»Ohne die Einwanderer wäre die demographische Zukunftsangst schon viel früher ausgebrochen.« Prof. Dr. Klaus Bade im Interview
StiftungsWelt das magazin des bundesverbandes
deutscher stiftungen
02-2008
ISSN 1863-138X · Preis 15,90 €
» Gerald Asamoah: Herzensangelegenheit Stiftung » Startschuss für „Stifterland Bayern“
Vielfalt gestalten
Kreative und wegweisende Impulse für gesellschaftliche Integration
» Fotowettbewerb: Freiburger Bürgerstiftung zum Sieger gekürt
Talente fördern
Der Studienkompass: Auf Kurs Richtung Uni In Deutschland nehmen zu wenig junge Menschen ein Studium auf und noch weniger beenden es erfolgreich. Der Studienkompass, eine Initiative der Deutsche Bank Stiftung, der Stiftung der Deutschen Wirtschaft und der Accenture-Stiftung motiviert junge Menschen aus nichtakademischen Elternhäusern bereits zwei Jahre vor dem Abitur, die eigenen Interessen und Stärken für ein Studium zu nutzen. Professionelle Trainings und persönliche Betreuung durch Mentoren helfen beim Einstieg in das Hochschulleben, um so den Weg zu einem erfolgreichen Abschluss zu ebnen. www.deutsche-bank-stiftung.de www.studienkompass.de
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Liebe Leserinnen und Leser,
Editorial
welch großartige Entwicklung haben das deutsche Stiftungswesen und der Bundesverband Deutscher Stiftungen in den letzten Jahren genommen! Dass ich daran als Mitglied des Beirates (ab 1994), Gründer und Leiter des Arbeitskreises Umweltschutz (1996–1999), Mitglied des Vorstandes (ab 1999) und Vorsitzender (2002–2008) gemeinsam mit vielen anderen einen Beitrag leisten durfte, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit und Freude. 1999 konnte mein Vorgänger Professor von Campenhausen das 1.000. Mitglied im Bundesverband begrüßen. Seit 2003 hatten wir bereits 2.000 Mitglieder, und in München heißen wir das 3.000. Mitglied willkommen. Auch der Haushalt des Bundesverbandes hat sich sehr positiv entwickelt. Dank steigender Mitgliederzahlen und Förderung durch viele Stiftungen konnte der Haushalt von 2002 bis heute fast verdoppelt und zahlreiche Projekte von der Initiative Bürgerstiftungen bis zu den Landesausstellungen durchgeführt werden. Auf dem StiftungsTag 1999 war bereits der Umzug von Bonn nach Berlin vollzoin München begrüßen gen worden. Am 1. Januar 2005 erfolgte dann der Einzug in wir das 3.000. Mitglied. das „Haus Deutscher Stiftungen“. Damit hat sich der Bundesverband sein eigenes Domizil geschaffen, das allen unseren Mitgliedern, aber auch Journalisten oder Abgeordneten, offen steht. Einen der größten Erfolge des Bundesverbandes sehe ich in den deutlichen Verbesserungen der rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen. Dass es uns gelungen ist, im letzten Jahr einen Durchbruch im Stiftungssteuerrecht erreicht zu haben, erfüllt uns mit großer Freude. Am Ende meiner Amtszeit als Vorsitzender möchte ich allen Mitstreitern Dank sagen. Unsere Erfolge waren das Ergebnis von Mannschaftsgeist und -spiel. Vor allem danke ich den Mitgliedern von Vorstand und Beirat für ihr großes ehrenamtliches Engagement. Stellvertretend für alle möchte ich meinen Stellvertreter Dr. Ulrich Bopp nennen. Großen Dank schulden wir allen hauptamtlichen MitarbeiDr. Ing.-E.h. Fritz tern unserer Geschäftsstelle in Berlin, an der Spitze unseren Brickwedde Geschäftsführern Dr. Christoph Mecking (1997–2004) und Dr. Hans Fleisch. Die Geschäftsstelle unseres Verbandes ist in den letzten Jahren nicht nur größer, sondern auch immer besser geworden! Ein Beleg dafür stellt auch die Auszeichnung mit dem Innovation Award „Verband des Jahres 2008“ der Deutschen Gesellschaft für Verbandsmanagement dar. Abschließend danke ich allen Mitgliedern unseres Verbandes. Sie sind mir stets mit großer Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft begegnet. Freuen wir uns gemeinsam auf unsere Jubiläumsjahrestagung in München! Ihr
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Dr. Ing.-E.h. Fritz Brickwedde Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen
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inhalt 02-2008
schwerpunkt: Vielfalt gestalten 11______Ideengeber und Akteure Stiftungen schaffen neue und erhalten Freiräume >>> Wilhelm Krull 14______Respekt und Augenhöhe Integrative Inseln im Meer der Forschung >>> Thomas Golka 16______Ein Stück Normalität Stadtnahes Wohnen fördert Integration von Menschen mit Behinderung >>> Anne Oschwald 18______Resozialisierung von Strafgefangenen Sepp Herberger und die integrative Kraft des Fußballs >>> Manuel Neukirchner 20_ _____Das Interview: Prof. Dr. Klaus J. Bade Das Damals der Zukunft ist unsere Gegenwart heute >>> Jörn Breiholz 22_ _____Signale des Willkommenseins Ausländische Wissenschaftler in Deutschland >>> Barbara Sheldon 24_ _____Aufsteigergesellschaft als Programm Hilfestellung für gute Bildungsbegleiter >>> Roland Kaehlbrandt 26_ _____Wege bahnen Studienkompass durchbricht familiäre Bildungstraditionen >>> Ulrich Hinz titelbild Das Titelbild stammt aus einer Serie, die die Künstlerin Renate Stadler zwischen 1986 und 2000 im Freien Ausdrucksmalen geschaffen hat. Mehr Infos: Seite 31.
28_ _____Flexibilität und Risikobereitschaft Stiftungen als Innovationszentren für kreatives Denken und nachhaltige Konzepte >>> Helmut K. Anheier und Andreas Schröer 30_ _____Service
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Wertentwicklung (Stand 30.4.2008) Fonds Index**
3 Jahre +13,74% +7,73%
5 Jahre +28,66% +22,16%
seit Auflegung +29,86% +23,84%
Die Wertentwicklung der Anteile in der Vergangenheit bietet keine Garantie für den Erfolg in der Zukunft. Quelle: Invesco, berechnet nach BVI-Methode. Auflegung: 17. Februar 2003.**Index: 50% Aktien Welt (MSCI World), 50% Renten Welt (JPM World)
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70 » » » auszeichnung für kulturförderin eske nannen
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inhalt 02-2008
68 » » » verleihung des DSW-journalistenpreises „weltbevölkerung“
Ein Jahr die StiftungsWelt für 49 Euro. das magazin nun auch im abonnement für nichtmitglieder. 56 » » » alle infos zum abonnement
stiftungen Stiftungsrecht
32_ _____Aktuelle Verfügungen und Urteile 34_ _____Körperschaftsteuer 36_ _____Erben und Steuern
Politik und Recht
39_ _____Private Equity
Management und Beratung
40_ _____Evaluation von Stiftungshandeln 42_ _____Controlling in Stiftungen
Trends und Initiativen
3 45_ _____Stifterland Bayern 48_ _____Initiative Bürgerstiftungen startet in neue Phase 50_ _____Nachruf auf Kurt Kreuser 51_ _____Zur Genealogie der modernen Stiftungsphilosophie 54_ _____KOMPASS 2008 3 55_ _____Fotowettbewerb „Zeigen Sie’s uns“
Buchmarkt
56_ _____Verlag Deutscher Stiftungen 61_ _____Besprechungen 65_ _____Aktuelle Literatur
neuigkeiten
66 Neuerrichtungen 66 Personalia 67 Jubiläen 67 Preisausschreibungen 68 Preisverleihungen 69 Spenden/Zustiftungen 70 Mosaik 70 Korrektur
blickpunkte 8_ ______Panorama 3 41_ _____Nachgefragt: Gerald Asamoah 43_ _____Wirtschaftslexikon 44_ _____Die Unternehmenspartner des Bundesverbandes 46_ _____Stellenbörse 78_ _____Kulinarisches
interna 71 ______Neue Mitglieder 76_ _____Leserbriefe 77_ _____In eigener Sache 77_ _____Impressum
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Panorama presseschau STIFTERLAND BAYERN
Was die Medien im Zusammenhang mit der Eröffnung von STIFERLAND BAYERN berichteten:
Bayern profiliert sich als Stiftungshochburg. […] Zu den jüngsten Wohltätern gehört Philipp Lahm, dem Sport und Gesundheit ein Anliegen sind. […] Über den Boom informiert jetzt die Kampagne „Stifterland Bayern“, die am 27. März in der Münchner Residenz eine Wanderausstellung eröffnet. „Gönner auf dem Vormarsch“, Focus | 22. März 2008
Fast jedes Jahr meldet das Ministerium neue Gründungsrekorde – doch dem Bundesverband Deutscher Stiftungen reicht das noch nicht. Er will „philanthropisches Handeln noch stärker in der Gesellschaft verankern“. […] Zu diesem Zweck startet der Verband am heutigen Donnerstag mit einem Festakt in der Münchner Residenz seine Initiative ‚Stifterland Bayern‘. „Das Land der Gründungsrekorde“, Süddeutsche Zeitung | 27. März 2008
Bayern ist auch beim Stiften spitze: Die Stiftungsfreude der Bayern trägt wesentlich zum gesamtdeutschen Stiftungsboom bei. In München ist jetzt eine Ausstellung eröffnet worden, die die Vielfalt der Stiftungslandschaft deutlich machen soll. […] „Stiftungen sind ein wichtiger Impulsgeber für unser Land“, sagte Schirmherr Günther Beckstein […]. Mehr Öffentlichkeit würde nach Ansicht des Ministerpräsidenten die Vorbildfunktion der Stifterinnen und Stifter stärken. Auch nach Einschätzung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen […] ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. „Bayerns Stiftungslandschaft glänzt durch Vielfalt“, Bayerische Staatszeitung | 4. April 2008
Ausgezeichnet
Im Rahmen der Initiative Stifterland Bayern überreichte Ministerpräsident Günther Beckstein dem Unternehmensberater Prof. Dr. h.c. Roland Berger am 27. März 2008 die Gründungsurkunde für die Roland Berger Stiftung. Die Stiftung verpflichtet sich dem weltweiten Schutz der Menschenrechte, unter anderem durch den „Roland Berger Preis für Menschenwürde – Zur Förderung eines friedlichen Miteinanders in der Welt“. Bundespräsident Horst Köhler hat die Schirmherrschaft
für den mit einer Million Euro dotierten Preis übernommen. Die Stiftung will zudem begabte junge Menschen aus bildungsfernen Schichten zum Beispiel mit Stipendien unterstützen. Dem Stifter liegen diese Ziele aufgrund persönlicher Erlebnisse am Herzen: „Geboren im nationalanstifter sozialistischen Deutschland, musste ich bereits als kleines Kind den menschenverachtenden Terror der Gestapo miterleben“, so Berger. 1944 wurde sein Vater inhaftiert. „Diese Jahre waren der dunkelste Abschnitt deutscher Geschichte. Die Würde des Menschen galt nichts. Vielen wurde sie genommen“, beschreibt Berger die Motive zur Gründung seiner Stiftung. Auch der Stiftungszweck Bildungsförderung beruhe auf persönlichen Erfahrungen: „Letztlich konnte ich nur deswegen im Leben etwas erreichen, weil ich Zugang zu erstklassiger Bildung hatte“. Die Stiftung stattete der 70-jährige Strategieberater zunächst mit 50 Millionen Euro aus, das Kapital der Stiftung soll aber auf einen dreistelligen Millionenbetrag aufgestockt werden.
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Die Anfänge des Bundesverbandes liegen in der Zeit des Wiederaufbaus. Dem NS-Regime war die christlich humanitäre Stiftungswelt völlig wesensfremd und entsprechend war das Stiftungswesen erheblichen Belastungen und Beschränkungen ausgesetzt. Dies gilt besonders für die jüdischen Stiftungen. Totalitären Regimen ist unser Grundrecht der freien Entfaltung […] fremd. Stiftungen sind aber etwas genuin Individuelles und die Demokratie braucht das sie bejahende Individuum. Ehrenmitglied Dr. Winfrid Freiherr von Pölnitz-Egloffstein Interview – 60 Jahre Bundesverband Deutscher Stiftungen
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DAS 1 x 1 DER TAPETE
Die A.S. Création Tapeten Stiftung möchte das Bewusstsein der Bevölkerung für den kulturellen Wert der Tapete steigern. Ziel der Stiftung ist es außerdem, wichtige Aspekte der Historie und der Entstehungsgeschichte der Tapete zu erforschen. Der Stifter Franz Jürgen Schneider hat mit der Firma A.S. Création Tapeten AG Erfolg gehabt. Um den gesamten Bereich des Tapetenmarkts in Deutschland voranzubringen, gründete er 2001 die A.S. Création Tapeten-Stiftung. 2002 wurde erstmals der Design-Wettbewerb „New Walls, Please!“ ausgeschrieben, der sich an Studierende und junge Designer richtet. Die Stiftung verfolgt mit diesem Wettbewerb das Ziel, junge Kreative früh auf die Tapete als Projektionsfläche für Kreativität aufmerksam zu machen. Im Jahr 2007 wurden 300 Arbeiten aus 13 europäischen Ländern eingereicht. Die Fachjury vergab drei AUSGEFALLEN Preise und zwei Anerkennungen mit einer Gesamtdotierung von 10.000 Euro. Damit das Wissen um die Tapete verbreitet werden kann, gibt die Stiftung das jährlich aktualisierte Buch „1x1 der Tapete“ heraus, in dem ein historischer Überblick über die Entwicklung des Wandschmucks enthalten ist. Dort wird unter anderem erklärt, welche Gefühle und Stimmungen man mit welchen Tapetenmustern erreichen kann.
46.380
Der Bund hat ein klares Bekenntnis zum Schutz der biologischen Vielfalt abgelegt: Er übertrug 46.380 Hektar für den Naturschutz besonders wertvoller Flächen an die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die Fläche entspricht in etwa der Größe des Landes Bremen und besteht aus 33 verteilten Liegenschaften. Eine davon ist die Wahner Heide bei Köln. Die Stiftung will sicherstellen, dass die ehemals militärisch genutzten Gebiete
langfristig geschützt werden. DBU-Kuratoriumsvorsitzender Hubert Weinzierl betonte, mit der Übernahme der Flächen werde die Stiftung den Auftrag, einen Beitrag zum Erhalt des Nationalen Naturerbes zu leisten, langfristig und in einer bundesweit relevanten Größenordnung umsetzen. Die DBU will auf den 46.380 Hektar die Strukturvielfalt und den Reichtum an heimischen Tier- und Pflanzenarten erhalten und optimieren.
» » » Drei Stiftungsvertreter wurden mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Heide Jbach, Vorsitzende der Jbach-Denk-Mal-Stiftung, erhielt das Bundesverdienstkreuz am 25. Februar aus der Hand der Sozialstaatssekretärin Melanie Huml im Bamberger Rathaus. Berlins Wissenschaftssenator Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner hat am ticker 4. März 2008 Rupert Graf Strachwitz, den Gründer und Direktor des Maecenata Instituts und Vorstand zahlreicher Stiftungen, in Berlin mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Am 28. April 2008 wurde Nikolaus Turner, Geschäftsführer der Kester-Haeusler-Stiftung und Leiter des Arbeitskreises Bürgerstiftungen im Bundesverband, das Verdienstkreuz am Bande überreicht. Der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Thomas Goppel, übergab die Auszeichnung in München. » » » Am 25. April 2008 feierte das Evangelische Johannesstift in Berlin seinen 150. Gründungstag. Mit einem Festakt im Maxim Gorki Theater kehrte die Stiftung zum Ort ihrer Gründung zurück. » » » Am 28. April 2008 hat die Hamburger Guntram und Irene Rinke Stiftung den „Sprachpreis 2008“ verliehen. Der anonyme Autor des zeitkritischen Buches „Wohin mit Vater“ erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Preis. » » » Buch neu erschienen – HeinrichVetter-Stiftung: Auf den Spuren Heinrich Vetters. Mannheim 2008 » » » Dietmar Hopp, Gründer der Dietmar-Hopp-Stiftung, St. LeonRot, unterstützt persönlich und finanziell den Fußballclub 1899 Hoffenheim. Nach einem 5:0 Sieg gegen Fürth kann sich der Mäzen nun gemeinsam mit den Spielern über einen Aufstieg in die 1. Bundesliga freuen. » » » Pastor Ralf Tyra ist zum neuen Leiter des Hauses kirchlicher Dienste (HkD) der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover ernannt worden. Der Geschäftsführer der Hanns-Lilje-Stiftung, Hannover, folgt der derzeitigen Direktorin Dine Fecht nach und wird seine neue Aufgabe am 1. September 2008 übernehmen. « « «
StiftungsWelt 02-2008 » » » schwerpunkt: Vielfalt gestalten
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Ideengeber und Akteure Stiftungen schaffen neue und erhalten Freiräume
von Dr. Wilhelm Krull
» » » Den Blick auf die sozial und kulturell ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen zu richten, ein Herz für die Schwachen und Bedürftigen zu haben sowie Ideen und Vorschläge für die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu entwickeln: All das gehört seit jeher zu den zentralen Aufgabenfeldern von Stiftungen. Sie haben keinesfalls an Brisanz und Dringlichkeit verloren. Im Gegenteil: Sie sind aktueller denn je. Und sie bedürfen zugleich – nicht zuletzt angesichts der hohen Veränderungsdynamik in allen Bereichen – einer grundlegenden Neuausrichtung. Zweifellos ist Globalisierung zum prägenden Phänomen unserer Zeit geworden. Sie umfasst längst nicht mehr nur den immer rascher voranschreitenden Prozess der internationalen Arbeitsteilung, in der Güterproduktion ebenso wie in den Finanzdienstleistungen, sondern greift in nahezu alle sozialen und kulturellen Prozesse unserer Gesellschaft ein. Teilhabe ‒ nicht für alle » » » Der rasante Fortschritt in der Entwicklung neuer Kommunikationstechnologien und die Liberalisierung der Finanzmärkte haben das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Internationalisierung der Lebensverhältnisse in einer bislang nie gekannten Weise vorangetrieben. Damit verbunden sind zugleich neue Wachstumschancen und Hoffnungen auf Teilhabe am wirtschaftlichen Wohlstand, aber auch Ängste und Sorgen, von den negativen Effekten immer rascher sich vollziehender Produktionsverlagerungen erfasst zu werden. Für Deutschland lautet das geradezu paradox anmutende Resultat derzeit: In einer insgesamt immer vernetzter agierenden und reicher werdenden Gesellschaft sind zugleich immer mehr Menschen vom Ver-
lust ihres sozialen Status, von Langzeitarbeitslosigkeit, Ghettoisierung, sozialer Perspektivlosigkeit und einem scheinbar unauflöslichen Randgruppendasein betroffen. Insbesondere Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Schichten, straffällig gewordene Männer und Frauen sowie nicht zuletzt Personen mit Migrationshintergrund stehen in der Gefahr, auf lange Sicht von jeglicher Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen zu werden. Öffentlich-private Partnerschaften » » » Je stärker ethnische, soziale und kulturelle Merkmale mehr oder minder direkt mit Ungleichheiten in Bildung, Einkommen, Zugang zu zentralen Insbesondere Kinder Institutionen und gesellschaftlicher Anerkennung verknüpft sind, desto mehr sind und Jugendliche aus Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu bildungsfernen Schichgemeinsamem Handeln aufgerufen. Alten, straffällig geworlenthalben sind öffentlich-private Partdene Männer und nerschaften gefordert; denn nur durch Frauen sowie nicht bürgerschaftliches Engagement und Verzuletzt Personen mit netzung aller relevanten Akteure wird es Migrationshintergrund möglich sein, den Gefährdungen des sozialen Zusammenhalts unserer Gesellstehen in der Gefahr, schaft wirksam zu begegnen. auf lange Sicht von Stiftungen sind gleich in doppelter jeglicher Teilhabe am Hinsicht ein konstitutives Element der gesellschaftlichen modernen Bürgergesellschaft. Zum einen Leben ausgeschlossen ist Stiften selbst eine Ausdrucksform aktizu werden. ven Bürgerengagements. Indem Bürgerinnen und Bürger, aber auch Unternehmen privates Vermögen dauerhaft für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung stellen, übernehmen sie Mitverantwortung für die gesellschaftliche Entwick-
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lung. Zum anderen gehören Stiftungen zu den größten Förderern bürgerschaftlichen Engagements, denn viele innovative zivilgesellschaftliche Initiativen und Projekte wären ohne die finanzielle Unterstützung von Stiftungen nicht zustande gekommen oder hätten ohne sie nicht überlebt. Dank der ihnen eingeräumten Handlungsspielräume können Stiftungen trotz ihrer beschränkten Finanzkraft direkte Anstöße zu Veränderungen geben oder Hindernisse, die Reformen entgegenstehen, überwinden helfen. Stiftungen: aktiv und unabhängig » » » Aufgrund der Nachhaltigkeit ihres Stiftungsvermögens sind sie verlässliche Partner, die innovative Impulse setzen, aber auch weitreichende und nachhaltige Projekte vorantreiben können. Sie agieren unabhängig von Dr. Wilhelm Krull politischen und wirtschaftlichen Interist seit 1996 Generalsekretär der Volkswaessen. Sie können flexibel auf neue gegenStiftung. Er ist der Überzeugung, dass Stiftungen ihr Selbstverständnis im Sinne sellschaftliche Anforderungen antworkreativer Philanthropie aktiv weiterentwiten. Sie besitzen gegenüber staatlichen ckeln müssen. Als wissenschaftsfördernde Einrichtung trägt die VolkswagenStiftung Organisationen eine kürzere Reaktionsin ihrer Initiative „Zukunftsfragen der zeit auf neue Entwicklungen und ProbGesellschaft“ über die Förderung von Studiengruppen dazu bei, für die Herausforlemstellungen. Sie begleiten den Reformderungen durch Migration und Integration prozess der staatlichen Seite und können Lösungen zu finden. durchaus auch vorübergehend Schwachstellen ausgleichen. Damit schaffen sie neue und erhalten bestehende Freiräume. Indem sie Themen aufgreifen, die keine oder bisher nur geringe
öffentliche Unterstützung erfahren, bereichern sie den Diskurs und schaffen mit der Konzeption und Finanzierung von vielversprechenden Pilotprojekten Inseln des Gelingens, die Anreize zur strukturellen Reform geben. Nicht zuletzt schaffen Stiftungen Schnittstellen zwischen staatlichen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren und tragen damit zur besseren Integration bestehender Maßnahmen und Programme bei. Sie verfügen zudem über eine transnationale Perspektive und können für alle Seiten nützliche Informationsnetzwerke bereitstellen, um sich über bereits bestehende Erfahrungen auszutauschen und anhand erfolgreicher Beispiele für deren Nachahmung zu werben. Gerade auch im Bereich der Integration durch Bildung übernehmen Stiftungen wichtige Funktionen und damit gesellschaftliche Verantwortung. Integration durch Förderung » » » Als wichtige Ansatzpunkte in Bezug auf den Integrationsprozess durch Bildung gelten die Sprachförderung, die frühkindliche Förderung, die Förderung von Kindern und Jugendlichen sowie die kulturelle und berufliche Integration von Migranten. Darüber hinaus können Stiftungen Foren und Plattformen schaffen, Probleme im öffentlichen Diskurs platzieren und Studien zu Migrations- und Integrationsthemen begleiten und unterstützen. Zwei Beispiele seien hier kurz vorgestellt: » Nur 8 Prozent der Studierenden sind hierzulande Migrantenkinder, obwohl rund ein Fünftel der Bevölkerung und ein Viertel der Jugendlichen unter 25
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Wenngleich Stiftungen vieles leisten können, halten sie nicht für alle Probleme der Gesellschaft Allheilmittel parat. Ihre Wirkungsmöglichkeiten sind allein aufgrund ihrer vergleichsweise geringen finanziellen Ausstattung eingeschränkt. Dennoch können Stiftungen im Zusammenwirken mit öffentlichen Einrichtungen viele Anregungen geben und vorübergehende Defizite ausgleichen. Um ihre Potenziale voll auszuschöpfen, sind sie jedoch auf Partnerschaften angewiesen. Denn letztlich verfügen nur die staatlichen Organisationen über die Möglichkeiten, erfolgreiche Projekte in der Fläche zu sichern. Nachdem Stiftungen an bestimmten Problemen ausgerichtete Pilotprojekte erfolgreich durchgeführt haben, sollten staatliche Träger gefunden werden, die eine breite Einführung und eine stetige Finanzierung gewährleisten. Jahren einen Migrationshintergrund aufweisen. Um hochbegabten Zuwandererkindern in Deutschland einen besseren Zugang zur Bildung zu verschaffen und damit ihren Karriereweg zu fördern, hat die Gemeinnützige Hertie-Stiftung das Programm START ins Leben gerufen, das Schülerstipendien vergibt und als Ansporn zur Integration, als „Investition in Köpfe“ und als positives Signal in die Gesellschaft hinein wirken soll. » In der Migrations- und Integrationsforschung gibt es derzeit noch viele weiße Flecken. Diese zu schließen, ist eine Aufgabe, der sich die VolkswagenStiftung widmet. Im Rahmen der Förderinitiative „Zukunftsfragen der Gesellschaft – Analyse, Beratung und Kommunikation zwischen Wissenschaft und Praxis“ schreibt die VolkswagenStiftung daher seit 2003 Studiengruppen zu Migration und Integration aus. Inhaltlich zielen die Ausschreibungen für Studiengruppen darauf, die verschiedenen Optionen der Teilnahme von Migranten an den differenzierten Sozialstrukturen von Gesellschaften mit ihren Auswirkungen auf die Sozialstrukturen und den Verlauf der sozialen Integrationsprozesse von Migranten zu untersuchen. Demgemäß sind Migration und Integration als Prozesse der sozialen Mobilität zu begreifen und in Beziehung zum gesellschaftlichen Wandel zu setzen. Unter einer solchen Perspektive bearbeiten die zwölf bisher geförderten Studiengruppen verschiedene Themen in den Feldern Bildung, Organisation, Partizipation, Sprache und Wirtschaft.
