StiftungsWelt 2008-01

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»Wir benötigen eine grundlegende Transformation unseres globalen Wirtschaftslebens.« H. J. Schellnhuber im Interview

StiftungsWelt das magazin des bundesverbandes

deutscher stiftungen

01-2008 ISSN 1863-138X Schutzgebühr 15,90 €

» Klaus Töpfer zu wirtschaftlicher Entwicklung und Energieversorgung » Rekord: 1.134 neue Stiftungen im Jahr 2007

Klimawandel

Energieeffizienz und Frieden für eine lebenswerte Zukunft

» Ab sofort in vier Teilen: Evaluation Ihrer Stiftungsarbeit


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Liebe Leserinnen und Leser,

Editorial „Das Leben ist sich wandeln…“ soll Literaturnobelpreisträger Henri Bergson gesagt haben. Damit ist noch nicht gesagt, ob Wandel nun eine Entwicklung zum Positiven oder zum Negativen ist. Im vor Ihnen liegenden Fall der StiftungsWelt urteilen Sie selbst: Nach gut 10 Jahren haben wir uns entschlossen, das Magazin in Farbe herauszubringen und Ihnen noch mehr direkt umsetzbaren Nutzen für Ihre tägliche Stiftungsarbeit zu bieten. Praktisches und mit Bezug zum leiblichen Wohl unserer Leser finden Sie auf der letzten Seite ab jetzt immer in „Kulinarisches“. In dieser Ausgabe stellt die „Sarah Wiener Stiftung für gesunde Kinder und was Vernünftiges zu essen“ ein Rezept zum Nachkochen für die Kleinen vor. Neu ist außerdem die Rubrik „Nachgefragt“ in der Heftmitte, wo wir Menschen aus dem Stiftungswesen vorstellen und schließlich richten wir den Blick im „Panorama“ auf UnterStiftungen können haltsames und Ausgefallenes aus dem Stiftungssektor. selbst zum KlimaWas die Veränderungen des Klimas durch die zunehmenschutz beitragen.  de CO2-Belastung angeht, ist dieser Wandel eindeutig negativ. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe beleuchtet diesen Themenkomplex von vielen Seiten: Klaus Töpfer beschreibt in seinem Text „Das magische Dreieck der Energiepolitik“, dass es gelingen muss, wirtschaftliche Entwicklung und Klimaschutz miteinander in Einklang zu bringen. Was Stiftungen selbst durch ihr Handeln im Alltag zum Klimaschutz beitragen können, beschreibt Dr. Manuel Schneider in seinem Artikel „Leitbild: Klimaneutrale Stiftung“. Bei all dem Wandel steht die Arbeit des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen in diesem Jahr aber auch unter dem Stern der Tradition. Der Verband feiert unter anderem mit einem Fotowettbewerb (s. Seite 60) und dem StiftungsTag in München sein 60-jähriges Bestehen. Außerdem stehen das Großprojekt „Verzeichnis Deutscher Stiftungen“ und der neue „StiftungsReport“ kurz vor der Veröffentlichung. Auch wenn sich im Leben vieles wandelt, einiges bleibt doch bestehen und so hoffen wir, dass Sie gemeinsam mit uns Bewährtes fortsetzen und neue Wege beschreiten. Eine entdeckungsreiche Leküre wünscht Ihnen Ihr

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Hans Fleisch

Dr. Hans Fleisch Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen



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inhalt 01-2008

schwerpunkt: KLimawandel 10______Das magische Dreieck der Energiepolitik Wirtschaftliche Entwicklung und Energieversorgung >>> Klaus Töpfer 14______Schneller, weiter, weniger Kampagne für den Klimaschutz >>> Katja Cherouny 16______Leitbild „klimaneutrale Stiftung“ Tipps zur Integration von Klimaschutz in die Stiftungsarbeit >>> Manuel Schneider 18______Klima im Fokus Aufklärung durch Umweltkommunikation >>> Lutz Spandau 20_ _____Bewusstsein schaffen Lobbyarbeit für Ressourcenproduktivität >>> B. Stephan Baldin 22_ _____Das Interview: Professor Hans Joachim Schnellnhuber 24_ _____Ideenwettbewerb zum Klimaschutz Ökonomie und Ökologie in der Energiewirtschaft >>> Matthias Stüwe 26_ _____Beziehungsgefüge und Artenvielfalt Artenverschiebung im Niedersächsischen Wattenmeer >>> Peter Südbeck u. a. 28_ _____Service: Literatur, Links im Internet und Infos zum Schwerpunktthema titelbild Das Titelbild stammt aus dem Zyklus „Die Klimamaschine. Surviving the Suburb“ von Ton Matton. Mehr Infos: Seite 29.


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Diese Anzeige dient lediglich der Information und stellt keinen Anlagerat dar. Zeichnungen von Anteilen werden nur auf Grundlage des aktuellen Verkaufsprospektes angenommen. Der Wert der Anteile sowie die Erträge hieraus können sowohl steigen als auch fallen, und es ist möglich, dass der Anleger den ursprünglich angelegten Betrag nicht zurückerhält. Verkaufsprospekte und Rechenschaftsberichte sind als Druckstücke kostenlos erhältlich bei: Invesco Kapitalanlagegesellschaft mbH, Bleichstrasse 60-62, 60313 Frankfurt. Herausgegeben in Deutschland von Invesco Kapitalanlagegesellschaft mbH, beaufsichtigt von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Stand: 31.1.2008, wenn nicht anders angegeben.


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60 » » » fotowettbewerb

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55 » » » 1o jahre für die jugendhilfe

59 » » » Bürgerstiftungen beim bundespräsidenten

stiftungen Stiftungsrecht

30_ _____Aktuelle Verfügungen und Urteile 32_ _____Erben und Steuern

Politik und Recht

35_ _____Private-Equity

Management und Beratung

36_ _____Initiative Stiftung – Eine Idee verwirklichen! 37_ _____Tipps für gute Jahresberichte 38_ _____Evaluation von Stiftungshandeln

Forschung

40_ _____Führungskräfte in Stiftungen – die Vergütung

Trends und Initiativen

43_ _____Rekord: 1.134 neue Stiftungen im Jahr 2007 44_ _____Social Franchise

Buchmarkt

47_ _____Verlag Deutscher Stiftungen 48_ _____Besprechungen 51_ _____Aktuelle Literatur

Neuigkeiten

53_ _____Neuerrichtungen 54_ _____Personalia 55_ _____Jubiläen 55_ _____Preisausschreibungen 56_ _____Preisverleihungen 58_ _____Spenden/Zustiftungen 58_ _____Mosaik blickpunkte 8_ ______Panorama 39_ _____Nachgefragt: Antje Becker 41_ _____Wirtschaftslexikon 42_ _____Die Unternehmenspartner des Bundesverbandes 68_ _____Kulinarisches

interna 61 ______Neue Mitglieder 67_ _____In eigener Sache 67_ _____Impressum

dokumentation D2______Oberstdorfer Erklärung


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Panorama presseschau Liechtensteiner Stiftungen

Was die Medien im Zusammenhang mit der Steuerhinterziehung in Liechtenstein berichteten:

„Die Liechtensteiner Stiftungen haben den Namen Stiftung nicht verdient“, sagt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, Dr. Ulrich Bopp. Für ihn sind das „Scheinstiftungen“. „ Anstiftung zum ganz legalen stiften“ Westdeutsche Allgemeine WAZ | 23. Februar 2008

Gemeinnützige Stiftungen bieten eine Möglichkeit, der Gesellschaft etwas zurück zu geben und über den eigenen Tod hinaus als wichtig erkannte Ziele zu unterstützen. Sie sind weder Steuerspar- noch Steuerumgehungsmodelle, ihre Gründung verdient vielmehr Respekt und Anerkennung. gastkommentar von nikolaus turner Fürstenfeldbrucker Tagblatt | 25. Februar 2008

Was sind denn 1.000 Tatverdächtige im Vergleich zu fast 800.000 Millionären, die wir in Deutschland haben? Das ist ja das, was ich als unerträglich empfinde: Alle Reichen werden nun in einen Topf geschmissen! „interview: thomas druyen über reichtum“ Süddeutsche Zeitung | 23./24. Februar 2008

Seit 2001 denken die Liechtensteiner über eine Reform nach, erst jetzt liegt ein Vorschlag der Regierung auf dem Tisch. Der entscheidende Punkt, die Möglichkeit einer anonymen Stiftung, erfährt allerdings keine Änderung – ein Sieg der Treuhandlobby, wie der Rechtsanwalt und Stiftungsexperte Harald Bösch moniert. „der datenklau regt in vaduz fast alle auf“ Frankfurter Allgemeine Zeitung | 22. Februar 2008

Ausgezeichnet

Dr. Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender des Familienunternehmens Otto, wird vom Bundesverband Deutscher Stiftungen mit der „Medaille für Verdienste um das Stiftungswesen“ ausgezeichnet. Bundespräsident Horst Köhler wird dem Stifter die Medaille am 27. Juni im Rahmen des Deutschen StiftungsTages überreichen. „Michael Otto wird für sein außerordentliches stifterisches Engagement als Unternehmer und Privatperson geehrt“, so der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes, Dr.

Fritz Brickwedde, zu der Entscheidung der Jury. Der erfolgreiche Unternehmer Otto hat zwei Stiftungen errichtet, 1993 die Michael Otto Stiftung für Umweltschutz, 2005 die Aid by Trade Foundation. Die Michael Otto Stiftung für Umweltschutz macht anstifter sich in Deutschland, Europa und Zentralasien für Naturschutzprojekte stark. Die Aid by Trade Foundation möchte mit dem Projekt „Cotton made in Africa“ einen Beitrag zur Armutsbekämpfung und zum Umweltschutz in Entwicklungsländern leisten. Für die Stiftung Elbphilharmonie in seiner Heimatstadt Hamburg spendete Otto zehn Millionen Euro. Als Geschäftsmann baute er die Firma Otto zu einem global erfolgreichen Versandhaus aus. Gesellschaftliche Verantwortung ist auch für den Betrieb kennzeichnend; bereits 1986 wurde Umweltschutz zu einem Unternehmensziel erklärt. Unternehmen sind nach Überzeugung des Mäzens nur dann solide für die Zukunft aufgestellt, wenn sie ökonomisch erfolgreich agieren und zugleich gesellschaftspolitisch verantwortungsbewusst handeln.

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Denn wir haben es bei bürgerschaftlich Engagierten mit bescheidenen und ziemlich stillen Helden des Alltags zu tun, und ich scheue mich nach vielen Begegnungen und Erfahrungen mit ihnen nicht, sie Helden zu nennen, die wahren Vorbilder unserer Zeit. Denn diese Menschen investieren viel Zeit, viel Nervenkraft und auch Geld in den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück bei einer Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, 5. März 2008


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Einsatz für die Falter

Schmetterlinge sind wegen ihrer Farbenpracht, Flugkunst und Wandlungsfähigkeit faszinierend und sehr schön anzusehen. Damit der Anblick von Schmetterlingen nicht zu einer Seltenheit wird, will die eher AUSGEFALLEN kleine, 2007 in Blieskastel errichtete Udo Gerhardt Schmetterlingsstiftung – Stiftung zur Förderung von Schmetterlingen im Biosphärenreservat Bliesgau den Lebensraum von Schmetterlingen schützen und erhalten. Das Biosphärenreservat im Saarland bietet wegen der Auen, Wälder und Täler einen hochwertigen Lebensraum für eine Vielzahl von Schmetterlingen. Bedrohte Arten, wie zum Beispiel der Goldene Scheckenfalter (Foto), der Große Feuerfalter und der Kleine Schillerfalter haben hier ihr Zuhause. „Schmetterlinge sind durch die Land- und Forstwirtschaft und durch die Bebauung von Naturflächen bedroht. Ich möchte dazu beitragen, das Kleinod Schmetterling, mit der so in Deutschland einmaligen Stiftung, zu schützen und auf die Bedrohung aufmerksam machen“, sagt der Stifter Udo Gerhardt.

350 000 000 Der Kapitalstock der Exzellenz Stiftung zur Förderung der Max-PlanckGesellschaft beträgt kurz nach ihrer Gründung im Jahr 2006 bereits 350 Millionen Euro. Der bedeutendste Einzelbetrag in Höhe von 340 Millionen Euro wurde der Stiftung von einem ostwestfälischen Unternehmer per Testament vermacht und soll in Form einer Treuhandstiftung die Arbeit der Stiftung unterstützen. Das

Konzept, private Mäzene für die Förderung der Grundlagenforschung zu gewinnen, geht anscheinend auf. In den USA hat zum Beispiel Warren Buffett mit Spenden in zweistelliger Milliardenhöhe Maßstäbe geschaffen. Über 30 Milliarden Dollar kamen der Bill & Melinda Gates Foundation zugute. Die Stiftungsgründer der Exzellenz Stiftung hoffen weiterhin auf amerikanische Verhältnisse.

» » » Die Initiative STIFTERLAND BAYERN startet mit einem feierlichen Festakt am 27. März 2008 in der Allerheiligen-Hofkirche in München. Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein überreicht Prof. Dr. h.c. Roland Berger die Gründungsurkunde für seine Stiftung und zeichnet die Jungstifter Nathalie Todenhöfer und Philipp Lahm ticker mit der PHILAN TROPHY 2008 aus. » » » Dr. Bernhard Lorentz ist seit dem 1. März 2008 neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator, Essen. Zuvor war er unter anderem Geschäftsführer der Vodafone Stiftung gGmbH, Düsseldorf. » » » Die Stiftung Gute-Tat.de wurde am 8. Februar 2008 mit dem Feri Stiftungspreis ausgezeichnet. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wurde vom Bundesminister des Inneren, Wolfgang Schäuble, überreicht. » » » Volker Härtig ist seit Mitte Februar 2008 neuer Geschäftsführer der Stiftung Denkmalschutz, Berlin. Sein Vorgänger, Helmut Engel, wechselt in den Stiftungsvorstand. » » » Der bisherige Leiter Marketing und Kommunikation der Stiftung museum kunst palast, Düsseldorf, Bert Antonius Kaufmann (42), ist seit dem 15. Februar 2008 neuer Geschäftsführer des Museum Frieder Burda in Baden-Baden. » » » Zum vierten Mal veranstaltet das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) vom 19. bis 28. September 2008 die Woche des bürgerschaftlichen Engagements. Den Flyer und weitere Informationen gibt es jetzt im Internet unter: www. engagement-macht-stark.de » » » Dr. Jörg Dräger (40), Hamburger Senator für Wissenschaft und Forschung (parteilos), wird neues Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh. Dort verantwortet er ab dem 1. Juli 2008 die Programme im Bereich Bildung und übernimmt die Geschäftsführung des gemeinnützigen Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). » » » Neu erschienen – Prof. Dr. Rainer Hüttemann: Gemeinnützigkeitsund Spendenrecht. Verlag Dr. Otto Schmidt, Köln 2008 (Rezension folgt in StiftungsWelt 02-2008). « « «


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StiftungsWelt 01-2008 » » » schwerpunkt: Klimawandel

Das magische Dreieck der Energiepolitik Wirtschaftliche Entwicklung und Energieversorgung

von Prof. Dr. Klaus Töpfer » » » Der Klimawandel findet in einer zutiefst ungleichgewichtigen Welt statt. Mohammad Yunus, dieser großartige Pionier der Idee, mit Kleinkrediten eine eigenständige Entwicklung der ärmsten Bevölkerungsschichten in den Entwicklungsländern zu ermöglichen, hat dies in seiner Dankesrede anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises auf den Punkt formuliert:

„World‘s income distribution gives a very telling story. Ninety four percent of the world income goes to 40 percent of the population while sixty percent of people live on only 6 percent of world income. Half of the world population lives on two dollars a day. Over one billion people live on less than a dollar a day. This is no formula for peace.“ Die ökonomischen Ungleichgewichte dieser Welt haben sowohl zwischen den einzelnen Nationen und Regionen als auch innerhalb der Gesellschaften weiter zugenommen. Das „Recht auf Entwicklung“, 1992 in Rio de Janeiro noch ein entscheidendes Prinzip der Rio Principles, ist eine wesentliche Aufgabe zur Bewahrung des Friedens in dieser globalisierten Welt. Damit ergibt sich eine doppelte Herausforderung: Die Destabilisierung des Klimas, vornehmlich durch die massenhafte und weiter steigende Emission von CO2 und Methan, muss mit allen Kräf-

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a a m in li h K ac m

t a a e m in lich Ka m

t a a e m in i l h K ac m

ten in möglichst kurzer Zeit gestoppt werden. Ein Anstieg des Weltklimas über zwei Grad Celsius hinaus würde die Instabilität und die Gefahr unfriedlicher Entwicklungen mit rund 8,5 Milliarden Menschen drastisch erhöhen. Gleichzeitig muss für die Ärmsten der Armen, die Yunus angesprochen hat, wirtschaftliche Entwicklung gewährleistet werden. Wirtschaftliche Entwicklung ist stets mit der Verfügbarkeit von Energie verbunden gewesen. Eine Abschwächung der drastischen Entwicklungsunterschiede durch erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklungsprozesse für die „Dritte-Welt“-Länder macht daher in besonderer Weise Konzepte zur sicheren, preiswerten und umweltverträglichen Energieversorgung erforderlich.

Das magische Dreieck der Energiepolitik besteht aus der Wettbewerbsfähigkeit der Energieversorgung, der Versorgungssicherheit mit Energie und der sozial und ökologisch verantwortbaren Energieversorgung. Es steht somit als unersetzlicher Baustein in jedem Konzeptionsplan für nachhaltige Entwicklung und damit als Bedingung für eine friedliche Welt. Allein die Verfügbarkeit fossiler Energien macht sehr deutlich, dass eine globale wirtschaftliche Entwicklung zur Überwindung von Armut nicht allein und


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StiftungsWelt 01-2008 » » » schwerpunkt: Klimawandel

in der Zukunft immer weniger auf Kohle, Mineralöl und Gas aufgebaut werden kann. Die Preisentwicklungen dieser fossilen Energieträger mit dem besonders symbolträchtigen Preis von nunmehr über 100 Dollar pro Barrel Öl belegen dies bereits gegenwärtig. Dies gilt auch für die Versorgungssicherheit. Sehr schnell können weitere Spannungen und kriegerische Konflikte bei der Sicherung der Energieversorgung besonders auch in politisch instabilen Regionen auftreten. Eine umfassende – geradezu revolutionäre – Veränderung der Energieversorgungsstruktur einerseits und der Energieeffizienz andererseits ist daher für die dringlich erforderliche Überwindung von Armut unumgänglich. Die gleiche Dringlichkeit erhält diese Zielsetzung aus dem Kampf gegen den Klimawandel. Diese kurze Analyse führt zu dem Ergebnis, dass die Entwicklung neuer, erneuerbarer und nicht kohlenstoffhaltiger Energien wirtschaftlich und ökologisch eine der weitreichendsten Herausforderungen für technologisch führende Länder ist. Für die Bundesrepublik Deutschland ist es daher kein Aktionismus oder emotionaler Overkill, wenn umfassende Fördermöglichkeiten für wissenschaftliche Energieforschung und Fördermechanismen für die Nutzung erneuerbarer Energien beschlossen werden. Die Tatsache, dass über das Erneuerbare Energiegesetz (EEG) der Netzzugang von Windenergie zu attraktiven Preisen sichergestellt wurde, hat dazu geführt, dass sich die deutsche Windenergiebranche in Wissenschaft, Technik und Produktion weltweit eine führende Stellung erarbeitet hat. Über 70 Prozent der Wertschöpfung dieses Sektors gehen bereits in den Export und schaffen anspruchsvolle Arbeitsplätze in einer großen Bandbreite. Gleiche Entwicklungen müssen für die Solarenergie und die Geothermie, die Wärmepumpe, und in sinnvoller Weise auch bei Biomasse ermöglicht werden. Technologische Chancen aus dem dramatischen Zwang zur Bekämpfung des Klimawandels ergeben sich auch bei der Nutzung der Energie, bei der Veränderung der Energieeffizienz. Investitionen in die bestehende Gebäudesubstanz und in Neubauten zur Energieeinsparung ermöglichen technologische Sprünge, die über die Energiekostenreduzierung einen sehr guten Return on Investment gewährleisten. Neue Fassadenelemente mit solarer High Tech, eine Optimierung der Architektur, die Dezentralisierung der Energieerzeugung, die das Ernten von vergleichswei-

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se geringen Energiemengen aus Abwasser und Abfall, aus Biomasse und Fernwärme möglich macht – alles Konzepte und technologische Lösungen, die in der globalisierten Welt dringend benötigt werden – für wirtschaftliche Stabilität und erfolgreiche Klimapolitik. So wird sich die Volkswirtschaft besondere wettbewerbliche Vorteile erarbeiten können, die am schnellsten eine signifikante Verminderung der Kohlenstoffhaltigkeit der Energieversorgung realisiert. So stimuliert der Klimawandel technologische Änderungen, denen sich die Weltgemeinschaft insgesamt und die hoch entwickelten Länder im Besonderen auf jeden Fall stellen müssen. « « «

Prof. Dr. Klaus Töpfer  war von 1987 bis 1994 Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Von 1998 bis 2006 war Töpfer unter anderem als Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen tätig. Mit seiner Familie hat er die „Stiftung für Umwelt gegen Armut“ gegründet. 2002 wurde Töpfer der Deutsche Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) verliehen.


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Schneller, weiter, weniger Kampagne für den Klimaschutz

von Katja Cherouny

Schneller, weiter, weniger – mit Hochdruck und weitreichender als andere Staaten will Deutschland seine Klimaziele erreichen und mit deutlich weniger Treibhausgasen gegenüber 1990 auskommen: 14 Gesetze und Verordnungen wurden aktuell beschlossen, um den Ausstoß von Kohlendioxid um 40 Prozent bis 2020 zu verringern. Im Fokus stehen dabei auch energetische Gebäudesanierungen. » » » Für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) aus Osnabrück spielt Klimaschutz seit Beginn ihrer Fördertätigkeit 1991 eine große Rolle. Die DBU hat ihr Engagement nochmals intensiviert und im vergangenen Jahr das bundesweite Informations- und Beratungsprogramm „Haus sanieren – profitieren!“ ins Leben gerufen. Mit der Kampagne will die DBU verstärkt Hausbesitzer motivieren, ihre Immobilien energetisch zu sanieren. Sie greift gleich zwei Schwerpunkte der „ökologischen Industriepolitik“ auf: Sie fördert Energieeffizienz und erneuerbare Energien in privaten Haushalten. Indem Eigentümer Dächer und Wände zusätzlich dämmen, Fenster austauschen und ihre Heizung eventuell mit einer Solaranlage erneuern, verbrauchen sie weniger Energie und schonen das Klima. Das Einsparpotenzial im Gebäudebestand ist riesig: Es gibt etwa zwölf Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser, die vor 1984 und damit vor der ersten Novellierung der Wärmeschutzverordnung gebaut wurden. Viele der Gebäude sind sanierungsbedürftig. Nach Aussagen des

Bundeswirtschaftsministeriums verbrauchen private Haushalte in Deutschland zurzeit noch mehr Energie als die Industrie. Die bundesweite DBU-Initiative will das ändern und zeigen, dass Ökonomie und Ökologie miteinander vereinbar sind: Über kostenlose EnergieChecks von geschulten Handwerkern sollen in den kommenden Jahren mindestens 50.000 Sanierungsmaßnahmen mit Investitionen von einer Milliarde Euro angeschoben und mindestens 135.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Die Stiftung hat mit ihrer Förderung in Umwelttechnik, -forschung, -kommunikation und Naturschutz vor allem kleine und mittlere Unternehmen im Fokus. Bei „Haus sanieren – profitieren!“ sollen über 20.000 Handwerker Projektpartner werden. Wie gut die Kampagne bei den Betrieben ankommt, zeigen Erfahrungen in den Pilotregionen der Handwerkskammern Osnabrück-Emsland und Münster. In etwa einem halben Jahr nahmen bereits 1.200 Handwerker an den Schulungen teil. „Haus sanieren – profitieren!“ fördert die DBU fünf Jahre lang mit jeweils einer Million Euro. Die Initiative beschränkt sich auf ei-


StiftungsWelt 01-2008 » » » schwerpunkt: Klimawandel

ne möglichst flächendeckende Erstansprache von Einund Zweifamilienhausbesitzern: Wer sein Haus energetisch fit für die Zukunft machen möchte, stellt sich viele Fragen. Ob sich eine neue Heizung lohnt oder wie dick Wände zusätzlich gedämmt werden sollten – Antworten gibt es aber in der Regel nur auf Nachfrage. Den ersten Schritt musste der Hausbesitzer bislang selbst machen. Mit „Haus sanieren – profitieren!“ können Handwerker jetzt Eigentümer dort abholen, wo sie sind: Zuhause. Wenn der Geselle etwa bei der Heizungswartung Sanierungsbedarf sieht, kann er einen Gutschein für den Gewerke übergreifenden EnergieCheck überreichen. Die Beratung dauert etwa 30 Minuten und ermittelt den energetischen Zustand des Hauses. Sie ersetzt kein detailliertes Energiegutachten, das auch Maßnahmenpakete schnürt und deren Wirtschaftlichkeit betrachtet. Der Energie-Check hat aber Symbolwirkung: Wer viele Gebäudeteile auf der Farbskala im roten Bereich wieder findet, der sieht Handlungsbedarf. Der Energie-Check wird durch aufeinander abgestimmte Bausteine ergänzt: Eine leicht verständliche Infobroschüre wie auch Flyer, Banner und Poster informieren den Hausbesitzer und zeigen weitere Schritte hin zum sanierten Gebäude auf. Pressetexte auf lokaler, regi-

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onaler und ab 2009 auch auf Bundesebene transportieren die Kampagneninhalte in die Medien. Kooperationspartner wie die Westfälischen Nachrichten in der Pilotregion Münster berichten mit Serien über die Aktion. Zudem organisiert das Projektteam Auftaktveranstaltungen auf Landesebene mit Schirmherren wie Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff. Wer dann auf den Energie-Check aufmerksam geworden ist – der findet auf den Internetseiten unter www.sanieren-profitieren.de Kooperationspartner in der Nähe. Alle geschulten Handwerker bekommen dort die Möglichkeit, ihre Firmenprofile einzustellen. Die Homepage dient auch als Forum für das Veranstaltungsmanagement. Über 200 Organisationen werden zukünftig HandKatja Cherouny  werkerschulungen anbieten und selbst arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin über die Internetseite verwalten. und Redakteurin im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der Deutschen Schneller, weiter, weniger – das gilt Bundesstiftung Umwelt (DBU). Gemeinsam auch für „Haus sanieren – profitieren!“. mit Projektleiter Martin Fellbaum und zwei weiteren Mitarbeitern setzt die PolitikwisDas DBU-Programm wird wachsen, weite senschaftlerin die DBU-Kampagne „Haus Kreise ziehen und dazu beitragen, dass sanieren – profitieren!“ um. weniger Treibhausgase das Klima belasten. Ob die Projektziele erreicht werden, wird eine Prozess begleitende Evaluation untersuchen. « « «


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Leitbild „klimaneutrale Stiftung“ Tipps zur Integration von Klimaschutz in die Stiftungsarbeit

von Dr. Manuel Schneider

Der Schutz des Weltklimas und die Eindämmung des Klimawandels auf ein für Mensch und Natur verträgliches Maß zählen zu den größten Herausforderungen für die Weltgemeinschaft. Jeder ist gefordert, die Klimarelevanz des eigenen Lebensstils und der dazugehörigen Form des Arbeitens und Wirtschaftens zu überdenken. Dies gilt auch für Stiftungen, die sich dem Gemeinwohl unserer Gesellschaft verpflichtet fühlen. » » » Vor allem ökologisch orientierte Stiftungen sehen sich hier einem Dilemma gegenüber. Auf der einen Seite sind Umwelt- und Naturschutz als Ziele und Wertvorgaben in der Satzung festgelegt, auf der anderen Seite sind nahezu alle Stiftungsaktivitäten mit dem Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen, allen voran Kohlendioxid, verbunden: Jede Tagung, jede Publikation, jede Reise belastet das Klima. Wie kann es gelingen, angesichts dieses Dilemmas den Klimaschutz dennoch als Querschnittsaufgabe der gesamten Stiftungsarbeit zu etablieren und damit die „ökologische Kohärenz“ der Stiftung – also die Übereinstimmung von Wollen (Satzungszielen) und Tun (Projektarbeit) – zu erhöhen?

