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BON PLAN VAL D’HÉRENS – ÉTOILES ET RANDOS À SKI P. 12 PLAISIR DIVIN BAINS & MONTAGNE – IDÉES DE BAINS THERMAUX P. 24 EXPERT FIXATION DE RANDONNÉE – LAQUELLE SUR QUEL SKI ? P. 30
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ALPINES KOPFKINO Noch hängen die letzten Blätter hartnäckig an den Laubbäumen. Doch spätestens nach dem nächsten Herbststurm ist die Natur bereit für den Einzug des Winters. Bin ich es? Ich steige üblicherweise Mitte November ein erstes Mal in den Materialkeller und verschaffe mir einen Überblick über die Winterausrüstung. Gilt es, ein Produkt auszutauschen? Funktioniert wirklich alles noch wunschgemäss? Nachdem ich das Material geprüft habe, wächst die Sehnsucht mehr und mehr. «Vorfreude ist die schönste Freude» – es klingt abgedroschen, aber da steckt mehr als nur ein kleiner Funken Wahrheit drin. Ich geniesse diese Momente, in denen die Pläne für den anstehenden Winter geschmiedet werden. Welche Touren lohnen eine Wiederholung? Welche Ziele harren noch der Realisierung? Welche Wochenenden sind unverplant? Liegt eine ganze Tourenwoche zeitlich drin? Im Kopf wird die Winterwelt dabei immer grossartiger. Der Himmel blau, der Schnee knietief und locker, sogar die Anstrengung fühlt sich angenehm an! Über topografische Karten und Tourenführer gebeugt prüfe ich verheissungsvolle Möglichkeiten. Einsame Aufstiege und rasante Abfahrten müssen sorgfältig geplant sein und mit den drohenden Gefahren und den zu erwartenden Verhältnissen verknüpft werden. Ich habe mir vorgenommen, einige neue Routen auszuprobieren. Eine bewusste Entscheidung. Ich möchte mich in diesem Winter vermehrt auf die Suche nach dem Fremden machen und Unbekanntes entdecken. Routen, die ich schon viele Male wiederholt habe, können dieses Verlangen nicht stillen. Und bekannte Touren mit Blick auf die Uhr abzuspulen, das reizt mich immer weniger. Also – auf zu neuen Zielen! Wann kann es wohl endlich losgehen? Ich wünsche Ihnen starke Erlebnisse bei der Planung und Umsetzung Ihrer Tourenziele. Herzlichst,
Felix Bächli
INHALTSVERZEICHNIS AUSGABE 4/2016 6–W EGWEISER Eisklettern in Schottland 12 – WEGWEISER Skitouren im Val d’Hérens 18 – G IPFELTREFFEN Bergführer im Generationengespräch 24 – H OCHGENUSS Alpine Thermen
30 – EXPERT Hintergrundwissen Tourenbindungen 36 – EXPERT Nationalkader-Trainer Urs Stöcker 38 – 3 x 3 Produktneuheiten & Bergsport-News 42 – PARTNERCHECK Peak Performance 48 – B ERGKAMERAD Markus Villiger
FOTO TITELSEITE Jochen Reiser im nächtlichen Andermatt. Belichtungszeit genau zwei Minuten.
Christoph Jorda
Zustieg
Geschäftsführer Bächli Bergsport AG
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DOLOMITEN-KÖNIGE
Fast wie ein Gemälde komponiert: Mensch und Natur – Berge, Schnee und Wolken. Im zweitägigen Contest «Arc´teryx King of Dolomites» kämpfen jedes Jahr Teams aus Fotografen und Skifahrern um das beste Bild. Dieses gewann in der Kategorie «Alpinism». www.kingofdolomites.com ORT: Passo Rolle, San Martino di Castrozza Christian Oberschneider
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WELLENREITER Wie grosse Wogen fliessen schneebedeckte Hänge, vereiste Kuppen und Wolken ineinander. Obenauf: drei «Wellenreiter». Purer Genuss, denn das Gebiet an der Grenze von Kanada zu Alaska gilt als wahres Powder-Paradies – und das grösste Heli-Ski-Gebiet der Welt. ORT: Last Frontier, Kanada.
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Grant Gunderson
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Aussicht
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6 Hinauf in den Nebel und rein ins Eis: Rainer Pircher in der ersten Seillänge von Smith’s Gully (VI, 5), Creag Meagaidh.
RAUE SITTEN Die höchsten Gipfel Schottlands liegen niedriger als viele Dörfer in den Alpen. Trotzdem geniesst das Nordend des Britischen Königreiches unter Bergsteigern einen gefürchteten Ruf – insbesondere in der Disziplin des Eiskletterns,
«Schottland? Gibt’s da überhaupt Berge?» Wir dürfen melden: Ja. Es gibt Berge. Viele. Richtige. Ob man nun gern lange Eisfälle klettert, kombiniert kraxelt oder sich mit Vorliebe mit Schneeschuhen über einsame Bergrücken quält – es ist alles da. Und auf einem winterlichen Berg in den Highlands stehen, heisst meistens auch in eine unbeschreiblich schöne und menschenleere Fjordlandschaft zu schauen. Es sei denn, man steht bei schlechtem Wetter auf dem Ben Nevis. Dann sieht man gar nichts und muss den Kompass rausholen, weil man sich sonst verirrt und abstürzt. Eben alles sehr direkt in Schottland. Der Ben Nevis, mit 1344 Metern die höchste Erhebung der Britischen Inseln, ist die Wiege des Eiskletterns. Klingt seltsam, ist aber wahr. Zero Gully, Point Five Gully, The Shield und Orion Direct sind Routennamen, die noch bis vor wenigen Jahren Referenzmarken für jeden Alpinisten (oder die, die es noch werden wollen) waren. Und vor gut fünfzig Jahren haben sich hier ausserdem ein paar lokale Altvordere Gedanken darüber gemacht, wie man sich schneller und sicherer im Eis fortbewegen könnte. Geboren war der Eishammer, auch «Terrordactyl» genannt, den man nunmehr neben dem traditionellen Eispickel als zweites Instrument einsetzen konnte.
Sichern mit Mordinstrumenten Winterbergsteigen am Ben ist allerdings nicht nur wegen dem häufig nur mässigen
Wetter ein mühsames Unterfangen. Wer nicht gerade das Glück hat (hat eigentlich niemand), in der Charles-Ingles-Clark-Memorial-Hütte direkt unter der Nordwand nächtigen zu dürfen, der muss von Fort William aus aufsteigen. Das sind erst mal zwei bis drei Thwack! Das Gerät sitzt! Stunden Latscherei durch Rainer Pircher im «The Bog», wie man die MiPolyphemus Gully (V, 5) schung aus knietiefem am Lochnagar, südliche Cairngorms. Matsch, kleinen Tümpeln und Schafexkrementen hier liebevoll nennt. Wenn man dann unter der Wand steht, stellt man fest, dass man zu spät dran ist. Die Engländer, die übers Wochenende wie die Heuschrecken über den Ben und die Routen im Glencoe herfallen, sind alle schon da. Alle. Gut, dass die Wand mit knapp 500 Metern nicht nur richtig hoch, sondern auch drei Kilometer breit ist. Der Einfachkeit halber haben die Schotten die Wand gemäss den natürlich vorkommenden Rinnensystemen («Gullys») von links nach rechts durchnummeriert: Ausgehend vom Zero-Gully in Gipfelfalllinie schliessen sich rechts der One-Gully (der inzwischen Gardyloo-Gully heisst, da früher dort der Müll des GipfelObservatoriums entsorgt wurde), der No. 2 Gully, No. 3 Gully und so weiter an. MinusOne-Gully, Minus-Two-Gully und Co. liegen logischerweise in der anderen Richtung.
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für die Schottland Heimat und Mekka zugleich ist.
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Bogholes nennt man Löcher, die sich plötzlich und unvorhergesehen unter einem öffnen können. Die geplante Tour ist damit meistens beendet.
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Die Natur ist ein fantastischer Baumeister: Skurrile Eisskulptur am Einstieg des Smith Gully am Creag Meagaidh. Rainer Pircher testet ihre Festigkeit.
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Dermassen orientiert hat man die Qual der Wahl. Sollte man sich tatsächlich für das «Point Five» entscheiden, sind neben wirklich grossartigen Klettermetern auch längere Wartezeiten an den Ständen einzukalkulieren. Das kann abhängig vom Publikum sehr kurzweilig sein. Während kohlkopf grosse Eisstückchen von unbeholfenen Vordermännern (oder -frauen) die Festigkeit des neuen Helms testen, kann man den einfallsreichen Verwünschungen der Locals lauschen, welche die Herren Engländer und de-
ren monumentale Unfähigkeit betreffen. Sollte man dabei zum Abschluss aufgefordert werden, Fort William niederzubrennen, so liegt dies daran, dass auch die Schotten das Städtchen eher als Schandfleck in ihrer sonst so pittoresken Landschaft sehen: eine Fussgängerzone mit angeschlossenem Industriegebiet. Die landschaftlich sicherlich schönste Tour am Ben Nevis ist übrigens der Aufstieg über die Tower Ridge und der sich daran anschliessende Abstieg über die CMD-Arête. Zu jeder Jahreszeit eine der besten Gratüberschreitungen des Kontinents, und im Winter sogar mit den grossen Himmelsleitern der Westalpen vergleichbar. Zwei Tage später stehen wir in dem kleinen Städtchen Aviemore im Regen und versuchen, über diverse Telefonnummern eine zuverlässige Wettervorhersage und Informationen über die Eisverhältnisse oben zu bekommen. Schliesslich landen wir in der Glenmore Lodge, wo sich neben einem ordentlichen und preiswerten Hotel für Wintersportler aller Art auch das National Outdoor Training Center befindet. Hier stos-sen wir auf echte Experten. Ein Instructor, den wir nach den Eisverhältnissen fragen, fuchtelt mit einer Art geflammtem Dolch vor unseren Nasen herum. Das Ding erinnert an ein mittelalterliches Mordinstrument, tatsächlich ist es jedoch ein bevorzugtes Sicherungsgerät hier in den Cairngorms, wo häufig kein Eis anzutreffen ist. Dafür findet man aber frozen turf, gefrorene Grassoden, in denen sich die dünne Vegetation auf den Felsstufen festkrallt. Als wir uns am nächsten Tag – ähnlich wie besagte Vegetation – in Andromeda (Schottisch IV) festkrallen, stellen wir fest, dass er wunderbar ist, der frozen turf, in den man die Axt reinhauen
KURZCHARAKTERISTIK DER GEBIETE BEN NEVIS
und sich wirklich sicher fühlen kann. Oben auf dem Plateau des Cairngorm schaut man zig Kilometer nach Süden auf eine arktische Landschaft. Ein paar Rentiere ziehen vorbei. (Echt.) Es ist verblüffend windstill. In den Ohren hat man noch dieses wunderbar beruhigende Geräusch, wenn die Axt turf gefunden hat. Thwack!
Keuchhusten und Werwölfe Das Geräusch, das eine über den Fels kratzende Eisaxt macht, dürfte das phonetische Äquivalent zu dem korrekt ausgesprochenen gälischen Namen unserer Route hier sein. (Das gilt für das Gälische im Allgemeinen, welches sich stark auf Laute stützt, die sonst nur von Keuchhustenpatienten erzeugt werden.) Auf Englisch heisst die Route Shadowbuttress (III/IV), eine sich auf einem Felssporn aus dem Kessel des Lochnagar hoch zum Gipfelcairn windende Kletterei über Firn, Turf und Felsplatten. «Interesting route for strong parties in poor conditions» schreibt der Führer. Wir fanden natürlich, dass die Verhältnisse schlecht waren, weil wir ganz gerne eine strong party sein wollten. Oben auf dem Gipfel warten wir dann auf den Sonnenuntergang. Das ist so ein Muster von uns. Wir warten häufig auf Gipfeln auf Sonnenuntergänge. Aber nicht, weil wir den Abstieg im Dunkeln für sportlicher halten (was er zweifelsohne ist), sondern weil der sich rot färbende Himmel immer wieder ein Schauspiel ist, das einen in einen fast mystischen Taumel versetzt. Doch, doch. Es ist stockdunkel, als wir endlich absteigen. Noch circa drei Stunden bis zum Parkplatz. Es ist
GLENCOE Glencoe ist das von den Lowlands aus nächstgelegene Eisklettergebiet. Es bietet zudem fantastische Gratüberschreitungen und Wanderungen, hat traditionsreiche Gasthäuser an beiden Enden des Tales und ist entsprechend populär. Fürs Winterbergsteigen sind insbesondere der Buachaille Etive Mor und die rund um das «Lost Valley» liegenden Gipfel (Lost Valley Buttresses, Gearr Aonoch, Aonoch Dubh, Stob Coire nan Lochan, Stob Coire nam Beith, Bidean nam Bian) relevant.
CREAG MEAGAIDH Creag Meagaidh (1128 m, gesprochen kräck mäggie) liegt nordöstlich des Ben Nevis. Anders als das Glen Coe oder der Ben Nevis ist dies ein reines Winterkletterparadies, das durch die schiere Grösse vieler Routen (400 Meter Kletterlänge) in einer Liga mit dem Ben Nevis spielt. Creag Meagaidh hat neben Extrem-Klassikern auch lohnende Anfängerrouten zu bieten, viele Schotten haben ihre ersten Eisklettermeter deshalb hier gemacht, etwa in Raeburn’s Gully (I) oder Cinderella (II).
CAIRNGORMS Die hoch gelegenen Cairngorms liegen in der kältesten Zone Schottlands und sind von den aus Westen einschwappenden Atlantikstürmen am besten entkoppelt. Die Cairngorm-Winterklettereien beginnen oft da, wo im Glencoe bereits der Gipfel erreicht ist. Die meist mit Schnee überpulverten Granitklettereien, brauchen keine langen Tau/Gefrierperioden, um gute Bedingungen zu bieten. Dank der hoch gelegenen Parkplätze (620 m) lassen sich einige Eisklettereien in unter einer Stunde erreichen. Der Rückweg ist gelegentlich schwieriger. Whiteout auf dem Gipfel ist hier häufiger ein Problem.
NORTH WEST HIGHLANDS Der Norden bietet ein weites Betätigungsfeld für‘s Winterbergsteigen. Die klassischen Gratüberschreitungen von An Teallach, The Saddle oder der Torridon-Riesen Beinn Alliginn und Liathach stehen im Winter grossen 4000er-Überschreitungen in den Alpen in nichts nach.
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Lochnagar ist königliches Jagdrevier. Auf dem Weg zu den Klippen sieht man, warum.
Der «Ben» ist und bleibt der grösste Eisklettermagnet in Schottland. Durch eine glückliche Fügung ist der Ben Nevis nicht nur der höchste Berg Grossbritanniens, er enthält auch einige der besten Fels- und Eisklettereien. Den besten Einblick in das Klettergebiet bietet der Weg über die Carn Mor Dearg (CMD) Arête. Hohe Niederschläge sowie rasche Wechsel von Tau- und Gefrierperioden führen am Ben zu einer ziemlich verlässlichen Eisbildung.
