zeit waren die großen Häuptlings-Clans mächtiger denn je. 1377 heiratete sie den Häuptling des Brokmer- und des Auricherlands Ocko I. tom Brok. Stellt euch die Hochzeit vor, all die prachtvollen Kleider der Frauen! Das Eheglück der Foelke währte jedoch nicht lange. Infolge der Auseinandersetzungen mit einem anderen einflussreichen Häuptling fiel Ocko am 7. August 1389 in Aurich einem Mordanschlag zum Opfer. Chroniken berichten, dass Foelke für den Mord an ihrem Mann Rache nahm. Sie besiegte die Feinde ihres Mannes und lies all denen, die ihr in die Hände gefallen waren (angeblich 200 Mann), den Kopf abschlagen. Damals war das nicht weiter dramatisch. Es war übliche Praxis und wurde als

Traditionelle Handwerkskunst

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verständlicher und zulässiger Akt in einer Fehde gewertet. Deshalb lautete denn auch das Urteil eines Chronisten über die derart reagierende Witwe: „se was en erbare vrowe“. Und auch andere Chronisten berichten vom Charakter der Foelke Kampana nicht, daß sie böse oder falsch, schwierig oder zornig, kurz: „quat“ gewesen sei, geschweige denn mordlüstern.

Nein, zu ihrem Namen kam Quade Foelke erst 1397 durch das wohl bekannteste – und auch literarisch verarbeitete – Familiendrama der ostfriesischen Geschichte: Foelkes Tochter Ocka war mit Lütet Attena, dem Sohn des Erbauers der Norderburg in Dornum, verheiratet. Die beiden bewohnten eine Burg in Nesse. Eine Infostele am Ortsende von Nesse verweist auf den ehemaligen Standort der Burg, wo sich ein Teil des Dramas abgespielt haben soll. Das Verhältnis zwischen dem jungen Ehepaar scheint nicht allzu gut gewesen zu sein. Und Okkas frühzeitiger und plötzlicher Tod – zu einem Zeitpunkt, als sich die Attenas und tom Broks eh als Todfeinde gegenüberstanden – mag daher von bösen Zungen ihrem Ehemann und ihrer Mutter angelastet worden sein. Denn die Legende sagt, dass Lütet seine Frau Ocka wegen Aufsässigkeit und Ehebruch ermordet habe – und zwar auf Anraten seiner Schwiegermutter! Daraufhin zog Foelke gegen die Attenas, siegte und übernahm kurzerhand die Burgen in Nesse und Dornum. Sowohl Lütet als auch sein Vater wurden auf ihren Befehl enthauptet. Mich wundert’s gerade, dass Hollywood dieses Familiendrama noch nicht entdeckt hat! Jedenfalls geht die Legende hier komplett

an der Wahrheit vorbei und diffamiert Foelke als bösartige Person. Dabei hatte sie offiziell nichts mit der Hinrichtung zu tun, wenngleich sie Einfluss genommen haben mag. Es hätte nämlich auch die Möglichkeit der Begnadigung und Verbannung gegeben. Verantwortlich für den Tod Lütets und seines Vaters war Keno, ihr erwachsener Sohn. Der nahm damals die Norderburg ein und ließ Lütet und Hero Attena im Burghof köpfen, weil sie widerrechtlich Piraten aufgenommen hatten. Weiter wird Foelke vorgeworfen, sie habe ihre beiden Neffen im Kerker elendig verhungern und ihren Stiefsohn ermorden lassen, um ihren Sohn Keno an die Macht zu bringen. Verleumdungen über Frauen waren zu der damaligen Zeit gang und gäbe. Es war eine moderate und oft angewandte Möglichkeit, sich unliebsame Frauen vom Halse zu schaffen oder in die Erbfolge einzugreifen. Und so stattete der Volksmund Foelke mit Zügen aus, die sie als grausame

M E I N E LE SETI PPS:

Tracht & Schmuck Altfrieslands nach den Darstellungen im Hausbuch des Häuptlings Unico Manninga von Dr. Johannes C. Stracke. Das historische Fachbuch, 1967 von der Ostfriesischen Landschaft herausgegeben, beschreibt genauestens das Lütetsburger Hausbuch, seine Zeichnungen, seine Entstehungsgeschichte und Urheber. Es gibt zudem eine Einordnung der Trachtensammlung in Geschichte, Kunst und Kultur.

Frau erscheinen ließen. Aber in Berichten, deren Wahrheit nicht zweifelhaft ist, kann man an ihr nur Eigenschaften nachweisen, die ihrer damaligen Zeit angehörten. Und damit genug der mittelalterlichen Vergangenheit. Lieber erzähle ich euch noch ein wenig über die Mode in Ostfriesland des 18. Jahrhunderts; denn da werde ich bei Irene und Claudia fündig.

Sehr empfehlenswert. Im Buchhandel wohl nicht mehr erhältlich, aber in der Landschaftsbibliothek in Aurich. Einige der im Artikel gezeigten Bildmotive sind dem Buch entnommen.

Foelke Kampana von Siever Johanna Meyer-Abich Band I und Band II. Das Leben der Foelke Kampana (Quade Foelke) und der Tom Broks vom Aufstieg bis zum Zerfall ihrer Herrschaft. Ein Roman zur ostfriesischen Geschichte.

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# REPORTAGE – IRENE STEFFENS & CLAUDIA NORDEMANN – HANDWEBERINNEN

Mit Kette, Schuss, Liebe & Leidenschaft Im 18. Jahrhundert sind die „goldenen“ Zeiten für die Modewelt schon lange vorbei. Sittsam und angesehen hieß jetzt dunkel und zugeknöpft. In Ostfriesland hatte die protestantische Kirche einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Veränderung der Kleidung, vor allem der Sonntagskleidung, die auch zum Kirchgang getragen wurde. Der strenge reformierte Glaube erlaubte den Frauen keine modischen Freizügigkeiten, keine fröhlichen Farben, keinen Schmuck oder sonstige Accessoires.

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agegen brachte der Kontakt der seefahrenden Bevölkerungsschicht mit anderen Kulturen im wahrsten Sinne des Wortes Licht ins Dunkel. Beliebte Mitbringsel der Seeleute für die Frauen waren zum Beispiel Seidenstoffe. Auch aus dieser Zeit gibt es nur wenige bildliche Überlieferungen der ostfriesischen Kleidermode, auf denen man sieht, dass die Frauen damals traditionelle Fiefschaftenröcke in dunkler Farbe getragen haben. „Der Stoff wurde in der sogenannten Atlasbindung gewebt. Dabei geht der Schuss (Querfaden) über vier Kettfäden (senkrechte Fäden) unter einem Kettfaden lang, und beim nächsten Schuss versetzt. Dadurch wird das Gewebe sehr dicht und haltbar. Bis zu

30 Schuss pro Zentimeter!“, erläutert mir Irene die Technik. Über dem Rock trugen die Frauen eine taillierte Jacke mit langen Schößchen. Dieser Stoff war aus bedrucktem Chintz oder Seide. „Man kann den Fiefschaften-Stoff heute nicht mehr so wie früher herstellen, weil es diese ganze „Infrastruktur“ nicht mehr gibt.“ Früher haben die Frauen die gewebten Stoffe in die Bäckereien gebracht. Dort wurde der Stoff zwischen heißen Kupferplatten gepresst und gefaltet. Nachdem der Stoff ausgekühlt war, wurde er aus den Platten entfernt. So bekam er den feinen Chintzglanz.

„Wichtig ist, dass die traditionellen Stoffe auch heute noch auf Leinenkette mit Wollschuss gewebt werden, denn früher gab es nur diese beiden Stoffe in Ostfriesland,“ erzählt Claudia.

Irene erklärt mir anhand der Daje-Tracht die damalige Mode: Der Rock war immer aus schwerem Fiefschaften oder Bajen, einem etwas leichteren Stoff. Die Jacke hatte relativ kurze Ärmel. Die waren typisch für die ostfriesische Festtagstracht. Unter der Jacke trugen die Frauen noch eine weiße Bluse. Die Ärmel dieser Bluse waren am Saum mit einer besonders wertvollen Spitze besetzt, die unbedingt aus den Jackenärmeln hervorschauen musste. Deshalb waren die Jackenärmel so kurz geschnitten. „Die Spitze gibt’s hier bei uns auch nicht mehr. Die habe ich mit intensiven Nachforschungen und viel Geld aus China bekommen“, schmunzelt Irene.

ostfriesische Tracht (Sonntagskleid), und es hat sie dafür nach Dornum in unsere Handweberei gebracht. Wir haben nach alten Vorlagen und viel Forschung ihre Vorstellung einer Sonntagstracht der Ostfriesinnen aus dem 18. Jahrhundert umgesetzt.“

Wasserschloss. Es gibt Ritterturniere, einen Handwerkermarkt (auch einen Kleiderstand mit Mittelaltermode) und ein großes Heerlager.