Weitere Informationen: www.myclimate.org www.co2ol.de www.thecompensators.org www.carboncatalog.org

Klimasensible Projektdurchführung » » » Bereits bei der Projektauswahl gilt es, verstärkt die Klimaauswirkungen der Stiftungsprojekte mit zu berücksichtigen. Das bezieht sich vor allem auf solche Vorhaben, die mit einem hohen Maß an Mobilität verbunden sind

wie etwa internationale Konferenzen. Bei der Bewilligung sollte in Zukunft immer auch die Frage nach klimafreundlicheren Projektalternativen miterwogen werden. Kommt es zur Durchführung eines Projektes sollte der Zuwendungsempfänger – über entsprechend ergänzte Förderrichtlinien der Stiftung – dazu aufgefordert werden, klimarelevante Emissionen möglichst zu minimieren. Dies betrifft vor allem: » die Mobilität (zum Beispiel Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, weitgehende Meidung des PKWund Flugverkehrs), » die Kommunikation (Minimierung von Druckerzeugnissen, Verwendung von FSC-zertifizierten Papieren aus nachhaltiger Forstwirtschaft), » die Verpflegung von Tagungsgästen (Bevorzugung einer fleischarmen Ernährung mit möglichst regionalem und saisonalem Einkauf mit einem hohen Anteil biologisch erzeugter Lebensmittel). Weniger ist zu wenig » » » Trotz der getroffenen Maßnahmen, mit denen die vermeidbaren Emissionen verhindert beziehungsweise reduziert werden, bleibt bei jedem Projekt ein Rest an „unvermeidlichen“ Emissionen. Diese gilt es zu dokumentieren. Bei einer Tagung zum Beispiel geben die Gäste an, mit welchem Verkehrsmittel sie angereist sind; zudem wird die Anzahl der Übernachtungen sowie der Verköstigungen oder der Versand der Einladungsflyer und anderer Druckerzeugnisse erfasst. Die Stiftung oder ein entsprechender Dienstleister errechnet auf der Basis dieser Daten die CO2-Belastung des jeweiligen Projektes. Um diese auszugleichen beziehungsweise zu „neutralisieren“ gibt es verschiedene Wege: Der kosten-


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günstigste besteht darin, EUEmissionszertifikate zu kaufen, wie sie zum Beispiel an der Strombörse in Leipzig gehandelt werden und diese „stillzulegen“. Dadurch wird die Anzahl börsengehandelter Emissions-Zertifikate verknappt und ihr Handelspreis auf diese Weise erhöht. Entsprechend steigt der Anreiz für die Industrie, den Ausstoß von Klimagasen zu reduzieren. Vielfältigeren Nutzen stiften jedoch Projekte des konkreten Klimaschutzes, die meist in den Ländern des Südens durchgeführt werden, da dort die verfügbaren finanziellen Mittel am effektivsten eingesetzt werden können. Inzwischen gibt es verschiedene kommerzielle und nicht-kommerzielle Dienstleister, über die man sich an solchen Klimaschutzprojekten beteiligen kann. Grundsätzlich lassen sich hierbei zwei CO2-Minderungsstrategien unterscheiden: Auf technischem Weg können Treibhausgase etwa durch den Ersatz fossiler Brenn- und Treibstoffe durch erneuerbare Energien sowie durch die Steigerung der Energieeffizienz reduziert werden. Auf biologischem Wege entzieht man der Atmosphäre CO2 durch Aufforstung von Wäldern, die den Kohlenstoff in Biomasse binden (sogenannte „Senkenprojekte“). Die Kosten für derlei Ausgleichsmaßnahmen sind überschaubar. So hat beispielsweise das Treffen des Arbeitskreises der Umweltstiftungen 2007 in Oberstdorf schätzungsweise knapp sieben Tonnen zusätzliche CO2-Emissionen verursacht. Diese Emissionsmenge mit Hilfe von Klimaschutzprojekten zu kompensieren kostet – je nach Anbieter – zwischen 100 und 150 Euro. Das sind Mehrkosten von lediglich zwei bis drei Euro pro Teilnehmer. Mehr als ein klimatisches Nullsummenspiel » » » Die Selbach-Umwelt-Stiftung, die seit 2007 diese Klimaschutz-Strategie verfolgt, hat sich entschieden, die CO2-Belastungen, die mit der Pro-

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jektarbeit verbunden sind, doppelt zu kompensieren. Das heißt: Die jeweils errechnete Menge wird in vollem Umfang sowohl auf technischem als auch auf biologischem Weg ausgeglichen. Für diese „Überkompensation“ spricht zum einen der Umstand, dass die Emissionen – bei vertretbarem Verwaltungsaufwand – immer nur partiell und unpräzise erfasst werden können; zum anderen die Tatsache, dass ein klimatisches Nullsummenspiel nichts an der generell zu hohen Klimabelastung ändern würde. Bestenfalls würde die Mehrbelastung gemindert; das Emissionsniveau bliebe aber zu hoch. „Klimaneutral“ zu sein ist daher allenfalls die Vorstufe eines wirklich „klimafreundlichen“ Verhaltens. Dr. Manuel Schneider

ist Geschäftsführer der Selbach-UmweltGutes Gewissen und vielfältiger NutStiftung in München. Nach dem Studium der Geologie, Geschichte und Philosophie in zen » » » Ein gängiger Einwand gegenBonn, Köln und München, promovierte er im über derlei Ausgleichszahlungen ist der Fach Philosophie. Dr. Manuel Schneider ist der Überzeugung, dass die „Neutralisierung“ Vorwurf des „Ablasshandels“: das gander klimaschädlichen Nebenwirkungen des ze diene weniger dem Klimaschutz als Handelns von Umweltstiftungen schon bald zum festen Bestandteil der Stiftungsaktivität vielmehr der Beruhigung des eigenen wird. info@selbach-umwelt-stiftung.org schlechten Gewissens. Damit ist gewiss eine Gefahr benannt, die dem Kompensationsansatz innewohnt. Dennoch überwiegen die Vorteile des beschriebenen, mehrstufigen Verfahrens der Reduktion und Kompensation von Treibhausgasen: » Es finanziert konkrete Klimaschutzprojekte, die zu einer messbaren Minderung von CO2-Emissionen führen. » Es hilft Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern durch Schaffung neuer ökonomischer Impulse. » Es führt zu einer Sensibilisierung der Projektnehmer (über Förderrichtlinien, Dokumentationspflicht) und der beteiligten Öffentlichkeit (Tagungsteilnehmer, Presse etc.). » Klimaschutz wird zum Querschnittsthema der Stiftungsarbeit. » Die „ökologische Kohärenz“ und Glaubwürdigkeit der Stiftungsarbeit nach außen und innen (Mitarbeitermotivation) nimmt zu. » Die Stiftung wird ihrer gesellschaftlichen Vorbildfunktion angesichts eines der drängendsten Probleme unserer Zeit gerecht.


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StiftungsWelt 01-2008

Klima im Fokus Aufklärung durch Umweltkommunikation

von Dr. Lutz Spandau

Ernährung heute und in der Zukunft, die Mobilität in unserer Gesellschaft und deren Folgen, Diskussionen über Klimaschutz und Treibhauseffekt, Smog und Feinstaubbelastung … Viele Mensch– Umwelt-Probleme sind hausgemacht, entstehen aus Unwissenheit oder mangelnder Einsicht. Manchen Menschen sind die Umweltproblematik und der Klimawandel sogar gleichgültig.

» » » Sie alle ins Boot zu ziehen und dafür zu begeistern, dass jeder etwas für ein lebenswertes Dasein in einer sicheren Zukunft tun kann, ist für Umweltstiftungen eine reizvolle Aufgabe. Es erscheint immer wichtiger, die aus den Projektarbeiten gewonnenen Erkenntnisse zu dokumentieren und einer möglichst großen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Denn je mehr Menschen eine für sie wenig bekannte Materie begreifen, sich vielleicht sogar dafür begeistern, desto größer ist die Chance auf einen Wissen verbreitenden Multiplikator-Effekt. Dies ist besonders bei der Thematik des Klimawandels notwendig. Hier wird nach wie vor kontrovers diskutiert, ob und wie sich das Klima verändert, wer dafür verantwortlich ist und welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden können oder müssen. Dabei werden oft Tatsachen, Vermutungen und Prognosen miteinander vermischt.


StiftungsWelt 01-2008 » » » schwerpunkt: Klimawandel

Schlagworte wie Hitzekollaps, Monsterstürme oder Horror-Klima bestimmen die Schlagzeilen. Umweltstiftungen haben hier die Chance, ja sogar den Auftrag, zu einer Versachlichung beizutragen, denn die Diskussionen zum Klimawandel sollten mit mehr Sachverstand, Ruhe und Pragmatismus geführt werden und vor allem mit einer Haltung, die uns motiviert, diese große Herausforderung anzunehmen und gemeinsam für uns und die kommenden Generationen nach tragfähigen Lösungen zu suchen. Vor diesem Hintergrund erstellte die Allianz Umweltstiftung die Broschüre „Informationen zum Thema Klima: Grundlage, Geschichte, Projektionen“. Wie wird Wetter, wie wird Klima definiert? Wie entstehen Hochdruckgebiete, Hurrikane und Meeresströmungen? Ändert sich das Weltklima und wenn ja: Wer ist dafür verantwortlich? Was kann man dagegen tun? In der Broschüre, mit deren Hilfe es vor allem Lehrern erleichtert werden soll, einen interessanten und fachlich fundierten Unterricht zu gestalten, werden Antworten auf diese und viele weitere Fragen gegeben. Auf 52 Seiten informiert sie über die komplexen Zusammenhänge innerhalb der „Klimamaschine Erde“, die Vergangenheit, Gegenwart sowie Zukunft des Weltklimas und ermöglicht es dem Leser, sich eine eigene Meinung zu diesem aktuellen Thema zu bilden. In zwei Auflagen

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wurden bisher 35.000 Exemplare produziert. 15.000 davon wurden auf Kosten des Bayerischen Umweltministeriums erstellt und an alle weiterführenden Schulen in Bayern verteilt. Mit dieser Broschüre setzte die Stiftung ihre Publikationsreihe „Wissen“ fort, die sich speziell an Schulen, Umweltorganisationen sowie interessierte Laien wendet und fachlich fundiert, aber nicht wertend, über verschiedene Umweltthemen informiert. Bisher sind in dieser Reihe die Broschüren „Wasser“, „Erneuerbare Energien“ und „Tropenwald“ erschienen, die Ausgabe „Klimaschutz und Erneuerbare Energien“ befindet sich in Vorbereitung. Neben der Erstellung und Herausgabe von Informationsmaterialien leistet die Dr. Lutz Spandau  Allianz Umweltstiftung mit ihren Projekist Geschäftsführender Vorstand der Allianz ten im Förderschwerpunkt „UmweltkomUmweltstiftung, München. munikation“ Aufklärungs- und Motivationsarbeit in Sachen Umwelt. Schwerpunkt ist hier die Errichtung von Umweltinformationszentren, Ausstellungen und Lehrpfaden. Auch hier wird über die komplexe „Klimamaschine Erde“ informiert. Ein weiterer Baustein zur öffentlichen Diskussion von Umweltthemen sind die „Benediktbeurer Gespräche der Allianz Umweltstiftung“, ein Symposium, das jährlich im Kloster Benediktbeuern bei Bad Tölz stattfindet. Passend zur Herausgabe der Klimabroschüre diskutierten dort im Jahr 2007 Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien zum Thema: „Unter Palmen am Chiemsee? Der Klimawandel und seine möglichen Folgen“. Die Vorträge und Beiträge der Benediktbeurer Gespräche werden jeweils in einer reich bebilderten Broschüre dokumentiert und so ebenfalls einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. « « «


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StiftungsWelt 01-2008

Bewusstsein schaffen Lobbyarbeit für Ressourcenproduktivität

von B. Stephan Baldin

Eine klare Positionierung ist Voraussetzung für erfolgreiche Stiftungsarbeit, gerade von kleineren Stiftungen. Die Aachener Stiftung Kathy Beys besetzt seit 1995 die Schnittstelle von Ökonomie und Ökologie mit Projekten zur nachhaltigen Regionalentwicklung. Seit über acht Jahren arbeitet die Stiftung am Konzept einer verbesserten Ressourcenproduktivität der Gesamt­ ökonomie: Die derzeitige Nutzenschöpfung soll mithilfe dieses Konzepts mit einem Bruchteil des aktuellen Ressourceneinsatzes erreicht werden. » » » Die aktuelle Diskussion zum Klimawandel hat erst auf den zweiten Blick mit Ressourcenproduktivität zu tun: Unser westliches Wirtschaftsmodell ist durch einen enormen Verbrauch insbesondere von nicht erneuerbaren Ressourcen gekennzeichnet. Diese großen Materialströme bilden mit ihrer Energiebilanz eine der Ursachen des Klimawandels. Dessen Beschränkung ist somit nur durch effizienten, genügsamen und damit zukunftsfähigen Umgang mit Ressourcen zu erreichen. Jede Stiftung will ihre Mission und ihre Erkenntnisse effizient weitervermitteln. Große Stiftungen können mit umfangreichen Informationsprojekten an die Öffentlichkeit gehen, kleinere Stiftungen müssen andere Wege beschreiten. Ein Weg ist es, sich direkt an Entscheider in Politik und Verwaltung zu wenden. Zum Beispiel macht die Aachener Stiftung Kathy Beys Lobbyarbeit für Ressourcenproduktivität – und das funktioniert!

Zusammenhänge kompakt darstellen » » » Grundlage für die Lobbyarbeit sind zum Beispiel Argumentationsblätter mit einer gut verständlichen Darstellung, die die Zusammenhänge (zum Beispiel von Ressourcenproduktivität und wirtschaftlichen Kenngrößen) für bestimmte Zielgruppen von Entscheidern aufzeigen. Eine weitere Grundlage können Studien sein, die Effekte wissenschaftlich belegen. Hier konkret: Eine 20-prozentige gesamtwirtschaftliche Steigerung der Ressourcenproduktivität schafft in der Bundesrepublik Deutschland eine Million zusätzlicher Arbeitsplätze. Diese Informationen müssen neu und überraschend sein. Dann können sie in geeigneten Formaten an Entscheider vermittelt werden. Für Abgeordnete des Deutschen Bundestages sind dies zum Beispiel Kurzpräsentationen der Stiftung im parlamentarischen Umfeld. Für Spitzenbeamte in relevanten Ministerien kann dies eine Inhouse-Konferenz sein. Das funktioniert natürlich nur, wenn die Stiftung eine hohe fachliche Kompetenz hat und auf glaubhafte Weise einen überparteilichen, unabhängigen und gemeinnützigen Ansatz vertritt. Die Aachener Stiftung belegt ihre Kompetenz durch die Verzahnung verschiedener Stiftungsprodukte des Projektportfolios: » Websites mit hohen Zugriffszahlen (über 2 Millionen Seitenabrufe pro Jahr) und ständig aktualisierten und gut recherchierten Informationen zu den Themenkreisen Nachhaltigkeit und Dematerialisierung » Preisauslobung zur Ressourcenproduktivität („R.I.O. Award“) » Veranstaltungen („Aachener Foren“) » Fachstudien » Verzahnung mit regionalen Projekten


StiftungsWelt 01-2008 » » » schwerpunkt: Klimawandel

Insbesondere bei den regionalen Projekten nimmt die Stiftung seit vielen Jahren eine unabhängige Position ein. Ein Beispiel: die CO2-Karte » » » Die Begrenzung der Erderwärmung gelingt nur mit einer konsequenten Deckelung der CO2-Emissionen. Der EU-Zertifikatehandel erfasst nur rund 40 Prozent der tatsächlichen Emissionen. Die Ausdehnung des Emissionshandels auf die Bevölkerung kann vergleichsweise einfach erfolgen. Persönliche Emissionsrechte werden vom Staat kostenlos und

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pro Kopf in gleicher Menge abgegeben. Jeder Bewohner verfügt also über ein individuelles CO2-Guthabenkonto. Bei jedem Kauf von Treibstoffen, Energieträgern für Heizen und warmes Wasser werden CO2-Einheiten vom Konto abgebucht. Praktisch erfolgt dies mithilfe einer CO2-Karte, die in ihrer Funktion einer Kreditkarte vergleichbar ist. Mit dieser Karte können dann nicht benötigte CO2-Einheiten am Markt verkauft oder bei größerem Bedarf gekauft werden. Die kostenlosen persönlichen Emissionsrechte werden somit durch eine Marktkomponente ergänzt. In Mailings an Abgeordnete und Journalisten wird die Karte beigelegt, wodurch die Botschaft eine hohe Aufmerksamkeit erhält. « « «

B. Stephan Baldin  ist seit 1995 geschäftsführender Alleinvorstand der Aachener Stiftung Kathy Beys, Aachen. Baldin ist Diplom Volkswirt und war bis 2002 als mittelständischer Unternehmer tätig. Er sieht die Kernkompetenz der Stiftung darin, Denkfreiräume für eine lebenswerte Zukunft zu schaffen.


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StiftungsWelt 01-2008

Das Interview: Prof. H. J. Schellnhuber

Hans Joachim Schellnhuber leitet das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) seit 1993 und ist stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates Globale Umweltveränderungen. 2006 wurde er für die G8- und EU-Ratspräsidentschaften Deutschlands und 2007 zum wissenschaftlichen Chefberater der Bundesregierung ernannt. Außerdem ist er Mitglied der Sachverständigengruppe Energie und Klimawandel

men zerrieben werden. Eine große Herausforderung liegt außerdem darin, Fehler des Pakets zu korrigieren. Die Beschlüsse zum verstärkten Einsatz von Biokraftstoffen sind kontraproduktiv – das zeigen viele neue Studien. Die Klimabilanzen von Biokraftstoffen der ersten Generation sind wenig schmeichelhaft: Biomasse gehört nicht in den Tank. Man muss sie verstromen und zwar am besten unter Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung.

des EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso. Im vergangenen Jahr wurde er mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet. StiftungsWelt: Worin liegt Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung des jüngst verabschiedeten Klimaschutzpakets der Bundesregierung? Das Klimapaket ist ein wichtiger Schritt vorwärts – mit dem Ziel, die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, wird ein weltweit einmaliges Ziel angepeilt. Nun kommt es darauf an, seine Inhalte gegen die Interventionen rückwärtsgewandter Interessenvertreter zu verteidigen. Beim Klimaschutz muss man ohnehin einen langen Atem haben und auch dann bei Hans Joachim Schellnhuber der Sache bleiben, wenn der Klimawandel einmal nicht die Titelseiten der Zeitungen bestimmt. Ich sehe eine große Gefahr, dass die Klimaschutzambitionen mit der Zeit im Geflecht der Egois-

Stiftungen versuchen, mit einer Vielzahl von Projekten, den Auswirkungen des Klimawandels vorzubeugen oder zu begegnen. Haben Stiftungen inhaltliche oder institutionelle Vorzüge, sich gerade auf diesem Gebiet zu betätigen? Stiftungen sind viel freier im Handeln als staatliche Einrichtungen. Sie sind offen für Zusammenarbeit und verfügen über eine hervorragende Expertise in projektorientierter Arbeit. Stiftungen können auch eine Plattform schaffen, um unterschiedliche Akteure zusammenzuführen. Genau dies ist bei der Begrenzung des Klimawandels erforderlich: Ein Pakt zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Hierzu gibt es bereits hervorragende Ideen, etwa die Gründung eines Exzellenzinstituts für Nachhaltigkeitsforschung, das gleichzeitig eine Drehscheibe im Dialog zwischen Wissenschaftlern und gesellschaftlichen Entscheidungsträgern werden soll. Stiftungen könnten hier entscheidende Partner werden. Sie selbst wurden von einer Stiftung für Ihre Arbeiten im Bereich der Klimafolgenforschung und deren Kommunikation in Politik und Gesellschaft ausgezeichnet. Mangelt es in unserer Gesellschaft noch immer an diesbezüglicher Aufklärung? Der Klimawandel ist spätestens mit der Berichterstat-


StiftungsWelt 01-2008 » » » schwerpunkt: Klimawandel

tung zum vierten IPCC-Report im Februar vergangenen Jahres in der breiten Öffentlichkeit angekommen. Vor allem die Wahrnehmung in der Politik und großen Teilen der Wirtschaft hat sich spürbar verändert. Die Problematik wird seither ernst genommen – die gewaltigen Herausforderungen, vor denen wir stehen, aber auch die Chancen, die der Klimaschutz bietet. In der Forschung werden die Ergebnisse aber ständig kritisch hinterfragt und so ergeben sich immer neue Perspektiven. Die Aufklärung über den Klimawandel ist also kein Prozess, der irgendwann erfolgreich abgeschlossen wird. Es geht viel mehr darum, dass Forschung und Öffentlichkeit dauerhaft intensiv kommunizieren. Mit welchen konkreten gewandelten Lebensbedingungen werden die künftigen Generationen umgehen müssen, wenn der Klimawandel voranschreitet wie in den letzten Jahren? Sollte der Klimawandel ungebremst voranschreiten, dann könnte sich das globale Klima noch in diesem Jahrhundert um bis zu fünf Grad erwärmen. Das entspricht in etwa dem Unterschied zwischen einer Warmzeit und einer Kaltzeit. Unter solchen Bedingungen wird es nicht möglich sein, eine Hochkultur, wie wir sie heute kennen, aufrechtzuerhalten. Die Erde wäre ein anderer Planet, auf dem bestimmte Regionen sogar unbewohnbar würden. Durch den zu erwartenden Anstieg des Meeresspiegels könnten zwei Milliarden Menschen weltweit ihren Lebensraum verlieren. In den gemäßigten nördlichen Breiten, in Europa und den USA, haben die Menschen dagegen Mittel sich anzupassen. In der Landwirtschaft können beispielsweise andere Sorten angepflanzt werden, die sich besser für wärmeres oder trockeneres Klima eignen. Viel schwieriger wird es für Menschen in den Tropen und Subtropen. In der afrikanischen Sahelzone oder in Indien sind Millionen von Menschen für ihre Subsistenzlandwirtschaft auf regelmäßige Niederschläge angewiesen. Die Destabilisierung des Klimas könnte hier ganze Landstriche entvölkern.

Wird Ihr persönlicher Lebensstil durch den Klimawandel beeinflusst? Paradoxerweise bringt meine berufliche Position viele Dienstreisen mit sich. Dabei bin ich häufig auf das so klimaschädliche Flugzeug angewiesen. Bei einer derart schlechten CO-Bilanz könnte ich natürlich sagen: ein bisschen mehr oder weniger Kohlendioxid im Privatbereich macht keinen Unterschied mehr. Dennoch versuche ich natürlich, möglichst effizient mit Energie umzugehen, sei es durch ein sparsames Auto oder eine gut isolierte Wohnung. Außerdem gibt es konkrete Projekte zur besseren häuslichen Nutzung von erneuerbaren Energiequellen. Letztlich kann aber nur ein rascher technischer Fortschritt dazu führen, dass unser Alltag wirklich CO2-arm wird. Auch deshalb ist sie für jeden von uns so wichtig: die grundlegende Transformation unseres globalen Wirtschaftslebens.

Das Interview führte Janine Maurer, Chefredakteurin der StiftungsWelt.

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StiftungsWelt 01-2008

Ideenwettbewerb zum Klimaschutz Ökonomie und Ökologie in der Energiewirtschaft

von Matthias Stüwe

Ende des Jahres 2003 gründeten die Stadtwerke Jena-Pößneck die Klimaschutzstiftung Jena-Thüringen. Das ökologische Engagement der Stadtwerke, die sich seit ihrer Gründung im Jahre 1991 intensiv im Bereich der Energieeinsparung betätigen, erhielt mit der Stiftung auch organisatorisch eine nachhaltige Prägung. Zudem reagierten die Stadtwerke mit der Stiftungsgründung einerseits auf den zunehmenden Wettbewerb im Energiesektor und das einhergehende Konfliktpotenzial zwischen Ökologie und Ökonomie in der Energiewirtschaft und andererseits auf den dringenden Handlungsbedarf im Bereich des Klimaschutzes. Die Stiftung ist offen für weitere Stifter und will sich mittelfristig zu einem unabhängigen Kompetenzzentrum Energie für Thüringen entwickeln. » » » Vorbild der Klimaschutzstiftung sind die Energieagenturen in anderen Bundesländern. Mit dem angestrebten Stiftungskapital in Höhe von 10 Millionen Euro soll die erforderliche Grundfinanzierung nachhaltig gesichert werden. Das Stiftungskapital betrug Ende des Jahres 2007 1,25 Millionen Euro. Die daraus resultierenden Erträge bewegen sich in der Größenordnung von 50.000 Euro pro Jahr. Auch wenn durch die Stadtwerke JenaPößneck jährlich Zustiftungen in Höhe von bis zu 250.000 Euro vorgenommen werden, sind mit den verfügbaren Mitteln auf absehbare Zeit keine Breitenpro-

gramme finanzierbar. Anfang des Jahres 2006 wurde deshalb der „Ideenwettbewerb Klimaschutzprojekte 2006“ gestartet, mit dem für noch nicht abgeschlossene Vorhaben insgesamt 15.000 Euro bereitgestellt wurden. Ziel war es, einen Fundus an pfiffigen und innovativen Ideen zu schaffen, um dort zu fördern, wo der größte Nutzen besteht. Bis Ende Juli 2006 wurden acht Bewerbungen bei der Stiftung eingereicht. Die Ideen waren inhaltlich und qualitativ sehr unterschiedlich: von einer EnergieTagung bis zum Konzept für die klimaneutrale Energieversorgung einer ganzen Region. Am 15. November 2006 wurden für vier Projekte aus Burgkunstadt, Jena, Pößneck und Weimar Fördermittel in Höhe von insgesamt 12.000 Euro ausgereicht. Platz 1 und 5.000 Euro gingen an den Verein „Thüringer Ökoherz“. Dahinter steht die Entwicklung eines Modellhauses, mit dem verschiedene Technologien zur umweltfreundlichen Energieversorgung anschaulich darstellbar sind. Knapp 40 Prozent des gesamten Endenergiebedarfs in Deutschland wird für Heizung und Warmwasser verwendet. Dem steht ein enormes Einsparpotenzial gegenüber. Die Chance, dies für nachkommende Generationen anschaulich darzustellen, hat überzeugt. Platz 2 und damit 3.000 Euro gingen an das Berufsschulzentrum Jena-Göschwitz für ein Schülerprojekt, das eine Informationskampagne zum Klimaschutz vorsieht. Auch die Plätze 3 (Plattform für innovative und zukunftsorientierte Gemeinden) und 4 (Beitrag zum praktischen Klimaschutz in der Region Pößneck) erhielten Preisgelder von je 2.000 Euro. Eine der prämierten Ideen wurde von der Stiftung aufgegriffen und im Jahre 2007 zu der Kampagne Kommunaler Klimaschutz ausgebaut. Unter anderem mit


StiftungsWelt 01-2008 » » » schwerpunkt: Klimawandel

einer vierteiligen Broschürenreihe wird den Thüringer Gemeinden Hilfestellung bei der systematischen Bearbeitung des Themas Klimaschutz in Kommunen gegeben. Die Hefte wurden von der Stiftung den etwa eintausend Thüringer Gemeinden jeweils kostenfrei zugesandt und sind auch über den Internetauftritt der Stiftung abrufbar. Geplant ist, das Projekt im Herbst 2008 mit einer Fachtagung in Jena abzuschließen.