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Einsamkeit garantiert: In den North West Highlands verirren sich nur wenige Kletterer: Eine Seilschaft am Beginn des Penguin Gully (III,4) am Beinn Dearg.
INFO EISKLETTERN SCHOTTLAND ANREISE Am besten mit dem eigenen Fahrzeug und der Fähre. Gut und günstig, gerade im Winter, die ganzjährig von Amsterdam nach Newcastle verkehrende Fähre von DFDS. Nähere Infos unter: www.dfds.de Alternativ per Flieger nach Edinburgh und anschliessend Leihwagen (z.B. www.holidayautos.de)
FREMDENVERKEHRSBÜROS www.visitscotland.com (Zentrale des Scottish Tourist Board in Edinburgh)
WETTERVORHERSAGE
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www.mwis.org.uk
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KARTEN Die Blätter des Ordnance Survey, Massstab 1:50‘000 https://www.ordnancesurvey.co.uk/
LITERATUR Bertram/Gantzhorn, Schottland – Outdoor Erlebnis am Rande Europas, Bergverlag Rother, € 49,90 (opulenter Bildband mit Tourenvorschlägen, Karten und Topos) SMC-Guides zu den jeweiligen Gebieten http://www.smc.org.uk/publications/climbing
Vollmond. Wir laufen mutterseelenallein durch ein schottisches Hochmoor. Wenn es einen Ort und eine Zeit gibt, an Werwölfe zu glauben, dann hier und jetzt. Endlich im ersehnt abgelegenen Norden, nur wenige Kilometer von der Westküste entfernt. Wir steigen in Poacher‘s Fall in der Nordwand des Liathach ein. Die grandiose erste Seillänge: 60 Meter steilstes, festes, wenngleich manchmal recht dünnes Eis. Dann Stand in einer Grotte. So weit, so romantisch. Dann zwingt ein morscher Eisvorhang zum Ausweichmanöver in den Salmon Leap. Diese Route ist zwar mit Schottisch VI noch einen Grad schwerer als Poacher’s Fall, aber dafür weist das Eis die gewünschte Konsistenz auf. 20 Minuten benötigt Christoph, bevor er zehn Meter über der letzten Sicherung die gewünschte Eisschraube gesetzt hat. 20 Minuten an einem Eisbeil hängend: das Eis muss fest sein! Oben angekommen bemerken wir, dass die zuvor so fotogen über den Kamm wirbelnden Wolken eine Ur-
«Alles Gute kommt von oben?» Im berühmtesten Gully der Welt, dem 0,5 Gully (V, 5). Oder liebevoll abgekürzt: Point Five! Gemacht haben muss man es …
ARC‘TERYX ALPHA FL GLOVE Dieser Handschuh wurde gezielt zum Eisklettern und Skifahren entwickelt. Die Handflächen und Fingerknöchel sind aus robustem Leder gefertigt, was den Grip an Eisgerät und Skistock erhöht. Die notorische Schwachstelle an der Daumenwurzel ist doppelt verstärkt, da hier das Seil durchläuft oder die scharfkantigen Eisschrauben ergriffen werden. Eine GoreTex® Membran verhindert das Eindringen von Wasser und Feuchtigkeit, während die Kunstfaserwattierung von Primaloft® die Wärme effektiv zurückhält. Mit dem Klettverschluss am Handrücken kann das Volumen des Handschuhs individuell variiert werden. Dank Kordelzug an den Handgelenken bleibt die Kälte draussen. x Gewicht: 155 g x Preis: CHF 189.-
GRIVEL THE TECH MACHINE
Hütten gibt es in den Schottischen Highlands so gut wie keine. Auch die Biwakschachtel am Gipfel des Ben Nevis ist nur als absolute Notunterkunft gedacht. Aber zumindest bietet sie etwas Windschutz.
Mit dem stark gebogenen, 49 cm langen Schaft ist The Tech Machine ein Eisgerät für anspruchsvolles Steileisgelände, technische MixedKlettereien aber auch Drytooling. Die extrem robuste Haue wird bei einer Temperatur von rund 950 °C geschmiedet. Sie lässt sich leicht nachschärfen und ist einfach austauschbar. Der Schaft wird aus Chrommolybdän-Stahl gefertigt. Der ergonomische Griff besteht aus Polyamid und Gummi mit einer Zeigefingerauflage und zusätzlichem Fingerschutz. Dieser Materialmix ist griffig und bleibt auch bei frostigen Temperaturen warm. Durch die grossen Löcher an der Haue und am Schaftende passt problemlos ein Karabiner für den Standplatz oder die Leashes. Das Eisgerät erfüllt die UIAA T-Norm. x Gewicht: 660 g x Preis: CHF 249.-
sache haben: Sturm! Schneefahnen umspielen die Gipfel, Eiskristalle schiessen uns wie kleine Schrapnelle ins Gesicht, die Sicht reduziert sich innerhalb weniger Minuten auf Null. Wie aus dem Nichts taucht plötzlich eine zweite Seilschaft aus dem Nebel auf. «Enjoy the pain» grüssen die beiden. Das tun wir.
TEXT UND FOTOS: RALF GANTZHORN
Diese robuste 3-Lagen-Jacke für Damen hat ein Innenleben aus Gore-Tex Pro Shell Material und wurde für Skitouring, Bergsteigen und Expeditionen entwickelt. Durch den Einsatz von Gore Tex Pro Shell Stretch Material am Rücken wird die Bewegungsfreiheit extrem verbessert, denn die Jacke kann körpernah geschnitten werden und passt trotzdem individuell. Auch die Kapuze ist zweifach regulierbar: ein Kordelzug am Hinterkopf und einer am Genick hält auch vom schlankesten Hals das Schneegestöber fern. Der Front-RV und die Unterarmbelüftung können in beide Richtungen geöffnet werden. Die Jacke bietet Stauraum in zwei RV-Brusttaschen, die hoch platziert sind, um die Bedienung auch mit angelegtem Bauchgurt zu ermöglichen, und in einer RV-Innentasche. x Gewicht: 398 g x Preis: CHF 649.-
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BLACK YAK GORE PRO SHELL 3L W JKT
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AUSSICHT BIS ZU DEN STERNEN Die Pointe de Vouasson und der Mont de l’Étoile fristen in der Deutschschweiz ein unbekanntes Dasein. Zu Unrecht. Die beiden Gipfel hoch über dem Val d’Hérens bieten weite Gletscher, ferne Ausblicke und ein klein wenig Hochtourenflair. Ausschlafen in der
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Cabane des Aiguilles Rouges inklusive.
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Wie eine Laterne schiebt sich der Vollmond hinter einem Berggrat hervor. So hell, dass auf einmal alles einen Schatten wirft: die angelehnten Ski neben der Tür der Cabane des Aiguilles Rouges, die Schneekuppen vor der Hütte und gar ich selbst, die ich auf der Terrasse stehe und in die Nacht hinausblicke. In eine Welt, die eben noch pechschwarz war und innert eines Augenblicks vor mir auf-
taucht. Als wäre ein Vorhang angehoben, erkenne ich nun die weiss schimmernde Nordflanke der Pigne d’Arolla zuhinterst im Tal, den wuchtigen Mont Collon links von ihr, den scharfen Zahn der Aiguille de la Tsa auf der anderen Talseite und, in der Ferne, das Weisshorn, dessen silberne Pyramide auch nachts eine Majestät bleibt. Und über all dem? – Eine Stille wie am Ende der Zeit und ein
Sternenmeer, als wäre der Himmel aus glit-
zerndem Kristallglas.
«Bellevue» vom Sternenberg «Passend zur Tour sind diese Sterne», denke ich mir. Denn am nächsten Tag wollen wir per Tourenski erst auf die Pointe de Vou-
asson steigen, dann auf den Mont de l’Étoile. Den Sternenberg. Beide Gipfel erheben sich im recht unbekannten Gebiet zwischen Arolla und dem Val des Dix – besser bekannt als Lac des Dix – und die Routenbeschriebe im offiziellen Tourenführer beschränken sich auf ein paar trockene Zeilen zu Punkten, Höhen und Richtungsangaben. Dennoch entschieden wir uns für genau diese zwei
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Pulverschnee unten, Sternenhimmel oben: Blick von der Cabane des Aiguilles Rouges auf die Pigne d’Arolla im hintersten Val d’Hérens.
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Im Aufstieg zur Cabane des Aiguilles Rouges riecht es nach Pulverschnee!
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Fast am Ziel des ersten Tages: die Cabane des Aiguilles Rouges.
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Berge, was in erster Linie mit meiner Grosstante zu tun hat. Einer nunmehr älteren Dame Mitte achtzig, die ein Leben lang auf Berge stieg und in einem Nebenzimmer eine kleine Alpinbibliothek hegt. Eine Schatztruhe in Bücherform quasi, aus der ich in ein paar Migrostüten einige Kronjuwelen und Trouvaillen mit nach Hause tragen durfte. So stöbere ich nun regelmässig in 120 Jahren Alpinliteratur und siehe da: Im SACFührer von 1970 verdiente die Pointe de Vouasson noch das Prädikat «Belvédère intéressant», 1924 schrieb Ski-Pionier Mar-
cel Kurz in seinem Walliser Skiführer gar von einer «très belle course». Und selbst im Kronjuwel par excellence, dem Climbers’ Guide to the Central Pennine Alps aus dem Jahr 1890, war der Gipfel dem Autor und Alpinisten Sir William Arthur Conway einen Eintrag wert. Und was Baron Conway of Allington recht war, kann uns nur billig sein, habe ich mir gedacht. Und so stehe ich in dieser Vollmondnacht vor der Cabane des Aiguilles Rouges, die selbst ein wenig an alte Zeiten erinnert. Mit Bruchsteinmauern und roten Fensterläden und einer gemütlichen
Die Vorahnung stimmt: Am nächsten Tag gibt’s eine nette Abfahrt ins Tal.
INFO SKITOUREN POINTE DE VOUASSON & MONT DE L’ÉTOILE
ÜBERNACHTEN
in einer steileren Passage, auf das weite Plateau des Glacier de Vouasson und über dieses in WNW-Richtung zur Pointe de Vouasson. Auf dem Rückweg lässt sich der Mont de l’Étoile mitnehmen. Dazu fährt man auf der Aufstiegsroute bis kurz vor der Pointe de Darbonneire ab, folgt dem Gletscherrand nordostwärts bis zur Senke nördlich von P. 3266 und steigt über die Südwestflanke des Mont de l’Étoile auf. Diese steilt auf und läuft zu einem Grat zusammen; je nach Verhältnissen wird früher oder später Skidepot gemacht, um dann – Steigeisen je nachdem praktisch – zum Gipfel aufzusteigen. Vom Skidepot fährt man danach erst süd-, dann südwestwärts ab und erreicht den Moränenrücken oberhalb des kleinen Glacier Supérieur des Aiguilles Rouges, auf dem man auf die ursprüngliche Aufstiegsspur trifft. Die weitere Abfahrt nach La Gouille folgt der Aufstiegsroute des Vortages. Bei sehr sicheren Lawinenverhältnissen ist es möglich, von der Pointe de Vouasson direkt nordwärts über den Glacier de Vouasson ins Skigebiet von Evolène abzufahren.
Cabane des Aiguilles Rouges, Tel. 027 283 16 49, ausserhalb der Bewartungszeiten Tel. 027 283 33 25 und 079 362 55 88, www.aiguillesrouges.ch; die Tour ist als lange Tagestour aus dem Tal machbar; diverse Übernachtungsmöglichkeiten im Tal; ideal gelegen ist die Pension du Lac Bleu in La Gouille, Tel. 027 283 11 66.
La Gouille – Hütte: PD, 980 Hm, 3 1/2 Std. Hütte – Pointe de Vouasson: PD, 680 Hm, 2 1/2 Std. Pointe de Vouasson – Mont de l’Étoile: PD+, ca. 3/4 Std.
GEBIET Die Pointe de Vouasson (3490 m) und der Mont de l’Étoile (3370 m) liegen beide zwischen den Walliser Tälern Val d’Hérémence und Val d’Hérens respektive zwischen dem Lac des Dix und Arolla.
ANREISE Mit dem Zug nach Sion und weiter per Postauto via Les Haudères bis zur Haltestelle «Arolla, La Gouille». www.sbb.ch
AUSGANGS-/ENDPUNKT Postautohaltestelle «Arolla, La Gouille»
AUFSTIEGE
ROUTE
LITERATUR
Vom südlichen Ende der Siedlung La Gouille steigt man über einen offenen Hang südwestwärts und gelangt nach wenigen Minuten in den Wald. Durch diesen geht es, in etwa dem Sommerwanderweg folgend, in den Weiler Louché und zum Lac Bleu. Die Hänge von Louché – lawinentechnische Schlüsselstelle im Hüttenzustieg – überwindet man anschliessend in deren flachsten Passagen und gelangt so über Remointse du Sex Blanc in den Kessel von Les Crossayes. Aus diesem führt die Route nördlich des Bachbetts hoch zu P. 2824 und, nach einem scharfen Schwenk nach Südwest, in wenigen Minuten zur Cabane des Aiguilles Rouges. Tags darauf geht es zurück zu P. 2824 und weiter nordwestwärts sanft ansteigend in Richtung Pointe de Darbonneire. Direkt nördlich dieses Gipfels gelangt man, zum Schluss
Georges Sanga, «Ski de randonnée Bas-Valais.» SAC Verlag, Bern 2008
KARTE Schweizer Landeskarte 1:25‘000, Blätter 1327 Evolène und 1326 Rosablanche; Swiss Map Online www.map.geo.admin.ch (inkl. Skirouten und Hangneigungsklassen)
ALLGEMEINE INFOS Office du Tourisme du Val d’Hérens, Tel. 027 281 28 15, www.valdherens.ch
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Holzstube, in der auch ich bald wieder sitze. Kurz vor dem Nachtessen verteilen wir klimpernd und klirrend Teller und Besteck auf den Holztischen. Derweil Bernard Maître allein in der Küche steht und mit Kellen, Töpfen und
Sieben hantiert. Wortkarg, aber freundlich ist er. Ein Hüttenwart der alten Garde. Einer, so gelassen wie die Steinmauern seiner Hütte, der auch bei voll besetzter Stube die Ruhe bewahrt und um Punkt halb sieben die erste Suppenschüssel aus der Küche trägt. Was vielleicht auch damit zu tun hat, dass Bernard Maîtres Leben von Anfang an mit dieser Hütte verwoben ist: Als acht Handwerker aus dem Val d’Hérémence und aus Evolène die Cabane des Aiguilles Rouges 1948 bauten, war einer der Arbeiter Bernard Maîtres Vater – Maurice Maître, der zugleich erster Hüttenwart der neuen Cabane wurde und dies bis zu seinem Tod im Jahr 1973 blieb. Worauf dessen Frau,
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Keine Sterne, dafür ein Gipfelkuss auf dem Mont de l’Étoile.
