»Wissenschaft ist ein kontinuierlicher, aber nicht planbarer Prozess mit ungewissem Ausgang« Prof. Dr. Andreas Schlüter
StiftungsWelt das magazin des bundesverbandes
deutscher stiftungen
03-2008
ISSN 1863-138X · Preis 15,90 €
» Compliance auch für Stiftungen
Aufbruch ins Unbekannte
Stiftungen auf Expedition nach weißen Flecken in der Hochschullandschaft
» Europäische Stiftungen in Istanbul » Bald alles gut in Liechtenstein?
Mehr zum Thema Stiftungen
Neue Publikationen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen Mit seinem Magazin und seinen Büchern greift der Bundesverband Deutscher Stiftungen laufend gesellschaftspolitische Fragestellungen auf und zeigt, welche Lösungen von
Stiftungen initiiert werden.
StiftungsRatgeber
Die Ratgeberreihe bietet praxisorientiertes Know-how für konkrete Fragen aus dem Stiftungsalltag. NEU ab Winter 2008/2009 – mit allen Änderungen im Erbschaftsteuerrecht:
Stiftung und Nachlass
StiftungsRatgeber, Band 3 | ISBN 3-927645-98-2 | Preis: 19,80 Euro Für Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen: 16,80 Euro
Familienstiftungen
StiftungsRatgeber, Band 5 | ISBN 3-927645-83-4 | Preis: 19,80 Euro Für Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen: 16,80 Euro
Verzeichnis Deutscher Stiftungen
Das Standardwerk zum deutschen Stiftungswesen Band 1: Zahlen, Daten, Fakten: Aktuelle Analysen, Grafiken und Statistiken zum deutschen Stiftungswesen. Band 2/3: 15.400 Stiftungsporträts und Register: Informationen zur vielfältigen deutschen Stiftungslandschaft, Hinweise auf Projekte und Förderbedingungen sowie Register nach Satzungszwecken und Orten. CD-ROM: Das komplette Verzeichnis mit umfangreichen Suchmöglichkeiten. Herausgeber: Bundesverband Deutscher Stiftungen. Preis Mitglieder/Nichtmitglieder
Bände 1–3 mit CD-ROM (ISBN 3-927645-96-6) Bände 1–3 (ISBN 3-927645-95-8) Band 1 mit CD-ROM (ISBN 3-927645-97-4)
199,-/279,- Euro 139,-/199,- Euro 139,-/199,- Euro
StiftungsReport 2008/09
Wie Vielfalt zusammenhält – Projekte, Initiativen und Menschen
Berlin 2008 | ISBN: 3-927645-84-2 | Preis: 18,90 Euro Für Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen: 15,90 Euro
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Liebe Leserinnen und Leser,
Editorial
mit dem Deutschen StiftungsTag im Juni übernahm ich den Vorstandsvorsitz eines Verbandes, der für seine Aufgaben hervorragend positioniert ist. Im Jahr des 60-jährigen Bestehens des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen können wir auf zahlreiche positive Entwicklungen im Stiftungssektor zurückblicken. Dennoch bleiben zentrale Aufgaben bestehen. Entwicklungsbedarf gibt es beispielsweise auf dem Gebiet der weiteren Vernetzung gerade auch von kleinen und mittleren Stiftungen sowie einer noch ausgeprägteren Kooperationskultur. Ein zentrales Thema ist meines Erachtens auch „Stiftungs-Governance“, also die VerankeForschung zu fördern, rung von Transparenz, Effizienz und Vermeidung von Intervor allem den wissenessenkonflikten in der Stiftungsorganisation. Ebenso bleibt schaftlichen Naches eine Herausforderung, die positive öffentliche Wahrnehwuchs, ist für unser mung der Bedeutung von Stiftungen und des Stiftens weiter aller Zukunftsfähigkeit zu vertiefen. Der Deutsche StiftungsTag mit einem Besucherrekord von zentraler und der Verleihung der „Medaille für Verdienste um das StifBedeutung. tungswesen“ durch Bundespräsident Horst Köhler an Michael Otto bot den festlichen Rahmen für meine Amtsübernahme vom überaus verdienstvollen bisherigen Vorsitzenden Dr. Fritz Brickwedde. Dass die erste StiftungsWelt in meiner Amtszeit als Vorstandsvorsitzender zu einem Themenschwerpunkt erscheint, dem ich seit vielen Jahren als Generalsekretär der VolkswagenStiftung sehr eng verbunden bin, mag Zufall sein, freut mich aber sehr: Stiftungen im Bereich von Hochschule und Forschung. Dieses Förderfeld ist für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands hoch bedeutsam. Günter Gerstberger von der Robert Bosch Stiftung stellt Dr. Wilhelm Krull Ihnen das Engagement von Stiftungen im Bereich der VerVorsitzender des einbarkeit von Studium und Familie vor. Michael Thielen, Bundesverbandes Deutscher Stiftungen Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, beschreibt die Veränderungen des Hochschul- und Wissenschaftssystems durch die Bologna-Reform und die Herausforderungen der zunehmenden Internationalisierung. Diese Ausgabe der StiftungsWelt gibt mit ihren interessanten Artikeln nicht zuletzt einen Einblick in den wertvollen Beitrag, den Stiftungen für die Weiterentwicklung der Forschungs- und Hochschullandschaft in Deutschland leisten: Sie stiften Wissen. Ihr
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Gute Aussichten Fonds für Stiftungen INVESCO
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Wer Gutes tut, braucht eine gute Vermögensverwaltung – gerade für kleinere und mittlere Stiftungen stellt dies oft eine große Herausforderung dar. Es gibt jedoch eine Lösung, die die Bedürfnisse von solchen Stiftungen berücksichtigt – den Fonds für Stiftungen INVESCO. Der Fonds beachtet bei seinen Investitionsentscheidungen strenge Kriterien der Nachhaltigkeit. Darüber hinaus zielt ein innovativer Wertsicherungsprozess darauf ab, jederzeit mindestens 85% des Kapitals zu schützen.* Um flexibel attraktive Renditechancen zu nut-
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Aufgrund der Investition in Aktien- und Rentenmärkte unterliegt der Fonds einem Schwankungsrisiko. Auch Wechselkursschwankungen können sich nachteilig auf die Wertentwicklung des Fonds auswirken. Der Wert der Anteile kann sowohl steigen als auch fallen.
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inhalt 03-2008
schwerpunkt: aufbruch ins unbekannte 10 �����Grenzenlose Kreativität Neue Kooperationsformen für Forschung und Lehre >>> Michael Thielen 14 �����Anregung, Ergänzung, Belohnung Forschungsförderung jenseits marktorientierter Industrieforschung >>> Reinhard Grunwald 16 �����Motoren des Umbruchs Wissenschaft unabhängig von Politik, Zeitgeist und ökonomischem Nutzen >>> Andreas Schlüter 18 �����Vergleich und Wettbewerb Preise als Qualitätsmerkmal von Wissenschaft >>> Ellen Fröhlich und Reinhard Ost 20 �����Investition in die Zukunft Begabtenförderung im Hochschulbereich >>> Uwe Dieter Steppuhn 22 �����Vitale Bedürfnisse Familienorientierung in der Hochschule >>> Günter Gerstberger 24 �����Erweiterung des Fächerspektrums Stiftungsprofessuren – Vielfalt und Stärkung der Forschung >>> Antje Börner 26 �����Von der Revolution zum Standard Stiftungsuniversitäten – Modell mit Vorbildcharakter? >>> Berit Sandberg 28 �����Service titelbild Das Titelbild und alle Bilder im Schwerpunktkapitel stammen von Schülern des LudwigGeorg-Gymnasiums in Darmstadt. Mehr Infos: Seite 29.
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inhalt 03-2008
61 » » » Die Förderdatenbank des DIZK nun beim Bundesverband
46 » » » Michael Otto erhält die höchste Auszeichnung des Bundesverbandes aus der Hand des Bundespräsidenten
41 » » » Jetzt Neu: www.stiftungs-tv.de
stiftungen Stiftungsrecht
Politik und Recht
30 �����Aktuelle Verfügungen und Urteile 34 �����Erben und Steuern 37 �����Interview: S. Boomkamp-Dahmen 3 38 �����Neues Stiftungsrecht in Liechtenstein
Management und Beratung
41 �����Rechnungslegung und Prüfung bei Stiftungen 42 �����Evaluation von Stiftungshandeln
Trends und Initiativen
46 �����Deutscher StiftungsTag 2008 48 �����Arm, dick, daddelnd 49 �����Zehn Jahre Deutsche StiftungsAkademie 51 �����Das Eugen-Gutmann-Haus in Berlin
International
3 52 �����Europäische Stiftungen in Istanbul
buchmarkt
53 �����Besprechungen 56 �����Aktuelle Literatur
neuigkeiten
57 Neuerrichtungen 57 Personalia 58 Jubiläen 58 Preisausschreibungen 60 Preisverleihungen 60 Mosaik blickpunkte 8 ������Panorama 39 �����Nachgefragt: Winfried Ripp 3 40 �����Wirtschaftslexikon: Compliance 44 �����Die Unternehmenspartner des Bundesverbandes 50 �����Stellenbörse 72 �����Kulinarisches
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Titelthema
interna 62 �����Aus den Gremien 64 �����Neue Mitglieder des Bundesverbandes 71 �����In eigener Sache
dokumentation D2 �����Empfehlungen für die Errichtung und Verwaltung von Stiftungen der öffentlichen Hand
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Panorama presseschau Deutscher StiftungsTag 2008 Was die Medien berichteten:
Keine Frage, Stiftungen machen die Welt besser und bunter. Sie helfen sozial Benachteiligten und jungen Künstlern. Sie betreiben Grundlagenforschung und Krankenhäuser, sie retten Tiere, Kirchen, Regenwald und alte Manuskripte. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, fasst das in einem Bild zusammen: „Wie starke Kräne können Stiftungen Schätze heben.“ „Stiftungen machen die Welt besser“ | Münchner Merkur, 24. Juni 2008
In München findet bis Freitag die Jahrestagung der deutschen Stiftungen mit 1.800 Teilnehmern statt. Sie steht unter dem Motto „Den Zusammenhalt stärken – die Bürgergesellschaft entwickeln“. Am Freitag wird Bundespräsident Horst Köhler erwartet, der die Festansprache bei der Verleihung der Verdienstmedaille im Stiftungswesen hält. Preisträger ist der Hamburger Unternehmer Michael Otto, der 1993 eine Umweltstiftung gegründet hat. „Bundesverband: 2007 mehr als tausend neue Stiftungen gegründet“ | epd Basisdienst, 26. Juni 2008
In keinem anderen europäischen Land sind in den vergangenen Jahren so viele neue Stiftungen gegründet worden wie in Deutschland. 2007 seien in der Bundesrepublik mehr als 1.100 neue Stiftungen bürgerlichen Rechts ins Leben gerufen worden, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, Fritz Brickwedde, am Donnerstag beim Deutschen StiftungsTag 2008 in München. Das seien 26 Prozent mehr Neugründungen als im Jahr zuvor. „Deutschland ist Europameister bei StiftungsNeugründungen“ | dpa, 26. Juni 2008
NEU gegründet
Am 24. Juli 2008 wurde die Joachim Herz Stiftung im Kaisersaal des Hamburger Rathauses von Bürgermeister Ole von Beust (Foto) und den Mitgliedern des Stiftungsvorstandes Petra Herz (Foto), Dr. Martin Kefferpütz und Thomas Siemsen vorgestellt. Die Stiftung verfügt über ein Grundvermögen
von mehr als einer Milliarde Euro und ist damit die siebtgrößte deutsche Stiftung. Der am 31. Mai 2008 tödlich verunglückte Unternehmer Joachim Herz hatte in seinem Testament die Errichtung der Stiftung verfügt und diese als Alleinerbin eingesetzt. Die Stiftung soll nach anstifter dem Wunsch von Herz Bildung, Wissenschaft und Forschung fördern in den Bereichen der Volks- und Betriebswirtschaft, der Rechtswissenschaft, der Medizin, der Chemie, der Physik und der Biologie. Außerdem ist die Förderung von Lehreinrichtungen und Schülern vorgesehen. Zum Vorstand der Stiftung hat Joachim Herz seine Ehefrau Petra Herz sowie seine langjährigen Berater, den Rechtsanwalt Dr. Martin Kefferpütz und den Steuerberater Thomas Siemsen, berufen. Nach der Anerkennung der Stiftung am 24. Juli 2008 soll nun eine konstituierende gemeinsame Sitzung von Vorstand und Kuratorium die weiteren Schritte der Verwirklichung des Stiftungszwecks klären. Joachim Herz wurde 66 Jahre alt und war einer der Mitbesitzer des Handels- und Kaffeekonzerns Tchibo.