Überraschend war die geringe Anzahl der eingereichten Projektideen, obwohl das Thema Klimaschutz zeitgleich medial sehr präsent war. Auch mangelndes Umweltbewusstsein ist nicht zu vermuten. Aus dem Ergebnis des Ideenwettbewerbes können aus Sicht der Stiftung mehrere Ergebnisse abgeleitet werden: Das Thema Energieeinsparung als unbestritten zentrales Instrument des Klimaschutzes ist weniger eine Frage innovativer Ideen. Die technischen und organisatorischen Instrumente sind weitgehend bekannt. Die Hemmnisse zur Erschließung der Energieeinsparpotenziale sind vielschichtig und neben gezielten finanziellen Anreizen scheint ein fachlich kompetentes und kontinuierlich verfügbares Beratungsangebot zum Beispiel für Gewerbe und Industrie, für Planer und Architekten, für Kommunen und Bauherren, eine Schlüsselfunktion einzunehmen. Mit der Einwerbung weiterer Stifter und Stiftungsmittel soll dieses bereits mit der Gründung angestrebte Ziel der Matthias Stüwe  Stiftung – in Thürinist Mitglied des Stiftungsvorstandes der gen ein KompeKlimaschutzstiftung Jena-Thüringen. tenzzentrum für Energiefragen aufzubauen – zügiger erreicht werden. Daneben sollen weiterhin Mittel für wegweisende Ideen bereitgestellt werden, Ideen mit deren Umsetzung sichtbare Beispiele praktizierten Klimaschutzes geschaffen werden. Im Jahre 2008 stellt die Klimaschutzstiftung Jena-Thüringen hierfür wieder insgesamt bis zu 15.000 Euro bereit. « « «

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StiftungsWelt 01-2008

Beziehungsgefüge und Artenvielfalt Artenverschiebung im Niedersächsischen Wattenmeer

von Peter Südbeck, unter Mitarbeit von Petra Potel, Dr. Gerald Millat

» » » Die Artenvielfalt des Wattenmeeres ist von weltweiter Bedeutung. Als „Kinderstube“ für die Fische der Nordsee und als „Tankstelle“ für den Vogelzug hat es einen immensen Einfluss auf die Artenvielfalt anderer Gebiete zwischen der sibirischen Arktis und Südafrika, denn das Überleben vieler Arten dort hängt direkt von der Qualität des Wattenmeeres als Nahrungsraum ab. Ein ausreichendes Nahrungsangebot zur richtigen Zeit ist von grundlegender Bedeutung für diese Arten. Als hoch dynamisches System, in dem Strömung, Wind und Temperatur für einen ständigen Wandel sorgen, ist das Wattenmeer offen für Einträge von Land und See, aus den Flüssen und aus der Luft. Dieser Austausch gilt sowohl für Nähr- und Schadstoffe als auch für Tier- und Pflanzenarten. Die globale Erwärmung und der durch den Klimawandel zu erwartende zunehmende Anstieg des Meeresspiegels werden sich aller Voraussicht nach in erheblichem Maße auf diese Funktionen auswirken und das Beziehungsgefüge und die Artenzusammensetzung ändern. Eine der augenfälligsten Veränderungen innerhalb des letzten Jahrzehnts ist die Ansiedlung der Pazifischen Auster (Crassostrea gigas) im gesamten Wattenmeer. Ursprünglich wurde sie in Aquakulturen in den Niederlanden gehalten; man ging davon aus, dass sich diese Muschelart aufgrund zu niedriger Wassertemperaturen hier nicht vermehren könne. Diese Annahme erwies sich als Fehlschluss: Innerhalb kürzester Zeit besiedelte die Pazifische Auster fast alle Standorte der einheimischen Miesmuschel (Mytilus

edulis). Da die Auster schneller wächst, größer wird und mehr Nachkommen produziert, wirken viele Miesmuschelbänke mittlerweile regelrecht „überwachsen“ von der Pazifischen Auster und die Bezeichnung „Bioinvasion“ drängt sich geradezu auf. Gibt es Möglichkeiten, die Entwicklung zu beeinflussen? Um dem nachzugehen, hat die Nationalparkverwaltung „Niedersächsisches Wattenmeer“ mit intensiver Unterstützung durch die Niedersächsische Wattenmeerstiftung Forschungsvorhaben initiiert und seit 2003 das Ausbreitungsverhalten der Pazifischen Auster und ihr Gefährdungspotenzial für die auf den Watten siedelnden Miesmuscheln untersucht (Forschungsinstitut Senckenberg unter anderen). Eine Kartierung zeigte, dass die Pazifische Auster bereits


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heute ausnahmslos alle niedersächsischen Miesmuschelbänke besiedelt hat. Insgesamt geht man derzeit von etwa 20.000 Tonnen Austernlebendgewicht im Nationalpark aus! Das bedeutet jedoch nicht, dass die Miesmuschel in gleichem Maße verschwunden ist: Aufgrund ihrer Mobilität – sie kann sich mit Hilfe ihrer Byssusfäden bewegen, während die Austern fest mit dem Untergrund verwachsen – ist sie durchaus in der Lage, „auf“ der Austernbank zu siedeln. Somit kommt es zu einem „Wettlauf“ um die „Bankhoheit“. In jüngster Zeit scheint die Miesmuschel wieder etwas an Oberhand zu gewinnen, oder es kommt zu einer dauerhaften Koexistenz beider Arten. Darauf aufbauend folgten Studien, wie mit der durch die Auster veränderten Situation umzugehen ist. Hierbei wurden insbesondere die ökologischen Funktionen dieser Muschelbänke betrachtet, zum Beispiel hinsichtlich der Bedeutung für Vögel. Die ersten Ergebnisse dieses Projektes, das ebenfalls durch die Niedersächsische Wattenmeerstiftung gefördert wurde, deuten darauf hin, dass Miesmuscheln wie Austern Filtrierer des Meerwassers, Schlickfänger im Rückseitenwatt oder Wellenbrecher bei rauer See sind und Rückzugsgebiete und Besiedlungssubstrate für kleinere Wattenbewohner stellen. Als Nahrungsbasis für Vögel dienen die Austern hingegen nur eingeschränkt: Demnach werden Austern nur von Austern(!)-fischern gefressen, die im Umkreis brüten und vor Ort lernen können, die Schalen zu öffnen, während andere Arten

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wie die Eiderente hierzu nicht in der Lage sind. Bis zu 52 neue Pflanzen- und Wirbellosenarten haben sich in der Neuzeit durch die direkte und indirekte Mitwirkung des Menschen im Wattenmeer etabliert. Änderungen in der Biodiversität werden sich durch den Klimawandel beschleunigen. Für eine Schutzgebietsverwaltung ist es unerlässlich, die Konsequenzen zu kennen und die Auswirkungen anthropogenen Wirkens einschätzen zu können. Die Niedersächsische Wattenmeerstiftung hat sich dieser Aufgabe angenommen und verschiedene Projekte aus diesem Themenkreis gefördert. Jüngstes Beispiel ist die systematische Erfassung und Zusammenstellung der Biodiversität der OstPeter Südbeck  friesischen Inseln, ein unverzichtbares ist Leiter der Nationalparkverwaltung Standardwerk für Konzeptionen zu NaturNiedersächsisches Wattenmeer. Südbeck studierte Biologie in Kiel und war zuvor Leiter schutz und Artenvielfalt. der Staatlichen Vogelschutzwarte. Diese Auswirkungen des Klimawandels sind nicht zuletzt für die im und am Wattenmeer lebenden und arbeitenden Menschen von existenzieller Bedeutung. Eine wirtschaftliche Nutzung der heimischen Miesmuschelbänke ist nach der Besiedlung durch die Pazifische Auster nicht mehr möglich. Daher werden innovative, naturschutzverträgliche Verfahren zur Saatmiesmuschelgewinnung an Langleinen unter anderem durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt unterstützt. Angesichts der zu erwartenden Veränderungen wie Meeresspiegelanstieg, Häufigkeit und jahreszeitliche Verteilung von Sturmfluten oder Verschiebung der Sedimentationsprozesse wird die Sicherung des Lebensraumes Wattenmeer – für Menschen, Tiere und Pflanzen – mehr denn je eine Gemeinschaftsaufgabe von Naturschutz und Küstenschutz. Die trilaterale Wattenmeerkooperation und die Michael-Otto-Stiftung haben hierzu wichtige Schritte unternommen, um beide Fachdisziplinen gemeinsam fit für die Zukunft zu machen. Der Klimawandel ist für die Nationalparke an den deutschen Küsten eine besondere Herausforderung für die Zukunft, denn das Ökosystem könnte sich drastisch verändern, ohne dass Maßnahmen vor Ort dies beeinflussen könnten. Lösungen zu suchen, die der weltweiten ökologischen Bedeutung gerecht werden, ist daher eine Schlüsselfrage der nächsten Zeit. « « «


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StiftungsWelt 01-2008

Service Stiftungen, die sich für den Umweltschutz engagieren, haben seit

Themenbereiche fest im Wirken der Stiftungen verankert. 3,3 Pro-

den 80er Jahren ein starkes Wachstum erlebt. In den 60er Jahren

zent der bestehenden Stiftungen haben den Satzungszweck

hatte nur rund ein Prozent der neu gegründeten Stiftungen den

Umwelt. Die Datenbank des Bundesverbandes Deutscher Stiftun-

Zweck Umweltschutz. Die schweren Umweltkatastrophen, wie

gen verzeichnet sechs Stiftungen, die den Klimaschutz in ihrem

das Reaktorunglück in Tschernobyl, führten dann unter anderem

Namen führen. 20 Stiftungen haben sich ihrem Satzungszweck

zu einer stärkeren öffentlichen Wahrnehmung des Umweltschut-

nach unter anderem dem Klimaschutz verschrieben.

zes. 2005 hatten schon fünf Prozent der neu gegründeten Stiftun-

Im Folgenden finden Sie einige Internetseiten als Links sowie

gen diesen Stiftungszweck. Inzwischen haben sich Natur-,

ausgewählte Literatur und Preise, die in Bezug zu den vorange-

Umwelt- und, Klimaschutz, Umweltbildung und viele weitere

henden Artikeln stehen.

Links im Internet

Literatur

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ASKO Europa Stiftung (Hg.): Mut zur Nachhaltigkeit – 12 Bücher zur Zukunft der Erde. S. Fischer Verlag, 2007/2008 (im Erscheinen)

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Allianz Umweltstiftung (Hg.): Informationen zum Thema Klima: Grundlage, Geschichte, Projektionen.

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Aachener Stiftung Kathy Beys (Hg.): Ressourcenproduktivität als Chance – Ein langfristiges Konjunkturprogramm für Deutschland.

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» » » »

Aachener Stiftung Kathy Beys: www.aachener-stiftung.de Kampagne: CO2-Card www.co2card.de Allianz Umweltstiftung: www.allianz-umweltstiftung.de Bundesverband Deutscher Stiftungen: www.Stiftungen.org Deutscher StiftungsTag – klimaneutral www.Stiftungen.org/StiftungsTag_2008 Deutsche Bundesstiftung Umwelt: www.dbu.de Kampagne: Haus sanieren – profitieren: www.sanieren-profitieren.de Frankfurter Allgemeine Zeitung – Klima Blog: www.faz-community.faz.net Forum für Verantwortung Stiftung: www.forum-fuer-verantwortung.de Klimaschutzstiftung Jena-Thüringen: www.klimastiftung-thueringen.de Naturstiftung David: www.naturstiftung-david.de Selbach-Umwelt-Stiftung: www.selbach-umwelt-stiftung.org

Preise Für Umweltschutz – Auswahl »

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Bruno-H.-Schubert-Stiftung: www.bruno-h-schubert-stiftung.de Mit dem Bruno H. Schubert-Preis werden wissenschaftliche Leistungen und deren praktische Umsetzung auf dem Gebiet des Natur- und Umweltschutzes ausgezeichnet. Der Preis wird jährlich vergeben und ist mit 100.000 Euro dotiert. Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU): www.dbu.de Den Deutschen Umweltpreis vergibt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt für Einsatz und Leistungen, die entscheidend und in vorbildhafter Wei-

se zum Schutz und zur Erhaltung der Umwelt beigetragen haben beziehungsweise beitragen werden. Der Preis, der jährlich vergeben wird, ist mit 500.000 Euro dotiert. » Deutsche Wildtier Stiftung: www.deutschewildtierstiftung.de Mit dem „Forschungspreis der Deutschen Wildtier Stiftung“ fördert die Deutsche Wildtier Stiftung seit 2001 alle zwei Jahre herausragende Nachwuchswissenschaftler. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert. » Stiftung Umwelt und Schadenvorsorge: www.stiftung-schadenvorsorge.de Alle zwei Jahre verleiht die Stiftung Umwelt und Schadenvorsorge den Stiftungspreis Umwelt und Schadenvorsorge. Der Stiftungspreis ist mit 12.000 Euro dotiert, die auf insgesamt drei Bewerbungen verteilt werden.

Institutionen – Auswahl »

Alfred-Wegener-Institut für Polarund Meeresforschung: Postfach 27515 | 27515 Bremerhaven Telefon (0471) 48 31 -0 www.awi.de Das Alfred Wegener-Institut für Polarund Meeresforschung erforscht seit mehr als 25 Jahren die Zusammenhänge des weltweiten Klimas und der speziellen Ökosysteme im Meer und an Land.

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Intergovernmental Panel On Climate Change (IPCC): www.ipcc.ch Das Intergovernmental Portal On Climate Change (IPCC) und der ehemalige Vize-Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Al Gore wurden mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Weitere Informationen zu den IPCC-Sachstandsberichten enthält die Internetseite. Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: www.pik-potsdam.de Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung untersucht wissenschaftlich und gesellschaftlich relevante Fragestellungen in den Bereichen Globaler Wandel, Klimawandel und Nachhaltige Entwicklung. Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie: www.wupperinst.org Das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie sieht sich besonders der anwendungsorientierten Nachhaltigkeitsforschung verpflichtet. Es baut auf interdisziplinärem und am Systemverständnis orientiertem Arbeiten auf.


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Illustrationen Sämtliche Illustrationen des Schwerpunktkapitels sowie das Titelbild stammen von Ton Matton (*1964). Die Fotos der Installationen wurden von Rafal Wamka fotografiert. Der Niederländer Ton Matton lebt und arbeitet im mecklenburgvorpommerschen Wendorf, wo er seit 2001 die Werkstatt Wendorf aufbaute. Mit seinem MattonOffice widmet er sich einem breiten Arbeitsfeld, das von Objektdesign bis hin zu Gesellschaftsgestaltung, ökologischer Stadtplanung und künstlerischem Aktionismus reicht. In der kleindörflichen Struktur sucht Matton nach einer Synthese von traditionell ländlichem Leben mit hypermodernem Lifestyle. Nach seinem Ingenieursstudium an der Technischen Universität von Delft und seinem Abschluss als Stadtplaner im Jahr 1991 gründete er das Büro Schie für Stadt- und Umweltgestaltung; 1998 folgte das Büro Schie 2.0, das in der niederländischen Gestalterszene der 90er Jahre eine entscheidende Rolle spielte. Matton lehrte an zahlreichen internationalen Universitäten und Architekturakademien. Seit 2006 ist er Mitglied des Ausschusses für Kunst im Öffentlichen Raum an der Uithof-Universität in Utrecht.

Der Zyklus „Die KlimaMaschine. Surviving the Suburb“, aus dem die hier abgedruckten Bilder entnommen sind, wird von der Stiftung Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG Ulm) und seiner Tochtergesellschaft, dem Internationalen Forum für Gestaltung (IFG Ulm), gefördert. Mattons „KlimaMaschine“ untersucht die Möglichkeiten der Selbstversorgung der modernen Metropolen, in denen heute schon aufgrund des Klimawandels Pflanzen aus dem Süden wachsen (Feigenbäume in Rotterdam wie im Nahen Osten). Der Handel mit den Früchten der Erde zwischen Manager und Bauer wird zum sozialen Balsam der Großstadt, zur Teilhabe aller am Wohlstand. Weitere Infos: www.mattonoffice.org www.hfg-ulm.de www.ifg-ulm.de

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StiftungsWelt 01-2008

Stiftungen

trends und perspektiven der stiftungsszene

Stiftungsrecht

Aktuelle Verfügungen und Urteile

Förderung und Organisation alternativer Wohnformen von Menschen verschiedenen Alters und Herkunft (OFD Frankfurt/M., Rundverfügung v. 31.10.2007 – S 0171 A – 171 – St 53) Nach einer Entscheidung der obersten Finanzbehörden des Bundes und der Länder ist die Förderung des generationsübergreifenden Wohnens weder ein gemeinnütziger (§ 52 AO) noch ein mildtätiger (§ 53 AO) Zweck.

Vergütung von Stiftungs­­vor­ständen im Ausland (BFH, Urteil v. 18.9.2007, Az. I R 93/06) Mit einer Frage aus dem Recht der Doppelbesteuerungsabkommen beschäftigt sich ein Urteil des BFH vom September des vergangenen Jahres. Eine inländische gemeinnützige Stiftung hatte einen Vorstand angestellt, der in der Türkei wohnte und dort zum Teil auch arbeitete. Lohnsteuer behielt die Stiftung im streitigen Zeitraum nicht ein, woraufhin das Finanzamt

einen entsprechenden Haftungsbescheid erließ. Zur Rechtslage: Gemäß Art. 16 Abs. 2 des DBA-Türkei können die Bezüge einer in der Türkei ansässigen Person in ihrer Eigenschaft als nach dem Handelsrecht verantwortlicher Leiter in Deutschland besteuert werden. Diese Voraussetzungen seien deshalb nicht erfüllt, weil der Stiftungsvorstand nicht als „nach dem Handelsrecht“ verantwortlicher Leiter anzusehen sei. Darunter seien nämlich nur Leiter gewerblicher Unternehmen, nicht dagegen Stiftungs- und Vereinsvorstände zu verstehen. Eine extensive Auslegung oder Analogie komme nicht in Betracht, da andere DBA (zum Beispiel Österreich) ausdrücklich alle Vergütungen von Geschäftsführern und Vorständen einbeziehen. Im vorliegenden Fall bestehe im Ergebnis gemäß Art. 15 Abs. 1 S. 2 DBA-Türkei nur insoweit ein Besteuerungsrecht, wie die Tätigkeit in Deutschland ausgeübt worden ist.

Voraussetzungen einer ehrenamtlichen Tätigkeit (FG Bremen, Urt. v. 6.6.2007, Az. 2 K 147/06 (5); Rev. anhängig beim BFH, Az. XI R 68/07) Das FG Bremen hatte zu entscheiden, ob eine selbstständige Rechtsanwältin die für Beratungstätigkeiten in der Öffentlichen Rechtsberatung der Arbeitnehmerkammer Bremen (Körperschaft des öffentlichen Rechts) erhaltenen Entgelte als umsatzsteuerfrei i.S.d. § 4 Nr. 26 UStG (ehrenamtliche Tätigkeit) behandeln durfte. Nach der Rechtsprechung des BFH sind ehrenamtliche Tätigkeiten i.S.d. § 4 Nr. 26 UStG alle diejenigen Tätigkeiten, die in einem (anderen) Gesetz ausdrücklich oder im allgemeinen Sprachgebrauch herkömmlicherweise als solche bezeichnet werden. Dabei liegt einer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Regel eine Wahl oder öffentliche Bestellung zugrunde, und sie wird in der Regel nebenberuflich ausgeübt. Wird eine Bezahlung geleistet, die nicht lediglich im Sinne eines Schadensersatzes die Zeitversäumnis oder den Verdienstausfall ausgleichen soll, sondern sich an der


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Qualifikation des Tätigen und seiner Leistung orientiert, liege eine entgeltliche Tätgkeit vor. Maßgeblich für die Verneinung der Ehrenamtlichkeit der Beratungstätigkeit der Klägerin sei letztlich deren Entgeltlichkeit. Die Klägerin habe nämlich eine leistungs- und qualifikationsbezogene Vergütung erhalten. Hinzu kam noch, dass im Hinblick auf den zeitlichen Umfang der Tätigkeit der Klägerin nicht mehr von einer nebenberuflichen Tätigkeit gesprochen werden konnte.

Personalgestellung (Schleswig-Holsteinisches FG, v. 6.12.2007, Az. 1 K 104/00) Gestritten wurde um die Körperschaftsteuerbefreiung einer GmbH, deren Tätigkeit sich im Wesentlichen darauf beschränkte, Betreuungsleistungen zu erbringen, welche von ihren beiden Gesellschaftern – zwei Stiftungen – bezahlt wurden. Zweifel bestanden vor allem im Hinblick auf die Frage, ob die Gesellschaft ihre satzungsgemäßen Zwecke auch unmittelbar verfolgte, was das Finanzgericht im Ergebnis bejahte: Wenn eine Körperschaft ihre Mitarbeiter anderen als gemeinnützig anerkannten Unternehmen für deren steuerbegünstigte Zwecke zur Verfügung stellt, handele es sich jedenfalls dann um eine unmittelbare Zweckverfolgung, wenn die Personalverantwortung bei der überlassenden Körperschaft verbleibt. Selbst wenn ein Fall der Personalgestellung vorliege, seien die Voraussetzungen des § 58 Nr. 3 AO erfüllt, da die Norm – im Gegensatz zu § 58 Nr. 2 AO beispielsweise – keine

Einschränkungen enthält, sodass die Steuerbegünstigung selbst dann nicht entfalle, wenn sich die Tätigkeit ausschließlich auf Personalgestellung beschränkt.

Begriff der Familienstiftung im Sinne von § 1 Abs. 1 Nr. 4 ErbStG (FG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 5.9.2007, Az. 14 K 5016/03 B) Diese Entscheidung behandelt die Frage, was unter einer Familienstiftung im Sinne des § 1 Abs. 1 Nr. 4 ErbStG zu verstehen ist. Zu den satzungsgemäßen Zwecken der fraglichen Stiftung zählt die finanzielle Sicherung einer Verlagsgruppe und die Verhinderung einer durch Erbfolge möglichen Zersplitterung, weiterhin die Förderung gemeinnütziger Zwecke sowie die Unterstützung der Destinatäre (des Stifters und bestimmter Familienangehöriger) in Fällen von Not. Um als Familienstiftung eingestuft zu werden (und damit erbersatzsteuerpflichtig zu sein), müsse eine Stiftung jedoch – so das Finanzgericht – gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 4 ErbStG „ihrem Wesen nach“ dem Interesse einer Familie dienen; die Förderung der Familie muss einen besonders wichtigen Zweck der Stiftung darstellen. Ein Gebrauchmachen von der abstrakt bestehenden Bezugsberechtigung (in Fällen der Not) war aufgrund der Ausgestaltung der Stiftung und der sonstigen Umstände nie zu erwarten und ist tatsächlich nie erfolgt. Die Klägerin wurde daher als seltene, aber mögliche Erscheinungsform einer weder gemeinnützigen noch Familienzwecken gewidmeten privatrechtlichen Stiftung eingestuft.

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Da sich der weitere Stiftungszweck, die finanzielle Sicherung der Verlagsgruppe, nur mittelbar förderlich auf das Vermögen der Familie auswirkt, sei er für eine Anknüpfung an § 1 Abs. 1 Nr. 4 ErbStG nicht geeignet. Unter dem Begriff des Vermögensvorteils im Sinne dieser Norm seien ausschließlich unmittelbare Vorteile zu verstehen, die eine oder mehrere bestimmte Familien aus der Nutzung von Stiftungsvermögen für private Zwecke, aus einer Beteiligung an den Stiftungserträgen oder dem Vermögensanfall bei Auflösung der Stiftung ziehen können. « « « Martin Mager, LL.B. und Janne Seelig | Wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Stiftungsrecht und das Recht der Non-Profit-Organisationen an der Bucerius Law School, Hamburg


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StiftungsWelt 01-2008

Stiftungsrecht

Erben und Steuern

Entwurf eines Erbschaftsteuerreformgesetzes (NWB Nr. 52 vom 24.12.2007, Beratung aktuell; Korn und Strahl in NWB Fach 2, Seite 9538, 9540) Am 07.11.2007 hat das Bundesfinanzministerium ein von der Regierungskoalition beschlossenes Eckpunktepapier für die Ausgestaltung des neuen Erbschaft- und Schenkungsteuerrechts veröffentlicht. Anschließend ist bereits am 20.11.2007 ein Referentenentwurf für ein Gesetz zur Reform des Erbschaftsteuer- und Bewertungsrechts (ErbStRG) veröffentlicht worden. Daraufhin ist am 11.12.2007 der Kabinettsentwurf erschienen, welcher zeitnah im Bundestag verhandelt werden soll, sodass der Bundesrat dem noch in der ersten Jahreshälfte 2008 zustimmen kann. Das neue Recht soll grundsätz-

lich erst auf Erwerbe nach Gesetzesverkündung angewendet werden, § 37 I ErbStG-E. In Erbfällen soll die neue Verschonungsregelung für Betriebsvermögen ab 01.01.2007 optional anwendbar sein, § 37 III ErbStG-E. Aus dem Entwurf geht hervor, dass unter anderem die persönlichen Freibeträge für Ehegatten, eingetragene Lebenspartner, Kinder und Enkel angehoben werden sollen, während sich gleichzeitig die Tarifstufen der Steuerklasse I zugunsten des Steuerpflichtigen verschieben. Demgegenüber werden jedoch die Steuersätze für die Steuerklassen II und III (unter anderem Eltern, Geschwister, Neffen, eingetragene Lebenspartner) deutlich erhöht (vgl. Tabelle 1). Gemäß § 17 Abs. 1 ErbStRG-E wird dem überlebenden Ehegatten neben dem Freibetrag nach § 16 Abs. 1 Nr. 1 und dem überlebenden Lebenspartner neben dem

Neue Sätze für die Erbschaftsteuer (§ 19 Abs. 1 ErbStG) – Tabelle 1 Wert d. steuerlichen Erwerbs (§10) bis ­einschließlich

Prozentsatz in der Steuerklasse I

II

III

€ 75.000

7

30

30

€ 300.000

11

30

30

€ 600.000

15

30

30

€ 13.000.000

23

50

50

€ 26.000.000

27

50

50

und darüber

30

50

50

Freibetrag nach § 16 Abs. 1 Nr. 6 ein besonderer Versorgungsfreibetrag von 256.000 Euro gewährt. Der Freibetrag wird bei Ehegatten oder bei Lebenspartnern, denen aus Anlass des Todes des Erblassers nicht der Erbschaftsteuer unterliegende Versorgungsbezüge zustehen, um den nach § 14 des Bewertungsgesetzes zu ermittelnden Kapitalwert dieser Versorgungsbezüge gekürzt (zu den neuen Freibeträgen vgl. Tabelle 2). Hinsichtlich der Bewertung von Betriebsvermögen sieht der Kabinettsentwurf vor, dass Einzelheiten in einer Rechtsverordnung geregelt werden. Entscheidend ist die geplante Einführung eines neuen Begünstigungskonzepts für Betriebsvermögen, Land- und Forstwirtschaft und Anteile an Kapitalgesellschaften auf Basis der Verkehrswerte, wonach typisiert 85 Prozent des Werts des Betriebsvermögens bei Fortführung des Betriebs über 15 Jahre (Land- und Forstwirtschaft: 20 Jahre) unbesteuert bleiben sollen. Die restliche Steuer ist hingegen sofort fällig. Bei Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern wird diese Begünstigung daran gekoppelt, dass die Lohnsumme für die Dauer von 10 Jahren nach der Übertragung nicht unter 70 Prozent der durchschnittlichen Lohnsumme der letzten 5 Jahre vor dem Besteuerungszeitpunkt sinkt, § 13a Abs. 1 ErbStRG-E. Die Begünstigung wird auch


StiftungsWelt 01-2008 » » » Stiftungen

dann nicht gewährt, wenn das Vermögen des Betriebs zu mehr als 50 Prozent der Vermögensverwaltung dient. Dieses so genannte Verwaltungsvermögen ist darüber hinaus nur dann begünstigt, wenn es die schädliche Grenze von 50 Prozent nicht übersteigt und zum Besteuerungszeitpunkt bereits zwei Jahre dem Betrieb zuzurechnen war. Als derartiges Verwaltungsvermögen wird definiert: » Dritten zur Nutzung überlassene Grundstücke, Grundstücksteile, grundstücksgleiche Rechte und Bauten. Eine Nutzungsüberlassung an Dritte ist nicht anzunehmen, wenn der Erblasser oder Schenker sowohl im überlassenden Betrieb als auch im nutzenden Betrieb einen einheitlichen geschäftlichen Betätigungswillen durchsetzen konnte, oder als Gesellschafter einer Gesellschaft im Sinne des § 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 und Abs. 3 oder 18 Abs. 4 EStG den Vermögensgegenstand der Gesellschaft zur Nutzung überlassen hatte und diese Rechtsstellung auf den Erwerber übergegangen ist, soweit keine Nutzungsüberlassung an einen weiteren Drit-

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ten erfolgt. » Anteile an Kapitalgesellschaften, wenn die Beteiligung am Nennkapital dieser Gesellschaften 25 Prozent oder weniger beträgt. Ob diese Grenze unterschritten wird, ist nach der Summe der dem Betrieb unmittelbar zuzurechnenden Anteile und der Anteile weiterer Gesellschafter zu bestimmen, wenn die Gesellschafter unwiderruflich untereinander verpflichtet sind, über die Anteile nur einheitlich zu verfügen oder sie ausschließlich auf andere, derselben Verpflichtung unterliegende Anteilseigner zu übertragen und das Stimmrecht gegenüber nicht gebundenen Gesellschaftern nur einheitlich ausüben. » Beteiligungen an Gesellschaften im Sinne des § 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 und Abs. 3 oder § 18 Abs. 4 EStG und an entsprechenden Gesellschaften im Ausland sowie Anteile an Kapitalgesellschaften, die nicht unter Buchstabe b fallen, soweit bei diesen Gesellschaften das Verwaltungsvermögen mehr als 50 Prozent beträgt.

» Wertpapiere sowie vergleichbare Forderungen, Kunstgegenstände, Kunstsammlungen, wissenschaftliche Sammlungen, Bibliotheken und Archive, Münzen, Edelmetalle und Edelsteine, wenn der Handel mit diesen Gegenständen oder deren Verarbeitung nicht der Hauptzweck des gewerblichen Betriebes ist. » Der Anteil des Verwaltungsvermögens am Betriebsvermögen bestimmt sich nach dem Verhältnis des Verkehrswerts der Gegenstände des Verwaltungsvermögens zum Unternehmenswert. » Weiterhin ist der Mindestwert eines Unternehmens in Höhe von 150.000 Euro zu beachten. Auf den nicht dem Verschonungsabschlag unterliegenden Teil des begünstigten Betriebsvermögens (15 Prozent der begünstigten Bemessungsgrundlage) soll ein Abzugsbetrag gewährt werden, § 13a Abs. 2 ErbStG-E. Soweit der verbliebene Vermögensteil 150.000 Euro nicht übersteigt, soll er für die Berechnung der Erbschaftsteuer außer Ansatz bleiben.