Rollenbild: kreative Philanthropie » » » Um in einer sich dynamisch verändernden Welt ihr ganzes Potenzial zur Entfaltung zu bringen, müssen Stiftungen einen Rollenwechsel vollziehen. Das traditionelle Bild der Stiftung als Wohltätigkeitseinrichtung sollte zugunsten eines Selbstverständnisses im Sinne kreativer Philanthropie weiterentwickelt werden. Dazu sollten Stiftungen nicht nur den Bedarf an finanziellen Mitteln decken, sondern aktiv neue Ideen und Förderformen entwickeln und diesen flexibel und nachhaltig zum Erfolg verhelfen. Darüber hinaus können sie natürlich auch eine intellektuelle Anstoßfunktion wahrnehmen, indem sie zum Beispiel in Denkschriften auf thematische oder strukturelle Defizite aufmerksam machen. Mithin sollten Stiftungen neue Wege bahnen, Anstöße geben und zu Innovationen anstiften. Wer wagt, muss zugleich bereit sein, Misserfolge hinzunehmen und aus diesen für die Zukunft zu lernen. Denn nur so können Stiftungen ihrer Rolle als Impulsgeber gerecht werden und wirklich neue, die bisherige Praxis verändernde, Ideen fördern. Je stärker sich Stiftungen als Impulsgeber für Veränderungsprozesse verstehen, desto mehr müssen sie auch sich selbst als erneuerungsfähige, lernende Institutionen begreifen. Nur diejenigen Stiftungen werden langfristig erfolgreich agieren können, die bereit sind, sich selbst und andere zu verändern – und so mit gutem Beispiel voranzugehen: „Wo die Tat nicht spricht, da wird das Wort nicht viel helfen.“ (Friedrich Schiller). « « «
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Respekt und augenhöhe Integrative Inseln im Meer der Forschung
von Thomas Golka
„Revolutionen gehen von Inseln aus – zunächst von erdachten und dann von realen – das können wir aus der Geschichte der Utopien lernen.“ Mathias Greffrath
Wenn unterschiedliche Berufsgruppen Mind Maps zum Thema Integration zeichnen, entstehen unterschiedliche Gebilde. Die Gedankenkarten eines pädagogischen Mitarbeiters oder einer Lehrerin zeigen lange Äste mit Begriffen rund um Schule, Sonderschule, Integrationsschule. Bei einem Politiker ist der Ast mit Partizipation, Bürgerrechten und gesellschaftlicher Teilhabe wohl ein wenig stärker ausgebildet. Bei Menschen, die sich mit Rehabilitation, Gleichstellung von Menschen mit Behinderung und Selbsthilfe befassen, ist spätestens seit der Wende zum 21. Jahrhundert der Strang rund um die Begriffe Inklusion und Selbstbestimmung, Empowerment und Partizipation sehr stark aufgefächert. Und als Gegenbegriffe beanspruchen dort auch Exklusion und Separation Platz auf dem Papier oder der Bildschirmseite. » » » Wie sich Integration, Partizipation und Inklusion in der Praxis gestalten, dazu gibt es eine vielstimmige Diskussion, die hier nicht nachgezeichnet wird. Nur so viel sei bemerkt, während Integration die Chancen des einzelnen Betroffenen erhöht, stellt Inklusion in
einer untrennbar heterogenen, Unterschiede akzeptierenden Gesellschaft die notwendigen Ressourcen zur Teilhabe bereit. In der Rehabilitationsforschung, wie sonst eigentlich in der Forschung auch, ist der Ansatz der Inklusion von Menschen mit Behinderung noch nicht umgesetzt. Patientenorientierung steht auf mancher Tür, die dennoch nicht zu den Betroffenen führt. Das „Nichts ohne uns über uns“, wie die Disability Studies es fordern, wird in der Landschaft der deutschen Rehabilitationsforschung noch nicht gelebt. Die Fürst DonnersmarckStiftung ging hier gemeinsam mit dem Forschungsausschuss der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) einen neuen Weg und organisierte ein Seminar, das sich thematisch und methodisch dieses Forschungsdesiderats annahm und einen Trialog zwischen den Betroffenen (ein umstrittener Begriff, da passivisch), den Forschern und den in der Praxis Handelnden ermöglichte. Denn es reicht nicht, rund um die Forschung neue Begriffe zu kreieren, sondern der gesamte Prozess ist (im Anspruch) partizipativ zu organisieren. Denn auch moderne Konzepte gehen oft noch von einem asymmetrischen Verhältnis aus: Gebende und Nehmende treten sich gegenüber, der Betreuer/Lehrer/Forscher gibt, der Kranke/Behinderte/ Betroffene empfängt. Selbstevaluation und Selbstvergewisserung innerhalb der Gruppen gilt es in diesem neuen Prozess von Forschung zuerst herzustellen. Der klare Blick auf die eigene Situation kommt vor dem Verstehen des Gegenübers. Im Umgang miteinander sind dann Respekt und Augenhöhe die Kernbegriffe – bei gleichzeitiger Akzeptanz der unterschiedlichen Interessenslagen. So haben, wie es Karl Wegscheider beschreibt, Forscher
StiftungsWelt 02-2008 » » » schwerpunkt: Vielfalt gestalten
und Beforschte unterschiedliche Ziele im Prozess, den sie doch gemeinsam, partizipativ gestalten sollen: Wissenschaftler haben Forschungsziele, Betroffene haben Lebensziele. Wissenschaftler verfügen über Lehrmeinungen/gesichertes Wissen, Betroffene über persönliche Vorstellungen. Wissenschaftler arbeiten mit Methodik/Systematik, Betroffene haben eine Lebensweise. Die Zahl der Gegensatzpaare ließe sich fortsetzen, aber gerade der individualisierte Blick auf das Problem, der dem Betroffenen grundsätzlich eigen ist, führt zu einer Sichtweise von Forschungsgegenständen und -strategien, bei der die Lebensqualität des Beforschten von hohem Stellenwert ist. Sieht er eine Verbesserung seiner Lebensqualität, ist er bereit den Schritt vom Objekt zum Subjekt der Forschung mit zu gehen. Dann erst kann echte Patientenorientierung, Integration oder Inklusion gelingen. Doch Lebensqualität hängt auch stark vom Erleben des Einzelnen ab und kreuzt damit den Weg des standardisierten Vorgehens, den die Forschung so verehrt. So weit zu den Gegenständen von inklusiver Forschung. Wie wird das Ergebnis an die Praktiker und damit an die Menschen gebracht, die von den Forschungsergebnissen profitieren sollen? Die standardisierte Sprache der Wissenschaft erweist sich oft als
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Hindernis bei der Übertragung in die Praxis. Das ergibt für Stiftungen neue, gesellschaftlich relevante Tätigkeitsfelder, die bestellt werden können. Wenn wir die Revolutionen im wörtlichen Sinne als Umwälzungen, Veränderungen verstehen, bietet das Eingangszitat einen schönen Bezug auf der Reise zur inklusiven Forschung: Die kleine reale Insel eines Seminars der integrativen, vielleicht sogar inklusiven Art schafft vielleicht mehrere andere Inseln gleicher Qualität und bildet in absehbarer Zeit ein Archipel der Inklusion im Meer der Forschung. Und wenn ein prophetischer Blick in die Zukunft zum Schluss gestattet ist: Vielleicht kann man schon bald ohne großen Aufwand im Archipel der ForThomas Golka schung von einer Insel der Inklusion zur arbeitete mehrere Jahre als Lehrbeauftragter anderen segeln? Und vielleicht senkt sich an der Alice-Salomon-Fachhochschule in Berlin, verantwortet die Öffentlichkeitsarbeit ja auch eines Tages der Spiegel des exin der Fürst Donnersmarck-Stiftung und verklusiven Forschungsmeeres und Inklusitritt die Stiftung bei Verbänden auf nationaler und internationaler Ebene. Er war Mitglied on wird flächendeckend? Denn Vorbilder, der Vorbereitungsgruppe für den Workshop wie Stiftungen sie qua Anspruch und Auf- „Forschen und beforscht werden“. trag schaffen, bewirken manchmal mehr als Forderungskataloge. « « «
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Ein Stück Normalität Stadtnahes Wohnen fördert Integration von Menschen mit Behinderung
von Anne Oschwald
Zusammen mit dem Partner oder gar alleine: So lautet die häufigste Antwort von Menschen mit Behinderung auf die Frage, wie sie gerne leben möchten. Weiteres Gewicht legen die Befragten darauf, dass das soziale Umfeld sich eignet, einen weitestgehend normalen Alltag zu leben, mit all seinen Annehmlichkeiten, aber auch seinen Pflichten. Diese Wünsche lassen sich in Wohnformen realisieren, wie sie von der St. Gallus-Hilfe der Stiftung Liebenau seit mehr als fünfzehn Jahren in verschiedenen Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg angeboten werden. Das neueste Projekt in Markdorf wurde Ende vergangenen Jahres bezogen. Die neuen Bewohner genießen das städtische und selbstständige Leben. Zwei von ihnen sind inzwischen ein Paar. » » » Der großzügige Wohnraum wird von den Sonnenstrahlen des Spätwinters hell beleuchtet. Im hinteren Bereich befindet sich gegenüber der Küchenzeile der Esstisch mit Bank und Stühlen. Die große Sofaecke in der Nähe der Fensterfront strahlt Gemütlichkeit aus. Von hier aus sieht man über die Dächer von Markdorf. Auf dem orangefarbenen Sofa sitzen Petra Essers und Michael Petroschka eng beieinander. Nach ihrem Arbeitstag in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) sind sie erschöpft und ruhen sich erst einmal aus, um dann noch etwas vom Abend zu haben. Die beiden wohnen seit wenigen Monaten hier in
der Wohnung, in der vier Bewohner leben können. Beiden gefällt es gut, sind sie sich einig. „Die Leute sind sehr nett“, meint die aufgeweckte Petra Essers bezogen auf die Kontakte mit Markdorfern. Vor allem genießt sie hier, dass sie mal schnell noch zum Einkaufen kann, denn Geschäfte, Supermarkt und der Friseur liegen in unmittelbarer Nähe und sind zu Fuß zu erreichen. Was sie gern einkauft? „Am liebsten CDs!“ Eine Gemeinsamkeit mit Michael Petroschka, mit dem sie auch gern spazieren geht. Dennoch: Auch die Pflichten sind mehr geworden. Wer denn nun die Wäsche macht? „Ich natürlich“, meint Petra Essers selbstverständlich. Die unverblümte Antwort lässt vermuten, dass sie dies nicht ungern macht. Sie scheint sogar stolz darauf zu sein, dass sie sich nun selbst darum kümmern kann.
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Von Aktion Mensch unterstützt » » » Dass die beiden so wohnen können, macht das neue Wohnprojekt in Markdorf möglich, das von der Stiftung Liebenau mit Unterstützung der Aktion Mensch gebaut wurde. Insgesamt können in dem Haus 20 Personen mit einer geistigen oder mehrfachen Behinderung leben. Die Stadtnähe fördert nicht nur das selbstständige Leben, sondern auch die Integration und die gesellschaftliche Teilhabe der Bewohner. Neben vier Wohngemeinschaften befinden sich in dem Haus vier Einzimmerappartements. Drei Wohnungen im Obergeschoss werden frei vermietet, weil das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung ebenfalls integrationsfördernd wirkt. In den Landkreisen Ravensburg und Bodensee gibt es nahezu 20 solcher stadt- und gemeindenahen Wohnmöglichkeiten: von einzelnen Wohnungen bis hin zu Wohnhäusern wie in Markdorf. Bereits vor über 15 Jahren begann die Stiftung Liebenau, Menschen mit Behinderung die Chance auf ein Leben nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen, fernab von der jeweiligen Stammeinrichtung, zu bieten. „Hier können auch Menschen mit einem höheren Hilfebedarf leben“, erklärt Bernd Wiggenhauser, der Leiter des Wohnprojektes in Markdorf. Eine der vier Vierzimmerwohnungen im unteren Stockwerk ist dafür konzipiert. Unter anderem gibt es hier eine Pflegebadewanne. Die breiten Türen und die rollstuhlgerechten Waschbecken ermöglichen es auch Rollstuhlfahrern hier zu leben, ebenso die Erreichbarkeit der Wohnungen über den Aufzug.
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Pflichten und Verantwortung gehören zum Alltag » » » Zum Alltag gehört für alle Bewohner die Übernahme der eigenen Pflichten oder Verantwortlichkeiten. Dies bezieht sich auf den Einkauf ebenso wie auf die Wohnungsreinigung. Wo Hilfebedarf für die Bewohner besteht, steht ein Team von Mitarbeitern der St. Gallus-Hilfe – vom Azubi über Heilerziehungspfleger bis zur Hauswirtschafterin – zur Verfügung. Die Mitarbeiter-Teams vor Ort wünschen sich aber auch eine rege Unterstützung der Bewohner durch Ehrenamtliche, mit deren Hilfe eine integrative Brücke zum Umfeld geschlagen werden soll. Neben Besuchen, gemeinsamen Aktivitäten oder leichten unterstützenden Arbeiten im Haushalt, wird es auch gerne gesehen, wenn Gemeindemitglieder Bewohner in Anne Oschwald ihren Verein einladen und mitnehmen. arbeitet seit zehn Jahren als freie RedakFür Petra Essers und Michael Petrosch- teurin für die Stiftung Liebenau im Bereich Kommunikation und ist unter anderem auch ka ist das derzeit noch Zukunftsmusik. für den Bereich Behindertenhilfe zuständig. Aber sie wirken auch so schon zufrieden. Das liegt sicher auch daran, dass die beiden sich durch ihren Einzug erst richtig kennen gelernt haben. Inzwischen sind sie ein Paar und können auch in diesem Lebensbereich ein Stück Normalität leben. « « «
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StiftungsWelt 02-2008
Resozialisierung von Strafgefangenen Sepp Herberger und die integrative Kraft des Fußballs
von Manuel Neukirchner
» » » Es war einst die Idee vom „Chef“, wie Sepp Herberger von seinen Spielern respektvoll genannt wurde. „Gehen Sie mal mit“, hatte der legendäre Weltmeistertrainer von 1954 seinen kongenialen Mannschaftskapitän Fritz Walter aufgefordert, wenn er in Mannheim, Ludwigshafen oder Durchlach Gefangene besuchte. Gemeinsam überreichten sie dann Bälle und anderes Ausrüstungsmaterial für den Fußball hinter Gittern, erzählten vom großem Triumph von Bern und davon, dass ein Fußballverein helfen kann, sich nach der Haft in das gesellschaftliche Leben wieder einzugliedern. Als DFB-Präsident Hermann Neuberger 1977 zum 80. Geburtstag des Alt-Bundestrainers die Sepp Herberger-Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes im Rittersaal des Mannheimer Schlosses vor 300 hochrangigen Gästen aus dem In- und Ausland ausrief, wurde Herbergers Bemühen Manuel Neukirchner (40) um die Außenseiter unserer Gesellschaft Der studierte Literaturwissenschaftler institutionalisiert: Die Resozialisierung arbeitete zunächst als freier Print- und Hörfunkjournalist, bevor es ihn 1997 in den durch und mit dem Fußball wurde in der Fußball zog. Nach Stationen bei Rot-Weiß Stiftungsverfassung als Auftrag fest verEssen, Deutscher Fußball-Bund, Borussia Dortmund und beim WM OK 2006 ist er seit ankert. September 2006 Geschäftsführer der DFBWie die Sepp Herberger-Stiftung diese Stiftung Sepp Herberger. Aufgabe mit Leben füllte, erlebte der alte, große Mann des deutschen Fußballs dann nicht mehr. Nur einen Monat nach seinem 80. Geburtstag erlag Herberger einem Herzversagen. Seine Idee, die integrative Kraft des Fußballs
für die Gesellschaft zu nutzen, lebt in der ältesten deutschen Fußballstiftung aber bis heute fort. Es sind „seine“ Spieler, die aus starkem inneren Antrieb zu Herbergers Nachlassverwalter geworden sind: Bis zu seinem Tod 2002 Fritz Walter, Kapitän der historischen WM-Elf von 1954, in vorderster Linie, aber auch Uwe Seeler, Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft, Horst Eckel, der jüngste Held von Bern oder Helmut Haller, der Vizeweltmeister von 1966. Allein Fritz Walter besuchte als langjähriger Repräsentant der Sepp Herberger-Stiftung mehr als 200 Strafvollzugsanstalten. Seeler, Eckel und Haller, die in seine Fußstapfen getreten sind, reichen zusammen noch einmal an die gleiche Zahl heran. In unzähligen Gesprächen mit den Gefangenen wollen die Botschafter der Sepp Herberger-Stiftung mehr vermitteln als nur einen netten Fußballplausch. Sie animieren die Straftäter zum Mitmachen beim Fußball hinter Gefängnismauern, zur Leistung ohne Zwang, zum freiwilligen Einhalten von Regeln, zur Selbstdisziplinierung, zum Kontakt und zum Gespräch mit den Mitgefangenen. Und natürlich schlagen sie den Bogen zum Nachher: Nutzt den Fußball und den Verein, um Anschluss zu finden, wenn Ihr wieder draußen seid! Uwe Seeler, Horst Eckel und Helmut Haller bleiben sich treu, wenn sie über die Mannschaftssportart Fußball sprechen und den Gefangenen dabei im gleichen Atemzuge zahlreiche persönlichkeitsbildende und sozialerzieherische Werte vermitteln – Sepp Herberger, der wie kaum ein anderer verstanden hat, die Faszination der beliebtesten Sportart mit Attributen wie Respekt, Toleranz oder Gemeinsinn zu kombinieren, hat diese Spielergeneration geprägt.
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Der Fußball spricht eine für alle verständliche Sprache, „und der Ball ist dabei unser Dolmetscher“, hat Sepp Herberger einmal gesagt. Uwe Seeler, Horst Eckel und Helmut Haller haben diese Botschaft verinnerlicht und lassen sie regelmäßig aufleben – auch im Rahmen des ganz neu konzipierten integrativen Fußballprojekts für Jugendstrafvollzugsanstalten. „Anstoß für ein neues Leben“ heißt diese neue Initiative der Sepp Herberger-Stiftung, das Pilotprojekt startet im Sommer in Nordrhein-Westfalen. Dabei bildet die Sepp Herberger-Stiftung in jeder geschlossenen Jugendstrafvollzugsanstalt eine Fußballmannschaft, die pädagogisch über einen längeren Zeitraum kontinuierlich betreut wird. Die jungen Strafgefangenen sollen zu einer homogenen Einheit zusammenwachsen und in der Gemeinschaft soziale Kompetenz entwickeln. Nach der Haft werden konkrete Hilfen zur gesellschaftlichen Wiedereingliederung geboten – die Integration in das Berufsleben und in den Sportverein. Durch seine große Integrationskraft ist der Fußballsport ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Lebens geworden. Die Sepp Herberger-Stiftung des DFB hat in diesem Zusammenhang in den zurückliegenden drei Jahrzehnten starke Akzente gesetzt. Mit der Gründung der Stiftung hatte der DFB 1977 ein ganz neues Kapitel seiner Verbandsarbeit aufgeschlagen. Ziel war es damals, die ureigenen Möglichkeiten des Fußballs selbst, sein enormes menschenverbindendes Potenzial, für soziale Belange und Zwecke auszuschöpfen. Dazu gehört bis zum heutigen Tag natürlich nicht nur der Einsatz bei der Resozialisierung von Straftätern. Ebenso gilt es, Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung durch den Fußball in das Alltagsleben stärker einzubinden. Beispielhaft stehen hierfür zwei bundesweite Projekte in diesem Jahr: Die Sepp Herberger-Stiftung hat als ein Hauptinitiator die Blindenfußball-Bundesliga ins Leben gerufen und veranstaltet bereits zum neunten Mal die Deutsche Fußballmeisterschaft der Behinderten-Werkstätten. Aber auch der Schul- und Vereinsfußball liegt der Stiftung am Herzen: Der Sepp-Herberger-Tag ist ein Aktionstag für Jungen und Mädchen im Grundschulalter und beabsichtigt, Schule und Sportverein näher zusammenzuführen. Das sind nur einige Förderansätze, die das nachhaltige Engagement der Stiftung in einem großen gesellschaftspolitischen Kontext dokumentieren, das Sozialwerk für in Not geratene Menschen im Fußball ist ein weiterer Schwerpunkt.
Es war der große Wunsch von Sepp Herberger, eine gemeinnützige Stiftung gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund ins Leben zu rufen. Herberger, der nach dem Wunder von Bern im Wankdorf-Stadion symbolhaft auf den Schultern seiner Spieler vom Platz getragen wurde, formulierte zu seinem persönlichen Anliegen die passende Losung – wie so oft – bildhaft und ausdrucksstark selbst: „Wer oben ist, darf die unten nicht vergessen!“ Dieses Vermächtnis wird der DFB in der Sepp Herberger-Stiftung auch in Zukunft nachhaltig bewahren. « « «
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Das Interview: Prof. Dr. Klaus J. Bade Das Damals der Zukunft ist unsere Gegenwart heute
Prof. Dr. Klaus J. Bade zählt zu den profiliertesten Migrationsforschern in Europa. Er hat das international renommierte interdisziplinäre Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück sowie den bundesweiten Rat für Migration (RfM) begründet und zahlreiche Denkanstöße geliefert wie das „Manifest der 60. Deutschland und die Einwanderung“ – ein Warnruf von 60 Professoren, die Anfang der 1990er Jahre einen sachgerechteren Umgang mit Migration und Integration forderten. Er ist Autor und Herausgeber vorn mehr als 40 Büchern, insbesondere zu Migration und Integration in Geschichte und Gegenwart und lebt in Osnabrück und Berlin.
Weitere Informationen Die vollständige Fassung dieses gekürzten Abdrucks finden Sie im StiftungsReport 2008/09, ISBN 3–927645–84–2, den Sie direkt über den Bundesverband Deutscher Stiftungen beziehen können (vgl. Service in diesem Kapitel).
StiftungsWelt: Migranten gelten als aufstiegsorientiert in der Gesellschaft, in der sie ankommen. Viele schaffen den Aufstieg aber trotzdem nicht. Ist Bildung der Schlüssel zur Partizipation? Prof. Dr. Klaus J. Bade: Bildung und Ausbildung sind die Schlüssel, wenn zum Bereich Bildung auch die Sprache gezählt wird. Aber wir haben Jahrzehnte lang einen organisierten Import von Menschen aus oft bildungsfernen und ländlich geprägten Milieus betrieben, um uns das Leben am Arbeitsmarkt zu erleichtern. Wir haben sie malochen und dann im Regen stehen lassen. Deshalb sollten wir uns nicht wundern, dass aus den Enkeln der „Gastarbeiterbevölkerung“ heute nicht in großer Zahl Nobelpreisträger geworden sind. Das bedeutet nicht, negativ zu reden über diese Zuwanderung. Was ist denn richtig: „die Einwanderung in die Sozialsysteme“ oder „die Einwanderer haben mit ihren Beiträgen die deutschen Renten- und Sozialversiche-
rungssysteme mit aufgebaut“? Bis zum „Anwerbestopp“ eindeutig das letztere – und sie haben zu einem beträchtlichen Teil dabei den Kürzeren gezogen, denn diejenigen, die zurückgegangen sind, haben ja nicht alles, was für sie eingezahlt wurde, mitgenommen, sondern einen beträchtlichen Teil im Lande gelassen. Außerdem haben die „Gastarbeiter“ und ihre Nachfahren entscheidend dazu beigetragen, dass dieses Land in seiner Bevölkerungsentwicklung erst sehr viel später rote Zahlen geschrieben hat als dies der Fall gewesen wäre, wenn die Deutschen unter sich geblieben wären. Andernfalls wäre die demographische Zukunftsangst schon viel früher ausgebrochen. Jahrelang hieß es aus vermeintlich wohlmeinenden Kreisen, wer verbindliche Deutschkurse verlangt, der betreibt Assimilation und nimmt den nicht ernst, der hier einwandert. Ist Deutsch der gemeinsame Nenner, braucht eine Gesellschaft einen gemeinsamen Wertekanon? Die Lingua Franca in Deutschland ist deutsch, Punkt. Sie ist die Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Integration, insbesondere am Arbeitsmarkt, abgesehen einmal von Hochqualifizierten, die mitunter auch in englischsprachigen Branchen tätig werden und denen niemand einen Sprachkurs aufdrängt. Umgekehrt sollte die Mehrheitsgesellschaft lernen, dass auch die Herkunftssprachen eine Bereicherung im Einwanderungsland sind. Natürlich braucht eine Einwanderungsgesellschaft einen Wertekanon als gemeinsame Orientierungshilfe für alle. Aber den haben wir doch schon: Er steht im Grundgesetz. Wir müssen das Grundgesetz in alltagsfähige Prosa übersetzen, da-
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mit alle ganz konkret wissen, welches die Grundwerte, Rechte und Pflichten hierzulande sind und was in diesem Land geht und was nicht. Ist es nicht viel mehr so gewesen, dass man mit der Semantik Politik auf dem Rücken der Einwanderer betrieben hat? Und damit letztlich auch beispielsweise den Rechtsradikalismus befördert hat? Der populistische Umgang mit Fragen von Migration und Integration hat oft unversehens den falschen Adressen zugearbeitet. Beispiele sind der seinerzeitige Bundeskanzler Helmut Schmidt mit seiner populistischen Parole „Mir kommt kein Türke mehr über die Grenze“ oder der damals gerade ernannte Bundesinnenminister Otto Schily mit seiner Aufsehen erregenden Warnung, die „Grenze der Belastbarkeit durch Zuwanderung“ sei überschritten. Das hat manche Protestwähler animiert, dann nicht die vermeintlichen Kopien, sondern gleich die rechten Originale der Fremdenfeindlichkeit zu wählen. Das ist immer ein sehr gefährliches Spiel mit einer sehr kurzen Lunte. Die Politik ist nun aufgewacht? So ist es und das ist sehr erfreulich. Es gibt nun viele prominente selbstkritische Schlafmetaphoriker. Das gilt zum Beispiel für den Bundespräsidenten, der sagt, „Wir haben die Integration verschlafen.“ Oder auch für die Bundeskanzlerin, die sagt, „wir haben das Thema zu lange auf die lange Bank geschoben.“ Als wir in den 1980er Jahren mit dem Wecker herumliefen, wurden wir ganz konsequent als Ruhestörer beschimpft. Das sei vergeben, vorausgesetzt, der politische Wachzustand hält an. Warum ist der Dritte Sektor, Stiftungen beispielsweise, früher wach gewesen? Das ist ungefähr so wie mit Antilopen und Elefanten. Stiftungen können sich sehr geschwinde über das Feld bewegen, sehr schnell etwas erfassen, auch mit begrenztem Risiko auf eigene Kosten etwas versuchen. Sie können es sich außerdem leisten, Fehler einzugestehen und nötige Kurswechsel zu vollziehen, ohne dabei um die Wählergunst buhlen zu müssen. Stiftungen sind gegenüber dem Bereich Migration und Integration, also gegenüber dem, was Heiner Geißler
schon in den 1970er Jahren die „neue soziale Frage“ genannt hat, in einer ähnlichen Rolle wie private Initiativen oder die Kirchen Mitte des 19. Jahrhunderts gegenüber der klassischen sozialen Frage, die natürlich eine viel gewaltigere Dimension hatte. Die waren seinerzeit schon ein halbes Jahrhundert aktiv, bevor der Staat mit den Anfängen der Bismarckschen Sozialversicherungsgesetzgebung auf den Plan trat. Ein Blick nach vorn: Was versäumen wir heute? Das entscheidende Problem ist die Nichtakzeptanz des Selbstverständnisses vieler Menschen der zweiten und der dritten Einwanderergeneration, die mitunter in einer ausgesprochenen Fallensituation aufwachsen: Die einen haben erfolgreiche Integrationskarrieren, die anderen haben mehr Misserfolge zu verzeichnen. Sie sind aber allesamt Einheimische in diesem Land, und fühlen sich oft nicht zureichend akzeptiert als Bestandteil der Einwanderungsgesellschaft. Sie erleben reihenweise gruppenspezifische Zurücksetzungen und Benachteiligungen in Bildung, Ausbildung und auf dem Weg in den Arbeitsmarkt. Frühzeitige Investitionen in Integrationsförderung sind aber bei weitem billiger als die Großprogramme zur nachholenden Integration, die heute unabdingbar geworden sind. Jeder Tag, der vergeht, ohne dass wir Menschen, ob nun Prof. Dr. klaus j. bade ist Historiker, Migrationsforscher und mit oder ohne Migrationshintergrund, Politikberater. die begabt sind, aber dringenden Förderungs- beziehungsweise Qualifikationsbedarf haben, nicht die nötigen Förderungshilfen anbieten, ist ein verlorener Tag für die Einwanderungsgesellschaft der Zukunft. Die soziale Spannung wächst. Wenn wir nicht gegensteuern, kann es sein, dass uns in zehn oder zwanzig Jahren ganze Segmente der urbanen Einwanderungsgesellschaft um die Ohren fliegen. Und dann wird man sich wieder fragen: Wie konnte es sein, dass wir damals diese Situation verpasst haben? Das „Damals“ der Zukunft ist unsere Gegenwart heute. « « «
Das Interview führte Jörn Breiholz, Journalist in Hamburg.
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Signale des Willkommenseins Ausländische Wissenschaftler in Deutschland
von Dr. Barbara Sheldon
» » » Die erfolgreiche Integration von Menschen, die für kürzere oder längere Zeit aus dem Ausland nach Deutschland kommen, ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, von ihren Fähigkeiten und Ideen zu profitieren. Die Integrationsarbeit der Alexander von Humboldt-Stiftung ist auf hoch qualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Ländern der Welt ausgerichtet. Wenngleich es sich bei dieser Personengruppe meist um sehr privilegierte Menschen handelt, ist doch deren Bedarf an Integration mit denen anderer Personengruppen aus dem Ausland vergleichbar, sind einige Erfahrungen übertragbar. Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt Stipendien und Preise an hoch qualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland, die mit Kolleginnen und Kollegen in Deutschland kooperieren. Kennzeichnend für die Arbeit der Stiftung ist, dass sie sich – beginnend mit der Einreise der Geförderten – intensiv um die dauerhafte Integration der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland bemüht: Sie unterstützt dabei, die großen und kleinen Probleme des Anfangs aus dem Weg zu räumen oder gar nicht erst entstehen zu lassen und vernetzt die von ihr Geförderten und deren Familien während ihres Deutschlandaufenthaltes. Durch ein lebenslanges Alumni-Programm trägt die Humboldt-Stiftung außerdem dazu bei, einmal etablierte Verbindungen dauerhaft zu erhalten. Aufgrund der ganz überwiegend positiven Erfahrungen der Wissenschaftler in Deutschland wirkt die Integration beziehungswei-
se die Bindung an dieses Land auch dann noch fort, wenn die Wissenschaftler längst nicht mehr hier sind. Über ihre Fördertätigkeit hinaus leistet die Humboldt-Stiftung auch strukturelle Beiträge, um die Integration von Wissenschaftlern aus dem Ausland in Deutschland zu unterstützen. Durch weithin sichtbare Wettbewerbe schafft sie Bewusstsein für Themen, die mit Integration zusammenhängen. So sind beispielsweise neben den Forschungseinrichtungen die Ausländerbehörden erste Kontaktstellen ausländischer Wissenschaftler in Deutschland. Die Ausländerbehörden sind nicht immer auf die besondere Situation ausländischer Wissenschaftler vorbereitet. Um gleich am „Eingangstor“ das Bewusstsein zu entwickeln, dass ausländische Wissenschaftler von besonderer Bedeutung für den Wissenschaftsstandort Deutschland sind, ist es wichtig, mit diesen Behörden zusammenzuarbeiten und Konzepte für eine positive Aufnahme der Wissenschaftler zu erarbeiten. Nachhaltig erfolgreich war der von der Humboldt-Stiftung gemeinsam mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ausgelobte und dreimal verliehene Preis für die freundlichste Ausländerbehörde, der bundesweit große Aufmerksamkeit hervorgerufen und zur größeren Sensibilisierung der Ausländerbehörden für die besondere Situation von Wissenschaftlern beigetragen hat. Gleichzeitig hat der Preis die Arbeit der Ausländerbehörden insgesamt ins Licht gerückt und in einigen Fällen zu einer Veränderung des Bewusstseins beigetragen. Modelle für die Integration ausländischer Wissenschaftler können also eine Strahlkraft entwickeln, von der auch andere Personengruppen aus dem Ausland profitieren.