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Wer stiftet, will Bleibendes schaffen und denkt über die eigene Lebensspanne hinaus. Wer stiftet, möchte bestimmen, für welchen Zweck sein Kapital verwendet wird – das zeugt von konstruktivem Eigensinn. Und wer stiftet, fühlt Verantwortung und möchte so in Erinnerung bleiben. Alles das ist Ausdruck einer Haltung, die wir auch von Eigentümern von Unternehmen kennen oder von Familien, die es sich zur Aufgabe machen, über den eigenen Lebenskreis hinaus schöpferisch und kultivierend zu wirken.
Bundespräsident Horst Köhler auf dem Deutschen StiftungsTag 2008 in seiner Festansprache
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Zeitgemässes Transportmittel
In den Hochebenen Innerasiens, auf einer Höhe von 2.500 bis 6.000 Metern, ist die Wahl der Transportmittel sehr beschränkt. Kleidung, Nahrung und Menschen müssen bewegt werden und das über teilweise weite Entfernungen und unwegsame Strecken. Die Lösung für diese Transportanforderungen sind doppelhöckrige Bergkamele und Yaks. Die Tiere liefern außerdem Milch, Fleisch und thermische Energie über getrockneten Kot und sind daher von hoher Bedeutung für die Versorgung der Menschen. Um die Fragen der Haltung, der Einkreuzung und der Gesundheit der Tiere zu analysieren, hat Prof. h.c. mult. Dr. Dr. Jürgen H. Lensch 1992 die Yak-Kamel-Stiftung mit Sitz in Krempe gegründet. Die in den Gebirgsregionen Asiens lebenden Haustieryaks, die vom Aussterben bedrohten wilden Yaks sowie die doppelhöckrigen Bergkamele und AUSGEFALLEN die vom Aussterben bedrohten wilden Bergkamele wissenschaftlich zu dokumentieren, ist Ziel der Stiftung. Dazu werden unter anderem Forschungs- und Doktorandenstipendien vergeben und wissenschaftliche Symposien durchgeführt. Der Stifter und Ehrenvorsitzende Lensch wird in Asien als Pionier unter den Yak-Forschern verehrt, Universitäten in Indien, China und der Mongolei verliehen ihm Honorarprofessuren.
3.000
1948 wurde der Dachverband der Stiftungen von 29 Vertretern bayerischer Stiftungen in Würzburg gegründet. Auf dem Deutschen StiftungsTag 2008 begrüßte der Bundesverband Deutscher Stiftungen sein 3.000. Mitglied, die Nemetschek-Stiftung mit Sitz in München. Die Ende 2007 von Professor Georg Nemetschek gemeinsam mit seiner Familie gegründete Stiftung will einen Beitrag zur Förderung der freiheitlich demokratischen
Grundordnung leisten und setzt dazu Schwerpunkte wie Integration durch Bildung oder Förderung der Toleranz durch Information und Kommunikation. Das 2.999. Mitglied ist die am 1. Mai 2007 anerkannte Stiftung Bürgermut mit Sitz in Berlin; die Schering Stiftung mit Sitz in Berlin ist das 3.001. Mitglied. Im letzten Jahrzehnt stieg die Mitgliederentwicklung rasant. Bis Ende März 1994 gab es 750 Mitglieder, 1998, zum 50-jährigen Bestehen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen wurden 875 Mitglieder gezählt.
» » » In Rom wurde Ende Juli die Johannes Paul II.-Stiftung für Sport vorgestellt. Ziel der Stiftung ist es, weltweit den pastoralen und erzieherischen Wert des Sports zu verbreiten und zu unterstützen. +++ Die Ausschreibung für den „Hänsel + Gretel Stiftungspreis“ wurde bis zum 30. Oktober 2008 verlängert. Mit dem mit 5.000 Euticker ro dotierten Preis soll Beratungsstellen und Hilfsorganisationen im gesamten Bundesgebiet die Möglichkeit gegeben werden, ein Präventionsprojekt durchzuführen, das normalerweise mit den eigenen finanziellen Mitteln nicht zu realisieren wäre. Weitere Informationen: www.haensel-gretel.de +++ Zum 1. Juli 2008 startete eine strategische Kooperation zwischen den beiden Dachverbänden Deutscher Caritasverband und Bundesverband Deutscher Stiftungen. Alle Caritas Förderstiftungen können sich einer Sammelmitgliedschaft anschließen und profitieren von den umfangreichen Serviceleistungen wie der unabhängigen juristischen Kompetenz oder gemeinsamen Veranstaltungen. Die Kooperation fixiert die bereits bestehende Zusammenarbeit im „Bündnis für Gemeinnützigkeit“, dem Zusammenschluss der gemeinnützigen Dachverbände zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement. +++ Der diesjährige „Europapreis für politische Kultur“ der Hans Ringier Stiftung geht an den Philosophen und Soziologen Jürgen Habermas. Der Preis der Schweizer Stiftung mit Sitz in Locarno ist mit 50.000 Euro dotiert. +++ Michael Stich wurde für seine Stiftungsarbeit und das damit verbundene hohe persönliche Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Am 14. August 2008 überreichte Sozialsenator Dietrich Wersich die Auszeichnung im Hamburger Rathaus. +++ Mit mehr als 500.000 Euro unterstützt die Stiftung Bayer Science & Education Foundation insgesamt 42 Schulen unter anderem in Leverkusen. Die Fördermittel fließen in Projekte zur Verbesserung des naturwissenschaftlichen Unterrichts an Schulen verschiedenen Typs.
StiftungsWelt 03-2008 » » » schwerpunkt: AUfbruch ins unbekannte
Grenzenlose Kreativität Neue Kooperationsformen für Forschung und Lehre
von Staatssekretär Michael Thielen
Kaum ein anderer Bereich in Deutschland ist derzeit so reformfreudig wie das deutsche Hochschul- und Wissenschaftssystem. Die Umstellung der Hochschulen auf Bachelor- und Masterstudiengänge im Rahmen der Bologna-Reform, die gestiegenen Anforderungen im internationalen Wettbewerb in der Forschung, die zunehmende Autonomie der Hochschulen zur Stärkung des eigenen Profils sowie der Druck, dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sind aktuelle Herausforderungen, vor denen wir derzeit stehen. Unser Ziel muss es sein, effizienter zusammenzuarbeiten, Synergien zu nutzen und mithilfe strategischer Partnerschaften den Wissenschaftsstandort Deutschland noch attraktiver zu machen.
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» » » Bund und Länder begegnen diesen Herausforderungen auf vielfältige Weise. So wollen sie mit dem Hochschulpakt 2020 in einem ersten Schritt bis 2010 die Aufnahme von rund 90.000 zusätzlichen Studienanfängern in die Hochschulen ermöglichen. Allein der Bund stellt hierfür bis 2010 rund 565 Millionen bereit. Mit dem Pakt für Forschung und Innovation erhalten die großen Wissenschafts- und Forschungsorganisationen bis 2010 eine jährliche Erhöhung ihrer Zuwendungen um mindestens drei Prozent für die Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit, für stärkere Kooperation und bessere Förderung der Nachwuchswissenschaftler. Mit der Exzellenzinitiative stellen Bund und Länder bis 2012 insgesamt 1,9 Milliarden Euro für die Stärkung der universitären Spitzenforschung bereit. Gerade die Exzellenzinitiative hat in den Hochschulen eine enorme Dynamik in Gang gesetzt und eine beispiellose Aufbruchstimmung erzeugt. Der Wettbewerb bewirkt an den Hochschulen einen umfassenden und tiefgreifenden Reflexionsprozess über die eigenen Stärken und Schwächen und über Strategien, diese Stärken auszubauen und die Leistungsfähigkeit insgesamt zu steigern. Die Exzellenzinitiative wird außerdem transparent machen, mit welchen Strategien universitäre Forschung auch international an die Spitze geführt werden kann.
Die durch die Exzellenzinitiative angestoßene strategische Ausrichtung der Hochschulen zeigt sich auch bei der erfolgreichen Etablierung neuer Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft. Mit Blick auf die Diversifizierung ihrer Einnahmequellen wird es in der nächsten Zeit eine ganz wesentliche Aufgabe der Hochschulen sein, die Bereitschaft zu mehr privatem finanziellen Engagement im Wissenschaftsbereich zu wecken. Eine Spendenkultur, wie sie etwa in den USA eine lange Tradition hat, entwickelt sich in Deutschland erst sehr langsam; das Potenzial dafür ist jedoch vorhanden. Die Zahl der Stiftungen im Wissenschaftsbereich ist in den letzten Jahren stark angestiegen, die steuerlichen Anreize für bürgerschaftliches Engagement sind verstärkt worden. Fundraising ist auch an den Hochschulen kein Fremdwort mehr. Die durch die Exzellenzinitiative geförderten und angestoßenen Kooperationskonzepte sind ermutigende Beispiele für eine Neubestimmung des Verhältnisses von Hochschulen und privater Wirtschaft insgesamt und für die
StiftungsWelt 03-2008 » » » schwerpunkt: AUfbruch ins unbekannte
Erprobung neuer Kooperationsformen in Forschung und Lehre. Dabei kommt den Stiftungen eine besonders wichtige Funktion zu. Stiftungen haben die Möglichkeit zu fast grenzenloser Kreativität und Experimentierfreudigkeit. Sie bewegen und reformieren Land und Gesellschaft in Form innovativer, vielfältiger, regionaler und individueller Vorhaben. Ihre besondere Bedeutung liegt in ihrer Flexibilität. Sie können schnell auf neue Anforderungen reagieren und auch unkonventionelle Programme auflegen, wodurch sie Anstöße zu Veränderungen im deutschen Wissenschaftssystem geben können. Das deutsche Stiftungswesen befindet sich im Wandel. Es gibt die Tendenz zur Professionalisierung, Evaluation und Vernetzung, unterstützt auch durch die Aktivitäten des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Das Steuer- und Finanzrecht wurde reformiert, die Offenheit für Stiftungsengagement zugunsten der Wissenschaft ist gewachsen. Wir müssen diesen Wandel dazu nutzen, mutige und innovative Partnerschaften einzugehen und diese ideenreich zu gestalten. Ermutigende Beispiele hierfür gibt es genug, etwa der nationale Pakt für mehr Frauen in MINT-Berufen (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) unter dem Motto „Komm, mach MINT!“, zu dem sich ein breites Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammengefunden hat. Oder das Projekt „MINToring“ der Stiftung der Deutschen Wirtschaft im Rahmen der Qualifizierungsinitiative der
Bundesregierung, bei dem Studierende Schülerinnen und Schüler begleiten sowie die Public Private Partnership des NRW-Innovationsministeriums, der Stiftung Mercator und der Universität Bochum zur Verwirklichung des Zukunftskonzeptes der Universität. Die Beispiele zeigen: effizienter fördern, Synergien nutzen, Exzellenz ausbauen – das können die wahren Erträge von Partnerschaften zwischen Stiftungen und Staat sein. Damit stärken wir gemeinsam die Leistungsfähigkeit Deutschlands in Wissenschaft, Forschung und Bildung. « « «
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Michael Thielen Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, ist der Meinung, dass das Engagement von Privaten in der Wissenschaftsförderung eine positive Entwicklung genommen hat, wie die Beispiele der Jacobs University Bremen und der Stiftungshochschule Frankfurt am Main zeigen. Doch er ist sich sicher: es gibt noch mehr Potenzial für Engagement von Unternehmen und Privatpersonen.