Neue Freibeträge und Klassen für die Erbschaftsteuer (§§ 13, 15, 16 ErbStG) – Tabelle 2 Verwandschaftsgrad

Steuerklasse

Allgemeiner Freibetrag

Hausrat

Persönliche Gegenstände

Ehegatte

I

€ 500.000

€ 41.000

€ 12.000

Kinder, Stiefkinder, Kinder verstorbener Kinder

I

€ 400.000

€ 41.000

€ 12.000

Enkel, Eltern (b. Erbschaft), Großeltern (bei Erbschaft)

I

€ 200.000

€ 41.000

€ 12.000

Eltern und Großeltern (bei Schenkung), ­Geschwister, Nichten, Neffen, Stief- und Schwiegereltern, Schwiegerkinder, geschiedener Ehegatte

II

€ 20.000

€ 12.000

kein spezieller Freibetrag mehr

Lebensgefährte und alle übrigen

III

€ 20.000 (bei eingetragener ­Lebenspartnerschaft € 500.000)

€ 12.000

kein weiterer spezieller Freibetrag


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StiftungsWelt 01-2008

Nachgefragt: Antje Becker Eine Million Erträge aus Stiftungskapital: wofür würden Sie diese einsetzen? Besonders wichtig ist mir die frühkindliche Bildung; ich würde das Geld daher in Projekte investieren, die innovative Konzepte für Kitas darstellen und entwickeln. Dies geht einher mit Integration und Sprachförderung, aber auch mit viel Bewegung, Spaß und musikalischer Früherziehung. Wobei können Sie am besten die Zeit vergessen? Beim Spielen, Toben und Kuscheln mit meinem fünfjährigen Sohn Tim.

Wie bringt man es zu etwas? Indem man das Glück hat, an den Angeboten des Bildungssystems teilnehmen zu können, die Fähigkeiten, mit Interesse und Ehrgeiz etwas daraus zu machen und die notwendige Begeisterungsfähigkeit, um auch Misserfolge zu verkraften. Ohne die notwendige Unterstützung, Förderung und Liebe der Eltern hilft dies alles aber wenig! Welchen Traum möchten Sie sich noch verwirklichen? Ich selbst möchte gerne noch mehr durch die Welt reisen; das aber mit einem so großen Zeitkonto, dass ich überall solange bleiben kann,

» Gemäß § 179 BewG-E ist der Wert unbebauter Grundstücke entsprechend geltendem Recht nach der Fläche und den jeweils aktuellen Bodenrichtwerten zu ermitteln. Im Unterschied zur derzeitigen Rechtslage (§ 145 Abs. 3 Satz 1 BewG; R 162 Satz 2 ErbStR) entfällt künftig der Pauschalabschlag von 20 Prozent. Kriterien, die mit dem Pauschalabschlag abgegolten sind beziehungsweise ausdrücklich nach Vorgabe Dr. Lutz Förster  der ErbStR außer Ansatz ist Rechtsanwalt und Vizepräsident der bleiben, sind Ecklage, Deutschen Anwalts- und Steuerberatervereinigung für die mittelständische Zuschnitt, OberflächenWirtschaft e.V. in Brühl. beschaffenheit, Beschaffenheit des Baugrunds, Außenanlagen, Lärm-, Staubund Geruchsbelästigungen, Altlasten und Grunddienstbarkeiten. Liegen künftig beachtliche Wertminderungsgründe

wie ich möchte. Des Weiteren wünsche ich mir, dass mein Sohn irgendwann ein glücklicher und offener Erwachsener wird. Beruflich möchte ich gerne so vielen Kindern wie möglich zu besseren Startchancen verhelfen. An welchem Ort würden Sie gerne leben? An einem Ort mit Meer, Strand und wärmeren Temperaturen als hier.

vor, kann dem im Wege des Verkehrswertnachweises, das heißt unter Rückgriff auf die Öffnungsklausel Rechnung getragen werden. » Der Wert der bebauten Grundstücke ist entweder nach dem Vergleichswertverfahren, dem Ertragswertverfahren oder dem Sachwertverfahren zu ermitteln, § 180 ff. BewG-E. Die Wertermittlungsverfahren werden in Anlehnung an die Wertermittlungsverordnung durch Rechtsverordnung typisierend geregelt. » Die Werte für die wirtschaftliche Einheit Erbbaurecht und für die wirtschaftliche Einheit des belasteten Grundstücks sind gesondert zu ermitteln. Bei der Wertermittlung sind neben dem Bodenwert und dem Gebäudewert bei bebauten Grundstücken die Höhe des Erbbauzinses, die Restlaufzeit

dr. Antje Becker  ist seit Ende vergangenen Jahres Geschäftsführerin des Geschäftsbereichs Erziehung zur Demokratie/Euro­­pä­ische Integration der gemeinnützigen Hertie-Stiftung.

des Erbbaurechts und die Höhe der Heimfallentschädigung angemessen zu berücksichtigen. « « «

Ratgeber Stiftung und Nachlass Bestellen Sie schon jetzt zum günstigen Subskriptionspreis den Ratgeber Stiftung und Nachlass mit allen aktuellen Änderungen im Erbschaftsteuerrecht. Voraussichtlicher Erscheinungstermin: Herbst 2008. Näheres zu dem Titel auf Seite 48. Bestellung unter: www.stiftungsverlag.de oder Telefon (030) 89 79 47 -49


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Politik und Recht

Private-Equity Bewirtschaftung von Immobilien mit Erbbaurechten

Derzeit ist eine „Renaissance“ der Erbbaurechte zu beobachten, die von Private-Equity („PE“)-Investoren als attraktiv eingestuft und aufgekauft werden. Gebäude im Erbbaurecht sind etwa 30 Prozent billiger als Gebäude im Eigentum. Die zeitlich begrenzte Nutzungsdauer ist ohne Gewicht, da PE-Investitionen kurz- bis mittelfristig angelegt sind. » » » Bei PE-Investitionen treten Projektgesellschaften als Käufer auf. Das Kaufobjekt wird mit einer 100 Prozent Finanzierung belastet. Die Kreditzinsen sind aus den Erträgen des Kaufobjekts zu erwirtschaften. Tilgungsleistungen sind nicht vorgesehen. Die Tilgung wird vielmehr bei Beendigung der Investition (Verkauf) vorgenommen. Das PE-Modell stellt Stiftungen, die ihre Grundstücke mit Erbbaurechten bewirtschaften, vor neue Herausforderungen, wenn die Erbbaurechte an PE-Investoren verkauft werden. Hier stoßen die langfristig angelegten Erbbaurechte mit dem kurzfristigen PE-Modell aufeinander. Für einen solchen Verkauf sind der Erbbauvertrag und die Erbbaurechtsverordnung maßgebend. Das Erbbaurecht ist als veräußerliches Recht definiert (§ 1 Abs. 1 ErbbauVO), jedoch hat die Stiftung als Grundstückseigentümerin ein beschränktes Mitspracherecht. » Erbbauverträge sind gerichtet auf die langfristige Erhaltung der Vermögenssubstanz und die zuverlässige Erzielung von Erbbauzinsen. An diesen Zielvorstellungen ist das PE Modell

zu messen. » In den Erbbauverträgen sind bei Verkauf des Erbbaurechts in der Regel Vorkaufsrechte und Zustimmungsvorbehalte vorgesehen. Das Vorkaufsrecht schränkt die Veräußerbarkeit des Erbbaurechts ein. Die Stiftung kann als Käufer in den Kaufvertrag eintreten, das Erbbaurecht übernehmen und an einen neuen Erbbauberechtigten vergeben. Das Vorkaufsrecht ist ein wirksames Schutzinstrument ohne Prozessrisiko. Die Stiftung wird in die Lage versetzt, jeglichem Missbrauch, der spekulativen Ausbeutung oder der Aushöhlung des Erbbaurechts einen Riegel vorzuschieben. Der Zustimmungsvorbehalt kann für alle oder nur für bestimmte Veräußerungsfälle vereinbart werden. Er dient dazu, den Grundstückseigentümer zu schützen und eine zweckwidrige Veräußerung beziehungsweise die Veräußerung an unzuverlässige Erwerber zu verhindern. Ohne die Zustimmung bleibt der Kaufvertrag schwebend unwirksam.

» Ein Zustimmungsvorbehalt zur Belastung des Erbbaurechts mit Grundpfandrechten betrifft die Frage, ob zum Beispiel eine Belastung bis zu 100 Prozent des Verkehrswertes mit dem Erbbaurecht vereinbar und für die Stiftung tragbar ist. Einer Belastung oberhalb des Verkehrswertes braucht die Stiftung nicht zuzustimmen. Nach § 7 ErbbauVO hat der Erbbauberechtigte Anspruch auf Zustimmung zum Verkauf, wenn anzunehmen ist, dass der Verkauf die Rechte des Grundstückseigentümers nicht wesentlich beeinträchtigt oder gefährdet. » § 7 Abs. 1 setzt weiter voraus, dass die Persönlichkeit des Erwerbers Gewähr für die ordnungsgemäße Erfüllung der Verpflichtungen aus dem Erbbaurecht bietet. Dr. Hans-Jürgen Schroth | Rechtsanwalt, Kanzlei Beiten Burkhardt, München

Teil 1 Fortsetzung in SW 02-2008


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StiftungsWelt 01-2008

Management und Beratung

Initiative Stiftung – Eine Idee verwirklichen! Irgendwann erwächst der Wunsch, ein Zeichen zu setzen und als Stifter zu wirken. Anlässe und Beweggründe sind vielfältig: Ziele wurden erreicht, Werke vollendet. Die Bilanz des persönlichen Denkens und Handelns ist eine Erfolgsbilanz. Man schaut zurück und blickt nach vorne und stellt sich die Frage: Was bleibt und hat Bestand für die Zukunft und verpflichtet nachfolgende Generationen?

Erich Steinsdörfer  ist Geschäftsführer der Deutschen StiftungsAkademie

» » » Ist es nicht Zeit, einen Markstein zu setzen, der dauerhaft ist und nachhaltig wirkt? Oder gibt es ein Ereignis, das tief bewegt? Ein Glücksfall, der zu besonderem Dank verpflichtet; ein Schicksal, das betroffen und nachdenklich macht. Aus dem Gefühl des Bewegtseins heraus wird die Herausforderung spürbar, jetzt aktiv zum Wohle der Allgemeinheit zu werden. Oder es steht ein Jubiläum ins Haus. Ein persönlicher Ehrentag, ein runder Geburtstag, ein Firmenjubiläum. Verpflichtungen sind daraus erwachsen, denen es nachzukommen gilt: Festakt, Jubiläumsbroschüre, Belegschaftsfeier, Presseinformation, öffentliche Würdigung der erreichten Ziele, Ausblick in die Zukunft; All das ist üblich und wahrscheinlich auch unerlässlich. Aber wäre dies nicht auch ein Anlass für mehr als nur eine Momentaufnahme? Mit dem Namen des Stifters oder seines Unternehmens verbinden sich: Ein Lebenswerk und ein Vermögen. Im Streben nach Beständigkeit und aus dem eigenen Verantwortungsbewusstsein heraus wollen Stifter regelmäßig

sicherstellen, dass zukünftig nach ihrem Willen und häufig auch unter ihrem Namen weiterwirken kann, was bislang persönlich, im privaten oder beruflichen Umfeld geschaffen wurde. Diese Ziele entsprechen vollkommen dem Wesenskern einer Stiftung: Vermögen wird mit der Auflage eingesetzt, die Erträge aus der Anlage dieses Vermögens ausschließlich und dauerhaft zur Verfolgung eines definierten, gemeinwohlorientierten Zwecks einzusetzen; und dies unter ständiger Beachtung des Stifterwillens. Aus dieser Aufgabenstellung und Zielsetzung wird deutlich, dass die Errichtung einer Stiftung ebenso durchdacht sein will wie die Gründung eines Unternehmens. In der Regel sind Stiftungen stets auf die individuelle Situation ausgerichtete Lösungen, die sich nicht nur auf rechtliche und steuerliche Aspekte beschränken, wenngleich diese Kriterien eine wesentliche Rolle spielen. Nicht weniger wichtig ist es, den Stifterwillen zu identifizieren, die Ziele der Stiftung und damit ihre Zwecksetzung zu identifizieren sowie die Stiftungsorganisation entsprechend aus-

zugestalten. Die Idee Stiftung findet nur dann ihre Akzeptanz beim Stifter, wenn ihr durch die richtige Programmatik, durch geeignete Förderinstrumente sowie passende Kooperationspartner Gestalt gegeben wird. Einen wichtigen Aspekt bildet zudem die emotionale Ebene. Die Trennung von Vermögenswerten zur Verwirklichung eines persönlichen Anliegens in Einklang mit dem familiären und beruflichen Umfeld zu bringen, erfordert nicht selten eine starke Überzeugungskraft, insbesondere wenn es um Erb- und Nachfolgegestaltungen geht. « « «

Die Deutsche StiftungsAkademie (DSA) möchte zur Qualifizierung in der Stiftungsberatung beitragen. Hierzu dient insbesondere der Zertifizierungslehrgang zum Stiftungsberater, der modular aufgebaut ist und zweimal im Jahr angeboten wird. Einen Einstieg in die Thematik bietet zudem das Seminar „Die Sitftungserrichtung“, das die DSA am 5. Juni 2008 im Wissenschaftszentrum des Stifterverbandes in Bonn anbietet. Näheres zu beiden Veranstaltungsangeboten finden Sie unter www. stiftungsakademie.de.


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Management und Beratung

Einsteigen lassen! Tipps für gute Jahresberichte

Jahresberichte von Stiftungen sind wie der öffentliche Nahverkehr: Auch sie sollen etwas transportieren und Menschen bewegen. Dieser Beitrag soll eine Handreichung für die Erstellung guter Jahresberichte bieten. Verfügbarkeit und Aktualität der Berichterstattung » » » Wenn Busse und Bahnen zu spät oder am falschen Ort fahren, sind sie wertlos. Für gute Jahresberichte gilt das Gleiche. Der Jahresbericht sollte bis zum 31. Juli des Folgejahres verfügbar sein. Die Einstellung in das Internet hat den Vorteil der umfassenden Verfügbarkeit. Einige ausgedruckte Exemplare sollten aber für weitere Interessenten bereit gehalten werden. Kommunikationswert » » » Das Layout eines Jahresberichtes muss ansprechend sein. „Ansprechend“ bedeutet nicht „extravagant“. Hierbei sollte an die Nutzer gedacht werden. Schrille Farben, unhandliches Format, Fachbegriffe und nur „werbliche Aussagen“ schrecken eher ab. Vorstellung der Organisation » » » Wie detailliert die Organisation der Stiftung vorgestellt wird, hängt von der Größe ab. Zumindest eine Übersicht über die Organe (Organigramm, eventuell mit Fotos) sollte es sein. Auch sollte der Nutzer erfahren, welche Organmitglieder ehrenamtlich tätig sind.

Tätigkeitsbericht » » » Hauptteil des Jahresberichtes ist der Tätigkeitsbericht. Als erstes sollte der Zweck der Stiftung und die Strategie zu dessen Umsetzung dargestellt werden. Aber keine Kopie der Stiftungssatzung! Besser ist eine Zusammenfassung oder Beschränkung auf die aktuell geförderten Zwecke. Nach den Zwecken sollte die vom Vorstand verfolgte Strategie, die daraus abgeleiteten Ziele und ergriffenen Maßnahmen dargestellt werden. Zahlen und Finanzen » » » Der Jahresbericht sollte kein „Zahlenfriedhof“ sein. Andererseits sollten die Leistungen anhand von quantitativen Informationen belegt werden. Die Jahresrechnung (Jahresabschluss oder Einnahmen-Ausgaben-Rechnung mit Vermögensrechnung) sollte daher als Anlage zum Jahresbericht veröffentlicht werden. Im Jahresbericht selber werden nur die wesentlichen Zahlen erläutert. Dazu gehören: die erwirtschafteten und verwendeten Mittel, die Kosten der allgemeinen Verwaltung und für die Werbung. Qualitative Informationen » » » Neben der Darstellung und Erläuterung der

Zahlen sollten auch qualitative Informationen gegeben werden. Dazu gehören wesentliche Entwicklungen und Ereignisse, Trends und der Ausblick auf die Zukunft. Wichtig ist, dass der Vorstand „seine Sicht der Dinge“ darstellt. Natürlich möchte der Stiftungsvorstand in seinem Jahresbericht nur Positives berichten. Nicht immer ist aber „alles schön und gut“. Wenn etwas schlecht läuft, ist Verheimlichen die schlechteste aller möglichen Lösungen. Vielmehr sollte der Stiftungsvorstand gerade den Jahresbericht nutzen, die Ursachen für Fehlentwicklungen darzustellen. Die interessierte Öffentlichkeit muss akzeptieren, dass Fehler passieren und negative Entwicklungen eintreten. Gleichzeitig wird jedoch erwartet, dass der Stiftungsvorstand nachteilige Entwicklungen erkennt und gegensteuert. « « «

Prof. Dr. Claus Koss,  Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, ist Geschäfts­führer der Numera GmbH, Regensburg


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StiftungsWelt 01-2008

Management und Beratung

Evaluation von Stiftungshandeln Vom Nutzen handwerklich gekonnten Geldausgebens

Stiftungen in Deutschland sind rechtlich nicht zur Effizienz und Effektivität ihrer Mittelverwendung gezwungen. Sie können trotz „funktionalem Diletanttismus“ – so der Politikwissenschaftler Seibel – in Modernisierungsnischen gedeihen. Je mehr Stiftungen gesellschaftlichen Einfluss einfordern, umso mehr steigt jedoch die öffentliche Erwartungshaltung an ihre Leistungstransparenz im Umgang mit steuerbegünstigten Mitteln. So hat auch die publizistische Aufmerksamkeit im deutschsprachigen „Blätterwald“ für das, was Stiftungen einzeln und gemeinsam tun oder eben unterlassen, seit Mitte der 1990er Jahre zugenommen.

Teil I Die Teile II bis IV folgen in den Ausgaben 02 bis 04-2008 der StiftungsWelt.

» » » Durch die größeren Stiftungen mit hauptamtlichem Personal im letzten Jahrzehnt vorangetrieben, lässt sich eine Professionalisierungstendenz im deutschen Stiftungssektor nachzeichnen, die sich unter anderem in einer gesteigerten Bedeutung von Evaluation ausdrückt. Auch wenn Stiftungen mit kommunalen, staatlichen und europäischen Partnern zusammenarbeiten, spielt Evaluation als Professionalitäts- und Legitimitätsnachweis eine zunehmend wichtigere Rolle. Wollen unternehmerisch handelnde Stiftungen innovativ wirken, kommen sie schwer ohne Evaluation aus. Denn wenn es darum geht, politische Entscheider vom Gewinn einer breitenwirksamen Einführung einer selbst bereits getesteten Neuerung zu überzeugen, brauchen sie Daten und Fakten über den zu erwartenden Mehrwert. Hier gilt häufig: Nur was gezählt

wird, zählt. Nur wo Kosten und Nutzen datengestützt abwägbar sind, können qualifizierte politische Entscheidungen getroffen werden. Warum sollten Stiftungen ­evaluieren? Was haben sie ­davon? » » » Unter Evaluation wird die systematische Beobachtung und Bewertung der Voraussetzungen, des Verlaufs und der Wirkungen verstanden. Evaluation als integrierter Bestandteil von Stiftungsmanagement muss zur Tradition, zur Kultur, zum Führungsstil und zu den vorhandenen Ressourcen passen. Wozu wird die Evaluation gebraucht? Was wollen und müssen wir wirklich wissen? Was soll mit den Ergebnissen geschehen? Dies sind die zentralen Leitfragen, die zu Anfang jedes folgenreichen Evaluationsvorhabens stehen. Aufgeklärtes Eigeninteresse, Nutzenorientierung und Handlungsun-

terstützung für Entscheidungsverantwortliche, Beteiligte und Betroffene eines Stiftungsprogramms oder -projekts sollten die Triebfedern jeder Evaluation sein. Unterschieden werden kann zwischen Gebrauchswert und Tauschwert einer Evaluation. Der unmittelbare Gebrauchswert zielt auf die Wirksamkeitsverbesserung von Profilausrichtung, Personal, Programmen oder Projekten der jeweiligen Stiftung durch gewonnenes Wissen über Gelingenspfade. Mit einer gut angelegten Evaluation wissen ‚Stockholder’ und ‚Stakeholder’, ob in treue Hände gegebenes Geld effektiv ausgegeben wird. Hier zeigt sich: Wer gut bleiben will,

Welche Evaluationsinstrumente der Handwerkskoffer hergibt und welche am besten zu Ihrer Stiftung passen könnten, möchte die StiftungsWelt Ihnen in den folgenden Ausgaben vorstellen. Die Deutsche StiftungsAkademie bietet außerdem Seminare zum Thema an. Nächster Termin: 10. April 2008, in Berlin. Weitere Informationen finden Sie unter: www.stiftungsakademie.de


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muss jeden Tag besser werden und wissen, wie. Mit Tauschwert wiederum ist hier der strategische Nutzen gemeint, der für eine Organisation durch die Anwendung von Evaluation darüber hinaus entsteht. Zum Beispiel gelten Stiftungen, die regelmäßig evaluieren, in den Augen ihrer Partner eher als rational handelnd, wissenschaftsgestützt, modern und verlässlich. Datengestützte Nachweise der tatsächlichen Leistungsfähigkeit eines Pilotprojekts können als Mobilisierungshilfe für Politikberatung und Fundraising dienen, um zu dessen Verbreitung beizutragen. Was kann evaluiert ­werden? » » » Im Fokus einer Evaluation kann rundweg alles stehen. Zum Beispiel das Profil einer Stiftung im Hinblick auf Alleinstellungsmerkmale unter der Frage: Wie werden wir wahrgenommen und wie wollen wir wahrgenommen werden? Gleichfalls kann die Struktur im Mittelpunkt stehen: Sind wir optimal aufgestellt, was unsere Rollen, Aufgaben, Gremien und Hie­

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rarchien anbelangt? Auch Kultur und Binnenklima können auf Leistungsförderlichkeit hin ab-

»»

Wer gut bleiben will, muss jeden Tag besser werden und wissen, wie.

geklopft werden: Haben wir eine fehlerfreundliche, rückmeldungsreiche Lernkultur? Welche Elemente einer Anerkennungs- und Konfliktkultur können wir ausbauen? Evaluation kann sich je nach operativem oder förderndem Stiftungsprofil auf die Leistungserbringung in Förderprojekten, Eigenprojekten oder in Kooperationsprojekten beziehen. Eine Anwendungsform dabei ist die Identifikation guter Praxis und die Analyse der darin enthaltenen Gelingensbedingungen. Evaluation ermöglicht je nach Design nachweisliche Aussagen zum

Stiftungen Unabhängigkeit schafft mehr Wert

Zielerreichungsrad (Effektivität) sowie zur Kosten-Nutzen-Relation (Effizienz). Evaluation kann aber auch die Programmlogik insgesamt untersuchen und die Programmtheorie, die an das Programm gerichteten Erwartungen und die tatsächlich eingetretenen Ergebnisse zueinander ins VerDr. Pia Gerber  ist stellvertretende hältnis setzen. EvaGeschäftsführerin der Freudenberg Stiftung, luation kann KomWeinheim. Sie ist außerdem Innovationsforscherin und Evaluationstrainerin. petenzprofile und Entwicklungspotenziale erkennen helfen: Machen alle Teammitglieder das, was sie individuell und in der Gruppe am besten können? « « «

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StiftungsWelt 01-2008

Forschung

Führungskräfte in Stiftungen – die Vergütung Im Frühjahr 2007 wurde an der Fachhochschule für Technik und ­Wirtschaft (FHTW), Berlin, in Kooperation mit dem Institut für Stiftungs­ beratung die erste wissenschaftlich fundierte Erhebung zu Vergütungsstrukturen in gemeinnützigen Stiftungen in Deutschland durchgeführt. Ende Januar wurden die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt.

» » » Die Studie beleuchtet die Situation ehrenamtlicher Stiftungsleitungen und dokumentiert die Höhe und Zusammensetzung der Vergütung hauptamtlicher Vorstände und Geschäftsführer. Sie zeigt, wie personen- positionsleistungs- und stiftungsbezogene Einflussfaktoren die Höhe des Gehalts beeinflussen. Damit liegen für den Stiftungssektor erstmals belastbare Daten über marktübliche Vergütungsstrukturen vor – Anhaltspunkte für die Frage, welche Vergütung für Führungskräfte in gemeinnützigen Stiftungen aus steuerrechtlicher Sicht als angemessen gelten kann. Große Bedeutung ehrenamtlichen Engagements » » » Ehrenamtliches Engagement spielt – in Übereinstimmung mit dem gesetzlichen Leitbild – in gemeinnützigen Stiftungen eine große Rolle. Vorstandsarbeit ist zu 90 Prozent ehrenamtlich. Weitere Informationen: Ehrenamtliche spenDie Ergebnisse der Studie sind ausführlich den nicht nur Zeit, dokumentiert in: Sandberg, Berit/ Mecking, Christoph: Vergütung haupt- und sondern verzichten ehrenamtlicher Führungskräfte in Stiftungen, auch auf Geld. Nicht Die Ergebnisse der Vergütungsstudie 2007, Personalmanagement in Stiftungen Band 1, einmal jede zweiStiftung&Sponsoring Verlag, Essen 2008. te Stiftung erstattet

ehrenamtlichen Führungskräften Auslagen wie Fahrtkosten. Nur jede vierte zahlt Vergütungen in Form von Aufwandsentschädigungen, Sitzungsgeldern oder Honoraren. Deutliches Gehaltsgefälle zur Privatwirtschaft » » » Die Studie zeigt, dass es Führungskräften in Stiftungen vor allem um den guten Zweck geht. Hauptamtliche Vorstände und Geschäftsführer sind häufig qualifizierter als Führungskräfte, die in der Privatwirtschaft oder in Verbänden vergleichbare Positionen innehaben. Sie verdienen aber deutlich weniger. Ein hauptamtlicher Stiftungsvorstand erhält im Durchschnitt ca. 81.000 Euro im Jahr. Bei der Vergütungshöhe gibt es jedoch erhebliche Unterschiede. In Einzelfällen werden vor allem in Förderstiftungen Spitzengehälter von bis zu 250.000 Euro gezahlt. Hauptamtliche Geschäftsführer erhalten ein durchschnittliches Jahresgrundgehalt von ca. 59.000 Euro. Anders als in der Privatwirtschaft sind erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile die Ausnahme und nur jede zehnte Stiftung gewährt ihren Führungskräften finanzielle oder

geldwerte Zusatzleistungen, wie zum Beispiel eine Altersversorgung oder einen Dienstwagen. Vergütung nach Aufgabenprofil dominiert » » » Die Privatwirtschaft ist bei der Festlegung von Gehältern nur selten Vorbild, nicht einmal bei unternehmensnahen Stiftungen. Ungefähr jede zweite Stiftung orientiert sich stattdessen an den Gehaltsschemata der öffentlichen Hand wie dem BAT. Letztlich werden Vergütungen einzelfallbezogen festgelegt und zum Teil bestehen offenbar erhebliche Handlungsspielräume. Entscheidend für die Höhe des Gehalts sind das Anforderungsprofil der Position und die Leistung. Bei den individuellen Faktoren wirken sich Ausbildung und Berufserfahrung am stärksten aus. Ein akademischer Titel wird bei Vorständen zum Beispiel mit einem Gehaltszuwachs von über 30 Prozent honoriert. Die Ausrichtung der Vergütung nach den Anforderungen der Position ist ein Anzeichen für eine Professionalisierung. Ob sich das Gehaltsniveau im Stiftungsbereich der Privatwirtschaft annähert, ist insofern eine der vielen noch offenen Forschungsfragen. « « « Prof. Dr. Berit Sandberg | Professorin an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und RA Dr. Christoph Mecking | Geschäfts­ führender Gesellschafter des Instituts für Stiftungsberatung, Berlin


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Wirtschaftslexikon

Trans | pa | renz, die Im Zusammenhang mit der Reform des „Gesetzes zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements“ – und ganz aktuell ausgelöst durch eine international tätige Organisation – wird Transparenz verstärkt in das Blickfeld gerückt. Transparenz wird dabei zunächst als Offenlegung von (nicht nur wirtschaftlichen) Verhältnissen der jeweiligen gemeinnützigen Organisation gegenüber Aufsichtsbehörden beziehungsweise der Öffentlichkeit verstanden. Gleichzeitig ist Transparenz auch inhaltlich im Sinne einer aussagefähigen Darstellung zu sehen (True-and-fair-view-Aspekt). Die Ausgestaltung dieser Thematik ist für die Organisationen nicht mehr aufgabenneutral sondern vielmehr zweckorientiert anzupacken, da die unterschiedlichsten Adressaten aus unterschiedlichen Blickwinkeln Transparenz erwarten (können). Da die Stiftungen ihre Zwecke in aller Regel nicht nur aus laufenden Kapitalerträgen sondern auch aus ihr von Dritten zugewendeten Mitteln erfüllen, muss die Transparenz und Publizität sehr weit ausgelegt werden. Die jeweils relevanten Adressatenkreise sollten ermittelt werden, um die zielgerichtete Kommunikation zu optimieren. Die Transparenz der Organisation wird dadurch gewährleistet, dass ein Jahresabschluss (zumindest) bestehend aus Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung vorgelegt wird. Ein solcher Jahresab-

Die Rechnungslegung richtet sich nach dem Vereinsrecht, dem Stiftungsrecht (Landesgesetze) sowie dem Handelsrecht. Für Stiftungen gelten gem. § 86 BGB die vereinsrechtlichen Vorschriften der §§ 27 Abs. 3, 666, 259, 260 BGB; die Spezifizierung dieser Vorschriften erfolgt in den Stiftungsgesetzen der einzelnen Bundesländer (zum Beispiel Verpflichtung zur Aufstellung einer Jahresrechnung oder eines Jahresabschlusses § 7 StiftG NRW).

schluss „liefert“ weitere relevante Informationen auch für die Organisation selbst, zum Beispiel Ausweis des Vermögens, Rücklagenbildung (bei zweckgebundenen Zuwendungen), Rückstellungen und bei Stiftungen die Dokumentation der Einhaltung von Kapitalerhaltungsvorschriften. Gerade auch die Darstellung innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung kann wesentliche Informationen über die „Leistungen“ und damit über die Ausgabenstruktur der Stiftung abbilden. Hier kann die Körperschaft dokumentieren, welchen Nutzen die ihr zugewendeten Mittel erbracht haben. Im Übrigen erleichtert die Aufschlüsselung von Erträgen und Aufwendungen zusätzlich die Prüfung der Gemeinnützigkeit. « « « Volkmar Heun | Diplom Volkswirt, DPHG Dr. Harzem & Partner KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Bonn


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StiftungsWelt 01-2008

Die Unternehmenspartner des Bundesverbandes Wie in der StiftungsWelt berichtet, hat der Bundesverband ein Partnerkonzept entwickelt, das den Nutzen der vielfältigen Kooperationen des Verbandes für seine Mitglieder optimieren soll. Die Partnerunternehmen gliedern sich – abhängig von der Ausgestaltung der Kooperation – in die Kategorien: Premiumpartner, Projektpartner sowie Dialogpartner. An dieser Stelle informieren wir Sie kontinuierlich und aktuell zum Partnerkonzept. In jeder Ausgabe werden außerdem sukzessive einzelne Partner vorgestellt.