Mein Ausflug in die Modewelt vergangener Zeiten ist jetzt beendet. Ihr möchtet mehr über das Thema ostfriesische Mode vergangener Zeiten wissen? Oder in die Zeit der Häuptlinge eintauchen? Dann lege ich euch den Besuch des Schlossmuseums in Jever und des Historischen Museums in Aurich ans Herz. Ihr könnt auch mit Irene und Claudia in ihrem Laden „Fiefschaft“ fachsimpeln. Das Mittelalter hautnah erlebt ihr jedes Jahr im Sommer während der Ritterspiele am

Über Bluse und Jacke trugen die Frauen zusätzlich ein mit Spitze besetztes Schultertuch und zwar so, dass die sogenannte Hemdspange, der zur damaligen Zeit

Eine moderne ostfriesische Festtracht nach historischem Vorbild haben Irene und Claudia vor kurzem für Doris Voss angefertigt. Doris ist Gästeführerin in Greetsiel und spielt die Geschichte der Figur „Daje“ in einer inszenierten Kostümführung im 18. Jahrhundert nach. „Mit dem Beginn der Daje brauchte sie eine alte

„Unnerpant – Hört sich an wie untendrunter, ist aber obendrüber.“

typische ostfriesische Schmuck, zu sehen war. Über dem ganzen trugen sie noch ein „Unnerpant“. „Hört sich an wie untendrunter, ist aber obendrüber“, erklärt mir Irene. Das Unnerpant wurde aus kostbaren Seidenstoffen genäht. Je reicher die Ostfriesin war, umso kostbarer war der Stoff des Unnerpants. Die verheirateten Frauen schmückten sich zusätzlich noch mit einem Käppi.

Claudia Irene

Wichtig ist, dass die traditionellen Stoffe auch heute noch auf Leinenkette mit Wollschuss gewebt werden, denn früher gab es nur diese beiden Stoffe in Ostfriesland.“

Kontakte: HANDWEBEREI FIEFSCHAFT . Kirchstr. 13, 26553 Dornum . Telefon 04933 1572 . www.fiefschaft.de HISTORISCHES MUSEUM AURICH . Burgstr. 25, 26603 Aurich . www.museum-aurich.de SCHLOSSMUSEUM JEVER . Schloßplatz 1, 26441 Jever | www.schlossmuseum.de Doris Voss, inszenierte historische Kostümführung in Greetsiel . Telefon 04923 927 4896

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DE R NA ME I S T P R O GR A MM: E NT S PA NNT, LO C K E R , FR E C H U ND I MMER MI T DE M A NS P R U C H A N E I N P O S I T I V E S LE B E NS GE FÜ H L I S T DI E ATMOS P HÄRE.

Hafensänger sign, e d s e n r mode mit t r e i n i b m ko küche r e h c e r f lblick e s n i l e i und v

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Hafensänger

Kulinarisches im

Stammgäste werden sich noch an die alte „Strandhalle“ in Dornumersiel erinnern. Acht Jahre stand das in die Jahre gekommene Restaurant auf dem Hauptdeich am Hafen leer. Bis zwei ostfriesische Gastronomen ein Konzept entwickelten und aus dem Gebäude ein modernes Restaurant mit urbaner Strand-, Meer- und Hafenatmosphäre zauberten. Mehr als zwei Jahre bestimmten aufwendige Prüfprozesse und hohe Auflagen seitens der zuständigen Behörden den Planungsverlauf. Ich traf die beiden Gastronomen Hermann Kröger und Onno Marahrens in Dornumersiel.

FL: Hermann und Onno, ihr seid bekannte Gastronomen in Ostfriesland. Wie war euer Werdegang? Hermann: Wir sind gelernte Köche. Ich komme aus Esens und Onno aus Emden. Wir haben uns 2002 mit der Übernahme der elterlichen Betriebe selbständig gemacht. Kennengelernt haben wir uns über unsere Eltern, die miteinander sehr eng befreundet sind. Im elterlichen Betrieb habe ich das Restaurant Plietsch weiterentwickelt und mich zeitweise auf Langeoog engagiert. Und jetzt engagiere ich mich hier. Onno: Ich habe mich 2005 auch weiterentwickelt. Ich habe mittlerweile zwei Hafenhäuser, das „Landhaus“, das „Bootshaus“ und das „Feuerschiff“ in Emden. Wir sind mit Leib und Seele Gastronomen! Sonst hätten wir das Projekt hier auch nicht gemacht. Da muss man schon viel Herzblut reinstecken. FL: Wie kamt ihr dazu, die alte Strandhalle zu übernehmen? Hermann: Das Ding stand jahrelang leer. Es war beschlossen, dass es abgerissen werden sollte. Aber im Ort hat sich Widerstand geregt. Eine Gruppe engagierter Bürger hat mit der Gemeinde Dornum und der Tourismus GmbH Gespräche geführt, um den Abriss zu verhindern. Man wollte ein letztes Mal versuchen, Gastronomen für das Restaurant zu gewinnen. Es hatten sich immer mal Interessierte gemel-

det, die aber vor den gewaltigen Investitionen zurückgeschreckt sind. Zu der Gruppe engagierter Bürger gehörte auch Christoph Barre, der Geschäftsführer der Privatbrauerei Ernst Barre GmbH. Herr Barre ist ein begeisterter Fan von Dornumersiel. Also, der hatte mich angesprochen. Im ersten Moment habe ich gesagt, nee, das steht ja schon ewig leer. Bis das mal läuft … und dann ist Dornumersiel so schön ab vom Schuss (lacht). Ohne mein Wissen wurde gleichzeitig auch Onno angesprochen. Der hat genauso reagiert wie ich. Dann haben wir uns zusammengesetzt und beratschlagt. Den entscheidenden Schubs bekamen wir von einem Dornumersieler Politiker. Wir erfuhren, dass sich die Ausgangssituation zwischenzeitlich verbessert hatte. So haben wir uns dann noch einmal intensiv mit dem Projekt auseinandergesetzt. Und dann (lacht) nahm das „Unglück“ seinen Lauf. Da haben wir viel und lange geplant. 2015 sind wir angefangen. 2018 sind wir fertig geworden. FL: Was waren denn die größten Herausforderungen? Hermann: Das Gebäude befindet sich im Deichvorland, in einem Vogelschutzgebiet und in einer Weltnaturerbestätte. Drei Kriterien, die ein solches Bauvorhaben äußerst schwierig gestalten. In diesen drei Jahren wurden von den Behörden viele Auflagen erneut verschärft. Die 250 qm große Terrassenkonstruktion genehmigt zu bekommen, war am aufwendigsten. Da mussten wir aus unserer ganz normalen, bezahlbaren Terrasse hier ein Bollwerk gegen die Fluten machen. Wenn die acht Meter hohe Welle kommt, muss die ja stehen bleiben. Die Bodenverankerung musste besonders widerstandsfähig sein, um auch Sturmfluten standzuhalten. Gott sei Dank haben uns die Gemeinde und die Tourismus GmbH sehr unterstützt. Aber das hätte fast das ganze Projekt zum Scheitern gebracht. Weitere Hürden waren unter anderem eine Ausnahmegenehmigung für Barrierefreiheit, da im Gebäude kein Fahrstuhl gebaut werden kann. Ein „Landespflegerischer Begleitplan“ war notwendig, in dem ein besonderes Augenmerk auf die Flora und Fauna gelegt wurde. Als Auflage mussten wir 25 % der Glasflächen