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Zur Verbesserung der Rahmenbedingungen an Universitäten trägt jüngst auch ein von der Alexander von Humboldt-Stiftung, der Deutsche Telekom Stiftung, dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gemeinsam durchgeführter Wettbewerb „Welcome Centres“ bei, durch den Modelle für die optimale Unterstützung und Integration von international mobilen Forschern geschaffen werden sollen. Weithin sichtbar sind auch die Bemühungen der Alexander von HumboldtStiftung, international mobile Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Informationen zu versorgen. Die frühzeitige Kenntnis der Rahmenbedingungen in einem anderen Land hilft, sich auf neue Situationen einzustellen. Gäste aus dem Ausland verstehen die Bereitstellung von Informationen auch als ein Signal Dr. Barbara Sheldon des Willkommenseins und der beginnenist in der Strategieabteilung der Alexander den Integration. Das im Rahmen des EUvon Humboldt-Stiftung als Referatsleiterin für Marketing, Programmentwicklung und das weiten Projektes „Netzwerk von MobiliDeutsche Mobilitätszentrum zuständig. Von tätszentren“ (ERAMORE) bei der Alexander Ausbildung her ist sie Amerikanistin und seit über zehn Jahren in der Wissenschaftsder von Humboldt-Stiftung angesiedelverwaltung tätig, unter anderem auch beim te Deutsche Mobilitätszentrum gibt über Deutschen Akademischen Austauschdienst und im Rektorat der Universität Heidelberg. eine Bandbreite von Themen von Stipendienangeboten über Steuern und Sozialversicherung Auskunft. Ein damit verbundenes Netzwerk von „Forscherberatern“, die an Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland international mobile Forscher unterstützen, trägt dazu bei, dass es nun ein Forum für Vernetzung, Informationsaustausch und Weiterbildung für den Themenkomplex der Unterstützung mobiler Forscher vor Ort gibt. Freundliche Gesten, handfeste Unterstützung, Programme mit Signalwirkung: Mit einer Bandbreite von Aktivitäten handelt die Humboldt-Stiftung im Sinne des von Bundeskanzlerin Merkel 2007 veröffentlichten Nationalen Integrationsplans – für die von ihr geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland und darüber hinaus. « « «
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StiftungsWelt 02-2008
Aufsteigergesellschaft als Programm Hilfestellung für gute Bildungsbegleiter
von Dr. Roland Kaehlbrandt
Gebannt blickt man in Deutschland immer wieder auf die Ergebnisse neuer Bildungsstudien. Es ist, als sei man auf sie angewiesen, um zu wissen, wo die Versäumnisse liegen, wer als Schuldiger zu identifizieren ist und wer sich an die Brust klopfen kann. Wenn man Aufgaben und Erfordernisse des Bildungswesens betrachtet, ist ein Blick zurück in die deutsche Aufklärung aber vielleicht hilfreicher. » » » Für die Aufklärer war die Bildung das Mittel zur Formung der Persönlichkeit, aber dabei blieb die Aufklärung nicht stehen. Die durch Bildung geformte Per-
sönlichkeit dient wiederum der Gemeinschaft der Bürger. Bildung ist also in dieser geistigen Tradition mehr als „Skills“. Gesellschaftlich gewendet, bedeutet das, dass Bildung eine moralische, eine politische und eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit ist: moralisch als Recht auf Entfaltung der Persönlichkeit, politisch als Vorbedingung zur Teilhabe an der bürgerlichen Gesellschaft, volkswirtschaftlich als Bedingung für den Fortschritt durch Wissenschaft und Technik. Heute würden wir weniger von Fortschritt sprechen als von Aufstieg. Wir sollten den Aufstieg dabei aber in der moralischen, politischen und volkswirtschaftlichen Interpretation der Aufklärung verstehen, nicht nur in der rein wirtschaftlichen, wie es heute oft geschieht. In diesem Sinne wäre die Aufsteigergesellschaft ein erstrebenswertes Programm, das eben gerade nicht das Volkswirtschaftliche gegen das Morali-
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sche oder das Politische ausspielt. Gesellschaftlicher Aufstieg kann in erster Linie durch Bildung befördert werden. Nichts wirkt integrierender als das Einlösen dieses Versprechens der bürgerlichen Gesellschaft! Die Hoffnung darauf ist hierzulande sehr groß. Man soll nicht glauben, dass Zuwandererfamilien, die wir so unvergleichlich elegant als „bildungsfern“ bezeichnen, ein geringes Interesse an Bildung hätten. Sie wollen alle das Beste für ihr Kind. Und sie wissen, dass die einzige Chance, das Beste zu erreichen, eine erfolgreiche Bildungslaufbahn ist. Sie wissen allerdings nicht, wie sie im Einzelnen diese Bildungslaufbahn selbst fördern können, weil sie selbst keine Erfahrung mit höherer Bildung haben. Es nützt ihnen nichts, wenn sie gemahnt werden, dass Bildung wichtig sei. Sie brauchen konkrete Hilfe dabei, ihren Kindern gute Bildungsbegleiter zu sein. Dass die Familien entscheidend sind für den Bildungserfolg, bestätigt übrigens die Fend-Studie zu den Bildungsverläufen von Gesamtschülern. Es gelingt dem Schulsystem nicht in wünschenswertem Maße, zu einer Aufsteigergesellschaft beizutragen. Zu viele sind ausgeschlossen von Bildungskarrieren. Es sind so viele, dass es einem schwer fällt, sie als „Randgruppen“ zu bezeichnen. Es sind auch längst nicht nur Zuwanderer, auch wenn sich gerade in dieser Gruppe der Aufstieg am schwersten darstellt. Nein, es sind auch viele deutschstämmige Familien betroffen. Überhaupt stellt sich die Frage, wie lange wir noch von Zuwanderern sprechen, wo doch kaum noch Zuwanderung stattfindet und wir stattdessen zweite und dritte Generationen für den Aufstieg stärken müssen. Die Stiftungen haben die Chance, Bausteine zu einer Aufsteigergesellschaft beizusteuern. Sie können Anreize und Hilfestellungen für Familien, Kinder und Jugendliche in schwieriger Lage geben. Und viele Stiftungen tun es. So haben sie in den vergangenen Jahren überaus erfolgreiche Sprachförderprogramme entwickelt und in Kooperationen verbreitet. Man hat dabei festgestellt, dass Sprachförderung mehr ist als nur eine Bedingung für den Schulerfolg, sondern auch ein Hebel zur Persönlichkeitsentwicklung. Heute wächst übrigens wieder das Bewusstsein dafür, dass Sprachförderung längst nicht nur ein Thema für Zuwandererkinder ist, sondern überhaupt für Kinder in schwierigen Lebenslagen. Stiftungen haben Begabtenförderungsprogramme entwickelt, um Aufsteiger „von unten“, vor allem zu-
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nächst Zuwanderer, aufzuspüren und sie für alle sichtbar zu stärken – als Beispiel und als Ermutigung. Dazu gehört auch, sie mit der der „neuen“ Heimat und mit der Geschichte des Landes in Berührung zu bringen, sie daran teilhaben zu lassen. Es kann wohl kaum eine Identifikation mit dieser Heimat befördert werden, wenn immer nur von „Aufnahmegesellschaft“ oder „Mehrheitsgesellschaft“ die Rede ist, so als dürfe man das Land nicht beim Namen nennen. Deshalb helfen der Aufsteigergesellschaft auch Programme, die sich mit Geschichte befassen und Exkursionen anbieten. Auch Verantwortungstraining für Jugendliche aus einfachen Verhältnissen – übrigens nicht nur für sie! – ist ein Erfolg versprechendes Gebiet, in dem einige Stiftungen tätig sind. Hier gilt wieder das alte Bildungsverständnis der Aufklärung, dass eben Bildung zur Ausübung der bürgerlichen Rechte befähigen soll. Heute heißt es: Ehrenamt macht kompetent. Alle Formate, denen es gelingt, Kinder und Jugendliche gegen die Konkurrenz durch Konsum und Medien zum ehrenamtlichen Engagement zu motivieren und sie dabei zu stärken, sind nötig und willkommen. dr. roland kaehlbrandt Ein Feld für Stiftungen tut sich im Beist Mitglied des Vorstands der Stiftung reich der Familienbildung auf. Gerade Polytechnische Gesellschaft in Frankfurt am Main. Die Stiftung hat kürzlich das weil die Familien so entscheidend sind „Diesterweg-Stipendium für Kinder und ihre für den Aufstieg ihrer Kinder, können die Eltern“ aufgelegt. Er ist Beiratsmitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen Stiftungen Projekte entwickeln, die das und dort Leiter des Arbeitskreises Bildung natürliche hohe Interesse der Familien und Ausbildung. in schwierigen Lebenslagen am Fortkommen ihrer Kinder für eine weitere Qualifizierung der Eltern nutzen. Einiges ist hier bereits im Gange – von Lotsenprojekten über Mentorenprogramme bis hin zu einem Familienstipendium. Gewiss sind die Familien institutionell schwieriger zu erreichen als Schüler über die Schule. Aber Familienbildung lohnt sich, und zwar direkt! Wichtig ist, dass diese Bemühung, Menschen in schwieriger Lebenslage zum Aufstieg durch Bildung zu stärken – von der Sprachförderung oder Begabtenförderung über das Verantwortungstraining bis zur Familienbildung – keine Inseln der Glückseligen bleiben, sondern strategisch so angelegt sind, dass sie Politik werden können. Damit die Beiträge der Stiftungen zum Aufstieg auch ein Beitrag zu einer Aufsteigergesellschaft sind. « « «
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StiftungsWelt 02-2008
Wege bahnen Studienkompass durchbricht familiäre Bildungstraditionen
von Dr. Ulrich Hinz
„Wer das Abitur hat, dem stehen alle Wege offen“, so lautet die gängige Meinung hierzulande. Doch gilt sie nicht für alle gleichermaßen! Denn noch zu diesem späten Zeitpunkt in der Bildungsbiografie von Schülern macht sich eines für den Karriereweg bemerkbar: die soziale Herkunft. Der entscheidende Faktor ist hier der Bildungshintergrund der Eltern. Sofern diese studiert haben, studieren ihre Kinder auch sehr häufig (83 von 100). Aber nur wenige Schüler, deren Eltern keine akademische Erfahrung haben, schaffen selbst den Weg an die Hochschule. Tatsächlich studieren nur 23 von 100 dieser jungen Menschen. Dabei verspricht ein Studium ihnen mehr Chancen und zugleich auch mehr Sicherheit im Beruf. Viele individuelle Potenziale bleiben hier unentdeckt, und dies, obwohl Akademiker auf dem Arbeitsmarkt rar sind und alles darauf hindeutet, dass sich die Lage in den kommenden Jahren weiter verschärft. » » » Mit dem Studienkompass wirkt erstmals ein Programm dieser sozialen Kopplung von Bildungschancen an dem Übergang von der Schule in die Hochschule entgegen, indem es gezielt Schüler fördert, deren Eltern nicht studiert haben. 2007 haben die AccentureStiftung, die Deutsche Bank Stiftung und die Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) den Studienkompass ins Leben gerufen. Er motiviert Schüler, ein Studium aufzunehmen, berät sie bei der Studienwahl und unterstützt einen erfolgreichen Studienbeginn. Die För-
derung setzt sich also in der schwierigen Übergangszeit fort. Bisher profitieren 175 Schüler aus den fünf Städten Erfurt, Frankfurt (Oder), Frankfurt a. M., Hamburg und Köln von dem Programm. Im Jahr 2008 kommen mit Berlin und Mannheim zwei neue Standorte hinzu und es werden 200 weitere Plätze vergeben. Die Zahl der Geförderten soll in den folgenden Jahren kontinuierlich weiter steigen. Schüler 25 verschiedener Nationalitäten » » » Bei drei Viertel aller im Jahr 2007 aufgenommenen Schüler verfügt kein Elternteil über einen Hochschulabschluss. Zwei Drittel der Schüler kommen aus Haushalten, in denen die Eltern keine gehobene berufliche Stellung innehaben. Insgesamt 11 Prozent der Eltern sind gar nicht berufstätig. Häufig bringen auch kulturelle Unsicherheiten junge Menschen davon ab, den Schritt an die Hochschule zu wagen. Der Studienkompass erfüllt hier ebenfalls die Aufgaben eines Integrationsprogramms. Im Programm sind Schüler 25 verschiedener Nationalitäten vertreten, die drei Jahre lang kontinuierlich miteinander arbeiten. Auf diese Weise wird neben der Studien- und Berufsorientierung auch das gegenseitige Verständnis verschiedener Kulturen gestärkt. Der Anteil der Geförderten mit Migrationshintergrund liegt insgesamt bei einem Drittel. Um diese Schülergruppen zielgenau zu erreichen, legen die Initiatoren viel Wert auf die Betrachtung des familiären Bildungshintergrunds der Bewerber. Darüber hinaus weisen die Bewerber in einem Test ihre Studierfähigkeit sowie Engagement und Motivation nach. Orientierungsbedarf hängt von familiären Vorraussetzungen ab » » » Der Studienkompass wird unabhän-
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gig wissenschaftlich begleitet. Dadurch können die wesentlichen Kriterien dafür, warum sich junge Menschen für oder gegen ein Studium entscheiden, noch klarer in den Blick genommen werden. Die Evaluation wird durch die Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ermöglicht. Bereits jetzt liegen erste Ergebnisse vor. Sie belegen, dass der Orientierungsbedarf von Schülern bei der Studien- und Berufsorientierung stark von ihren familiären Voraussetzungen abhängt. Grundsätzlich gilt: Je höher der Bildungsabschluss der Eltern, desto besser fühlen sich die Jugendlichen bei der Studien- und Berufswahl von zu Hause unterstützt. Im Umkehrschluss zeigt sich: je niedriger der Bildungsabschluss, desto unzureichender wird die häusliche Beratung bei der Studien- und Berufswahl empfunden. „Zukunftscamp“ ist ein Erfolgsfaktor» » » Die ersten 175 Teilnehmer bestätigen, dass im ersten halben Jahr der Förderung Motivation und Selbstbewusstsein mit Blick auf ein Studium deutlich gestiegen sind. Ein Erfolg, der vor allem dem ersten großen Training, dem „Zukunftscamp“ zuzuschreiben ist. Das „Zukunftscamp“ ist der erste Baustein von vier Trainingseinheiten, die das Herzstück des Förderprogramms bilden. Während der zweitägigen Veranstaltung reflektieren die Teilnehmer – in kleinen Arbeitsgruppen und von qualifizierten Trainern intensiv betreut – über ihre Berufs- und Lebensziele. Daran schließt sich der „Studiennavigator“ an. Hier erhalten die Schüler viele
wichtige Informationen rund um die Studienwahl und erfahren, wie sie sich zielgenau für ein Fach entscheiden können. Vielen Schülern stellt sich hier dasselbe Problem, wie die Evaluation belegt: Sie wissen zwar grundsätzlich, wie sie an Informationen zur Studien- und Berufsorientierung herankommen, können aber „nicht die Spreu vom Weizen trennen“ und gehen in der geballten Informationsflut unter. Die letzten beiden großen Trainings „Erfolgsfaktor Selbstmanagement“ und „Bilanz Camp“ unterstützen die Teilnehmer bei ihrem Start an der Hochschule und bei der Planung des weiteren Bedr. ulrich hinz rufsweges. ist Leiter des Programms Studienkompass Ein weiterer wichtiger Bestandteil der bei der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw). Förderung ist die regionale Projektarbeit der Teilnehmer, die der Vertiefung von Informationen durch gemeinsame Unternehmungen (Firmenexkursionen und Termine bei der Studienberatung einer Hochschule, und anderem) dient. Sie wird von ehrenamtlich tätigen Vertrauenspersonen aus den Bereichen Schule, Hochschule und Unternehmen betreut. Eine Online-Plattform bietet darüber hinaus Raum für die überregionale Kommunikation aller am Programm Mitwirkenden. Die Initiatoren wünschen sich eine breite gesellschaftliche Allianz für den Studienkompass aus Einzelpersönlichkeiten, Unternehmen, Lehrkräften, Bürgern und vielen mehr. « « «
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Flexibilität und risikobereitschaft Stiftungen als Innovationszentren für kreatives Denken und nachhaltige Konzepte
von Prof. Dr. Helmut K. Anheier und von Dr. Andreas Schröer » » » Migration ist eine elementare Realität in der globalisierten Welt, insbesondere in den OECD-Ländern der nördlichen Hemisphäre. Integration ist die daraus folgende Herausforderung, die als gesellschaftliche Aufgabe jedoch zu groß und zu komplex ist, als dass sie von Staat, Wirtschaft oder Zivilgesellschaft im Alleingang gemeistert werden könnte. Nur in gemeinsamer Verantwortung können neue Lösungsmodelle entwickelt, erprobt und erfolgreiche Modelle flächendeckend verbreitet werden. Insbesondere in der Entwicklung kreativer Lösungen und in der Erprobung von Pilotprojekten haben die Organisationen des Dritten
Sektors langjährige Erfahrung, zählen diese doch zu den Kernfunktionen von Non-Profit-Organisationen und Stiftungen. Allerdings ist das Feld der Lösungsvorschläge durch die international stetig wachsende Zahl von Stiftungen, Non-Profit-Organisationen, NGOs und Sozialunternehmen schier unüberschaubar geworden. Wie können Stiftungen ihre Kernkompetenz der relativen Unabhängigkeit von Marktmechanismen und politischen Beschränkungen in ihrem Handlungskontext möglichst einzigartig einsetzen, ohne stets das Rad neu zu erfinden? Die Lösung scheint naheliegend. Die sektorübergreifende Kooperation aus Bundesregierung und Vodafone Stiftung hat sie im Rahmen eines internationalen Symposiums zum Thema „Integration durch Bildung im 21. Jahrhundert“ im Herbst 2007 realisiert: Es
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gilt, gemeinsame Lernprozesse zwischen öffentlichen, privaten und zivilgesellschaftlichen Akteuren in internationalem Maßstab zu organisieren und Raum zum offenen Austausch über Gelingensbedingungen von vielversprechenden Initiativen zu geben. Solche Lernprozesse brauchen interessante Fallgeschichten: » Beispiel 1: Der britische Barrow Cadbury Trust stärkt die öffentliche Stimme von Migranten, indem Flüchtlinge und Auswanderer in politische Auseinandersetzungen über Entscheidungen einbezogen werden, die ihr Leben direkt betreffen. Durch Unterstützung von Flüchtlings- und Migrantengruppen, durch die Organisation eines Forums für öffentliche Auseinandersetzung zu Migrationsthemen und ein Netzwerk von Migrationsrechts-Aktivisten werden gemeinsame Interessen formuliert und in die politische Debatte eingebracht. Diese Initativen werden durch gezielte policy papers des Trusts unterstützt. Ziel ist es, Integrationsbestrebungen mit aktiver Armutsbekämpfung zu verbinden und sich gezielt an einzelne ethnische Gruppen zu wenden, um Vertrauen und Selbstorganisationskompetenzen aufzubauen und Teilhabe an gesamtgesellschaftlichen Prozessen zu ermöglichen. Die Erfahrungen aus den Projekten des Trusts werden im Rahmen einer europäischen Interessengemeinschaft des European Foundation Centre geteilt (efc) und auf Übertragbarkeit geprüft. » Beispiel 2: Gerald Chertavian wurde für seine Sozialunternehmensgründung „Year Up“ 2007 zum Ashoka Fellow gewählt. Year Up bietet jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren, die bislang als unvermittelbar auf dem Arbeitsmarkt galten, ein 6-monatiges Schlüsselqualifikations-Training. Zudem wird praktische Unterstützung mit laufenden Immigrationsverfahren, Wohnungssuche und Englisch-Kursen angeboten und eine Ausbildung in einem Unternehmen vermittelt. Year Up ist der Versuch der Operationalisierung des „American Dream“: Du kannst erreichen, woran Du glaubst, wenn Du nur hart genug dafür arbeitest. Harte Arbeit verlangt Year Up von seinen Absolventen; dafür bekommen sie Bildung, Unterstützung und eine erstklassiges Netzwerk an professionellen Kontakten in die Unternehmenswelt. Year Up wurde 2000 gegründet und ist inzwischen in Boston, New York City, Providence, San Francisco und Washington D.C. erfolgreich.
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Internationaler Austausch identifiziert Themenund Handlungsfelder in gesellschaftlichen Bereichen, wie hier im Bereich Integration und Migration. Erörtert wird auch die Frage der Arbeitsteilung der Akteure zugunsten gelingender Reformprozesse: was also kann der Staat, was die Unternehmen, was die Zivilgesellschaft zur Bewältigung der Reformaufgabe Integration beitragen? In den Handlungsempfehlungen des Gipfels wird die Rolle der Stiftungen besonders betont: „Private Akteure wie insbesondere Stiftungen können in Public-Private-Partnerships eine besondere Rolle übernehmen. Sie verfügen über einen Flexibilitätsund Geschwindigkeitsvorteil sowie eine höhere Risikobereitschaft als staatliche Institutionen. Sie können deshalb neue Entwicklungen und Problemstellungen schneller aufnehmen, bearbeiten und so den Reformprozess staatlicher Institutionen begleiten und vorübergehende Brückenlösungen anbieten“. Neben den ihnen zugeschriebenen positiven Eigenschaften verfügen Stiftungen vor allem über ein hohes Maß an Unabhängigkeit bei der Entwicklung von Lösungsvorschlägen. Dadurch können sie alternative, umfassende und langfristige Perspektiven auf gesellschaftliche Probleme entwickeln. Sie brauchen sich nicht mit der Logik der schnellen Reparaturen zufrieden geben, sie nehmen vielmehr zunehmend die Chance wahr, sich als Innovationszentren für kreatives Denken und nachhaltige Konzepte zu etablieren. « « «
Prof. Dr. Helmut K. Anheier ist seit Sommer 2006 Wissenschaftlicher Direktor des Centre for Social Investment der Universität Heidelberg. Er forscht international vergleichend zu Zivilgesellschaft und Drittem Sektor, zur Theorie, Management und Politikfeldanalyse von Non-ProfitOrganisationen und zum internationalen Stiftungswesen.
dr. andreas schröer ist seit 2006 Leiter für Forschung am Centre for Social Investment der Universität Heidelberg. Er forscht zu Problemen von Leadership und Governance in Non-ProfitOrganisationen und Stiftungen, zu Impact Strategien europäischer Stiftungen und zu organisationalen Veränderungsprozessen im Bildungswesen.
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Service Als Akteure der Zivilgesellschaft engagieren sich Stiftungen zahlreich und zum Teil schon sehr lange im Bereich Integration. Die Bandbreite ihres Engagements erstreckt sich von Wissenschaftsförderung über die Förderung von Menschen mit Behinderungen bis hin zur individuellen Förderung von Menschen mit Migrationshintergrund. Den wichtigen Beitrag, den Stiftungen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt im Bereich der Integration leisten, beleuchtet der Bundesverband mit dem neuen StiftungsReport, der Mitte Juni erschien. Rund 900 Stiftungen, die zum Beispiel Integration, Migration oder Völkerverständigung in ihrem Satzungszweck aufführen oder sich mit ihren Aktivitäten
Literatur » Anheier, Helmut K.: Nonprofit Organizations. Theory, Management, Policy. New York/London 2005. » Anheier, Helmut K./Leat, Diana: Creative Philanthropy. Towards a New Philanthropy for the Twenty-First Century. New York/London 2005. » Deutsches Studentenwerk (Hg.): 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes, Berlin 2007. » Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration / Vodafone Stiftung Deutschland: Integration durch Bildung im 21. Jahrhundert – eine Herausforderung für Public-Private-Partnerships. Grundlagenpapier zum Symposium, Berlin 2007.
» DIE ZEIT – CHANCEN, 3. Januar 2008, „Schwerer Weg nach oben. Das Elternhaus entscheidet über den Bildungserfolg unabhängig von der Schulform“ » Flynn, Don/Williams, Zoe (Hg.): Towards a progressive immigration policy. London 2007. » Hinz, Andreas (Hg.): Von der Integration zur Inklusion – terminologisches Spiel oder konzeptionelle Weiterentwicklung? In: Zeitschrift für Heilpädagogik 53, 2002. » Schröer, Andreas: Responsibility and leadership. In: Gardner, Howard (Hg.): Responsibility at Work. San Francisco 2007. » Sepp Herberger-Stiftung (Hg.): Für den Fußball. Für die Menschen – 30 Jahre Sepp Herberger-Stiftung. » Sepp Herberger-Stiftung (Hg.): Jahresbericht 2007
in diesem Bereich engagieren, verzeichnet die Datenbank des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Insgesamt engagiert sich jede vierte Stiftung im Bereich der Bildung und Ausbildung und trägt somit indirekt zur Integration bei. Wichtig für die Integration ist der Sport, da zum Beispiel 35 Prozent der Migranten im Bereich „Sport und Bewegung“ aktiv sind. Auch hier leisten Stiftungen Integrationsarbeit. Die Datenbank des Bundesverbandes verzeichnet über 1.000 Stiftungen, die Sport als einen ihrer Stiftungszwecke angeben. Im Folgenden finden Sie einige Internetseiten als Links sowie ausgewählte Literatur und Preise, die in Bezug zu den vorangegangenen Artikeln stehen.
Links im Internet
Institutionen
» Alexander von HumboldtStiftung: www.humboldtfoundation.de » Bundesverband Deutscher Stiftungen: www.Stiftungen.org » Centre for Social Investment: www.csi.uni-hd.de » Fürst Donnersmarck-Stiftung: www.fdst.de. Der Beitrag zum genannten Workshop unter: www.fdst.de/aktuellesundpresse/aktuell/2008/forschenundbeforschtwerden/ » Robert Bosch Stiftung www.bosch-stiftung.de » Sepp Herberger-Stiftung: www.sepp-herberger.de » Stiftung der Deutschen Wirtschaft: www.sdw.org » Studienkompass: www.studienkompass.de » Stiftung Liebenau: www.stiftung-liebenau.de www.st.gallus-hilfe.de » Stiftung Polytechnische Gesellschaft: www.sptg.de » VolkswagenStiftung www.volkswagen-stiftung.de
» Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM) e. V.: www.bimev.de Migration gewinnt überall auf der Welt an Bedeutung, um Problemlösungen für diese Entwicklung beizusteuern, wurde 1995 das Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM) e. V. gegründet. » Deutsche Vereinigung für Rehabilitation: www.dvfr.de Die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation e. V. (DVfR) versteht sich als ein interdisziplinäres Forum, in dem sich Fachleute, die mit der Rehabilitation und Integration von Menschen mit chronischen Krankheiten und Behinderungen befasst sind, austauschen können. » Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) – Universität Osnabrück:
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www.imis.uni-osnabrueck.de Das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) ist ein interdisziplinäres und interfakultatives Forschungsinstitut der Universität Osnabrück und beschäftigt sich mit vielfältigen Aspekten räumlicher Mobilität und interkultureller Begegnung. » Förderverein Pro Asyl e. V: www.proasyl.de Pro Asyl e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, Flüchtlingen individuell in Situationen zu helfen, in denen sie Unterstützung benötigen, zum Beispiel in Asylverfahren vor Gericht. Gleichzeitig möchte Pro Asyl rassistischen Tendenzen in der Gesellschaft entgegenwirken.
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Preise » Aktive Bürgerschaft e. V.: www.aktive-buergerschaft.de Den bundesweiten Wettbewerb für gemeinnützige Organisationen, die mit wegweisenden Beispielen aktiv Verantwortung für das soziale Leben übernehmen, zeichnet die Aktive Bürgerschaft mit dem Förderpreis aus. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird als Fonds an einen Hauptpreisträger verliehen. » Initiative „Für mich, für uns, für alle“: www.buerger-engagement.de Der Bürgerpreis der Initiative „Für mich, für uns, für alle“ – ein Zusammenschluss von engagierten Bundestagsabgeordneten, Städten, Landkreisen und Gemeinden
» sowie Sparkassen zeichnet Bürger aus, die durch ihr Engagement für Kinder und Jugendliche den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. » Stiftung Bürger für Bürger: www.buerger-fuer-buerger.de Seit 2005 schreibt die Stiftung Bürger für Bürger einen bundesweiten Wettbewerb zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements bei der Integration von Migrantinnen und Migranten aus.
Stiftung öffentlich Bürgerinnen und Bürger, Organisationen und Firmen aus Erlangen ehren, die sich in besonderem Maße für die Gleichstellung von Behinderten engagieren.
» Stiftung Lebenshilfe Erlangen: www.lebenshilfeerlangen.de Den Erlanger Integrationspreis lobt die Stiftung Lebenshilfe Erlangen aus. Mit dem Preis möchte die
Illustration Die Ausschnitte von Bildern des gesamten Kapitels sowie das Titelbild stammen von Renate Stadler (geboren 1957). Sie lebt in einer oberschwäbischen Kleinstadt in einem Wohnhaus für Menschen mit geistigen Behinderungen. Die Bilder entstanden in den Jahren 1986 bis 2000 im Freien Ausdrucksmalen im Werkstudio Hegenberg der St. Gallus-Hilfe der Stiftung Liebenau. Hermann Breyer-Burkart, Leiter der Kunsttherapie in der St. Lukas-Klinik der Stiftung Liebenau, hat Renate Stadler in ihrem Schaffensprozess begleitet. Für die sehr zurückhaltende Frau ist das Malen eine der wenigen Möglichkeiten, ihre Emotionalität auszudrücken und in ihren Bildern selbst wahrzunehmen. Sie nahm an mehreren Wettbewerben teil, zum Beispiel am Bundeskunstpreis für Menschen mit Behinderung in Radolf-
zell/Bodensee (1987 bis 2007) und am Euward München (2004 und 2006). Ihre Bilder waren in verschiedenen Ausstellungen in der Bodenseeregion zu sehen. Renate Stadlers künstlerische Entwicklung vollzog sich parallel zu ihrer persönlichen Reifung. Durch die Malgruppe erweiterte sie ihre sozialen Kontakte, zog aus einer Heimgruppe in ein gemeindenahes Wohnprojekt und fand einen Arbeitsplatz in einem Wirtschaftsunternehmen. Weitere Infos: www.st.lukas-klinik.de, www.st.gallus-hilfe.de www.stiftung-liebenau.de
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StiftungsWelt 02-2008
Stiftungen
trends und perspektiven der stiftungsszene
Stiftungsrecht
Aktuelle Verfügungen und Urteile Anwendung des § 15 Abs. 1 Satz 7 und 8 InvStG i.V.m. § 32 Abs. 3 KStG (Bayerisches Landesamt für Steuern, Vfg. v. 20.2.2008 – S 1980–2 St 31) Mit dem Unternehmensteuerreformgesetz 2008 vom 14. August 2007 (BStBl I S. 630) wurden in § 15 Abs. 1 InvStG die Sätze 7 und 8 angefügt. Hierdurch soll verhindert werden, dass steuerbefreite Körperschaften, Personenvereinigungen oder Vermögensmassen im Sinne des § 32 Abs. 3 KStG, die eine indirekte Vermögensanlage über Spezial-Sondervermögen wählen, durch Wertpapierleihgeschäfte des Sondervermögens die definitive Körperschaftsteuerbelastung umgehen. Spezial-Sondervermögen sind (im Gegensatz zu Publikumsfonds) Fonds, die speziell für maximal 100 institutionelle Anleger konzipiert und gemanagt werden (vgl. § 15 InvStG). Das Bundesministerium für Finanzen hat gegenüber dem Bundesverband Investment und Asset Management e. V. (BVI) und den Bankenverbänden wegen Zweifelsfragen zu § 15 Abs. 1 S. 7 und
8 InvStG folgende Auffassung vertreten: Enthalten ausgeschüttete oder ausschüttungsgleiche Erträge eines Anlegers nach § 32 Abs. 3 KStG Entgelte, die dem Spezial-Sondervermögen zuvor als Kompensationszahlungen für die Wertpapierleihe zugeflossen sind, so hat die Investmentgesellschaft einen Steuerabzug vom Kapitalertrag vorzunehmen. Dies gilt dann, wenn der Zufluss der Kompensationszahlungen nach Inkrafttreten der Unternehmensteuerreform (ab 18. August 2007) erfolgte. Für die nach dem 17. August bis einschließlich 31. Dezember 2007 zugeflossenen oder als zugeflossen geltenden Erträge beim Anleger beträgt der Steuersatz 10 Prozent, für spätere 15 Prozent (§ 34 Abs. 13b KStG). Der spezielle Steuerabzug gemäß § 15 Abs. 1 Satz 7 InvStG ist auf Erträge aus Anteilen an inländischen Spezial-Sondervermögen beschränkt und nur bei steuerbefreiten Körperschaften durch das Spezial-Sondervermögen als Investmentgesellschaft vorzunehmen, dabei für jede Anlegerart spezifisch durchzuführen. Die Entlastung der Anleger, die die Voraussetzungen des § 44a
Abs. 7 EstG erfüllen, geschieht durch Erstattung im Sammelantragsverfahren in entsprechender Anwendung des § 44a Abs. 7 Satz 3 EstG, nicht durch Abstandnahme seitens der Investmentgesellschaft. Es ist keine Steuerbescheinigung für die oben genannten Vorgänge zu erteilen. Bei thesaurierenden inländischen Spezial-Sondervermögen, an denen neben den Anlegern i. S. des § 32 Abs. 3 DSTG noch andere Anleger beteiligt sind, sind die aus den Wertpapierleiherträgen herrührenden ausschüttungsgleichen Erträge durch die Investmentgesellschaft einheitlich nach den Vorschriften für den Zinsabschlag (bzw. ab 2009 den Kapitalertragsteuerabzug) um 30 Prozent (bzw. 25 Prozent ) zu kürzen. Für Anleger i. S. des § 32 Abs. 3 KStG ist nur Kapitalertragsteuer i. H. v. 10 Prozent (für 2007) bzw. 15 Prozent (ab 2008) abzuführen. Der Unterschiedsbetrag zu 30 Prozent bzw. 25 Prozent ist allen Anlegern gut zu bringen.