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Anregung, Ergänzung, Belohnung Forschungsförderung jenseits marktorientierter Industrieforschung
von Dr. Reinhard Grunwald
Ist die Forschungsförderung jenseits der marktorientierten Industrieforschung und -entwicklung nicht Sache des Staates? Bildet sie nicht einen Teil seines Auftrages „Sicherung der Zukunft der Wissensgesellschaft“, gerade in Deutschland und immer intensiver in Europa, durch Erweiterung des Wissens und Erhalt der Innovationsfähigkeit und -bereitschaft, kurz Daseinsvorsorge? » » » Würden nicht andererseits private Mittel fehlgeleitet, wenn sie eingesetzt werden für Zwecke, die eigentlich mit öffentlichen Mitteln erreicht werden sollten? Fragen, die nicht nur die zuständigen Minister von Bund und Ländern, EU-Kommissare und Schatzmeister von Stiftungen interessieren, vielmehr auch potenzielle Stifter, bestehende Einrichtungen der Forschungsförderung sowie last but not least, die jeweils betroffenen Wissenschaftler und Wissenschaftlergemeinschaften. Die Rolle der privaten Stiftungen in der Forschungsförderung lässt sich beschreiben als Ergänzung der staatlichen Forschungsförderung: Es geht im Ergebnis darum, eine möglichst gute Arbeitsteilung zwischen den Akteuren zum Besten der Wissenschaftler und der Wissenschaft zu finden. Der Staatsauftrag zur Daseinsvorsorge in unserem sozialen Rechtsstaat ist einerseits umfassend – alles, was zum Wohl der Staatsbürger erforderlich ist – andererseits durch das Subsidiaritätsprinzip einge-
schränkt: Der Staat hat dort keine Zuständigkeit, wo andere die jeweiligen Aufgaben eigenständig wahrnehmen können, zum Beispiel innerhalb einer Familie. Oder dort wo anderen diese Zuständigkeiten zugeschrieben sind, etwa den Gemeinden und anderen Selbstverwaltungseinrichtungen, oder sie im Verhältnis zwischen Europäischen Gemeinschaften, Bundesrepublik und Ländern einer anderen staatlichen Gliederung zugewiesen sind. So ergibt sich für die Forschungsförderung eine Textur der Aufgabenverteilung zwischen Staat – von dem europäischen Zusammenwirken über den Bund bis hin zu den Ländern – als Rahmen- und Geldgeber auf der einen Seite, autonomen Universitäten und Forschungseinrichtungen, gewerblichen Unternehmen und den einzelnen Wissenschaftlern als Trägern der Forschung auf der anderen Seite. Die Bandbreite der Forschungsförderung umfasst die institutionelle Förderung großer Forschungseinrichtungen: Dies sind auf europäischer Ebene etwa Förderungen durch Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire (CERN), European Organisation for Astronomical Research (ESO) und European Space Agency (ESA) und auf nationaler Ebene beispielsweise Förderungen durch Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft. Außerdem auf Länderebene die Universitäten, die Projekt- und Programmförderung im öffentlichen und gewerblichen Bereich sowie die Förderung einzelner Wissenschaftler. Wo ist in einem auf den ersten Blick so komplexen und vollständigen System öffentlicher Forschungsförderung die Rolle privater Stiftungen zu finden? Sie besteht auf allen angesprochenen Ebenen und gegen-
StiftungsWelt 03-2008 » » » schwerpunkt: AUfbruch ins unbekannte
über allen Fördermodalitäten in der Ergänzung der öffentlichen Förderung durch Anregung, Verstärkung und Belohnung. Vornehmste Aufgabe privater Stiftungen ist die der Anregung neuer Sichtweisen, des riskanten Aufbruchs ins Unbekannte. Abseits der etablierten Felder die weißen Flecken auf der Landkarte des Wissens anzugehen, lockt vor allem die Nonkonformisten, die Abenteurer unter den Wissenschaftlern, die bereit sind, ein hohes Risiko des Scheiterns auf sich zu nehmen. Besonders die Nachwuchsförderung bietet sich dazu an und wird von vielen Stiftungen genutzt. Hier sind nicht zuletzt die Gutachter und Stiftungsgremien gefordert, die Spreu vom Weizen zu trennen: Nicht jeder, der sich als Kolumbus darstellt oder sich dafür hält, entdeckt Amerika. Die Ermutigung in schwierigen Projekt- und Karrierephasen, Beweise des Vertrauens in bedrängter Lage können schnell und flexibel agierende Stiftungen leichter erbringen, als mit öffentlichen Mitteln fördernde Einrichtungen. Denn letztere müssen auch an der verfahrenstechnischen Gleichbehandlung ihrer Antragsteller gemessen werden und daher schwerfälligere Wettbewerbsverfahren beachten. Die Verstärkung bestehender Ansätze, das Überbrücken von ergebnisärmeren Phasen, die Vorbereitung neuer Anträge sind typische Konstellationen dieser Verstärkungsfunktion von Stiftungsförderung. Der Anregungs- und der Verstärkungsfunktion ist nicht selten gemeinsam, dass die Antragsteller im öffentlichen Fördersystem nicht – noch nicht, beziehungsweise nicht mehr oder nicht hinreichend – zum Zuge gekommen sind. Die Ergänzungsfunktion der Stiftungen lässt sich hier als Unterstützungs- beziehungsweise Korrekturwirkung beschreiben, ihre Rolle als die eines Lotsen, der die Fahrtrichtung weist, oder gar des Liberos, des letzten freien Teammitglieds, das die drohende Fehleinschätzung, das Auslassen einer Chance und nicht zuletzt einen Verlust an Kreativität verhindern kann. Die dritte Aufgabe der Stiftungen in der Forschungsförderung ist die Belohnung: Regelmäßig durch Preise, auch durch besonders frei gewährte Forschungsunterstützung wird eine besondere Leistung anerkannt und Ansporn für weitere Höhenflüge gegeben. Nicht zuletzt dient diese Auszeichnung dazu, Vorbilder herauszustellen, Wissen-
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schaftler öffentlich mit ihren Ergebnissen vorzustellen und gerade Jüngere zur Nachahmung anzuregen. Die Aufgaben öffentlicher Forschungsförderung und privater Förderer, insbesondere der Stiftungen, ergänzen einander. Damit sie das wirksam tun können, ist gegenseitige Kenntnis, Information und Interaktion bis hin zu Gemeinschaftsaktionen notwendig. Der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und die Deutsche Forschungsgemeinschaft sind herausragende Beispiele für diese lebendige Zusammenarbeit. Als Schwestereinrichtungen 1920 gegründet, bilden sie seither eine höchst vitale Public-Private-Partnership, gestartet, bevor dieser Begriff über den Atlantik nach Europa zurückkam. Richtig ist, dass Stiftungen Privater in den USA eine wesentlich gewichtigere Rolle für die Bildung und die Forschungsförderung haben als derzeit Stiftungen Privater Dr. Reinhard Grunwald in Deutschland. Die Entwicklung der letzbis September 2007 Generalsekretär der ten Jahre ist aber ermutigend: Nicht nur Deutschen Forschungsgemeinschaft – interessiert sich besonders für die Förderung ist die Zahl der privaten Stiftungen und des wissenschaftlichen und Managementdas so eingesetzte Kapital deutlich angenachwuchses und die Verbesserung der Zusammenarbeit und des Austausches stiegen, auch die staatliche Rahmensetzwischen akademischer Forschung und dem zung ist stiftungsfreundlicher geworden. gewerblichen Bereich. Die Voraussetzungen sind damit gegeben, dass Staat und private Stiftungen in gegenseitiger Anerkennung ihrer unterschiedlichen Rollen die Forschung in Deutschland und darüber hinaus in Europa klug und nachhaltig fördern. « « «
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Motoren des Umbruchs Wissenschaft unabhängig von Politik, Zeitgeist und ökonomischem Nutzen
von Prof. Dr. Andreas Schlüter
Vor 2.500 Jahren kam die Wissenschaft in die Welt. Erstmals in der (bekannten) Geschichte suchten Menschen mit den Mitteln der Vernunft und Logik nach den Gesetzmäßigkeiten der Welt. Die Griechen erfanden so die Philosophie und prägten den Kern dessen, was bis heute die Wissenschaft ausmacht. Und einer der größten Denker unter ihnen gründete die erste wissenschaftsfördernde Stiftung. » » » Nach der von Plutarch verfassten Biografie des Theseus rettete Akademos die Stadt Athen vor der Zerstörung durch Castor und Polydeukis. Ihm zu Ehren widmete die Stadt Athen ein Grundstück im Nordwesten der Stadt, das fortan den Namen des Heros Akademos trug. Im Jahre 388 v. Chr. kaufte der griechische Philosoph Platon das Grundstück und errichtete eine Schule für Philosophen und Mathematiker. Bei seinem Tod im Jahre 347 v. Chr. widmete Platon sein Vermögen dem Heros Akademos mit dem Zweck, die Schule dort dauerhaft zu unterhalten. Die Schule trug fortan den Namen des Akademos und wurde so zur „Akademie“. Gleich die ersProf. Dr. Andreas Schlüter te Hochschule der Weltgeschichte war alist Generalsekretär des Stifterverbandes für so in der Form einer Stiftung entstanden. die Deutsche Wissenschaft. Die Organisation unterstützt Hochschulreformen mit Spenden In Deutschlands Wissenschaftslandschaft der Wirtschaft und betreut 420 Stiftungen mit kommt das Modell seit einigen Jahren ereinem Kapital von insgesamt 2 Milliarden Euro. neut kräftig in Mode.
Die Arbeit von Stiftungen ist auf Dauer angelegt. Das passt sehr gut zur bestimmenden Eigenart der wissenschaftlichen Forschung als kontinuierlichem, aber nicht planbarem Prozess mit ungewissem Ausgang. Das bedeutet, dass die Finanzierung wissenschaftlicher Aktivitäten im besten Fall über Jahre verlässlich bleibt. Und da Stiftungen grundsätzlich auf die Ewigkeit angelegt sind, sind sie ein geeignetes Instrument zur Förderung von Forschung und Wissenschaft. Stiftungen arbeiten staatsfern, und damit unabhängig von Politik und Zeitgeist. Sie können dort agieren, wo der Staat nicht fördern kann oder will. Stiftungen können die Tür zu unerforschten Wissenschaftsgebieten aufschließen. Sie können Forschungen fördern, mit denen sich Unternehmen schwertun, weil der ökonomische Nutzen unsicher ist. Sie können aber auch wissenschaftliche Arbeiten fördern, bei deren Finanzierung dem Staat die Hände gebunden sind. Etwa, weil Steuergeld für wissenschaftliche Arbeiten mit ungewissem Ausgang ungern vergeben wird oder weil gesellschaftliche Kontroversen auf der Wissenschaft lasten. Bundespräsident Karl Carstens (1914–1992) und seine Frau Veronica haben das so gemacht. Sie errichten 1982 die Karl und Veronica Carstens-Stiftung. Die Stifter wollen erreichen, dass Ärzte Naturheilkunde und Homöopathie ebenso kennen und beherrschen wie die konventionelle Medizin, „um im Einzelfall entscheiden zu können, welches Vorgehen am besten hilft“. Zu Lebzeiten können die Stifter ihre Stiftung nur mit wenig Kapital ausstatten. Doch das Vorhaben trifft den Nerv der Zeit. Knapp 36.000 Menschen unterstützen die Stiftung seither mit ihren Beiträgen und Spen-
StiftungsWelt 03-2008 » » » schwerpunkt: AUfbruch ins unbekannte
den und ermöglichen bis heute die Stiftungsarbeit. Seit ihrer Gründung hat die Carstens-Stiftung mehr als 25 Millionen Euro für die Forschungsförderung aufgebracht. Die hohe Spendenbereitschaft der Mitglieder macht die Stiftung nicht nur zur größten Bürgerbewegung ihrer Art in Europa. Die Stiftung hat mehr Geld in die wissenschaftliche Analyse von Naturheilkunde und Alternativmedizin investiert als Bundesregierung und Europäische Union zusammen. Stiftungen können nicht nur Wissenschaft fördern, Universitäten können selber zu Stiftungen werden. Das Modell der Stiftungshochschule erlebt gegenwärtig eine Renaissance. Vorreiter in Deutschland ist Niedersachsen. Dort haben sich seit 2002, als die Landesregierung die gesetzliche Möglichkeit schuf, fünf Hochschulen für die neue Rechtsform entschieden. An der finanziellen Lage der Hochschulen ändert sich durch die neue Konstruktion erst einmal wenig. Die Stiftung erhält zwar das Eigentum an den Liegenschaften, die sie zum Betrieb der Hochschule benötigt, bleibt aber für den laufenden Betrieb und für Investitionen auf Finanzhilfe des Staates angewiesen. Deren Höhe ergibt sich aus Ziel- und Leistungsvereinbarungen, die die Hochschule mit dem Ministerium abschließen. Ob sich das Modell der Stiftungsuniversität unter den deutschen Milieubedingungen durchsetzen
kann, wird erst die Zukunft zeigen. Optimismus ist gleichwohl angebracht. „Amerikanische Verhältnisse“ sind gleichwohl noch weit. Jenseits des Atlantiks ist es manchen Universitäten gelungen, enorme Stiftungsvermögen aufzubauen. Allein Harvard verfügt über ein Stiftungsvermögen von 26 Milliarden Dollar. In Yale sind es 15 Milliarden Dollar, in Stanford 12 und in Princeton 11 Milliarden Dollar. Davon können deutsche Hochschulen nur träumen. Doch das Umdenken hat begonnen: Bildung wird in unserem Land nicht mehr länger nur als staatliche Aufgabe begriffen. Mehr Einsatz der Bürger für unser Bildungssystem tut Not. Stiftungen sind ein geeignetes Instrument, um dem Engagement Form und Ziel zu geben. « « «
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Vergleich und Wettbewerb Preise als Qualitätsmerkmal von Wissenschaft
von Ellen Fröhlich und Dr. Reinhard Ost Bund und Länder, Wissenschaftsorganisationen, wissenschaftliche Gesellschaften, Stiftungen, Verbände, Akademien und Privatpersonen tragen durch ihr Engagement dazu bei, dass jedes Jahr eine große Zahl von Wissenschaftspreisen und wissenschaftsnahen Preisen ausgeschrieben wird. Die Spannbreite reicht von Studienpreisen, Examens-, Dissertations-, Habilitationspreisen für den wissenschaftlichen Nachwuchs, Preisen für forschungs- und lehrbezogene Innovationen und die Vermittlung von Forschung und Erkenntnissen in die Öffentlichkeit bis hin zu Preisen, die für ein bestimmtes Forschungsthema, eine Veröffentlichung oder das wissenschaftliche Lebenswerk vergeben werden.