# INTERVIEW – HERMANN KRÖGER & ONNO MARAHRENS, GASTRONOMEN

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mit Vogelschutzfolie bekleben. Selbst die Beleuchtung am und im Gebäude war ein Thema. Die Lichtstärke musste genau berechnet werden, damit die Vögel nachts keinen Schaden nehmen. Mit den ganzen Auflagen sind nicht nur der Ärger, sondern auch die Kosten gestiegen. Alleine für die Terrasse mussten wir für viel Geld Prüfstatiken berechnen lassen. Im Amt sitzt ja keiner mehr, der das berechnen kann. Tja, da musst du gewaltig aufpassen, dass das Ganze nicht aus dem Ruder läuft. Sonst sagen die Banken irgendwann: Jetzt ist Feierabend! Außerdem saß uns die Zeit im Nacken. Viele Bauarbeiten verzögerten sich, so dass die Handwerker kaum ausreichend Zeit hatten und oftmals bereits Folgeaufträge auf anderen Baustellen hatten. Man, wenn ich an den Stress denke … FL: Tja, wie sagt man so schön: Gut Ding braucht Weile oder was lange währt, wird endlich gut? Hermann: Ja, im Juli 2018 konnten wir endlich mit unserem Imbiss, der Strandbude starten. Im August haben wir das Restaurant „Hafensänger“ eröffnet. FL: Hafensänger nannte man früher die ausgemusterten Matrosen, die sich am Hafen mit dem Singen von Seemannsliedern über Wasser gehalten haben. Die waren meistens krank oder betrunken und deshalb nicht besonders angesehen … Onno: Nee, das haben wir positiver interpretiert. Wir saßen zusammen in Hermanns Restaurant „Plietsch“ in Esens. Ich habe ein Restaurant, das sich „Hafenhaus“ nennt. So kam ich irgendwie auf

den Begriff Hafensänger. Hermann fand ihn auch witzig und so sind wir beide nun die Hafensänger, die den Hafensänger betreiben. FL: Wer war für das Design im Restaurant verantwortlich? Onno: Das Design kommt von Hermann und mir. Das haben wir mehr oder weniger selbst entwickelt. Bei der Außenhülle und dem Interieur drinnen haben wir mit einem Tischler zusammengearbeitet. Mit der Verlegung der Installationsleitungen haben wir ein Architekturbüro beauftragt. Hermann: Es sollte eine moderne, maritime Gastronomie werden in den Farben der Küste. Das zarte Grün des Dünengrases, die Schlammfarben des Wattenmeers – das wollten wir mit aufnehmen, ohne dass es aufdringlich wirkt. Die bunten Farben der Strandkörbe unten am Strand spiegeln sich in den Tischen und Stühlen im Restaurant wider. Onno: Ich stöbere gerne auf Flohmärkten. Das ist mein Faible. Dort schaue ich nach hölzernen, maritimen Gegenständen. Kein Mahagoni und Messing, sondern etwas, das Wärme ausstrahlt. Was jetzt noch fehlt, sind die mit maritimen Schnitzereien verzierten Holzbalken. Die sollen ein besonderer Hingucker werden. Der Künstler Gerhard Itzinga, der bereits die Holzdalben am Wohnmobilplatz Nordseeblick geschnitzt hat, hat dafür den Auftrag bekommen. Hermann: Über die musikalische Untermalung haben wir uns auch Gedanken gemacht. Wir spielen bewusst tagsüber maritime Musik, wie z. B. Santiano und Shanties. Abends geht es mehr in den Lounge-


bereich. Da können die Gäste den Sundowner auf den Terrassen genießen. Die Sonne geht ja genau zwischen Baltrum und Langeoog unter. Unser Hafensänger ist definitiv einer der schönsten Plätze, den wir an der ostfriesischen Küste haben. Onno: Und vier Inseln! Hermann: Ja stimmt, vier Inseln können wir vom Hafensänger sehen: Norderney, Baltrum, Langeoog und die Westspitze von Spiekeroog. FL: Wie war denn der Zuspruch nach der Eröffnung? Hermann: Phänomenal! Es war ein Supererfolg. Was uns besonders beeindruckt hat, war dieser unglaubliche Zuspruch im Ort. Da war nicht ein einziger der gesagt hat: Wat’n Schiet! Ich habe den Eindruck, dass der Hafensänger, genau wie der NIVEA-Ball am Strand, ein Kultobjekt und Wahrzeichen für Dornumersiel ist. Auch die anderen Gastronomen haben mit Zuspruch reagiert. Das war schon sehr ungewöhnlich. Onno: Konkurrenz belebt ja nun auch das Geschäft. Wir sehen, dass es viele Gäste nach Dornumersiel zieht. Wenn die bemerken, dass es bei uns ausgebucht ist, gehen sie in die benachbarten Restaurants. FL: Wie viele Gäste finden im Hafensänger Platz? Hermann: 60–70 Personen oben im Restaurant, 30–40 auf der oberen Außenterrasse, unten haben wir Platz für 120 Personen. FL: Ihr fahrt ein zweigleisiges Konzept. Unten den Imbiss und oben das Restaurant. Ist auch das Angebot unterschiedlich? Onno: Ja, unten im Imbissbetrieb haben wir die Klassiker wie Fischbrötchen, Kibbelinge, Matjes und Krabbenbrot, sowie Burger, Pommes und Wurst für die Kinder. Oben machen wir Küche für den

Kenner von guter Kost. Die Renner sind Pannfisch und Lammrücken. Burger gehen auch immer. Im Sommer wird viel Salat gegessen. In der Strandbude laufen natürlich die Pommes und Softeis für die Kinder wie geschnitten Brot. FL: Wie sieht es mit besonderen Angeboten aus? Onno: Die haben wir vor allem im Winter. Wir hatten im letzten Winter eine Krimilesung, einen Frank-Sinatra-Abend und Grünkohlessen. Unser Angebot „Vier Männer von der Küste“ kam besonders gut an. Da haben wir mit vier Köchen ein Menü gekocht. Jeder hat eine andere Speise des Menüs zubereitet. Vielleicht kommt diesen Winter noch ein Whiskey- oder Gin-Tasting dazu. Jedenfalls wollen wir das Angebot im Winter weiter ausbauen und versuchen, drei bis vier Events pro Monat durchzuführen. Hermann: Genau – im Winter machen wir Programm und im Sommer müssen wir arbeiten (schmunzelt). Onno: Wir hatten in diesem Sommer an einem Samstagabend einen DJ engagiert. Das wollen wir für die Zukunft abends stärker etablieren und dann von 19:00 – 22:00 Uhr chillige Musik auf der Terrasse anbieten. Dazu tanzen im Sonnenuntergang … Den Platz haben wir ja. Mal schauen, so geht es Schritt für Schritt weiter. FL: Was hat euch bislang am meisten Spaß gemacht? Hermann: Das der Winter so toll gelaufen ist. Damit haben wir nicht gerechnet. Und natürlich der Zuspruch von den Einheimischen, das Vorschuß-Vertrauen von Anfang an. FL: Hermann und Onno ich danke euch für das interessante Gespräch.

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nirgends strahlt der himmel so schön grau wie im norden.


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# INTERVIEW – RALF VAN OSTEN

Wie groß und wie schwer sind die OffshoreWindenergieanlagen? Die Dimensionen von Offshore-Windenergieanlagen übertreffen alles, was man aus der Onshore-Windindustrie kennt. Die Windkraftanlagen von Alpha Ventus haben einen Rotordurchmesser von bis zu 125 Metern und eine Gesamthöhe von mehr als 170 Metern über dem Meeresgrund (zum Vergleich:

FISCHER IM DIENST DER WISSENSCHAFT

Das zurzeit größte Passagierflugzeug der Welt, der Airbus A380, ist rund 72 Meter lang, rund 24 Meter hoch und hat eine Spannweite von rund 80 Metern). Die Anlagen stehen in einer Wassertiefe von 30 Metern auf 45 Meter hohen und mindestens 700 Tonnen schweren Fundamenten. Allein die Gondel in 90 Metern Höhe wiegt, je nach Hersteller, zwischen 300 und 400 Tonnen. Andere Offshore-Windkraftwerkprojekte stehen teilweise in bis zu 40 Metern Wassertiefe auf 900 Tonnen schweren Fundamenten.

SEIT 42 JAHREN IST RALF VAN OSTEN FISCHER. SEIN KUTTER „KOMET“ LIEGT IM HAFEN DORNUMERSIEL. WENN ER RAUSFÄHRT AUF DIE NORDSEE, DANN NICHT NUR UM KRABBEN ZU FISCHEN. DER KAPITÄN HAT SICH EIN WEITERES WIRTSCHAFTLICHES STANDBEIN GESCHAFFEN. SEIT RUND 20 JAHREN IST SEIN KUTTER „KOMET“ AUCH FÜR DIE WISSENSCHAFT IM EINSATZ.

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Standort in der Nordsee – 45 km nördlich von Borkum Der Standort von Alpha Ventus befindet sich ca. 45 km nördlich der Insel Borkum.

„ FL: Ralf, du bietest deinen Kutter für Forschungsfahrten an. Wie kam es dazu? Ralf: Das war Anfang der 90er Jahre, als die Firma Statoil die Gaspipeline Euopipe durch das Wattenmeer verlegen wollte. Da waren schon vor dem Bau wissenschaftliche Forschungsarbeiten nötig. FL: Statoil – Europipe. Das sind für mich böhmische Dörfer. Du kannst mir das bestimmt erklären. R: Die Europipe I ist eine Erdgas-Pipeline in der Nordsee. Mittlerweile gibt es auch schon die Europipe II. Die verbinden die norwegische Gasplattform Draupner mit dem deutschen Festland. Das Gas wird in Cankebeer zwischen Dornum und Nesse angelandet. Wenn du von Dornum nach Nesse fährst, kannst du rechterhand die Gasempfangsstation gut sehen. Die Betreiber sind die norwegischen Firmen GASSCO und Statoil. Statoil hat uns damals gefragt, ob wir mit den Biologen rausfahren können.