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Unterstützung anderen Körperschaften als steuerlich unschädliche Betätigung gem. § 58 AO (Vfg., v. 21.2.2008 – AZ S 0177 A-6-St-53 und S 0177 A-7-St-53) Durch Rundverfügungen vom 21.1.2008 – AZ S 0177 A-6-St-53 und S 0177 A-7-St-53 – hat die OFD Frankfurt/Main ausführlich dazu Stellung genommen, wann eine steuerunschädliche Betätigung durch die Unterstützung anderer Körperschaften gem. § 58 Nrn. 1 bis 4 AO gegeben ist. Zu Nr. 1 führt die OFD Frankfurt/ Main aus, dass es maßgeblich auf eine Verwendung der Mittel bei der Empfängerkörperschaft für einen steuerbegünstigten Zweck ankomme. Eine namentliche Benennung der Empfängerkörperschaft in der Satzung der Förderkörperschaft bedürfe es dagegen nicht. Allein die Benennung des Zwecks, für dessen Verwirklichung durch andere Körperschaften Mittel beschafft werden sollen, müsse darin angegeben sein. Eine teilweise Mittelweitergabe nach Nr. 2 sei steuerunschädlich, wenn nicht mehr als 50 v. H des ge-
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samten ungebundenen Kapitals zur Verfolgung steuerbegünstigter Zwecke an eine andere Körperschaft weitergeleitet werden. Anders als bei Nr. 1 bräuchte weder die Mittelweitergabe noch der tatsächliche Verwendungszweck in der Satzung der weiterleitenden Körperschaft genannt sein. Die besondere Behandlung von steuerlich abziehbaren Mitgliedsbeiträgen wird ausgeführt. Zu Nr. 3 wird ausgeführt, dass es nicht auf eine Steuerbegünstigung des Empfängers ankomme, sondern allein darauf, dass die überlassenen Arbeitskräfte ausschließlich für steuerbegünstigte Zwecke eingesetzt werden. Bei einer entgeltlichen Überlassung liege kein besonderer Fall eines Zweckbetriebs sondern vielmehr ein steuerpflichtiger wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb vor. Bei der Überlassung von Räumen gem. Nr. 4 müsse neben deren alleiniger Nutzung für einen steuerbegünstigten Zweck die Empfängerkörperschaft selbst auch steuerbegünstigt oder eine Körperschaft des öffentlichen Rechts sein. Die entgeltliche Überlassung begründe
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einen steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb. « « « Dr. Gregor Roth und Janne Seelig | Wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Stiftungsrecht und das Recht der Non-Profit-Organisationen an der Bucerius Law School, Hamburg.
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StiftungsWelt 02-2008
Stiftungsrecht
Körperschaftsteuer Stiftungsausstattung als verdeckte Gewinnausschüttung?
Die Stiftungsausstattung einer gemeinnützigen Stiftung durch eine GmbH kann nach einem Urteil des FG Hamburg eine verdeckte Gewinnausschüttung (vGA) darstellen.
Anna Katharina Eichler Rechtsanwältin, P+P Pöllath + Partners, Berlin
» » » Im entschiedenen Fall hatte ein Stifter zusammen mit zwei von ihm als Alleingesellschafter gehaltenen GmbHs eine gemeinnützige Stiftung ausgestattet. Die Stiftung trägt den Namen des Stifters und darf nach ihrer Satzung bis zu ein Drittel ihres Einkommens für den angemessenen Unterhalt der Stifterfamilie verwenden (vgl. § 58 Nr. 5 AO). Das Gericht nahm an, die Zuwendungen der GmbHs an die Stiftung seien aufgrund des Näheverhältnisses des Gesellschafters/ Stifters getätigt worden und verwehrte ihnen den Spendenabzug. Es stützte sein Urteil überdies auf einen Fremdspendenvergleich der umstrittenen Dotation mit Spenden der GmbHs an andere gemeinnützige Einrichtungen aus den letzten drei Jahren. Das Urteil wird von der Stiftungspraxis zu Recht kritisiert. Das Gesetz lässt den Spendenabzug durch Gesellschaften in § 9 Nr. 2 KStG ausdrücklich zu, obwohl sie häufig (auch) von einer privaten Motivation der handelnden Personen getragen sind. Verdeckte Ge-
winnausschüttungen sollten daher nur in Ausnahmefällen angenommen werden. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund des Gesetzes zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements, das durch die Anhebung der Spendenhöchstgrenzen die Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement auch von Körperschaften verbessern wollte (vgl. BT-Drs. 16/5200, S. 18, 15). Der vom Gericht vorrangig bemühte Fremdspendenvergleich berücksichtigt die Veränderung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von Spender- und Stifter-Unternehmen nur ungenügend. Überdies fällt eine Stiftungsdotation regelmäßig höher aus als „normale“ Spenden, sodass der Fremdspendenvergleich kein geeigneter Indikator für die private Veranlassung der Stiftungsausstattung ist. Beim Bundesfinanzhof ist ein Verfahren anhängig, in dem dieser unter anderem über die Anwendbarkeit des Fremdspendenvergleichs bei Spenden an gemeinnützige Körperschaften entscheiden wird (vgl. Az. des BFH I R 83/06, Vorinstanz: FG Köln v. 23.08.2006, EFG 2006, 1932). Es bleibt zu hoffen, dass der Bundesfinanzhof eine Abgrenzung von Spendenabzug
und verdeckten Gewinnausschüttungen vornimmt, die dem sozialen Engagement von Unternehmern und Unternehmen in Form von Stiftungsausstattungen und Spenden mehr Raum lässt als das Urteil des FG Hamburg (FG Hamburg, Urt. v. 12.12.2007, Az. 6 K 131/06). « « «
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Respekt!
Wer sich 60 Jahre in den Dienst der Menschen stellt und Verantwortung übernimmt, hat jeden Respekt verdient. Unser Glückwunsch zum Jubiläum und unser Dank gilt daher dem Bundesverband Deutscher Stiftungen. Wir sind besonders stolz darauf, dass auch KPMG in der Person eines unserer Gründer, Dr. Reinhard Goerdeler (Vorsitz Bundesverband Deutscher Stiftungen 1990-1995), an der Geschichte des Verbands mitschreiben durfte. Sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn und sein Engagement sind uns noch heute Vorbild. Neben unserer täglichen Arbeit in den Bereichen Audit, Tax und Advisory engagiert sich KPMG in zahlreichen Projekten und Initiativen mit den Schwerpunkten Bildung, soziale Integration, Kultur und Umwelt. Für weitere Informationen: Susanne Zeidler, T +49 69 9587-2732, szeidler@kpmg.com; Sascha Voigt de Oliveira, T +49 30 2068-4466, svoigtdeoliveira@kpmg.com
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Stiftungsrecht
Erben und Steuern
Stand des Gesetzgebungsverfahrens für eine Erbschaftsteuerreform Das Bundesministerium der Finanzen hat am 13.02.2008 Diskussionsentwürfe der Verordnung zur Durchführung des Bewertungsgesetzes (BewDV) veröffentlicht. (Diese werden ausführlich von Eisele in NWB Beratung aktuell erläutert: NWB Nr. 9, 10, 11, 2008.) Die Verordnungsentwürfe betreffen die Bewertung von landund forstwirtschaftlichem Vermögen, Anteils- und Betriebsvermögen sowie Grundvermögen. Die Durchführungsverordnungen können jedoch frühestens mit Beschlussfassung des Erbschaftsteuerreformgesetzes in Kraft treten. Die erste Lesung des ErbStRG ist am 15.02.2008 im Bundestag erfolgt. Daraufhin wurde am 05.03.2008 eine öffentliche Anhörung vor dem Bundestagsfinanzausschuss durchgeführt. Im Zentrum der Kritik stand die Haltefrist von 15 Jahren bei der Begünstigung von Betriebsvermögen. Diese soll nach Meinung der Sachverständigen und auch nach Stellungnahme des Bundesrates auf Dr. Lutz Förster 10 Jahre verkürzt werden. ist Rechtsanwalt und Vizepräsident der Ebenfalls stimmte der Deutschen Anwalts- und Steuerberatervereinigung für die mittelständische Bundesrat am 15.02.2008 Wirtschaft e.V. in Brühl. den Vorschlägen der
Sachverständigen zu, den Verschonungsabschlag vollständig entfallen zu lassen, wenn die Frist nur geringfügig unterschritten wurde. Stattdessen soll die Steuerschuld zeitanteilig erlassen werden. Weiterer Kritikpunkt ist die Lohnsummenregelung. Erblasser und Schenker sowie Begünstigte sollen von der Lohnsummenregelung ausgenommen werden. Darüber hinaus will der Bundesrat für Kleinstbetriebe (Vermögenswerte maximal 150.000 Euro) auf die Überwachung der Einhaltung der Verschonungskriterien verzichten (BR-Drucks. 4/1/08). Die Bundesregierung hat inzwischen mitgeteilt, dass sie den Bitten des Bundesrates, bestimmte Regelungen nochmals zu prüfen, nachkommen will. Es ist damit zu rechnen, dass bei der 2./3. Lesung im Bundestag am 25.04.2008 diese Kritikpunkte berücksichtigt und Änderungen vorgenommen werden. Die abschließende Beratung im Bundesrat soll dann am 23.05.2008 erfolgen. Das neue Recht ist auf alle Fälle nach Verkündung des Gesetzes anzuwenden. Es besteht jedoch für Erbfälle ein antragsgebundenes Wahlrecht zur Anwendung des neuen Rechts für den Zeitraum vom 01.01.2007 bis zum Inkrafttreten der Neuregelung. Es besteht jedoch eine Einschränkung: In der Übergangszeit werden die bisherigen, niedrigeren Freibeträge für die Besteuerung herangezogen. Bei
Schenkungen besteht im Gegensatz zu Erbfällen kein Wahlrecht. Hier ist das neue Recht bereits am Tag nach der Verkündung anzuwenden.
Erbschaftsteuer: Vorläufige Festsetzung der Erbschaftsteuer (NWB-EN-Nr. 331/2008) Das Bundesverfassungsgericht hat mit Beschluss vom 07.11.2006–1 BvL 10/02 (BStBl2007 II S.192) entschieden, dass die durch § 19 I ErbStG angeordnete Erhebung der Erbschaftsteuer mit einheitlichen Steuersätzen auf den Wert des Erwerbs mit dem Grundgesetz unvereinbar ist. Es hat den Gesetzgeber verpflichtet, spätestens bis zum 31.12.2008 eine Neuregelung zu treffen. Im Hinblick auf diese Ver-
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pflichtung zur gesetzlichen Neuregelung sind aufgrund gleichlautender Erlasse der obersten Finanzbehörden der Länder vom 10.03.2008 – S 0338 sämtliche Festsetzung der Erbschaftsteuer (Schenkungs-teuer gemäß § 165 I 2 Nr. 2 AO) in vollem Umfang für vorläufig zu erklären.
Testamentsvollstreckung: Längstmögliche Dauer (BGH, Urt. v. 05.12.2007, IV ZR 275/06, ZEV 2008, 138) Gemäß § 2210 BGB unterliegt die Fortdauer der Testamentsvollstreckung über 30 Jahre hinaus einer zeitlichen Begrenzung.
Sind seit dem Erbfall 30 Jahre verstrichen und soll die Verwaltung des Nachlasses nach dem Willen des Erblassers über 30 Jahre hinaus bis zum Tode des Testamentsvollstreckers fortdauern, verliert die Anordnung der Dauertestamentsvollstreckung ihre Wirksamkeit mit dem Tode des letzten Testamentsvollstreckers, der innerhalb von 30 Jahren seit dem Erbfall zum Testamentvollstrecker ernannt wurde. Die Verwaltungsvollstreckung kann gemäß § 2210 II BGB länger als 30 Jahre dauern, wenn der Erblasser angeordnet hat, dass die Verwaltung bis zum Tod des Erben oder bis zum Tod des Testamentsvollstreckers oder bis zum Eintritt
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eines anderen Ereignisses in der Person des Erben oder Testamentsvollstreckers fortdauern soll. Reimann weist in seiner Anmerkung darauf hin, dass der BGH sich nun der in der Literatur nur von wenigen Autoren vertretenen Amtstheorie anschließt. Dies bedeutet, dass Testamentsvollstreckung nun dann gemäß § 2210 II BGB über die 30-Jahresfrist hinaus bestehen bleiben, wenn der Testamentsvollstrecker, gegebenenfalls auch der Ersatztestamentsvollstrecker, vor Ablauf von 30 Jahren seit dem Erbfall ernannt wurde. « « «
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Das gesamte Spektrum des privaten und öffentlichen Stiftungsrechts in einem Handbuch. Olaf Werner / Ingo Saenger (Hrsg.)
Die Stiftung
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Stiftungsrecht
BWV • BERLINER WISSENSCHAFTS-VERLAG
Olaf Werner, Ingo Saenger (Hrsg.)
Die Stiftung Recht, Steuern, Wirtschaft Stiftungsrecht 2008, 1.005 S., 4 s/w Abb., geb., 219,– Euro, ISBN 978-3-8305-0904-2
Die Gründungsmechanismen mit Wahl der Stiftungsform und Erarbeitung einer Satzung, das Stiftungsgeschäft und die Vermögensausstattung werden ebenso wie alle Arbeitsbereiche von Stiftungsorganen dargestellt.Vor allem die für Stiftungspraktiker wichtigen Fragen der Vermögensanlage und der Vermögensbewirtschaftung werden bis hin zu den Möglichkeiten einer Umwandlung und Beendigung der Stiftung abgehandelt. Praxisrelevante Komplementärbereiche, wie etwa die Insolvenz der Stiftung, das Stiftungsarbeits- und Stiftungsstrafrecht, Kartellrecht und Gewerblicher Rechtsschutz, Sonderformen der Stiftung, die Familien- und Bürgerstiftung sowie die immer häufiger gegründete unselbstständige Stiftung werden ebenso eingehend erläutert wie das Recht der staatlichen und kirchlichen Stiftungen, Funktion und Arbeitsweise staatlicher Stiftungsaufsicht, die Besonderheiten des Landesstiftungsrechts und die ökonomischen und steuerlichen Aspekte im Umgang mit Stiftungen. Unter der Herausgeberschaft von Prof. Dr. Olaf Werner und Prof. Dr. Ingo Sänger wird jeder dieser Themenbereiche durch einen Autor bearbeitet, der sowohl wissenschaftliche Tiefe, als auch den Bezug zur praktischen Anwendung durch Berücksichtigung der Rechtsprechung und den Nachweis aktueller Literatur gewährleistet.
Ein Leitfaden bei der Errichtung von Stiftungen und der Gestaltung von Testamenten sowie Erb- und Eheverträgen.
Die Arbeit untersucht umfassend, wie sich die bekannten Formen lebzeitiger Zuwendungen an Stiftungen (Zustiftung, Spende, Vermögensübertragungen im Rahmen von Errichtungen selbstständiger und unselbstständiger Stiftungen) im Recht der Pflichtteilsergänzung und des Zugewinnausgleichs auswirken. Dabei wird jede einzelne Zuwendungsform gesondert und eingehend geprüft mit dem Ziel, dem Leser einen umfassenden Überblick zu verschaffen. Behandelt wird nicht allein die Frage, ob solche Ansprüche bestehen, es wird vielmehr vertiefend darauf eingegangen, welche sachlichen und zeitlichen Grenzen etwaigen bestehenden Ansprüchen gesetzt sind, in welcher Höhe und wem gegenüber sie geltend zu machen sind. Cornelia Schmid
Stiftungsrechtliche Zuwendungen im Erb- und Familienrecht Pflichtteilsergänzung und Zugewinnausgleich 2007, 228 S., kart., 35,– Euro, ISBN 978-3-8305-1469-5
Spezifische Problemkreise der einzelnen Zuwendungsformen werden detailliert ausgearbeitet. Auch wenn im Ergebnis zum Teil eine von der herrschenden Auffassung in der Rechtsprechung abweichende Meinung vertreten wird, ist die Untersuchung aufgrund ihrer eingehenden Auseinandersetzung mit dem Schrifttum und der Rechtspraxis nicht nur für diejenigen interessant, die sich künftig mit diesem Problemkreis theoretisch auseinandersetzen werden, sondern bietet auch dem Praktiker einen übersichtlichen Leitfaden für die tägliche Arbeit bei der Errichtung von Stiftungen und der Gestaltung von Testamenten sowie Erb- und Eheverträgen.
BWV • BERLINER WISSENSCHAFTS-VERLAG Axel-Springer-Str. 54 a • 10117 Berlin • Tel. 030 / 841770-0 • Fax 030 / 841770-21 E-Mail: bwv@bwv-verlag.de • Internet: http://www.bwv-verlag.de
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Politik und Recht
Private Equity Bewirtschaftung von Immobilien mit Erbbaurechten
Der Käufer ist in Private-Equity-Fällen (PE) haftungsrechtlich abgeschottet. Ein Haftungsdurchgriff auf die Gesellschafter entfällt. Damit entsteht das Risiko, dass die Zahlung des Erbbauzinses und die damit erzielbare Rendite für die Stiftung nicht mehr gewährleistet ist. Für die Stiftung kann daher beim Verkauf eine Verschlechterung der Haftungsausstattung und Bonität des Erbbauberechtigten eintreten. » » » Eine Zustimmungspflicht zur Belastung des Erbbaurechts (§ 7 Abs. 2) besteht, wenn diese mit einer ordnungsgemäßen Wirtschaft vereinbar ist und der Zweck des Erbbaurechts nicht wesentlich beeinträchtigt oder gefährdet wird. Laut Rechtsprechung ist darauf abzustellen, ob dem Erbbauberechtigten ein wirtschaftlicher Gegenwert zufließt und keine Überbelastung eintritt. 70 Prozent des Verkehrswertes werden in der Regel als obere Grenze angesehen, bei PE-Investoren aber meist überschritten. Das Kriterium der Zweckbeeinträchtigung gilt wie bei der Zustimmung zur Veräußerung. Die Stiftungen sollten daher in PE-Fällen fünf typische Risiken ausgleichen: » Eine grundbuchrechtliche Sicherung des Erbbauzinses an oberster Rangstelle sorgt dafür, dass der Erbbauzinsanspruch notfalls durchgesetzt werden kann (Versteigerung des Erbbaurechts). Die Sicherung bleibt trotz des Verkaufs bestehen. » Wenn der Käufer bereit ist, sich wegen der Zahlung des Erbbauzinses der sofortigen Zwangs-
vollstreckung in sein gesamtes Vermögen zu unterwerfen, dann wird die Erbbauzinsverpflichtung gesichert, allerdings nur mit der beschränkten Haftungssubstanz des neuen Erbbauberechtigten. » Die kreditfinanzierende Bank kann im Falle der vorzeitigen Beendigung des Erbbaurechts (Heimfall) auf die in § 33 Abs. 2 ErbbauVO vorgesehene persönliche Haftungserstreckung verzichten. Dann haftet nur das Erbbaurecht für diese Schulden, nicht die Stiftung mit ihrem sonstigen Vermögen. Der Verzicht betrifft aber nur die betroffene Bank, müsste also bei einem Bankenwechsel erneuert werden. » Das Problem der unzureichenden Kapitalausstattung des neuen Erbbauberechtigten kann mit einer harten Patronatserklärung gelöst werden, die zur Mithaftung einer Muttergesellschaft des Käufers führt. Als Alternative kommt eine Bürgschaftsverpflichtung in Betracht. Nur von begrenztem Wert sind weiche Patronatserklärungen,
die eher Good-Will-Charakter haben. » Die Risikoerhöhung in PE-Fällen rührt gerade von einem niedrigen Erbbauzins her, der sich als Kaufanreiz und kaufpreiserhöhend auswirkt. Der Erbbauzins sollte daher im Hinblick auf die heutigen Verkehrswerte angehoben werden. Als Alternative ist zu empfehlen, das Vorkaufsrecht auszuüben und das Erbbaurecht nach entsprechender Anpassung erneut zu vergeben. Das Erbbaurecht eignet sich weiterhin für Stiftungen zur Bewirtschaftung von Grundvermögen, nur ist inzwischen eine größere Flexibilität der Erbbaugeber erforderlich, um sicherzustellen, dass die eigenen Zielvorstellungen wirklich erreicht werden. « « « Dr. Hans Jürgen Schroth, PhD | Kanzlei Beiten Burkhard, München
Teil 2 und Ende Fortsetzung aus StiftungsWelt 01–2008, Seite 35
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StiftungsWelt 02-2008
Management und Beratung
Evaluation von Stiftungshandeln Wer kann was wie evaluieren? Eine erste Instrumentenauswahl aus dem Handwerkskoffer
» » » Bei der Durchführung von Evaluationen können Fach- und Führungskräfte in Stiftungen unterschiedliche Rollen und Aufgaben übernehmen. Handeln sie als Teil II Auftraggebende, so bestimmen Die Teile III bis IV folgen in sie Leistungsumfang, geltende Reden beiden kommenden Ausgaben der StiftungsWelt geln, Ziel und Verwendungszweck (03 und 04–2008) und übertragen die Durchführung an eine externe oder interne Evaluatorin. Alternativ können Stiftungsverantwortliche mit externen Projektleitungen Ergebnisziele und Evaluationsfragen vereinbaren. Sie können auch ihre Projektleitungen trainieren, damit diese selbst leistungsstarke Evaluationen durchführen. Machen Stiftungsmanager Selbstevaluationen in der eigenen Organisation, ist es ratsam, punktuelle Evaluationsberatung von außen hinzuzuziehen, um nicht den organisationsspezifischen blinden Flecken Dr. Pia Gerber ist stellvertretende zu erliegen, sensibel Geschäftsführerin der Freudenberg Stiftung, mit Abhängigkeits Weinheim. Sie ist außerdem Innovationsforscherin und Evaluationstrainerin. beziehungen umzugehen und das eigene Verfahrensspektrum zu erweitern. Wie kann was evaluiert werden? Nachfolgende Evaluationsinstrumente beziehen sich auf die datengestützte Erhebung und Bewertung der Voraussetzungen der Organisationsleistung. Quantitative Messgrößen zur Beschreibung der Aus-
gangslage sind ein Muss. Als Planungsgrundlage eignen sich Profiloder Produktblätter mit Angaben zu Auftrag, Laufzeit, Status, Finanzierung, Praxisziel, strategischem Ziel, Zielgruppe und erwartetem Nutzen eines Vorhabens. Rollen- und Aufgabenschemata dienen zur Klärung von Zuständigkeiten und Leistungserwartungen. Mit dem Instrument „Vom Rahmenziel zum Zielerreichungskriterium“ werden beim Start für jedes Handlungsfeld Rahmen- und Ergebnisziele mit Zielerreichungskriterien festgelegt. Bei der Stakeholderanalyse werden die Eigeninteressen aller an einem Vorhaben Beteiligter erfasst, um konstruktive Umgangsweisen mit konfliktträchtigen Interessen zu vereinbaren. Ziel der mittels Medienanalyse, Selbstbefragung und anonymer telefonischer Befragung durchführbaren Imageanalyse ist ein Abgleich von Fremd- und Selbstwahrnehmung und eine darauf aufbauende Öffentlichkeitsarbeit. Die Faktorenanalyse dient der Auswertung bisheriger Erfolgs- und K.-o.-Faktoren und bildet die Grundlage eines zukunftsorientierten Szenarios. Kreative Verfahren können besonders aktivierend sein. In einem Schulprojekt zum Beispiel ist die kindergerechte Veränderung der Raumgestaltung beabsichtigt. Dafür eignet sich eine Fotosafari mit Kindern durch die Schule. Anhand einer kartografischen Evaluation lassen sich beispielsweise Angstzonen in einer Stadt verzeichnen. Als Reporter in
eigener Sache können Kinder Interviews an ihrer Schule durchführen und auswerten. « « «
Beispielhafte Instrumente zur Evaluation der Verlaufsprozesse sowie der Ergebnisse von Stiftungshandeln möchte die StiftungsWelt Ihnen in der folgenden Ausgabe vorstellen. Die StiftungsAkademie bietet außerdem Seminare zum Thema an. Weitere Informationen finden Sie unter: www.stiftungsakademie.de
StiftungsWelt 02-2008 » » » Stiftungen
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Nachgefragt: Gerald Asamoah StiftungsWelt: Eine Million Stiftungskapital: wofür würden Sie es einsetzen? Gerald Asamoah: Mein Wunsch ist es, mit meiner Stiftung die Errichtung und Unterhaltung eines Kinderherzzentrums in Accra, der Hauptstadt von Ghana zu initiieren. Damit möchte ich Kindern und dem Land, in dem ich die ersten Jahre meines Lebens verbringen durfte, etwas zurückgeben. Wobei können Sie am besten die Zeit vergessen? Bei meiner Familie. Ich habe zwei kleine Kinder und die wenige Freizeit, die man als Fußballprofi hat, versuche ich weitestgehend mit ihr zu verbringen.
Wo würden Sie gerne leben? Ich fühle mich eigentlich überall wohl. Das wichtigste und entscheidendste für mich ist der respektvolle Umgang miteinander. Dies vorausgesetzt kann es vielerorts sehr schön sein.
nach meiner Karriere, mit Kindern zu arbeiten. Denn unsere Jugend ist unsere Zukunft und ich glaube je intensiver wir uns mit unserer Jugend und unseren Kindern beschäftigen, desto größer ist die Chance, eine „bessere und heilere“ Welt zu bekommen. « « «
Wie bringt man es zu etwas? In dem man sich ein Ziel setzt und versucht dies, trotz immer wieder auftretender Rückschläge weiter zu verfolgen. Wichtig dabei sind auch die Familie und Freunde, die einem möglicherweise dabei behilflich sind, einen moralisch weiter zu unterstützen. Welchen Traum möchten Sie sich noch verwirklichen? Mein Traum ist es, möglicherweise
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Probedruck
Gerald Asamoah Im Dezember letzten Jahres gründete der Fußballnationalspieler Gerald Asamoah die Gerald Asamoah Stiftung für herzkranke Kinder, mit Sitz in Frankfurt am Main. Mit der Gründung der Stiftung verfolgt er eine reine Herzensangelegenheit, da man bei ihm im Alter von 20 Jahren eine chronische Herzkrankheit festgestellt hat.