Premi um-Partn er

» » » Seit über 130 Jahren begleitet die Deutsche Bank ihre Kunden bei der Konzeption, der Gründung und der Verwaltung von Stiftungen. Alle erforderlichen Dienstleistungen bietet sie im Private Wealth Management professionell aus einer Hand; sie berät bei der Anlage des Stiftungsvermögens und übernimmt Verwaltungsaufgaben, zum Beispiel Global Custody für Stiftungen. Zudem bekennt sich die Deutsche Bank zu ihrer eigenen gesellschaftlichen Verantwortung und ist weltweit über ihre Stiftungen aktiv.

DATEV eG

Kontakt: Ulrich Leis Paumgartnerstraße 6–14 90329 Nürnberg Telefon (0800) 328 38 62 unternehmensanfragen@datev.de www.datev.de

» » » Die DATEV eG, Nürnberg, ist das Softwarehaus und der IT-Dienstleister für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte sowie deren Mandanten. Das Leistungsspektrum umfasst vor allem die Bereiche Rechnungswesen, betriebswirtschaftliche Beratung, Steuern, Enterprise Resource Planning (ERP) sowie Organisation und Planung. Mit derzeit rund 39.100 Mitgliedern, knapp 5.500 Mitarbeitern und einem Umsatz von 584,8 Millionen Euro im Jahr 2006 zählt die 1966 gegründete DATEV zu den größten Informationsdienstleistern und Softwarehäusern in Europa. So unterstützt DATEV auch Stiftungen mit einer Branchenlösung. Diese basiert auf den Standardkontenrahmen (SKR49). Mit der Kostenrechnung für Stiftungen kann der benötigt Nachweis der Mittelherkunft und -verwendung erbracht werden, sowie die Abgrenzung einzelner Treuhandvermögen und geförderter Projekte. Mit dem Spendentool können die Spender verwaltet werden und Spendenquittungen erzeugt werden. Sprechen Sie mit Ihrem steuerlichen Berater.

Sarasin Wertpapierhandelsbank AG

Schwenke & Schütz Rechtsanwälte und Notare

Kontakt: Arndt P. Funken Friedrichstraße 9 | 80801 München Telefon (089) 339 97 44 81 stiftungen@sarasin.de www.sarasin.de/stiftungen

» » » Die Bank Sarasin ist eine traditionsreiche Schweizer Privatbank mit 12 Standorten in Eu­ropa und Asien. Sie wurde in der Untersuchung „Die Elite der Stiftungsexperten“ mit der „Goldenen Pyramide“ für besonders herausragende Beratungsqualität im Stiftungswesen ausgezeichnet. Die Stiftungsbetreuung wird von Arndt P. Funken geleitet, der auf 10 Jahre Erfahrung im deutschen Stiftungswesen zurückblickt. Die Bank berät Stiftungen in der Gründung, in Fragen der Administration sowie in der Vermögensverwaltung. Die speziell für Stiftungen konzipierten Produkte erhalten Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen zu Sonderkonditionen.

Sal. Oppenheim jr. & Cie.

Oppenheim Vermögenstreuhand GmbH Kontakt: Christine Guder Unter Sachsenhausen 4 | 50667 Köln Telefon (0221) 145 26 13 christine.guder@ovt.de www.oppenheim.de

» » » Sal. Oppenheim jr. & Cie., ist die größte unabhängige Privatbankgruppe in Europa. In der über 218-jährigen Geschichte sammelten die Kölner Privatbankiers wertvolle Erfahrungen im verantwortungsvollen Umgang und in der langfristigen Sicherung gro­ßer Vermögen. Mit einem spezialisierten Team ist das Bankhaus über die Oppenheim Vermögens­treuhand GmbH für die Konzeption, Errichtung und Beratung von Stiftungen tätig. In der Vermögensverwaltung des Bankhauses werden Anlagekonzepte entwickelt, die den individuellen Bedürfnissen verschiedenster Stiftungen Rechnung tragen. Sal. Oppenheim jr. & Cie. betreut heute über 130 gemeinnützige Stiftungen mit einem Volumen von mehr als 2 Milliarden Euro.

Geschäftsfeld: Rechts- und Steuerberatung Kontakt: Dr. Natan Hogrebe, ­Fachanwalt für Steuerrecht Bernburger Straße 32 10963 Berlin Telefon (030) 88 57 17–0 | Fax -33 mail@schwenke-schuetz.de

GLS Treuhand e. V.

Geschäftsfeld: Allgemeine Stiftungsberatung Kontakt: Andrea Valdinoci Postfach 100829 44708 Bochum Telefon (0234) 57 97–227 | Fax -188 andrea.valdinoci@gls.de

[ auswa h l ]

Kontakt: Henning Kley Mainzer Landstraße 178-190 60327 Frankfurt am Main Telefon (069) 910-478 00 info.stiftungen@db.com www.pwm.db.com

Pro je k t-Pa rtne r

Deutsche Bank AG

Infos zur Förderpartnerschaft Alle interessierten Unternehmen bitten wir, auf uns zuzukommen, wenn Sie sich ebenfalls für eine Förderpartnerschaft mit unserem Verband interessieren. Wir informieren gerne über die vielfältigen Möglichkeiten einer Zusammenarbeit. Bitte wenden Sie sich an Dr. Hermann Falk, Telefon (030) 89 79 47-88, Hermann.Falk@Stiftungen.org

Delbrück Bethmann Maffei AG

Geschäftsfeld: Stiftungsberatung, Vermögens­ management, -verwaltung Kontakt: Jochen Weber Promenadeplatz 9 80333 München Telefon (089) 236 99–227 | Fax -219 jochen.weber@debema.de

HSBC Investments ­Deutschland GmbH

Geschäftsfeld: Vermögensberatung und -verwaltung Kontakt: Leonhard Fröhling Königsallee 21/23 40212 Düsseldorf Telefon (0211) 910–39 71 Fax (0211) 32 61 19 leonhard.froehling@trinkaus.de

Feri Wealth Management GmbH

Geschäftsfeld: Vermögensmanagement Kontakt: Kevin Schaefers Rathausplatz 8–10 61348 Bad Homburg Telefon (06172) 916–31 69 | Fax -11 86 Kevin.Schaefers@feri.de

Sauren Fonds-Service AG

Angebot: hauseigene Dachfonds, ­Asset Management, Consulting Kontakt: Heinrich Graff Im Media Park 8 50670 Köln Telefon (0221) 650 50–151 | Fax -120 h.graff@sauren.de


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Trends und Initiativen

Rekord: 1.134 neue Stiftungen im Jahr 2007 Größte Gründungswelle seit 15 Jahren

Die vom Bundesverband Deutscher Stiftungen im Februar veröffentlichten Zahlen zur Stiftungsgründung im Jahr 2007 zeigen: Es gibt einen neuen Rekord. Mit 1.134 Neugründungen wurde 2007 zum ersten Mal die 1.000er Marke überschritten.

» » » Im Jahr 2006 zählte man noch 899 neue Stiftungen. Das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um mehr als 26 Prozent. Zum Vergleich: Von 2005 auf 2006 betrug die Steigerung

2007 zurückgeführt werden. „Reformen für mehr Stiftungsfreundlichkeit wirken. Denn die Steigerung lässt sich vor allem mit dem Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements

zwei Prozent, das Stiftungswachstum erlebte im Jahr 2007 damit den stärksten Schub seit 15 Jahren. Der gesamte Bestand der Stiftungen in Deutschland ist auf 15.449 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts gestiegen. Diese positive Entwicklung kann auch auf die Reform des Stiftungssteuerrechts im September

erklären“, kommentiert der Vorsitzende des Bundesverbandes Fritz Brickwedde die neue Bestmarke. Generalsekretär Hans Fleisch verweist zudem auf die zunehmend höhere Finanzstärke von Stiftungen: „Wir beobachten, dass Mäzene sich bei der Vermögensausstattung häufig am steuerlichen Rahmen orientieren. Die verbesserten

steuerlichen Regelungen wirken darum nicht nur auf die Zahl, sondern auch auf die Vermögensgröße von neuen Stiftungen positiv.“ Bezogen auf die einzelnen Bundesländer setzt Nordrhein-Westfalen einen Trend fort: Wie in den Vorjahren ist das bevölkerungsreichste Bundesland, was die gesamte Anzahl der Stiftungsneugründungen angeht, mit 215 neuen Stiftungen Spitzenreiter. Platz zwei bei den Neugründungen nimmt Bayern mit 207 Neuerrichtungen ein; auf Platz drei liegt BadenWürttemberg mit 188 neuen Stiftungen in 2007. Im Ranking der Großstädte konnte sich Frankfurt am Main mit rund 72 Stiftungen pro 100.000 Einwohner knapp als stiftungsreichste Großstadt in Deutschland behaupten. Dicht auf die Main-Metropole folgt die Stadt Würzburg, die mit einer Stiftungsdichte von rund 71 einen rasanten Aufstieg vom siebten auf den zweiten Platz vollzogen hat. Hamburg wurde mit einer Stiftungsdichte von rund 61 auf den dritten Platz verwiesen. Die Errichtung eiWeitere Informationen: ner Stiftung liegt einZahlen und Grafiken finden Sie unter: www.Stiftungen.org deutig im Trend, die Hälfte aller heute bestehenden Stiftungen wurde in den letzten 10 Jahren gegründet. Wenn der Trend anhält, dann hat der Bundesverband auch im nächsten Jahr wieder spektakuläre Zahlen zu berichten. « « « Lis


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StiftungsWelt 01-2008

trends und initiativen

Social Franchise Addressing poverty on a bigger scale

Sean Kline works for the international development organisation „Freedom from Hunger“. He has more than ten years of microfinance, institutional development and research experience in Africa, Asia and the Balkans. Currently he serves as the director of „Reach“, an initiative of „Freedom from Hunger“, which uses the Social Franchise model to increase its impact. During the „Social Franchise Summit“ held by the Bundesverband Deutscher Stiftungen on December 6th, 2007 he shared his experience as a speaker.

StiftungsWelt: You made your way from the private to the non-profit sector. How come? Sean Kline: While working in IT, I always had the wish to address global issues, like injustice or poverty. I was excited about the idea to borrow means from the private sector to achieve greater efficiency in the social sector. Using economic ideas to address social problems really began with microSean Kline  works for the development organifinance projects for sation „Freedom from Hunger“. He uses Social poor people. During Franchise models in his project „Reach“. this period I started to think about the prospects of Social Franchise. You work for the organisation „Freedom from Hunger“ that was founded in 1946. Why did you start the project „Reach“? With „Freedom from Hunger“ we have been using microfinancing to address the problem of hunger

since about 15 years. About two and a half years ago, we began to ask ourselves if we really had the biggest effect with our projects. The problems are large, so we started to think about scaling up our projects. We wanted to address poverty on a bigger scale. This was the beginning of „Reach“ as a global innovation that breaks old ways of thinking.

new name had the further advantage that the rural people came to see „Reach“ as a local entity which eliminated the feeling of a foreign organisation „taking over“. How does „Reach“ work and what specific Social Franchise elements does it have? Our idea was to build a network of networks. We train local people

Social Franchise Social Franchise hat seine Wurzeln in der ökonomischen Theorie. Dort ist Franchising eine erprobte Methode, die im ökonomischen Sektor schon seit über 80 Jahren angewendet wird. Vereinfacht gesagt bedeutet

What are the benefits of a new project rather than scaling up „Freedom from Hunger“? We created a new brand because of the specific circumstances in the social sector. There are a lot of organisations in this area, and there is a lot of competition going on. We don‘t speak about competition in this field but still there is rivalry concerning funding and publicity for example. As „Freedom from Hunger“ has been around since many years, we used the new name to compete more successfully on a more neutral ground. In India, where we started the project, the

Franchsising, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu replizieren. Der Vorteil an dieser Vorgehensweise ist, dass sie Stabilität erzeugt und damit Risiken minimiert. Social Franchise bedeutet stark verkürzt: Die Idee des Franchising auf die Besonderheiten des Sozialen Sektors zu übertragen (vgl. auch StiftungsWelt 01–2007, S. 34 f.) Im Juni wird die Dokumentation zu der gleichnamigen Tagung (Dezember 2007) erscheinen. Zu bestellen unter: www.stiftungsverlag.de.


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concepts that have been proven to work, such as how to offer financial aid. In other words, we train people around the world so that they can be trainers themselves. „Reach“ defines basic standards, procedures and how to provide trading products. It also provides the brand name. Social Franchise to me involves using business means for social ends. How big is „Reach“ now? Do you plan to grow? Currently we have 24 trainers in India, Mexico and five West African countries. And this is it for now; we don‘t plan to expand in the near future. In fact, we try to learn from the problems that occur in the seven countries in order to refine the project. In this context it is very good to make mistakes as quickly as possible so you can benefit from them inathe future. In principle India, Latin America and Africa have a big potential for expansion, too. What kind of problems do you see in regard to Social Franchise? Social Franchise was exciting to us because you create a business in a box with independent organisations. Nevertheless, the concept has to be adjusted to the specific circumstances in the countries. The challenge is to find the right balance between control and freedom. Sometimes franchisees might come up with new ways to present themselves which are inconsis-

tent with the brand. So you need to keep control, you need clear definitions about how to use the brand. A general tension is that there are few people with an economic background in the non-profit sector. So for example, social workers tend to be sceptical against models that come from economic traditions. They fear „McDonaldisation“. But once they listen to the concept, they get more confident and we realise that we follow the same goal. The local people on the other hand are very open in regard to these models. „Reach“ has a good reputation among them. What is the future of Social Franchise? I am convinced that Social Franchise has huge potential. It is a very effective way to help. But we are only at the beginning. We have to keep the finger on the pulse. The Social Franchise Summit was a great opportunity to hear other people‘s stories. In general, we need more interaction among peers to understand what works and what doesn‘t. We use many different languages while speaking about the same thing. Right now there are a lot of small pilot tests and large projects that we haven‘t even identified as „Social Franchise“ projects yet. Does Social Franchise work everywhere? In principle it can work anywhere.

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The basic condition is a fairly functioning private sector market. In countries where the state controls the market, like in North Korea for example, it might thus be difficult. You have to travel a lot due to your projects in Africa and India. Is it still pleasant for you to travel for vacations? You are right, I have to travel a lot. Flying around the world is not that glamorous and exciting anymore. In my holidays I like to go hiking now. My last vacations I spend cycling in my home country, the USA. « « « Das Interview führten Anna Lissel, Volontärin im Bereich Medien & Kommunikation und Julia Meuter, Projektassistenz im Bundesverband Deutscher Stiftungen


Innovationen brauchen Pioniere

Innovationen brauchen Vorbilder

Innovationen brauchen Anwendung

Deshalb fördert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in ganz Deutschland und auch Mittel- und Osteuropa Projekte von Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie weiteren Umweltpionieren.

Deshalb zeichnet die DBU jährlich im Herbst Unternehmer, Forscher oder Naturschützer mit ihrem Deutschen Umweltpreis aus – mit 500.000 Euro der höchstdotierte Umweltpreis Europas.

Was nützen Innovationen, wenn keiner davon erfährt? Die DBU fördert daher auch Projekte der »Umweltkommunikation« und »Umweltbildung«, damit innovative Ansätze eine breite Anwendung finden.

Bislang hat die DBU über 6.900 umweltentlastende Modellprojekte mit mehr als 1,2 Milliarden Euro unterstützt – aus Umwelttechnik, -forschung, -kommunikation und Naturschutz.

Und präsentiert im Mai 2008 bei der »Plaza der Vielfalt« in Bonn anlässlich der UN-Biodiversitätskonferenz rund 150 Aussteller mit innovativen Ideen zum Thema »Biologische Vielfalt«.

Das Zentrum für Umweltkommunikation unterstützt die Kommunikation der Projektergebnisse und bietet mit Veranstaltungen den Rahmen zur Diskussion von Innovationen.

Wir fördern Innovationen Deutsche Bundesstiftung Umwelt An der Bornau 2 49090 Osnabrück Telefon 0541|9633-0 Telefax 0541|9633-190 www.dbu.de


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Buchmarkt

Verlag Deutscher Stiftungen

Verzeichnis Deutscher Stiftungen Das Verzeichnis Deutscher Stiftungen ist das aktuelle Nachschlagewerk zum deutschen Stiftungswesen. Herausgegeben vom Bundesverband Deutscher Stiftungen, erscheint die 6., ergänzte und völlig neu bearbeitete Auflage Ende Juni 2008 als dreibändiges Buch sowie als CD mit einem Begleitband. Das Werk basiert auf der Datenbank Deutscher Stiftungen und einer flächendeckenden Stiftungsumfrage im Jahr 2007. Zahlen, Daten, Fakten » » » Band 1, gleichzeitig der Begleitband zur CD, stellt auf rund 80 Seiten die wichtigsten Entwicklungen, Trends und Fakten des Stiftungswesens in

Deutschland dar. Anhand von Analysen, Grafiken und Statistiken wird die aktuelle Stiftungslandschaft in Deutschland unter die Lupe genommen. Stiftungsporträts » » » Das Herzstück des dreibändigen Werkes bilden die rund 16.000 Porträts von Stiftungen in Deutschland - mit Kontaktdaten, Zwecken, Förderschwerpunkten und weiterführenden Informationen. Ergänzt werden die Daten, die in alphabetischer Reihenfolge nach Stiftungsnamen sortiert sind, durch ein Orts- und Zweckregister im Buch bzw. detaillierte Suchmöglichkeiten auf der CD.

» Bände 1–3: 129 Euro anstatt 139 Euro (für Mitglieder) » Band 1 mit CD-ROM: 129 Euro anstatt 139 Euro (für Mitglieder) » Bände 1–3 mit CD-ROM: 179 Euro anstatt 199 Euro (für Mitglieder) Bis Ende Juni 2008 gilt dieser günstige Subskriptionspreis.

Alle Preise im Überblick unter: www.stiftungsverlag.de

Reihe: StiftungsRatgeber Noch nie wurden so viele Stiftungen gegründet wie heute und immer mehr Menschen entschließen sich, sich dauerhaft von einem Teil ihres Vermögens zu trennen. Im vergangenen Jahr wurden die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Stifter und Stiftungen in Deutschland durch das „Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements“ erheblich verbessert. In diesem Jahr steht die Umsetzung einiger Ände-

rungen im Erbschaftsteuerrecht an. Wer eine Stiftung gründet wird mit vielen Fragen konfrontiert. Um die ersten Schritte zu erleichtern und Hilfestellung auf diesem spannenden Weg von der Idee bis zur Verwirklichung zu geben, bringt der Bundesverband Deutscher Stiftungen seit vielen Jahren die Reihe StiftungsRatgeber heraus: Aktuell, mit Praxistipps und Mustersatzungen erleichtern sie den Weg zur eigenen Stiftung.

Frisch erschienen: Ratgeber: Die Gründung einer Stiftung Der Klassiker der Reihe. Neu aufgelegt und aktuell mit allen Änderungen im Gemeinnützigkeitsrecht. Außerdem Interviews mit Experten und Stiftern und den sieben Regeln für Ihren Stiftungserfolg.

Band 1

Hedda Hoffmann-Steudner

Mit Checklisten, Muster- und Gesetzestexten

Die Gründung einer Stiftung Ein Leitfaden für Stifter und Berater


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StiftungsWelt 01-2008

Schon jetzt zum günstigen Subskriptionspreis: Ratgeber: Stiftung und Nachlass Zum dritten Mal neu aufgelegt: mit sämtlichen Änderungen im Bewertungsrecht, dem Erbschaft- und Schenkungsteuerrecht und im Gemeinnützigkeits- und Spendenrecht. Erscheint voraussichtlich im Herbst 2008 – sobald das neue Erbschaftsteuerrecht beschlossen ist.

Schon jetzt zum günstigen Subskriptionspreis: Ratgeber: Familienstiftungen Stiftermotive, Stiftungswirklichkeit und Besonderheiten für Familienstiftungen im Stiftungssteuerrecht sowie eine kritischen Auseinandersetzung mit diesem Stiftungstyp. Kompakt und übersichtlich. Erscheint voraussichtlich im Herbst 2008 – sobald das neue Erbschaftsteuerrecht beschlossen ist. « « «

Bestellung Alle Titel können Sie direkt über www.stiftungsverlag.de bestellen. Oder schreiben Sie an: Bundesverband Deutscher Stiftungen, Mauerstraße 93, 10117 Berlin, Telefon (030) 89 79 47 -49, Angelika.Hensel@Stiftungen.org

Buchmarkt

Besprechungen

Besser spenden! Ein Leitfaden für nachhaltiges Engagement. Bosch, Ise: Besser spenden! Ein Leitfaden für nachhaltiges Engagement. Beck‘sche Reihe, Verlag C.H. Beck, München 2007, ISBN 978–3-406–54797–3, 196 Seiten, 12,95 Euro.

Mit „Besser spenden!“ hat der Verlag C.H. Beck im Jahr der Reform des Stiftungs- und Gemeinnüt-

zigkeitsrechts einen Ratgeber für Spender herausgebracht. Seine Mission: Spenden Sie mit Plan! Der erste Ratgeber dieser Art auf dem deutschsprachigen Buchmarkt richtet sich an Menschen, die zu mehr Geld gekommen sind, als sie benötigen, und der Gesellschaft etwas zurückgeben möchten. Er ist jedoch nicht nur für Spender eine interessante Lektüre, sondern für alle, die mit philanthropischem Engagement zu tun haben – auf der Geber-, Fundraiser- und Empfängerseite. Die meisten Spenden werden hierzulande aufgrund vorhergegangener Initiativen Spenden sammelnder Organisationen und aktueller Katastrophenmeldungen getätigt.

„Besser spenden“ heißt für die Autorin Ise Bosch, das Spenden aus eigener Initiative strategisch anzugehen. Sie lädt mit ihrem Buch Spender dazu ein, anstelle von Impulsspenden ihre persönlichen Werte, Ziele und Anliegen zum ausschlaggebenden Moment ihrer Spendentätigkeit zu machen – eine Perspektive, die Stiftern vertraut ist. Der praxisorientierte, angenehm zu lesende Ratgeber bietet einen Überblick über die philanthropische Landschaft (nicht nur) in Deutschland, informiert über den Spendenmarkt und zeigt die verschiedenen Möglichkeiten des Engagements für Geber auf. Dabei werden auch Stiftungen ausführ-


StiftungsWelt 01-2008 » » » Stiftungen

lich berücksichtigt. Herzstück des Buches bildet die Anleitung, sich einen persönlichen Spendenplan zu erarbeiten, der zum Kompass für nachhaltige Spendenentscheidungen wird. Detaillierte Fragebögen und Checklisten regen dazu an, sich Klarheit über die eigenen Werte, Ziele und Anliegen zu verschaffen – um dann beim Spenden Prioritäten zu setzen. Ein „Praktischer Anhang“ mit Musteranschreiben, weiterführenden Adressen und Tipps bietet nützliche Arbeitshilfen. Das Buch geht zurück auf Tracy Garys und Melissa Kohners Buch „Inspired Philanthropy: Creating a Giving Plan – a Workbook“, das 1998 erstmals in den USA erschienen ist. Die Autorin Ise Bosch, eine Enkelin des Stiftungsgründers Robert Bosch, schreibt aus Erfahrung. Sie ist selbst langjährige Spenderin, Erbin und Mitstifterin der Gemeinschaftsstiftung filia.die frauenstiftung. Gemeinsam mit anderen gründete sie das Erbinnen-Netzwerk Pecunia, in dem sich wohlhabende, durch Erbschaft zu Geld gekommene Frauen unter anderem über ihr philanthropisches Engagement austauschen. Während die Strategien der Spendensammler und Fundraiser seit Jahren ausführlich diskutiert, professionalisiert und verfeinert werden, kommt die andere Seite der Medaille, die Seite der Spender, bisher zu kurz. Ise Boschs Buch ist ein Meilenstein auf dem Weg zu mehr Professionalisierung auf der Geberseite. Angesichts dessen ist es besonders erfreulich, dass das Buch nicht in einer verlegerischen Nische, sondern als Taschenbuch in einem großen Publikumsverlag BvB erschienen ist. « « «

Bildungsmäzenatentum. Privates Handeln, Bürgersinn und kulturelle Kompetenz seit der Frühen Neuzeit. Flöter, Jonas; Ritzi, Christian (Hg.): Bildungsmäzenatentum. Privates Handeln, Bürgersinn und kulturelle Kompetenz seit der Frühen Neuzeit. Böhlau Verlag, Köln 2007, ISBN 978–3-412–13606–2, 432 Seiten, 54, 90 Euro.

