Dornumerland - Ihre Gastgeber 2022

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freilenzen

# REPORTAGE – MARLENE HEYKEN

AU F-

KUR ZE VERSCHN PAUSE! Stille, die ich in den Salzwiesen gerade so genossen habe, noch bewahren und nehme deshalb einen 2,4 km langen Umweg gerne in Kauf. Ich biege am KP 68 nicht links ab Richtung KP 58, sondern überquere die Straße und fahre in den Kleiweg. Dem folge ich 2,4 km. Felder, Wiesen und Bauernhöfe prägen die Landschaft. Der Weg ist stellenweise nicht in allerbestem Zustand, aber trotzdem mit dem E-Bike gut zu befahren. Wer das nicht möchte, der fährt auf dem gut ausgebauten Radweg an der Kreisstraße weiter Richtung KP 58. In Westdorf, am KP 58, treffe ich wieder auf die Kreisstraße, der ich bis Nesse folge. Weit vor dem Dorf begrüßt mich die Nessmer Mühle, ein Galerieholländer aus dem 19. Jahrhundert. Mein Tipp: Wenn ihr euch für Funktechnik interessiert, besucht das „Funktechnische Museum Norddeich Radio e. V.“, das in der Mühle untergebracht ist.

Kirchen, Händler, Handwerker

Ich fahre den Radweg Richtung KP 16 bis zur St.-Marien-Kirche. Ein Blick auf die imposante, im 12. Jahrhundert aus Tuffstein gebaute Kirche lohnt sich allemal. Mit dem Pfarrhaus, dem Organistenhaus, dem externen Glockenturm und dem Friedhof steht hier der am besten erhaltene Kirchenkomplex Ostfrieslands. Die Kirche steht auf einer 5 Meter hohen Langwarft, einem künstlich aufgeschütteten Hügel, der vor dem Deichbau Menschen und Tieren Schutz vor Sturmfluten bot. Hinter der Kirche biege ich links in die Westerlohne, dann rechts auf die Hauptstraße. Hier könnt ihr sehr schön den typischen Charakter einer Langwarft erkennen. Die Hauptstraße, die über die Warftkrone führt, bildet den Mittelpunkt des Dorfes.

Die Lenzi-

Alle Häuser stehen rechts und links von ihr. Kleine Gassen, die sogenannten Lohnen, führen von der Warftsohle hoch zur Hauptstraße. Nesse entstand im 9. Jahrhundert als Handelssiedlung am Meer. Ja, ihr habt richtig gelesen. Bis Nesse reichte damals die Nordsee. Einige Jahrhunderte später prägten vor allem Handwerker das Ortsbild. Bäcker, Brauer, Schuster, Weber, Barbiere, Schneider, Schmiede, Uhrmacher … kurz gesagt, in Nesse bekam man im 18. + 19. Jahrhundert alles, was das Herz begehrte. An diese Zeit erinnern bunte Gildewappen, die an ehemaligen Handwerkerhäusern angebracht sind. Achtet darauf, wenn ihr durch den Ort schlendert.

Beine baumeln bitte!

Ich fahre jetzt wieder zurück durch die Westerlohne auf den Radweg Richtung KP 16, der sich am Ortsende von Nesse befindet. Hier biege ich links auf den Neßmergroder Weg Richtung KP 27. Rechts eröffnet sich mir der Blick auf die Gasanlandestation der Firma Gassco. Im Jahre 1994 wurde die Erdgasleitung Europipe I von Norwegen nach Deutschland verlegt. Die 620 km lange Offshore-Pipeline durchquert die Nordsee von den norwegischen Gasfeldern in südliche Richtung. Sie führt durch die Accumer Ee zwischen den Inseln Baltum und Langeoog zum Festland bis zu dieser Gasanlandestation zwischen Nesse und Dornum. Ansonsten radle ich durch eine rein bäuerliche Landschaft, fernab des Autoverkehrs. Eine ausgiebige Rast will ich mir auf der Baumelbank genehmigen. Ich freu mich jetzt richtig drauf. Es gibt nichts schöneres, als nach einer ausgiebigen Radtour die

Beine (und die Seele) baumeln zu lassen. Das bringt die müden Beine wieder auf Trab. Probiert es aus! Die Bank ist von Nesse kommend etwas versteckt in einem Nebenweg, der rechts von der Straße abzweigt. Gebt acht, und werft in die rechts abbiegenden Wege einen Blick, um die Bank zu finden.

Handy-Aktion

Mein Tipp: In Lenzi’s Tippbox versteckt sich hinter einem der vielen Tipps eine Baumelbankroute. Die Radroute führt euch durch das Dornumer Land entlang einiger Baumelbank-Standorte, die versteckt an landschaftlich reizvollen Plätzen stehen. Nach ausgiebiger Beinebaumelei fahre ich weiter über KP 18 bis KP 11 in Dornumersiel. Ich biege links in die Hafenstraße ein und habe nach wenigen Metern das Reethaus am Meer, die Start- und Zielstation meiner Rundtour erreicht.

ROUTENVERLAUF: Knotenpunkte

14 . 20 . 12 . 52 . 56 . 82 . 68 . 58 . 21 . 29 . 16 . 27 .18 . 11 . 14 Schwierigkeitsgrad: leicht Reine Fahrzeit: ca. 2 – 2,5 Stunden Distanz: 33,2 km Geschwindigkeit: Ø 19 km/H Steigungen: • 3 x den Deich hoch und runter • gut ausgebaute Radwege oder gering befahrene Nebenstraßen

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ENN DU EINEN LENZI IM LIEGESTUHL ERGATTERN WILLST UND EINE WOCHE AUF DEIN SMARTPHONE VERZICHTEN KANNST, DANN EMPFEHLEN WIR DIR, AN UNSERER HANDY-AKTION TEILZUNEHMEN.

Lenzi ist nämlich nicht käuflich; ihn gibt es ausschließlich als Belohnung für eine Woche Handyfrei. Frag’ direkt in den Touristinfos nach der Lenzi-Handy-Aktion.


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