Insgesamt 12 Windkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils 5 MW wurden errichtet, sodass sich eine kumulierte

Park-Gesamt-

leistung von 60 MW ergibt. Von 2011 bis 2014 hat der Windpark knapp 1 Milliarde kWh Strom erzeugt. Die durchschnittliche jährliche Stromproduktion liegt bei knapp 250 Mio. kWh und übersteigt die Prognosen um etwa sieben Prozent.

Die Erdgaspipeline quert auf dem Weg von den Gasfeldern in der Nordsee vor Norwegen zur Deutschen Küste den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Aus Gründen des Naturschutzes wurde vom Festland aus, unter dem trockenfallenden Watt hindurch, ein Tunnel mit 3,8 m Durchmesser über 2,5 km zu einem Zielschacht zwischen den Inseln Baltrum und Langeoog vorgepresst. Damals haben auch Fischer gegen dieses Projekt geklagt, weil sie befürchteten, dass durch die Untertunnelung das Ökosystem im Wattenmeer kaputtgeht und die Fischbestände zurückgehen. Deshalb wurden damals über Jahre umfangreiche Forschungsarbeiten gemacht, um die Auswirkungen der Pipelineverlegung auf die Tierwelt in der Nordsee zu bewerten. Wir haben fast drei Jahre die Untersuchungen mitgemacht. Das hat sich bei den Forschungsinstituten herumgesprochen. So kamen mit der Zeit weitere Institutionen und Forschungseinrichtungen auf uns zu, für die wir gefahren sind.

FL: Hattet ihr noch mehr solcher „Großaufträge“? R: Ja, 2005 haben wir Forschungsfahrten für „Alpha Ventus“ durchgeführt. FL: „Alpha Ventus“? Noch nie gehört! R: Das war der erste Offshore-Windpark mit 12 Windkraftanlagen, der ca. 45 km vor Borkum gebaut werden sollte. Die Wassertiefen betragen dort, je nach Tide, etwa 27–30 Meter. „Alpha Ventus“ war als Testanlage für die Offshore-Nutzung von Windenergie geplant. 2008 haben sie die Plattform „Alpha Ventus“ mit der Umspannanlage gebaut und 2010 wurde der Windpark offiziell in Betrieb genommen.

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Na ja, jedenfalls ist das BSH (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie) auf uns zugekommen, ob wir die Biologen rausfahren könnten. Das BSH koordiniert die ökologische Begleitforschung und ist verantwortlich für den Messservice in den Testfeldern. Die Lebendfauna und alles, was im Boden sitzt, sollte untersucht werden. Da haben wir natürlich zugesagt. Fünf Jahre dauerten die Untersuchungen. Vor Baubeginn, bei Baubeginn und nach Fertigstellung des Parks. Sie wollten sehen, ob sich dort etwas verändert, ob Fische wegbleiben, wiederkommen usw. Die wollten natürlich auch Erfahrungen und Erkenntnisse gewinnen für den Bau und Betrieb weiterer Offshore-Windparks. F. Und was haben die Untersuchungen ergeben? Bekommt ihr das auf euren Fahrten mit? R: Nein, die Wissenschaftler holen nur die Proben raus. Die werden dann in den Forschungslabors der Institute untersucht und ausgewertet. Aber wir sehen ja beim Fang was rausgeholt wird. Bei „Alpha Ventus“ hat sich herausgestellt, dass es keine Auswirkungen auf die Anzahl der Tiere hat. Im Gegenteil! Es gibt viel Plankton, viele Krebse, die Kleintiere haben sich vermehrt. An den Pylonen setzen sich Miesmuscheln fest. Hummer, Plattfische und Kabeljau treten vermehrt auf. Zusätzliche Fischarten wie Makrele, Leierfisch und Seebull haben sich angesiedelt. Die befürchtete Verödung der Fauna ist nicht eingetreten und die Artenvielfalt ist gestiegen. In den Windparks jagen sogar Seehunde. Die halten sich zwischen den Pylonen auf. (Lacht) Wenn wir fischen, schwimmen die hübsch hinter unseren Netzen her und fangen dass, was aus den Netzen entwischt.

FL: Dann kann man zusammenfassend sagen, dass die OffshoreWindparks den Fischen nicht unbedingt schaden, sondern teilweise sogar positive Auswirkungen haben. R: Ja, jedenfalls waren die Forschungsergebnisse der Start für weitere OffshoreWindparks. FL: Wie viele Windparks gibt es denn mittlerweile? R: Nur die deutschen Windparke? Hach, das sind über tausend Windkraftanlagen, die in der Nordsee stehen. Das ist gigantisch. F. Ist das nicht unheimlich, wenn ihr mit eurem kleinen Kutter im Windpark fahrt? R: Ja, wir fahren bis 50 Meter an die Anlagen ran und machen die Untersuchungen direkt an den Pylonen. Dann sind wir ganz klein, wenn wir da unten sind. FL: Mich wunderts, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, Ausflugsfahrten zu den OffshoreWindparks anzubieten. Wir haben hier eine begehbare Windkraftanlage, die man besichtigen kann. Die Führung ist ein Renner. Das wäre doch mal was! Eine begehbare Offshore-Windkraftanlage! R: (Lacht). Ja das wäre eine Attraktion. Aber da kommt ihr nicht hin. In den Windparks ist jeder Schiffsverkehr verboten. Da darf auch nicht gefischt werden. Das wird dort alles streng überwacht. Außerdem ist die Entfernung zu groß. Man ist mit dem Schiff zu lange unterwegs. FL: Wie lange dauern diese Forschungsfahrten? R: Das kommt auf den Fischbestand an. Manchmal drei, manchmal vier Tage.

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FL: Bekommt ihr vorgegeben, wo ihr fahren müsst, um die Fische zu fangen? R: Ja, wir bekommen bestimmte Punkte vorgegeben. Die Punkte verbinden wir und erhalten unsere sogenannten „Schleppstriche“, über die wir die Schleppnetze setzen. Die Schleppstriche sind immer gleich, sonst können die ja keine Vergleiche anstellen. FL: Die Fische holt ihr mit dem Netz raus. Aber wie entnehmt ihr die Bodenproben aus dem Wasser? R: Wir haben einen sogenannten van Veen-Backengreifer, mit dem wir Sediment, also Sand, aus dem Boden holen. Der Inhalt des Greifers wird auf einen Quadratmeter hochgerechnet. Dann wird der Inhalt ausgesiebt. Der Sand, und alles was über einen Millimeter groß ist, wird mitgenommen und untersucht.


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Wassertemperaturmessungen bestätigt, dass das Wasser der Nordsee mittlerweile zu warm ist. Darauf reagieren die Fische sehr empfindlich. Das Wasser braucht nur 1-2 Grad wärmer sein, dann suchen sich die Fische wieder tieferes, kälteres Wasser. Unsere Seezungen haben wir immer hier an den Küsten gefischt. Die sind mit einem Mal ausgeblieben. Die Holländer mit ihren großen Schiffen haben hier auch viel weggefischt. Deren Schiffe haben eine viel größere Motorleistung. Irgendwann hat sich das für uns nicht mehr gelohnt. Deshalb sind wir auf Krabben gegangen.

FL: Musstet ihr euren Kutter für die Forschungsfahrten umrüsten? R: Ja, wir mussten den Sicherheitsstandard hochschrauben. Wir müssen fast alles doppelt haben. Jedes Jahr wird das überprüft, wie beim TÜV. Nur das der bei unseren Kuttern alle fünf Jahre ist. Aber ohne diese jährliche Überprüfung darf ich die Forschungsfahrten nicht durchführen. FL: Seid ihr das ganze Jahr für die Forschung unterwegs? R: Nein, nur im Frühjahr und Herbst. FL: Aha, und im Sommer geht ihr dann auf Fischfang? R: Fischfang machen wir nicht mehr. Seit ungefähr 10 Jahren fahren wir nur noch auf Krabben. Die Fische kommen nicht mehr ausreichend an die Küste. Unser Fahrgebiet ist bis 25/30 Meilen vor den Inseln. FL: Warum kommen die Fische nicht mehr ausreichend an die Küste? R: Wir haben mit den Biologen auch darüber gesprochen. Und die haben anhand ihrer

FL: Macht sich die Erwärmung der Nordsee noch anders bemerkbar? R: Ja, wir haben mehr Warmwasserfische, z. B. Wolfsbarsche. Die kann man jetzt hinter den Inseln angeln. Die gab es hier früher nicht. FL: Ihr seid gerade mit eurem Kutter im Hafen eingefahren. Habt ihr Krabben gefangen? R: Nein. Im Moment dürfen wir keine Krabben fangen, bzw. dürfen keine anlanden.