» » » Die Grenze zwischen Preisen zur persönlichen Verfügung der Preisträger zu solchen Preisen und Stipendien, die zur Ausstattung der weiteren Arbeit und zur Weiterqualifikation der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern dienen, ist fließend. Die Dotierung der Preise umfasst ein Spektrum von 2,5 Millionen Euro zur Ausstattung der Forschung wie beim Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft bis zu Preisen von 500 und 1000 Euro zur Anerkennung und Ehrung der geleisteten Arbeit durch kleine Stiftungen. Der Aufwand bei der Nominierung oder Bewerbung und die Hoffnungen, die daran geknüpft werden, sind nicht selten ähnlich hoch.
Für die Sichtbarkeit und Präsenz der Universität in der Öffentlichkeit sind alle Preise unabhängig von der Höhe ihrer Dotierung gleichermaßen wichtig. Der Hochschul-Essay-Preis 2007 des Magazins Cicero für einen Studenten der Politikwissenschaft am OttoSuhr-Institut der Freien Universität Berlin, der sich mit einem zweiten Preis zum Thema „Unterwegs nach Deutschland – Rede an ein Land, in dem ich leben will“ durchgesetzt hat, oder die Richard-Völker-Medaille 2007 der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin an den Dekan des Fachbereichs Veterinärmedizin oder die – mit dem Erhard-Höpfner Studienpreis 2006 ausgezeichnete – Diplomarbeit am Marketing-Department der Freien Universität Berlin, die sich mit humorvoller und furchterregender Werbung für soziale Anliegen wie Anti-Raucherkampagnen, Alkohol am Steuer oder Umweltschutz beschäftigt, sind gleich bedeutend und für den Bewerber und die Bewerberin ebenso arbeitsintensiv. Preise fördern Vergleich und Wettbewerb » » » Für die Freie Universität ist die Auszeichnung von Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Studierenden ein integraler Bestandteil der Förderung von Wissenschaft und Forschung. Der Wettbewerb um exzellente Leistungen auf allen Qualifikationsstufen wird durch die Wissenschaftspreise in höchstem Maße angeregt. Preise und Preisorientierung erhöhen die individuelle Leistungsbereitschaft. Die Suche und die Auswahl bester Abschlussarbeiten, Veröffentlichungen und Innovationen gehören inzwischen zum Qualitätsmerkmal der Universitäten selbst und der wissenschaftlichen Biographien ihrer einzelnen Mitglieder.
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Indikatoren gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Trends » » » Bei der Vielzahl von Wissenschaftspreisen spielen insbesondere die deutschen Stiftungen eine große Rolle bei der universitären Identifizierung von Themenfeldern und Bedürfnissen. Preise, Preisthemen und Preisstrukturen signalisieren wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungstrends und sind Indiz für Interessenlagen, Wünsche und Engagements. Preisverleihungen sind die dazu gehörenden Ereignisse als Orte der Kommunikation und Vernetzung. Unterstützung bei der Suche nach Exzellenz » » » Wissenschaftliche Auszeichnungen gehören inzwischen zum Standardmerkmal in Biographien und Lebensläufen. Die Nominierung und die Auswahl von Preisträgerinnen und Preisträgern als Peer-Review-Prozess durch kompetente Ausschüsse und Kommissionen bieten Gewähr und Sicherheit bei der Suche nach exzellenten Personen. Häufig bietet schon die Beteiligung und Nominierung von guten Bewerbern die Möglichkeit, einen Namenspool an exzellenten Preisträgerinnen und Preisträgern sowie Bewerberinnen und Bewerbern anzulegen, um für den zukünftigen Wissenschafts- und Arbeitsmarkt entscheidende personelle Anhaltspunkte zu gewinnen. Ein Beispiel hierfür ist der in Kooperation mit der Freien Universität Berlin jährlich vergebene Klung-Wilhelmy-Weberbank-Preis an herausragende deutsche Nachwuchswissenschaftler der Physik und Chemie: fünf der bisherigen Preisträger erhielten später den Nobelpreis und weitere Preisträger andere bedeutende nationale und internationale Auszeichnungen. Preismanagement in der Universität » » » Die Vielzahl und Vielfalt der deutschen und internationalen Wissenschaftspreise betreffen ohne Einschrän-
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kung alle universitären Fachbereiche. Sechs große Wissenschaftspreise wie zum Beispiel der LeibnizPreis, setzen eine Nominierung durch das Präsidium beziehungsweise den Präsidenten voraus. Die Ausschreibungen vieler anderer Nominierungs- und Bewerbungspreise erreichen die betreuenden Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Studierenden auf unterschiedlichen Wegen: durch die Ausschreibung in ausgewählten wissenschaftsnahen Zeitungen und Zeitschriften, durch die Präsenz in großen Datenbanken für Wissenschaftspreise, z. B. dem InternetKarriereportal der Wissenschaft – ACA-DEMICS – mit fachspezifischen Suchmöglichkeiten als auch durch E-Mail mit Ausschreibungstext als Attachment an den Präsidenten der Universität oder den verantwortlichen Mitarbeiter. Ein sorgfältiges Scannen der infrage kommenden Personen in Bezug auf die Kriterien der Ausschreibung sichert eine gute Bewerberpräsenz. « « «
Ellen Fröhlich arbeitet in der Zentralen Universitätsverwaltung als Leiterin der Abteilung Forschung an der Freien Universität Berlin.
Dr. Reinhard Ost arbeitet in der Zentralen Universtitätsverwaltung in der Abteilung Forschung an der Freien Universität Berlin. .
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StiftungsWelt 03-2008
Investition in die Zukunft Begabtenförderung im Hochschulbereich
von Uwe Dieter Steppuhn
Die Begabtenförderung im Hochschulbereich wird in Deutschland von elf Begabtenförderungswerken wahrgenommen, die in der Trägerschaft von Stiftungen sind. Sie repräsentieren das pluralistische Spektrum der weltanschaulichen, konfessionellen, politischen, wirtschafts- oder gewerkschaftsorientierten Strömungen. Das Cusanuswerk – Bischöfliche Studienförderung, das Evangelische Studienwerk e. V. Villigst, die Hans-Böckler-Stiftung des Deutschen Gewerkschaftsbundes, die Stiftung der Deutschen Wirtschaft, die weltanschaulich neutrale Studienstiftung des Deutschen Volkes e. V. und die den demokratischen Parteien nahe stehenden Stiftungen: Friedrich-Ebert-Stiftung, FriedrichNaumann-Stiftung für die Freiheit, Hanns-Seidel Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung, Konrad-Adenauer-Stiftung, Rosa-Luxemburg-Stiftung. » » » Die Begabtenförderungswerke sind in einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, in der allgemeine Fragen der Begabtenförderung und gemeinsame Vorhaben – dazu gehört auch die Öffentlichkeitsarbeit – erörtert und abgestimmt werden. Finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vergeben sie Stipendien an leistungsstarke und gesellschaftlich engagierte Studierende und Promovierende. Das BMBF und die Begabtenförderungswerke unternehmen große Anstrengungen, um den Anteil der
geförderten Studierenden an der Zahl aller Studierenden von 0,7 Prozent im Jahr 2005 auf 1 Prozent zu erhöhen. Die Mittel des Bundes für die Begabtenförderung sind von 80,5 Millionen Euro im Jahr 2005 auf 113,2 Millionen Euro im Jahr 2008 angehoben worden, weitere Zuwächse stehen in Aussicht. Dank dieser erheblichen Steigerung der vom BMBF bereit gestellten finanziellen Mittel stehen zurzeit zusätzliche Stipendien zur Verfügung. Die Chancen der Bewerber auf eine Förderung ihres Studiums sind damit größer geworden, die Bewerbung um ein Stipendium lohnt sich. Besonders angesprochen sind auch junge Menschen mit Migrationshintergrund und aus bildungsbenachteiligten Familien, die ausdrücklich zur Aufnahme eines Studiums ermutigt werden sollen. Einige Werke bieten eigene Bewerbungsverfahren für Studienanfänger oder ein „Stipendium auf Probe“ an, um den Einstieg in eine Förderung zu ermöglichen. Angestrebt wird eine höhere Quote von Geförderten in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und von Studierenden an Fachhochschulen. Alle Begabtenförderungswerke bemühen sich um ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis. Die Begabtenförderungswerke zahlen nicht nur Stipendien. Begabtenförderung zeichnet sich durch ein breites Angebot studienbegleitender ideeller Förderung aus. So werden beispielsweise Betreuung und Beratung durch Vertrauensdozenten und durch die Referenten der Werke, Seminare zu gesellschaftspolitischen Themen und Schlüsselqualifikationen, Netzwerke und Praktika angeboten. Dies dient dem Ziel, die Stipendiatinnen und Stipendiaten zu eigenständigen, kritischen, fachlich kompetenten und dem Gemein-
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wohl verpflichteten Persönlichkeiten zu bilden. Damit werden der hohe gesellschaftliche Stellenwert, die Orientierung auf elementare Grundwerte und die besondere Attraktivität der Begabtenförderung im Hochschulbereich unterstrichen. Studierende, Promovierende sowie Schüler, die in Kürze die Hochschulzugangsberechtigung erlangen, können sich bei den meisten Begabtenförderungswerken direkt bewerben. Vor der Vergabe eines Stipendiums stehen unterschiedlich ausgestaltete Auswahlverfahren. Wer diese erfolgreich durchläuft, kann in der Studienförderung ein eltern- und einkommensabhängiges Stipendium in Höhe von bis zu 585 Euro pro
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Monat erhalten. Hinzu kommen Zuschüsse zur Kranken- und Pflegeversicherung, unter bestimmten Voraussetzungen ein Familienzuschlag sowie für alle ein Büchergeld in Höhe von 80 Euro. Das Promotionsstipendium beträgt bis zu 1050 Euro pro Monat zuzüglich einer Forschungskostenpauschale von 100 Euro. Ferner können Kinderbetreuungspauschalen gezahlt werden, bei studien- oder promotionsbezogenen Auslandsaufenthalten vor allem im ersten Auslandsjahr auch Auslandszuschläge sowie Zuschüsse zu Reisekosten und Studiengebühren. Studiengebühren im Uwe Dieter Steppuhn Inland werden von den ist Abteilungsleiter Studienförderung der BegabtenförderungswerHans-Böckler-Stiftung, die seit 2008 federführendes Werk der Arbeitsgemeinschaft der ken nicht erstattet, alBegabtenförderungswerke ist. lerdings erlassen einige Hochschulen den Stipendiaten die Gebühren. Ein besonderer Vorteil der Begabtenförderung gegenüber dem BAföG ist, dass die Stipendien nicht zurückgezahlt werden müssen. Nach der erfolgreichen Förderung des Studiums oder der Promotion und dem gelungenen Übergang in den Beruf setzen die Begabtenförderungswerke darauf, dass die ehemaligen Stipendiatinnen und Stipendiaten untereinander, aber vor allem auch mit dem jeweiligen Werk und seiner Arbeit verbunden bleiben. Deshalb werben die Werke mit guter Resonanz dafür, dass sich die Ehemaligen in AlumniNetzwerken engagieren. Die Förderung junger Talente ist eine unverzichtbare Zukunftsinvestition! Die Begabtenförderungswerke regen an und machen Mut, sich um ein Stipendium zu bewerben. « « «
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Vitale Bedürfnisse Familienorientierung in der Hochschule
von Günter Gerstberger
Der Wettbewerb um die besten Köpfe ist in vollem Gange. Doch es ist nicht allein die Forschungsleistung einer Hochschule, die darüber entscheidet, ob sie sich in diesem Wettbewerb behaupten kann. Auch wenn Wickelräume, Kinderbetreuungszeiten und flexible Studienordnungen noch wenig im Fokus der Berichterstattung über Hochschulen stehen: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist zu einem wichtigen Kriterium geworden, nach dem Studierende und Wissenschaftler ihren Arbeitsort auswählen. Familienfreundlichkeit wird immer mehr zum Standortvorteil für die Hochschule.