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StiftungsWelt 02-2008
Management und Beratung
Controlling in Stiftungen Eine gute Idee ist noch lange kein Selbstläufer und eine gute Absicht sowie überzeugende Ziele garantieren noch lange nicht den Erfolg eines Projektes. Diese Erkenntnisse und Feststellungen sollen Ausgangsüberlegungen für die Frage sein: Wie stelle ich eigentlich sicher, dass Projekte auch erfolgreich verlaufen? Ein Ansatz hierfür ist die aktive Steuerung von Projekten. Aus der Sicht von Stiftungen, die überwiegend anderen Partnern Mittel zur Verwirklichung förderwürdiger Ziele bereitstellen, heißt das, dass die Mittelzuwendung der Auftakt für eine Kooperation ist und eine aktive Begleitung des geförderten Projektes zwingend notwendig ist. Projektcontrolling ist hierfür
Weise die zur Verfügung stehenden Fördergelder verwendet werden sollen. Vereinfacht dargestellt, geht es um die Frage, ob eine Stiftung eher mit anderen Partnern zusammenarbeiten will (fördernd tätig sein) oder ihre Ziele selbst umsetzt, also operativ tätig wird. Dies bestimmt wesentlich die Wahl der Instrumente zur Steuerung der Projekte. In den seltensten Fällen ist ein Projekt ein Selbstläufer und bedarf nicht der
das passende Stichwort. » » » 2006 verabschiedete der Bundesverband Deutscher Stiftungen auf seiner Mitgliederversammlung in Dresden die „Grundsätze guter Stiftungspraxis“ (StiftungsWelt 03–2006, D2 bis D4). Darin heißt es unter anderem, dass Stiftungen regelmäßig die Wirksamkeit ihrer Stiftungsprogramme vor allem hinsichtlich Verwirklichung des Satzungszweckes und der Effi-
zienz des Mitteleinsatzes überprüfen sollen. Mit anderen Worten ist die Qualitätssicherung ein wichtiger Baustein zur Erfüllung des Stifterauftrages. Eine weitere Facette der Qualitätssicherung bildet die Überprüfung der Fördertätigkeit (Evaluierung). Bei der Verwirklichung der eigenen Stiftungsziele ist zunächst entscheidend, in welcher Art und
Die StiftungsAkademie bietet regelmäßig Seminare zur Qualitätssicherung des Stiftungsmanagements an. Weitere Hinweise finden Sie unter: www.stiftungsakademie.de
StiftungsWelt 02-2008 » » » Stiftungen
Steuerung. Soll das Projekt durch eine inhaltliche und finanzielle Steuerung beispielsweise in Form von Zwischenberichten („Meilensteinen“) und/oder Projektbesuchen mit viel oder wenig Aufwand begleitet werden? Möchte ich mir als Stiftungsverantwortlicher einen persönlichen Eindruck der geförderten Zielgruppe beispielsweise bei Stipendienprogrammen verschaffen oder genügt mir eine schriftliche Berichterstattung am Projektende? Folgende Aspekte sollten bei der Wahl der Projektsteuerung eine entscheidende Rolle spielen:
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» Strategische Bedeutung des Vorhabens für die eigene Fördertätigkeit » Finanzielles Volumen (hohe/geringe Fördersummen) » Projektpartner (ehrenamtlich tätige Initiativen/Einzelpersonen/ Universitäten/öffentliche Einrichtungen) » Projektlaufzeit (langfristig über mehrere Jahre/jährlich wiederkehrend/einmalige Veranstaltung) » Art der Projektorganisation Die Frage der Qualitätssicherung sollte daher rechtzeitig im
Bearbeitungs- und Entscheidungsprozess eines Projektes berücksichtigt werden. Ist dies gewährleistet, so heißt es am Ende eines Projektes nicht, war ja gut gemeint, aber nicht gut gemacht, sondern: die guten Absichten und die förderwürdigen Projektideen sind erfolgreich im Sinne des Stifterauftrages und der Projektpartner umgesetzt worden. « « «
Roland Bender Stellvertretender Bereichsleiter, Zentralbereich, Robert Bosch Stiftung GmbH
Wirtschaftslexikon
Künst | ler | so | zi | al | ab | ga | be, die Das „Gesetz über die Sozialversicherung der selbstständigen Künstler und Publizisten“ (KSVG) nimmt die Kulturverwerter in die Solidarpflicht. Das Gesetz ist bereits am 1. Januar 1983 in Kraft getreten und zieht die Konsequenz aus repräsentativen Erhebungen nach denen selbstständige Künstler und Publizisten sehr viel schlechter gegen die Wechselfälle des Lebens abgesichert sind als vergleichbare Selbstständige. Der Gesetzgeber verlangt, dass sich alle, die Leistungen oder Werke freier Künstler oder Publizisten nutzen, an deren sozialer Absicherung beteiligen müssen: Sie zahlen auf alle Entgelte an „Freie“ einen „Quasi-Arbeitgeberbeitrag“, die Künstlersozialabgabe. So werden die freien Kreativen gesetzlich wie Arbeitnehmer versichert. Die Künstlersozialabgabe muss vom Verwerter auch gezahlt werden, wenn der beauftragte Künstler oder Publizist selbst nicht Mitglied in der Künstlersozialversicherung ist, nur nebenberuflich künstlerisch oder publizistisch tätig ist, seinen ständigen Aufenthalt im Ausland hat oder im Ausland arbeitet. Durch diese Regelung sollen Konkurrenznachteile für Versicherte vermieden werden.
Das KSVG vom 27.07.1981 (BGBl.I S. 705) wurde zuletzt geändert durch Art. 1 des Gesetzes vom 12.06.2007 (BGBl. I S.1034). Die Abgabepflicht der Unternehmen ist geregelt in §§ 23 ff. KSVG. Die dagegen erhobenen Verfassungsbeschwerden wurden mit Beschluss vom 08.04.1987 zurückgewiesen (NJW 1987, 3115). Der Europäische Gerichtshof hat eine Klage gegen die Einbeziehung von Entgelten an Publizisten mit ausländischem Wohnsitz mit Urteil vom 08.03.2001 (NJW 2002, 589) zurückgewiesen. Weitere Infos: www.kuenstlersozialkasse.de.
Die Künstlersozialkasse (KSK) ist selbst kein Leistungsträger. Sie finanziert Künstlern und Publizisten die Hälfte ihres Beitrags zur Renten-, Kranken und Pflegeversicherung aus einem Zuschuss des Bundes und aus Abgaben der Unternehmen, die Kultur verwerten. Die KSK hat die Aufgabe festzustellen, ob und in welcher Höhe ein Unternehmen abgabepflichtig ist und zieht diese Abgaben auch ein. Sie ist eine Abteilung der Unfallkasse des Bundes und hat ihren Sitz in Wilhelmshaven. « « « Willy Nordhausen | Bereichsleiter auskunft/Beratung, Künstlersozialkasse, Wilhelmshaven
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StiftungsWelt 02-2008
Die Unternehmenspartner des Bundesverbandes Wie in der StiftungsWelt berichtet, hat der Bundesverband ein Partnerkonzept entwickelt, das den Nutzen der vielfältigen Kooperationen des Verbandes für seine Mitglieder optimieren soll. Die Partnerunternehmen gliedern sich – abhängig von der Ausgestaltung der Kooperation – in die Kategorien: Premiumpartner, Projektpartner sowie Dialogpartner. An dieser Stelle informieren wir Sie kontinuierlich und aktuell zum Partnerkonzept. In jeder Ausgabe werden außerdem sukzessive einzelne Partner vorgestellt.
Premi um-Pa rtner
» » » Seit über 130 Jahren begleitet die Deutsche Bank ihre Kunden bei der Konzeption, der Gründung und der Verwaltung von Stiftungen. Alle erforderlichen Dienstleistungen bietet sie im Private Wealth Management professionell aus einer Hand; sie berät bei der Anlage des Stiftungsvermögens und übernimmt Verwaltungsaufgaben, zum Beispiel Global Custody für Stiftungen. Zudem bekennt sich die Deutsche Bank zu ihrer eigenen gesellschaftlichen Verantwortung und ist weltweit über ihre Stiftungen aktiv.
DATEV eG
Kontakt: Ulrich Leis Paumgartnerstraße 6–14 90329 Nürnberg Telefon (0800) 328 38 62 unternehmensanfragen@datev.de www.datev.de
» » » Die DATEV eG, Nürnberg, ist das Softwarehaus und der IT-Dienstleister für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte sowie deren Mandanten. Das Leistungsspektrum umfasst vor allem die Bereiche Rechnungswesen, betriebswirtschaftliche Beratung, Steuern, Enterprise Resource Planning (ERP) sowie Organisation und Planung. Mit derzeit rund 39.100 Mitgliedern, knapp 5.500 Mitarbeitern und einem Umsatz von 584,8 Millionen Euro im Jahr 2006 zählt die 1966 gegründete DATEV zu den größten Informationsdienstleistern und Softwarehäusern in Europa. So unterstützt DATEV auch Stiftungen mit einer Branchenlösung. Diese basiert auf den Standardkontenrahmen (SKR49). Mit der Kostenrechnung für Stiftungen kann der benötigte Nachweis der Mittelherkunft und -verwendung erbracht werden sowie die Abgrenzung einzelner Treuhandvermögen und geförderter Projekte. Mit dem Spendentool können die Spender verwaltet werden und Spendenquittungen erzeugt werden. Sprechen Sie mit Ihrem steuerlichen Berater.
Sarasin Wertpapierhandelsbank AG
HypoVereinsbank
Geschäftsfeld: Bank sowie Erb- und Stiftungsmanagement Kontakt: Stefan Fritz Postfach, 80311 München Telefon (089) 378 -241 81 Fax (089) 378 -332 41 81 Stefan.fritz@hvb.de
Kontakt: Arndt P. Funken Friedrichstraße 9 | 80801 München Telefon (089) 339 97 44 81 stiftungen@sarasin.de www.sarasin.de/stiftungen
» » » Die Bank Sarasin ist eine traditionsreiche Schweizer Privatbank mit 12 Standorten in Europa und Asien. Sie wurde in der Untersuchung „Die Elite der Stiftungsexperten“ mit der „Goldenen Pyramide“ für besonders herausragende Beratungsqualität im Stiftungswesen ausgezeichnet. Die Stiftungsbetreuung wird von Arndt P. Funken geleitet, der auf 10 Jahre Erfahrung im deutschen Stiftungswesen zurückblickt. Die Bank berät Stiftungen in der Gründung, in Fragen der Administration sowie in der Vermögensverwaltung. Die speziell für Stiftungen konzipierten Produkte erhalten Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen zu Sonderkonditionen.
Sal. Oppenheim jr. & Cie.
Oppenheim Vermögenstreuhand GmbH Kontakt: Christine Guder Unter Sachsenhausen 4 | 50667 Köln Telefon (0221) 145 26 13 christine.guder@ovt.de www.oppenheim.de
» » » Sal. Oppenheim jr. & Cie., ist die größte unabhängige Privatbankgruppe in Europa. In der über 218-jährigen Geschichte sammelten die Kölner Privatbankiers wertvolle Erfahrungen im verantwortungsvollen Umgang und in der langfristigen Sicherung großer Vermögen. Mit einem spezialisierten Team ist das Bankhaus über die Oppenheim Vermögenstreuhand GmbH für die Konzeption, Errichtung und Beratung von Stiftungen tätig. In der Vermögensverwaltung des Bankhauses werden Anlagekonzepte entwickelt, die den individuellen Bedürfnissen verschiedenster Stiftungen Rechnung tragen. Sal. Oppenheim jr. & Cie. betreut heute über 130 gemeinnützige Stiftungen mit einem Volumen von mehr als 2 Milliarden Euro.
Swisscanto Fondsleitung AG
Geschäftsfeld: institutionelle Vermögensverwaltung Kontakt: Bernhard Engl Waisenhausstrasse 2 8023 Zürich/Schweiz Telefon (+4158) 34 44 -424 Fax (+4158) 34 44 -401 bernhard.engl@swisscanto.ch
[ auswa h l ]
Kontakt: Henning Kley Mainzer Landstraße 178-190 60327 Frankfurt am Main Telefon (069) 910-478 00 info.stiftungen@db.com www.pwm.db.com
Pro je k t-Partn er
Deutsche Bank AG
Infos zur Förderpartnerschaft Alle interessierten Unternehmen bitten wir, auf uns zuzukommen, wenn Sie sich ebenfalls für eine Förderpartnerschaft mit unserem Verband interessieren. Wir informieren gerne über die vielfältigen Möglichkeiten einer Zusammenarbeit. Bitte wenden Sie sich an Dr. Hermann Falk, Telefon (030) 89 79 47-88, Hermann.Falk@Stiftungen.org
HSH Nordbank
Geschäftsfeld: Bank und Stiftungsmanagement Kontakt: Rolf Steffens Ballindamm 39 20095 Hamburg Telefon (040) 33 33 -105 28 Fax (040) 33 33 -61 05 28 rolf.steffens@hsh-nordbank.com
Pro Secur Vermögensberatung und -verwaltung GmbH
Geschäftsfeld: Beratung und Betreuung von Finanzund Immobilienvermögen Kontakt: Ralf Olbrück Lindenstraße 43, 50674 Köln Telefon (0221) 92 16 71 -0 Fax (0221) 92 16 71 -16 koeln@pro-secur.de
NEXIA Deutschland GmbH
Geschäftsfeld: Wirtschaftsprüfung, Steuer- und verbundene Strategieberatung Kontakt: Vokmar Heun Carmanstraße 48, 53870 Euskirchen Telefon (02251) 70 09 -37 Fax (02251) 70 09 -89 npo@nexia.de
TPC The Pension Consultancy GmbH
Geschäftsfeld: Vorsorgemanagement, insbesondere StiftungsVersorgungswerk Kontakt: Cord Brockmann Speicherstadt – Alter Wandrahm 10 20457 Hamburg Telefon (040) 32 87 09 -0 Fax (040) 32 87 09 -200 mail@tpc-pension.com
StiftungsWelt 02-2008 » » » Stiftungen
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trends und initiativen
STIFTERLAND BAYERN Gelungener Auftakt der Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe
» » » 400 Gäste füllten die Allerwar die Überreichung der AuszeichRolle von Stiftungen diskutiert. Kriheiligen-Hofkirche in der Münchner nung „PhilanThrophy 2008“ an Nat- tisch äußerten sich unter anderem Residenz am 27. März 2008. Die halie Todenhöfer und Philipp Lahm. die Teilnehmer der Runde „StifFanfaren des Blasorchesters Damit sollen insbesondere Stiftungen als Rosinenpicker – StärSt. Michael wiesen schon von weiter ausgezeichnet werden, die sich kung der Gesellschaft durch Eliten-, tem den Weg, denn rund 250 Beschon sehr früh für die Gesellschaft Breiten-, oder Unterschichtenförsucher hatten vorab die an diesem einsetzen und so als Vorbild für eiderung“. Dr. Ingmar Ahl, Vorstand Tag eröffnete Ausstellung von rund ne neue Generation vorangehen. der Karg-Stiftung für Hochbegab100 bayerischen und deutschen Auf dem anschließenden Ersten te, Prof. Dr. Michael Göring, VorStiftungen im Säulensaal des BayMünchener StiftungsSymposium sitzender der Zeit-Stiftung und Dr. erischen Landesamts für Denkmalam 28. März wurden insbesondere Dr. Christoph Glaser, geschäftsfühpflege besichtigt. die 28.04.2008 Chancen und Befürchtungen im render Vorstand der Eberhard von Solidaris Anzeige Stiftungswelt 210_135 10:48 Uhr Seite 1 Der Höhepunkt des Festaktes Hinblick auf die gesellschaftliche Kuenheim Stiftung der BMW AG
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kamen einheitlich zu dem Schluss, dass eine der großen künftigen Herausforderungen darin bestünde, alle gesellschaftlichen Schichten zu erfassen. „Krisen als Chancen – Auswirkungen gesellschaftlichen Wandels und politischer Entwicklungen auf Stiftungen“ hier wurde von den drei Referenten Friedrich von Metzler, Bankhaus Metzler, Prof. Dr. von Campenhausen, Leiter des kirchenrechtlichen Instituts der EKD in Göttingen, Pater Prof. Dr. Michael von Bordt, SJ, Rektor der Hochschule für Philosophie und dem Moderator Dr. Florian Mercker, Rechtsanwalt und Vorsitzender des Privaten Instituts für Stiftungsrecht e. V. klar herausgestellt, dass Stiftungen ihren Stiftungszweck so gestalten müssten, dass dieser auch nach einer Krise gerechtfertigt bleibe. Außergewöhnlich war die Besetzung des Panels 8 mit der Bezeichnung Stiftung 2.0. Fünf junge Menschen, im Alter von 14 bis 21 Jahren
berichteten von ihren Erfahrungen mit Stiftungen – entweder als ehrenamtliche Mitarbeiter oder als Stipendiaten. Die Ausstellung reist nun durch Bayern – kommen Sie mit! Seit dem 30. Mai macht sie auf ihrer Station in Würzburg Halt. Termine für weitere Ausstellungseröffnungen auf der Reise durch Bayern
sind: 12. September in Bayreuth, 30. Oktober in Regensburg, 15. Januar in Passau, 12. März in Augsburg, 7. Mai in Nürnberg. Simone Thaler | Projektleiterin STIFTERLAND BAYERN, München
¢ Ministerpräsident Günther Beckstein übergibt den PhilanTrophy 2008 an Philipp Lahm.
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Trends und Initiativen
Initiative Bürgerstiftungen startet in neue Phase Mit Beginn des Jahres startete die 3. Phase der Initiative Bürgerstiftungen (IBS). Die Initiative ist ein Projekt des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und wird durch die Breuninger Stiftung, die Körber-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Charles Stewart Mott Foundation sowie das Bundesfamilienministerium finanziell unterstützt.
» » » Die IBS kann ihre 3. Phase auf einem guten Fundament aufbauen. Inzwischen gibt es über 160 Bürgerstiftungen, in denen über 10.000 Stifterinnen und StifKontakt zur IBS www.die-deutschen-buergerstiftungen.de ter ein StiftungskaTelefon (030) 89 79 47 -90 pital von mehr als 75 Millionen Euro zusammengetragen haben. Mehr als 200.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit werden in Bürgerstiftungen pro Jahr geleistet. Regionaler Schwerpunkt Bayern » » » In der kommenden Phase wird die IBS als unabhängiges Kompetenzzentrum für Bürgerstiftungen und Gründungsinitiati-
† Dr. Burkhard Küstermann, Leiter der IBS (2. v. r.) mit allen Mitarbeitern (v. l. n. r.) Axel Halling, Ulrike Reichart und Gabriele Fleischer.
ven in bewährter Weise beratend zur Seite stehen. Darüber hinaus gilt es, die positive Entwicklung der vergangenen Jahre zu stabilisieren und durch neue Impulse für die Bürgerstiftungsbewegung zu ergänzen. So soll insbesondere durch eine Expansionsoffensive proaktiv die Gründung von Bürgerstiftungen gefördert werden. Ein erster regionaler Schwerpunkt wird in Bayern liegen. Die IBS porträtiert in dem Flyer „Bürgerstifterland Bayern“ die bayerischen Bürgerstiftungen und wird in Kooperation mit dem Projekt „Stifterland Bayern“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen Informationsveranstaltungen in den sieben Re-
gierungsbezirken durchführen. Die erste Veranstaltung fand am 9. Mai im Sozialministerium in München unter Beteiligung der stellvertretenden Ministerpräsidentin Christa Stewens statt. Weitere regionale Schwerpunkte werden in den kommenden Jahren folgen. Bürger- und Gemeinschaftsstiftungen Ost » » » In ihrem Projekt „Bürger- und Gemeinschaftsstiftungen Ost“ wird die IBS gezielt einen Schwerpunkt in den neuen Bundesländern setzen. In enger Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung Dresden sollen Initiativen zur Gründung von Bürger- und Gemeinschaftsstiftungen angeregt und unterstützt werden. Zur Beratung der Bürgerstiftungen stehen in Berlin künftig Dr. Burkhard Küstermann, als Leiter der Initiative sowie Ulrike Reichart und Gabriele Fleischer zur Verfügung. Neu an Bord ist Axel Halling, der das Team insbesondere im Bereich der zusätzlichen Kampagne Ost unterstützt. Neun Regionalkuratoren beraten Initiativen und gegründete Bürerstiftungen mit ihrer umfangreichen praktischen Erfahrung aus der Bürgerstiftungsarbeit ehrenamtlich vor Ort. Nikolaus Turner nimmt in bewährter Weise die Leitung des Arbeitskreises Bürgerstiftungen wahr. « « « Dr. Burkhard Küstermann | Leiter der Initiative Bürgerstiftungen (IBS) im Bundesverband Deutscher Stiftungen, Berlin
Infrastruktur: ein fester Bestandteil des täglichen Lebens ...
… auch ein fester Bestandteil in Ihrer Anlagestrategie? Die Macquarie Group Limited mit Hauptsitz in Australien bietet spezielle Investment-, Beratungs- und Finanzdienstleistungen in ausgewählten Märkten mit über 12.800 Mitarbeitern in 25 Ländern an. In den deutschsprachigen Ländern ist Macquarie mit Büros in Frankfurt, München, Wien, Zürich und Genf vertreten. Macquarie Group Limited verfügt über ein Rating von A- (Standard & Poor’s) und A2 (Moody’s).
von mehr als 750 Mio. EUR bei Privatanlegern und Stiftungen platziert.
Macquarie zählt weltweit zu den Marktführern im Bereich Infrastruktur und ist bereits seit über 13 Jahren als Pionier in diesem Sektor tätig. Mit mehr als 100 verwalteten Infrastrukturunternehmen gehört Macquarie inzwischen zu den größten privaten Mautstraßen- und Flughafenbetreibern der Welt.
Macquarie bietet 2008 in Deutschland und Österreich erstmals einen speziell auf die Wünsche und Anforderungen von Stiftungen zugeschnittenen geschlossenen Infrastrukturfonds an. Dieser zeichnet sich durch stabile Erträge, überschaubare Laufzeiten und insbesondere die geringe Abhängigkeit von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung aus und bietet gute Chancen auf Wertsteigerung. Schlanke Kostenstrukturen sowie quartalsweise Berichterstattung sind Teil des speziell auf die Bedürfnisse von Stiftungen zugeschnittenen Anlagekonzepts von Macquarie.
Im Juni 2005 hat Macquarie in Deutschland und Österreich den ersten geschlossenen Infrastrukturfonds mit einem Gesamtvolumen von mehr als 128 Mio. EUR und im zweiten Halbjahr 2006 zwei weitere geschlossene Infrastrukturfonds mit einem Gesamtvolumen
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Macquarie Capital (Europe) Limited Niederlassung Deutschland Neue Mainzer Straße 75 60311 Frankfurt
Tel: 069 / 74 74 97 21 www.macquarie.de
Der Name „Macquarie“ bezieht sich auf die Macquarie-Gruppe, welche aus Macquarie Bank Limited („MBL“), Macquarie Capital (Europe) Limited („MCEL“), Macquarie Investment Management (UK) Limited („MIM (UK)“) sowie aus deren weltweiten Tochtergesellschaften und durch sie verwalteten Fonds und Unternehmen besteht. MBL, MCEL und MIM (UK) unterstehen der Aufsicht durch die Financial Services Authority („FSA“) in Großbritannien.
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Nachruf auf Kurt Kreuser 1986 gelang es dem damaligen Vorsitzenden und späteren Ehrenvorsitzenden unseres Verbandes, Dr. Rolf Hauer, Kurt Kreuser für das Amt des Geschäftsführenden Vorstandsmitglieds zu gewinnen. Die Zusage Kurt Kreusers war ein besonderer Glücksfall für unsere Arbeit. » » » Jahrzehntelang war die Geschäftsführung ehrenamtlich vom Administrator der Fuggerei, Dr. Winfrid Freiherr von Pölnitz-Egloffstein, und seinen Mitarbeitern in Augsburg geleistet worden. Das erfreuliche Wachstum des Verbandes, der damals noch die Namen Arbeitsgemeinschaft Deutscher Stiftungen und Verband Deutscher Wohltätigkeitsstiftungen trug, erzwang eine neue Struktur. Hauptamtliche Mitarbeiter wurden nötig. Die stiftungspolitischen Aktivitäten sprachen für eine Nähe zum damaligen Parlaments- und Regierungssitz Bonn. Der Umzug nach Bonn wurde erleichtert durch eine großzügige Bereitstellung von Räumen der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Aber für das Engagement eines hauptberuflichen Geschäftsführers reichten die Mittel des Verbandes noch nicht aus. Umso erfreulicher war es, dass Herr Kreuser, der kurz vor seinem Eintritt in den Ruhestand war, die Aufgabe ehrenamtlich mit nur einer geringen Entschädigung übernahm. Zu seiner Zusage stand er auch, als sich seine Pensionierung unerwartet verzögerte und er zwei Aufgaben parallel wahrnehmen musste. Kurt Kreuser brachte für die
Verbandstätigkeit die besten Voraussetzungen mit. Als Ministerialdirektor war er 10 Jahre hindurch Generalsekretär der Bund-LänderKommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung gewesen und hatte sein Geschick als „Mediator“ in schwierigen Situationen bewiesen. Er war dem Stiftungswesen durch eine Reihe ehrenamtlicher Tätigkeiten verbunden und gehörte seit einigen Jahren auch zum Beirat der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Stiftungen. In seine Amtszeit fiel die Umbenennung des Verbandes in „Bundesverband Deutscher Stiftungen“ – verbunden mit umfassender Satzungsänderung – im Jahre 1990. Kurt Kreusers Wirken ging auch im Umfang mehr und mehr über das zumutbare Maß eines ehrenamtlich Tätigen hinaus. So beteiligte er sich im Einvernehmen mit seinen Vorstandskollegen aktiv an der Suche nach einem hauptberuflichen Geschäftsführer, der 1994 in Dr. Norbert Marahrens gefunden wurde. Herr Kreuser schied aus dem Vorstand aus, blieb aber dem Bundesverband bis zu seinem Tode als Ehrenmitglied verbunden. Als Ehrenmitglied hat er in einer schwierigen Lage, als der Vorsit-
¢ Kurt Kreuser
zende Dr. Reinhard Goerdeler und der Geschäftsführer Dr. Marahrens gleichzeitig unheilbar erkrankten, dem Bundesverband erneut geholfen; er hat sich temporär wieder der Geschäftsführung angenommen. Mitglieder, die Kurt Kreuser gekannt haben, erinnern sich dankbar seiner Verdienste um unseren Verband. Er wird ihnen auch wegen seiner persönlichen Liebenswürdigkeit und seines trockenen Humors unvergesslich bleiben. « « « Dr. Julia Dingwort-Nusseck | Ehren mitglied; von 1990 bis 1999 Zweite Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen
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Trends und Initiativen
Zur Genealogie der modernen Stiftungsphilosophie Der Stifter Andrew Carnegie über Paul Noltes ‚Investive Gesellschaft‘
» » » Über die Gesellschaft der Zukunft machen sich in jüngster Zeit Soziologen und Gesellschaftswissenschaftler vermehrt Gedanken. Einen bemerkenswerten Vorschlag, der für die Welt der Stifter und Stiftungen nicht uninteressant ist, machte vor einiger Zeit der Berliner Gesellschaftswissenschaftler Paul Nolte mit seiner Bestandsaufnahme und Vision ‚Riskante Moderne‘ (2006). Er zielt damit auf eine Gesellschaft, in der neben den privaten Tugenden verstärkt öffentliche Tugenden seitens der Bürger ausgelebt werden, also eine Version der klassischen liberalen Bürgeroder Zivilgesellschaft – oder in der modernen angelsächsischen Terminologie: der civil society. Tocqueville und die Demokratie in Amerika » » » Dieses Gesellschaftsmodell wurde erstmals von dem französischen Philosophen, Historiker und Politiker sowie Reformer Charles Alexis Henri Maurice Clérel de Tocqueville (1805–1859) beschrieben, und zwar in dessen Beobachtungen während einer Reise durch die noch recht jungen Vereinigten Staaten in 1831/2. Auf seinen ausgedehnten Reisen entdeckte er einige Besonderheiten im Verhalten der Bevölkerung, die doch deutlich von europäischen Mustern abwichen. Mit einigem Erstaunen notierte er zum Beispiel folgendes: „Die Amerikaner jeden Alters, jeden Standes, jeder Geistesrichtung schließen sich
fortwährend zusammen“. Mit Hochachtung schreibt der Reisende über die damals in Europa zwar politisch eingeforderte, aber von den Obrigkeiten nicht gewährte „Vereinigungsfreiheit“ (S. 217) der Bürger als einem zentralen Institut der amerikanischen Demokratie. Neben den frei zu bildenden politischen Vereinen, den Parteien also, gibt es eine Vielzahl von Vereinigungen für alle möglichen Anliegen der Bürger. Er versteht diese Zusammenkünfte mündiger Bürger als Gelegenheiten des täglichen Einübens von Partizipation, als Schulen der Freiheit. Mit zunehmendem Reichtum in der amerikanischen Gesellschaft kam gegen Ende des vor vorigen Jahrhunderts zum bis dato – gesellschaftlich stilprägenden – Verein noch ein weiteres Institut hinzu: die Stiftung. Setzt sich der Bürger beim Verein mit seinem Wissen und Können und natürlich mit seiner Zeit und Persönlichkeit zunächst selbst im Interesse des Gemeinwohls ein und hilft gelegentlich mit Spenden, so geht er bei der Stiftung einen Schritt weiter. Im klassischen Fall hinterlässt ein Stifter das eigene Vermögen einer eigenständigen Organisation, setzt damit praktisch einen Stellvertreter (in der Form des juristischen Konstrukts capital foundation) zur Fortführung der bisher selbst getätigten Hilfe am Mitmenschen oder für abstrakte gemeinwohlorientierte Zwecke im Gemeinwesen ein, dem er dies zutraut und
dem er auch diesbezüglich vertraut (trust). Die dabei ‚in die Pflicht genommenen‘ (entrusted) Bürger und Bürgerinnen voluntieren in dieser Aufgabe, indem sie mit fremder Leute Geld für von denen bestimmte ‚gute‘ Zwecke tätig werden; sie tun das also uneigennützig und ehrenamtlich. Neuerdings gehen nicht nur die Amerikaner noch einen Schritt weiter: Mäzene/Philanthropen errichten die Stiftung schon zu Lebzeiten, und zwar nicht als kleine Anstiftung zum Einüben dieser Form der Weltverbesserung sondern durchaus schon stattlich dotiert – und zumeist noch die Nachkommen enterbend. Sie machen also aus eher emotionalen Spenden sogenannte planned giving, lassen sich nämlich bei der Umsetzung des Stiftungszwecks von Experten beraten. Diese private Mittelbereitstellung für Anliegen der Allgemeinheit (als eine Form des sozialen Kapitals) über den unmittelbaren Bedarf des Tages hinaus ist mit ihrer Langfrist- und Zukunftsperspektive nichts anderes als eine – mit ökonomischen Begriffen – Investition, allerdings eine Investition ohne das der Wirtschaft eigene Kalkül auf direkten und schnellen return. Der ‚Gewinn‘ des Investments muss anders errechnet werden, liegt im gesellschaftlichen Nutzen des so ganz anderen output, wobei Fehlinvestitionen natürlich auch unter dieser Logik nicht auszuschliessen sind. Gesellschaf-
De la démocratie en Amérique, 1835; 2. Teil 1840 dt.: Über die Demokratie in Amerika, München 1996.