Françoise Maître, mit ihren Söhnen JeanMaurice und Bernard die Hütte für weitere zwanzig Jahre übernahm. Bis Letzterer im Jahr 1993 offizieller Gardien wurde.
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Hütte als perfekter Ausgangspunkt
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Ob dies die längste Familientradition in einer Schweizer Berghütte ist, wissen wir nicht. Klar indes scheint uns, dass wir es dank der Cabane des Aiguilles Rouges besser haben als die Herren Conway und Kurz. Diesen blieb zu ihrer Zeit nichts anderes übrig, als die Tour auf die Pointe de Vouasson und den Mont de l’Étoile von Arolla aus zu unternehmen. Eine Variante, die freilich auch heute noch besteht, die allerdings eher von Leuten mit leichteren Ski und engeren Hosen als den unseren gewählt wird. So schlagen wir Marcel Kurz’ Hinweis «compter 6-8 heures» für die ganze Unternehmung getrost in den Wind, schlafen am nächsten Morgen aus und frühstücken, um kurz vor acht Uhr in der Morgensonne vor der Hütte die Felle auf die Ski zu kleben. Dabei ist die Geschichte der Hütte im Grunde alles andere als sonnig. Geht sie doch zurück auf den Medizinstudenten Hans Ueli von Waldkirch, der Mitglied des Club Alpin Académique de Genève war. Im Jahr 1947 unternimmt er eine Klettertour auf der anderen Talseite – über die Arête de Bertol
südlich der Cabane de Bertol CAS. Dabei kommt er, gerade mal 21-jährig, ums Leben. In seinem Andenken lassen seine Eltern im Jahr darauf die Cabane des Aiguilles Rouges bauen, finanziert mit jener Geldsumme, die sie zur Seite gelegt hatten, um später einmal seine Arztpraxis einzurichten. In älteren Texten erinnert der Name «Cabane de Waldkirch» noch an diese Geschichte, wobei auch der heute übliche Name passt: Seit ihrem Bau ermöglicht die Hütte all jenen eine bequeme Nacht, die sich die lange Überschreitung der Aiguilles Rouges d’Arolla zum Ziel gesetzt haben.
Zu Fuss zum Gipfelkreuz Wir hingegen lassen die Aiguilles Rouges d’Arolla an diesem Morgen links liegen. Staunen höchstens über ihre wuchtigen Felsaufschwünge und Zacken, die so unvermittelt aus den weissen Wellen und Hubbeln aufragen, durch die wir bergwärts ziehen. Immer sanft ansteigend bis in einen Sattel, in dem sich mit einem Mal eine neue Welt vor uns öffnet: das Gletscherplateau des Glacier de Vouasson. Verborgen vom Rest der Welt, breitet es sich hier oben aus. Ein See aus Schnee, in dem wir zu kleinen Punkten werden, während wir auf unseren Ski dem anderen Ufer entgegenziehen. Dorthin, wo sich die Pointe de Vouasson als weisse Kuppe erhebt.
MOVEMENT VERTEX
Mondlicht – der letzte «Wetterbericht» vor der Cabane des Aiguilles Rouges.
Unterwegs zu den Sternen: Gipfelaufstieg am Mont de l’Étoile.
Der Vertex ist ein vielseitiger Touren-und Freerideski, der selbst einen Ausflug auf präparierte Pisten mit stoischer Ruhe mitmacht. Der Ski zaubert Toureneinsteigern ein genauso breites Grinsen aufs Gesicht wie den Profis. Der Tip- und Tail-Rocker und die ausgewogene Taillierung garantieren für viel Auftrieb im Tiefschnee und eine einfache Schwungeinleitung. Die Sandwichkonstruktion mit Karuba-Holzkern und Carbon-Einlagen verleiht dem Ski die notwendige Steifigkeit für präzise Turns bei gleichzeitig tiefem Gewicht. Dank ABS-Seitenwangen bietet der Ski bei steilen Traversen und Hangquerungen einen guten Halt. x Gewicht: 2800 g (Länge 177 cm) x Preis: CHF 592.-
LA SPORTIVA SPECTRE 2.0
TEXT UND FOTOS: CAROLINE FINK
Auch Gutes lässt sich verbessern – der Spectre 2.0 ist der beste Beweis dafür. Der leichtgewichtige Vierschnaller bietet auf Skitour sehr hohen Gehkomfort (Schaftrotation bis zu 60 Grad) bei gleichzeitig hervorragenden Abfahrtseigenschaften (Flexwert 125). Die VibramSohle mit Doppelgummimischung und tiefem Profil verleiht Sicherheit in Tragepassagen im Fels und auf rutschigem Untergrund. Der Innenschuh ist thermoverformbar. Der hochwertige Materialmix aus Grilamid (Schale), Merfram (Spoiler) und Pebax (Zunge) ermöglicht ein tiefes Gewicht und eine hohe Festigkeit, unabhängig von den herrschenden Temperaturen. x Gewicht Herren: 2880 g/Paar (Grösse 27) x Preis: CHF 629.-
JULBO DIRT 2.0 CAMELEON Anpassungsfähig wie ein Chamäleon: Die überarbeitete Dirt 2.0 Cameleon passt sich den herrschenden Verhältnissen an und bietet entsprechend einen Lichtschutzfaktor zwischen 2 und 4. Die Form der Gläser ist so angepasst, dass sie der Gesichtsform folgen und so ein uneingeschränktes Sichtfeld schaffen. Die gummierten, gewölbten Bügel sind angenehm und verrutschfest zu tragen, selbst unter einem Helm. Der Nasensteg ist ebenfalls weich gummiert und schützt die Nase bei etwaigen Stös sen. Die polarisierten Gläser gewährleisten eine kontrastreiche Sicht selbst bei diffusen Lichtverhältnissen. Sie sind mit einem Antibeschlag-Schutz beschichtet. x Preis: CHF 199.-
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An deren Fuss schnallen wir unsere Ski ab und steigen zu Fuss die letzten Meter hoch zum Gipfelkreuz. Auf diesen Berg, dessen Name in der Deutschschweiz kaum jemand kennt. Zu Unrecht, wie wir rasch merken, ist er doch tatsächlich ein «Belvédère intéressant». Als wir uns einmal um die eigene Achse drehen und in die Runde blicken, sind sie alle da: Mont Blanc, Grandes Jorasses und Aiguille Verte, Blüemlisalp, Bietschhorn und Jungfrau, Weisshorn, Dent Blanche und Matterhorn – das gesamte Who is who der Westalpen ragt rund um uns auf. Lange könnten wir hier oben verweilen. Doch vor der Abfahrt ins Val d’Hérens wollen wir das tun, was Marcel Kurz schon 1924 empfohlen hat: Auf dem Rückweg von der Pointe de Vouasson gleich noch den Mont de l’Étoile, den Sternenberg, mitnehmen, der sich um einiges luftiger auf der anderen Seite des Gletscherplateaus erhebt. Und so machen wir, zurück am anderen Ufer des Sees aus Schnee, noch einmal Halt, deponieren die Ski, zurren die Steigeisen fest und stapfen die Südwestflanke des Berges hoch zum Gipfel. Den wir ganz für uns allein haben und der uns einige Höhenmeter Hochtour im Kleinstformat bietet. Und natürlich einen Stern. Wenn auch keinen, der glitzert wie das Sternenzelt am Abend zuvor, so doch einen fürs Tourenbuch.
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Rob Lewis
Die Glücksbringer: «Den Gästen etwas Schönes ermöglichen» ist für Raphael Imsand (li.) das Beste am Bergführerberuf. Walter Josi (re.) ist das schon so oft gelungen, dass er manchmal ins Grübeln gerät, wenn frühere Gäste von ihren Highlights schwärmen.
Gipfeltreffen
«SINGEN WÄRE NICHT DAS DÜMMSTE!»
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Von Whymper bis zum Canyoning: Im Generationengespräch unterhalten sich der Berner Walter Josi (74) und Raphael Imsand (28) aus dem Goms über Vergangenheit und Zukunft des Bergführerberufs – und die Bedeutung von Bergen in schnelllebigen Zeiten.
Und du, Raphael? Würdest du gerne in einer anderen Zeit führen als jetzt? Raphael Imsand: Eigentlich nicht. Aber um was ich die Bergführer beneide, die früher geführt haben, ist das Abenteuer. Für uns sind die vielen Informationen von heute ja eigentlich ein Vorteil. Aber das Abenteuer geht mit den Karten, dem Wetterbericht, dem GPS und den Bildern im Internet schon ein bisschen verloren. Wann wäre denn deine Zeit gewesen? Imsand: Meine Zeit ist schon jetzt. Mich würde es aber interessieren, wie es zu den Anfängen des Bergführerwesens zuging, als ein Alexander Burgener und Co. geführt haben und mit Gästen Erstbesteigungen gemacht haben. Die wussten nicht, was auf sie zukommt. Josi: Ich hatte das Glück, Gäste zu haben, die genau das wollten – Erstbegehungen machen. Da haben wir zum Teil noch von Hand gebohrt. Man wusste nicht genau, ob
Ihr seid beide selbstständige Bergführer, nicht bei Bergschulen angestellt. Wie kommt ihr zu euren Gästen? Imsand: Ich persönlich erreiche viele Leute über Social Media. Das hat mich anfangs schon erstaunt. Gerade im Winter zum Beispiel, wenn ich in der Abfahrt auf die Gäste warte, mache ich mit dem Handy ein Foto und lade es direkt bei Facebook hoch. Das kostet nichts und bedeutet keinen Aufwand. Aber wenn ich das jeden Tag mache, dann merken die Leute irgendwann: Ah, der ist ja immer im schönen Schnee unterwegs.
Karte oder Smartphone? Bergführer Imsand setzt auf beides.
Wie ist es bei dir, Walter? 1968, knapp vor dem Internet gestartet? Josi: Ziemlich viel vor dem Internet! Ich habe zwar seit 13 Jahren eine Website, aber ich bin nicht auf Social Media. Einen Prospekt habe ich nie gemacht, aus dem gleichen Grund wie Raphael – das Internet ist gratis. Meine Gäste haben vor allem über Mund-zu-Mund-Propaganda zu mir gefunden. Es ist aber nicht jedermanns Sache, sich selbst die Arbeit zu beschaffen. Angestellt sein hat auch Vorteile. Die unangenehme Seite des Berufs? Imsand: Ich habe die Bergführerausbildung
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Gibt es etwas, worum du die jungen Bergführer von heute beneidest? Josi: Dass sie noch jünger sind und tolle Sachen machen können. Mit der Zeit hat man mehr Erinnerungen als Projekte, was zwar auch schön ist. Aber die Jungen haben heute natürlich viel mehr Möglichkeiten. Man kann Snowboard-Touren machen und Canyoning, man kann viel mehr Reisen unternehmen. Darum beneide ich sie auf jeden Fall.
es die ganze Zeit eine schöne Route bleibt, oder ob es plötzlich irgendwo gefährlich wird und man einen Rückzug machen müsste. Der Schritt ins Ungewisse ist das Faszinierende dabei.
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Walter, du bist seit 1968 Bergführer. Wie lief der erste Arbeitstag ab? Walter Josi: Es war sehr lustig. Ich wurde vom Universitätssport angefragt, einen Kletterkurs in den Sieben Hengsten zu leiten. Ich wusste knapp, wo die waren. Der Chef hat gesagt: «Es kommt noch einer mit, der alles kennt, und ich komme auch mit.» Der Chef kam dann in Schale und Krawatte an den Treffpunkt, der andere Typ kam gar nicht. Ich hatte eine Karte dabei, aber keine Ahnung, wo man klettern kann. Als der Chef fragte, wie es war, sagte ich: «Es war eigentlich ein ziemlicher Flop!» Dann wurde ich Chef und habe 45 Jahre lang Studenten zum Klettern gebracht, auf etwas weniger als 1000 Touren.
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Auszeit am Arbengrat: Weil man im Tal «am besten an drei Orten zugleich ist», sehen Josi und Imsand grosses Potenzial für den Bergführerberuf.
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gemacht, weil ich gerne in die Berge gehe. Aber meine Aufgabe ist, den Gast so sicher und bequem wie möglich auf den Berg zu bringen, und nicht, dass es für mich ein guter Tag ist. Viele Kollegen sagen: Du hast einen schönen Job, du kannst Skifahren. Aber es ist trotzdem Arbeit und nicht einfach Freizeit. Wenn ich mit Kollegen fahre, bin ich ganz unbekümmert, kann dort runterfahren, wo ich möchte. Mit Gästen ist man den ganzen Tag auf der Suche nach dem besten Schnee.
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Walter, bist du aus den gleichen Gründen Bergführer geworden – weil du einfach gern in die Berge gehst? Josi: Ja, eindeutig. Es gibt aber kaum Bergführer, die nicht vorher einen anderen Beruf erlernt haben. Und das ist auch gut und richtig so. Jeder Bergführer, der freiberuflich unterwegs ist, sollte ein Backup haben – z.B. als Zimmermann oder Architekt. Wenn du einen kleinen Unfall hast, bist du weg. Manchmal für lange Zeit – man kann ja als Bergführer nicht humpeln. Die Leute, die zu 100 % vom Bergführerberuf leben, die leben auf hohem Seil. Welche Unterschiede gibt es zwischen euren Ausbildungen? Josi: Ausbildung ist ein grosses Wort für das, was wir gemacht haben.
Was habt ihr denn gemacht? Josi: Einfach Bergtouren, und ein bisschen Theorie. Es war wirklich nicht überragend. Aber von meinen Lehrern habe ich sehr profitiert. Nicht in puncto Technik, aber in puncto Wegfindung und Umgang mit den Gästen. Es waren wirklich gute Pädagogen. Imsand: Gab es bei euch nicht die Disziplin Singen? Josi: Singen mussten wir, glaube ich, nicht. Aber es wäre ja nicht das Dümmste! Vieles war eher hemdsärmelig. Die Skiprüfung war ein Rennen auf dem Sustenpass. Wobei, zuerst mussten wir mit einem Rucksack im schlechten Schnee hinunterfahren. Das war wohl das Sinnvollste. Imsand: Man spricht immer von Bergführerausbildung, aber das ist eigentlich die falsche Bezeichnung. Es ist keine Ausbildung wie bei einer Lehre, bei der ich ohne Vorwissen Schreiner werden kann. Man muss schon sehr viel Können mitbringen. Abgesehen vom Singen – was hast du in der Ausbildung vermisst, Walter? Josi: Obwohl sich damals schon viele einen Gurt gebastelt hatten, hiess es: Das gibt es im Kurs aber nicht! Das Seil geht um den Bauch wie bei Eddy Whymper am Matterhorn. Vom Führer zum Gast – und wer das nicht macht, der ist ein Feigling. Originalzitat! Die Ausbildung war aber nicht schlecht.