» » » Das Bewusstsein hierfür ist inzwischen vorhanden, nicht nur bei Familien- und Gleichstellungsbeauftragten, sondern zunehmend auch bei der Hochschulleitung. Doch welche Konzepte hier die richtigen sind, und wie sie erfolgreich umgesetzt werden können – bis dahin ist es vielerorts noch ein weiter Weg. An dieser Stelle können Stiftungen ansetzen. Die Robert Bosch Stiftung hat deshalb gemeinsam mit dem Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) in seiner Funktion als Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer und dem Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) das Programm „Familie in der Hochschule“ gestartet. Unter den 62 Universitäten und Hochschulen, die sich auf die Ausschreibung hin beworben hatten, wurden acht von einer unabhängigen Jury ausgewählt. Sie werden in den kommenden zwei Jahren ihre Konzepte umset-
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zen, die dazu beitragen, dass auf allen Ebenen und über alle Mitglieder der Hochschule hinweg günstige Bedingungen für Familien geschaffen werden. Die Projekte setzen aus zwei Richtungen an: Zum einen bei den Kindern, für die es ausreichend Platz und Spielmöglichkeiten, eine verbesserte Infrastruktur, vor allem aber eine zuverlässige und qualifizierte Betreuungssituation geben muss. Zum anderen bei den Eltern, die ihr Studium oder die wissenschaftliche Karriere gerne flexibel regeln möchten, um genug Zeit für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige zu haben. Allen Hochschulen gemeinsam ist die Zielsetzung, einen Werte- und Kulturwandel herbeizuführen und viele Studierende und Wissenschaftler mit Familie für sich zu gewinnen, insbesondere auch die so genannten „Dual Career Couples“. Die Konzepte sind vielfältig; sie reichen von der familienorientierten Flexibilisierung der Prüfungs- und Studienordnung an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim-HolzmindenGöttingen und der Technischen Fachhochschule Berlin über die Einrichtung eines Family-Welcome-Centres und Erstellung eines Konzepts für die Unterstützung von Dual Career Couples an der Philipps-Universität Marburg bis hin zur Förderung der Mobilität von Studierenden und Mitarbeitern mit Kind an der Hochschule Wismar. An der Freien Universität Berlin soll auch bei Laboruntersuchungen mit toxischen Stoffen künftig keine Frau mehr wegen Schwangerschaft oder Stillzeit ins Hintertreffen geraten – die Experimentieranordnungen werden so aufbereitet, dass sie auch virtuell über den PC genutzt werden können. Mit einem Fami-
Die acht ausgezeichneten Hochschulen » Freie Universität Berlin » Technische Fachhochschule Berlin » Friedrich-Schiller-Universität Jena » Medizinische Hochschule Hannover » Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim-Holzminden-Göttingen » Philipps-Universität Marburg » Fachhochschule Potsdam » Hochschule Wismar
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lientisch, Forscherregalen und einer Kinderbibliothek nimmt sich die Fachhochschule Potsdam besonders der Kinder und einer verbesserten Infrastruktur an. Die Friedrich-Schiller-Universität Jena will die Familienorientierung fest in ihr Personalkonzept integrieren, die Medizinische Hochschule Hannover entwickelt spezifische Module, um ihre Führungskräfte für das Thema zu sensibilisieren. Jede Partnerhochschule erhält 100.000 Euro zur Umsetzung ihres Vorhabens und wird zugleich Mitglied in einem „Best-Practice-Club“, in dem sich die Partner gegenseitig austauschen und voneinander lernen, ihre Erfahrungen aber auch nach außen transportieren und mit anderen Hochschulen teilen. Dies ist zentrales Element in dem Programm, soll es doch letztlich die gesamte deutsche Hochschullandschaft in dieser wahrhaft vitalen Sache voranbringen. Für die Robert Bosch Stiftung ist „Familie in der Hochschule“ ein weiterer Baustein in ihrem Schwerpunkt „Familie und demographischer Wandel“. Eine Expertenkommission unter dem Vorsitz von Kurt Biedenkopf hatte 2005 in ihrem Bericht „Starke Familie“ auf die neuralgische „Rush Hour“, die Gründungsphase im Leben junger Menschen, verwiesen – den Lebensabschnitt zwischen 28 und 38 Jahren, in dem insbesondere bei Akademikern Günter Gerstberger die Weichen für die biographisch bedeuist Leiter des Programmbereichs Bildung und tenden Ereignisse Ausbildungsabschluss, Gesellschaft der Robert Bosch Stiftung. Im Zentrum der Tätigkeit stehen neben InitiatiArbeitsaufnahme und Karriereplanung geven zur Schulentwicklung und Unterrichtsstellt werden und in dem zugleich die Entqualität Modellprogramme zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie scheidung über Kinderwünsche getroffen die Kinderfreundlichkeit an Hochschulen und wird. Zum anderen muss die Vereinbarkeit Kommunen. von Familie und Berufstätigkeit in jedem Alter eine Selbstverständlichkeit werden und sowohl Zeit für Kinder wie auch für pflegebedürftige Angehörige zulassen. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland nicht nur bei der Zahl der Geburten pro Frau sondern auch beim Kinderwunsch noch immer deutlich unter dem Durchschnitt, bei uns leben mehr kinderlose Frauen als in anderen europäischen Ländern. Zugleich zeigt sich im internationalen Vergleich aber gerade in Deutschland eine hohe Akzeptanz für familienpolitische Maßnahmen. Diese Unterstützungsbereitschaft für Familien gilt es insbesondere dort zu nutzen, wo viele junge Menschen über Jahre hinweg zusammenkommen – an den Hochschulen. « « «
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Erweiterung des Fächerspektrums Stiftungsprofessuren – Vielfalt und Stärkung der Forschung
von Antje Börner
Die deutschen Hochschulen sind chronisch unterfinanziert. Aktuelle Berechnungen der Hochschulrektorenkonferenz beziffern das strukturelle Defizit auf 2,3 Milliarden Euro jährlich. Diese Summe ist nötig, um die Hochschulen in Deutschland für den internationalen Wettbewerb fit zu machen. Der Staat kann diese Mittel nicht allein aufbringen, weshalb alternative Finanzierungsquellen aus der Hochschulfinanzierung nicht mehr wegzudenken sind. Eine Möglichkeit sind die sogenannten „Stiftungsprofessuren“. » » » Das aus den USA kommende Förderinstrument „Endowed Chairs“ ermöglicht den Hochschulen, neue interdisziplinäre Gebiete zu etablieren und die Forschung zu stärken. Doch der Begriff „Stiftungsprofessuren“ verwirrt: diese werden in Deutschland nicht langfristig aus den Erträgen des „Endowments“ finanziert. Vielmehr stellen die Finanziers die Gelder befristet – in der Regel für fünf Jahre – als Anschubfinanzierung zur Verfügung. Dadurch können die Hochschulen flexibler und rascher handeln, was mit Landesmitteln nicht möglich wäre. Wenn sich für die Anschlussfinanzierung kein weiterer Geldgeber findet, müssen die Stiftungsprofessuren im Rahmen der Hochschulhaushalte aufgrund der Rechtsstellung der berufenen Professoren weitergeführt werden. Bereits 1985 rief der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft das Programm „Stiftungsprofessu-
ren“ ins Leben. Ziel war es, die Hochschulen bei der Einrichtung von Stiftungsprofessuren zu unterstützen, indem Förderwillige und interessierte Hochschulen zusammengebracht werden. Allein im Jahr 2005 förderten Mitglieder des Stifterverbandes mit neun Millionen Euro 77 Stiftungsprofessuren an öffentlichen und privaten Hochschulen. Seit Mitte der 1980er Jahre war der Stifterverband an der Einrichtung von über 200 Stiftungsprofessuren beteiligt, von denen sich 142 an Universitäten, 34 an privaten Hochschulen und 26 an Fachhochschulen befinden. Insgesamt wird die Zahl der Stiftungsprofessuren an deutschen Hochschulen auf über 400 geschätzt, was für die Pionierarbeit des Stifterverbands und den Erfolg des Programms spricht. Stiftungsprofessuren an deutschen Universitäten » » » Die Geldgeber der Stiftungsprofessuren kommen überwiegend aus der Industrie. Unternehmen investieren vorwiegend in die Fächer Maschinenbau, Wirtschaft und Chemie. So errichtete erst dieses Jahr die Süd-Chemie AG an der Technischen Universität München eine Stiftungsprofessur für Molekulare Biokatalyse und stellte für die Einrichtung ein Gesamtvolumen von 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Eine genauso wichtige Rolle als Geldgeber spielen Stiftungen: Die Eva-Mayr-Stihl Stiftung errichtete im Jahre 2000 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg für zehn Jahre die gleichnamige Stiftungsprofessur im Bereich Forst- und Umweltwissenschaft. Gerade weil sich Stiftungen nicht auf ein bestimmtes Fachgebiet festlegen, sind sie für die Hochschulen interessant. Denn das erfolgreiche Einwerben einer Stiftungsprofessur basiert auf gemeinsamen Interessen von Geldgeber und Gefördertem. Unternehmen fa-
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vorisieren daher Themengebiete der eigenen Branche. So unterstützen sie die Forschung an Hochschulen, weil sie an bestimmten Forschungsinhalten interessiert sind oder sie investieren in die Lehre, um für geeigneten Nachwuchs zu sorgen. Weniger populäre Themen können dabei leicht auf der Strecke bleiben. Stiftungen verfolgen gemeinnützige Zwecke, sodass die Einrichtung einer Stiftungsprofessur selbst bereits das Anliegen einer Stiftung erfüllen kann. Ganz gleich, ob mit der Einrichtung ein bestimmter Zweck verfolgt wird oder sie auf Altruismus gründet, kann der Geldgeber sein Wirken doch auch immer kommunikativ für das eigene Image nutzen. Erfolgsfaktoren und Entwicklung » » » Wie kommen Stifter und Hochschulen zusammen? Eine Umfrage unter acht Universitäten mit insgesamt 44 Stiftungsprofessuren zeigt, dass die wenigsten aktiv auf potenzielle Geldgeber zugehen. Die Kontaktaufnahme erfolgt überwiegend durch persönliche Ansprache, aber auch im Rahmen von Themenabenden und fachspezifischen Kolloquien. Den Wettbewerb um Professoren für die Besetzung einer Stiftungsprofessur empfinden Universitäten stärker als den Wettbewerb um potenzielle Mittelgeber. Erfolgsfaktoren für die Einwerbung von Stiftungsprofessuren sind persönliche Kontakte zu potenziel-
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len Geldgebern und eine gründliche Recherche über den Finanzier und dessen Interessen. Für die Zukunft plant die Hälfte der befragten Universitäten die zeitnahe Einrichtung weiterer Stiftungsprofessuren. Bevorzugte Fachgebiete sind Medizin und Wirtschaftswissenschaften. Trotzdem sind die Prognosen für die zukünftige Entwicklung von Stiftungsprofessuren eher verhalten. Stiftungsprofessuren werden auch weiterhin als Förderinstrument genutzt, da sie das Fächerspektrum der Hochschulen erweitern. Mit erheblichen Zuwachsraten ist jedoch nicht zu rechnen, weil nach Ablauf der Förderzeit immer die Anschlussfinanzierung gesichert werden muss. Hochschulen können sich nicht beliebig viele StiftungsproAntje Börner fessuren leisten. « « «
ist Studentin im Studiengang „Public Management“ der FHTW und FHVR Berlin. Zurzeit schreibt sie an ihrer Diplomarbeit zum Thema „Stiftungsprofessuren an deutschen Universitäten als ein Problem des Beschaffungsmarketing – eine explorative Studie“. Teil dieser Diplomarbeit ist eine Befragung deutscher Universitäten.