Angesichts einer verstärkt wahrgenommenen Handlungsunfähigkeit des Sozialstaates einerseits und der Suche nach alternativen Lernund Lehrformen in Zeiten von Pisa andererseits, wird in der öffentlichen Bildungsdiskussion vermehrt die private Bildungsförderung thematisiert. Beides paart sich mit einem dritten Diskussionsstrang, der zunehmend Beachtung findet: der gesellschaftlichen Bedeutung der Zivilgesellschaft. Dies führt dazu, dass auch das klassische Handlungsfeld des Mäzen, die Stiftung, stärker ins Blickfeld der öffentlichen Debatte gerät. Tatsächlich ist der Themenbereich Bildung und Erziehung zweithäufigster Stiftungszweck in Deutschland (Stiftungsreport 2007). Dennoch fehlt es an Untersuchungen zu Stiftungen im Bildungswesen; insbesondere sozialwissenschaftliche und historische Betrachtungen von Stiftungen sind selten. Und auch das Bildungsmäzenatentum ist ein ver-

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nachlässigtes Feld der Philanthropiegeschichte. Dieses „Forschungsdesiderat“ will der Sammelband „Bildungsmäzenatentum. Privates Handeln, Bürgersinn und kulturelle Kompetenz seit der Frühen Neuzeit“ schließen. Die Herausgeber Jonas Flöter und Christian Ritzi haben zu diesem Zweck 14 Beiträge verschiedener Erziehungswissenschaftler, Sozialund Bildungshistoriker zusammengestellt, die sich mit der privaten Förderung verschiedener Bildungseinrichtungen von der Frühen Neuzeit bis ins späte 19. Jahrhundert beschäftigen. Der Schwerpunkt der Analysen liegt dabei auf schulischem und universitärem Gebiet. Die Aufarbeitung der Themenschwerpunkte, Arbeitsweisen und Motive des Bildungsmäzenatentums der frühen Neuzeit beginnt mit einem Vergleich der Pariser Universitätskollegien mit der islamischen Madrasa und einer Untersuchung der Kölner Studienstiftungen. In den darauffolgenden zwei Kapiteln wird das weibliche Bildungsmäzenatentum im Rheinland genauer betrachtet und die Handlungsmuster eines Mäzens, dem schlesischen Renaissancefürsten Herzog Georg II. von Brieg, untersucht, der sich besonders für die humanistische Bildung engagierte. Der zweite Teil des Bandes zeigt die, teilweise seit dem späten Mittelalter erhalten gebliebenen, Charakteristika des Bildungsmäzenatentums ebenso wie die sich im 19. Jahrhundert entwickelnde spezifische Kultur des bürgerlichen Mäzenatentums. Erörtert wird die gesellschaftliche Bedeutung des Engagements und die ursprüngliche Intention verschiedener Schulmäzene wie dem englischen Hoch-


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StiftungsWelt 01-2008

adel, sächsischen Fürsten, der evangelischen Kirche oder dem Bürgertum sowie das Stiftungswesen an verschiedenen Hochschulen. Dabei werden unterschiedliche Aspekte beleuchtet, etwa das Verhältnis von staatlicher und privater Bildungsförderung oder die machtpolitischen Ziele der Mäzene. Die historische Aufarbeitung des Bildungsmäzenatentums ist sowohl lesenswert für die Fachöffentlichkeit als auch für Stifterinnen und Stifter, die sich im Bildungsbereich engagieren. Denn die Lektüre gibt einen umfassenden Einblick in die lange Tradition privater Bildungsförderung und ist damit gutes Lernmaterial für die heutige BilLes dungsarbeit. « « «

Die Reemtsmas. Geschichte einer deutschen Unternehmerfamilie Lindner, Erik: Die Reemtsmas. Geschichte einer deutschen Unternehmerfamilie. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2007. ISBN 978–3-455–095630, 592 Seiten, 25,00 Euro.

In den „Minima Moralia“ von Adorno steht der wahre Satz „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“. Diese Mahnung muss sich der Leser der neuen Reemtsma-Biographie von Erik Lindner vor Augen halten, wenn er sich über die Bedeutung der Unternehmerfamilie

klar werden will. Denn Unternehmer wie die Reemtsmas, wie Krupp und Toepfer haben viel für das Gemeinwesen bewegt, auch wenn sie teilweise in ihrer wirtschaftlichen oder politischen Tätigkeit durchaus angreifbar waren. Familiensaga – da denkt man an sieben Jahrhunderte Fugger. Auch die Rothschild-Biographie von Corti aus dem Jahr 1927 geht ins 16. Jahrhundert zurück. Lindner macht es kurz und setzt erst um 1900 ein. Umso dichter wirkt die Analyse. Die drei Söhne von Johann Bernhard Reemtsma stehen im Vordergrund der ersten Buchhälfte: Hermann Bernhard, Philipp Karl und Alwin Siegfried, kurz Eins, Zwei und Drei genannt. Als 1910 die Zigarettenfirma Reemtsma entsteht, zielte die Produktion auf einen kleinen Markt: Nur eine Milliarde Zigaretten rauchte man um 1900 jährlich in Deutschland – ein Prozent des heutigen Konsums. Der Aufstieg der Erfurter Firma erfolgte erst nach dem Umzug nach Hamburg. Rückschläge blieben nicht aus. Ein Händlerboykott zwang zur Entlassung von Mitarbeitern. „Staubzigaretten“ minderer Qualität tauchten auf. Die Reemtsmas waren zunächst Gegner der Nazis. Doch dem Druck der SA gab man nach und spendete zwölf Millionen Reichsmark an Göring. Zweischneidig war das Agieren Philipps: Im Privathaus stellte er Barlach-Skulpturen auf, während er – mit Friedrich Flick, Robert Bosch, Wilhelm von Opel und Karl Friedrich von Siemens – die Errichtung des Hauses der Deutschen Kunst in München finanzierte. Hitler kam zur Eröffnung. Dort freilich wurden Barlachs Werke nicht gezeigt.

Nach 1945 kam für die Reemtsmas die Entnazifizierung. Während Alwin als „Mitläufer“ für schuldig befunden wurde, konnten seine freigesprochenen Brüder ihre wirtschaftliche Tätigkeit wiederaufnehmen. Auch die Nachkriegsgeschichte bleibt spannend. Hier setzt die – kurze – Schilderung der Stiftungen ein. Die Uwe-Reemtsma-Stiftung existiert seit 1943, aus der Barlachsammlung wurde das „Ernst Barlach Haus – Stiftung Hermann F. Reemtsma“. Jan Philipp ist früh als Mäzen aktiv. Mit der „Bargfelder Schenkung“ gingen 350.000 Mark an Arno Schmidt. Das entsprach der Höhe des Literaturnobelpreises. Die Gertrud Reemtsma Stiftung, die Philipp F. ReemtsmaStiftung, die Hermann Reemtsma Stiftung, Institute und Verlage kamen im Lauf der Jahrzehnte zum gesellschaftlichen Engagement der Familie hinzu. Über die Nazi-Zeit heißt es: „Geld, Geld und noch mehr Geld floss in diverse Kassen der neuen Machthaber. Damit war man freilich nicht allein, denn Tausende deutscher Firmen […] spendeten von sich aus, oder sie wurden […] gedrängt. Wer wollte da abseits stehen?“ Lindner schreibt nicht „Wer wollte es ihnen verdenken?“ – und hier liegt die besondere Qualität. Der Autor urteilt nicht vorschnell und überlässt die Bewertung dem Leser. Ulrich Brömmling | Journalist und Stiftungsberater in Berlin


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Report 2008/09 Wie Vielfalt zusammenhält – Projekte, Initiativen und Menschen Buchmarkt

Aktuelle Literatur » Bertelsmann Stiftung (Hg.): Vorbilder bilden – Gesellschaftliches Engagement als Bildungsziel. Carl Bertelsmann-Preis 2007. Gütersloh 2007. » Buchna, Johannes: Gemeinnützigkeit im Steuerrecht: Die steuerlichen Begünstigungen für Verein, Stiftungen und andere Körperschaften – steuerliche Spendenbehandlung. 9. Auflage. Achim 2008. » Gehrke, Matthias: Die Stiftung & Co. KGaA im Gesellschaftsund Steuerrecht. Frankfurt am Main 2007. » Hensel-Grobe, Meike: Das St.Nikolaus-Hospital zu Kues. Studien zur Stiftung des Cusanus und seiner Familie (15.-17. Jahrhundert). Stuttgart 2007. » Kolb, Felix; Bewegungsstiftung (Hg.): Damit sich was bewegt – Wie soziale Bewegungen und Protest die Gesellschaft verändern. Hamburg 2007. » Otto, Lieselotte: Handbuch der Stiftungspraxis. Stiftungsrecht, Steuerrecht und Rechnungslegung bei Stiftungen. Neuwied 2007. » Sprengel, Rainer; Ebermann, Thomas: Statistiken zum deutschen Stiftungswesen 2007. Stuttgart 2007. » Sternbeck, Wolfram: Die Invalidensiedlung in Berlin-Frohnau. Die Geschichte der Stiftung Invalidenhaus Berlin. Ein vergessenes Erbe Preußens. Erfurt 2007.

» Swiss Foundations, Verband der Schweizer Förderstiftungen (Hg.): Wörterbuch zum Schweizer Stiftungswesen. Winterthur 2007. » van der Auwera, Vera: Die Doppelstiftung – eine Möglichkeit der Unternehmensnachfolge in Familienunternehmen. Herbolzheim 2008. » v. Guardini Stiftung (Hg.): Auf der Suche nach dem Ganzen. 20 Jahre Guardini Stiftung. Festschrift Bd. 1. Berlin 2007. » v. Gummert, Hans et al. (Hg.): Münchner Handbuch des Gesellschaftsrechts Bd. 5: Verein, Stiftung bürgerlichen Rechts. München 2008. » v. Puza, Richard; Ihli, Stefan; Kustermann, Abraham P. (Hg.): Kirchliche Stiftung zwischen kirchlichem und staatlichem Recht. Zur zeitgemäßen Profilierung eines alten Finanzierungsund Rechtsinstituts? Tübingen 2008. » Verein „Bielefelder Konsens: Pro Bielefeld e. V.“ (Hg.): Handbuch Bielefelder Stiftungen. 2. Auflage. Bielefeld 2007. » Zimmermann, Jan: Alfred Toepfer. Hamburg 2007. » Zunker, Albrecht: Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP): Entwicklungsgeschichte einer Institution politikbezogener Forschung. Berlin 2007.

StiftungsReport 2008/09 Herausgegeber: Bundesverband Deutscher Stiftungen in Kooperation mit der BMW Stiftung Herbert Quandt ISBN: 3-927645-84-2 Erscheinungstermin: Juni 2008 JETZT ZUM SUBSRIPTIONSPREIS BESTELLEN: € 12,90 (statt € 15,90)* Bestelladresse und nähere Informationen: www.Stiftungen.org/verlag Bundesverband Deutscher Stiftungen Mauerstraße 93 | 10117 Berlin Telefon (030) 89 79 47-0 | Fax -11

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Neuerrichtungen Bürgerstiftung Sauerlach Engagierte Bürger und Firmen gründeten kurz vor Jahresende, im Dezember 2007, die Bürgerstiftung Sauerlach.

2007, um Kindern und Jugendlichen in den Bereichen Sport und Gesundheit zu helfen. „Ich hatte eine super Kindheit und wurde immer gefördert. Ich möchte etwas zurückgeben“, betonte der Nationalspieler bei der Übergabe der Stiftungsurkunde durch die Regierung von Oberbayern. Mit 24 Jahren gehört Philipp Lahm zu den jüngsten Stiftungsgründern in Deutschland überhaupt.

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im Oktober 2007 zum Ziel gesetzt. Durch soziale Netzwerke Älterer für Ältere, soll die Bildung neuer Kontakte angeregt und unterstützt werden. So entsteht eine Plattform für Kooperationen in allen Fragen des Alterns, die dem Ansatz folgt, Hilfe und Unterstützung für Ältere von Älteren anzubieten. Wir für Niederkassel – Bürgerstiftung

Die Stiftung Wir für Niederkassel – Bürgerstiftung wurde im November 2007 von Bürgern unterschiedDer Münchener Sportsender Premiere rief am 1. Februar 2008 die lichen Alters und unterschiedlicher Berufe gegründet, die sich Premiere Stiftung, München, ins Leben. Franziska van Almsick und ehrenamtlich engagieren möchten. Ziele für das Engagement sind Matthias Sammer unterstützen die unter anderem ein Einzelfall-HilfeStiftung als Schirmherren. Fonds für Menschen, die das soziale Netz nicht auffängt. Des Weiteren Sprachfrühförderung, Unterstützung schulischer Maßnahmen und Hausaufgabenbetreuung für einen guten Start aller Kinder und Jugendlicher ins Leben. Außerdem möchte die Stiftung Gesundheitsförderung und Hilfe bei verdeckter Es sollen Projekte gestartet werden, Armut von Senioren anbieten. Dabei denen das gesunde Leben von rüber hinaus möchte sich die BürKindern gefördert wird. Die sportgerstiftung für eine lebendige Kulliche Förderung gehört ebenso datur in der Stadt engagieren. zu wie eine bewusste Ernährung. Allgemein möchte die Stiftung die YANA (you are not alone) geistige und soziale Entwicklung Stiftung von Kindern stärken. Premiere Stiftung

Die Gemeinschaftsstiftung von Bürgern für Bürger möchte gesellschaftliche Vorhaben fördern, für die keine staatlichen Mittel zur Verfügung stehen. Dazu gehört die Förderung der Jugend und des Dialogs zwischen den Generationen sowie die Traditions- und Brauchtumspflege. Eine weitere Zielsetzung ist die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements. Den Gründungsmitgliedern gelang es innerhalb weniger Wochen das Gründungskapital von 71.000 Euro zusammenzutragen. Philipp-Lahm-Stiftung

Führungsspieler Philipp Lahm gründete seine Philip-Lahm-Stiftung, München, am 11. Dezember

Stiftung Pro-Alter – für Selbstbestimmung und Lebensqualität Selbstbestimmung und Lebensqualität für das hilfebedürftige und das hilfreiche Alter erhöhen, das hat sich die Stiftung Pro-Alter – für Selbstbestimmung und Lebensqualität, Köln, bei ihrer Gründung

Die Stiftung möchte ihre Erträge für die Förderung von Kindern verwenden. Die Erziehung von Kindern

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soll aktiv mitgestaltet werden. Gefördert werden sollen unter anderem Kindergärten, Krippen, Schulen, Kinderheime und Freizeitheime. Einrichtungen mit gemeinnütziger Anerkennung sollen finanzielle Hilfen, Sachspenden und personelle Unterstützung angeboten werden. Die YANA (you are not alone) Stiftung, Offenbach am Main, wurde im November 2007 errichtet.

Personalia Cordula Haase-Theobald

tungen übernommen. Der promovierte Jurist kehrt nach seiner Tätigkeit als Referent beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zum Bundesverband Deutscher Stiftungen zurück.

Zu Beginn des Jahres 2008 trat Dr. Cordula Haase-Theobald in die Geschäftsführung der Oppenheim Vermögenstreuhand GmbH (OVT), die Stiftungsgründer berät und betreut, ein.

Die Privatbank Sal. Oppenheim jr. & Cie. verstärkte das Führungsteam der auf Family-Office-Dienstleistungen spezialisierten OVT durch die 39-jährige Stiftungsexpertin. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Frau Dr. Haase-Theobald eine ausgewiesene Expertin dieses Bereichs für unser Haus gewinnen konnten, um dieses wichtige Geschäftsfeld für unsere Kunden weiterzuentwickeln“, so Christoph Freiherr von Oppenheim, persönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses Sal. Oppenheim. Burkhard Küstermann Zum 1. Januar 2008 hat Dr. Burkhard Küstermann die Projektleitung der Initiative Bürgerstiftungen im Bundesverband Deutscher Stif-

Bei der vorherigen Projektleiterin Katrin Sachs bedankten sich Vorstand und Beirat des Bundesverbandes herzlich für ihr Engagement und die erfolgreichen Jahre, die sie den Bürgerstiftungen und der Initiative Bürgerstiftungen widmete. Die Initiative Bürgerstiftungen ist das unabhängige Kompetenzzentrum für alle Fragen zum Thema Bürgerstiftung. Mit Beginn des Jahres startet sie in ihre 3. Phase. Die Initiative wird gefördert durch die Breuninger Stiftung, die Körber-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung sowie die Charles Stewart Mott Foundation. Martin Schoser Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung, Bonn, hat einen neuen Geschäftsführer. Der 45-jährige Dipl.-Kfm. Dr. Martin Schoser löste zum 1. Januar 2008 Achim Ebert ab, der aus Altersgründen ausschied. Schoser war bislang unter anderem beim Dualen System Deutschland – Der Grüne Punkt und im Medien- und Bildungsbereich der Kon-


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rad-Adenauer-Stiftung tätig. Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentra-

kussierung der inhaltlichen Arbeit weiter zu schärfen“, sagte Gunter Thielen bei der Amtsübernahme.

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Preisausschreibungen Initiative „für mich, für uns, für alle“

Jubiläen

len Nervensystems wurde 1983 von Dr. med. h.c. Hannelore Kohl ins Leben gerufen.

Pestalozzi Stiftung Wahlwies Auf 10 Jahre Stiftungsarbeit blickt die Pestalozzi Stiftung Wahlwies dieses Jahr zurück.

Gunter Thielen Nach fünfeinhalb Jahren an der Spitze der Bertelsmann AG, übernimmt Dr. Gunter Thielen erneut den Vorstandsvorsitz der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh.

Thielen hatte dieses Amt bereits von Oktober 2001 bis Juli 2002 inne. Seit Oktober 2001 gehört er auch dem Kuratorium der Bertelsmann Stiftung an. „Mein vorrangiges Ziel ist es, die hohe Glaubwürdigkeit der Stiftung zu sichern und das Profil durch eine stärkere Fo-

Die Stiftung unterstützt das umfassende Betreuungs- und Bildungsangebot des Pestalozzi Kinder- und Jugenddorfes in Stockach-Wahlwies nahe dem Bodensee. Mit den Erträgen aus dem Stiftungskapital von derzeit 1,3 Millionen Euro und Spenden realisiert die Stiftung Projekte im Bereich Kultur, Sport und Spiel in der Jugendhilfeeinrichtung. Es entstanden so beispielsweise ein Spielplatz, ein Basketballfeld und eine Kinderbücherei.

Der Bürgerpreis der Initiative „für mich, für uns, für alle“ – ein Zusammenschluss von engagierten Bundestagsabgeordneten, den Städten, Landkreisen und Gemeinden Deutschlands sowie den Sparkassen – richtet sich an Bürgerinnen und Bürger, die durch ihr Engagement für Kinder und Jugendliche den gesellschaftlichen Zusammenhalt in ihrem Umfeld fördern und sich mehr für Familienfreundlichkeit einsetzen. Einsendungen sind bis zum 31. Mai 2008 möglich. Der Bürgerpreis ist Deutschlands größter bundesweiter Ehrenamtspreis. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Stiftung: www.buerger-engagement.de Robert Bosch Stiftung und Landesstiftung Baden-Württemberg Die Robert Bosch Stiftung, Stuttgart, und die Landesstiftung Baden-Württemberg, Stuttgart, haben erneut das Schülerstipendienprogramm „Talent im Land Baden-Württemberg“ ausgeschrieben. Die Stiftungen fördern damit vom kommenden Schuljahr an wieder 50 Jugendliche mit Migra­ tionshintergrund. Bewerben können sich Schüler mit besonderen schulischen Leistungen ab Klasse 8, die die Hochschulreife anstreben und sich durch soziales oder gesellschaftliches Engagement auszeichnen. Auch Lehrer sind angesprochen, begabte Schüler zur Bewerbung zu ermuntern. Be-

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werbungsschluss ist der 1. April 2008. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Stiftung unter: www. bosch-stiftung.de

Preisverleihungen Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.

Stiftung Kinderland BadenWürttemberg Erstmalig ausgeschrieben hat die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg, Stuttgart, den „Schülerpreis Baden-Württemberg“ für die Klassen 5 und 6 der Hauptschulen. Der neue Preis soll dazu beitragen, dass die kreativen, künstlerischen und sozialen Talente von Hauptschülern nicht nur gewürdigt, sondern auch einer breiten Öffentlichkeit gezeigt werden können. Zu gewinnen gibt es bis zu zehn Mal 20.000 Euro. Die Ausschreibungsfrist endet am 15. April 2008. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Stiftung unter: www.landesstiftung-bw.de

Die junge ungarische Kuratorin Tímea Junghaus engagiert sich in einzigartiger Weise für die Anerkennung der Roma als Teil der europäischen Kultur. Dafür wurde

sie am 10. Februar 2008 mit dem KAIROS-Preis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., Hamburg, ausgezeichnet. Der KAIROS-Preis ist mit 75.000 Euro einer der höchst dotierten europäischen Kulturpreise. Die öffentliche Wahrnehmung der

Roma ist negativ geprägt. Tímea Junghaus, die selbst aus einer Familie von Roma und Sinti stammt, setze sich für eine positivere Wahrnehmung ein, zum Beispiel für die Anerkennung zeitgenössischer Roma-Kunst, so die Begründung der Jury. Elizabeth-Haub-Stiftung für Umweltrecht und Umweltpolitik Am 3. Dezember 2007 wurde Prof. Dr. Klaus Töpfer mit dem von der Elisabeth-Haub-Stiftung für Umweltrecht und Umweltpolitik, Bonn, gestifteten Elisabeth-HaubAward for Environmental Diplomacy ausgezeichnet. Der Preis wurde Prof. Dr. Klaus Töpfer in New York in Anwesenheit zahlreicher Vertreter des Diplomatischen Korps sowie führender Repräsentanten des internationalen Umweltschutzes überreicht. Der internationale Preis für Umweltdiplomatie wird seit 1997 vergeben. Heinz Sielmann Stiftung Der Heinz Sielmann Ehrenpreis 2007 wurde am 17. Dezember 2007 von der Heinz Sielmann Stiftung,

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München, an das Naturkundemuseum Erfurt vergeben. Gewürdigt wurden die herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Museumspädagogik und die damit verbundenen Dienste um den Naturschutz. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde von der Stiftungsratsvorsitzenden der Heinz Sielmann Stiftung, Inge Sielmann, an den Leiter des Natur-

Stiftung Preussische Seehandlung Den Zeichner und Maler Marc Gröszer hat die Stiftung Preußische Seehandlung, Berlin, am 15. Februar mit dem „Eberhard RotersStipendium für Junge Kunst“ 2008 ausgezeichnet.

schen während einer Busfahrt wirken. Der Jugendsoftwarepreis wird jährlich für Schülerinnen und Schüler aller Alterstufen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgeschrieben. kundemuseums Erfurt, Matthias Hartmann, überreicht. „Die Ausstellungen des Naturkundemuseums Erfurt sind von einem hohen qualitativen Anspruch und ermöglichen den Besuchern eine intensive Auseinandersetzung mit der Natur und ihren Wirkungszusammenhängen“, begründete Inge Sielmann die Zuerkennung des Preises.

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Stiftung für Ökologie und Demokratie e. V.

Das Eberhard Roters-Stipendium ist mit 15.500 Euro dotiert und dient der Förderung aktueller junger bildender Kunst in Deutschland. Es wird von der Stiftung Preußische Seehandlung im Zusammenwirken mit der Berlinischen Galerie verliehen. Die Jury würdigt damit einen Künstler, dessen Eigensinn seinesgleichen suche.

Die Stiftung für Ökologie und Demokratie e. V., Bonn, hat den Firmen geox GmbH und Bestec GmbH im November 2007 den „Ökologia“-Preis für das Landauer Geothermieprojekt im Energieberatungszentrum der Pfalzwerke AG in Kandel verliehen.

Werner und Inge GrüterStiftung

Der Preis wurde gemeinsam mit der amtierenden „Ökologia“ – Botschafterin der Ökologie –, der baden-württembergischen Umweltministerin Tanja Gönner, vergeben. Stiftungsvorsitzender Hans-Joachim Ritter lobte den Mut und die Investitionsbereitschaft der beiden Preisträger zu Gunsten des Tiefengeothermieprojekts in Landau.

Der mit 10.000 Euro dotierten Werner und Inge Grüter-Preis für Wissenschaftsvermittlung wurde am 14. November 2007 an den Wissenschaftsjournalisten Dr. Patrick Illinger, von der Süddeutschen Zeitung, Redaktion Wissen, verliehen.

Klaus Tschira Stiftung gGmbH Schülerinnen und Schüler hat die Klaus Tschira Stiftung gGmbH, Heidelberg für pfiffige und anschauliche Computerpräsentationen und -simulationen am 25. Januar 2008 mit dem Jugendsoftwarepreis ausgezeichnet. Einer der Preisträger der Altersgruppe 8. bis 10. Klasse ist Patrick Reinbold aus Zimmern, der das Leibniz-Gymnasium in Rottweil besucht. Der 17-jährige Schüler zeigt in seiner interaktiven Präsentation „Physix“, an Hand einer Animation, wie verschiedene Kräfte auf Men-

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Illinger wurde geehrt für seine zahlreichen Publikationen mit Breitenwirkung, die sich auf enge Kontakte zu wichtigen Forschungszentren stützen. Den Stiftern der Werner und Inge Grüter-Stiftung, München, ist es wichtig, die Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit über die Grenzen der jeweiligen Disziplin hinaus in verständlicher Weise der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um die Bildung in naturwissenschaftlichen Fächern auf breiter Basis zu unterstützen.

Mosaik Bertelsmann Stiftung Nach Schätzungen der Studie des Büros für Arbeits- und Sozialpolitische Studien (BASS), durchgeführt im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, koste die unzureichende Integration von Zuwanderern den Staat jährlich schätzungsweise 16 Milliarden Euro. Durch mangelnde Sprachkenntnisse, fehlende soziale Netzwerke und schlechte Integration der Zuwanderer in den Arbeitsmarkt, gingen dem Staat Einkommenssteuern und Beiträge in der Renten- und Sozialversicherung verloren.

Spenden/Zustiftungen Horst und Marlis Weitzmann Als erste große Zustiftung für die Neue Universitätsstiftung, Freiburg, brachte das Ehepaar Horst und Marlis Weitzmann eine Million Euro ein. Der Rektor der Universität Freiburg, Prof. Dr. Jäger, hob die zentrale Rolle von Ehrensenator Dipl. Ing. Horst Weitzmann für die Universität hervor. Nicht nur in seiner Funktion als Vorsitzender des Universitätsrats, sondern auch als Mitglied des Jubiläumskuratoriums, habe er sich maßgeblich und erfolgreich für die positive Entwicklung der Universität eingesetzt.

„Defizite bei der Integration kommen die Gesellschaft teuer zu stehen. Verstärkte Investitionen vor allem im Bildungsbereich sind notwendig, weil hier die Weichen für die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben gestellt werden. Wir müssen dabei insbesondere die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund verbessern“, sagte Johannes Meier, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung, bei der Vorstellung der Studie.

Bundesverband Deutscher Stiftungen Einer der vier Finalisten des DGVM INNOVATION AWARD ist der Bundesverband Deutscher Stiftungen. Das hat die Deutsche Gesellschaft für Verbandsmanagement e. V. (DGVM), im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung, bekannt gegeben. Der DGVM INNOVATION AWARD „Verband des Jahres 2007“ ist die solitäre Auszeichnung für Verbände, deren erfolgreiche Arbeit auf einem zukunftsfähigen Konzept, hoher Veränderungsbereitschaft und herausragender Führungsqualität beruht. Sie soll Anerkennung für Leistungen sein, die sich aus dem Durchschnitt deutlich abheben und Anreiz schaffen für Verbände, neue, Erfolg versprechende Wege zu gehen. Die Bekanntgabe des Preisträgers wird im Rahmen des Verbändekongresses im April 2008 stattfinden. Bundesverband Deutscher Stiftungen, Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) Bundespräsident Horst Köhler begrüßte am 9. Januar 2008 auf dem traditionellen Neujahrsempfang im Berliner Schloss Bellevue etwa 250 Gäste aus Politik und Gesellschaft.

Geladen war auch der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und Generalsekretär der Deutschen Bundes-


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stiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, Dr. Ing. E.h. Fritz Brickwedde. Bundespräsident Horst Köhler zollte unter anderem Spitzenvertretern von Wohlfahrts-, Umwelt-, Hilfsund Entwicklungsorganisationen seine Anerkennung für die geleistete Arbeit.

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über die Herausforderungen und Probleme dieser „Stiftungen von Bürgern für Bürger“. „Das Gespräch hat mir gezeigt: Stifter von Bürgerstiftungen sind Menschen, die Verantwortung in ihrer Region, Gemeinde oder in ihrem Stadtteil

gersinns und ein ermutigendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement. Ich freue mich darüber, dass es so viele und so gute Vorbilder gibt, die andere anstecken“, würdigte der Bundespräsident das Wirken der Bürgerstifter in Deutschland.