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ten, die sich eine solche Perspektive betont zu eigen machen, nennt Paul Nolte eine Investive (oder auch aktive Bürger-) Gesellschaft (S. 291ff.). Das ist eine Verantwortungsgesellschaft, die vermehrt private materielle und darüber hinausgehende Ressourcen mobilisiert und dabei über den Tellerrand des Hier und Heute hinaussieht und auch die Interessen der Enkelgeneration und weiterer Generationen hinter dieser in die Besorgnis über den Zustand des Gemeinwesens mitdenkt. Carnegies investive Gesellschaft » » » Das ist allerdings nicht neu, wie ein Blick in das Schrifttum des großen amerikanischen Stahlindustriellen, Philanthropen und Stifters (1835–1919) Carnegie belegt. Er dürfte in der Moderne einer der ersten gewesen sein, der investives Denken gesellschaftspolitisch virulent machte. In ‚Das Evangelium des Reichtums‘ (Wealth/Gospel of Wealth, 1889; dt. 1892) spricht er sich einerseits für freien Handel, Industrie und Gewerbe aus, mit entsprechenden Möglichkeiten der „Ansammlung der Reichthümer in den Händen
einer kleinen Zahl“ (S. 17), andererseits empfiehlt er den Reichen zwecks Erhaltung der ‚gesellschatlichen Harmonie‘, zur Vermeidung von „Zerrereien zwischen Besitzer und Arbeiter, zwischen Capital und Arbeit“ (S. 12) und zur Herstellung der „Herrschaft des Friedens“ (S. 23), „eine verständige Anwendung des Reichthumes zu finden“ (S. 2). Letzteres tut man am besten: „bei seinen Lebzeiten darüber verfügen“ (S. 18). Aber Vorsicht: „Über seinen Reichthum in einer für die Allgemeinheit nützlichen Weise zu verfügen, ist ebenso schwer als ihn erwerben.“ Reichtum konsumieren oder ihn einfach vererben, das wird abgelehnt; der Reiche soll vielmehr seinen Reichtum als „einen Fonds betrachten, welcher ihm nur einzig zur weisen Verwaltung anvertraut ist“, … womit er „einfach Bevollmächtigter (trustee) seiner weniger begüterten Brüder“ ist (S. 23). Im Gegensatz zur ‚willkürlichen Mildthätigkeit … dieser sogenannten Barmherzigkeit‘ (S. 29), die höchstens greifen sollte, um „jenen (zu, Verf.) helfen, welche sich selbst helfen wollen“ (S. 30), investiert der „wahre Wohltäter“ (S. 31) in
Stiftungen Unabhängigkeit schafft mehr Wert
Wissenschaft und (Volks-) Bildung, Kunst und Kultur, eben in „Anstalten von allgemeiner Nützlichkeit, um die Lage des Volkes zu verbessern.“ (S. 31/2). Denn „ein großer Theil des öffentlichen Reichthums ist ihm nur auf Zeit anvertraut“. Wer als Reicher nicht so verantwortlich mit seinem Reichtum umgeht, für den gilt: „Der Mann, der so reich stirbt, stirbt entehrt.“ (S. 33) Die ‚investive Gesellschaft‘ ist also eine Gesellschaft mit sinnvoll (produktiv) angelegten privaten Mitteln (Kapital), von Bürgern für Bürger, und ordentlich verwaltet in Stiftungen. « « « Dr. Klaus Neuhoff | Leiter des Institut Stiftung und Gemeinwohl, Private Universität Witten/Herdecke gGmbH
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StiftungsWelt 02-2008 » » » Stiftungen
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Trends und initiativen
Fotowettbewerb „Zeigen Sie’s uns“ Freiburger Bürgerstiftung gewinnt mit „Stadtfotograf“
Beim Fotowettbewerb des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen hat jetzt ein Projekt der Freiburger Bürgerstiftung für Aufsehen gesorgt: das Stipendium „Stadtfotograf“. Nach dem Prinzip der „Stadtschreiber“ bietet die Freiburger Bürgerstiftung jungen Fotografinnen und Fotografen die Möglichkeit, ein bis zwei Monate bei gesponserter Kost und Unterkunft unsere Stadt „mit dem Blick von außen“ festzuhalten. Den Abschluss bildet eine mehrwöchige Ausstellung. » » » Im Februar und März 2008 war Astis Krause, eine Studentin der Fachhochschule Hannover, mit ihrer Kamera zum Thema „Arbeiten in Freiburg“ unterwegs. Die Ergebnisse ihrer fotografischen Streifzüge werden im Herbst diesen Jahres im Wentzingerhaus am Freiburger Münsterplatz zu sehen sein. Als Vorgeschmack war eines ihrer Bilder jetzt beim Fotowettbewerb auf der Internetseite des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen zu sehen,
Hintergrundinfos zum Fotowettbewerb
wo es sich bei einer Online-Abstimmung gegen 80 weitere Fotos von verschiedenen Stiftungen durchsetzte. Das Siegerfoto zeigt Leo Both, der als Ein-Euro-Jobber auf dem Holzhof des VABE, eines Freiburger Vereins für AB-Maßnahmen, täglich 4 Stunden Holz für die Nutzung in Öfen und Kaminen bearbeitet. Die Freiburger Bürgerstiftung wurde 2006 von etwa 60 Gründungsstiftern gegründet und ist eine der über 150 Bürgerstiftungen in Deutschland, die vom Bundesverband Deutscher Stiftungen anerkannt wurden. Inzwischen hat
die Freiburger Bürgerstiftung bereits einige Projekte für Freiburg ins Leben gerufen. Hierunter sind Programme zur Sprachförderung bei Migrantenkindern (SPRINT) oder auch die Verbreitung des Präventionsprogramms „Faustlos“ an Kindertagestätten und Schulen. Weiterhin hat die Stiftung die Verleihung des „Jugendpreises Zivilcourage“ initiiert, eine Wohngemeinschaft für Demenzkranke unterstützt, einen Beitrag zur Sanierung des Freiburger Münsters geleistet und ein Nachhaltigkeitsprojekt “Kinder erklären Weitere Informationen erneuerbare Energien“ Die Freiburger Bürgerstiftung finden Sie vollständig im Netz unter für Freiburger Schulen www.freiburger-buergerstiftung.de mit Spenden gefördert. Zu den Leitgedanken gehören die Themen Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung der Stadt. « « « Thomas Eckert | Freiburger Bürgerstiftung, Freiburg
Der Bundesverband Deutscher Stiftungen hat aus Anlass seines 60-jährigen Bestehens den Fotowettbewerb „Zeigen Sie´s uns“ ausgerufen, an dem sich 33 Stiftungen mit insgesamt 81 Bildern beteiligt haben. Bei der Online-Abstimmung wurden insgesamt 4.825 Stimmen abgegeben. Die beliebtesten 10 Fotos können Sie sich ansehen unter www. Stiftungen.org/fotowettbewerb
© Siegerfoto des Fotowettbewerbs der Fotografin Astis Krause
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Social Franchising – eine Methode zur systematischen Vervielfältigung gemeinnütziger Projekte Bundesverband Deutscher Stiftungen (Hg.): Social Franchising – eine Methode zur systematischen Vervielfältigung gemeinnütziger Projekte. Berlin 2008. ISBN 3–927645–38–9
» » » Um die Methode des Social Franchising bekannter zu machen und zur Nachahmung anzuregen, hat der Bundesverband Deutscher Stiftungen im Rahmen des Social Franchise Projektes das Manual „Social Franchising – eine Methode zur systematischen Vervielfältigung gemeinnütziger Projekte“ herausgegeben. Das Handbuch richtet sich an Experten, Praktiker und Entscheidungsträger des Gemeinwohlsektors. Es ist die erste Publikation, die Social Franchising als Theorie umfassend und detailliert thematisiert sowie Leitfäden, Fallbeispiele und Checklisten für die praktische Umsetzung zur Verfügung stellt. Während es bei der Bewälti-
gung zahlreicher sozialer Herausforderungen auf kommunaler oder regionaler Ebene oft mehrere positive Einzelansätze gibt, werden Erfolgsbeispiele anderenorts selten wahrgenommen und erst recht nicht systematisch vervielfältigt. Das Rad wird oft neu, nicht selten aber schlechter erfunden. Ressourcen gehen verloren und Chancen werden vertan. Viele Akteure im Non-Profit Sektor sind sich einig: es macht Sinn, bewährte Projekte zu replizieren, um so deren sozialen Nutzen zu erhöhen. Eine Methode zur systematischen Verbreitung gemeinnütziger Projekte stellt Social Franchising dar. Ähnlich wie beim kommerziellen Franchising wird hier durch die Verbreitung bewährter Konzepte, die Weitergabe von Know-how, die Nutzung eines gemeinsamen Markennamens und -image sowie durch Netzwerksynergien mehr Effizienz und Effektivität erreicht. Projekte können schneller und kostengünstiger auf andere Standorte ausgeweitet werden, die Qualität steigt und das Risiko des Scheiterns sinkt. Trotz verschiedener Erfolgsbeispiele konnte sich Social Franchising allerdings noch nicht durchsetzen. Derzeit wird mehr in die Entwicklung neuer, als in die Verbreitung bestehender Konzepte investiert. Das Manual profitiert nicht nur von den Erkenntnissen, die während des Internationalen Social Franchsie Summits des Bundesver-
bandes gewonnen wurden, sondern auch von der Zusammenarbeit mit Social Franchise Praktikern sowie insbesondere dem Internationalen Centrum für Franchising & Cooperation, welches Koautor ist. Das Handbuch ist sowohl in deutscher als auch in englischer SpraMeu che erschienen. « « « Das Manual kann unter folgender Adresse heruntergeladen werden: www.Stiftungen.org/ social_franchise_manual
StiftungsWelt. Das Magazin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen » » » „Endlich trägt sie Farbe“ mögen sich einige unserer langjährigen Leser gedacht haben, als sie die erste Ausgabe diesen Jahres im Briefkasten vorfanden. Der letzte grundlegende Relaunch des Mitgliedermagazins Anfang 2006 brachte mit der Namensänderungen auch etliche inhaltliche Neuerungen. Ziel war es, das Magazin noch praxisorientierter und mit noch mehr konkreten Tipps für den Stiftungsalltag auszustatten. Diese Richtung verfolgen wir
StiftungsWelt 02-2008 Âť Âť Âť Stiftungen
weiter, indem wir beispielsweise regelmäĂ&#x;ig Interviews mit Stiftungsexperten fĂźhren, aktuelle Begriffe aus dem Stiftungswesen erläutern und Hintergrundinformationen Ăźber unsere Autoren verĂśffentlichen. Um die FĂźlle an Informationen besser zu strukturieren und unsere Leser noch besser durch das Heft fĂźhren zu kĂśnnen, trägt die StiftungsWelt nun ein farbiges Gewand. MĂśglich wurde dies durch einige technische und formale Veränderungen, durch die sich die Produktionskosten deutlich senken lieĂ&#x;en. Jetzt auch als Abonnement fĂźr Nichtmitglieder       Die StiftungsWelt ist ab Jahresmitte auch erstmals Interessenten zugänglich, die nicht Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen sind. Mit vier Ausgaben im Jahr bietet die StiftungsWelt Informationen und Neuigkeiten rund um das Stiftungswesen in Deutschland. Jede Ausgabe vertieft ausgesuchte Themen mit Hintergrundberichten im Schwerpunktteil. Auf rund 60 Seiten erfahren unsere Leser Aktuelles zum Stiftungsrecht und -management, Hinweise auf Veranstaltungen und Publikationen. Jede Ausgabe enthält auĂ&#x;erdem eine StellenbĂśrse und Porträts von Stiftungsakteuren.       Preis des Jahresabos: 49,00 Euro (ein Probeheft und vier Ausgaben). Ein Einzelheft kostet eine SchutzgebĂźhr in HĂśhe von 15,90 Euro. FĂźr Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen ist das Magazin kostenlos. Bestellung und weitere Informationen: Telefon (030) 89 79 47-49
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StiftungsReport 2008/09. Wie Vielfalt zusammenhält – Projekte, Initiativen und Menschen. Bundesverband Deutscher Stiftungen (Hg.): StiftungsReport 2008/09. Wie Vielfalt zusammenhält – Projekte, Initiativen und Menschen. Berlin 2008. ISBN 3–927645–84–2
gen zu ihrer Zufriedenheit mit Banken Âť Eine BevĂślkerungsumfrage zu Kenntnissen und Bewertung von Stiftungen im FĂśrderbereich Integration Âť Aktualisierte Zahlen, Daten und Fakten zur deutschen Stiftungslandschaft anschaulich aufbereitet Âť Ein umfassender Serviceteil mit den wichtigsten Ă„nderungen der Gesetzesreform 2007 Der StiftungsReport 2008/09 wurde in Kooperation mit der BMW Stiftung Herbert Quandt erstellt und gefĂśrdert vom Bundesministerium fĂźr Familie, Senioren, Frauen Me und Jugend. Â Â Â ÂŤÂ ÂŤÂ ÂŤ Bestellen Sie jetzt den Report zum Subskriptionspreis von 12,90Â Euro fĂźr Mitglieder und 15,90Â Euro fĂźr Nichtmitglieder.
     Der StiftungsReport ist ein unverzichtbares Werk fĂźr Fach- und FĂźhrungskräfte in der Politik, im gemeinnĂźtzigen Sektor und in der Wirtschaft, fĂźr Medienschaffende und Verbände. Die diesjährige Ausgabe widmet sich dem Beitrag von Stiftungen fĂźr den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das Themenspektrum reicht von Menschen mit Migrationshintergrund Ăźber sozialräumliche Integration bis Diversity Management. Es werden zahlreiche Programme und Projekte aus dem Bereich Integration vorgestellt, die sich gesellschaftlichen Herausforderungen stellen und Vorbildcharakter haben. In Hintergrundtexten, Porträts und Reportagen kommen Wissenschaftler, Politiker, Leiter von Integrationsprojekten und GefĂśrderte zu Wort. AuĂ&#x;erdem: Âť Eine Befragung unter Stiftun-
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ein Symbol dargestellt und findet sich bei der Darstellung der Stiftungen im Innenteil wieder. Hinweise für Stiftungswillige gibt Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes
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StiftungsWelt 02-2008 » » » Stiftungen
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Gemeinnützigkeits- und Spendenrecht Hüttemann, Rainer: Gemeinnützigkeits- und Spendenrecht. Verlag Dr. Otto Schmidt KG, Köln 2008, 739 Seiten, ISBN 978–3-504–06253–8, 99 Euro.
» » » Rainer Hüttemann hat ein Handbuch über das deutsche Gemeinnützigkeits- und Spendensteuerrecht vorgelegt, das auf seinen zahlreichen Veröffentlichungen und Vorträgen zu diesem Thema beruht und bei weitem mehr ist als die Summe dieser Arbeiten. Bereits in seiner Bonner Dissertation „Wirtschaftliche Betätigung und steuerliche Gemeinnützigkeit“ hat Hüttemann die Grundlinien des Gemeinnützigkeitsrechts herausgearbeitet und streng am Telos der Besteuerung des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs einer gemeinnützigen Körperschaft ausgerichtet – dem Schutz der am Markt tätigen Wettbewerber – Folgerungen für die Auslegung und Anwendung des Begriffs hergeleitet. Diese Herangehensweise zieht
sich auch durch das vorliegende Werk. Umfassend werden sämtliche Bereiche des Gemeinnützigkeits- und Spendenrechts bearbeitet. Ein Grundlagenkapitel behandelt neben den steuersystematischen und verfassungsrechtlichen Grundlagen sowie einer genauen Darstellung der gemeinnützigen Zwecke der §§ 52 ff. AO die stark an Bedeutung gewonnenen europarechtlichen Problemfelder Beihilfenverbot und Grundfreiheiten. Hüttemann begründet die Rechtfertigung der Steuervergünstigungen gemeinnütziger Organisationen mit der Gleichwertigkeit der Förderung des gemeinen Wohls durch Private mit der ebenfalls dem Gemeinwohl verpflichteten staatlichen Tätigkeit. Hierdurch wird der Staat entlastet. Hüttemann wendet sich aber in wünschenswerter Deutlichkeit gegen das Missverständnis, die steuerliche Privilegierung sei nur dort gerechtfertigt, wo der Staat von Pflichtaufgaben entlastet werde. Der Zweck der steuerlichen Gemeinwohlförderung greift weiter. Staatliche Gemeinwohlförderung wird infolge der privaten Initiative durch neue Ideen, weltanschauliche und religiöse Vielfalt und private Formenfreiheit ergänzt und bereichert (S. 28 f.). Auf dieser Grundlage analysiert Hüttemann die Voraussetzungen der Gemeinnützigkeit mit ihren Einzelmerkmalen des steuerbegünstigten Zwecks, der Gebote der Ausschließlichkeit, der Unmittelbar-
keit, der Selbstlosigkeit und der Gegenwartsnähe und des Gebots der gemeinnützigen Mittelverwendung und führt die sich oftmals nicht auf den ersten Blick erschließende gesetzliche Wortwahl und Systematik auf die tragenden Wert entscheidungen zurück. Auf dieser Grundlage findet der Verfasser für sämtliche umstrittenen Grundund Einzelfragen überzeugende Antworten, etwa zu den Fragen des gerechtfertigten Umfangs der steuerlichen Sportförderung und der Begünstigung der kollektiven Freizeitbestätigung, des zulässigen Umfangs der wirtschaftlichen Betätigung gemeinnütziger Organisationen (Stichwort Geprägetheorie), der Gemeinnützigkeitsfähigkeit des Staates, zu der gemeinnützigkeitsschädlichen Aufnahmebegrenzung exklusiver Vereine oder zu der erlaubten Höhe von Verwaltungskosten für Öffentlichkeitsarbeit und Spendenwerbung. In der Gesamtschau gelesen, überrascht das Buch durchaus mit der neuen Erkenntnis, dass manche der auf den ersten Blick unverständlichen Regelungen im deutschen Gemeinnützigkeitsrecht eine durchaus stimmige Grunddogmatik aufweisen, die der Gesetzgeber nicht ausdrücklich angeordnet hat, die sich aber aus einer offenbar allgemeinen Grundüberzeugung darüber speist, unter welchen Voraussetzungen altruistisches Verhalten steuerlich förderungswürdig ist. Dass auch international gemeinsa-
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me Grundentscheidungen bestehen, hat aus rechtsvergleichender Sicht der Generalbericht von Rainer Walz und Thomas von Hippel über das Spenden- und Gemeinnützigkeitsrecht in Europa (2007) gezeigt. Das Werk wird aufgrund seiner klaren Sprache, seines systematischen Aufbaus und seiner streng am Gesetzeszweck zweckorientierten Behandlung von Zweifelsfragen seinem Anspruch in vollem Umfang gerecht, sowohl als Einstieg in die spezielle Materie des Gemeinnützigkeits- und Spendenrechts als auch, der praktischen Anwendung und der wissenschaftlichen Weiterentwicklung des Steuerrechts des Dritten Sektors zu dienen. Es ist allen am Gemeinnützigkeitsrecht Interessierten zu wünschen, dass der Autor die durch das Freibleiben von Randnummern geweckte Erwartung erfüllt, die zukünftige Entwicklungen in diesem Trendrechtsgebiet mit weiteren Auflagen zu begleiten. « « « Birgit Weitemeyer | Direktorin des Instituts für Stiftungsrecht und das Recht der Non-Profit-Organisationen und der BLS, Hamburg
Stiftungen in Frankfurt am Main. Geschichte und Wirkung.
Jüdische Mäzene und Stifter in Frankfurt am Main.
Müller, Bruno: Stiftungen in Frankfurt am Main. Geschichte und Wirkung. Band 7 der Schriften der Frankfurter Bürgerstiftung und der Ernst Max von Grunelius-Stiftung „Mäzene, Stifter Stadtkultur“, herausgegeben von Clemens Greve. Neu bearbeitet und fortgesetzt von Hans-Otto Schembs. Waldemar Kramer Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978–3–7829–0566–4, 168 Seiten, 24 Euro.
Schembs, Hans-Otto: Jüdische Mäzene und Stifter in Frankfurt am Main. Herausgegeben von der Moses Jachiel Kirchheim‘ schen Stiftung in Frankfurt am Main. Mit einer Einführung von Hilmar Hoffmann. Waldemar Kramer Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978–3–7829–0566–4, 168 Seiten, 16,80 Euro.
» » » Nach der aktuellen Erhebung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen ist Frankfurt am Main weiterhin die Stadt mit der höchsten Stiftungsdichte: 71,7 Stiftungen kommen auf 100.000 Einwohner. Insgesamt zählt Frankfurt mehr als 450 Stiftungen. Mit der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen hat die Stadt eine der ältesten Bürgerstiftungen überhaupt. Namen wie „Städel“ und „Hertie“ sind untrennbar mit Frankfurt verbunden. Wer es etwas genauer wissen will, dem helfen zwei neue ausgezeichnete Bücher. Bereits im Jahr 1958 entwarf Bruno Müller ein Bild von der reichen Frankfurter Stiftungslandschaft. Nun ist dieser Überblick um ein halbes Jahrhundert ergänzt worden. Die ersten Stiftungen sind genauso alt wie die Stadt selbst. Handelte es sich dabei um Schenkungen von Regenten, kam bereits im Jahr 874 die erste bürgerliche
Stiftung dazu. Eine Frau Ruotlint überließ der Salvatorkirche ihren Grundbesitz samt Dienstleuten. Die Rotlintstraße erinnert heute an diese Stiftertat. Sorgfältig berichtet der Band von der Entwicklung des Stiftungswesens von der Zeit als Reichsstadt bis heute. Die Arbeit des „Allgemeinen Almosenkastens“ ist nur ein Beispiel dafür, wie europäische Sozialgeschichte, Stadtgeschichte und Stiftungsgeschichte gleichermaßen vermittelt werden. Damit nicht genug: Die Autoren liefern eine kleine Darstellung der Entwicklung des Gemeinnützigkeitsrechts gleich mit. Im NS-Staat musste die Dr. Senckenbergische Stiftung Steuern in enormer Höhe nachzahlen, weil eine Steuerbefreiung für Stiftungen nur noch eingeschränkt galt. Die Pflege des Senckenberggrabes war bislang eine Selbstverständlichkeit, gehörte jedoch nicht mehr zu den steuerbefreiten Aktivitäten.
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Allerdings offenbart sich auch, wie rasant die Stiftungsgeschichte fortschreitet. So fehlt bei der Darstellung der Universitätsgründung das jüngste Kapitel: Die gerade erst erfolgte Umwandlung in eine Stiftung hat die Hochschule zu ihrem Ausgangspunkt zurückgeführt. Denn die Universität war schon einmal als Stiftungsuni eröffnet worden: im Jahr 1914 durch Kaiser Wilhelm II. Früh setzen die Autoren die „Renaissance des Stiftens“ an: Zwischen 1980 und 2006 nahmen einige der bedeutendsten Frankfurter Stiftungen die Arbeit auf, darunter die Else Kröner-FreseniusStiftung (1983), die SparkassenKulturstiftung Hessen-Thüringen (1989/1992) und die Stiftung Polytechnische Gesellschaft (2005). Eine Renaissance wünscht sich der Leser auch vom Engagement jüdischer Mäzene und Stifter in Frankfurt am Main. Dieser Gruppe ehrenwerter Persönlichkeiten hat Hans-Otto Schembs ein eigenes Buch gewidmet. Das jüdische Mäzenatentum konnte sich auf Grund unterschiedlicher politischer Vorurteile und Vorbehalte erst mit der Gründung des Wilhelminischen Kaiserreiches voll entfalten, war aber (mit Ausnahme Berlins) nirgendwo so beeindruckend, großzügig und reich wie in Frankfurt. In 60 Einzelporträts nennt der Autor bekannte und weniger bekannte Namen von Mäzenen und Stiftern, darunter viele Rothschilds, Rose Livingston, Wilhelm Merton und Arthur Pfungst. In seinem Vorwort zu Schembs Porträtbuch spricht Hilmar Hoffmann einen beachtenswerten Gedanken aus. Er erinnert an die jüdischen Wissenschaftler und
Künstler, denen wir immateriell so viel zu verdanken haben, den „Sinn-Stiftern“ von Ludwig Börne bis Max Horkheimer. Das nationalsozialistische Regime hat beiden Stiftungstraditionen gewaltsam schwersten Schaden zugefügt. Es war der schmerzlichste Einschnitt für das Stiftungswesen – nicht nur in Frankfurt. « « « Ulrich Brömmling | Journalist und Stiftungsberater, Berlin
Soziale Gerechtigkeit – eine Bestandsaufnahme Empter, Stefan; Vehrkamp, Robert B. (Hg.): Soziale Gerechtigkeit – eine Bestandsaufnahme. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2007, ISBN 978–3-925–8, 308 Seiten, 35 Euro.
» » » Häufig ist sie zu hören: die Forderung nach Integration. Meist drehen sich die medialen Debatten um die mangelnde Integration von Zuwanderern. Aber auch viele andere Gruppen werden als gesellschaftlich ausgegrenzt oder benachteiligt angesehen, zum Beispiel Behinderte, sozial Schwache oder bildungsferne Schichten. Die Forderung nach Integration kann dem Wunsch zugeordnet werden, die Teilhabegerechtigkeit von gesellschaftlichen Gruppen sicherzustellen. Zu diesem Themenbereich gibt
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das Buch: „Soziale Gerechtigkeit – eine Bestandsaufnahme“ einen guten Überblick. Das Ziel des Buches ist es, den Begriff der sozialen Gerechtigkeit in Deutschland einer Bestandsaufnahme zu unterziehen und aktuelle Debatten nachzuzeichnen. Die Herausgeber, Stefan Empter und Robert B. Vehrkamp, sehen ein Neuaufflammen der Gerechtigkeitsdebatte, die sich wohl auch daraus begründet, dass, ihren Angaben zu Folge, 56 Prozent der Bürger die gesellschaftlichen Verhältnisse für ungerecht halten. Das Buch besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil werden Begriffe definiert und Konzepte sozialer Gerechtigkeit vorgestellt. Empirische Analysen geben im zweiten Teil einen Einblick in die aktuellen Zustände, während ein internationaler Vergleich im dritten Teil die deutschen Gegebenheiten mit denen anderer Länder (vor allem den Skandinavischen Ländern) vergleicht. Reinhard Penz und Birger P. Priddat beschäftigen sich in ihrem Text „Ideen und Konzepte sozialer Gerechtigkeit und ihre Bedeutung für die neueren Entwicklungen im deutschen Sozialstaat“ im ersten Teil des Buches mit dem Modell des aktivierenden Sozialstaats. In diesem Modell werden Bildungsund Arbeitsmarktpolitik zum Kern der modernen Sozialpolitik. Der aktivierende Sozialstaat möchte fördern und fordern, er verabschiedet sich vom Modus der Alimentation und stellt den Modus der Investition in den Bürger (zum Beispiel durch verbesserte Bildungschancen) in den Mittelpunkt. Lutz Leisering führt die Reformschwäche in Deutschland in seinem Text „Gerechtigkeitsdiskurse
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im Umbau des deutschen Sozialstaats“ auf eine Diskursschwäche zurück. Normative Diskurse sind für ihn zentral dafür, ob sich bestimmte sozialpolitische Modelle durchsetzen lassen oder in der öffentlichen Debatte durchfallen, wie zum Beispiel bei der Agenda 2010 geschehen. Daher sind laut Leisering für zukünftige Reformen erfolgreiche Diskursstrategien nötig, in denen mehr auf Zivilgesellschaft, Partizipation und Menschenrechte gesetzt werden sollte. Er setzt dabei vor allem auf den Begriff der Teilhabegerechtigkeit, der als Konzept den normativen Kern eines aktivierenden Sozialstaats ausmachen könnte. Hier wird die Herstel-
lung gerechter Teilhabechancen zum Kern der Chancengerechtigkeit. Der Begriff der Teilhabegerechtigkeit habe, so Leisering, ein semantisches Potenzial, um sich in der Debatte um den Umbau des Sozialstaats als mehrheitsfähig zu erweisen. Teilhabegerechtigkeit in den Mittelpunkt zu stellen und die Reformen des deutschen Sozialstaats in Richtung des aktivierenden Sozialstaats laufen zu lassen, scheint auch in Kreisen der Parlamentarier mehrheitsfähig zu sein. In einer Befragung äußern 55 Prozent der Parlamentarier, dass sie sich unter sozialer Gerechtigkeit vor allem das Modell der Teilhabegerechtig-
keit vorstellen. In den Debatten um die Integration von gesellschaftlich benachteiligten oder ausgegrenzten Gruppen geht es also auch um die übergeordnete Frage, ob die Reformen des deutschen Sozialstaats in Richtung größerer TeilhabegerechLis tigkeit führen sollten. « « «
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Buchmarkt
Aktuelle Literatur » Aktive Bürgerschaft e. V. (Hg.): Vermögensverwaltung und Rechungslegung. Mit Mustersatzungen für Treuhandstiftung und Fonds. Berlin 2008. » Allgäuer, Jörg E.: Die linke und die rechte Hand: Motive der Gründung einer Stiftung. Baden-Baden 2008. » Bertelsmann Stiftung (Hg.): Grenzgänger, Pfadfinder, Arrangeure – Mittlerorganisationen zwischen Unternehmen und Gemeinwohlorganisationen. Gütersloh 2008. » Binz, Mark; Sorg, Martin H. (Hg.): Die Stiftung. Frankfurt am Main 2008. » Bundesverband Deutscher Stiftungen (Hg.): Social Franchising – eine Methode zur systematischen Vervielfältigung gemeinnütziger Projekte. Berlin 2008. » Bundesverband Deutscher Stiftungen: STIFTERLAND BAYERN Katalog 2008, München 2008.
» Bundesverband Deutscher Stiftungen (Hg.): StiftungsReport 2008/09. Wie Vielfalt zusammenhält – Projekte, Initiativen und Menschen. Berlin 2008. » Eugen-Biser-Stiftung (Hg.): Dialog aus christlichem Ursprung. Fünf Jahre Eugen-Biser-Stiftung. Limburg 2008. » Kästner, Karl H.: Der Rechtsstatus kirchlicher Stiftungen staatlichen Rechts des 19. Jahrhunderts. Eine Untersuchung am Beispiel der Stiftung Liebenau. Tübingen 2008. » Konrad-Adenauer-Stiftung (Hg.): Die Konrad-Adenauer-Stiftung im Dialog mit der jüdischen Welt. Sankt Augustin 2008. » MAECENATA SCHRIFTEN (Hg.): Private Spenden für Kultur. Bestandsaufnahme, Analysen, Perspektiven. Stuttgart 2008. » Preißer, Michael: Die Stiftung. Recht, Besteuerung, Gestaltungspraxis. Stuttgart 2008.