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Von der Revolution zum Standard Stiftungsuniversitäten – Modell mit Vorbildcharakter?
von Prof. Dr. Berit Sandberg
Die jüngere Geschichte der Stiftungsuniversitäten scheint sich in Fünf-Jahres-Zyklen zu vollziehen: Zehn Jahre ist es her, dass mit einer Novelle des Hochschulrahmengesetzes die Errichtung staatlicher Hochschulen in Stiftungsform möglich wurde (§ 58 Abs. 1 S. 2 HRG). 2003 wurden in Niedersachsen die ersten staatlichen Hochschulen in die Trägerschaft von Stiftungen überführt: die Universitäten Göttingen, Hildesheim und Lüneburg, die Tierärztliche Hochschule Hannover und die Fachhochschule Osnabrück. In diesem Jahr gesellten sich die Goethe-Universität Frankfurt am Main und die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) dazu – alle sieben Stiftungen des öffentlichen Rechts. » » » Ob es eine Erfolgsgeschichte ist, wird sich erst auf lange Sicht zeigen, zumal die Heterogenität dieser Hochschulen eine Evaluation erschwert. Maßstab sind die hochschulpolitischen Ziele, die diese Stiftungserrichtungen motiviert haben: den Hochschulen mehr Autonomie einräumen, durch Bindung von Stiftern und Förderern privates Kapital mobilisieren und die Hochschulen stärker in der Gesellschaft verankern. Ein Blick in die Errichtungsgesetze lässt vermuten, dass Niedersachsen nicht nur Vorreiter, sondern auch gutes Vorbild gewesen ist. Es gibt viele Gemeinsamkeiten etwa was den Stiftungszweck, die Vermögensausstattung und die Wirtschaftsführung angeht, obwohl sich die Organisationsmodelle unterscheiden.
Träger- versus Einheitsmodell » » » Alle Stiftungsuniversitäten sind staatliche Hochschulen geblieben, doch der Staat delegiert Aufgaben- und Ressourcenverantwortung auf die dienstherrenfähige Stiftung und verzichtet auf Detailsteuerung und Fachaufsicht. Entscheidungskompetenzen und Aufsichtsrechte des Landes werden auf unabhängige, mehrheitlich mit Externen besetzte Gremien übertragen (Stiftungs- beziehungsweise Hochschulrat, Kuratorium). Das Recht zur Berufung von Professorinnen und Professoren vom Ministerium auf die Stiftung zu verlagern – in Niedersachsen noch eine kleine Revolution – ist heute Standard. Durch die Ausprägung des Stiftungsrates als Beratungs-, Entscheidungs- und Aufsichtsorgan, dessen Kompetenzen weiter reichen als die eines Hochschulrates, kommt der Gedanke der gesellschaftlichen Öffnung der Hochschule zum Ausdruck. Die niedersächsischen Stiftungshochschulen und die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) folgen dem Trägermodell, bei dem die Stiftung rechtlicher Träger der Hochschule ist. Im traditionellen hochschulrechtlichen Dualismus von Körperschaft und staatlicher Einrichtung ersetzt die Stiftung quasi den staatlichen Part, während die Hochschule, das heißt der eigentliche „Wissenschaftsbetrieb“ als rechtsfähige Körperschaft erhalten bleibt.
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Im Gegensatz dazu ist die Goethe-Universität Frankfurt am Main eine reine Stiftungskonstruktion. Die Stiftung umfasst auch die (akademische) Binnenstruktur der Hochschule, wobei nur die Stiftung eine eigene Rechtspersönlichkeit hat. Sie ersetzt insofern sowohl die Körperschaft als auch die staatliche Einrichtung im herkömmlichen Organisationsmodell. Das Trägermodell ist konsequenter in Bezug auf die Aufgabenteilung und Kompetenzverteilung zwischen den Organen als die mitgliedschaftliche Stiftungsstruktur. Welches Modell effektiver ist, bleibt abzuwarten. Finanzen » » » Jede Stiftungsuniversität wurde vom Land mit einem Grundstockvermögen in Form von Liegenschaften ausgestattet, die sie verbunden mit der Bauherreneigenschaft in eigener Verantwortung bewirtschaften kann. Die Frankfurter Stiftungsuniversität profitiert darüber hinaus nicht nur von der 2007 aus einem Nachlass in Höhe von 33 Millionen Euro errichteten selbstständigen Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung, sondern auch von staatlicher Anschubfinanzierung. Das Land Hessen hat 70 Millionen Euro als zusätzliches Stiftungskapital zugesagt, wovon 50 Millionen Euro als Matching Funds bereitgestellt werden.
Die Stadt Frankfurt stiftet 15 Millionen Euro zu. Trotz dieser vergleichsweise großzügigen Kapitalausstattung bleibt auch die Goethe-Universität eine Zuwendungs-
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stiftung, für deren Finanzierung das Land die Verantwortung trägt. Vorsprung durch Stiftung? » » » Im Kern hat sich das niedersächsische Modell bisher bewährt. Die Stiftungshochschulen agieren unter anderem beim Liegenschaftsmanagement flexibler und wirtschaftlicher. Entscheidungen fallen schneller, was bei Berufungsangelegenheiten Wettbewerbsvorteile bringt. Entscheidend für den Autonomiegrad ist nicht die Rechtsform oder die Zugehörigkeit zur öffentlichrechtlichen oder privatrechtlichen Rechtssphäre, sondern die hochschulrechtliche Ausgestaltung der Stiftungskonstruktion. In Niedersachsen wurden mit der Novelle des Hochschulgesetzes 2006 Spielräume bei der Vermögensverwaltung durch Genehmigungsvorbehalte wieder zurückgenommen und umfassende Berichtspflichten eingeführt. Das Ministerium hat viel fältige Möglichkeiten der Einflussnahme zurückerobert. Anders Hessen – hier wurde das Errichtungsgesetz für die Stiftungsuniversität dazu genutzt, zahlreiche Genehmigungs- und Zustimmungsvorbehalte aufzuheben. Prof. Dr. Berit Sandberg Letztlich sind Stiftungshochist Professorin an der Fachhochschule für schulen nicht die einzige Möglichkeit, Technik und Wirtschaft in Berlin. 2002 leitete Hochschulen in ihrer Autonomie zu stär- sie das Projekt „Stiftungshochschulen“ am Niedersächsischen Ministerium für ken und sie für private Kapitalgeber atWissenschaft und Kultur. traktiver zu machen. Zum einen lassen sich Personal- und Finanzautonomie auch auf anderen hochschulrechtlichen Wegen erreichen, wie das TU-Darmstadt-Gesetz von 2004 zeigt. Zum anderen ist im Juni mit einer Stiftung von 200 Millionen Euro eine der höchsten privaten Zuwendungen in der deutschen Universitätsgeschichte an die Universität Karlsruhe gegangen, und die TU München führt vor, dass erfolgreiches Fundraising keine Stiftung voraussetzt. Das Label „Stiftung“ ist keine Zauberformel, doch eines hat die Stiftung anderen Lösungen voraus: Sie ist die verbindlichste und am weitesten institutionalisierte Form bürgerschaftlichen Engagements im Hochschulwesen. « « «
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StiftungsWelt 03-2008
Service Stiftungen fördern die Wissenschaft, indem sie zum Beispiel Stipendien vergeben, Forschungsprojekte unterstützen, Stiftungsprofessuren finanzieren oder Preise verleihen. Die VolkswagenStiftung, die Thyssen-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Bertelsmann Stiftung zählen zu den größten wissenschaftsfördernden Stiftungen. Allein der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V. betreut über 420 Stiftungen aus diesem Bereich. Von den über 15.000 rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts in Deutschland, sind etwa 13 Prozent dem Bereich Wissenschaft und Forschung zuzuordnen. Zu den wichtigsten Stipendiengebern gehören neben Begabtenförderungswerken, Firmen und Privatpersonen vor allem private Stiftungen.
Dem Bundesverband Deutscher Stiftungen sind mehr als 1.750 Stiftungen bekannt, die Studenten sowie wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchs monetär, ideell oder materiell fördern. Die Datenbank des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen verzeichnet über 4.000 Stiftungen, die sich speziell dem Bereich der Hochschule widmen, Lehrstühle finanzieren oder Träger von Universitäten sind.
Literatur
Links im Internet
Programme und Initiativen
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Kampagne: „Komm mach MINT“ Der nationale Pakt zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft soll das Bild der MINT-Berufe in der Gesellschaft verändern, junge Frauen für naturwissenschaftliche und technische Studiengänge begeistern sowie Hochschulabsolventinnen für Karrieren in der Wirtschaft gewinnen. www.komm-mach-mint.de
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Hochschulpakt 2020 Um die Leistungsfähigkeit der Hochschulen zu sichern und die Hochschulen offen zu halten für eine erhöhte Zahl von Studienanfängern, haben Bund und Länder den Hochschulpakt 2020 geschlossen. Damit können die Hochschulen bis 2010 insgesamt 91.370 zusätzliche Studienanfänger gegenüber 2005 aufnehmen und erhalten in der Forschung Unterstützung durch die Finanzierung von Programmpauschalen. www.bmbf.de/de/6142.php
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Kosmützky, Anna; Torka, Mark (Hg.): Towards a Multiversity? Universities between Global Trends and National Traditions. Bielefeld 2007. Lenzen, Dieter (Hg.): Going Global. Die Universitäten vor neuen nationalen und internationalen Herausforderungen. Köln 2007. Röpke, Karl: Hochschule und Stiftung des öffentlichen Rechts. Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung von Verfassung und Haushalt in Niedersachsen. Berlin 2006. von Kern, Horst (Hg.): Die Georgia Augusta als Stiftungsuniversität. Göttingen 2003. von Kern, Huberta (Hg.): Who‘s who Wissenschaft und Forschung. Ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung. Bonn 2008.