Bürgerstiftungen

Maria Böhmer

Bundespräsident Horst Köhler hat am 14. Januar 2008 in Schloss Bellevue neun Vertreter von Bürgerstiftungen empfangen. Der Bundespräsident unterrichtete sich in dem Gespräch mit Bürgerstiftern aus Dresden, Düren, Frankfurt, Fürstenfeldbruck, Gütersloh, Hamburg, Ostfalen und Wismar,

Die Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer, gab anlässlich eines Treffens mit Vertreterinnen und Vertretern großer deutscher Stiftungen am 23. Januar 2008 bekannt, dass die erfolgreiche Kooperation mit Stiftungen in der In-

übernehmen, sich kümmern und so viel für das gute Miteinander in unserem Land tun. Bürgerstiftungen sind eine Form gelebten Bür-

Know-how für Stiftungsgründer… Nach der Reform des Gemeinnützigkeitsrechts zeigt der im März erschienene Ratgeber die neuen Rahmenbedingungen und rechtlichen Schritte einer Stiftungsgründung auf. Mit Praxistipps, Checklisten, Mustersatzungen und den aktuellen Gesetzestexten begleitet er potenzielle Stifter auf dem Weg zur Errichtung einer gemeinnützigen Stiftung. Band 1

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Die Gründung einer Stiftung Ein Leitfaden für Stifter und Berater

Ein Leitfaden für Stifter und Berater StiftungsRatgeber, Band 1 Bundesverband Deutscher Stiftungen: Berlin 2008 ISBN: 3-927645-29-X Preis: € 19,80 | für Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen: € 16,80 Bestellung und weitere Informationen: www.Stiftungen.org/verlag Telefon (030) 89 79 47 -0 | Fax -81 Post@Stiftungen.org

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tegrationsarbeit fortgesetzt werden soll. „Stiftungen können schnell und flexibel auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren und Veränderungsprozesse auslösen. Sie sind oft Vorreiter in der Integrationsarbeit und ein wichtiger strategischer Partner für die Politik“, erklärte Böhmer. Die Staatsministerin möchte deshalb, anknüpfend an das Internationale Symposium „Integration durch Bildung im 21. Jahrhundert – Eine Herausforderung für Public-Private-Partnerships“ vom Oktober 2007, den Dialog und die Zusammenarbeit mit Stiftungen in der Integrationspolitik, in diesem Jahr im Rahmen eines Kongresses, fortsetzen. Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) Ein groß angelegtes Pilotprojekt der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, Stücken, hat begonnen. Auf mehr als 3.000 km2 Fläche sollen wertvolle Naturräu-

me in Südbrandenburg miteinander vernetzt werden, um großräumige Wanderungen von Arten wie Rothirsch, Fischotter und Biber zu ermöglichen. Auch Rückkehrern wie dem Wolf soll das Einwandern erleichtert werden. Die zweijährige Startphase des Projektes ist mit Gesamtkosten von 640.000 Euro angesetzt und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, gefördert. Stiftung zur Förderung von Bildung, Wissenschaft und Technologie Mit 13.675 Euro unterstützt die Stiftung zur Förderung von Bildung, Wissenschaft und Technologie (BWT), Soest, das Projekt „Bildungsarbeit Wasser- Möhnetalsperre, Gewässergüte und Gewässerqualität“, des Landschaftsinformationszentrums (Liz) Wasser und Möhnesee e. V. Mit dem Projekt soll das Bildungsangebot zu den Themen Gewässergüte und Gewässerqualität verbessert werden.

„Zeigen Sie’s uns“ Fotowettbewerb des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen Der Bundesverband Deutscher Stiftungen feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Schenken Sie uns zu unserem Geburtstag ein Foto, zeigen Sie uns, wie Ihre Stiftungsprojekte aussehen. Wählen Sie das beste Foto aus und schicken Sie es uns bis zum 18. April per E-Mail oder auf CD-ROM. Wer den Wettbewerb gewinnt, entscheiden Sie. Vom 28. April bis zum 16. Mai können Sie sich die eingereichten Fotos auf unserer Website ansehen und online für Ihren Favoriten abstimmen. Das Siegerfoto wird in der StiftungsWelt, im Internet und in den StiftungsNews gezeigt und auf dem Deutschen StiftungsTag ausgestellt. Teilnahmebedingungen und weitere Informationen finden Sie ab sofort ­unter: www.Stiftungen.org/fotowettbewerb

Zielgruppe des Projekts sind Lehrer und Schüler der gymnasialen Oberstufe und der Sekundarstufe I. VolkswagenStiftung Einen Teil der zur Verfügung stehenden Fördermittel vergibt die VolkswagenStiftung, Hannover, vorweg an Forschungseinrichtungen des Landes Niedersachsen. Dieser Vorgang wird als „Niedersächsisches Vorab“ bezeichnet. Bewilligt wurden vom Kuratorium der VolkswagenStiftung, nach Vorschlägen der Niedersächsischen Landesregierung, Mittel in Höhe von 36,8 Millionen Euro für 43 Vorhaben. Neu auf den Weg gebracht wurde das Förderangebot: „Forschung 65+ – Die Niedersachsenprofessur“. Damit soll ermöglicht werden, dass herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch über die gesetzliche Altergrenze hinaus tätig sein können.


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Interna

aus dem bundesverband deutscher stiftungen und mitgliedernetzwerk

Neue Mitglieder des Bundesverbandes

Stiftungen und Stiftungs­verwaltungen Arnold-JanssenSolidaritätsstiftung Frauenstraße 8 47574 Goch Telefon (02823) 32 01 28 Fax (02823) 32 03 66 info@arnold-janssen.org www.arnold-janssen.org

Um Dialog und Versöhnung zu fördern, Notleidenden zu helfen und Benachteiligten eine Chance zu geben, wurde im Mai 2007 die Arnold-Janssen-Solidaritätsstiftung gegründet. Sie fördert das Andenken wie die Anliegen des heiligen Arnold Janssen (1837 – 1909), der durch sein Wirken weltweit Entwicklung und Zusammenarbeit, Bildung und Armutsbekämpfung sowie den kulturellen und interreligiösen Dialog vorangetrieben hat. Seine im christlichen Glauben wurzelnde tiefe Menschlichkeit ist heute Tausenden Ansporn für vielfältiges Engagement. Die Arnold-Janssen-Solidaritätsstiftung ist eine Initiative der Steyler Missionare. Ihr Ziel: die Anliegen des Gründers des Steyler Missionswerkes bekannt zu machen und sein Andenken zu fördern.

Aventis Foundation Industriepark Höchst, Geb. F 821 65926 Frankfurt am Main Telefon (069) 305 72 56 Fax (069) 30 58 05 54 eugen.mueller@aventis-foundation.org www.aventis-foundation.org Die Aventis Foundation ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main und dient der Förderung von Musik, Theater, Kunst und Literatur, von gesellschaftspolitischen Projekten mit dem Schwerpunkt Gesundheitswesen sowie von Wissenschaft, Forschung und Lehre. Die Aventis Foundation wurde 1996 als Hoechst Foundation gegründet und mit einem Stiftungskapital von 50 Millionen Euro ausgestattet. Im Jahr 2000 wurde die Stiftung in Aventis Foundation umbenannt. Die Hoechst AG als Stifterin hatte 1999 mit dem französischen Unternehmer Rhone-Poulenc fusioniert, und es entstand das neue Unternehmen Aventis, eines der umsatzstärksten Pharmaunternehmen weltweit. Bürgerstiftung Förderturm Bönen Gemeinde Bönen Am Bahnhof 7 59199 Bönen Telefon (02383) 93 31 04 Fax (02383) 93 31 19 Franz-Leonard.Olschewsky@boenen.de www.foerderturm-boenen.de Zwecke der Stiftung sind die Förderung von Kunst und Kultur, Denkmalschutz, Bildung, Erziehung und Sport, Völkerverständigung, Jugend- und Altenarbeit, der allgemeinen Förderung des demokratischen Staatswesens und des traditionellen Brauchtums in der Gemeinde Bönen und Umgebung. Diese Zwecke verfolgt sie insbesondere durch den Erhalt des Förderturms Bönen als Baudenkmal in Abstimmung mit der zuständigen Denkmalbehörde. Außerdem mit der Durchführung von Veranstaltungen, zum Bei-

spiel in den Bereichen: Kunstausstellungen, Kulturveranstaltungen, Lesungen, Führungen im Turm und Diskussionsrunden. Des Weiteren ist die Öffnung des Turmes für die Öffentlichkeit sowie die Fortführung und den Ausbau der Lichtund Landmarkenkunst ein Ziel. Bürger-Stiftung Ostholstein Am Rosengaten 3 23701 Eutin Telefon (04521) 857 70 02 Fax (04521) 857 70 99

Ziel der Stiftung ist die Beschaffung und Weitergabe von Mitteln zur Förderung der Zwecke Jugendhilfe, Altenhilfe sowie Bildung und Erziehung, durch eine andere steuerbegünstigte Körperschaft oder eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Bürger-Stiftung Stormarn Hagenstraße 19 23843 Bad Oldesloe Telefon (04531) 50 87 70 02 Fax (04531) 50 87 70 99

Ziel der Stiftung ist die Beschaffung und Weitergabe von Mitteln zur Förderung der Jugend- und Altenhilfe sowie der Bildung und Erziehung durch eine andere steuerbegünstigte Körperschaft oder eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.

Bürgerstiftung Unser Schwabach Haimendorfstraße 22 a 91126 Schwabach Telefon (09122) 60 87 60 Fax (09122) 93 54 44 info@buergerstiftung-schwabach.de www.buergerstiftung-schwabach.de Die Förderung des bürgerlichen Zusammenwirkens der Generationen in der Stadt Schwabach im Geist der gegenseitigen Toleranz und Rücksichtnahme, insbesondere in den Bereichen der Jugend- und Altenhilfe, Bildung und Erziehung, der öffentlichen Gesundheits- und Wohlfahrtspflege, der Völkerverständigung, der Gleichberechtigung von Männern und Frauen, des Naturschutzes und der Landschaftspflege, ist das Ziel der Stiftung. Weiterhin fördert die Stiftung den Sport, die Kunst und Kultur, die Pflege und Erhaltung von Kulturwerten, die Denkmalpflege sowie die Heimatpflege und -kunde, Autorenlesungen und eine Demenzgruppe. Bürgerstiftung Vechta c/o Josef Kleier Burgstraße 6 49377 Vechta info@buergerstiftung-vechta.de www.buergerstiftung-vechta.de Die Bürgerstiftung Vechta wurde im April 2007 als unabhängige und konfessionell ungebundene Gemeinschaftsstiftung von 23 Bürgern und Unternehmen aus der niedersächsischen Kreis- und Hochschulstadt Vechta gegründet und hat im Gründungsjahr die 1 Million Euro Grenze geknackt. Die Stifter verbindet der Wunsch, sich für die Belange der 30.000 Einwohnerstadt einzusetzen und sich materiell wie immateriell zu engagieren. Leitgedanke der Stiftung ist der Begriff vom „Familienunternehmen Vechta“. Die Bürgerstiftung Vechta will vorrangig junge Talente aus Vechta fördern. Gleichwohl ist der Zweck der Stiftung breit angelegt.


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So können Personen, Projekte und Ideen aus den Bereichen Bildung und Erziehung, Wissenschaft und Forschung, Völkerverständigung, Kulturaustausch, Jugend- und Altenhilfe, Sport, Kunst und Kultur, Brauchtum und Heimatpflege ebenso gefördert werden wie ganz generell mildtätige Zwecke. Bürgerstiftung Warmbronn c/o Peter von Lieven Meisenweg 2 71229 Leonberg Telefon (07152) 92 91 87 pvlieven@online.de www.buergerstiftung-warmbronn.de Zweck der Stiftung ist es, die sozialen Lebensbedingungen der im Teilort Warmbronn lebenden Menschen zu verbessern. Außerdem die Bildung und Erziehung, Kultur, Kunst und Denkmalpflege, Umwelt-, Naturschutz und Landschaftspflege, Heimatpflege, öffentliche Gesundheitspflege und bürgerschaftliches Engagement in Leonberg-Warmbronn zu fördern und zu entwickeln. In Einzelfällen kann der Stiftungszweck auch durch Maßnahmen außerhalb des Teilorts Leonberg-Warmbronn gefördert werden, wenn ein Bezug zu den Belangen des Teilorts gewahrt ist. Die Zwecke sollen unter anderem verwirklicht werden durch die Unterstützung von Körperschaften, die den Stiftungszweck ganz oder teilweise fördern und verfolgen. CHILDWATCH FOUNDATION Schiffgraben 25–27 30159 Hannover Telefon (0511) 9548–551 Fax (0511) 9548–552 info@childwatchfoundation.org www.childwatchfoundation.org Die Stiftung hat den Zweck, bedürftigen Kindern und Jugendlichen, unabhängig von Nationalität, sozialem Stand oder Religion, konkret zu helfen und dazu beizutragen, dass sich deren Situation langfristig verbessert. Die Stiftung verfolgt damit ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und mildtätige Zwecke und ist selbstlos tätig. Deutsche Arthrose Stiftung Kopernikusallee 56 75175 Pforzheim Telefon (07231) 60 91 42 silvia61diana@yahoo.de www.deutsche-arthrose-stiftung.de Authentisches Erfahrungswissen zur Arthrose in einem Netzwerk von Betroffenen neutral zusammenzutragen, methodisch zu organisieren und durch Wissens- und Erfahrungsaustausch die Lebensqualität der Kranken zu verbessern, ist das Anliegen der Deutschen Arthrose

StiftungsWelt 01-2008

Stiftung. Zweck der Stiftung ist die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens mit dem Schwerpunkt Bekämpfung der Arthrose-Krankheit. Deutsche Leberstiftung Medizinische Hochschule Hannover Carl-Neuberg-Straße 1 30625 Hannover Telefon (0511) 532 68 15 Fax (0511) 532 68 20 www.deutsche-leberstiftung.de

In Deutschland sind etwa 3,5 Millionen Menschen von Lebererkrankungen betroffen. Davon haben ca. 1 Million Menschen eine Leberentzündung, bedingt durch eine Hepatitisvireninfektion. Im Februar 2002 entstand mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung das „Kompetenznetz Hepatitis“ – ein Netzwerk, das einen engen Austausch zwischen rund 120 namhaften klinischen Forschern und Grundlagenwissenschaftlern in Deutschland ermöglicht. Ausgehend vom „Kompetenznetz Hepatitis“ wurde Ende 2006 die Deutsche Leberstiftung gegründet. Durch die Stiftung kann die erfolgreiche Arbeit des Forschungsverbundes nachhaltig finanziert und damit nach Auslaufen der staatlichen Förderung gesichert werden. Mit weiteren Projekten sollen zukünftig auch die Heilungschancen beziehungsweise Therapiemöglichkeiten von anderen Lebererkrankungen verbessert werden. Disibodenberger Scivias-Stiftung Disibodenberger Hof 3 55571 Odernheim/Glan Telefon (06755) 285 Fax (06755) 16 53 kloster@disibodenberg.de www.disibodenberg.de Zweck der Stiftung ist die Erhaltung und Sicherung der Klosterruine sowie Förderung der Forschungsarbeiten, Förderung des Gedankengutes und der Schriften der heiligen Hildegard, Durchführung von Seminaren, Vorträgen, Rüstzeiten und Exerzitien. Konkret soll unter anderem die Errichtung einer würdigen Gedenkstätte für die heilige Hildegard, die heilige Jutta von Sponheim und den heiligen Disibod und die Errichtung einer Kapelle, eines Gebäudes und eines Museums gefördert werden.

Divida-Stiftung c/o Karin Beutelschmidt Heckmannufer 6 10997 Berlin Telefon (030) 61 28 53 90 Fax (030) 61 78 91 93 info@divida-stiftung.de www.divida-stiftung.de

Die Förderung von Frauen verschiedener Generationen, die sich gegenseitig in ihren unterschiedlichen Lebensentwürfen aktiv unterstützen, hat sich die Divida Stiftung zur Aufgabe gemacht. Die feministisch orientierte Stiftung steht in der Tradition der Frauenbewegung und wurde im März 2007 gegründet. Das Motto der Stiftung ist: Teilen, Entwickeln und Wirken. Vom Gedanken sozialer Verantwortung getragen, versteht sich die Stiftung als nachhaltiger Entwicklungsraum, in dem Geld, Wissen, Kompetenz und Erfahrung zur Gestaltung von Frauenzukunft zusammen wirken. Dr. Irmgard Fischer-Stiftung c/o HypoVereinsbank Elbchaussee 354 22609 Hamburg Telefon (040) 82 28 08 70 Fax (040) 82 28 08 89 juergen.kors@hvb.de Zweck der Stiftung ist die Förderung der Jugend- und Altenhilfe in Thüringen. Es darf sich dabei nur um steuerbegünstigte Körperschaften oder Körperschaften des öffentlichen Rechts handeln, die die gemeinnützigkeitsrechtlichen Voraussetzungen erfüllen. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Aufgaben: Betreuung alter und hilfsbedürftiger Menschen, Sterbebegleitung von Menschen, Kinderund Jugendarbeit.

wirklicht durch die Förderung aller Maßnahmen, Dienste und Einrichtungen der „Diakonie Kork Epilepsiezentrum“, die eine wirksame Hilfe für diese Menschen, deren Eltern und Angehörigen darstellen. Gemeinschaftsstiftung für Blinde und Sehbehinderte in Studium und Beruf Frauenbergstraße 8 35039 Marburg a. d. Lahn Telefon (06421) 94 88 80 Fax (06421) 948 88 10 www.dvbs-online.de

Der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e. V. (DVBS) errichtete 1998 mit 50.000 Mark die Gemeinschaftsstiftung. Durch Zustiftungen wuchs ihr Kapital bis heute auf 1,1 Millionen Euro. Die Stiftergemeinschaft leistet Hilfe zur Selbsthilfe: Blinde und Sehbehinderte tauschen ihre Erfahrungen aus, informieren sich und andere beraten und organisieren Services. Der Zweck wird verwirklicht unter anderem durch einen Textservice, der für Blinde und Sehbehinderte Fach- und Sachliteratur mit moderner Digitaltechnik aufliest und Seminare, in denen Betroffene Tipps für ihr berufliches Fortkommen austauschen. Gerhard-Tiedtke-Stiftung Rotenburger Werke der Inneren Mission Lindenstraße 14 27356 Rotenburg Telefon (04261) 920–336 Fax (04261) 920–636 info@rotenburgerwerke.de www.gerhard-tiedtke-stiftung.de

Förderstiftung Diakonie Kork Landstraße 1 77694 Kehl Telefon (07851) 840 Fax (07851) 84 15 59 www.foerderstiftung-kork.de

Zweck der Stiftung ist die Hilfe für Menschen mit Epilepsien und Behinderungen sowie für alte und pflegebedürftige Menschen, die in und durch die Einrichtungen der „Diakonie Kork Epilepsiezentrum“ betreut und behandelt werden. Der Satzungszweck wird unter anderem ver-

Die Gerhard-Tiedtke-Stiftung wurde 2001 gegründet und trägt den Namen des im gleichen Jahr verstorbenen Künstlers


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mit geistiger Behinderung. Die GerhardTiedtke-Stiftung ist die einzige Stiftung in Deutschland, die nach einem Menschen mit geistiger Behinderung benannt ist. Sie unterstützt die Freizeit- und Urlaubsaktivitäten insbesondere der Menschen mit Behinderung, die in den Rotenburger Werken der Inneren Mission leben. Darüber hinaus will sie Projekte zur Pflege und Betreuung von hilfsbedürftigen älteren Menschen und zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen im In- und Ausland unterstützen. GroSSes Waisenhaus BMV, Stiftung des öffentlichen Rechts Inselwall 7 38114 Braunschweig Telefon (0531) 26 43 20 Fax (0531) 264 32 70 www.waisenhaus-braunschweig.de Zweck der Stiftung ist das Angebot von Leistungen zugunsten junger Menschen und Familien im Rahmen der Jugendhilfe. Es werden vornehmlich Kinder und Jugendliche aus dem Gebiet der Stadt und des Regierungsbezirkes Braunschweig betreut, ohne Unterscheidung des religiösen Bekenntnisses und der Staatsangehörigkeit. Helga-und-Hans-Dittner-Stiftung c/o Hentges Motzstraße 59 10111 Berlin Fax (030) 217 65 51 Kallmeyer@equity4health.com www.dittnerstiftung.de Die Stiftung hat die Altenforschung und -förderung zum Zweck. Helmut Mader Stiftung Stephanstraße 3 60313 Frankfurt am Main Telefon (069) 91 30 11 04 Fax (069) 91 30 11 11 info@mader-stiftung.de Die Herstellung und Wahrung der Rechte und natürlichen Bedürfnisse von Kindern sowie deren körperliche, geistige und seelische Wohlfahrt in familiären Stresssituationen ist das Ziel der Stiftung. Damit verbunden ist die Förderung der Kind-Eltern-Beziehung, der Rechte und Pflichten der Eltern für die Sorge und den Umgang mit ihren Kindern, insbesondere bei Trennung der Eltern sowie die Förderung des Bewusstseins für die natürlichen Bedürfnisse der Kinder in ihrer Beziehung zu beiden Elternteilen. Help and Hope KiK Textilien und Non-Food GmbH Siemenstraße 21 59199 Bönen Telefon (02383) 91 29 73

Fax (02383) 95 58 95 58 info@helpandhope-stiftung.com www.helpandhope-stiftung.de Help and Hope ist eine Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz im westfälischen Bönen. Sie wurde 2005 von der KiK Textilien und Non-Food GmbH mit dem Ziel gegründet, Not leidenden Kindern dieser Welt Hilfe zuteil werden zu lassen, die es ihnen ermöglicht, individuelle Perspektiven für ihr eigenes Leben zu entwickeln. Die Stiftung unterstützt und realisiert Projekte die auf Nachhaltigkeit setzen, wobei die Bereitstellung von Soforthilfe für Katastrophengebiete stets mit berücksichtigt werden soll, um Hilfe für Not leidende Kinder auf nationaler und internationaler Ebene zu bieten. IFI Stiftung IFI gGmbH Ringgang 57 26723 Emden Telefon (04921) 556 60 Fax (04921) 558 56 info@ifi-stiftung.de www.ifi-stiftung.de Die IFI Stiftung wurde 2005 gegründet, um die ambulante und stationäre Erziehungshilfe in der Region zu unterstützen. Dabei fußt die Arbeit bislang auf zwei Säulen. Zum einen fungiert die Stiftung als Gesellschafterin von zwei Jugendhilfeeinrichtungen: die IFI Initiative für Intensivpädagogik gGmbH und die IFI Kinderheim Leer gGmbH. Zum anderen will die IFI Stiftung die Kinder- und Jugendarbeit in der Region durch die Förderung von Projekten, Initiativen und Vereinen unterstützen. Zustiftungen sind willkommen. Ilse Bagel Stiftung Hohestraße 33 40213 Düsseldorf Telefon (0211) 13 37 80 Fax (0211) 32 94 08 d.kolvenbach@heuking.de Zweck der Stiftung ist die Beschaffung von Mitteln zur Förderung der öffentlichen Gesundheitspflege, der Jugendpflege und Jugendfürsorge, darunter der Erziehung, Volks- und Berufsbildung, einschließlich der Studentenhilfe, der Altenfürsorge und der Fürsorge für Körperbehinderte. Außerdem die Förderung von mildtätigen Zwecken und von wissenschaftlichen Vorhaben durch eine andere steuerbegünstigte Körperschaft oder durch eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Internationale Stiftung zur ­Förderung der Bildung, Kultur und Gesundheit Europäische Wirtschafts- und

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F­ inanzakademie Friedrichstraße 90 10117 Berlin Telefon (030) 20 25 35 03 Fax (030) 20 25 33 33 FMS@EWFA.net Zweck der Stiftung ist die Förderung gemeinnütziger Zwecke im Bereich der Bildung. Katharina und Gerhard Hoffmann Stiftung Timmermannstraße 11 22299 Hamburg Telefon (040) 511 75 09 ghhoffmann@gmx.de Die Förderung hilfsbedürftiger Jugendlicher in Deutschland und in Entwicklungsländern sowie Förderung der Jugendhilfe sind Ziele der Stiftung. Zweck ist ferner die Förderung der Pflege und Erhaltung von Kulturwerten sowie die Förderung der Denkmalpflege im Wege der Institutionenförderung. Koblenzer Bürgerstiftung Hohenfelder Straße 16, III OG 56068 Koblenz Telefon (0261) 201 78 78 Fax (0261) 201 78 79 www.koblenzerbuergerstiftung.de Die Koblenzer Bürgerstiftung wurde am13. März 2007 von 113 Gründungsstiftern und einem Gründungskapital in Höhe von 206.000 Euro gegründet. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements. Dies soll mit der Verwirklichung der Geschäftsfelder – Ideen stiften, Zeit stiften und Geld stiften – geschehen. Operative oder fördernde Unterstützung ist auf einem unbeschränkten Feld gemeinnütziger Vorhaben zulässig. Im November 2007 wurde der „Ideenwettbewerb Bevölkerungsentwicklung“ mit einem Preisgeld von 10.000 Euro in Kooperation mit der Stadt Koblenz ausgelobt. „löwenkinder“ Stiftung zur förderung der kinder- und jugendarbeit Kaiser-Friedrich-Promenade 14 61348 Bad Homburg v. d. Höhe Telefon (06172) 177 68 39 Fax (06172) 177 68 42 kontakt@stiftung-loewenkinder.de www.stiftung-loewenkinder.de

Die Stiftung hilft durch verschiedene Aktivitäten Kinder zu stärken und zu schützen, und versucht so, die Gesellschaft von morgen lebenswerter zu machen. Da-

zu gehören Projekte wie die Förderung von Leseverhalten und das Engagement in der Drogenprävention. Auch Vorhaben, die bei Kindern und Jugendlichen soziale Kompetenz und Übernahme von Verantwortung wecken, sollen unterstützt werden. Das Motto der Stiftung ist: „Hilfe für die Schwachen, Nutzen für den Stifter“. Um dieses Ziel zu erreichen, geht die Stiftung Löwenkinder neue Wege. Sie bietet Bürgern, die sich scheuen, endgültig auf ihr Stiftungskapital zu verzichten, die Möglichkeit, das Kapital zusätzlich für sich arbeiten zu lassen. Denn je attraktiver eine Stiftung für Stifter ist, desto mehr Hilfe kann sie leisten. Nicolaidis Stiftung GmbH Adi-Maislinger-Straße 6–8 81373 München Telefon (089) 74 36 32 02 Fax (089) 74 36 31 90 info@nicolaidis-stiftung.de www.nicolaidis-stiftung.de

Nach dem Tod ihres Mannes gründete Martina Münch-Nicolaidis aus eigener Betroffenheit eine Selbsthilfegruppe, aus der später die gemeinnützige Nicolaidis Stiftung entstand. Die Stiftung betreut junge Witwen und Witwer und deren Kinder durch ein umfassendes Hilfsangebot. Die Trauernden erhalten Unterstützung in Selbsthilfegruppen sowie durch telefonische und persönliche Trauerbegleitung. Die Stiftung vermittelt darüber hinaus an juristische Fachkräfte, Steuer- und Schuldnerberater sowie an therapeutische Dienste. Das Betreuungskonzept orientiert sich an der Notwendigkeit einer langfristigen und nachhaltigen Hilfe. Für Kinder und Jugendliche bietet die Stiftung unter anderem Gruppen mit kreativem und erlebnispädagogischem Schwerpunkt. Auf der Homepage www. nico-und-nicola.de können sich trauernde Kinder und Jugendliche im Forum und im Chat austauschen. Oldenburgische Bürgerstiftung Gottorpstraße 15 26122 Oldenburg Telefon (0441) 925 61 26 Fax (0441) 921 78 76 info@oldenburgische-buergerstiftung.de www.oldenburgische-buergerstiftung.de Zweck der Stiftung ist es, Bildung und Erziehung, Jugend- und Altenhilfe, Kultur und Kunst, Umwelt-, Landschaftsund Denkmalschutz, das öffentliche Gesundheitswesen, mildtätige Zwecke in


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der Stadt und der Region Oldenburg zu fördern oder zu entwickeln. Im Einzellfall können die genannten Zwecke auch im Rahmen von Projekten außerhalb der Stadt und der Region Oldenburg gefördert werden. Peter-Kluthausen-Stiftung Mühlbachstraße 12a 88662 Überlingen Telefon (07551) 56 73 Kluthausen_stiftung@web.de www.peter-kluthausen-stiftung.de Zweck der Stiftung ist die selbstlose, ausschließliche und unmittelbare finanzielle Förderung und Unterstützung junger Menschen im Bereich der Bildung sowie die Aus- und Weiterbildung vornehmlich in der Bodenseeregion, aber nicht ausschließlich in der Region Überlingen. Der Stiftungszweck wird unter anderem verwirklicht durch die Förderung und Unterstützung von Vorhaben und Projekten und von Einrichtungen wie Vorschulen, Schulen, Akademien. Außerdem werden Stipendien für begabte junge Menschen zur Verwirklichung und Verfestigung allgemeinberuflicher und fachspezifischer Ausbildungsgänge vergeben – unter besonderer Berücksichtigung sozialer und materieller Bedürftigkeit dieser Personen. Sparkassen-Kulturstiftung ­Ostholstein Sparkasse Holstein Bereich Stiftungsmanagement Am Rosengarten 3 23701 Eutin Telefon (04521) 852 12 Fax (04521) 853 11 hans-ingo.gerwanski@sparkasse-holstein.de www.sparkassen-kulturstiftung-ostholstein.de

Zweck der Stiftung ist die Förderung kultureller Zwecke und die Förderung der Heimatpflege und Heimatkunde, im Landkreis Ostholstein. Die Förderung erfolgt durch Zuwendung von Stiftungsmitteln an Einrichtungen der genannten Stiftungszwecke. Sparkassenstiftung Jena-Saale-Holzland Ludwig-Weimar-Gasse 5 07743 Jena Telefon (03641) 67 91 02 Fax (03641) 67 91 59 Die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, Jugendund Altenhilfe, Gesundheits- und Wohl-

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fahrtswesen, Sport, Kunst und Kultur und Religion ist das Ziel der Stiftung. Weitere Ziele sind die Völkerverständigung, Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutz, Heimatgedanken und Brauchtum. Sparkassen-Sozialstiftung Stormarn Sparkasse Holstein Bereich Stiftungsmanagement Hagenstraße 19 23843 Bad Oldesloe Telefon (04531) 50 87 70 01 Fax (04531) 50 87 70 02 joerg.schumacher@sparkasse-holstein.de www.sparkassen-holstein.de

Zweck der Stiftung ist die Beschaffung von Mitteln zur Unterstützung hilfsbedürftiger Personen durch andere steuerbegünstigte Körperschaften oder Körperschaften des öffentlichen Rechts sowie die unmittelbare Unterstützung von Personen, die aus finanziellen oder sonstigen Gründen hilfsbedürftig sind, im Gebiet des Kreises Stormarn beziehungsweise in Bezug auf die Region Stormarn. Diese Zwecke werden insbesondere verwirklicht durch die Mittelbeschaffung an Körperschaften und durch die Beschaffung geeigneter oder verbesserter Hilfsmittel, durch die Mitfinanzierung von Hilfeleistungen, die auf eine persönliche, pflegerische Hilfe der genannten Personen gerichtet sind oder durch die Vergabe von Beihilfen oder ähnlichen Zuwendungen zur Unterstützung von Personen. Sparkassen-Stiftung Ostholstein Sparkasse Holstein Bereich Stiftungsmanagement Am Rosengarten 3 23701 Eutin Telefon (04521) 852 12 Fax (04521) 853 11 werner.kaiser@sparkasse-holstein.de www.sparkassen-stiftung-ostholstein. de/stiftungspkoh/index.htm

Zweck der Stiftung ist die Beschaffung von Mitteln zur Förderung des Sports, der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege einschließlich ihrer Mitgliedsorganisationen sowie des Naturschutzes und der Landschaftspflege, der Bildung und Erziehung und der Jugend- und Altenhilfe durch andere steuerbegünstigte Körperschaften oder Körperschaften des öffentlichen Rechts.