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Rob Lewis
Was bis heute noch verbesserungswürdig ist: Wie bildet man selber aus? Sehr viele Bergführer sind heute Berglehrer, haben eine Gruppe vor sich. Imsand: Es gibt heute schon Ausbildungsmodule, die genau darauf zielen. Man muss nicht nur möglichst schwierige Routen klettern, sondern auch Lektionen vor einer Gruppe halten, sodass alle beschäftigt sind, etwa bei der Spaltenbergung. Anderes Medium, gleiches Prinzip: Josi fand die Man sieht dann sofort, was meisten Gäste durch Mund-zu-Mund-Propaganda, hängen geblieben ist. Imsand über Facebook. Josi: Das freut mich natürlich überaus, dass sich das verbessert hat. In den 80erander zu schwatzen. Und erst dann erklärt Jahren, als ich selber in Aspirantenkursen man beispielsweise den genauen Gipfelaufals Lehrer tätig war, war das noch nicht so. stieg. Nicht schon am Morgen die Birne Der Bergführer war einer, der mit seinem vollschwatzen mit Dingen, die noch gar Gast auf die Jungfrau und auf das Matternicht aktuell sind. horn geht. Und wenn du keinen Gast hast, nimmst du halt mal eine Gruppe vom Militär Raphael, spielt das Naturerlebnis bei deioder einen Rettungskurs. Das war eine unnen Gästen heute noch eine Rolle? wichtige Nebenbeschäftigung – ein ZweiImsand: Das ist ganz unterschiedlich. ManKlassen-Denken. che wollen abends ein cooles Foto oder Video haben, da geht es weniger ums Erlebnis Was macht einen guten Bergführer aus? als darum, zu zeigen, was sie gemacht haJosi: Er muss technisch gut sein. Er muss ben. Andere wollen einfach den Tag genies gut kommunizieren. Die Leute müssen wissen, wieder andere wollen Gipfel abhaken. sen, woran sie sind. Er muss ein gutes Aber die Natur suchen sie eigentlich alle. Klima schaffen. Es soll niemand denken, wenn ich jetzt eine Frage stelle, bin ich der Musst du dir Sprüche anhören von älteren Dumme. Er muss die Leute ernst nehmen. Gästen? Es braucht eigentlich sehr viele Qualitäten. Imsand: Was ich erlebt habe, sind Diskussionen, dass Gäste weniger bezahlen möchWie schafft man das? ten, wenn beispielsweise beim Freeriden Imsand: Vor allem, indem man besonders das Wetter oder der Schnee nicht gut waden Schwächeren hilft. Für mich ist wichtig, ren. Aber das hat eigentlich nichts mit dem dass ich mit allen gut klarkomme. Man darf Alter zu tun. eben nicht nur mit denen reden, die man bereits kennt. Sondern mit allen Leuten. Das Bergführerabzeichen verleiht Autorität Josi: Ich habe anfangs den Fehler gemacht, also unabhängig vom Alter? Gästen zum Start der Tour alles zu erkläImsand: Ja. Eigentlich sagen immer alle ren. Aber das können die gar nicht fassen. gleich: Du entscheidest. Ich habe auch Ein junger Mensch kann zweieinhalb Stunschon viele Entscheidungen getroffen, die den durchhalten, ohne zu trinken. Dann, an den Gruppen nicht gepasst haben – umkeheinem schönen Platz, gibt man ihnen viel ren, weil die Lawinenlage zu kritisch oder Zeit zum Pause machen, auch um unterein-
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der Nebel zu stark war. Das wurde aber immer akzeptiert, es gab nie eine Diskussion. Josi: Das kann ich absolut bestätigen. Bei früheren Lawinenunfällen hiess es manchmal: Die Bergführer wurden gepusht von ihren Gästen. Das glaube ich nicht. Mehrheitsentscheide sind am Berg nicht tauglich. Du musst Autorität zeigen und deine Verantwortung erklären: Ich bin öfter unterwegs als ihr, ich beurteile die Sache so, und zwar genau aus diesen Gründen. Ich habe noch keinen gesehen, der dann gesagt hat: Wir gehen trotzdem. Imsand: Ich habe es diesen Winter zweimal erlebt: Beide Male wäre meine Gruppe gerne weiter; ich habe entschieden, umzukehren. Beide Male sind andere Gruppen weitergegangen, beide Male sind Lawinen abgegangen. Man darf sich nicht von der Gruppe verleiten lassen. Ich trage schlussendlich die gesamte Verantwortung für sie. Josi: Dass nichts passiert ist, ist noch kein Beweis, dass es nicht gefährlich war. Heldentum ist völlig fehl am Platz, wenn es um Risiko geht. Die Natur ist immer stärker. Ich habe es auch erlebt, dass eine Gruppe nach einer Umkehr erst richtig zueinander gefunden hat, sich geholfen hat. Das ist auch eine Qualität. Was anderes, als 4000er abhaken. Wo seht ihr den Bergführerberuf in 20 Jahren? Josi: Ich bin kein Prophet. Die Bergführer werden nicht die Reichen sein, wie in den goldenen 20er-Jahren oder die Sherpa heute im Himalaya. Aber abgesehen davon ist die Entwicklung gut. Es kommt Nach-
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«Man kann als Bergführer ja nicht humpeln»: Auch Zimmermann Imsand und Lehrer Josi haben ihre Backup-Berufe. Das Führen aber ist und bleibt der Traumjob.
wuchs, aber nicht so viel, dass man sich auf den Füssen steht. Das Berufsbild wird sich weiter diversifizieren, das klassische Bergsteigen ist eher im Rückgang. Die berühmten Gipfel zählen noch, aber Hütten an anderen Bergen müssen kämpfen. Ich habe aber keine Angst, dass es das nicht mehr gibt in 20 Jahren. Nur anders. Wie, anders? Josi: Das Bergsteigen ist eine langsame Tätigkeit. Man bricht in der Nacht auf und langsam kommt der Morgen. Es ist die Vereinfachung des ganzen Lebens auf wenige Grundbedürfnisse – auf atmen, essen, trinken und WC, auf Schritt für Schritt gehen. Deshalb ist Bergsteigen bei vielen Leuten so beliebt. Es geht nicht nur darum, auf dem Gipfel zu stehen, sondern dass das ganze Leben mal ein bisschen langsamer geht. Unabhängig von der technischen Schwierigkeit und der Disziplin. Diese Faszination zu vermitteln ist ein ganz grosses Kapital. Imsand: Das denke ich auch, vor allem heute, wo sich immer alles schneller dreht. Am besten ist man an drei Orten gleichzeitig. Am Berg ist man auf sich gestellt und kann Gedanken sacken lassen, die Zeit nimmt man sich heute ja nicht mehr. Das wird in Zukunft vielleicht noch wichtiger, und die Erlebnisse noch intensiver, wenn die Leute von einer schnelllebigen Welt abschalten können. Was sagt ihr dann, wenn Gäste mitten auf der Bergtour ihr Handy rausziehen? Josi: Das ist Realität. Die haben Termine. Es ist aber auch für uns sehr praktisch. Das Handy hat mir mehr gebracht als der Com-
puter: Du kommst nach Hause, hast alles schon erledigt, musst niemanden zurückrufen und kannst mit den Kindern noch singen. Das ist genial. Imsand: Es ist Fluch und Segen zugleich. Der Wetterbericht zum Beispiel: Ich kann immer das Wetter abchecken. Andererseits kommen die Gäste jetzt schon vier Tage vorher und sagen, das Wetter sieht für die Region nicht so gut aus! Aber als Bergführer kann man sich der Technik nicht verschlies sen. Natürlich habe ich eine Papierkarte als Backup im Rucksack. Aber mit externem Akku kann ich ohne Probleme vier Tage mit dem Handy navigieren. Wieso soll ich darauf verzichten? Ich möchte immer einen Schritt weiter sein als der Gast. Und es sieht schlecht aus, wenn der Gast mit seinem Smartphone kommt und sagt «Schau, wir sind hier», während ich irgendwo auf der Papierkarte herumsuche (lacht).
einzigartig. Und es spielt keine Rolle, ob es eine schwierige oder leichte, kurze oder lange Tour ist. Mit den Gästen, mit denen man unterwegs ist, erlebt man diesen Tag. Nur dieser Tag zählt, er ist nicht wiederholbar. Das ist wunderschön. Und diese Fokussierung auf das Hier und Jetzt. Imsand: Vor allem auch, dass man dem Gast etwas Schönes ermöglichen kann, und dann die Dankbarkeit zurückkommt. Teilweise wird man noch Monate später darauf angesprochen. «Weisst du noch damals?» Welche Erlebnisse noch präsent sind – das ist fantastisch. Josi: Das ist mir manchmal richtig peinlich, wenn die Leute sagen «Oh, das war ja so toll» und ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern. Für sie war das ein ganz wichtiger Moment, und wir haben so viele davon. Das zeigt, dass wir einen wirklich tollen Beruf haben.
Was ist das Schönste am Bergführerberuf? Josi: Jeder Tag ist einmalig, jede Tour ist
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Schöne Bäder, schöne Berge: Einige Alpenorte sind reich an beidem. Bormio etwa, wo der Bädertourismus mehrere Jahrhunderte zurückreicht. Die Anlagen sind freilich auf dem neuesten Stand.
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LUFT UND WASSER – ABER MIT STIL Wellness ist offenbar ein einträgliches Geschäft: Luxuriöse Hotel-Spas boomen ebenso wie öffentliche Erlebnisbäder. Wir haben aussergewöhnliche alpine Thermen gesucht, in denen ein anstrengender Tourentag im Schnee ein stilvolles und erholsames Ende findet. Dabei sind wir auf einige Trouvaillen gestossen.
BORMIO
Von römisch bis Belle Époque Bormio kennen die meisten nur für seinen WeltcupAbfahrtsklassiker. Aber als Thermalbad-Destination? Kaum bekannt, und schon gar nicht am Weg. Dabei liegt das beliebteste Veltliner Ferienziel eigentlich gleich über der Südostschweizer Landesgrenze. Doch die lange Anfahrt über drei Pässe lohnt sich: Die Bagni di Bormio sind eine Therme, wie man sie in der Schweiz nicht kennt.
Die Aussicht ist beeindruckend: Hinunter ins obere Veltlin und hinauf zum Parco Stelvio und die Felswände des Monte Braulio. Überragt wird der Bäderpark vom würdevollen Grand Hotel Bagni Nuovi. Während das 100 Meter höher gelegene Hotel Bagni Vecchi einen eher alpinen Charme hat, strahlt dieser rosafarbene Palast noch die ganze Grandezza der gros sen Bäderzeit im vorletzten Jahrhundert aus. Ein Diner im historischen Ballsaal ist nach dem Baden das zweite grosse Erlebnis. Das 1837 im Belle-Époque-Stil erbaute Hotel wurde nach fast drei Jahrzehnten Dornröschenschlaf von den QC Terme Bagni di Bormio übernommen und 2003 als authentisch renoviertes Fünfsternehaus mit den Bädern neu eröffnet. www.bagnidibormio.it
Hochgenuss
Die Mehrzahl stimmt in mehrfacher Hinsicht: Zum einen handelt es sich um zwei unterschiedliche Bäder, die Bagni Vecchi und die Bagni Nuovi. Sie werden aus nicht weniger als neun Quellen gespiesen, die alle zwischen 37 und 43 Grad warm sind. Und dann gibt es so viele verschiedene Bäder wie kaum sonst wo – allein in den Bagni Vecchi sind es ein Dutzend. Dazu kommen eine Handvoll Saunen (gewöhnungsbedürftig, dass es in Italien nur Textilsauna gibt). Hier fing alles an, zu Zeiten der Römer. Verblüffend ist, dass die Grottenbäder Bagni Romani noch immer existieren. Und ebenso einzigartig: In der Grotte Iaconicum sieht man, wie das warme Wasser aus dem Felsen sprudelt. Dazu gibt es drei Aussenpools. Doch die Bagni Vecchi gelten eher als Wintertherme. Im Sommer empfehlen sich die Bagni Nuovi durch ihren herrlichen Poolgarten mit acht Bädern. Von den Brauliofässern über den Wasserfall und das etwas kühlere Schwimmbad, das sogar Bewegung zulässt, bis zur historischen Saunastube mit Opernklängen. Eine besondere Attraktion ist das Lehmbad.
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SAMEDAN
Hoch gelegen, hoch gebaut Es ist nicht nur die höchstgelegene öffentliche Therme der Schweiz, sondern auch die am speziellsten angeordnete: Das Mineralbad & Spa Samedan liegt unmittelbar am Dorfplatz, angebaut an die Kirche. Und es ist landes- wenn nicht weltweit das erste vertikale Mineralbad. Neben der aufsteigenden Platzierung der Bäder über fünf Etagen lebt der von den renommierten Architekten Miller & Maranta erstellte Bau von den unterschiedlichsten Ein-, Aus- und Durchblicken sowie Lichteinstrahlungen und -stimmungen. Zusammen mit den glasierten Mosaikplatten, mit denen alle Baderäume vom Boden über die Wände bis zu den Decken ausgekleidet sind, entsteht eine mystische Stimmung. Der Gast durchwandert wie in einem Berg-Labyrinth eine Welt mit unterschiedlichsten Bade- und Dampfräumen. Als abschliessendes Highlight lockt das offene Dachbad, wo sich direkt unter dem Kirchturm die Engadiner Bergluft geniessen lässt. Auf dem Weg zurück laden der Arvenraum und die Lärchenstube zum Verweilen und Ruhen. Das Mineralwasser wird direkt unter dem Bad in 35 Metern Tiefe entnommen und gilt dank der Zusammensetzung als Heilquelle. www.mineralbad-samedan.ch
BAD RAGAZ
Mondäne Therme oder privates Dorfbad Die Tamina Therme liegt zwar nicht ganz in den Alpen, aber doch am Tor zu Graubünden. Und damit ideal gelegen für ein Regenerationsbad nach einer anstrengenden Berg- oder Skitour. Bad Ragaz gilt als Ikone der Schweizer Thermen, erst recht seit der Neueröffnung der Tamina Therme 2009. Weiss lackiertes Fichtenholz mit grossen ovalen Fenstern, futuristische Säulen und hohe Decken verleihen dem Spa ein stilvolles, grosszügiges und zeitgenössisches Gepräge, das sich gleichwohl harmonisch in den baulichen Kontext der altehrwürdigen Grand Hotels einfügt.
Hochgenuss
Der Name stammt von der Taminaschlucht, in der Europas wasserreichste Thermalquelle 1242 entdeckt wurde. Schon der Arzt und Alchemist Paracelsus würdigte die heilende Wirkung des Wassers. Die ersten Kurgäste wurden noch an Seilen in die Schlucht hinuntergelassen. Ab 1840 wurde das 36,5 Grad warme Wasser mit einer Wasserleitung vom Alten Bad Pfäfers bis zum Hof Ragaz geführt. Zusammen mit dem anderen Luxushotel, dem Quellenhof, bildet er noch heute einen der Eckpfeiler des Grand Resort Bad Ragaz, «einem der führenden Wellbeing und Medical Health Resorts Europas», wie es angepriesen wird. Schön, dass auch die neue Tamina Therme für jedermann zugänglich ist.