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Bundesverband Deutscher Stiftungen www.stiftungen.org Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) www.dfg.de Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (FHTW) www.fhtw-berlin.de Hans-Böckler-Stiftung www.boeckler.de Robert Bosch Stiftung www.bosch-stiftung.de Internetportal der Begabten förderung im Hochschulbereich www.begabtenfoerderung.de Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft www.stifterverband.de Stiftungsuniversitäten (Auswahl) Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) www.euv-frankfurt-o.de Fachhochschule Osnabrück www.fh-osnabrueck.de Georg-August-Universität Göttingen www.uni-goettingen.de Goethe Universität Frankfurt am Main www.uni-frankfurt.de Leuphana Universität Lüneburg www.leuphana.de Universität Hildesheim www.uni-hildesheim.de Tierärztliche Hochschule Hannover www.tiho-hannover.de
Im Folgenden finden Sie Links zu einigen Internetseiten sowie ausgewählte Literatur und Preise, die in Bezug zu den vorangegangenen Artikeln stehen.
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Pakt für Forschung und Innovation Bundesregierung und Länder haben am 23. Juni 2005 den Pakt für Forschung und Innovation verabschiedet. Damit erhalten die großen Wissenschafts- und Forschungsorganisationen beginnend ab 2006 mehr Geld für die Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit, für stärkere Kooperation und bessere Förderung der Nachwuchswissenschaftler. www.bmbf.de/de/3215.php
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MINToring Das Projekt „MINToring“ ist offizieller Teil der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung, die verschiedene Maßnahmen bündelt, um den Fachkräftenachwuchs zu sichern und die Aus- und Weiterbildung zu verbessern. Partner in diesem Projekt sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) sowie regionale Unternehmen, Arbeitgeberverbände und Stiftungen. www.bmbf.de/press/2115.php
Aktuelle Ausschreibungen und Verleihungen von Wissenschaftspreisen finden Sie auch in der Rubrik Neuigkeiten, S. 58/59.
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Alexander von Humboldt-Stiftung www.humboldt-foundation.de Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt jährlich bis zu 500 HumboldtForschungsstipendien in Höhe von 2.250 Euro zur Förderung des internationalen Wissenschaftleraustausches und jährlich bis zu 100 Humboldt-Forschungspreise, dotiert mit 60.000 Euro, für international anerkannte Wissenschaftler. Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung www.Krupp-Stiftung.de Der Alfried Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer ist mit einer Millionen Euro, verteilt auf fünf Jahre, dotiert. Er wird seit 1986 jährlich von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung an Natur- oder Ingenieurwissenschaftler verliehen. Deutsche Stiftung für Herzforschung www.dshf.de Der August Wilhelm und Lieselotte Becht-Forschungspreis ist mit 15.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet werden jährlich wissenschaftlich hochwertige und zugleich patientennahe Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Krankheiten.
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Gerda Henkel Stiftung www.gerda-henkel-stiftung.de Alle zwei Jahre zeichnet der mit 100.000 Euro dotierte Gerda HenkelPreis herausragende wissenschaftliche Leistungen in den Bereichen Geschichtswissenschaften, Ur- und Frühgeschichte, Archäologie, Kunstgeschichte, Historische Islamwissenschaften oder Rechtsgeschichte aus. LEBENSNERV – Stiftung zur Förderung der psychosomatischen MSForschung www.lebensnerv.de Durch Förderung für Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der psychosomatischen Multiple Sklerose (MS)Forschung, soll die Forschung auf dem Gebiet der Psychosomatik in Bezug auf MS, sowie die ganzheitliche Sicht der Erkrankung unterstützt werden. Die Stiftung schreibt alle zwei Jahre einen Preis aus, der mit 4.500 Euro dotiert ist. Schader-Stiftung www.schader-stiftung.de Mit dem Schader-Preis zeichnet die Schader-Stiftung Gesellschaftswissenschaftler aus, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Arbeit und durch ihr Engagement in der Praxis einen Beitrag zur Lösung aktueller gesellschaftlicher Probleme geleistet haben. Der Preis in Höhe von 15.000 Euro wird jährlich verliehen.
Sämtliche Bilder dieses Kapitels sowie das Titelbild stammen von Schülerinnen und Schülern des Ludwig-Georg-Gymnasiums in Darmstadt. Die Natur in ihren unerschöpflichen Erscheinungsformen und eine an ihr orientierte Technik mit ihren vielfältigen Möglichkeiten war im „Jahr der Technik“ (2004) Thema im Kunstunterricht des LudwigGeorg-Gymnasiums in Darmstadt. Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Klassenstufen produzierten Bilder, Skulpturen und Modelle zum Forschungsthema Bionik, die im Foyer des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung in Darmstadt der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Arno Görlach, Kunsterzieher und Projektbetreuer, erarbeitete das Projekt – eine von vier Bionik-Ausstellungen – gemeinsam mit der Technischen Universität Darmstadt, die als erste Hochschule in Hessen einen Studienschwerpunkt Bionik einrichtete. Die Bilder wurden von Feh Reichl, Dipl. Designerin, fotografiert, die die Ausstellung von Seiten der INI-GraphicsNet Stiftung & ehem. house-art im Fraunhofer IGD kuratierte. Weitere Infos: www.lgg-darmstadt.de www.igd.fhg.de/house-art/house-art.htm
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StiftungsWelt 03-2008
Stiftungen
trends und perspektiven der stiftungsszene
Stiftungsrecht
Aktuelle Verfügungen und Urteile
Nachträgliche Zuwendung an die Stiftung als Schenkung (Hessisches FG, Urt. v. 27.03.2008, Az. 1 K 486/05, nicht rechtskräftig) Zuwendungen, die der Stifter einer rechtsfähigen, nicht gemeinnützigen Stiftung nachträglich in das Stiftungskapital tätigt – sogenannte Zustiftungen – sind nach Ansicht des Hessischen FG als Schenkungen i.S. des § 7 Abs. 1 Nr. 1 ErbStG zu beurteilen und unterliegen der Schenkungsteuer. Dies gilt dem Gericht zufolge selbst dann, wenn der Zuwendende gleichzeitig der nach dem Stiftungszweck Begünstigte der Stiftung ist. Im zu entscheidenden Fall bestand der Stiftungszweck der Familienstiftung allein darin, den Stifter und dessen Abkömmlinge in angemessener Weise mit Wohnmöglichkeit und Lebenshaltungskosten zu versorgen. Um einen Kapitalmangel der Stiftung auszugleichen, wandte ihr der Stifter einen Geldbetrag zu. Das Finanzamt setzte hierfür Schenkungssteuer gegen die Stiftung fest. Dagegen wendete sich die Stiftung: Entgegen der Ansicht des Finanzamtes sei die Zuwendung nicht als „freigiebige Zu-
wendung“ i.S. des § 7 Abs. 1 Nr. 1 ErbStG zu sehen, da die Stiftung nicht objektiv bereichert sei und der Zuwendende nicht in subjektiver Bereicherungsabsicht gehandelt habe. Denn aus der Verpflichtung der Stiftung zur satzungsmäßigen Verwendung des Geldes folgte in diesem Fall, dass der zugewendete Geldbetrag ausschließlich dem Zuwendenden selbst zugute kam. Das FG sah die Bereicherung der Stiftung dennoch als gegeben an. Die Verpflichtung der Stiftung, das Geld satzungsgemäß zu verwenden, stelle keine auf der Zuwendung ruhende Last oder Auflage dar, die sich mindernd auf die Bereicherung der Stiftung auswirke. Dass der Zuwendende gleichzeitig der Begünstigte sei, ändere daran nichts. Die Stiftung werde als eigenständiges Rechtssubjekt bereichert, sodass der Tatbestand des § 7 Abs. 1 Nr. 1 ErbStG erfüllt und die Festsetzung der Schenkungssteuer rechtmäßig sei.
Umsatzsteuerliche Behandlung von Förderdarlehen der Filmstiftung NRW (OFD Münster, Vfg. v. 12.02.2008, S 7100–38-St 44–32 OFD Rheinland, Vfg. v. 12.02.2008, S 7200–1003-St 431) Die OFD Münster und Rheinland konkretisieren in gleichlautenden Verfügungen die umsatzsteuerliche Behandlung von Förderdarlehen der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen GmbH, die auf Landesebene als Fördereinrichtung für den Filmund Fernsehbereich zuständig ist. Gesellschafter sind neben dem Land NRW und der Landesanstalt für Medien die Sender WDR, ZDF und RTL. Zum Ziel der Unterstützung und Weiterentwicklung der nordrhein-westfälischen Filmkulturwirtschaft werden nach den Förderrichtlinien in Form von bedingt rückzahlbaren zinslosen Darlehen die Herstellung und Vorbereitung von Kinofilmen und Fernsehprojekten gefördert. Die Rückzahlung des Darlehens ist an die Bedingung geknüpft, dass die Produktion Verwertungserlöse erbringt. Die OFD stellen klar, dass es sich bei den Filmförderdarlehen der Filmstif-
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tung nicht um umsatzsteuerrechtlich relevante Entgelte von dritter Seite für eine Leistung – etwa Senderechtseinräumung des Filmproduzenten an den jeweiligen Sender – handelt, sondern um nichtsteuerbare echte Zuschüsse in Form von Darlehen. Davon zu unterscheiden seien die Fälle, in denen sich die Sender an den geförderten Filmproduktionen mit eigenen Etatmitteln beteiligen und sich dafür vertraglich das Fernsehsenderecht einräumen lassen. Hier unterliegt die Leistung des Filmproduzenten an den Sender – die Einräumung des Senderechts – der Umsatzsteuer.
Änderung des Anwendungserlasses zur Abgabenordnung (AEAO) (BMF, Schreiben v. 21.04.2008, IV C 4 – S 0171/07/0038) Mit Schreiben vom 21. April 2008 hat das BMF den Anwendungserlass zur Abgabenordnung (AEAO) geändert. Die Änderungen beziehen sich im Schwerpunkt auf die Novellierung des Gemeinnützigkeitsrechts durch das „Gesetz zur weiteren Stärkung des Bürgerschaftlichen Engagements“ vom Oktober 2007 und berücksichtigen die Rechtsprechung des BFH aus den letzten Jahren. AEAO zu § 51 » Nr. 2: Unter Einarbeitung eines Verweises auf ein BMF-Schreiben aus dem Jahre 1988 wird nunmehr klargestellt, dass regionale Untergliederungen (Landes-, Bezirks-, Ortsverbände) von Großvereinen als nichtrechtsfähige Vereine (§ 1 Abs. 1 Nr. 5 KStG) selbstständige Steu-
ersubjekte im Sinne des Körperschaftssteuerrechts sind, wenn sie über eigene satzungsmäßige Organe (Vorstand, Mitgliederversammlung) verfügen und über diese nach außen im eigenen Namen auftreten und eine eigene Kassenführung haben. Die selbstständigen regionalen Untergliederungen können nur dann als gemeinnützig behandelt werden, wenn sie eine eigene Satzung haben, die den gemeinnützigkeitsrechtlichen Anforderungen entspricht. Zweck, Aufgaben und Organisation der Untergliederungen können sich aus der Satzung des Hauptvereins ergeben. » Nr. 5: Neu eingefügt ist die ein BFH-Urteil aus dem Jahre 2003 aufgreifende Vorgabe, dass für die Steuerbegünstigung einer Körperschaft nunmehr Betätigungen ausreichen, mit denen die Verwirklichung der steuerbegünstigten Satzungszwecke nur vorbereitet wird, soweit die Tätigkeiten ernsthaft auf die Erfüllung dieser Zwecke gerichtet sind (BFH, Urt. v. 23.07.2003, Az. I R 29/02 – BStBl 2003, 930). » Nr. 6: Ebenfalls auf ein BFH-Urteil geht die Maßgabe zurück, nach der die Körperschaftssteuerbefreiung einer gemeinnützigen Körperschaft endet, wenn die eigentliche steuerbegünstigende Tätigkeit eingestellt und über das Vermögen der Körperschaft das Konkurs- oder Insolvenzverfahren eröffnet wird (BFH, Urt. v. 16.05.2007, Az. I R 14/06 – BStBl II 2007, 808).