Letztes Jahr wurden aufgrund des warmen Frühjahrs und Sommers so viele Krabben gefangen, dass der Händler seine Lager noch bis September mit Frostware vom letzten Jahr gefüllt hat. Er nimmt zwar noch kleine Mengen an; denn ansonsten hätten wir gar keine Einkommen mehr. Die Krabben sind immer noch die Haupteinnahmequelle für uns. FL: Aber gibt es denn nur einen Händler, der euch die Ware abnimmt? R: Eigentlich gibt es nur zwei, das sind Holländer. In Deutschland gibt es gar keine Händler. FL: Warum ist das so? R: Wir sind da nicht mit groß geworden. Die Holländer waren uns immer 10 Jahre voraus. Wenn wir hier zu viel Fisch angelandet hatten, dann wurden wir das aufgrund fehlender Märkte nicht los. Die nächsten Märkte sind in Cuxhaven und Bremerhaven. Das hat sich für unseren regionalen Händler nicht ausbezahlt. In Holland gibt es einfach viel mehr Märkte, wo man die Ware los wird. FL: Wohin werden die Krabben gebracht, wenn sie hier im Hafen angelandet werden? R: Die werden in Neuharlingersiel noch gesiebt und verpackt, und dann werden sie quer durch Europa zum Puhlen nach Marokko gekarrt. In Spanien auf der Schiffsüberfahrt nach Marokko werden die Krabben umgeladen. Da kommt von Marokko ein LKW mit Fleisch. Und dann wird getauscht. Wir das Fleisch und die Marokkaner die Krabben. Auf dem Weg zurück nach Deutschland läuft das genauso, nur umgekehrt. Das ist ein Kreislauf. Die Krabben sind schon ein paar Tage unterwegs. Natürlich sind die gefrostet und der Geschmack leidet darunter.

FL: Wie lange seid ihr unterwegs, wenn ihr auf Krabbenfang geht? R: Das ist unterschiedlich, wenn es viele Krabben gibt, ist man innerhalb 36 Stunden damit durch. Sonst kann man auch mal 72 Stunden unterwegs sein. Länger sollte man mit den Krabben nicht fahren, auch wenn sie an Bord bereits gekocht werden. Meistens fahren wir von montags bis mittwochs raus. FL: Kann man Krabben direkt vom Kutter kaufen? R: Ja, natürlich. Wenn wir die Ware löschen, kann man auch frische Krabben bei uns kaufen. Wir dürfen 20–30 kg privat verkaufen. FL: Ist die Arbeit an Bord beim Krabbenfang anstrengender als bei den Forschungsfahrten? R: Nee, heute nicht mehr. Wir haben ja die Kochstraßen. An Deck ist die Arbeit in den letzten 10 Jahren schon leichter geworden. Früher waren wir zu dritt. Jetzt sind wir nur

noch zu zweit. Wir schlafen zwischendurch. Wenn wir 70 Stunden unterwegs sind, machen wir „Hols“ von 3 Stunden. Ja, ja, ich sehe es an deinem fragenden Blick, du weißt nicht, was ein Hol ist! (lacht) Also als Hol bezeichnet man in der Fischerei den einzelnen Fang. Das Wort leitet sich ab vom Einholen der Netze. Nach dem Hol haben wir eine Stunde Arbeit. In den nächsten zwei Stunden legt sich im Wechsel immer einer von uns schlafen. Die Maschine läuft immer, und die Netze sind immer unten. Dazwischen machen wir im Wechsel Pause und schlafen. Auf den Forschungsschiffen haben wir Abendruhe, weil die Biologen nur über Tag ihre acht Stunden arbeiten. Wir dürfen uns abends, sobald es dunkel wird, auch nicht in den Windparks aufhalten. FL: Was war denn dein lustigstes Erlebnis auf See?auf See? R: Als wir vor ein paar Jahren mitten im Sommer den Tornado hatten. Wir waren unter Langeoog fischen. Da war ein älterer Herr mit dem Segelboot unterwegs. Der hatte volle Segel gesetzt. Und wir wussten, da kommt was! Es war plötzlich pickedunkel. Ich dachte, hoffentlich holt der die Segel rein. Wir sahen schon die dunklen Wolken ankommen. Nach dem Tornado habe ich nach dem Segler Ausschau gehalten. Sein Boot war gekentert, und er klammerte sich oben am Kiel fest. Der gute Mann hatte nichts an. (lacht) Den haben wir nackig rausgeholt. Das war ihm sehr peinlich. Er erzählte uns, dass er auf seinem Segler immer nackig herumläuft. Das ist Freiheit für ihn. Er meinte, dass ihm das jetzt aber doch zu denken gäbe. Sein Boot konnte er zwei Tage später in Norddeich abholen. Das hat der Küstenschutz abgeschleppt. Er hat uns

ein paar Tage später besucht und sich bedankt. Das sei seine letzte Fahrt gewesen. Der Schock saß doch tief. FL: Ich habe gehört, dass du deinen Beruf an den Nagel hängst? R: Ja, Ende des Jahres höre ich auf. Ich war 42 Jahre auf See. Das ist genug. Jetzt freu ich mich auf den neuen Lebensabschnitt, und ich werde bestimmt nicht rumsitzen. Meine Familie meint ja, ich halte es ohne Schiff nicht aus … (schmunzelt). FL: Was macht dein Decksmann Theo Immen, wenn du in Rente gehst? R: Der geht mit in Rente (lacht). Theo war schon immer auf dem Schiff, seitdem es gebaut wurde. Wir haben uns damals, als es um den Kauf des Schiffes ging, gesagt: Wenn du das Schiff kaufst, bleib ich bei dir, und wenn ich das Schiff kaufe, bleibst du bei mir. Seit 1983 bin ich mit ihm auf dem Schiff. Wir sind ein eingeschweißtes Team. Das läuft! FL: Ralf, ich bedanke mich für das Gespräch und wünsche dir und deinem Decksmann Theo, dass immer eine frische Brise durch eure baldige Rentenzeit weht!

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...

und immer leuc h t e t g e r ade

irgendwo am himmel e in r eg enbo g en für dic h ... 107


# SPIELEND ZUM FREILENZURLAUB

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Im Dornumerland fängt das Freilenzen schon beim Buchen an. Dafür sorgen wir, deine Reiseexperten in der Zimmervermittlung und Touristinformation in Dornumersiel.

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// Schnack mit uns!

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DORNUMERSIEL

WESTERBUR OSTERBUR MIDDELSBUR

DORNUMERGRODE

ROGGENSTEDE

DORNUM SCHWITTERSUM WESTERACCUM

NESSE NEßMERGRODE WESTDORF OSTDORF

Wenn es um deine Urlaubsplanung vor Ort geht, sind wir dir in unseren Touristinformationen in Dornumersiel und Neßmersiel auch gerne persönlich behilflich, egal ob es um ein Ticket für eine Schiffsfahrt geht, ob du einen Strandkorb buchen möchtest oder Ausflüge in die nähere Umgebung planst.

// Zimmervermittlung & Touristinformation Tourismus GmbH Gemeinde Dornum Hafenstr. 3 . 26553 Dornum – Dornumersiel info@dornumerland.de

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Service

# DORNUMERLAND – IM ÜBERBLICK

DORNUMERLAND DORNUMERSIEL Der Strand, Kutter- und Yachthafen und der SeeparkWest am idyllischen Mahlbusen prägen das Nordseebad. Hier ist alles bequem fußläufig erreichbar: Restaurants, ein Supermarkt, ein Kurzentrum mit Badearzt, Fahrradverleihe und Angelmöglichkeiten.

L a ng e o o g

// Entfernung zum Strand: ca. 0,5–1,5 km

BALTRUM NORDERNEY

N OR DS E E

U NE SCO W E LTN AT UR E R BE WAT T E N M E E R

DORNUMERGRODE

NESSE, NEßMERGRODE, WESTDORF, OSTDORF

Das ruhige Dorf liegt an der Störtebekerstraße, der „grünen Küstenstraße“. Stattliche Bauernhöfe und Ferienhäuser prägen das Ortsbild.

Das beschauliche Dorf Nesse war früher eine bedeutende friesische Handelsniederlassung direkt am Meer. Davon zeugen die vielen Gildewappen an den Häusern. In Nesse steht der einzige vollständig erhaltene Kirchenkomplex Ostfrieslands.

// Entfernung zum Strand: ca. 3 km

WESTERBUR, OSTERBUR, MIDDELSBUR

Neßm ersie l

N e ß m e rg rode

Do r num e rg ro de

D o r numer s iel M idde l s bur

Ness e Ostdorf

Osterbu r

D o r num

We s te r bur We s te r acc um

We s t d o rf Ro g g e ns te de Sc hw itte r s um

Nicht nur das Land, sondern auch die Leute kennenlernen: beim gemeinsamen Grillen, auf organisierten Radtouren oder beim Boßeln – dem Traditionssport der Ostfriesen. In den drei verträumten Dörfern wird ostfriesische Gastfreundschaft gelebt. Es gibt ein Backstübchen, Café, Kiosk, eine Skater-Bahn und einen Spiel- und Bolzplatz für die Kids.