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Wer es beschaulicher und persönlicher mag, der findet mitten im Kurort eine Alternative: Das historische Dorfbad aus dem Jahr 1866 ist sorgfältig renoviert und als modernes Spahouse wiedereröffnet worden. Das Konzept beinhaltet sinnliche Baderituale, Kulinarik, naturheilkundliche Heilbäder sowie Therapien und Massagen in privaten Baderäumen. Ein Highlight ist das «Private-Dinner»-Bad bei Kerzenschein für Paare. www.taminatherme.ch www.spahouse.ch
RIGI Stylisch mit Botta, archaisch bei Franz-Toni Die Rigi ist der traditionelle Ausflugsberg der Zentralschweiz, seit über 140 Jahren erschlossen von zwei pittoresken Zahnradbahnen. Bis vor Kurzem kaum (mehr) bekannt war sie als Badedestination. Dabei müsste ja mindestens der Name der Hauptstation Rigi Kaltbad hellhörig machen. Hier hat Baden in der Tat auch schon seit 600 Jahren Tradition: Es war Brauch, dass die Badegäste dreimal ins «chalte Bad» des Drei-Schwestern-Brunnens eintauchten, welcher direkt neben der Kapelle aus der Felsspalte entspringt. Danach hatten sie je fünf Vaterunser und Ave Maria zu beten. Mit kaltem Wasser kann man heute natürlich keinen Gast mehr auf den Berg locken. Aber mit einem berühmten Namen: Die Aqua-Spa-Resorts AG, Betreiberin von insgesamt sechs Schweizer Wellnesswelten, engagierte mit Mario Botta einen Star-Architekten, um die langjährige Brache des alten Hallenbades in die neueste Rigi-Attraktion zu verwandeln: das Mineralbad & Spa Rigi Kaltbad. Es besteht aus dem Mineralbad mit einem Innenund einem Aussenbecken (dem einzigen Ort, wo man wirklich Aussicht auf die Bergwelt hat) und einem Kräuterdampfbad sowie dem Spa (nur für Erwachsene) mit Kräutersauna und Kristallbad als Highlight. Es wird von aussen durch einen der acht «Kristalle» beleuchtet, welche in den darüber liegenden Dorfplatz ragen. Gebadet wird immer noch im mineralhaltigen Wasser der legendären Heilquelle des «Drei-Schwestern-Brunnens» – natürlich aufgeheizt. Und zwar ausschliesslich mit Holz von der Rigi, womit ein wertvoller Beitrag zur hier sonst unrentablen Waldbewirtschaftung geleistet wird.
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MIT BÄCHLI IN DIE THERMEN Bächli Bergsport verlost 10 Eintrittskarten für eines der Thermalbäder. Mehr Informationen auf www.baechli-bergsport.ch/therme
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Mit Holz feuert auch Franz-Toni Kennel ein – seine Holzofensauna. Auch die Rigi hat nämlich eine Alternative: Auf der Alp Chäserenholz – einen halbstündigen Spaziergang von Rigi Staffel oder Kulm entfernt – bietet der Käser und Wirt ein herrliches Wellness-Kontrastprogramm mit Saunakuppel, Whirlpool und Molkenbädern. Letzteres nur im Sommer. Und hier gibt’s auch den vollen Panoramablick, im Winterhalbjahr oft über ein imposantes Nebelmeer. Eine neue Alp-Geschäftsidee? Mitnichten, Franz-Toni macht das nur aus Idealismus und weil er selbst ein Wellness-Fan ist. Versteht sich, dass es hier keine Pommes gibt, dafür das beste Käseplättchen weit und breit, mit rund einem Dutzend eigener Spezialitäten. www.mineralbad-rigikaltbad.ch www.rigi.ch
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CHARMEY
Gruyère und Cailler lassen grüssen In einem unprätentiösen Ferienörtchen wie Charmey, mitten in den beschaulichen Freiburger Voralpen, würde man das ja überhaupt nicht erwarten: eine veritable Wellness-Oase in modernster Architektur, kreisrund mit offenen Pool-Segmenten, fast wie ein Ufo, oder eben wie ein angeschnittener Greyerzer-Laib – die Bains de la Gruyère. Die Badelandschaft besteht aus zwei grossen Becken mit mineralstoffreichem Wasser. Wahrzeichen der Therme ist der grosse Wasserfall. Familien schätzen den Spiel- und Entspannungsbereich, wo sich selbst die ganz Kleinen vergnügen können. Dazu gibt es einen nordischen Bereich mit verschiedenen Saunen und einen orientalischen mit Hamam und türkischen Dampfbädern. Im privaten Reich im ersten Stock kann man sich 50 verschiedene Behandlungen angedeihen lassen – darunter eine betörende SchokoladenMassage; Cailler in Broc liegt ja nah. Auf dem Dach der Bäder befindet sich eine windgeschützte Ruheterrasse mit einer wunderbaren Panoramaaussicht auf die Berge des Greyerzerlandes. Eine Anlage und eine Umgebung, wo man wirklich die Seele baumeln lassen kann – etwa bei einem Stopp auf der nationalen Mountainbike-Route 2 oder nach einer Skitour. www.bainsdelagruyere.ch
VAL D’ILLIEZ
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Kaum bekannte Walliser Familientherme Noch mehr als die nahen anderen Walliser und Waadtländer Thermen in Ovronnaz, Saillon und Lavey ist der Thermenpark im Val d’Illiez in der «Aus serschweiz» ein Geheimtipp. Er besteht auch erst seit 2009, und die Strecke von Monthey nach Champéry liegt ja nie zufällig am Weg. Es sei denn, man komme gerade von einem Skitag aus Europas grösstem Skigebiet Les Portes du Soleil zurück oder hat vorher die Dents du Midi bestiegen. Das Thermalbad wird von drei natürlichen Quellen gespiesen, die mit einer Temperatur zwischen 20 und 32 °C aus der Erde sprudeln. Der Park versteht sich zum einen als Familientherme für Spiel, Spass und Körperpflege – mit Frei- und Hallenbad, Sauna, Dampf- und Sprudelbad. Dank des hohen Mineralgehalts gilt er aber auch als eigentliches Heilbad mit vielen therapeutischen Indikationen; ein medizinisches Zentrum bietet zudem viele klassische Behandlungen. www.thermes-parc.com
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TEXT: PETER HUMMEL FOTOS: PETER HUMMEL / ZVG
FOTO: FRODE SANDBECH
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Diamir Vipec 12: Pin-Bindung mit umfassender Sicherheitsauslösung wie bei einer Alpinbindung.
PUZZLE-SPIEL Kaum ein Ausrüstungsteil für Skitouren hat sich in den vergangenen Jahren so rasant entwickelt wie die Bindung. Aber aufgepasst! Nicht jede Bindung harmoniert mit jedem Skischuh und jedem Ski. Die Bächli-Tourenexperten ver-
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raten, welche Produkte zusammenpassen.
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Ja, früher war manches leichter. Zum Beispiel die Wahl der Tourenbindung. Zwei, drei relevante Modelle standen zur Auswahl, das war’s. Aber war früher auch alles besser? Sicher nicht. Jedenfalls nicht, was die Skitourenbindungen betrifft. Der Skitouren-Boom hat auch den Innovationsgeist in der Branche neu geweckt – mit vielen Vorteilen für Tourengeher. Je nach persönlichen Vorlieben gibt es mittlerweile für jeden Einsatzbereich massgeschnei-
derte Modelle. Mal liegt der Schwerpunkt auf minimalem Gewicht, mal auf perfekter Kraftübertragung. Und auch in puncto Sicherheit und Komfort können die aktuellen Bindungsmodelle eine Menge bieten. Tourenbindung ist längst nicht mehr gleich Tourenbindung, die Unterschiede sind teils enorm. Gut, wenn man bei der Wahl Experten wie die Tourenspezialisten von Bächli Bergsport an der Seite hat, die sich damit auskennen.
Rahmenbindungen – unkompliziert und sicher «Waren bis vor etwa vier Jahren Rahmenbindungen wie die Fritschi Diamir Eagle noch Standard, hat sich das Bild mittlerweile komplett gedreht», hat Matthias Schmid beobachtet. Der Produktmanager bei Bächli Bergsport ordert mittlerweile Jahr für Jahr mehr Pin-Bindungen. «Was nicht heisst,
dass wir unsere Kunden zu den LeichtbauBindungen drängen wollen», merkt er an. Denn auch wenn ihr Anteil abnimmt, haben Rahmenbindungen immer noch ihre Berechtigung. «Gerade für Skifahrer, die mit dem gleichen Ski mal auf der Piste fahren, mal auf Tour gehen und eine Bindung mit guter Kraftübertragung suchen, sind Rahmenbindungen eine gute Wahl», weiss Schmid. Auch Senioren, die eventuell koordinativ Marker Kingpin: Drei Federn für eine dynamische Kraftaufnahme solnicht mehr ganz so len Fehlauslösungen minimieren. fit sind, wüssten sie wegen des unkomplizierten Einstiegs zu schätzen. Und nicht zuletzt sind Rahmenbindungen auch für Freerider, die einen aggressiven Fahrstil bevorzugen und auch mal grössere Sprünge machen, nach wie vor die erste Wahl. Denn beim Freeriden zählen nicht nur die puren Z-Werte. Entscheidend ist auch die dynamische Energieaufnahme der Bindung. Und da haben die massiveren Bindungsbacken von Rahmenbindungen mit stärkeren Federn die Nase vorne. Diese Konstr uk tions weise verhindert, dass die Dynafit Radical 2 ST: Eine seitliche Bindung bei harten Auslösung nach links und rechts ist Landungen oder in hef- durch Schwenken des Rotationsvortigen Kompressionen derbackens möglich. aufspringt.
Pin-Bindungen – Leichtgewichte mit verbesserter Funktion Die Grundidee der Pin-Bindung ist ein möglichst leichtes Bindungssystem für Skitouren. Um das zu erreichen, wurden ursprünglich bewusst Kompromisse bei der Sicherheitsauslösung und beim Bedienungskomfort eingegangen. Doch mittlerweile haben die Pin-Bindungen zumindest im mittleren und gehobenen Gewichtssegment in puncto
Rasante Kurven: Die Kraftübertragung von manchen Pin-Bindungen hinkt der von Rahmenbindungen kaum noch hinterher.
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Klassische Rahmenbindungen ähneln in der Bauweise Alpinbindungen. Bindungskopf und Fersenautomat sind auf einen Rahmen aufgesetzt, der vorne durch ein Gelenk mit dem Ski verbunden ist. Für Aufstiege lässt sich der Rahmen samt Bindungselementen hinten entriegeln und in der Gehbewegung mit der Ferse hochklappen. Rahmenbindungen sind heute weitgehend ausgereift. Sie besitzen alle eine von den Alpinbindungen bekannte, normierte Sicherheitsauslösung. Anders als bei Rahmenbindungen sind bei Pin-Bindungen Vorder- und Hinterbacken nicht miteinander verbunden. Der Skischuh wird an der Sohle vorne seitlich durch zwei Pins fixiert. Das erlaubt am Vorderbacken eine sehr stabile und steife Verbindung zum Ski. Am Hinterbacken befinden sich zwei Metallstifte, die in ein in der Schuhsohle integriertes Metall-Insert geklickt werden. Die Sicherheitsauslösung bei einem Sturz erfolgt bei Pin-Bindungen klassischer Bauart in erster Linie über den Hinterbacken. Der Vorderbacken löst dann indirekt aus, wenn er durch eine seitliche Drehbewegung belastet wird. Mittlerweile gibt es allerdings auch Pin-Bindungen mit Sicherheitsauslösung wie die Fritschi Diamir Vipec 12 oder die Dynafit TLT Radical 2 ST.
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einfacher Handhabung, Sicherheit und Komfort aufgeholt und bieten für viele klassische Freizeittourer einen guten Kompromiss aus attraktivem Gewicht und solider Funktion. Also alles in Butter? Nicht ganz. Denn längst nicht jede Tourenbindung ist mit jedem Tourenschuh kompatibel.
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Welche Bindung passt zu welchem Schuh?
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In der Tat ist eine sorgfältige Abstimmung von Ski, Skischuh und Bindung für eine zuverlässige Funktion enorm wichtig. VerMarker Duke: Eine massive Metallfeder gleichsweise einfach im HInterbacken federt auch harte Landungen nach hohen Sprüngen gut ab. ist die Lage bei Rahmenbindungen. Sie sind generell sowohl mit Alpinskischuhen (glatte Alpin-Normsohle) als auch mit Tourenschuhen (profilierte Tourensohle) kompatibel. Wer allerdings in einer Rahmenbindung abwechselnd Alpinschuhe ohne und Tourenschuhe mit Profilsohle verwendet, sollte die Bindung jeweils neu einstellen lassen. Denn wegen der unterschiedlichen Höhe der Sohle (Anpressdruck) und Reibung kann es zu massiv abweichenden Auslösewerten kommen. Ausserdem gibt es Tourenschuhe mit einem verkürzten Sohlensteg für Pin-Bindungen (zum Beispiel Dynafit TLT 5, TLT 6, TLT 7), bei denen eine einwandfreie Funktion in R a h m e n b in d un g e n nicht gewährleistet ist. Etwas unübersichtlicher ist die Lage bei Diamir Vipec 12: Mit einer EinstellTourenschuhen für schraube lässt sich die Breite der SchuhPin-Bindungen. Der aufnahme an den Pins feinjustieren. Grund: Es gibt keine klare Schuhnorm für Pin-Systeme. Und so ist Pin-Schuh nicht gleich Pin-Schuh. Unterschiede bestehen vor allem in folgenden Punkten: Dicke der Schuhsohle, Sprengung (leichte Biegung) der
Sohle, Geometrie von Schuhspitze und Fersenbereich sowie Form und Abstand der Inserts, in die die Pins einrasten. Die Inserts für die Pins und ihr Abstand an der Schuhsohle sind nicht bei allen Schuhmarken und -modellen exakt gleich. Die Abweichungen betragen zwar nur wenige Millimeter, doch die Auswirkungen können erheblich sein. Rasten zum Beispiel die Pins nur minimal weniger tief ein oder ist ihr Abstand etwas grösser, als vom Bindungshersteller vorgesehen, befindet sich die Bindung dadurch bereits im normalen Abfahrtsmodus in leicht geöffnetem Zustand. So kann es zu Fehlauslösungen kommen. Dank langjähriger Erfahrungen in der Praxis und bei der Montage können die Bächli-Experten auf einen gros sen Erfahrungs-Pool zurückgreifen und so Fehlkäufe vermeiden helfen.