» Reuter, Susanne: Erbschaftsfundraising. Mit Herzblut und Fingerspitzengefühl. Düsseldorf 2007. » Richter, Andreas; Wachter, Thomas (Hg.): Handbuch des internationalen Stiftungsrechts. Bonn 2008. » Schwarzenberger, Astrid: Public / private Funding of higher education: a social balance. Hannover 2008. » von Blum, Peter (Hg.): Die Josefine und Eduard von PortheimStiftung für Wissenschaft und Kunst 1919–1955. Heidelberger Mäzenatentum im Schatten des Dritten Reiches. Heidelberg 2008. » Werner, Olaf; Saenger Ingo (Hg.): Die Stiftung. Recht, Steuern, Wirtschaft, Stiftungsrecht. Berlin 2008. » Zschaber, Markus C.: Abgeltungssteuer – na und! München 2008.
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Neuerrichtungen Bürgerstiftung Landshut Die Bürgerstiftung Landshut will den Gemeinsinn und das Engagement der Bürger der Stadt Landshut fördern und stärken. Die Arbeit der im Dezember 2007 gegründeten Stiftung soll den Menschen in
der Region zugute kommen. Außerdem fördert die Bürgerstiftung in den Bereichen Jugend, Familie, Bildung, Erziehung und Alter. So wird zum Beispiel ein Jugendaustausch im Rahmen der Städtepartnerschaften oder ein Ausbildungsprojekt an Hauptschulen gefördert. Dr. Hans und Else KrönerStiftung für Gesundheit. Fortschritt. Soziales Die Förderung der medizinischen Wirtschaft und assoziierter Naturwissenschaften ist ein Zweck der im Januar 2008 gegründeten Dr. Hans und Else KrönerStiftung für Gesundheit. Fortschritt. Soziales, München. Außerdem soll die Ausbildung talentierter Schüler und Studenten unterstützt und kulturelle Zwecke befördert werden.
Stiftung Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau Mit der im April 2007 gegründeten Stiftung Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau, soll die Arbeit der Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau gefördert wer-
den. Die Versöhnungskirche wurde 1967 auf Initiative von überlebenden Häftlingen auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau errichtet. Jährlich kommen mehr als 100.000 Gedenkstättenbesucher auch in die Versöhnungskirche. Die Stiftung möchte mit ihrer Arbeit einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten und das Andenken an Verfolgte des Nationalsozialismus bewahren.
Personalia Christiane Reusch Zum 1. April 2008 übernahm die 31-jährige Christiane Reusch die neu geschaffene Position als Leiterin Kommunikation der Stiftung Mercator, Essen. Reusch verantwortete seit 2007 die Öffentlichkeitsarbeit der Vodafone Stiftung, Düsseldorf. Zuvor war sie als Kommunikationsmanagerin in der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, und Referentin des Bereichsleiters Unternehmenskommunikation in der Bertelsmann AG tätig. Wolf Schmidt Zum 31. März 2008 schied Dr. Wolf Schmidt nach langjähriger Tätigkeit für die Körber-Stiftung, Hamburg, auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus. Er wird sich beruflich neuen Aufgaben zuwenden. Die Nachfolge von Dr. Wolf Schmidt übernimmt ab dem 1. April 2008 Dr. Lothar Dittmer, der der Körber-Stiftung seit über 10 Jahren verbunden ist – zunächst als Geschäftsführer des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten bis zuletzt als Bereichsleiter Bildung und Wissenschaft.
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Mark Speich Leiter Corporate Responsibility und Stiftungen bei Vodafone wird zum 1. Mai 2008 der 38-jährige Dr. Mark Speich. Er wird zum Geschäftsführer der Vodafone Stiftung, Düsseldorf, berufen. Speich folgt auf Dr. Bernhard Lorentz, der zum 1. März zur Stiftung Mercator gewechselt ist. Seit 2006 leitet Speich als direkter Mitarbeiter des Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder (MdB) die Planungsgruppe der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag. Davor war er von 1999 bis 2005 in verantwortlicher Position für die Herbert-Quandt-Stiftung der ALTANA AG tätig, zuletzt als Leiter des Berliner Büros der Stiftung. Wolfgang Wasel Die Aufsichtsräte der Stiftung Liebenau wählten 2007 Dr. Wolfgang Wasel zum neuen Vorstandsmitglied. Dr. Wasel wird in Zukunft für die Geschicke der international tätigen Altenhilfe der Stiftung Liebenau verantwortlich sein. Der 40-jährige promovierte Psychologe war Sozialdezernent des Bodenseekreises, bis er im Oktober 2004 als Geschäftsführer der beiden deutschen Altenhilfegesellschaften in die Dienste der Liebenau Stiftung trat.
Jubiläen NATURstiftung David Ihr 10-jähriges Bestehen begeht die NATURstiftung David, Erfurt, in diesem Jahr. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Thüringen stiftete 1998 das Geld aus einem außergerichtlichen Vergleich mit der VEAG – Vereinigte Energiewerke AG. Aus den Zinsen des Stiftungskapitals von gegenwärtig rund 3,65 Millionen Euro werden gemeinnützige Projekte in den Themenbereichen „NATUR-Schutz“, „NATUR-Energie“ in allen neuen Bundesländern gefördert. Der Name David steht dabei nicht nur für den Kampf gegen Goliath, klein gegen groß oder schwach gegen stark, sondern ebenso für die Attribute Pfiffigkeit, Wendigkeit und Innovation. Stipendienfonds E.ON Ruhrgas
Sein 25-jähriges Bestehen feiert in diesem Jahr der Stipendienfonds E.ON Ruhrgas, Essen, im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Zweck der Stiftung ist die Förderung der Wissenschaft und Bildung. Den akademischen Aus-
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tausch zwischen Deutschland und Norwegen fördert die Stiftung durch die Vergabe von Studien- und Forschungsstipendien in den Bereichen Wirtschafts-, Rechtsund Politikwissenschaften sowie durch Förderung internationaler Konferenzen und Seminare. Seit Auflegung des Fonds wurden rund 1.500 Stipendien vergeben und rund 70 Konferenzen ermöglicht.
Preisausschreibungen Dr. Peter Deubner Stiftung Den Deubner-Preis für aktuelle Kunsthistorische Forschung 2008 vergibt die Dr. Peter Deubner Stiftung, Köln. Der Preis gilt der Förderung junger Nachwuchswissenschaftler. Prämiert werden soll ein aktueller kunsthistorischer Forschungsbeitrag, der einen Sachverhalt anspruchsvoll und dennoch in einer sprachlichen Form präsentiert, die wissenschaftliche Erkenntnisse einem größeren Interessentenkreis zugänglich macht. Aufsätze mit Abbildungsmaterial und kurzem Lebenslauf können bis zum 30. September 2008 eingesandt werden. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Stiftung: www.deubner-preis.info
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Hamburg-Mannheimer-Stiftung: Jugend & Zukunft „Musik bewegt“ heißt das Motto des diesjährigen Nationalen Förderpreises, den die HamburgMannheimer-Stiftung: Jugend & Zukunft, Hamburg, bereits im dritten Jahr in Folge ausschreibt. Bis zum 30. Juni 2008 können sich Träger von Projekten, die junge Menschen bis zum 25. Lebensjahr durch musikalische Aktivitäten unterstützen, bei der HamburgMannheimer-Stiftung bewerben. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Stiftung: www.hamburg-mannheimer-stiftung.de
Preisverleihungen Deutsche Stiftung Weltbevölkerung Am 13. März 2008 fand die feierliche Verleihung des DSW-Journalistenpreises „Weltbevölkerung“, der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, Hannover, in Berlin statt. Der 1. Preis, mit 2.500 Euro dotiert, geht an Marc Engelhardt, für den Artikel „Geburtenkontrolle. Sechs Kinder sind drei zu viel“, erschienen in „die tageszeitung“. Neben der Schirmherrin, Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wie-
Vater und Sohn Eiselen Stiftung Ulm Zum ersten Mal schreibt die Vater und Sohn Eiselen Stiftung Ulm ihren seit 1986 verliehenen Wissenschaftspreis in ganz Europa aus. Der Preis richtet sich an Hochschulabsolventen europäischer Universitäten, die sich intensiv mit Fragen der Verbesserung der Welternährung auseinandergesetzt haben. Bisher konnten sich nur Bewerber von deutschen, schweizerischen oder österreichischen Universitäten um den Preis bewerben. Gleichzeitig wurde das Preisgeld auf insgesamt 30.000 Euro bei maximal drei Preisträgern erhöht. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Stiftung: www.eiselen-stiftung.de
in dem Kulturdolmetscher und Mediatoren für die Bereiche Kindergarten, Schul- und Jugendhilfe ausgebildet werden sollen. René Baumgart-Stiftung Im Rahmen des 49. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin wurde am 4. April 2008 in Lübeck der Forschungspreis 2008 der René Baumgart-Stiftung, Rheinstetten, an Dr. Renate Paddenberg und Dr. Philipp Steiger, beide JustusLiebig-Universität Gießen, verliehen. Beide Mediziner erhalten den Preis für ihre wissenschaftliche Arbeit, mit der sie Grundlagen geschaffen haben den Krankheitsprozess bei Lungenhochdruck rückgängig zu machen, so die Jury. Stiftung Bürger für Bürger
czorek-Zeul, nahmen auch etwa 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit teil. Dr. Hermann SchmittVockenhausen-Stiftung Die Dr. Hermann Schmitt-Vockenhausen-Stiftung, Bad Soden, vergab am 26. April 2008 Förderpreise an Institutionen für integrationsfördernde Projekte im Migrationsbereich. Die Fördersumme beträgt insgesamt 12.000 Euro. Vergeben wurde die Förderung unter anderem an den Caritasverband für den Landkreis Peine e. V. für das Projekt Quantara (arabisch: Brücke),
Die Sieger beim bundesweiten Wettbewerb „Teilhabe und Integration von Migrantinnen und Migranten durch bürgerschaftliches Umfeld“ der Stiftung Bürger für Bürger, Berlin, kommen aus Celle, Erfurt und Minden. Die Bundessieger sowie fünf Anerkennungspreise wurden am 11. März 2008 bei einer Preisverleihung im Roten Rathaus in Berlin bekannt gegeben. Beim Sieger, dem Jugend-, Freizeit- und Kunst-Club Celler Land, haben 25 jugendliche Migrantinnen und Migranten gemeinsam mit Einheimischen einen Jugendclub gegründet, ein verfallenes Gebäude saniert und bieten nun ein vielfältiges Programm an.
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Stiftung Preussische Seehandlung
ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius
Der mit 30.000 Euro dotierte Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung, Berlin, ist am 30. März 2008 in diesem Jahr dem Schriftsteller Ulrich Peltzer zugesprochen worden. Der Autor hat die Auszeichnung und die damit verbundene Berufung der Freien Universität Berlin auf die „Heiner-Müller-Professur für deutschsprachige Poetik“ für das Sommersemester 2008 angenommen. Der Berliner Literaturpreis zeichnet Schriftsteller aus, die mit ihrem literarischen Werk einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung in der zeitgenössischen Literatur geleistet haben.
Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, Hamburg, sowie die Bucerius Law School zeichneten am 21. April 2008 zwei herausragende Persönlichkeiten mit einer goldenen Ehrenmedaille aus: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Paul Raabe, Wolfenbüttel, erhält die Ehrenmedaille der ZEIT-Stiftung für besondere Verdienste um die Wissenschaft, Dr. Konstantin Mettenheimer, Frankfurt am Main, die Ehrenmedaille der Bucerius Law School für besondere Verdienste um das Rechtswesen.
Spenden / Zustiftungen
neuigkeiten
Hans-Werner Hector Der SAP-Gründer Hans-Werner Hector hat zusammen mit seiner Frau Josefine Hector 200 Millionen Euro für die Universität Karlsruhe gestiftet. Das Geld soll der Gewinnung und Auszeichnung von herausragend qualifizierten Hochschullehrern dienen. Die Spende, durch den der „Hector Wissenschaftsfonds der Universität Karlsruhe“ ermöglicht wurde, ist eine der größten Zuwendungen, die eine Hochschule in Deutschland bisher erhalten hat.
2. Internationales StiftungsFORUM 2008 Das Get-together der deutschsprachigen Stiftungsszene! 11.–12. September 2008 in Lindau am Bodensee Tagungsleitung: Nikolaus Turner Kester-Haeusler-Stiftung, Fürstenfeldbruck
Themen: ▮ ▮ ▮ ▮
Stiftungsrecht und Steuerrecht im Ländervergleich Anlage und Verwaltung von Stiftungsvermögen Neue Entwicklungen Expertenaustausch
In Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Stiftungen – Mitglieder erhalten 10 % Preisnachlass! Nähere Informationen zur Veranstaltung erhalten Sie unter Angabe der Seminar-Nummer: 08 09 732 A Anmeldungen, Prospekte, Informationen: FORUM · Institut für Management GmbH Postfach 10 50 60 · 69040 Heidelberg ∙ Germany · Tel.: +49 6221 500-735 · Fax: +49 6221 500-973 E-Mail: recht@forum-institut.de · www.forum-institut.de
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eva´s Stiftung 138 Stifterinnen und Stifter aus ganz Württemberg haben sich von 2003 bis 2007 mit einem Mindestbetrag von 5.000 Euro in eva´s Stiftung, Stuttgart, der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart eingebracht und die Stiftung so mit einem Kapital in Höhe von 2,8 Millionen Euro ausgestattet. Der Stiftung wurden außerdem sieben Millionen Euro aus einem Erbe zugedacht. Aufgabe von eva´s Stiftung ist es, Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen, die Ursachen von Not zu benennen, zu beheben oder ihre Folgen zu beheben.
„Verband des Jahres“ ausgezeichnet. Der Preis ist der einzige seiner Art und wird seit elf Jahren an Verbände verliehen, deren erfolgreiche Arbeit auf einem zukunftsfähigen Konzept, hoher Veränderungsbereitschaft und herausragender Führungsqualität beruht. Der Bundesverband erhält diesen Titel als erster Verband aus dem gemeinnützigen Sektor.
einer großzügigen Spende der Stiftung und weiterer Förderer konnte
Eske Nannen Die Leiterin der Kunsthalle in Emden, Eske Nannen, wurde am 17. April 2008 vom Deutschen Fundraising Verband für ihren unermüdlichen Einsatz für die Kulturförderung und ihre außergewöhnlichen Verdienste um die Vermittlung von Kunst ausgezeichnet. Verliehen wurde der Preis im Rahmen des 15. Deutschen Fundraising-Kon-
der Wunsch der WG-Bewohnerinnen realisiert werden.
Korrektur
Mosaik
Sarah Wiener Stiftung Bundesverband Deutscher Stiftungen
Die Deutsche Gesellschaft für Verbandsmanagement (DGVM) hat den Bundesverband Deutscher Stiftungen für die Entwicklung und Umsetzung seines zukunftsorientierten Verbandskonzeptes mit dem DGVM INNOVATION AWARD
gresses, der vom 16. bis 18. April in Fulda stattfindet. Die Geschäftsführerin der Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo, Emden, wurde am 12. Mai 2000 mit dem Deutschen Stifterpreis vom Bundesverband Deutscher Stiftungen ausgezeichnet.
Eva Meurer Stiftung Mit einem befestigten Gartenweg als barrierefreiem Zugang zum Garten unterstützte die Eva Meurer Stiftung, Göttingen, die Alten WG am Goldgraben in Göttingen. Dank
In der letzten Ausgabe der StiftungsWelt haben wir unter „Kulinarisches“ ein Rezept zum Nachkochen für Kinder veröffentlicht, das ihnen Spaß an der Zubereitung gesunder Mahlzeiten bereiten soll. Dazu hatten wir leider fälschlicherweise eine unrichtige Telefonnummer angegeben. Wer an weiteren Informationen zu den Kinderkochkursen interessiert ist, kann diese gerne unter www. sarah-wiener-stiftung.org oder per Telefon (030) 63 21 57 70 bekommen.
StiftungsWelt 02-2008 » » » Interna
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Interna
aus dem bundesverband deutscher stiftungen und mitgliedernetzwerk
Neue Mitglieder des Bundesverbandes
Stiftungen und Stiftungs- verwaltungen Childaid Network c/o Dr. Martin Kasper Höhenblick 3 61462 Königstein Telefon (06174) 259 79 39 Fax (06174) 259 79 40 info@childaid.net www.childaid.net Der Fokus der Stiftungstätigkeit liegt auf der Förderung der Bildung bedürftiger Kinder und Jugendlicher. Zweck der Stiftung ist die Förderung der Entwicklungshilfe durch die Beschaffung von Mitteln zur Weiterleitung an steuerbegünstigte inländische oder ausländische Körperschaften, für die Verwirklichung steuerbegünstigter Zwecke vornehmlich für Kinder und Jugendliche. Ferner beschafft die Stiftung Mittel zur Förderung von Bildung und Erziehung sowie Wissenschaft und Forschung. Ein erster geografischer Schwerpunkt liegt in Nordostindien. Claudia von Schilling Foundation for Breast Cancer Research Germany Tiergartenstraße 122 30559 Hannover Telefon (0511) 95 45 40 Fax (0511) 954 54 54
Die Stiftung unterstützt wissenschaftliche Vorhaben im Zusammenhang des Mammakarzinoms, namentlich » neueste, noch nicht etablierte Thera-
pieansätze Verfahren der Brustrekonstruktion durch Züchtung von Gewebe aus patienteneigenem Zellmaterial » Behandlungskonzepte und Ausrüstung im Bereich palliativer Versorgung. Die Stiftung ist eingerichtet, um die erfolgreiche Arbeit einer gleichnamigen, dieselben Ziele verfolgenden, Schweizer Stiftung in Deutschland fortzusetzen. Die Personenidentität der Vorstände beider Stiftungen gewährleistet, dass die deutsche Stiftung den bestehenden wissenschaftlichen Anschluss an die Medizinische Hochschule Hannover (MHH), die Universitätsklinik Zürich, die PhilippsUniversitätsklinik Marburg, die Frauenklinik Heidelberg, das Oncology Institute of Southern Switzerland in Bellinzona, das Instituto Europeo Oncologica Milano und die Harvard Medical School, Boston unmittelbar nutzen und fortsetzen kann. An der MHH wird alljährlich ein mit 20.000 Euro dotierter Claudia von Schilling-Preis zur Förderung der Brustkrebsheilkunde vergeben. Ein Informationsdienst für Patientinnen (Ärzte, Klinik, Heilverfahren pp.) ist in Vorbereitung. »
Dhamma-Stiftung Talstraße 2 57589 Birkenbeul-Weißenbrüchen Telefon (02682) 96 68 75 Fax (02682) 96 68 75 www.Dhamma-Stiftung.de
Die Dhamma-Stiftung wurde im Frühjahr 2007 staatlich anerkannt und ist gemeinnützig.
Stiftungszweck ist die Förderung der Religion durch Studium und Praxis der Buddha-Lehre (Dhamma) in der TheravadaTradition des Ordens, wie es westlicher Kultur gemäß ist. Das Ordensleben und die klösterlichen Einrichtungen finden in ihr ihre Organisationsform und ein nach außen vertretbares Organ. Sie ist Trägerin des wirtschaftlichen Bodens der klösterlichen Einsiedeleien und Verbund für das Ordensleben. Satzungsverankert trägt sie die Aufgabe, einer deutschen Form des traditionellen Ordenslebens in ihrem Entwickeln den Raum zu geben. Evangelische Stiftung Kirche für Bielefeld Markgrafenstraße 7 33602 Bielefeld Telefon (0521) 583 71 18 Fax (0521) 583 72 20 stiftung@kirche-bielefeld.de www.kirche-bielefeld.de/stiftung
Der Kirchenkreis Bielefeld hat diese rechtsfähige Stiftung am 6. November 2003 als Baustein eines Fundraising-Konzeptes errichtet und mit einem Grundstockvermögen von 50.000 Euro und einer Zustiftung für die Unterhaltung denkmalwerter Kirchen ausgestattet sowie einen Matching-Fund zur Bonifizierung von Zustiftungen aufgelegt. Mit dem stetigen Aufbau ihres Vermögens will die Stiftung die kirchliche und diakonische Arbeit im Kirchenkreis mit 28 Kirchengemeinden
nachhaltig fördern, insbesondere durch Unterstützung der denkmalwerten Kirchen, Kirchenmusik, Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen. Acht Kirchengemeinden, eine Zustifterin und die Diakonische Altenzentren Bielefeld gGmbH haben seitdem Stiftungsfonds zur treuhänderischen Verwaltung errichtet, in die 200 Stifter regelmäßig zustiften. So ist das Stiftungsvermögen bereits auf 2,4 Millionen Euro angewachsen. Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin Saargemünder Straße 2 14195 Berlin Telefon (030) 83 90 70 Fax (030) 83 90 72 20 jdzb@jdzb.de www.jdzb.de
Die 1985 gegründete gemeinnützige Stiftung Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin (JDZB) widmet sich der Aufgabe, die japanisch-deutsche und internationale Zusammenarbeit auf den Gebieten der Wissenschaft und Kultur zu fördern; über den bilateralen Namen hinaus werden dabei Europa und Asien einbezogen. Dies geschieht insbesondere durch 20 bis 30 wissenschaftlichen Konferenzen pro Jahr – davon einige in Japan – sowie durch bi-
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laterale Programme für den deutsch-japanischen Jugend- und Schüleraustausch. Das JDZB veröffentlicht Dokumentationen seiner Veranstaltungen und gibt den Newsletter „jdzb echo“ heraus. Das JDZB bietet Japanischkurse an und verfügt über eine Präsenzbibliothek. Ausstellungen, Konzerte und Lesungen ergänzen die Arbeit des JDZB im kulturellen Bereich. Katharina Stumpf Stiftung c/o Deutsche Bank AG Philanthropical Wealth Mainzer Landstraße 178–190 60327 Frankfurt
Die mildtätige Katharina Stumpf Stiftung fördert Personen, die wegen ihres Alters oder Erkrankung auf Hilfe angewiesen sind. Im November 2001 wurde die 1994 von der Frankfurter Unternehmerin Käthe Stumpf gegründete Stiftung in das Goldene Buch der Stiftungen der Stadt Frankfurt eingetragen. „Zur Erfüllung meines Lebenswerkes und als Ausdruck meines sozialen Engagements möchte ich in enger Verbundenheit mit der Stadt Frankfurt insbesondere alte und kranke Menschen unterstützen, die nicht mehr alleine in ihrer Wohnung verbleiben können. Mein Lebenswerk soll ihre Not
StiftungsWelt 02-2008
lindern und sie ermutigen“, so die Stifterin. Entsprechend dem Willen der Stifterin fördert die Stiftung Projekte wie „Psychosoziale Begleitung zu Hause“, „Wohnen für Hilfe“ und „Lebensbegleitung“. Klimaschutzstiftung Jena-Thüringen Rudolstädter Straße 39 07745 Jena Telefon (03641) 68 82 30 Fax (03641) 68 82 28 post@klimastiftung-thueringen.de www.klimastiftung-thueringen.de
Die Klimaschutzstiftung Jena-Thüringen wurde im Jahre 2003 von den Stadtwerken Jena-Pößneck errichtet, die bisher auch alleiniger Stifter ist. Stiftungszweck ist die Förderung von Projekten und Maßnahmen zur Primärenergieeinsparung, zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur rationellen Energieanwendung. Mittel- und langfristig will sich die Stiftung zu einem Kompetenzzentrum Energie und Klima für Thüringen entwickeln und in diesem Themenbereich Hilfestellungen für Gewerbe und Industrie, Kommunen, Planer, Berater und Architekten anbieten. Zur langfristigen Grundfinanzierung des Kompetenzzentrums wird ein Stiftungskapital in Höhe von 10 Millionen Euro angestrebt. Dazu sollen in den kommenden Jahren weitere Stifter gewonnen werden. Lieselotte-Klein-Stiftung Sophienstraße 21 10178 Berlin Telefon (030) 28 09 53 12 Fax (030) 28 09 53 13 lieselotteklein@t-online.de
mcc_188_56_v7_Rahmen_color_3_Pfad.FH10 Mon May 19 10:14:27 2008
Die Stiftung wurde Ende 2006 gegründet. Sie ist im Bereich Musik tätig und möchte begabten Musikern und interessanten Musikprojekten zum Durchbuch verhelfen. Sie vergibt Stipendien an begabte und bedürftige Musikstudenten, fördert neue Kompositionen sowie deren öffentliche Aufführung, unterstützt junge Musiker bei der Organisation öffentlicher Auftritte, hilft bei Finanzierungen musikerzieherischer Projekte. Im Jahre 2007 hat sich die Stiftung auf die Vergabe von Stipendien konzentriert. Im Jahre 2008 steht die Unterstützung eines größeren Projektes im Bereich zeitgenössischer Musik, das Konzerte und Workshops umfasst, im Vordergrund, wobei aber die Stipendienvergabe weiter betrieben wird. Die Auslobung von Preisen bei Musikwettbewerben dürfte in Zukunft ebenfalls ins Auge gefasst werden. Manfred Kurrle Naturschutzstiftung Allgäuer Hochalpen Wiesenweg 16 87538 Bolsterlang Telefon (08326) 363 20 info@naturschutz-allgaeuer-hochalpen.de www.naturschutz-allgaeuer-hochalpen.de Gegründet wurde die gemeinnützige Stiftung im Jahr 2006 von dem Unternehmer Manfred Kurrle. Zweck der Stiftung ist die Förderung des Naturschutzes, der Landschaftspflege sowie des heimischen Brauchtums im Gebiet der Allgäuer Hochalpen. Derzeitige Projekte der Stiftung sind eine zoologische Begleitstudie am Einödsberg in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe und dem LBV in Bayern e. V. – hier wird die Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt durch Fachleute dokumentiert.
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Weiteres Projekt ist der „Klima-Euro“ – in Zusammenarbeit mit den Bergbahnen Fellhorn/Kanzelwand und Nebelhorn wurde im Skiwinter 2007/08 der klimafreundliche Skispaß initiiert; Wintersportler haben die Möglichkeit, einen freiwilligen Obulus an die Umwelt zu leisten als Entschädigung für den bei Anund Abreise erfolgten CO_ Ausstoß. In Planung befindet sich ein Wald- und Wildlehrpfad mit umfassenden Informationen. Meister-Eckhart-Stiftung zur Förderung der Meister-Eckhart-Forschung c/o Prof. Dr. Georg Steer Stresemannstraße 13 97209 Veitshöchheim Telefon (0931) 924 28 Fax (0931) 95 09 84 g.steer@t-online.de www.meister-eckhart.org Die Meister-Eckhart-Stiftung, die im Jahr 2006 gegründet wurde, verfügt über ein geringes Grundstockvermögen und setzt auf Zustiftung und Spenden. Ihr Anliegen ist die Förderung der wissenschaftlichen Erforschung von Eckharts lateinischem und deutschem Werk (12 Bände), seiner Lehre und seiner Bedeutung
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für die Gegenwart. Vor allem junge Wissenschaftler und Frauen sollen von der Stiftung gefördert werden. Des Weiteren stehen im Fokus der Förderung: der Abschluss der großen kritischen Gesamtausgabe, begonnen 1934; die Unterstützung der wissenschaftlichen Arbeiten der Meister-Eckhart-Gesellschaft; die Förderung der Neuausgabe, konzipiert als wissenschaftliche Publikumsausgabe für das 21. Jahrhundert; die Erschließung von Eckharts frühem und beispiellosem Beitrag zum interreligiösen Gespräch von zukunftsweisender Wirkung. Ott-Goebel-Jugend-Stiftung c/o Brigitte Ott-Göbel Kammhaldenweg 10 70619 Stuttgart Telefon (0711) 42 56 97 Fax (0711) 674 96 62 admin@ott-goebel-jugend-stiftung.org www.ott-goebel-jugend-stiftung.org (ab 7/2008)
Die Ott-Goebel-Jugend-Stiftung wurde 2007 gegründet. Sie verfolgt das Ziel, die Erziehung, Ausbildung und Gesundheit junger Menschen – von Kindern bis Studenten – zu fördern. Dies kann über Zuwendungen an zum Beispiel Kindergärten, Jugendhäuser, Krankenhäuser, Schulen geschehen oder durch eigene Projekte, zum Beispiel der beruflichen Bildung, der Kultur sowie Förderstipendien. Die Stiftung arbeitet lokal in Stuttgart und international mit dem Schwerpunkt auf Osteuropa und Asien. Gemäß dem Grundsatz der Nachhaltigkeit, arbeitet sie mit kompetenten Partnern mittel- bis langfristig zusammen. Bewährte Ansätze werden weiter getragen, adaptiert und im Sinne von „best practice“ ausgeweitet. Ralf Besser Stiftung c/o Ralf Besser Upper Borg 147 28357 Bremen Telefon (0421) 27 58 40 mail@sinn-und-werte-stiftung.de Das Kunstwerk, die „Wertetrommel“, im Tagungshaus in Bremen ist zwei Meter hoch und die zentrale Metapher für die Idee der Stiftung: Steht eine Person, eine Firma zu ihren Werten, so strahlen sie aus, ohne viele Worte. Die Stiftung lebt vom aktiven Mitwirken. Sie bietet einen Rahmen, um Veranstaltungen zu entwerfen und durchzuführen, die den lebendigen Kontakt zur eigenen Sinn- und Werthaltung fördern. Sie möchte berühren, die Lust an eigener Verantwortung wecken und nachhaltig wirken.