// Entfernung zum Strand: ca. 3–5 km

NEßMERSIEL Besonders bei Familien beliebter Küstenbadeort. Fährhafen nach Baltrum und Ausgangspunkt zahlreicher Wattwanderungen zu den Inseln. Hundebesitzer freuen sich über den kleinen Hundestrand (Leinenpflicht) mit Hundespielplatz und Auslaufwiese. Restaurants, ein saisonaler Supermarkt, Fahrradverleihe und Angelmöglichkeiten.

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// Entfernung zum Strand: ca. 1–3 km

ROGGENSTEDE Imposante Bauernhöfe, ländliche Stille und Zurückgezogenheit prägen das urwüchsige Dorf Roggenstede. Und um die Urlaubsgäste wird sich gekümmert, ob beim Osterfeuer, Mai-, Pfingst- und Boßelfest oder bei gemütlichen Grillabenden.

// Entfernung zum Strand: ca. 8 km

DORNUM, SCHWITTERSUM, WESTERACCUM

HIER GIBT’S WAT(T) ZU ENTDECKEN

// Entfernung zum Strand: ca. 5–8 km

Orte mit Geschichte, in denen Kultur-Schatzsucher schnell fündig werden. So hast du die Wahl zwischen zwei sehr beeindruckenden „Herrlichkeitskirchen“ und einer schönen Seefahrerkirche. Dornum liegt im Herzen der gleichnamigen Gemeinde mit Einkaufsmärkten, Bäckerei, Ärzten, Apotheke, kleinen Kunsthandwerkerläden und Restaurants.

// Entfernung zum Strand: ca. 5–7 km

14 ORTSTE I LE PRÄGE N DORN U M! Die Urlaubsgemeinde Dornum ist wie ein Puzzle: Erst das Zusammensetzen der Einzelteile macht aus Umrissen ein Bild.


Freilenzen

gemütlich freilenzen – ein weiterer tag würde diesem wochenende so richtig gut tun! 113

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# HERAUSGEBER Tourismus GmbH Gemeinde Dornum Geschäftsführer: Rolf Kopper Hafenstraße 3 26553 Dornum – Nordseebad Dornumersiel info@dornumerland.de www.dornumerland.de

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# KONZEPTION UND GESTALTUNG goldbutt communication gmbh Geschäftsführerin: Christiane Ladwig Heintzestraße 15, 24582 Bordesholm info@goldbutt.de www.goldbutt.de

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Anreisemöglichkeiten Per Bahn: » Züge fahren bis Norden/Norddeich und Esens » Ab Norden/Norddeich und Esens stehen Bäderbusse zur Verfügung » Für die Anreise mit dem Zug empfehlen wir dir, die lückenlose Wegbeschreibung der Haus-zu-Haus-Reiseauskunft der Deutschen Bahn (reiseauskunft.bahn.de) zu nutzen. Per Auto: » Die A 31 bis Emden, dann B 210 über Aurich » Die A 29 bis Wilhelmshaven, dann die B 210 über Jever / Wittmund » Von der A 1 kommend auf die A 28 Richtung Oldenburg / Leer, Abfahrt Filsum, dann B 72 über Hesel /Aurich

# MITARBEITER DIESER AUSGABE Chefredaktion: Marlene Heyken (verantwortlich für den redaktionellen Inhalt) Redaktionsleitung: Christiane Ladwig Art Direction: Miriam Trapp Chef vom Dienst: Rolf Kopper Chefreporterin: Marlene Heyken Text: Marlene Heyken, Miriam Trapp, Christiane Ladwig Layout: Miriam Trapp, Christiane Ladwig Bildbearbeitung: Kerstin Greshake # FOTOGRAFIE Lars Wehrmann/larswehrmann.de Ausnahmen: Martin Stöver/stoeverfotografie.de (S. 2, 3o., 4, 6, 42, 68, 81), Tourismus GmbH Gemeinde Dornum/Marlene Heyken (4, 22, 24, 25, 28, 29, 30, 31, 33, 44, 50, 51, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 69, 76, 77, 78, 79, 80, 81, 83, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 106, 115), Seehundaufzuchtstation Norddeich (28, 30), Jessica Supthut (32), Patrick Thömke (38), Babett Ehrt/lichtbildwerkstatt aurich (4, 44, 68), Chris Wolff (22, 44, 46, 47, 66), Marco Assing (52, 54-56), Fogelvrei Produktionen (68, 69), Doris Voss (86), Ralf van Osten (103), Thomas Hellmann (69); Seite 22/23: René Nüßgen, Patricia Ulrich, Nina van Osten, Claudia Koch, Petra Brömme, Christiane Rosenboom, Sascia de Wall, Nicole & Oliver Schmidt, Christiane Lada, Daniela Gibbert, Carsten Heuner; stock.adobe.com: ©Zai Aragon (18), ©Leonid (44), , ©bilderstoeckchen (48), SUVOROV ALEKSEY (58); Fotolia: @Floydine (37), ©olgakibec (50), ©John Smith (55), @stillfx (60), ©tunedin (63), ©Kzenon (76), superelaks (100) Titelfoto: Lars Wehrmann # ILLUSTRATION Miriam Trapp, Gerrit Hansen/ohneKopf (Lenzi-Socke); stock.adobe.com ;© Sophie McAulay (87), ©lian_2011 (91), ©ylivdesign (13), ©lynea (66), Totenkopf © Maria Skrigan (71), © alhontess (75), ©Rawpixel.com (6), catherinecml (14), ©ozzi (26), ©ilolab (20), @lynea (37), @Olga (41), @ddok (44), ©boomingpie; ©cat_arch_angel (50), ©Igorrita (53), ©Philipp Hebold (55), @Somjai Jaithieng (58), @ DesignerVectoros (59), @Natalka Dmitrova (60), @ DesignerVectoros (63), ©zizar2002 (68), ©berdsigns (74), ©Kate Macate (77), © Sophie McAulay (87), lian_2011 (93), Paul (106), tairygreene (109) # PRODUKTION Abwicklung: Kreativ Druck und Medienagentur GmbH Druck: printall-druck.de

Lieblingsplätze Ute

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Ich bin sehr gerne am Wasse r, und so zieht es mich auch immer wieder zum Beobachtungsturm in Neßmersiel. Und das nicht nur, wenn die Zugvögel bei uns Rast machen. Vom Turm hat man einen wundervollen Rundumblick auf Salzwi esen, Deich, Hafen und Wattenmeer. Für mich ein Ort, an dem man den Alltagsstre ss vergessen und ganz bei sich sein kann.

Marion

Inliner an und los geht’s! Es ist einfach herrlich, unterhalb des Deiches entlang zu düsen, die Ruhe zu genießen, den Fahrtwind im Gesicht zu spüren und dabei die Seeluft oder den Duft des Wattenmeeres (je nachdem ob Ebbe oder Flut) zu erleben.

Sophia

Freilenzen bedeutet für mich, sich bei schönem Wetter und einem guten Buch in den Seepark oder an den Deich zu setzen. Die freie Zeit zu genießen, dem Kreischen der Möwen zuzuhören und dabei alle anderen Gedanken zu vergessen.

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L ina

rung spanddämme e b A i e b l TiefenSchon ma t wirkliche is s a D ? n ese zieren gew ng pur. u n n r oder am entspa der Felde g n a tl n e auch ein Egal, ob atur (und N d n u e h ht dann Strand, Ru enießen ge g ) n e b e L as bisschen d rochen! ch – versp fa in ganz e


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Ruhe kommen lässt.

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Wir sehen uns im Dornumerland.

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Freilenzen pur Die Seele baumeln lassen, die Natur genießen und einfach mal abschalten. Genau so soll es sein. Zum perfekten Glück gehört nur noch die passende Unterkunft. Und die gibt es bei uns für jeden Geschmack. Egal ob Traumhaus, modernes Appartement, gediegenes Hotel oder eine verträumte Wohnung auf dem Ferienhof – deine Gastgeber heißen dich herzlich willkommen!

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Mein Urlaub mit Service

Bei uns fängt das Freilenzen schon beim Buchen an. Dafür sorgen wir mit unserem besonderen Service!

So mok wi dat – ihr wählt, wir buchen! Kein Suchen und Rätseln mehr, wenn es um euren Urlaub geht. Ihr könnt eure Quartiere direkt über unsere Buchungszentrale buchen. Wir sind Profis und kennen die Region wie unsere eigene Westentasche. Ganz bequem senden wir euch freie Unterkünfte per Mail, Fax oder Post zu und ihr findet das richtige Kurzzeit-Zuhause für die schönste Zeit des Jahres. Wir übernehmen gerne die Buchung für euch – ohne Warten und Buchungskosten. Einfach unsere kostenfreie Buchungshotline wählen: Telefon 04933 911191 oder eine Anfrage an info@dornum.de senden.