Der Pin-Kompromiss: Gewicht und Sicherheit Pin-Bindungen mit eingeschränkter Sicherheitsauslösung wecken bei manchen Skitourengehern Skepsis. Natürlich bieten solche Bindungen nicht die maximalen Sicherheitsfunktionen einer Rahmenbindung. Eingeschränkte Sicherheitsauslösung bedeutet allerdings nicht: keine Sicherheit und keine Auslösung im Fall von Stürzen. Sondern eben nur eine eingeschränkte Funktion. Gerade Tourer, die bergauf schnell sein wollen und denen es auf minimales Gewicht ankommt, gehen diesen Kompromiss bewusst ein. Entscheidet man sich für eine solche Bindung, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man nicht mit der maximalen Sicherheit rechnen kann. «Die sicherste Bindung ist noch immer nicht die leichteste», fasst Matthias Schmid zusammen. Je nach Konstruktion gibt es auch deutlich spürbare Unterschiede in der Kraftübertragung unterschiedlicher Pin-Systeme. Massstäbe hat da die Marker Kingpin gesetzt. Das Hybridmodell aus breit abgestütztem PinVorderbacken und einem Alpin-Hinterbacken erlaubt ein präzises Aufkanten wie mit einer Alpinbindung. Die Diamir Vipec erreicht diese Performance nicht ganz, bietet dafür aber eine per Z-Wert definierte Sicherheits-
DIE TOP-BINDUNGEN DES WINTERS Kategorie: Rahmenbindung Tour klassisch
FRITSCHI EAGLE 12 Die Eagle 12 ist eine vielseitige und seit Jahren bewährte Tourenbindung. Ein frei gleitender Bindungssteg sorgt bei der Abfahrt für den Längen ausgleich und natürlichen Skiflex. Der Einstieg erfolgt problemlos wie bei einer Alpinbindung. Das System ist sowohl mit Alpinskischuhen als auch mit den meisten Tourenskischuhen mit Gummisohle kompatibel. x Preis: CHF 379.x Gewicht: ca. 1780 g/Paar inkl. Stopper 90 mm x TÜV-Prüfung: ja
Kategorie: Rahmenbindung Freeride
Kategorie: Pin-Bindung Tour klassisch
FRITSCHI VIPEC 12 Bindungshersteller Fritschi hat mit der Vipec 12 für ein neues Level der Sicherheitsstandards bei rahmenlosen Bindungen gesorgt. Die Pins am Vorderbacken der Vipec 12 sind auf einen Schlitten montiert, der sich im Falle eines Sturzes bei entsprechendem Druck nach aussen bewegt. Die Auslösehärte lässt sich von Z 5 bis 12 einstellen. Gepaart mit dem Längenausgleich ergibt das eine rahmenlose Bindung, die sicherheitstechnisch und funktionell den Vergleich mit Alpinbindungen nicht scheuen muss und in puncto Gewicht ebenfalls vollends zu überzeugen vermag. x Preis: CHF 479.- bis CHF 489.- netto x Gewicht: ca. 980 g/Paar x TÜV-Prüfung: ja
DYNAFIT RADICAL 2 ST Die TLT Radical 2 ST ist eine konsequente Weiterentwicklung der Radical ST unter sicherheitsrelevanten Aspekten. Der Rotationsvorderbacken löst auch vorne seitlich aus und federt gleichzeitig seitliche Schläge ab, um Frühauslösungen zu vermeiden. Auch in puncto Aufstieg- und Abfahrtsperformance wurde die Bindung im Vergleich zum Vorgängermodell TLT Radical ST noch in einigen Details verbessert. x Preis: CHF 439.- netto bis CHF 459.- netto x Gewicht: ca. 1198 g/Paar x TÜV-Prüfung: ja
Kategorie: Hybrid-Bindung
Die Marker Duke ist längst ein Freeride-Klassiker. Mit einer noch breiteren Abstützung als bei der Vorgängerversion ist die Duke EPF in erster Linie für breite, stabile Freeride-Ski konstruiert. In der Abfahrt bietet die Bindung eine beeindruckende Kraftübertragung. Und die starke Feder im Hinterbacken schluckt Landungen nach hohen, weiten Sprüngen ohne Fehlauslösung. Dank Z-Wert-Bereich bis 16 auch für schwere Fahrer mit aggressiver Fahrweise geeignet. x Preis: CHF 459.- netto x Gewicht: ca. 2790 g/Paar inkl. Stopper 110 mm x TÜV-Prüfung: ja
MARKER KINGPIN 13 Einen Meilenstein in der Kraftübertragung von rahmenlosen AllroundBindungen markiert die Marker Kingpin. Marker verzichtet auf einen klassischen Pin-Hinterbacken. Stattdessen kommt ein Hinterbacken ähnlich wie bei Alpinbindungen zum Einsatz, der den Sohlenrand des Skischuhs auf voller Breite umfasst. Zusammen mit dem sehr stabil und breit abgestützten Pin-Vorderbacken ergibt das eine sehr steife Bindungskonstruktion. x Preis: CHF 539.- netto x Gewicht: ca. 1460 g/Paar x TÜV-Prüfung: ja
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MARKER DUKE EPF 16
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Unkompliziert und breiter Einsatzbereich – auch wenn sie schwerer als Pin-Bindungen sind, für Einsteiger und Allrounder sind Rahmenbindungen immer noch eine gute Wahl.
auslösung mit einem seitlich beweglichen Schlitten am Vorderbacken. Je breiter der Ski und je höher damit die Hebelkräfte, desto mehr verwinden sich herkömmlich konstruierte Pin-Hinterbauten wegen der geringen Abstützungsbreite des Skischuhs an der Bindung. Darunter leidet letztendlich die Kraftübertragung. In der Praxis ist das im weichen Schnee weniger von Bedeutung als bei harten, harschigen Bedingungen. Und noch aus einem weiteren Grund ist die Abstimmung der Bindung auf die Ski wichtig. Pin-Bindungen wurden ursprünglich für eher schmale, wenig steife und leichte Ski konstruiert. Solche Skimodelle nehmen die bei Stürzen auftretenden Kräfte zu einem grossen Teil auf, indem sie sich durchbiegen. Die Energie wird durch Verformung abgebaut. Je steifer und schwerer ein Ski kon stru iert ist, desto wichtiger wird deshalb eine zuverlässige, im Idealfall definierte Sicherheitsauslösung vorne und hinten.
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Die entscheidenden Teile im Bindungs-Puzzle
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Letztendlich gehören neben Bindung, Ski und Schuh auch die individuelle Fitness, das Körpergewicht, der Fahrstil und die geplanten Vorhaben als wichtige Teile zu dem Puzzle-Spiel rund um Tourenbindungen. Erst sie ergeben ein rundes Bild. Deshalb ist es wichtig, sich vor dem Bindungskauf folgende Fragen möglichst detailliert und klar zu beantworten: Was sind meine Ziele als Tourengeher? Was ist mir dabei wichtig? Wo bin ich zu Kompromissen bereit? Will ich meine Tourenausrüstung auch auf der Piste einsetzen? Und bin ich bereit, für
eine möglichst leichte Ausrüstung Abstriche bei den Auslösefunktionen hinzunehmen? Der Schlüssel, so Mattias Schmid, «ist die überlegte Abstimmung von Bindung, Ski und Schuh – denn das System ist nur so gut wie das schwächste Glied der Kette.» Und damit bei diesem Puzzle auch alle Teile stimmig zueinanderpassen, helfen die Bächli-Experten mit ihrer Erfahrung gerne weiter.
TEXT: CHRISTIAN PENNING FOTOS: ZVG
BINDUNGSKAUF BEI BÄCHLI – SICHER IST SICHER Gerade für Skitourengeher, die noch mit altem Material unterwegs sind, lohnt sich die Anschaffung neuer Ausrüstung – egal, ob Bindung, Ski oder Skischuhe. Denn Funktion und Komfort der aktuellen Modelle sind gut wie noch nie. So kann man nur gewinnen. Um die individuell optimale Ausrüstung zusammenzustellen, arbeitet Bächli Bergsport mit erfahrenen Experten, die nicht nur bestens mit den technischen Details der Bindungstypen und -modelle vertraut sind, sondern auch selbst schon im Schnee getestet haben und als begeisterte Skitourengeher genau wissen, worauf es ankommt. Einige Bächli Mitarbeiter starteten dieses Jahr wieder als Rennläufer bei der legendären PDG von Zermatt nach Verbier, andere wie Sébastien de Sainte Marie «Seb le Fou», haben sich als Freerider einen Namen gemacht. Bei Bedarf checken die Mitarbeiter die bestehende Ausrüstung. Und auch neues Material wird bei der Montage einem Funktionscheck unterzogen. So können Sie sicher sein, dass Ski, Schuh und Bindung auch wirklich miteinander harmonieren. Vor allem für Tourenneulinge interessant ist das Bächli Mietangebot. Es erlaubt dem Kunden, die Welt des Skitourengehens auch ohne eigene Ausrüstung zu entdecken. Wird innerhalb von fünf Tagen nach der Miete ein vergleichbarer Artikel oder eine komplette Ausrüstung gekauft, werden die Mietkosten vom Kaufpreis abgezogen.
CLIMB. SKI. FĂźr Skibergsteiger. Der Procline verbindet enorme Bewegungsfreiheit zum Klettern mit herausragenden Abfahrtseigenschaften. Eine Bergschuhinnovation.
SAC / davidschweizer.ch
DER COACH FÜRS LEBEN Als langjähriger Nationalcoach der Schweizer Elite-Kletterer zeichnet Urs Stöcker verantwortlich für das gute Abschneiden bei der WM in Paris. Dass der gebürtige Churer überhaupt als Trainer tätig ist, war keineswegs abzusehen: Auch eine Karriere als Wissenschaftler oder Profibergsteiger hätte durchaus
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steil verlaufen können.
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Aus Schweizer Sicht war es der Höhepunkt der Kletter-Weltmeisterschaften in Paris: Im ehrwürdigen Palais Omnisports de ParisBercy, wo die Fans sonst Roger Federer oder den Rolling Stones zujubeln, richteten sich die Scheinwerfer und zehntausend Augenpaare plötzlich auf Petra Klingler. Lachend hing sie in der Wand, vor lauter Staunen da rüber, dass ihre linken Zehen, eingehakt hinter einer winzigen Leiste, sie vor dem Sturz aus dem finalen Boulderproblem bewahrt hatten. Wenige Züge später der Ausstiegsgriff, Tränen des Glücks. Am Ende gewinnt Klingler die Goldmedaille im Bouldern.
Zehn Jahre war Urs Stöcker der Trainer von Petra Klingler. Eine «geniale Basis» habe der geschaffen, erzählt Klingler später dem SAC. Sogar die Mittagspause habe Stöcker dem gemeinsamen Training geopfert. Und obwohl eineinhalb Jahre vor Paris Kevin Hemund als Trainer von Klingler übernahm, vergisst die ihren früheren Coach nicht: «Dass Urs damals so viel investierte, ist sehr viel wert», sagt die Weltmeisterin kurz nach ihrem Coup. Stöcker, der gebürtige Churer, 40 Jahre alt, hat seinen Anteil an der Entwicklung des Schweizer Kletterns, so viel steht fest. Seit
rich. Die Physik und das Klettern: Stöcker pflegt beide Leidenschaften. Als Student schickte er aus dem Basislager des Ogre seinen Professoren Postkarten, zum Dank für die Freistellung von Prüfungen. Wissenschaftliche Akribie, Gespür für die beim Klettern so wichtigen Wechselwirkungen zwischen Kopf und Körper und der Mut, Probleme an der Wurzel zu packen: das umreisst Stöckers Ansatz als Nationalcoach. «Die Schweizer waren immer sehr erfolgreich in der Jugend, mit vielen Welt- und Europameistertiteln. Aber der Transfer in die Elite hat irgendwie nicht geklappt. Dieses Problem sind wir angegangen.» Das Schweizer Jugendförderungssystem mit Heimtrainern greift bis zum 20. Lebensjahr, danach ist der Verband gefordert. «Wir haben in der Jugend in sie investiert, es wäre ja schade, wenn dann alles wegbricht.» Stöcker setzte nicht nur Kraftausdauer und Fusstechnik auf die Pläne, sondern tat, was er «das Leben coachen» nennt: Wohin geht’s im Studium? Wie kann man Training und Beruf vereinbaren, ohne dass die Arbeitslast nach der Matura ins Immense steigt? «Ich habe das Gefühl, dass dieses Jahr der erste Erfolg aus diesen Anstrengungen herausgekommen ist», sagt Stöcker. «Nicht nur Petra Klingler, auch andere Leistungsträger aus der Jugend konnten in der Elite Fuss fassen: Baptiste Ometz im Bouldern, Sascha Lehmann, Alina Ring, Anne-Sophie Koller im Lead. Auch Jara Späte, Beni Blaser oder Andrea Kümin.» Es sind Namen darunter, die Bächli Bergsport seit Jahren unterstützt, und die auch fallen könnten, wenn 2020 in Tokio erstmals um olympische Medaillen geklettert wird. Da je nur 20 Männer und Frauen in einer Kombinationswertung aus den sonst eigenständigen Disziplinen Lead, Speed und Bouldern an den Start gehen, wird die bevorstehende Selektion der Athleten zur Qual der Wahl. Stöcker wird das einfordern, was er in einem sozialen Netzwerk als Lebensmotto unter sein Profilbild schrieb: «Mit Fleiss und Eleganz ans Ziel».
