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MONOLORD ALLES VERLOREN. Das schwedische Krawall-Trio wirft mit „Your Time To Shine“ den nächsten Brocken auf den Markt. Das Gespräch mit Basser Mika Häkki dreht sich aber sehr schnell um etwas ganz anderes als die Musik.

E

uer Drummer Esben hat sich ein neues Studio eingerichtet, in dem ihr „Your Time To Shine“ auch direkt aufgenommen habt. Beschreib uns mal, wie es dort aussieht! Esben hat die Chance bekommen, ein bestehendes Studio im Zentrum von Göteborg zu übernehmen. Die Räumlichkeiten befinden sich in einem sehr alten Haus, in dem seit den Siebziger Jahren kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Esben hatte natürlich selbst massig Equipment am Start, womit er sich das Studio nach seinen eigenen Vorlieben einrichten konnte. Es gibt dort einen sehr großen Aufnahmeraum, der unglaublich gut klingt. Das hat uns wirklich noch mal gepusht, was die Zusammenarbeit angeht. An diesem neuen, wunderbaren Ort zu sein und gemeinsam die Tracks zu üben und spielen, war einfach nur total entspannt und schön. Was war die größte Herausforderung während des kreativen Prozesses? Die Pandemie hat dafür gesorgt, dass wir deutlich mehr Zeit hatten als gedacht. Zeit, die wir letztlich dafür verwendet haben, uns auf das neue Album zu konzentrieren. Nachdem wir uns an das neue Studio gewöhnt hatten, lief alles super relaxt ab. Es gab sicherlich ein paar technische Herausforderungen, beispielsweise haben wir ein sehr, sehr altes Mischpult verwendet. Aber das haben wir alles hinbekommen. Wie gesagt, wir hatten ja die nötige Zeit dafür. Das Coverartwork ist sehr ausgefallen. Musste der Hase, der dort aufgebettet ist, am Ende etwa für euer Album sterben?

Wir haben tatsächlich schon sehr viele Fragen zu dem Hasen bekommen. Das Cover ist das Foto eines Künstlers, der richtig tolle Sachen macht. Dieses Foto, fanden wir, hat aber eine ganz besondere Ausstrahlung. Er hat es gemacht, als der Hase seiner Tochter gestorben war. Sie haben ihn dann für seine Beerdigung aufgebahrt. Also nein: Kein Hase musste für das Cover sterben, natürlich nicht.

ICH TUE MICH WIRKLICH SCHWER, EIN LICHT AM ENDE DES TUNNELS ZU SEHEN.

Es steckt aber auch eine Message dahinter. Ihr habt dazu gesagt: „Unsere Welt ist für immer verloren.“ Ist das wirklich so? Wir zerstören unsere Welt seit Jahrhunderten. Wir machen alles rund um uns herum kaputt. Und es scheint kein generelles Bestreben zu geben, daran wirklich etwas zu ändern. Es gibt viele Leute, die sich für ein Umdenken einsetzen, klar. Aber am Ende passiert doch nichts. Und warum? Weil irgendwelche Leute Angst haben, Geld zu verlieren. Das ist der einzige Grund. Und diese Kurzsichtigkeit der vermeintlichen Führer dieser Welt ist einfach absolut unglaublich. Wissenschaftler warnen uns schon seit langer Zeit. Und sie haben uns

verlässliche Daten geliefert. Aber keiner der Verantwortlichen nimmt das ernst. Ich tue mich wirklich schwer, ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Angenommen, du hättest die Chance, direkt etwas zu verändern. Was würdest du tun? Da könnten wir jetzt tagelang drüber sprechen. Tatsache ist: Es muss sich sofort etwas ändern. Leider sind unsere Politiker zu sehr damit beschäftigt, sich über Grenzen, Steuern und die Rettung großer Firmen zu unterhalten sowie ihr Image aufzupolieren. Damit jeder brav von Montag bis Freitag zu Arbeit gehen, abends zu Hause ein gepflegtes Steak essen und später vor dem Fernseher ein paar billig produzierte Snacks mampfen kann. Das Allererste wäre, dass wir den Wissenschaftlern verdammt noch mal mehr zuhören, als wir das bisher getan haben – und uns auch entsprechend verhalten. Bei der Corona-Politik hat Schweden als eines von wenigen europäischen Ländern einen deutlich moderateren Weg gewählt. War das richtig? Es ist krass, wie unterschiedlich sich die Situation überall auf der Welt darstellt. Schweden hat sicherlich einen deutlich offeneren Weg eingeschlagen als andere Länder. Aber ich muss auch sagen, dass das Social Distancing hier auch gut umgesetzt wurde, von den meisten Menschen. Wenn wir uns die Situation jetzt anschauen, hat es, meine ich, keinen großen Unterschied gemacht, im Vergleich zu anderen Ländern. Der wichtigste Faktor ist jetzt hier, wie überall, wie viele Menschen sich impfen lassen. Anton Kostudis

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