Online-Buchung Unser Online-Buchungssystem unterstützt euch bei der Suche nach der optimalen Unterkunft. Alle unsere Übernachtungsbetriebe auf www.dornum.de sind direkt online buchbar: Lieblingsgastgeber aussuchen, Adressdaten eingeben und die Traum-Unterkunft ohne Buchungsgebühr zum besten Preis buchen – kinderleicht!

Villa gebucht – Wohnklo bekommen? Alle unsere Quartiere, die über unseren Buchungsservice angeboten werden, sind von uns auch persönlich geprüft. Ihr könnt euch darauf verlassen, dass ihr keine böse Überraschung bei eurer Unterkunft erlebt. Und sollte es doch Grund zur Beanstandung geben, sind wir euch gerne behilflich.

Schnackt mit uns! Nicht nur bei der Beratung und Suche eures Urlaubsquartiers sind wir behilflich. Ihr braucht eine Fahrradkarte oder einen Angelschein? Möchtet ihr einen Ausflug planen und braucht ein paar Ideen? Besucht uns in den Touristinformationen in Dornumersiel und Neßmersiel. Wir helfen gerne weiter!

Touristinformation & Buchungszentrale Dornumersiel Reethaus am Meer Hafenstraße 3, 26553 Dornum-Dornumersiel Tel. 04933-91110, info@dornum.de

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Ihr habt eure Wunschunterkunft gefunden? Dann ruft uns an und ihr stäerhaltet umgehend eine Buchungsbe ktigung, gerne auch mit einer Reiserüc trittsversicherung.

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Appartements Unsere Appartements (30 – 40 qm) sind die idealen Unterkünfte für Kurzentschlossene, Paare oder Aktivurlauber. Sie liegen zentral in Dornumersiel an einem idyllischen Kanal. Viele Appartements verwöhnen euch mit einem Blick auf Felder und unsere wunderschöne Landschaft. Sie sind für 2 Personen ausgestattet und verfügen über 1 Schlafzimmer, Wohnküche, DU/WC, Balkon oder Terrasse.

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Preise Appartements Wintersaison 34– 80 Euro Zwischensaison 35 – 80 Euro Feriensaison 36 – 85 Euro Hochsaison 39 – 85 Euro Preise pro Nacht, inkl. Endreinigung und MwSt.

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Ferienwohnungen Legt ihr größeren Wert darauf, die Geschäfte und die Gastronomie schnell zu erreichen, so bietet es sich an, eine Ferienwohnung zu mieten. Sie liegen meist zentral in den Orten oder in ruhigen Wohngebieten und sind komfortabel ausgestattet, zum Beispiel mit einem Balkon für das gemütliche Frühstück an der frischen Seeluft.

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Unsere Ferienwohnungen (40 –120 qm)sind der ideale Ausgangspunkt hierfür. Zur Ausstattung gehören durchschnittlich 1 – 2 Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche, Dusche /WC, Balkon oder Terrasse und Garten.

Preise Ferienwohnungen Wintersaison 35 –80 Euro Zwischensaison 35 – 80 Euro Feriensaison 35 – 83 Euro Hochsaison 35 – 90 Euro Preise pro Nacht, inkl. Endreinigung und MwSt.

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Bungalows

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Nur rund 10 Gehminuten vom Dornumersieler Strand entfernt befindet sich die sog. „Ramm-Siedlung“. Die Bungalow-Siedlung liegt sehr ruhig am Deich. Alle Bungalows sind im ähnlichen Stil gebaut. Sie sind ebenerdig, verfügen über eine Wohnfläche von rund 54–80 qm und einen kleinen Garten. Die ruhige Lage lädt nach einem aktiven und erlebnisreichen Tag zum Verweilen ein.

Preise Bungalows Wintersaison Zwischensaison Feriensaison Hochsaison

55 – 109 Euro 48 – 105 Euro 55 –109 Euro 67 – 128 Euro

Preise pro Nacht, inkl. Endreinigung und MwSt.

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Ferienhäuser, Reihenhäuser Die Vorteile eines Ferienhauses/ Reihenhauses sind die Ruhe und der Abstand zu den Nachbarn, außerdem ermöglichen unsere Häuser einen geselligen Familienurlaub oder auch den Urlaub mit Hund, denn sie sind geräumig, haben häufig einen Garten zum Spielen und Sonnen. Ferienhäuser findet ihr sowohl in den Badeorten als auch im Landesinneren.

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Die Ferienhäuser/Reihenhäuser sind zwischen 45 und 140 qm groß. Es erwarten euch gut ausgestattete 1–3 Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche, Dusche/WC, teilweise mit Badewanne, Balkon, Terrasse, Garten oder auch Kamin.

Preise Ferienhäuser/RH Wintersaison Zwischensaison Feriensaison Hochsaison

35 – 177 Euro 35 – 177 Euro 35 – 177 Euro 55 –177 Euro

Preise pro Nacht, inkl. Endreinigung und MwSt.

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es gibt

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Die Nordsee-ServiceCard (Gästekarte) ist eine einzigartige Vorteilskarte an der ostfriesischen Nordseeküste. In der Gemeinde Dornum erhaltet ihr die Nordsee-ServiceCard von eurem Vermieter. Bucht ihr euer Urlaubsdomizil bei uns, schicken wir euch die Nordsee-ServiceCard zusammen mit dem Infopaket zu. Mehr Infos unter www.die-nordseeküste.de.

Damit die Urlaubsvorfreude noch größer wird, bekommt ihr kurz vor der Anreise Post von uns. Das Infopaket ist gefüllt mit Prospektmaterial wie der aktuelle Veranstaltungskalender, Gezeitenkalender und natürlich euren Gästekarten, den Nordsee-ServiceCards.

Eure Vorteile mit der Nordsee-ServiceCard: # In allen Partnerorten kostenlos: Zugang zu Sand- und Grünstränden und zu den Kurparks sowie ein Großteil der fast 15.000 Veranstaltungen. Außerdem könnt ihr den Urlauberbus für 1 Euro je Richtung und Person nutzen.

# In allen Partnerorten ermäßigt: Besuch der Schwimmbäder und Saunalandschaften, Musikveranstaltungen, Heimatabende, Lesungen, Kabarett, Comedy u.v.m.

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Kinderveranstaltungen und -animation sowie diverse Ausflugsfahrten

Wenn ihr denkt, dass der beste Platz nur an der Theke ist, täuscht ihr euch! Sich an Sonnentagen im Strandkorb kuscheln ist pures Glück und unglaublich entspannend!

In der Gemeinde Dornum habt ihr freien Eintritt in den Indoor-Spielpark „Sturmfrei“ in Neßmersiel, freien Eintritt ins beheizte Meerwasserfreibad in Dornumersiel und ihr könnt einmal während eures Urlaubs für 4 Stunden unseren Nordseeflitzer kostenlos fahren.

In ihm könnt ihr ein Nickerchen machen, ein Buch lesen, oder einfach nur träumen und den Wolken hinterherschauen. Kurz, freilenzen! Ja, selbst wenn die Sonne mal nicht scheint, werdet ihr den Windschutz des urgemütlichen Sitzmöbels sehr zu schätzen wissen: Hier ist euch auch in Herbststürmen ein kuschliges Plätzchen sicher.

Ab ans Meer!

Bucht euren Strandkorb einfach online

Da stehen die Chancen phantastisch, dass euer persönlicher Lieblingsplatz dabei ist. Egal, ob im Strandkorb mit Kinderspielplatznähe, am Freibad, ganz nah am Flutsaum oder auf dem Grünstrand. Auf jeden Fall gibt es für alle Vorlieben den richtigen Platz. Ja, sogar euer Vierbeiner findet seinen Lieblingsplatz. Sucht euch euren Lieblings-Strandkorb aus, und bucht online.

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NORDSEEBAD DORNUMERSIEL // DORNUMERGRODE, WESTERBUR, MIDDELSBUR, OSTERBUR

KÜSTENBADEORT NESSMERSIEL // NESSE, WESTDORF, OSTDORF

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Genieße maritimes Flair im malerischen Fischerort. Zahlreiche attraktive Unterkünfte von Pensionen und Hotels über Appartements bis hin zu großzügigen Ferienhäusern laden dich zum Urlauben ein. Im beheizten Meerwasserfreibad wird der Ebbe getrotzt. Freizeitaktivitäten wie Tennis, Mini- und Abenteuergolf, Bootfahren, Hochseeangeln und Schiffsfahrten zur Nordseeinsel Langeoog und zu den Seehundsbänken werden ebenso angeboten wie ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm.