Sparkassen-Stiftung Stormarn Sparkasse Holstein Bereich Stiftungsmanagement Hagenstraße 19 23843 Bad Oldesloe Telefon (04531) 50 87 70 01 Fax (04531) 50 87 70 99 joerg.schumacher@sparkasse-holstein.de www.sparkassen-stiftung-stormarn.de

Zweck der Stiftung ist die Beschaffung von Mitteln zur Förderung in den Bereichen Jugendhilfe, Altenhilfe, Wohlfahrtswesens, Sport, Bildung und Erziehung durch eine andere steuerbegünstigte Körperschaft oder durch eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Ziel ist weiterhin die unmittelbare Förderung von Jugendhilfe, Altenhilfe, Sport und der Bildung und Erziehung im Gebiet des Kreis Stormarn beziehungsweise in Bezug auf die Region Stormarn. Im Einzelfall können die Zwecke auch außerhalb dieser Region gefördert werden, wenn die Förderung in der Region erfolgt, die direkt an den Kreis Stormarn angrenzt und im Interesse der Region Stormarn ist. Sparkassenstiftung zur Förderung der Eutiner Landesbibliothek Sparkasse Holstein Bereich Stiftungsmanagement Am Rosengarten 3 23701 Eutin Telefon (04521) 857 70 01 Fax (04521) 857 70 99 joerg.schumacher@sparkasse-holstein.de www.sparkasse-holstein.de

Alleiniger Zweck der Stiftung ist die Beschaffung und Weitergabe von Mitteln zur Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie Kunst und Kultur durch eine andere steuerbegünstigte Körperschaft. Die beschafften Mittel sind dabei insbesondere für die Erhaltung und den Betrieb der Eutiner Landesbibliothek und deren Aufgabenerfüllung zu verwenden. Stiftung Benediktiner Abtei ­Michaelsberg c/o Frater Franziskus Schoblick OSB Bergstraße 26 53721 Siegburg Telefon (02241) 12 91 03 Fax (02241) 12 91 32 Abtei-Michaelsberg@t-online.de www.abtei-michaelsberg.de Zweck der Stiftung ist die Förderung der

Religion, der Armen- und Altenhilfe, der Bildung und des Denkmalschutzes. Weitere Ziele sind der Ausbau der Abteibibliothek und des Abteimuseums, die Hausaufgabenhilfe und Unterhaltung des Jugendgästehauses, die Instandhaltung der unter Denkmalschutz stehenden Abteigebäude und die Unterstützung des Konventes und der Liturgie und die Ausund Weiterbildung der Mönche. Stiftung Dem Leben Dienen Gänsheidestraße 49 70184 Stuttgart Telefon (0711) 213 65 00 Fax (0711) 213 65 01 info@stiftung-dem-leben-dienen.de www.stiftung-dem-leben-dienen.de

Das Engagement in sozialen Einrichtungen und in der Bevölkerung fördern, für eine Kultur des Älterwerdens – das ist die Rahmenaufgabe dieser gemeinnützigen, selbstständigen kirchlichen Stiftung des privaten Rechts. Errichtet durch die Vinzenz von Paul gGmbH Soziale Dienste und Einrichtungen, fördert die Stiftung die karitative und kirchliche Altenhilfe. In christlicher Grundhaltung unterstützt sie deshalb Projekte ideell und finanziell, die sich für ein „Mehr als gute Pflege“ stark machen. Generationenübergreifende Begegnungen gehören dazu genauso wie unter anderem Werteorientierung und Seelsorge in Alteneinrichtungen, Sturzprophylaxe-Trainings und kulturelle Projekte mit demenzkranken Menschen. Darüber hinaus engagiert sich die Stiftung für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Fragen des würdevollen Alterns. Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen c/o Prof. Dr. Hans Werner Stahl Magdeburger Straße 10/2 72108 Rottenburg am Neckar Telefon (07472) 252 75 Fax (07071) 94 68 13 info@stiftung-krebskranke-kinder.de www.stiftung-krebskranke-kinder.de Zweck der Stiftung ist die psychische und soziale Hilfe und Nachsorge für Familien krebskranker Kinder in der Form der offenen Fürsorge, ferner die Unterstützung der Universitäts-Kinderklinik Tübingen sowie allgemein die Unterstützung


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der Forschung zur pädiatrischen Onkologie und die Krebsbekämpfung im Kindesund Jugendalter. Stiftung Hofmühle Dresden Altplauen 19 01187 Dresden Telefon (0351) 41 01 60 Fax (0351) 416 16 47 nfo@shd-dd.de www.mhd-dd.de Zweck der Stiftung ist die Rettung, Wiederherstellung und der Erhalt von Denkmalen, insbesondere Bau-, Industrie- und Naturdenkmalen. Die Stiftung kann dabei im In- und Ausland tätig sein. Zweck der Stiftung ist weiterhin die Gestaltung, stetige Entwicklung und das Betreiben einer dauerhaften Ausstellungseinrichtung unter dem Namen MUSEUM HOFMÜHLE DRESDEN, zu ausgewählten Themen der Stadtgeschichte Dresdens. Stiftung Homöopathie-Zertifikat Wagnerstraße 20 89077 Ulm Telefon (0731) 40 77 22 77 Fax (0731) 40 77 22 40 office@homoeopathie-zertifikat.de www.homoeopathie-zertifikat.de Die Stiftung dient der Förderung der Erziehung, Volks- und Berufsbildung sowie der öffentlichen Gesundheitspflege. Sie verwirklicht ihren Zweck insbesondere durch die Erarbeitung von Qualitätskriterien homöopathischer Gesundheitspflege für homöopathisch arbeitende Therapeuten in den legitimierten Heilberufen (Heilpraktiker und Ärzte). Aus-, Fort- und Weiterbildung von Dozenten und Supervisoren durch zweckdienliche Maßnahmen (Seminare, Colloquien oder Vortragsveranstaltungen) möchte die Stiftung fördern. Zweck der Stiftung ist es auch, das Anliegen in zweckmäßiger Form der Öffentlichkeit bekannt zu machen, die Bereitschaft zur finanziellen Unterstützung der Arbeit der Stiftung zu wecken und Beiträge zum Stiftungsvermögen einzuwerben. Stiftung Internationale HändelFestspiele Göttingen Göttinger Händel-Gesellschaft e. V. Hainholzweg 3/5 37085 Göttingen Telefon (0551) 567 00 Fax (0551) 453 95 bpoensgen@haendel-festspiele.de www.haendel-festspiele.de Zweck der Stiftung ist die Förderung von Kunst und Kultur durch Unterstützung der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen und der Pflege des musikalischen Werkes Georg Friedrich Händels.

STIFTUNG KOLLEG ST. BLASIEN Fürstabt-Gerbert-Straße 14 79837 St. Blasien Telefon (07672) 270 Fax (07672) 272 72 stiftung@kolleg-st-blasien.de www.kolleg-st-blasien.de

„Menschen für andere“, so lautet der maßgebliche Auftrag jesuitischer Erziehung am Kolleg St. Blasien. Das Kolleg St. Blasien ist ein renommiertes Jesuitengymnasium mit Internat für Jungen und Mädchen im Südschwarzwald. „Wissen, Gewissen, Gespür“ – diese Begriffe beschreiben das Bildungsideal der Jesuiten. Die Stiftung Kolleg St. Blasien fördert nachhaltig die Bildungs- und Erziehungsarbeit am Kolleg und gibt immer wieder neue Impulse. Seit 2001 engagiert sich die Stiftung operativ im immer wichtiger werdenden Stipendienprogramm und in der besonderen Ausstattung des Kollegs. Stiftung Kunstakademie München Akademie der bildenden Künste München Akademiestraße 2 | 80799 München Telefon (089) 385 22 82 Fax (089) 385 22 83 stiftung@adbk.mhn.de www.adbk.de/stiftung Ziel der Stiftung ist die Förderung von Kunst und Kultur. Ein weiterer Zweck ist es, insbesondere die Akademie der bildenden Künste München in allen ihren Anliegen zu unterstützen und das allgemeine Verständnis für die Arbeit der Akademie zu vergrößern. Die Stiftung soll die Akademie bei der Präsentation ihrer Aktivitäten sowie der Verbesserung ihres aktuellen Zustandes, aber auch bei Durchsetzung und Umsetzung zukunftswichtiger Vorhaben, finanziell und ideell unterstützen. Darüber hinaus soll sie die Akademie in ihren wissenschaftlichen Vorhaben fördern, vor allem was die Erforschung und Sicherung ihres historischen Bestandes sowie Themen und Perspektiven der zeitgenössischen Kunst angeht.

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Stiftung VEGIN – vegetarisch gesund und innovativ c/o Dipl.-Ing. Karl H. Tackenberg In der Kohlkaule 20 53340 Meckenheim Zweck der Stiftung ist die Förderung der Bildung und Erziehung durch die Information und Verbreitung des vegetarischen und veganen Lebensstiles in unserer Gesellschaft. Tyczka Energie Stiftung Fuchsbichl 70 82057 Icking Telefon (08171) 62 71 22 Fax (08171) 62 71 00 Zweck der Stiftung ist die Förderung der Forschung auf den Gebieten der Energiegewinnung, Energietechnik und -anwendung, der Förderung und der Entwicklung einer umweltschonenden Energieversorgung sowie sinnvoller Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und auch die Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Industriegase jedweder Art. Unterstützt werden Einzelpersonen, Gesellschaften und Institutionen, insbesondere durch die Förderung von Forschungsvorhaben, die Vergabe von Stipendien an Personen des wissenschaftlichen, technischen Nachwuchses, die Gewährung von Zuschüssen zur Dotierung von Gastprofessuren und die Organisation beziehungsweise Durchführung von Symposien, wie auch die Förderung von Informations- und Schulungsveranstaltungen sowie von Publikationen in oben genannten Forschungsgebieten. Der seit über 10 Jahren jährlich vergebene Dr. TyczkaEnergiepreis wird von der Stiftung verliehen – in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Zittau/Görlitz und seit 2005 auch mit der Technischen Universität München. Walter Stratmann Stiftung für Menschen in Not c/o Walter Stratmann Schorferstraße 9, 42349 Wuppertal Telefon (0202) 47 32 58 Fax (0202) 47 08 93 Zweck der Stiftung ist die Unterhaltung beziehungsweise die Unterstützung von Kinder- und Blindenheimen.

Walther und Käthe Busche Stiftung Dommel Schlosser & Partner Neue Rabenstraße 3 20354 Hamburg Telefon (040) 414 60 00 Fax (040) 41 46 00 10 Die Stiftung soll dem Gemeinwohl dienen und ist selbstlos tätig. Sie verfolgt ausschließlich und unmittelbar mildtätige oder gemeinnützige Zwecke im Sinne des Steuerrechts, und zwar durch Förderung der Bildung, Erziehung, Kunst und Wissenschaft. Der Stiftungszweck soll unter anderem erreicht werden durch die Gewährung von Stipendien oder einmaligen Zuwendungen an förderungswürdige junge Künstler oder an Studierende deutscher Musikhochschulen beziehungsweise an Auszubildende ähnlicher anerkannter Bildungseinrichtungen, insbesondere soweit es sich um bedürftige Personen im Sinne der steuerlichen Bestimmungen handelt. Der Stiftungszweck soll ferner erreicht werden durch zweckgebundene Zuwendungen an Hochschulen oder anerkannte Bildungseinrichtungen für Vorhaben der Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Musik.


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Freunde des Stiftungswesens juristische Personen DATEV eG Paumgartnerstraße 6–14 90329 Nürnberg Telefon (0800) 328 38 62 unternehmensanfragen@datev.de EFM East-in-West Management GmbH Wilhelm-Elfes-Straße 30 41065 Mönchengladbach Telefon (02161) 46 16 15 Fax (02161) 46 37 05 dr.osbild@east-in-west.net Feri Wealth Management GmbH Haus am Park Postfach 1454 61284 Bad Homburg Telefon (06172) 916 31 69 Fax (06172) 916 11 86 fwm@feri.de FIDES Treuhandgesellschaft KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ­Steuerberatungsgesellschaft Baumwall 5 20459 Hamburg Telefon (040) 301 00 60 Fax (040) 30 10 06 75 R.Luedeke@fides-treuhand.de www.fides-treuhand.de GLS Bank eG Postfach 100829 44708 Bochum Telefon (0234) 579 70 Fax (0234) 579 71 16 thomas.goldfuss@gls.de H. Vierhaus Steuerberatungs­ gesellschaft mbH Sarrazinstraße 11–15, 12159 Berlin Telefon (030) 85 99 48 82 Fax (030) 85 99 48 44 cbittorf@vierhaus-stbg.de HAAS BACHER SCHEUER Wirtschaftsprüfungsges. GmbH Thomas-Wimmer-Ring 3 80539 München Telefon (089) 642 01 30 Fax (089) 64 20 13 13 kanzlei@hbs-wp.de Kanzlei Mäger von Bernuth Knesebeckstraße 59–61, 10719 Berlin Telefon (030) 726 16 84 40 Fax (030) 726 16 84 44 maeger@mvb-law.de

StiftungsWelt 01-2008

Kapp, Ebeling & Partner Rechtsanwälte, Steuerberater, Notare Berliner Allee 3 30175 Hannover Telefon (0511) 990 47 -0 Fax (0511) 990 47 -10 dietrich.v.elsnerekapp-ebeling.de www.kapp-ebeling.de Die Rechtsanwalts-, Steuerberater- und Notarsozietät Kapp, Ebeling & Partner wurde 1949 in Hannover gegründet. Die Tätigkeitsschwerpunkte liegen neben der reinen Steuerberatung in der umfassenden Betreuung von Unternehmen aller Branchen sowie Privatpersonen, für die professionelle Beratungen in allen steuer-, gesellschafts-, und erbrechtlichen Fragen durchgeführt werden. KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft mbH Münzgasse 2 04107 Leipzig Telefon (0341) 22 57 25 00 Fax (0341) 22 57 25 10 peterkrueger@kpmg-lwa.com Nölle & Stoevesandt Rechtsanwälte-Partnerschafts­ gesellschaft Contrescarpe 97 28195 Bremen Telefon (0421) 301 31 65 Fax (0421) 301 31 66 jun@noellw-stoevesandt.de quirin bank AG Kurfürstendamm 119 10711 Berlin Telefon (030) 89 02 13 09 Fax (030) 89 02 14 52 robert.dietz@quirinbank.de REVITAX Steuerberatungsgesellschaft mbH Lichtentaler Straße 27 76530 Baden-Baden Telefon (07221) 308 60 Fax (07221) 30 86 30 service@revitax.de Schwenke & Schütz Rechtsanwälte Notare Bernburger Straße 32 10963 Berlin Telefon (030) 885 71 70 Fax (030) 88 57 17 33 hogrebe@schwenke-schuetz.de Unternehmerverband Südhessen e. V. Postfach 110164 64216 Darmstadt Telefon (06151) 29 85 41 Fax (06151) 29 85 21 wdrechsler@vhu.de

Freunde des Stiftungswesens natürliche Personen Katharina Berger Lotharstraße 2 53115 Bonn Florian Brechtel Auf Bach 1 65555 Limburg f.brechtel@gmx.de Matthias Daberstiel Lockwitztalstraße 20 01259 Dresden Fax (0351) 802 33 52 mdaberstiel@web.de Werner Dieterich Brennerstraße 51 70839 Gerlingen Telefon (07156) 264 74 Fax (07156) 264 01 Burkhardt Geipel Hofweg 8a 23738 Lensahn Fax (04363) 91 92 31 b.geipel@t-online.de Sabine Gierkes Hochdoberner Weg 18 65520 Bad Camberg Telefon (06434) 90 48 53 sagierkes@deloitte.de Dr. Marita Haibach Rheingaustraße 111A 65203 Wiesbaden Telefon (0611) 84 44 02 Fax (0611) 80 19 89 mh@marita-haibach.de Armin Jaschke Meyerbeerstraße 2 65193 Wiesbaden Fax (0611) 180 48 58 armin.jaschke@freenet.de Dipl.-Volkswirtin Lydia Kortenkamp-Adam Senke 17 22393 Hamburg Telefon (040) 69 21 12 63 Kortenkamp-Adam@t-online.de Josef Kröger 79771 Klettgau-Erzingen Telefon (07742) 85 71 73 Fax (07742) 85 70 78

Bärbel Nicolaisen Espenreihe 9B 22589 Hamburg Telefon (040) 86 64 54 15 b.nicolaisen@gmx.de Clemens Oberle Hauptstraße 56 79219 Staufen im Breisgau Telefon (07633) 929 98 55 Fax (07633) 98 17 01 info@oberle-stiftung.de Carolien van der Houwen Hinter Lehen 46 71120 Grafenau Fax (07033) 138 19 78 info@uplift-entertrainment.de


StiftungsWelt 01-2008 » » » Interna

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In eigener Sache Die StiftungsWelt Das Magazin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, die StiftungsWelt, ist das einzige deutschsprachige Magazin im Dritten Sektor, das sich ausschließlich dem Stiftungswesen widmet. Mit vier Ausgaben im Jahr in einer Auflage von etwa 5.000 Exemplaren bietet es auf rund 60 Seiten Informationen rund um das Stiftungswesen – mit Interviews, Porträts, Kommentaren, Kurzmeldungen und Praxistipps, mit Hinweisen auf Veranstaltungen, Publikationen und Aktuellem zum Gemeinnützigkeits- und Stiftungsrecht. Ein Schwerpunktkapitel in jeder Ausgabe widmet sich wechselnden Themen aus der Stiftungsarbeit oder dem Stiftungsmanagement, das Fachleute aus Stiftungen, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft beleuchten. Das Magazin richtet sich an die Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, an Entscheider und Führungskräfte in Stiftungen, Stifter und Stiftungsberater sowie Multiplikatoren aus Politik und Gesellschaft.

Abonnenment Die StiftungsWelt ist seit ihrem über 10-jährigen Bestehen den Mitgliedern des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen vorbehalten und ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Aufgrund der großen Nachfrage von Nichtmitgliedern wird ab Juni 2008 erstmals ein Abonnement eingeführt. Bei Interesse senden wir Ihnen gern ein Probeheft sowie weitere Informationen über das Abonnement. Rufen Sie einfach in der Redaktion an, oder schreiben Sie an: Janine Maurer, Telefon (030) 89 79 47 -73, Janine.Maurer@ Stiftungen.org

Anzeigen in der StiftungsWelt Die Auflage des Magazins liegt bei 5.000 Exemplaren, die Juni-Ausgabe wird in dreifacher Auflage gedruckt und an alle Stiftungen in Deutschland geschickt. Jedes Heft wird von durchschnittlich drei Personen gelesen. Dies war das Ergebnis einer Leserumfrage im Jahr 2006. Wollen auch Sie mit einer Anzeige diese Zielgruppe der Stiftungsinteressierten erreichen? Möchten Sie dem Versand des Magazins eine Beilage zufügen? Wir bieten Ihnen farbige Anzeigen in vielen Formaten und Preisen und gewähren attraktive Rabatte auf Anzeigenserien. Wenden Sie sich gerne bei allen Fragen zum Thema Anzeigen an: Benita von Behr, Telefon (030) 89 79 47 -76, Benita.v.Behr@Stiftungen.org. Die Mediadaten zum Download: www.Stiftungen.org.

Impressum StiftungsWelt. Das Magazin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen

Vorschau StiftungsWelt 02-2008: integration Nur negative Schlagzeilen zum Themenspektrum Integration? Wir richten das Licht auf die positiven Seiten: Wir zeigen Ihnen, wo Stiftungen sich für Schwächere und Ausgegrenzte in unserer Gesellschaft einsetzen. Sie werden Beispiele kennenlernen, bei denen deutlich wird, mit wieviel Einfallsreichtum Stiftungen oftmals soziale Verantwortung übernehmen, weil sie erkannt haben, dass Integration essentiell für die Demokratie ist und mangelnde Integration ihre Gefährdung bedeutet. Die Ausgabe wird Mitte Juni vorliegen.

Förderung dieses Magazins Klimawandel – ein zentrales Thema für den Arbeitskreis „Umwelt, Natur, Gesundheit“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Der Bundesverband ist dem Arbeitskreis für die großzügige Förderung dieser Ausgabe der StiftungsWelt sehr dankbar.

Herausgeber: Bundesverband Deutscher Stiftungen e. V. Haus Deutscher Stiftungen Mauerstraße 93 | 10117 Berlin Telefon (030) 89 79 47 -0 | Fax -11 Post@Stiftungen.org · www.Stiftungen.org www.Stiftungsverlag.de V.i.S.d.P.: Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär Chefredaktion: Janine Maurer Janine.Maurer@Stiftungen.org Redaktionsvolontariat: Anna Lissel Redaktionelle Mitarbeit: Katrin Kowark, Nina Leseberg Autoren des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen: BvB: Benita von Behr, Les: Nina Leseberg, Lis: Anna Lissel Bildredaktion: Janine Maurer Fotonachweis: Titelbild sowie alle Fotos auf den Seiten 10 bis 29: Ton Matton (s. auch ausführlich auf Seite 29). S. 8: OttoPressebild, S. 21: Soenne, Aachen, S. 22: Margot Weiß, S. 57 (r.oben): Marc Gröszer, S.60 (l. unten): nTripp/Fotalia.de Verlag: Bundesverband Deutscher Stiftungen Erscheinungsweise: 4 x jährlich Auflage dieser Ausgabe: 5.000 Ex. Gestaltung, Satz: www.pacificografik.de Etienne Girardet, Jens Tenhaeff Verbandsdesign-Manual: Werk 3 Druck: Oktoberdruck, 10245 Berlin Gedruckt auf Munken Pure (FSC Mixed Sources Zertifikat). Sowohl der PapierLieferant „arctic paper“ als auch Oktoberdruck bemühen sich darum, die hohen Umweltbelastungen des Druckvorgangs weitestmöglich zu reduzieren und haben das anspruchsvolle EMAS-Zertifikat erhalten. Bezugsbedingungen: Den Mitgliedern des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen wird die „StiftungsWelt“ im Rahmen der Mitgliedschaft ohne besonderen Bezugsgebühr zugestellt. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Verfasser, nicht unbedingt die des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen wieder. Der auszugsweise oder vollständige Nachdruck der in der „StiftungsWelt“ veröffentlichten Beiträge ist mit Quellenangaben und Übersendung von zwei Belegexemplaren gestattet. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 7. April 2008 ISSN 1437-935X


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StiftungsWelt 01-2008

Kulinarisches Nach drei Monaten gemeinsamen Kochens, Speisens und Aufräumens erhalten die Kinder eine Urkunde, die belegt, was sie gemeinsam in vielen Stunden über ein gesundes Frühstück, schmackhafte Pausenbrote, ausgewogenes Mittagessen, fruchtige Süßspeisen und bekömmliches Abendessen gelernt haben.

Das „Große Fressen“ Mit der Sarah Wiener Stiftung – Für gesunde Kinder und was Vernünftiges zu essen

Mittagessen; Schwierigkeitsgrad: mittelschwer Zutaten für 4 Portionen: » 350g ungekochte Vollkornspaghetti (2/3 Packung) » 2l Wasser » 2TL Jodsalz (leicht gehäuft) » 1 Zwiebel » 4 Tomaten oder 1 kleine Dose Tomaten » 1 Paprikaschote » 1 kleine Zucchini » 2 TL Basilikum, frisch oder tiefgekühlt oder andere Kräuter » 1 EL Tomatenmark » 3 EL Rapsöl » je 1 Prise Jodsalz, Pfeffer, Zucker, Paprikapulver (edelsüß)

Mehr Infos: Derzeit starten Weiterbildungen von „Botschaftern der Regionen“ (Multiplikatoren) in mehreren Regionen Deutschlands. Mehr Infos unter Telefon (039) 63 21 57 70; info@sw-stiftung.de; www.sarah-wiener-stiftung. org

Und so wird’s gemacht, Schritt für Schritt: 1. Zuerst das Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen (mit geschlossenem Deckel). 2. In der Zwischenzeit Tomaten, Paprika und Zucchini waschen und in kleine Würfel schneiden. In eine Schüssel geben und beiseite stellen. 3. Die Zwiebel schälen und in Würfel schneiden. 4. Das Öl in eine Pfanne geben und auf kleiner Flamme erhitzen. Zwiebel hinein geben und etwas andünsten. 5. Das übrige Gemüse dazu geben und etwa 10-15 Minuten mit geschlossenem Deckel dünsten, ab und zu umrühren. 6. Wenn das Nudelwasser kocht, gibst du 1 TL Jodsalz hinein und

dann die Spaghetti. Packungshinweis zur Kochzeit beachten und Küchenwecker danach einstellen. Mit einem großen Rührlöffel die Nudeln umrühren, damit alle mit Wasser bedeckt sind. Die Hitze kleiner stellen (das Wasser soll aber immer noch kochen) und ab und zu umrühren. 7. Sind die Nudeln gar, dann schüttest du das Wasser mit den Nudeln durch einen Sieb ins Spülbecken. 8. Rühre etwas Tomatenmark in die Gemüsebolognese und schmecke sie mit Basilikum, Jodsalz, Pfeffer, Zucker und Paprikapulver ab. 9. Spaghetti in einen tiefen Teller geben, Gemüsebolognese darüber geben und servieren.


StiftungsWelt 01-2008 » » » Dokumentation

übersicht

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dokumentation

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Oberstdorfer Erklärung

Oberstdorfer Erklärung vom 5. Oktober 2007 Bahn statt Flieger. Erneuerbare Energien statt fossiler Brennstoffe. Kostenoptimierung und Umweltschutz. Die Energieeffizienz von Umweltstiftungen zu verbessern, ist Teil des Aufgabenpaketes der Oberstdorfer Erklärung, auf die sich 61 Umweltstiftungen auf der Arbeitskreissitzung „Umwelt, Natur und Gesundheit“ am 5. Oktober 2007 verständigt haben. Die Umweltstiftungen unterstützen das Ziel der Bundesregierung, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 um bis zu 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Außerdem befürwortet der Arbeitskreis die von Kanzlerin Angela Merkel aufgegriffenen Überlegungen, weltweit gleiche pro-Kopf CO2-Emissionen anzustreben. Zentrale Forderungen in der Oberstdorfer Erklärung betreffen die detaillierte Aufklärung der Öffentlichkeit über die Grundlagen des Klimageschehens, die prognostizierten Klimaänderungen sowie die Handlungsmöglichkeiten zum Klimaschutz.


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StiftungsWelt 01-2008

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