Und sie vergibt regelmäßig einen Kunstpreis, der von der Ausschreibung, Bewertung bis zur Vergabe insgesamt als ein sinnlicher „Werte-Prozess“ gestaltet ist. Schomaker Dörpen Stiftung c/o Hermann Korte Waldstraße 64 26892 Dörpen Telefon (04963) 526 Fax (04963) 99 06 56 hermann.korte@gmx.de Die Schomaker Dörpen Stiftung wurde von der Unternehmerfamilie Wilhelm und Monika Schomaker, Dörpen, (Landkreis Emsland) zum 1. Januar 2000 errichtet. Zweck der Stiftung ist die Unterstützung gemeinnütziger und mildtätiger Zwecke. Die Stiftung hat den Zweck, bedürftigen Personen, insbesondere benachteiligten Jugendlichen, Körper- und Mehrfachbehinderten und kranken Mitbürgern zu helfen. Hilfen werden vorwiegend im regionalen Bereich ausgesprochen. Über die Vergabe von Stiftungsmitteln entscheidet der Vorstand (drei Personen), der ehrenamtlich tätig ist und die Geschäftsführung ebenfalls ehrenamtlich wahrnimmt. Weiterhin fungiert ein Beirat, dem drei Personen angehören. Staacken-Stiftung c/o Wolfgang Staacken und Christa Staacken Klanxbüller Straße 3 25899 Niebüll Telefon (04661) 85 11 Fax (04661) 85 11 w.staacken@aol.de
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Die Staacken-Stiftung wurde 2003 mit einem Stiftungskapital von 250.000 Euro gegründet. Es wurde ein Kindergartenneubau für zwei Gruppen mit Außenanlagen finanziert. Die Stiftung kann jährlich ca. 11.000 Euro verteilen. Die Stiftung unterstützt: » Therapeutisches Reiten und ganztägigen Unterricht entwicklungsverzögerter Kinder. » Ganztagsbetreuung von Kindern allein erziehender Mütter. » Extraerziehung verhaltensgestörter Problemkinder in der Schule. » Anschaffung von Spielgeräten zur körperlichen Ertüchtigung. » Unterstützung der „Eltern-Start-Hilfe“ die junge Eltern mit Erziehungsdefiziten berät. Leitmotiv ist es, den Niebüller Kindern eine möglichst frühzeitige Erziehung in dem Kindergarten und eine möglichst gute Bildung in den Schulen zu vermitteln, damit aus ihnen leistungsbereite und leistungsfähige Bürger werden, die ihr Leben eigenverantwortlich gestalten können. Stiftung „Geld und Währung“ DSZ – Deutsches Stiftungszentrum im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft Barkhovenallee 1 45239 Essen Telefon (0201) 840 11 51 Fax (0201) 840 12 55 ulrike.johanning@stifterverband.de www.stiftung-geld-und-waehrung.de Mit Wirkung vom 1. Januar 2002 wurde die Stiftung Geld und Währung als rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts errichtet. Ihr Sitz ist Frankfurt am Main.
Zweck der Stiftung ist, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Bedeutung sta-
bilen Geldes zu erhalten und zu fördern. Die Stiftung betreibt nicht unmittelbar selbst Forschung, sondern gewährt finanzielle Förderungen, insbesondere der wirtschafts- und rechtswissenschaftliche Grundlagenforschung auf dem Gebiet des Geld- und Währungswesens. Sie leistet damit einen Beitrag zur wissenschaftlichen Fundierung der Notenbankpolitik sowie auch makroökonomisch relevanter Regierungsvorhaben im Bereich der Banken und Finanzmärkte. Stiftung „Sag ja zum Kind, Darmstadt“ c/o Hildegard Strube Flachsbachweg 30 64285 Darmstadt Telefon (06151) 66 42 52 Fax (06151) 684 16 d.strube@tele2.de
Zweck der Stiftung ist die Hilfe und Unterstützung für junge Menschen aus Darmstadt und Umgebung, die durch Schwangerschaft oder die Geburt eines Kindes während der Schul- oder Berufsausbildung in materielle und/oder seelische Not geraten sind. Die Stiftung hat mit dem Kauf eines Hauses in Darmstadt die Voraussetzung geschaffen, eine Kinderkrippe einzurichten. Diese wird vom Verein „Sag ja zum Kind e. V.“ betrieben. Zurzeit werden 24 Kinder von den ersten Wochen an bis zum 3. Lebensjahr von vier hauptamtlichen Erzieherinnen und rund vierzig ehrenamtlichen Helferinnen tagsüber liebevoll betreut. Dank der finanziellen Unterstützung vieler Förderer und der Stiftung ist aus einer selbstlosen Idee eine feste Institution der Kinderbetreuung in Darmstadt geworden. Stiftung der Volksbank Braunschweig Wolfsburg Berliner Platz 2 38102 Braunschweig Telefon (0531) 700 54 91 Fax (0531) 700 57 07 info@stiftung-volksbank.de www.stiftung-volksbank.de Die Stiftung wurde von der Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg im Dezember 2005 gegründet und zählt mit einem derzeitigen Stiftungsvermögen von rund
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10,3 Millionen Euro zu einer der größten Volksbank-Stiftungen in Deutschland.
Die Schwerpunkte der Stiftung bilden die Bereiche soziale Verantwortung, Bildung und Kultur. In Zusammenarbeit mit Bürgern und gemeinnützigen Organisationen wird die finanzielle Hilfe in möglichst viele Lebensbereiche einfließen, nach dem Motto „Wir unterstützen Menschen, die helfen“. Das Fördergebiet ist das Geschäftsgebiet der Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg (die Städte Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter und den Landkreis Gifhorn umfassend). Auf folgenden Förderungsfeldern ist die Stiftung tätig: » Jugend- und Altenhilfe » Erziehung » Schul- und Berufsbildung » Sport » Kunst, Kultur und Denkmalschutz » Wissenschaft und Forschung » Umweltschutz und Naturschutz » Heimatpflege und Völkerverständigung. Stiftung DEUTSCHES AUSWANDERERHAUS Columbusstr. 65 27568 Bremerhaven Telefon (0471) 90 22 01 03 Fax (0471) 902 20 22 www.stiftung-dah.org
Die Stiftung DEUTSCHES AUSWANDERERHAUS initiiert, fördert und veranstaltet gemeinnützige Projekte. Damit will sie das Deutsche Auswandererhaus in die Lage versetzen, die Geschichte der Auswanderung in ihrer historischen und aktuellen Bedeutung für Deutschland, Europa, die Vereinigten Staaten von Amerika, wie die übrigen Aufnahmeländer umfassend zu erforschen und durch Ausstellungen und Publikationen einer breiten Öffentlichkeit im In- und Ausland zu vermitteln. Die Stiftung will darüber hinaus Projek-
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te und Publikationen, Tagungen und Sonderausstellungen des Deutschen Auswandererhauses fördern, die sich mit der Thematik des Hauses – die Migration des 19. und 20. Jahrhunderts und aktuelle Aspekte globaler Migrationsbewegungen – befassen. Stiftung Hamburg Maritim Australiastraße, Schuppen 50 B 20457 Hamburg Telefon (040) 78 10 48 48 Fax (040) 78 10 48 50 Braasch@stiftung-hamburg-maritim.de www.stiftung-hamburg-maritim.de
Historische Schiffe, Hafenanlagen und Arbeitsgeräte sind die Sachzeugen der maritimen Geschichte Hamburgs und der norddeutschen Küstenregion. Ziel der Stiftung Hamburg Maritim ist es, diese zu bewahren, zu restaurieren und öffentlich zugänglich zu machen. Hierfür mobilisiert sie ehrenamtliches Engagement, privates Kapital sowie Unterstützung aus Politik und Wirtschaft. Ein Wirkungsfeld der Stiftung ist die Restaurierung und der Betrieb von historischen Schiffen, die sie erwirbt und fachmännisch restaurieren lässt. Die Schiffe werden von Ehrenamtlichen in eigenständigen Vereinen gepflegt und betrieben. Die denkmalgerechte Instandsetzung der 50er Kaischuppen im Hamburger Freihafen und die Entwicklung eines umfassenden Hafen-Erlebnis-Museums sowie die Einrichtung eines Traditionsschiffhafens in der HafenCity sind weitere Wirkungsfelder. Stiftung Hospitalfonds Mosbach Bürgermeisteramt Hauptstraße 29 74821 Mosbach Telefon (06261) 822 73 Fax (06261) 822 96 paul.bley@mosbach.de Die Stiftung Hospitalfonds Mosbach geht zurück auf den Erwerb eines Gebäudes durch die Bürgerschaft im Jahre 1421 „für die elenden, armen Leute und Pilgrime, welches nun das Hospital genannt wird“. Die erste Stiftung zugunsten dieses Hospitals geschah im Jahre 1432 – weitere Stiftungen, Schenkungen und Erwerbun-
gen bis in das 19. Jahrhundert folgten. Der Zweck der Stiftung ist die freiwillige Unterstützung Hilfsbedürftiger und äl-
terer Menschen, insbesondere aus der Stadt Mosbach. Dies geschieht unter anderem durch den Bau (1984) und Betrieb des Altenzentrums „Pfalzgrafenstift“ inmitten der Mosbacher Altstadt. Die Stadt Mosbach verwaltet die Stiftung als Treuhandvermögen, Stiftungsorgane sind Gemeinderat und Oberbürgermeister. Stiftung Klingelknopf c/o Ingrid Heinsen Sievekingsallee 150b 22111 Hamburg Telefon (040) 65 99 24 62 Fax (040) 65 99 24 81 info@stiftung-klingelknopf.de www.stiftung-klingelknopf.de
Die Stiftung Klingelknopf, gegründet im Juli 2003, unterstützt Kinder und Jugendliche, die an Neurofibromatose (NF) erkrankt sind und Menschen, die sich um diese Betroffenen kümmern. Die Mittel kommen den Kindern, beziehungsweise deren Familien direkt zugute. Die junge Stiftung will innovative Hilfe leisten, unbürokratisch und schnell für die vielfach leidgeprüften Kinder und Jugendlichen da sein. Das Spektrum reicht vom Koffer für den Klinikaufenthalt, Fahrgeldzuschuss für die Chemotherapie, über Hilfsmittel für Sehbehinderte oder Farblesegeräte für Erblindete. Die Stiftung veranstaltet berufsorientierte Seminare, bietet Projekte an, wie Schreib- und Malwettbewerbe und ein Sorgentelefon für persönliche Gespräche 24 Stunden jeden Tag. Stiftung Landdrostei Pinneberg Haus der Barock und der Moderne Dingstätte 23 25421 Hamburg
Telefon (04101) 210 30 oder 12 Fax (04101) 21 03 18 info@landdrostei.de www.landdrostei.de
Aufgabe der Stiftung ist es, durch entsprechende Verwendung, des in Pinneberg gelegenen Barockgebäudes – die Drostei (erbaut 1765–67) – dem kulturellen Leben im Kreis Pinneberg einen repräsentativen Mittelpunkt zu geben. Als „Haus des Barock und der Moderne“ liegt der kulturelle Schwerpunkt bei den vier bis fünf pro Jahr wechselnden Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst – vorzugsweise Malerei, Grafik und Fotografie – sowie bei den Literaturveranstaltungen und den Konzerten mit Alter Musik (unter anderem den Barocktagen „Barocker Herbst“). Um die regionale Kunstszene weiter zu stärken, ist zudem der Aufbau einer eigenen Sammlung mit „Kunst aus dem Kreis Pinneberg“ geplant.
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Carmanstr. 48 53879 Euskirchen Tel.: 0 22 51 – 70 09 80 www.nexia.de katharina.krumpen@nexia.de NEXIA – ein Netzwerk von Fachleuten mit regionaler Verankerung und internationaler Orientierung. Ihr kompetenter Partner für die Verwaltung von (treuhänderischen) Stiftungen. Bundesweit für Sie im Verbund mit den NEXIA-Partnern tätig, damit Sie als Stifter Ihre Vorstellungen und Ziele für Ihre Stiftung optimal erfüllen können.
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Stiftung Lebenshilfe Freising Gartenstraße 57 85354 Freising Telefon (08161) 483 00 info@stiftung-lebenshilfe-fs.de
langjährigen Anstrengungen für den Bau einer griechischen Schule in München entscheidend voranbrachte und wesentlich dazu beitrug, dass die Regierung von Oberbayern und die Republik Griechenland die Vorschläge annahmen. Der Bau soll im Herbst 2008 beginnen.
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darüber hinaus die Bereiche Sport, Kunst und Kultur sowie Bildung und Erziehung.
Werte bewahren. Potenziale erschließen.
Stiftung Waldhaus Freiburg c/o Städtisches Forstamt Freiburg Günterstalstr. 71 79100 Freiburg i. Br. Telefon (0761) 2016214 stiftung@waldhaus-freiburg.de www.waldhaus-freiburg.de Die gemeinnützige Stiftung Lebenshilfe Freising (gegründet 2001) unterstützt Einrichtungen der Lebenshilfe Freising e. V. Der Verein setzt sich seit 1968 erfolgreich für Menschen mit geistiger Behinderung in der Region Freising ein. Menschen mit Behinderung sollen ein Leben lang begleitet und unterstützt werden, um ihnen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Aktuelle Schwerpunkte: » Schwerstbehinderte Menschen: Sie finden in unseren Wohnstätten eine Heimat. » Integrative Kindergärten: Kinder mit und ohne Behinderung werden gemeinsam betreut und gefördert. » Offene Behindertenarbeit: Freizeitund Weiterbildungsangebote für Menschen mit Behinderung. Stiftung Palladion c/o Dr. Konstantinos Karachalios Birkerstraße 14 80636 München Telefon (089) 23 99 52 54 Fax (089) 23 99 19 91 karachalios@stiftungpalladion.org www.stiftungpalladion.org
Die Stiftung Palladion wurde in München im Jahre 1995 durch eine Initiative der Griechischen Gemeinde München gegründet und ist die einzige von Griechen initiierte Stiftung im deutschsprachigen Raum. Palladion fördert die griechischen Schul- und Bildungseinrichtungen sowie die griechische Kunst und Kultur, mit Schwerpunkt auf den bildenden, schulischen, erzieherischen, religiösen und kulturellen Traditionen der Griechen in Bayern. Einen großen Erfolg sehen die Stifter darin, dass Palladion die
Die Stiftung Waldhaus Freiburg wurde 2005 gegründet. In ihrer Trägerschaft entsteht derzeit ein neues Bildungs- und Informationszentrum „WaldHaus Freiburg“ zu den Themen Wald und Nachhaltigkeit. Das „WaldHaus Freiburg“ soll den Menschen das Ökosystem Wald und seine multifunktionalen Leistungen und Wirkungen für die Gesellschaft näher bringen, für die Belange des Waldes sensibilisieren und Bewusstsein und Akzeptanz schaffen für eine nachhaltige Nutzung des Waldes. Das „WaldHaus Freiburg“ versteht sich dabei als ein Ort der Bildung und des Wissenstransfers, des Austauschs und der Information, des sinnlichen und praktischen Erlebens und Erfahrens, als ein kommunikativer Ort der Zusammenkunft für Jung und Alt. Das WaldHaus eröffnet im Oktober 2008. Werner Messmer-Stiftung c/o Dr. Jörg von Schwabe Körnerstraße 15 22301 Hamburg Telefon (040) 271037 Fax (040) 273848 RA@drvonschwabe.de Die Werner Messmer-Stiftung wurde von ihrem Namensgeber und Alleinvorstand im Jahr 1997 gegründet und mit einem Stiftungsstockvermögen von 2.000.000 DM ausgestattet. Resultierend aus den breit gefächerten Interessen des Stifters ist auch die gemeinnützige Förderung auf verschiedenste Lebensbereiche angelegt, wobei stets sowohl Jüngere als auch Ältere von den jährlich stattfindenden Ausschüttungen profitieren. Die Werner Messmer-Stiftung unterstützt satzungsgemäß Einrichtungen der Jugendhilfe und Altenpflege und fördert
Werden Sie Mitglied im Dachverband der deutschen Stiftungen.
Insbesondere liegt dem Stifter die Förderung verschiedenster Musikorchester – und hier auch wieder besonders die Jugendmusik – am Herzen, ebenso wie die Erhaltung des Kulturgutes in und um Radolfzell am Bodensee.
Nutzen Sie unsere starke Gemeinschaft für Ihren Stiftungsalltag.
Freunde des Stiftungswesens juristische Personen Bitzer Kühlmaschinenbau GmbH & Co. Holding KG Eschenbrünnlestraße 15 71065 Sindelfingen bossert-spiegelhalder@bitzer.de www.bitzer.de Buchanan Mezzanine GmbH Münchner Straße 15a 82319 Starnberg Telefon (08151) 959 66 37 Fax (08151) 959 66 60 j.hofacker@buchanan-ag.com www.buchanan-ag.de figeno deutsche Filmgenossenschaft eG Postfach 251119 69079 Heidelberg Telefon (06221) 725 37 02 Fax (06221) 725 37 02 ferreira@figeno.de www.figeno.de
Nutzen Sie unser Know-how unsere Kontakte unser Netzwerk unseren Einfluss unsere Medien unsere Archive Gern informieren wir Sie unverbindlich und ausführlich. Bundesverband Deutscher Stiftungen e. V. Haus Deutscher Stiftungen Pia Elisabeth Liehr Mauerstraße 93 | 10117 Berlin Telefon (030) 89 79 47-33 | Fax -11 Pia.Liehr@Stiftungen.org www.Stiftungen.org
Bundesverband Deutscher Stiftungen
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Gabler Werbeagentur GmbH Wasserburger Landstraße 264 81827 München Telefon (089) 43 73 83 11 Fax (089) 43 73 83 20 f.schnitzler@werbe-gabler.com www.werbe-gabler.de
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Gerne veröffentlichen wir an dieser Stelle Ihre Meinung zu dieser Zeitschrift, zur Arbeit des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen oder Ihre Ansichten zu Entwicklungen im Stiftungswesen. Sie erreichen uns direkt per Telefon unter (030) 89 79 47 -73 oder schriftlich: Janine. Maurer@Stiftungen.org Wir bitten um möglichst knappe Zuschriften; redaktionelle Kürzungen behalten wir uns vor.
Relaunch der StiftungsWelt zur Ausgabe 01-2008 „[...]ein großes Kompliment für die neue StiftungsWelt!“[...] Dr. Julia Dingwort-Nusseck | Ehrenmitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen
„[...]herzlichen Glückwunsch zur neuen StiftungsWelt. Der Schritt in die Welt der Farben ist Ihnen wirklich gut gelungen. Mir gefällt, dass es nicht zu schreiend bunt geworden ist. So wie es ist, kommt das Heft sehr stilvoll daher – das passt zu den Themen, der Stoßrichtung, dem Gesamt-
natürliche Personen Dr. Karin Urselmann Potsdamer Straße 27 12205 Berlin Telefon (030) 83 22 14 25 Fax (030) 83 22 14 26 karin@urselmann.de
Institut für Stiftungsrecht und das Recht der Non-Profit-Organisationen an der Bucerius Law School Jungiusstraße 6 20355 Hamburg Telefon (040) 30 70 62 70 Fax (040) 30 70 62 75 stiftungsrecht@law-school.de www.law-school.de
leserbriefe
Freunde des Stiftungswesens
Gabriele Lauermann Münchener Freiheit 16 80802 München g.lauermann@gmx.de
auftritt.[...]“ Frank Schulz | Stiftung HfG Ulm
„[...]Die neue Aufmachung finden wir sehr lebendig und ansprechend.[...]“ Dr. Peter Deubner | Dr. Peter Deubner-Stiftung, Köln
Auszeichnung des Bundesverbandes zum „Verband des Jahres 2008“ „[...]Es ist für mich als Vorsitzenden eine Freude, zu sehen, wie Sie sich in der Geschäftsstelle mit guter interner Zusammenarbeit engagieren und viele Dinge voranbringen. Vieles hat sich in den letzten Jahren verbessert: von der verbesserten Außenkommunikation auch mit guten neuen elektronischen und gedruckten Publikationen, verbesserten Veranstaltungsangeboten, verbessertem Mitgliederservice bis hin zu verbesserter Politikberatung und gereifter Finanzadministration.[...] Der Bundesverband kann sich sehen lassen und ist sichtbarer und angesehen; Ihr aller Einsatz ist dafür ganz wesentlich. Für die Stif-
tungslandschaft und damit für die Gesellschaft insgesamt sind die erreichten Fortschritte und Ergebnisse und die Stärke des Dachverbandes der Stiftungen sehr bedeutsam.[…] Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde | Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen
„[...]alle wissen es, aber trotzdem ist eine Bestätigung von außen noch viel besser: Sie haben mit der Geschäftsstelle den Verband in den letzten Jahren höchst erfolgreich weiterentwickelt und dafür schulden wir alle Ihnen und den Mitarbeitern großen Dank. Herzlichen Glückwunsch für die Auszeichnung und alles Gute weiterhin.[...]“ Prof. Dr. Rainer Hüttemann | Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen
„[...]Wilhelm Busch – mein Lieblingsautor – hat einmal gereimt: „Stets findet Überraschung statt, wo man sie nicht erwartet hat; doch dass dieselbe überall grad angenehm, ist nicht der Fall!“ Nun – Wilhelm Busch kannte den Bundesverband Deutscher Stiftungen nicht. Hätte er ihn
gekannt, hätte er sicher zugestimmt: Die Auszeichnung als „Verband des Jahres 2008“ ist bestimmt die allerangenehmste Überraschung für alle, die sich dem Verband verbunden fühlen! Ihnen und allen Ihren Mitarbeitern gratuliere ich von Herzen zu dieser ungewöhnlichen und in vollem Maße verdienten Ehrung![...]“ Dr. Julia Dingwort-Nusseck | Ehrenmitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen
„[...]Ich bin sehr stolz, im Beirat dieses Verbandes zu sein! Ich weiß, wie viel Arbeit es alle dort Tätigen kostet, um täglich die guten Ergebnisse in Mitgliederakquisition, Beratung, LobbyArbeit, Veranstaltungen und vieles mehr so erfolgreich auf die Beine zu stellen. Ganz herzlichen Glückwunsch dem ganzen Team[...]für diese herausragende Auszeichnung, die Sie alle verdient haben![...]“ Annabel von Klenck | Beiratsmitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen
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In eigener Sache Die StiftungsWelt Das Magazin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, die StiftungsWelt, ist das einzige deutschsprachige Magazin im Dritten Sektor, das sich ausschließlich dem Stiftungswesen widmet. Mit vier Ausgaben im Jahr in einer Auflage von etwa 5.000 Exemplaren bietet es auf rund 60 Seiten Informationen rund um das Stiftungswesen – mit Interviews, Porträts, Kommentaren, Kurzmeldungen und Praxistipps, mit Hinweisen auf Veranstaltungen, Publikationen und Aktuellem zum Gemeinnützigkeits- und Stiftungsrecht. Ein Schwerpunktkapitel in jeder Ausgabe widmet sich wechselnden Themen aus der Stiftungsarbeit oder dem Stiftungsmanagement, das Fachleute aus Stiftungen, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft beleuchten. Das Magazin richtet sich an die Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, an Entscheider und Führungskräfte in Stiftungen, Stifter und Stiftungsberater sowie Multiplikatoren aus Politik und Gesellschaft.
Abonnenment Die StiftungsWelt ist seit ihrem über 10-jährigen Bestehen den Mitgliedern des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen vorbehalten und ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Aufgrund der großen Nachfrage von Nichtmitgliedern wird ab Juni 2008 erstmals ein Abonnement eingeführt. Bei Interesse senden wir Ihnen gern ein Probeheft sowie weitere Informationen über das Abonnement. Rufen Sie einfach in der Redaktion an, oder schreiben Sie an: Janine Maurer, Telefon (030) 89 79 47 -73, Janine.Maurer@ Stiftungen.org
Anzeigen in der StiftungsWelt Die Auflage des Magazins liegt in der Regel bei 5.000 Exemplaren. Jedes Heft wird von durchschnittlich drei Personen gelesen. Dies war das Ergebnis einer Leserumfrage im Jahr 2006. Wollen auch Sie mit einer Anzeige diese Zielgruppe der Stiftungsinteressierten erreichen? Möchten Sie dem Versand des Magazins eine Beilage zufügen? Wir bieten Ihnen farbige Anzeigen in vielen Formaten und Preisen und gewähren attraktive Rabatte auf Anzeigenserien. Wenden Sie sich gerne bei allen Fragen zum Thema Anzeigen an: Benita von Behr, Telefon (030) 89 79 47 -76, Benita.v.Behr@Stiftungen.org. Die Mediadaten zum Download: www.Stiftungen.org.
Impressum StiftungsWelt. Das Magazin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen
Vorschau StiftungsWelt 03-2008: Hochschule und Forschung Die Hochschulen befinden sich europaweit im Umbruch. Die zunehmende Unabhängigkeit vom Staat bringt Wettbewerb und neue Kooperationsformen hervor. Stiftungen spielen dabei eine entscheidende Rolle. In der Septemberausgabe werden wir Ihnen einen tiefen Einblick in den aktuellen Veränderungsprozess geben. Die Ausgabe wird Mitte September vorliegen.
Herausgeber: Bundesverband Deutscher Stiftungen e. V. Haus Deutscher Stiftungen Mauerstraße 93 | 10117 Berlin Telefon (030) 89 79 47 -0 | Fax -11 Post@Stiftungen.org · www.Stiftungen.org www.Stiftungsverlag.de V.i.S.d.P.: Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär Chefredaktion: Janine Maurer Janine.Maurer@Stiftungen.org Redaktionsvolontariat: Anna Lissel Autoren des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen: Lis: Anna Lissel, Me: Karolina Merai, Meu: Julia Meuter, ST: Simone Thaler Bildredaktion: Janine Maurer Fotonachweis: Titelbild sowie alle Illustrationen auf den Seiten 10 bis 31: Renate Stadler (siehe auch ausführlich auf Seite 31). S. 8: Andreas Lang, S. 12: Frank Nürnberger. S. 55: Astis Krause, S. 68: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, Hannover, S 77: pixelio.de/Talukder. Verlag: Bundesverband Deutscher Stiftungen Erscheinungsweise: 4 x jährlich Auflage dieser Ausgabe: 17.000 Ex. Gestaltung, Satz: www.pacificografik.de Etienne Girardet, Vera Eizenhöfer Verbandsdesign-Manual: Werk 3 Druck: Oktoberdruck | 10245 Berlin Gedruckt auf Munken Pure (FSC Mixed Sources Zertifikat). Sowohl der PapierLieferant „arctic paper“ als auch Oktoberdruck bemühen sich darum, die hohen Umweltbelastungen des Druckvorgangs weitestmöglich zu reduzieren und haben das anspruchsvolle EMAS-Zertifikat erhalten. Bezugsbedingungen: Den Mitgliedern des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen wird die „StiftungsWelt“ im Rahmen der Mitgliedschaft ohne besondere Bezugsgebühr zugestellt. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Verfasser, nicht unbedingt die des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen wieder. Der auszugsweise oder vollständige Nachdruck der in der „StiftungsWelt“ veröffentlichten Beiträge ist mit Quellenangaben und Übersendung von zwei Belegexemplaren gestattet. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 1. Juli 2008 ISSN 1437-935X
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StiftungsWelt 02-2008
Kulinarisches Alles was auf der Zunge zergeht: Stiftungen widmen sich auf sehr unterschiedliche Weise den kulinarischen Freuden. An diesem Ort stellen wir Ihnen laufend Ausschnitte aus der Vielzahl kulinarischer Projekte vor. Lassen Sie sich überraschen.
Gut essen und Gutes tun » » » Demenz ist eine der häufigsten und schwerwiegendsten Krankheiten im Alter. In Deutschland leiden mehr als eine Million Menschen darunter – Tendenz steigend. Eine unangenehme Frage, die wir gerne umgehen, ist: Könnte ich jeden Monat um die 4.000 Euro für meine Pflege bezahlen? Das können natürlich nur wenige. So viel kostet es aber, wenn ein Angehöriger von einem deutschen Pflegedienst komplett versorgt werden muss. Fast immer führt eine langjährige Intensivpflege geradewegs in die Altersarmut. Durch eine schwere Demenzerkrankung in der Familie hat der Stifter Stefan Roggenkamp diese Problematik kennen gelernt. Seine Erfahrungen motivierten ihn zur Gründung der Deutschen Demenz Stiftung – Vergissmeinnicht, mit der er Demenzkranke unterstützen möchte. „Statistisch gesehen wird jeder vierte Deutsche im Alter an einer Form der Demenz erkranken. Das Thema Demenz geht uns alle an, denn das Recht auf ein menschenwürdiges Leben besteht auch im Pflegefall weiter“, ist Stefan Roggenkamp überzeugt.
Mehr Infos www.deutsche-demenzstiftung.de oder Telefon (05241) 40 00 -197
Der Deutschen Demenz Stiftung – Vergissmeinnicht wurde mit der vom Stifter gegründeten Roggenkamp Organics AG ein Unternehmen zur Seite gestellt, das die Stiftung langfristig und kontinuierlich mit finanziellen Mitteln unterstützt. Die Roggenkamp Organics AG zeichnet sich dadurch aus, dass sie in unternehmerischer Weise agiert, dabei aber nicht alleine die Maximierung von von Kapitalwerten, sondern zusätzlich einen gesellschaftlichen Gewinn anstrebt. Unter dem Motto „Gutes Essen – Gute Taten“ produziert und vertreibt die Roggenkamp Organics AG hochwertige Bio-Lebensmittel mit einem „wertigen“ Unternehmenskonzept. Für die Produkte konnten Spitzenköche gewonnen werden, wie die vielfach ausgezeichneten Küchenchefs Thomas Bühner und Achim Schwekendiek. Roggenkamp Organics bietet Gourmet-Produkte in Bio-Qualität an und unterstreicht so, dass kulinarischer Genuss und Bio kein Widerspruch sind. « « « STefan Roggenkamp | Vorstandsvorsitzender, Deutsche Demenz Stiftung, Gütersloh
¢ Stefan Roggenkamp ® Produkte der Roggenkamp Organics, die die Deutsche Demenz Stiftung langfristig unterstützt.
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Professionelle Lösungen für Stifter Eine treuhänderische Stiftung verbindet den individuellen Stiftungszweck mit institutioneller Sicherheit. Als verlässlicher und kompetenter Stiftungsträger gewährleistet die Deutsche StiftungsTrust die professionelle Beratung und Betreuung treuhänderischer Stiftungen, die gemeinnützige und mildtätige Zwecke finanziell fördern. Unsere Erfahrung im Stiftungswesen ergänzen wir um die fachliche Kompetenz und das internationale Netzwerk der Deutsche Bank Gruppe. Mit der über 130-jährigen Stiftungstradition der Deutsche Bank AG stehen wir dabei für die kontinuierliche Verwirklichung Ihrer Stiftungsziele ein. Dürfen wir auch Sie bei Ihrem Stiftungsvorhaben begleiten?
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