TEXT: THOMAS EBERT
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2003 betreut er das Zürcher Regionalkader, seit acht Jahren das Nationalkader. Lange arbeitete er nebenbei als Software-Entwickler, doch als der damalige Elite-Trainer 2014 den Dienst quittierte, war die Erhebung Stöckers zum hauptberuflichen Nationalcoach ein «logischer Schritt», wie er selbst sagt. Dabei hätte Stöckers Karriere durchaus auch anders verlaufen können. Nach mehreren erfolgreichen Expeditionen in Pakistan (2001 mit Thomas Huber und Iwan Wolf am Ogre) und Indien (2003 mit Simon Anthamatten und Rainer Treppte am Bhagirati III) stand die Option im Raum, es als Profibergsteiger zu versuchen. Gleichzeitig fing Stöcker mit dem Berufstrainerschein an. Beides zusammen war zu viel. «Ich konnte mich nicht mehr richtig auf die Expeditionen vorbereiten. Entweder oder. Da habe ich mich für den Trainerschein entschieden.» Bis heute grübelt Stöcker, ob es die richtige Entscheidung war, denn Projekte und Ideen hat der Bündner Klettermeister von 1996, der immer noch bis 8a klettert, zuhauf. Was fehlt, ist die Zeit. «Man weiss es natürlich nie. Aber ich denke, zur Zeit stimmt es so.» Was daran liegen könnte, dass Stöckers Methode Erfolg hat? Fünf Mal pro Woche steht er mit seinem Regionalkader in der Halle, dazu kommen zwei Einheiten mit dem Nationalkader. Die Jahrespläne und Trainingsstandorte richtet Stöcker bis ins Detail auf die Titelwettkämpfe aus: «Da ich die Routenbauer beim Weltcup und ihren Stil recht gut kenne, kann ich für das Training eher mehr seitliche Sprünge, technische Platten oder schwierige Starts einschrauben.» Als Motivationsspritze für die WM in Paris holte Stöcker den ehemaligen Weltmeister und Klettercoach Patxi Usobiaga nach Zürich. «Patxi hat dann erzählt, wie er trainiert hat und wie er Adam Ondra coacht – ein letzter Wissens-Boost für die Athleten.» Dass auch Stöcker selbst seine Athleten mit solchen Boosts versorgt, davon ist angesichts seiner wissenschaftlichen Karriere auszugehen. Stöcker promovierte an der ETH Zürich über Theoretische Muskelmechanik, sein Spezialgebiet sind Myofibrillen. Er publizierte über instrumentierte Klettergriffe, gab Lesungen über Biomechanik und leitete kürzlich die Cybathlon-Wettkämpfe der ETH Zü-
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7x in d e
3 X 3 – NEUES AUS DER WELT DES BERGSPORTS c h w e iz rS JANUAR 2017
ÜBER LEBEN Wie riecht Heimat? Wie überlebenswichtig sind Angst, Egoismus und Instinkt? Überraschend persönlich skizziert Reinhold Messner seinen Weg vom Südtiroler Bergbub zum Extrembergsteiger und Abenteurer. Sein Leben ist schon früh von der Auseinandersetzung mit Tod und Überleben geprägt. Gemeinsam mit Peter Habeler bezwang er als erster Mensch den Mount Everest ohne Sauerstoffmaske, kurze Zeit später wiederholte er dies sogar im Alleingang. Er bestieg als Erster alle 14 Achttausender, stand auf über 3500 Berggipfeln. Zu Fuss durchquerte er die grössten Eis- und Sandwüsten der Erde. Wie kaum ein anderer bewegte sich Messner am Limit und setzte sich über vermeintliche Grenzen hinweg. In seinem neuen – von Bächli Bergsport unterstützten – Live-Vortrag spricht der 72-Jährige über Ehrgeiz und Scham, Alpträume und das Altern, über Scheitern, Neuanfänge und die Fähigkeit, loszulassen.
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MINIRETTER Der Name lässt bereits erahnen – Micro ist das kleinste und leichteste LVS-Gerät des Herstellers Pieps. Das 3-Antennen-LVS-Gerät verfügt über ein grosses helles Display, das bei allen Lichtverhältnissen gut lesbar ist. Nach jedem Einschalten führt das Gerät einen umfassenden Selbstcheck durch. Bei einer Störung der sendenden Antenne durch elektronische Geräte oder metallene Gegenstände schaltet das Gerät automatisch auf die andere Antenne um. Im Suchmodus beträgt die Suchstreifenbreite 40 m und das Gerät vibriert beim Empfang des ersten Signals. Optional sind die neuen Software-Updates, die mittels Bluetooth durchgeführt werden können: Wird der Suchende von einer Nachlawine verschüttet, stellt das Gerät dank eingebautem Bewegungssensor automatisch von Suchen auf Senden um.
PIEPS MICRO x Gewicht: 150 g (inkl. Batterien) x Preis: CHF 399.-
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PIN MIT BISS
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ATKs Raider 12 2.0 ist eine überraschend leichte Bindungs-Option für eher breite Tourenski. Stopper sind von 75 bis 120 mm Breite erhältlich und werden an der Raider am Vorderbacken montiert. Die +/- 25 mm Verstellweg am Hinterbacken und fünf per Skistock verstellbare Aufstiegsmodi machen die Raider sehr variabel. Der Z-Wert reicht von DIN 5 bis 12, die Bindung ist aus Aluminium und Edelstahl gefertigt. Für eine bessere Kraftübertragung auf sehr breiten Ski kann der Spacer Raider 2.0 montiert werden.
ATK RAIDER 12 2.0
x Gewicht: 700 g/Paar x Preis: CHF 549.-
FRAUENRÜCKEN ENTZÜCKEN Der Kresta ist ein Damen-Winterrucksack für Tagestouren mit Ski oder Snowboard. Der speziell kurze thermogeformte und schneeabweisende Rücken schmiegt sich perfekt an den Körper an. Die diagonale und seitliche Skihalterung sowie die vertikale und horizontale Snowboardhalterung lassen viele Tragvariationen zu, wenn die Steilheit des Geländes eine Tragepassage erfordert. Der Reissverschluss ermöglicht einen schnellen Zugriff ins Hauptfach. Simplizität und Funktionalität zeichen auch das Frontfach für Schaufel und Sonde und die Helmund Pickelhalterung aus. Das zusätzliche Skibrillenfach ist mit Fleece ausgekleidet für einen erhöhten Schutz der kratzanfälligen Gläser. Der Hüftgurt aus EVA-Schaum gewährleistet einen hohen Tragekomfort und eine effektive Lastübertragung. In seinen RV-Taschen verschwinden Smartphone und Schlüssel, auf die jederzeit und schnell zugegriffen werden kann.
OSPREY KRESTA 30 x Gewicht: 1440 g x Preis: CHF 179.-
GE(H)HILFE Mit 41 Zentimetern Länge passt der gefaltete Tour Stick Vario Carbon V in jeden Rucksack, wenn er gerade mal nicht gebraucht wird. Die Entriegelung erfolgt per Knopfdruck, genauso simpel ist auch der Zusammenbau des Stocks. Die oberen Segmente sind aus extrem leichtem Carbon gefertigt, das unterste aus hoch festem Aluminium, damit auch scharfe Skikanten keinen Schaden anrichten können. Besonders clever: Das oberste Stocksegment verfügt über einen schnell und einfach bedienbaren Längenverstell-Mechanismus, mit dem die Stocklänge zwischen 115 bis 135 cm Länge variiert werden kann. Hinter dem Begriff «Trigger S Vertical-System» verbirgt sich eine Sicherheitsauslösung am Griff, die ein einfaches und rasches Einrasten und Lösen der Handschlaufe ermöglicht. Der ergonomisch geformte, offenporige Schaumstoffgriff liegt perfekt in der Hand – dank Verlängerung auch zum Umgreifen in steilen Hangtraversen. Der Stock wird mit einer Hartmetall-Flexspitze geliefert, der breite Teller ist ohne Werkzeug austauschbar.
x Gewicht: 552 g/Paar x Preis: CHF 169.-
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LEKI TOUR STICK VARIO CARBON V
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ALLES IM GRIFF Ich bin mir unsicher, welcher Winterhandschuh für mich der richtige ist. Muss ich zugunsten von Wärme immer auf «Fingerspitzengefühl» verzichten? Valérie Reymond, Lausanne
BÄCHLI BERGSPORT ANTWORTET: Es ist grundsätzlich richtig, dass Handschuhe mit zunehmender Dicke der Isolationsschicht an Taktilität verlieren. Die Handschuhe sollte man deshalb nach ihrem Einsatzzweck wählen. Ein Eiskletterer, Ski- oder Hochtourengeher etwa benötigt einen anderen Handschuh als jemand, der ausschliesslich auf Pisten Ski fährt oder
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Winterwanderungen unternimmt. Für Erstere ist ein taktiler Handschuh wichtig, mit dem man auch mal ein Seil verknoten oder ein LVS-Gerät bedienen kann. Die Finger sind daher meist schon leicht vorgeformt. Das Material sollte wasserdampfdurchlässig sein. Leder- oder Silikonbesätze an den Innenseiten verbessern die Griffigkeit, was sich besonders beim Halten von Stöcken oder Eisgeräten bezahlt macht. Bei weniger intensiven Aktivitäten kühlen die Finger dagegen schneller aus. Dementsprechend benötigt man einen wärmeren, dick gefütterten Handschuh – das können Fingerhandschuhe oder Fäustlinge sein. Natürlich gibt es auch Kompromisslösungen: Ein sehr dünner Handschuh aus Fleece oder Merinowolle kann als zusätzliche Schicht unter einem anderen Handschuh getragen werden. So kann die Wärmeleistung bei Bedarf erhöht werden. Bei manchen Handschuhen ist ein herausnehmbarer Innenhandschuh schon integriert. Ausserdem ermöglichen mittlerweile viele Modelle die Bedienung von Touchscreens über einen leitenden Einsatz an der Fingerkuppe.
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Nicole Weissbrodt Abteilungsleiterin Textil Bächli Bergsport Bern
Terminvereinbarung:
LEICHTES SICHERHEITSPLUS Das neue Lawinenairbagsystem AVABAG ist besonders leicht und kompakt – es wiegt gerade mal 640 Gramm und nimmt im Rucksack ein minimales Volumen von 1,8 Litern ein. Erreicht werden diese Spitzenwerte dadurch, dass der Stoff des Airbags hochfrequenzverschweisst wird, weshalb Ortovox auf zusätzliche Abdichtungen verzichten kann. Ausserdem wurde die Venturi-Einheit maximal reduziert. Die komplette Einheit ist herausnehmbar und kompatibel mit allen Avabag-Rucksäcken von Ortovox. Ein grosser ReissverschlussZugang zum Haupt- und Frontfach bietet Verstaumöglichkeiten für Lawinenschaufel und -sonde. Am Rucksackrücken sind Fixiermöglichkeiten für Snowboard, Ski (diagonal), Schneeschuhe sowie Eispickel und Helm angebracht. Der Auslösegriff ist verstellbar und so konstruiert, dass man ihn links- und rechtshändig bedienen kann und auch mit dicken Handschuhen gut zu fassen bekommt. Die Kartusche zur Auslösung muss zusätzlich bestellt werden. Eine kostenlose Testauslösung ist in jeder Bächli Bergsport Filiale möglich.
ORTOVOX ASCENT 30 AVABAG x Gewicht: 2070 g x Preis: CHF 739.-
MEISTER-SCHNEIDER Italienische Schneider geniessen einen hervorragenden Ruf. Made in Italy – da denken die meisten allerdings an modische Anzüge und seidene Krawatten der obersten Preisliga. Aber Bergsportbekleidung? Die muss nicht alle Welt kosten und kann trotzdem herausragend sein. Beispiel gefällig? Die Isolationsjacke Genesis des italienischen Alpinspezialisten Montura ist nicht nur ausgesprochen leicht, sie isoliert auch hervorragend. Sie lässt sich als isolierende zweite Lage genauso tragen wie als äusserste Schicht. Als Aussenstoff wird das bewährte Pertex Quantum verwendet, das robust und gleichzeitig stark wasserabweisend ist. Darunter hält eine leichte und feuchtigkeitsresistente Kunstfaserwattierung die Wärme am Körper. Ärmelbündchen und Hüftbund schliessen dank Elast schön ab und sperren kalte Winde effektiv aus. Zwei ReissverschlussEingrifftaschen und eine Innentasche bieten genügend Stauraum.
MONTURA GENESIS HOODY W JKT x Gewicht: 407 g (Grösse M) x Preis: CHF 219.-
ERHELLEND Die Nao+ von Petzl ist eine wiederaufladbare, wasserfeste (IPX4) Stirnlampe mit der bereits bewährten Reactive-LightingTechnologie. Dabei steuert ein Sensor automatisch die Intensität des Lichtkegels: Bei stark reflektierenden, hellen Flächen wie Schnee wird die Lichtmenge reduziert, bei Dunkelheit wird die maximale Lichtmenge (750 Lumen) abgegeben – ohne Zutun des Nutzers. Die verschiedenen Abstrahlwinkel der LEDs ermöglichen wahlweise weite Fernsicht (max. 140 Meter) oder breite Ausleuchtung des Nahbereichs. Der Li-Ion-Akku hat eine Kapazität von 2500 mAh und wird in 6 Stunden mit einem USB-Kabel aufgeladen. Über die «MyPetzl Light»-App kann die Stirnlampe individuell konfiguriert werden.
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PETZL NAO+ x Gewicht: 185 g x Preis: CHF 179.-
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Unsere SWISSWOOL LIGHT PIZ BIAL Wendejacke ist gefüllt mit 100% SWISSWOOL für beste Isolation.
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Egal, ob während der Arbeit oder in der Freizeit – wir zwängen unsere Füsse fast immer in Schuhe. Erstaunlich genug, dass wir trotzdem kaum je einen Gedanken daran verlieren, wie wir unsere Füsse besser unterstützen und mehr Komfort erzielen könnten. Es wäre relativ einfach. Mit der Flashfit™-Technologie von Sidas können Einlegesohlen in kurzer Zeit (5 bis 10 Minuten) individuell an den Fuss angepasst werden. Der Experte in jeder Bächli Bergsport Filiale erwärmt die vorgeformten Sohlen und gleicht sie dann im Mittelfussbereich an die Fussform des Kunden an. Jetzt aktuell: Die Einlegesohlen WINTER+ und WINTER+ Slim Einlegesohlen sind speziell für den Wintersport ausgelegt und bieten erhöhten Komfort. Ausprobieren lohnt sich!
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OUT OF ÅRE! Vor 30 Jahren standen Neonfarben hoch im Kurs auf den Skipisten. Das wollten drei stilbewusste Skifanatiker ändern und gründeten deshalb die Marke Peak Performance. Die neue Ästhetik der Schweden kam an, und die kleine Marke aus Åre startete ihren globalen Siegeszug.
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Die erste «Firmenzentrale» hatte variable Öffnungszeiten. Oft baumelte ein Schild an der Tür: «Gone Skiing».
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Starker Indianer: Das ursprüngliche Markenlogo erinnerte weder an Schnee noch an Schweden.
Alles beginnt mit diesem «Man müsste mal»-Moment. Zwei schwedische Skifanatiker treffen sich zufällig in einem US-Skiresort, haben eine gute Zeit im Schnee und gute Gespräche über Gott und die Welt im Lift. Ihre Welt ist die Skiwelt. Und mit einigen Dingen sind sie unzufrieden. Man müsste eben mal ...
Gedanke setzt sich in den Köpfen fest: Man müsste mal dringend was anderes machen. Geblendet von all dem Neonbunten sehnen sich Peter und Stefan nach klassischer Schlichtheit. Nach Kleidung, die nicht ins Auge sticht und dennoch Coolness ausstrahlt. Geredet wird viel, «Man müsste mal»-Sprüche fallen ständig. Nur: Man müsste es eben auch mal durchziehen. Und das tun die beiden nach ihrer Rückkehr nach Åre. Der kleine Skiort im Herzen der schwedischen Berge boomt 1986 gewaltig. Im Jahr zuvor wurde die von Bernhard Russi entworfene Weltcup-Piste Störtloppet eröffnet, die wie die Lauberhornabfahrt mit einem Russi-Sprung aufwartet. Åre zieht die schwedischen Skifahrer geradezu magisch an. So auch Kreativ-Designer Christer Mårtensson, der die Vision für die Kombination aus Technizität und Stil teilt. Er schliesst sich Peter und Stefan an, gemeinsam gründen sie Peak Performance. Der Name spricht für sich: Spitzenleistung sollen die Produkte am Berg bringen.