Es erwarten dich: • • • • • • • • •

Strand Campingplatz am Nordseestrand mit Pipowagen und NordseeKarren Beheiztes Meerwasserfreibad Kitespot mit Kiteschule Inhalationshaus Kutterhafen SeeparkWest Therapie- und Wohlfühlzentrum für Kur & Wellness Nationalparkhaus

Hier erlebst du Ruhe und Erholung pur. Ferienhäuser und Ferienwohnungen – auch für große Familien und mit Hund – garantieren entspannte Ferien. Ausflüge nach Baltrum per Schiff oder auch zu Fuß durch das Watt sorgen für unvergessliche Erlebnisse – inklusive Seehund-Beobachtung. Bei ostfriesischem Schietwetter sorgt der großzügige Indoor-Spielpark „Sturmfrei“ für tolle und entspannte Abwechslung bei Kindern und Erwachsenen.

Es erwarten dich: • • • • • •

Wasserspielplatz am Strand Indoor- Spielpark „Sturmfrei“ Strand Wattwanderungen Fährfahrten zur Insel Baltrum Kleiner Hundestrand und Fun-Agility-Park

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Natur, Meer, Ruhe und Freilenzen?

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Atme historische Luft in dem geschichtsträchtigen Häuptlingsstädtchen Dornum. Schlender durch die kleinen Gassen und bestaune die prachtvollen und liebevoll restaurierten Bauwerke. Das weite Umland ist perfekt für spannende Radtouren, auf denen du Land und Leute kennenlernen kannst. Fühl dich in Pensionen, Hotels, Ferienwohnungen und Ferienhäusern wie zu Hause.

Es erwarten dich: • • • •

Barockes Wasserschloss Beningaburg Synagoge St. Bartholomäuskirche mit Häuptlingsgruft und van-Holy-Orgel • Museumseisenbahn • Bockwindmühle

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Jahreszeit

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Zwischensaison 23.04. – 24.06.2022 03.09. – 30.09.2022

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15.04. – 30.06.2023 02.09. – 29.09.2023

VeranstaltungsHighlights

Sommer

Wintersaison 08.01. – 01.04.2022 05.11. – 22.12.2022

Drachenfest

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Ritterfest

Hochsaison

07.01.  –  31.03.2023 28.10. –  22.12.2023

25.06. – 02.09.2022 24.06. –  01.09.2023

Live am Deich

Ferienkalender 2022/2023 Jahr

Winter

Ostern/Frühjahr

Himmelfahrt/Pfingsten

Sommer

Herbst

Weihnachten

2022

19.04. – 23.04.

07.06. – 18.06.

28.07. – 10.09.

02.11. – 04.11.

21.12. – 07.01.

2023

11.04. – 15.04.

30.05. – 09.06.

27.07. – 09.09.

30.10. – 03.11.

23.12. – 05.01.

2022

28.02. – 04.03.

11.04. – 23.04.

07.06. – 18.06.

01.08. –12.09.

31.10. – 04.11./16.11.

24.12. – 07.01.

2023

20.02. – 24.02.

03.04. – 15.04.

30.05. – 09.06.

31.07. –11.09.

30.10. – 03.11./22.11.

23.12. – 05.01.

2022

29.01. – 05.02.

11.04. – 23.04.

27.05./07.06.

07.07. – 19.08.

24.10. – 05.11.

22.12. – 02.01.

2023

30.01. – 04.02.

03.04. – 14.04.

19.05./30.05.

13.07. – 25.08.

02.10. /23.10 – 04.11.

23.12. – 05.01.

2022

31.01. – 05.02.

11.04. – 23.04.

27.05.

07.07. – 20.08.

24.10. – 05.11.

23.12. – 03.01.

2023

30.01. – 03.02.

03.04. – 14.04.

19.05.

13.07. – 26.08.

02.10. /23.10. – 04.11.

23.12. – 05.01.

Bremen

2022

31.01./01.02.

04.04. – 19.04.

27.05. – 07.06.

14.07. – 24.08.

17.10. – 29.10.

23.12. – 06.01.

2023

30.01./31.01.

27.03. – 11.04.

19.05./30.05.

06.07. – 16.08.

02.10./16.10. – 30.10.

23.12. – 05.01.

Hamburg

2022

28.01.

07.03. – 18.03.

23.05. – 27.05.

07.07. – 17.08.

10.10. – 21.10.

23.12. – 06.01.

2023

27.01.

06.03. – 17.03.

15.05. – 19.05.

13.07. – 23.08.

02.10./16.10. – 27.10.

22.12. – 05.01.

Hessen

2022

11.04. – 23.04.

25.07. – 02.09.

24.10. – 29.10.

22.12. – 07.01.

2023

03.04. – 22.04.

24.07. – 01.09.

23.10. – 28.10.

27.12. – 13.01.

2022

05.02. – 18.02.

11.04. – 20.04.

27.05./03.06. – 07.06.

04.07. – 13.08.

10. – 14.10./01.,02.11.

22.12. – 02.01.

2023

06.02. – 18.02.

03.04. – 12.04.

19.05./26.05. – 30.05.

17.07. – 26.08.

09. – 14.10./30.10.,01.11.

21.12. – 03.01.

Niedersachsen

2022

31.01. /01.02.

04.04. – 19.04.

27.05./07.06.

14.07. – 24.08.

17.10. – 28.10.

23.12. – 06.01.

2023

30.01./31.01.

27.03. – 11.04.

19.05./30.05.

06.07. – 16.08.

02.10./16.10. – 30.10.

27.12. – 05.01.

Nordrhein-Westfalen

2022

11.04. – 23.04.

27.06. – 09.08.

04.10. – 15.10.

23.12. – 06.01.

2023

03.04. – 15.04.

30.05.

22.06. – 04.08.

02.10. – 14.10.

21.12. – 05.01.

2022

21.02. – 25.02.

13.04. – 22.04.

25.07. – 02.09.

17.10. – 31.10.

23.12. – 02.01.

2023

03.04. – 06.04.

30.05. – 07.06.

24.07. – 01.09.

16.10. – 27.10.

27.12. – 05.01.

2022

21.02. – 01.03.

14.04. – 22.04.

07.06. – 10.06.

25.07. – 02.09.

24.10. – 04.11.

22.12 – 04.01.

2023

20.02. – 24.02.

03.04. – 12.04.

30.05. – 02.06.

24.07. – 01.09.

23.10. – 03.11.

21.12 – 02.01.

Sachsen

2022

12.02. – 26.02.

15.04. – 23.04.

27.05.

18.07. – 26.08.

17.10. – 29.10.

22.12. – 02.01.

2023

13.02. – 24.02.

07.04. – 15.04.

19.05.

10.07. – 18.08.

02.10. – 14.10./30.10.

23.12. – 02.01.

Sachsen-Anhalt

2022

12.02. – 19.02.

11.04. – 16.04.

23.05. – 28.05.

14.07. – 24.08.

24.10. – 04.11.

21.12. – 05.01.

Baden-Würtemberg Bayern Berlin Brandenburg

Mecklenburg-Vorp.

Rheinland-Pfalz Saarland

2023

06.02. – 11.02.

03.04. – 08.04.

15.05. – 19.05.

06.07. – 16.08.

02.10./16.10. – 30.10.

21.12. – 03.01.

Schleswig-Holstein

2022

04.04. – 16.04.

27.05./28.05.

04.07. – 13.08.

10.10. – 21.10.

23.12. – 07.01.

2023

06.04. – 22.04.

19.05./20.05.

17.07. – 26.08.

16.10. – 27.10.

27.12. – 06.01.

Thüringen

2022

12.02. – 19.02.

11.04. – 23.04.

27.05.

18.07. – 27.08.

17.10. – 29.10.

22.12. – 03.01.

2023

13.02. – 17.02.

03.04. – 15.04.

19.05.

10.07. – 19.08.

02.10. – 14.10.

22.12. – 05.01.

Strohballen-Rollmeisterschaft

Herbst- und Lichterfest

t H er bs Winter

Dornumer Weihnachtsmarkt

Barre Strandparty

23


Tourismus GmbH Gemeinde Dornum Hafenstraße 3 | 26553 Dornum-Dornumersiel Tel.: 04933 91110 | Fax: 04933 911115 Buchungshotline: 04933 911191 info@dornum.de | dornum.de facebook.com/dornum Weitere Auskünfte zu Sehenswürdigkeiten, Fahrten und lohnenden Ausflugszielen erhältst du bei uns in der Touristinformation oder unter dornum.de

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anreise | So erreichst du uns Neßmersiel

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Dornumersiel Dornum

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B 210

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A 31

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Leer

F i lsum

Richtung D u i sb u r g

Pa pe n b u r g Richtung Köln/Bonn

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A 28

Richtung B re m e n / Hamburg

O l d e n b ur g Richtung A1

© goldbutt.de 2021 | Bildquellen: Lars Wehrmann, Martin Stöver, Tourismus GmbH Gemeinde Dornum, Babette Ehrt, Chris Wolff, Reederei Baltrum Linie

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