Es ist in Sun Valley/Idaho, wo Peter Blom, Chefredaktor des schwedischen Skimagazins Åka Skidor, auf Stefan Engström trifft. Der einstige Buckelpisten-Weltmeister verdient seine Kronen inzwischen nicht mehr nur als Athlet, sondern auch als Handelsvertreter einer Skibekleidungsmarke. Er zeigt Peter die neueste Kollektion. Und die ist – wie im Jahr 1986 so üblich – eine einzige Farborgie. In identischen Outfits gekleidet verbringen sie einige Tage gemeinsam auf der Piste. Äusserlich strahlend, aber innerlich von modischen Zweifeln geplagt. Der
Freeride-Pro Henrik Windstedt stammt aus Åre und war einer der ersten Peak-Performance-Athleten.
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Neonersatz
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Selbst ist der Schwede: Firmengründer Peter Blom entwickelte die Bekleidung in erster Linie für sich.
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Von Åre in die Alpen
Über die Piste zur Bank
Funktionalität ist in Åre ein Schlüsselfaktor. Für Augen, die das felsig schroffe Bild der Alpen gewohnt sind, mag das kleine Dorf idyllisch erscheinen, so wie es in die sanfte Weite Jämtlands gebettet ist. Es liegt auf 370 Metern über Meer und der höchste Berg Åreskutan notiert gerade einmal 1420 m. Doch das skandinavische Wetter ist unberechenbar, die Winde heftig und die Temperaturen tief. Durchaus perfekte Testbedingungen also für das ambitionierte Dreiergespann. So baumelt tagsüber meist das «Off Skiing»Schild an der Bürotür, während nachts über Logo, Stoffe, Schnitt diskutiert und die ersten Lieferungen gepackt werden. Die Zusammenarbeit des Teams ist sehr eng. Auch im Wortsinne – das erste Büro ist gerade einmal 15 Quadratmeter gross. Peter, Stefan und Christer denken noch nicht an Wachstum. In erster Linie wollen sie coole, technische Bekleidung für sich und ihre Freunde entwerfen und damit einigermassen über die Runden kommen. So eröffnen sie stolz ihren ersten Shop in Åre, ohne annähernd zu ahnen, wie begehrt ihre Marke bald von Aspen bis Zermatt sein würde ...
Doch die Zeit ist reif. Es ist Ende der 80erJahre und die Welt ist gesättigt vom künstlichen Synthiepop-Lifestyle. Die Leute wollen Grunge statt Glanz, Chucks statt Aerobic-Stulpen, Karohemden statt Schulterpolster. Und sie wollen die Sachen der kleinen Marke Peak Performance. Als das kleine Postamt von Åre die Bestellungen der Versandkataloge kaum mehr bewältigen kann, merken die drei, dass es an der Zeit ist, den nächsten Schritt zu machen. Sie müssen die Banken davon überzeugen, Geld zu investieren. Kein einfaches Unterfangen in dem traditionell denkenden Åre. Die Lösung: Sie stecken die Finanzvorstände in Peak-Performance-Bekleidung und nehmen sie mit zum Skifahren. Zum Après-Ski haben sie die Unterschrift der Kapitalgeber in der Tasche. Ausserdem holen Peter, Stefan und Christer mit Kumpel Jonas Ottosson noch einen erfahrenen Marketing-Mann (und Top-Skifahrer) an Bord, der sich um die Vertriebswege kümmern soll. Jonas bringt die Marke nach Norwegen und Dänemark – und in das erste nicht-skandinavische Land: die Schweiz.
EXPEDITIONEN
The Great Outdoors & die Royals
Sport und Spiele Es sind 30 Jahre vergangen, seit Lena Peak Performance kennengelernt hat, aber ihre Begeisterung für die Marke und ihren Job hört man aus jedem ihrer Wort heraus: «Ich konnte mir hier diesen Drang nach vorne erhalten. Ich denke, das ist einer der wichtigsten Gründe, warum ich jeden Tag so
TREKKING SCHNEESPORT
ALPIN KURSE
PLAISI® Partnercheck
Schon 1995 zählt Peak Performance zu den bedeutendsten Sportmarken im Heimatmarkt, 1999 sind die Schweden Titelsponsor der Ski WM in Vail, 2003 in St. Moritz. Peak Performance geht an die Börse, expandiert Richtung Japan und USA, denkt sich den Claim «The Great Outdoors» aus und erweitert sein Sortiment kontinuierlich. Die Marke wird mittlerweile in den Steilhängen der Alpen genauso getragen wie in den Strassen von Zürich – oder in den schwedischen und englischen Königshäusern. Peak Performance begeht 2016 sein 30-jähriges Jubiläum und eine, die das sicherlich besonders feiern wird, ist Lena Claesson. Die Design-Direktorin ist nämlich selbst seit zehn Jahren Teil der Marke. «Wobei unsere Beziehung bis in die Anfänge zurückreicht», wirft die Schwedin ein. «Ich muss 1986 eine der ersten Kundinnen gewesen sein. Ich war ein Teenie und da kam diese neue, kleine Marke auf, die so anders war, so viel cooler und mutiger. Das ist ja genau das, was man als Jugendlicher sucht: eine Inspiration, die zeigt, dass es da draussen noch so viel mehr gibt als den etablierten Einheitsbrei. Dass man Dinge ausprobieren sollte und alles erreichen kann.» Lena macht eine Pause und reflektiert: «Na ja, und es sah einfach verdammt gut aus. Ich hatte absolut kein Geld und bin meiner Mutter bis heute noch dankbar, dass sie mir das Ski-Outfit bestellte.» Jacke und Hose in Rot trug Lena nicht nur als Teenager, sondern auch noch als Studentin – und sie hat sie noch immer: «Allerdings trage ich inzwischen andere Sachen.»
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kobler-partner.ch
B äc h l i S
TIEFSCHNEEFIEBER
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re Z ü r ic h
FREERIDE NIGHT 7.12.16
Einen Abend ganz im Zeichen des Freeridens spendieren Bächli, Peak Performance und die Skiregion Engelberg: Tiefschnee-Feinschmecker sollten sich die «Freeride Night» am 7. Dezember im Bächli Store Zürich nicht entgehen lassen. Die Szene-Stars Sandra Lahnsteiner und Martin McFly Winkler diskutieren mit den ehemaligen Rennprofis Marco «Büxi» Büchel und Dominique Gisin über den Skisport abseits der Pisten. Als zusätzliches Highlight wird Sandra Lahnsteiner Ausschnitte ihres neuen Films «Shades of Winter» zeigen. Dazu werden Apero und Bier serviert. Los geht’s um 19 Uhr in der Binzmühlestr. 80 in Zürich-Oerlikon. Weitere Informationen unter:
WWW.BAECHLI-BERGSPORT.CH/FREERIDENIGHT
gerne ins Büro gehe. Ich will nicht stillstehen. Ich will schauen, was noch geht, und Dinge anders denken. Und das darf ich hier nicht nur. Nein, ich muss es.» Lena leitet das elfköpfige Active-Team. Wie sportlich aktiv geht’s denn im Büro zur Sache? «Schon sehr. Dienstags machen wir Yoga, freitags ist allgemeines Training angesagt.» Lena macht eine Pause, «Gemeinsam Sport zu betreiben prägt uns als Team einfach auch sehr stark. Wir fahren zusammen in unsere Berghütte in Åre oder mieten uns in Verbier zur Freeride World Tour ein Haus für das ganze internationale Team. Wir kochen und essen zusammen, reden viel und machen Spiele, wo ich meist verliere.»
Partnercheck
Nadelstreifen für die Steilwand
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Apropos Verbier und Team: Peak Performance wurde nicht nur von erstklassigen Skifahrern gegründet, sondern hat im Laufe der Jahre auch ein starkes eigenes Athletenteam aufgebaut. Bereits im Jahr 2000 stiess Freerider Henrik Windstedt zur Marke, er trägt Peak Performance genauso wie seine österreichische Kollegin Sandra Lahnsteiner. In Sachen Entwicklungsarbeit redet Lena von den Athleten wie von Arbeitskollegen. Ist der Input tatsächlich so gross? «Ja, absolut. Wir haben sie nicht nur regelmässig hier vor Ort, wir skypen auch viel. Inzwischen nehmen sie sogar Videos auf, um zu zeigen, was sie sich vorstellen. Und wo welches Detail noch fehlt. Zum Bei-
spiel, damit die Jacke auch 100 Prozent perfekt auf das Tragen mit Lawinenrucksack abgestimmt ist.» Die Heli-Line trägt deutlich den Schriftzug der Freeskier, aber die Nadelstreifen-Optik trifft zugleich auch in den modisch modernen Kern der Marke.
Spagat und Tanzeinlagen Womöglich hilft das dienstägliche Yoga dem Team um Lena dabei, auch in der Entwicklungsarbeit den ambitionierten Spagat hinzubekommen zwischen dem funktionellen Anspruch der Extremsportler und der modischen Ausrichtung. Die beiden Seiten zusammenzubringen war vor 30 Jahren der Antrieb für das Trio in Åre und ist bis heute die grosse Herausforderung. «Am liebsten wäre mir natürlich, dass die Leute ständig Peak Performance tragen. Also müssen wir etwas schaffen, das zu allen Anlässen passt. Am Berg genauso wie im Alltag. Das heisst: technische Materialien, progressive Schnitte, cleane Silhouette. An dieser modernen Multifunktionalität feilen wir Tag und Nacht.» Das klingt nach brutalen Arbeitszeiten. Lena lacht: «Ja, vergangene Woche kamen wir zum Beispiel erst um drei Uhr aus dem Office.» Es folgt eine lange Sprechpause bis sie aufklärt: «Irgendjemand kam am Feierabend auf die Idee, für das Jubiläum den perfekten Soundtrack zusammenzustellen. Die besten Songs der letzten 30 Jahre. Es wurde sehr viel diskutiert, gesungen und getanzt. Um drei Uhr waren wir dann endlich im Jahr 2016.» Für ihren persönlichen Soundtrack muss die Kreativdirektorin nur die letzten 10 Jahre nach Liedern durchforsten. Wobei sie aktuell natürlich schon wieder viel weiter ist: Sie sitzt gerade an der Kollektion für die Saison 2018/19.
TEXT: SISSI PÄRSCH FOTOS: ZVG/OSKAR ENANDER
SWATCH FREERIDE WORLD TOUR Freeriding und Peak Performance – das passt! Wenig erstaunlich, dass die Schweden als Textilpartner die prestigeträchtigste Wettkampfserie unterstützen. Die fünfteilige Serie startet Ende Januar in Chamonix und endet Anfang April mit dem legendären Verbier Xtreme. www.freerideworldtour.com
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Temperatur- und feuchtigkeitsregulierendes Merino funktioniert wie eine zweite Haut und sorgt so für ein optimales Körperklima an aktiven Wintertagen.
«SCHUBLADE AUF UND RAN AN DIE BULETTEN» Seil statt Surfbrett, Skitour statt Snowboard: Markus Villiger (48) aus Rothenburg bei Luzern wechselte vom Fun- zum Bergsport. Spass hat er immer noch. Seine Ziele plant er teils
Bergkamerad
über Jahre – bis er blitzschnell zuschlägt.
48
«Ich bin überhaupt kein Peakbagger. Ich mag das nicht. Bei uns gibt es so feine Dreitausender, wie das Bietschhorn, die teils viel schwieriger sind als Viertausender, auf die man einfach rauflatscht. 20, 30 Mal hab ich es vorher angeschaut. Es sieht einfach nur geil aus, wie ein Haifischzahn. Aber keine 4000 Meter hoch. Da wollen die wenigsten rauf. Genau das hat mich gereizt. Dort auf dem Gipfel zu stehen, war eine der tiefsten Befriedigungen, die ich seit Langem erlebt habe. Nach den üblichen Bergtouren mit den Eltern gab es eine lange Pause. Ich habe mich jahrelang mit Surfen begeistert, bis ich die Schnauze voll hatte vom Warten auf den guten Wind. Es hat mich nach festem Untergrund, nach Fels und Stein gedürstet. Freunde haben mich zum Sportklettern mitgenommen, und es hat sofort gepasst. Ich wollte bald mehr, als nur den 5er hochschrubben; Routen klettern, die mich mehr herausforderten. Also habe ich meine komplette Energie ins Sportklettern gesteckt. Zusammen mit Freunden haben wir sogar einen alten Trafo-Turm entkernt und einen Indoor-Kletterturm daraus gemacht, das war vor 20 Jahren. Das Ziel war, eine günstige Klettermöglichkeit für die Jugend zu schaffen, denn so etwas gab es in der Region nicht. Heute trainieren wir dort immer noch. Mein Sohn ist sechs. Gerade ist er wahnsinnig gerne draussen, aber wenn er am Ende Balletttänzer wird, dann ist es halt so. Natürlich denkt man anders, wenn man ein Kind hat. Aber wenn man nach der Geburt etwas am
Bergsport umstellen muss, dann hat man es davor schon nicht korrekt gemacht. Ich suche trotzdem noch meine Herausforderungen und den Ausgleich. Ich habe viele Ideen, die ich tischfertig ausarbeite. Ergibt sich plötzlich die Chance, dass ich mich von der Familie wegreissen kann, und dazu das Wetter stimmt, dann greife ich – zack – in die Schublade, rufe Kumpel XY an und dann ran an die Buletten. Da bin ich ein Lust-und-Laune-Mensch. Bei Bächli schätze ich die grosse Bergkompetenz und dass die Leute Lust haben und in der Lage sind, mich zu beraten. Wenn einer etwas nicht weiss, gibt es einen anderen, der dort Erfahrungen hat und mir Tipps geben kann. Da ich selbst früher im Bergsporthandel gearbeitet habe, kann ich das, glaube ich, ganz gut einschätzen. Mein Hausberg ist ganz klar der Pilatus. Da kann man am gleichen Berg alles haben an Sportarten. Früher wollte ich dort unbedingt etwas selbst einbohren. Ich habe nahezu sämtliche Wände dort abgecheckt, bin abgeseilt und abgeklettert. Gebohrt habe ich aber nichts, dazu war die Zeit noch nicht reif. Es hätte schon noch Platz gehabt, aber das Eisen wäre wohl eher verrostet, als dass jemand die Tour wiederholt hätte. Das wäre ja auch schade gewesen.» TEXT: THOMAS EBERT FOTO: SOULRIDER
Impressum «Inspiration», die Kundenzeitschrift der Bächli Bergsport AG, erscheint 4 x jährlich und ist in allen Filialen kostenlos erhältlich. Auflage: 90’000 Exemplare
Redaktion & Layout outkomm gmbh Eichbergerstrasse 60, 9452 Hinterforst Telefon 071 755 66 55 E-Mail info@outkomm.com
Herausgeber Bächli Bergsport AG Gewerbestrasse 12, 8606 Nänikon Telefon 0848 448 448 (8 Rp./Min.) E-Mail info@baechli-bergsport.ch
Druck Bruhin AG Pfarrmatte 6, 8807 Freienbach Telefon 055 415 34 34 E-Mail info@bruhin-druck.ch
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