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AEAO zu § 52: » Nr. 1.3.1.6: Die Neuregelung betrifft die Grenze der Gemeinnützigkeit einer Körperschaft, deren Tätigkeit aufgrund von Begrenzung der geförderten Personen nicht der Allgemeinheit zugute kommt. Diese Schwelle ist bei Sportvereinen mit sehr hohen Aufnahmegebühren ab 1.534 Euro (Nr. 1.1.b) überschritten. Nach früherer Auffassung der Finanzbehörden wurden Einlagen, die Mitglieder beim Eintritt in Sportvereine in eine eigene Gesellschaft zu zahlen hatten, um so die Begrenzung der Aufnahmegebühr zu umgehen, in die Aufnahmegebühr eingerechnet. Nach Änderung des Anwendungserlasses werden notwendige Einlagen in eine Gesellschaft, die neben dem Verein besteht und die Sportanlagen errichtet oder betreibt, nun nicht mehr als zusätzliche Aufnahmegebühr erfasst. Ein Sportverein kann aber mangels Unmittelbarkeit dann nicht als gemeinnützig behandelt werden, wenn die Mitglieder die Sportanlagen des Vereins nur bei Erwerb einer Nutzungsberechtigung von einer neben dem Verein bestehenden Gesellschaft nutzen dürfen. » Nr. 2: Die Neufassung berücksichtigt die ab 2007 geltende Systemumstellung, nach der der Katalog des § 52 Abs. 2 AO nicht mehr als beispielhafte Aufzählung zu verstehen, sondern grundsätzlich abschließend ist. Die Allgemeinheit kann allerdings auch durch die Verfolgung von Zwecken, die hinsichtlich der Merkmale, die ihre steuerliche Förderung rechtfertigen, mit
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StiftungsWelt 03-2008
den in § 52 Abs. 2 AO aufgeführten Zwecken identisch sind, gefördert werden. » Nr. 2.1 bis 2.5: Die Fortschreibung des AEAO enthält definitorische Aussagen zu einzelnen gemeinnützigen Zwecken: zur Förderung von Kunst und Kultur, der Denkmalpflege, des Andenkens an Verfolgte, Kriegs- und Katastrophenopfer, der Tierund Pflanzenzucht, des Einsatzes für nationale Minderheiten und des bürgerschaftlichen Engagements. Unter dem Begriff des „bürgerschaftlichen Engagements“ (§ 52 Abs. 2 Nr. 52) versteht man demzufolge eine freiwillige, nicht auf das Erzielen eines persönlichen materiellen Gewinns gerichtete, auf die Förderung der Allgemeinheit hin orientierte, kooperative Tätigkeit. Die Anerkennung der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements soll die Bedeutung ehrenamtlicher Tätigkeit für die Gesellschaft unterstreichen. Eine Erweiterung der gemeinnützigen Zwecke ist damit jedoch nicht beabsichtigt. Die Anweisung wird durch den Hinweis darauf ergänzt, dass durch § 52 Abs. 2 S. 2 AO die Möglichkeit eröffnet wird, Zwecke auch dann als gemeinnützig anzuerkennen, wenn diese nicht unter den Katalog des § 52 Abs. 2 S. 1 AO fallen. Die Anerkennung der Gemeinnützigkeit solcher gesellschaftlichen Zwecke werde bundeseinheitlich abgestimmt. » Nr. 3: Unter Hinweis auf sein Schreiben vom 15.09.2003 (BStBl I 1003, 446) vertritt das BMF die Auffassung, dass Freiwilligen agenturen regelmäßig wegen
der Förderung der Bildung (§ 52 Abs. 2 Nr. 7 AO) als gemeinnützig behandelt werden können, weil das Schwergewicht ihrer Tätigkeit in der Aus- und Weiterbildung liegt. » Nr. 5: Eine Ergänzung zu Nr. 5 stellt klar, dass Vereine, deren Zweck die Förderung esoterischer Heillehren ist, zum Beispiel Reiki-Vereine, nicht wegen Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens oder der öffentlichen Gesundheitspflege als gemeinnützig anerkannt werden können. » Nr. 6: Während Skat, Bridge, Go-Spiel, Gotcha und Paintball schon bisher nicht als Sport im Sinne des Gemeinnützigkeitsrechts (§ 52 Abs. 2 Nr. 21 AO) zu werten waren, erweitert das BMF diese Negativliste nun ausdrücklich um Tischfußball und Tipp-Kick. AEAO zu § 53: » Nr. 6: Ein neu eingefügter Absatz befasst sich mit der wirtschaftlichen Hilfsbedürftigkeit von unverheirateten minderjährigen Schwangeren oder minderjährigen Müttern. Bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres des Kindes bleiben für die Beurteilung der Hilfsbedürftigkeit die Bezüge oder das Vermögen der Eltern beziehungsweise Unterhaltsansprüche der Schwangeren oder Mütter gegen Verwandte ersten Grades unberücksichtigt. AEAO zu § 58: » Nr. 1 und 11 werden terminologisch umgestellt: Die Ausdrücke „Fördervereine“ und „Spendensammelvereine“ werden durch
den Begriff der „Mittelbeschaffungskörperschaften“ ersetzt. AEAO zu § 59: » Nr. 1: Das BMF berücksichtigt mit dieser neu eingefügten Vorschrift ein BFH-Urteil, nach dem die Erlaubnis zur Unterhaltung eines Nichtzweckbetriebs und die Vermögensverwaltung in der Satzung zulässig sein können und die Gemeinnützigkeit nicht ausschließen (BFH, Urt. v. 18.12.2002, Az. I R 15/02 – BStBl II 2003, 384). Ferner kann bei Körperschaften, die ausschließlich Mittel für andere Körperschaften oder Körperschaften des öffentlichen Rechts beschaffen (§ 58 Nr. 1 AO) in der Satzung auf das Gebot der Unmittelbarkeit verzichtet werden. » Nr. 8: Diese Neuregelung betrifft den Vertrauensschutz bei geprüften Satzungen. Erteilt das Finanzamt eine vorläufige Bescheinigung über die Gemeinnützigkeit oder erkennt es die Steuerbegünstigung an, wird bei einer späteren Überprüfung der Körperschaft aber festgestellt, dass die Satzung doch nicht den Anforderungen des Gemeinnützigkeitsrechts genügt, dürfen aus Vertrauensschutzgründen hieraus keine nachteiligen Folgerungen für die Vergangenheit gezogen werden. Die Körperschaft ist trotz der fehlerhaften Satzung für abgelaufene Verwaltungszeiträume und für das Kalenderjahr, in dem die Satzung beanstandet wurde, als steuerbegünstigt zu behandeln. Vertreter der Körperschaft sind aufzufordern, die zu beanstandenden Teile der Satzung in einer angemessenen
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Frist so zu ändern, dass die Körperschaft die satzungsmäßigen Voraussetzungen für die Steuerbegünstigung erfüllt. AEAO zu § 60: » Nr. 2: Als Anlage ist statt bisher zwei Satzungen nur noch eine Mustersatzung beigefügt, die variable Formulierungen für Körperschaften mit und ohne Vermögensbindung in der Satzung beinhaltet. AEAO zu § 61: » Nr. 2 stellt klar, dass eine Satzung nicht allein deswegen geändert zu werden braucht, weil sie eine vor der Aufhebung des § 61 Abs. 2 AO zulässige Bestimmung über die Vermögensbindung enthält. AEAO zu § 63: » Nr. 1: Die Verpflichtung einer Körperschaft, durch ordnungsgemäße Aufzeichnung über Einnahmen und Ausgaben den Nachweis darüber zu führen, dass die tatsächliche Geschäftsführung den notwendigen Erfordernissen entspricht,
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wird durch die Neufassung präzisiert. Die ordnungsgemäße Aufzeichnung umfasst nunmehr neben der Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben einen Tätigkeitsbericht sowie eine Vermögensübersicht mit Nachweisen über die Bildung und Entwicklung der Rücklagen. Der bisherige Hinweis darauf, dass andere Nachweise, die Aufschluss über die tatsächliche Geschäftsführung geben (zum Beispiel Protokolle, Tätigkeitsberichte), dem Finanzamt vorzulegen sind, entfällt. AEAO zu § 64: » Nr. 2: Unter Einbeziehung eines BFH-Urteils zum wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb wird in Nr. 2 die Maßgabe eingefügt, dass die Einnahmen einer Verpachtung eines vorher selbst betriebenen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs so lange der Körperschafts- und Gewerbesteuer unterliegen, bis die Körperschaft die Betriebsaufgabe erklärt (BFH, Urt. v. 04.04.2007, Az. I R 55/06 – BStBl 2007, 725).
AEAO zu § 68: » Nr. 1: Die Festschreibung des Vorrangs des Katalogs von § 68 AO – „Einzelne Zweckbetriebe“ – gegenüber der Regelung in § 65 AO wird durch einen Hinweis auf ein BFHUrteil ergänzt (BFH, Urt. v. 04.06.2003, Az. I R 25/02 – BStBl 2004 II, 660). » In Nr. 5, nach der Läden und Verkaufsstellen von Werkstätten Dr. Christine Franzius für behinderte Menist wissenschaftliche Mitarbeiterin am schen als ZweckbeInstitut für Stiftungsrecht und das Recht der Non-Profit-Organisationen an der triebe zu behandeln Bucerius Law School, Hamburg. sind, wenn dort Produkte verkauft werden, die von Werkstätten für behinderte Menschen hergestellt worden sind, wird eingefügt, dass eine Herstellung nur dann anzunehmen ist, wenn die Wertschöpfung durch die Werkstatt mehr als 10 Prozent des Nettowerts (Bemessungsgrundlage) der zugekauften Ware beträgt. « « «
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StiftungsWelt 03-2008
Stiftungsrecht
Erben und Steuern
Stand des Gesetzgebungs verfahrens für eine Erbschaftsteuerreform Der Gesetzgeber hat die Erbschaftsteuerreform weiter verschoben. Nun soll zunächst die Landtagswahl in Bayern am 28.09.2008 abgewartet werden. Die politische Arbeitsgruppe um Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und den Vorsitzenden der CSU Erwin Huber soll danach am 30.09.2008 abschließend beraten. Die zweite/dritte Lesung im Bundestag könnte unter der Voraussetzung einer Einigung Mitte Oktober 2008 erfolgen. Die Verabschiedung der Erbschaftsteuerreform ist im Bundesrat für den 07.11.2008 vorgesehen. Damit bleibt Betroffenen kaum Zeit, auf das neue Recht zu reagieren. Das neue Recht soll spätestens zum 31.12.2008 in Kraft treten. Eine angemessene Übergangszeit von mindestens zwei bis drei Monaten zwischen VerabschieDr. Lutz Förster dung und Inkrafttreten ist Rechtsanwalt und Vizepräsident der der Reform ist damit nicht Deutschen Anwalts- und Steuerberatervereinigung für die mittelständische mehr gewährleistet. Wer Wirtschaft e.V. in Brühl. aufgrund der geltenden erbschaft- und schenkungsteuerrechtlichen Regelungen noch kalkulierbar gestalten möchte, sollte also schnell handeln.
Gesetz zur Änderung des Erb- und Verjährungsrechts Die Bundesregierung hat den Entwurf des vorgenannten Gesetzes mit Schreiben vom 24.04.2008 dem Bundestag zugeleitet. Der Entwurf sieht vor, » das Selbstbestimmungsrecht und damit die Testierfreiheit des Erblassers zu erweitern, » die Rechte der Erben gegenüber den Pflichtteilsberechtigten zu stärken, » Leistungen aufgrund von Familiensolidarität stärker zu honorieren und auszugleichen, » Vereinfachungen und Modernisierungen vorzunehmen und » die bisherige Familien- und erbrechtliche Sonderverjährung so weit wie möglich an die dreijährige Regelverjährung anzupassen. Entgegen bisher geltender Regelung wird ein Erblasser nach Inkrafttreten des Gesetzes, geplant zum 01.01.2009, in einer Verfügung von Todes wegen auch nachträglich bestimmen können, dass Schenkungen auf den Pflichtteil des Berechtigten anzurechnen sind. Nach bisher geltendem Recht hat sich der Pflichtteilsberechtigte auf den Pflichtteil nur anrechnen zu lassen, was ihm von dem Erblasser durch Rechtsgeschäft unter Lebenden mit der Bestimmung zugewendet worden ist, dass es auf den Pflichtteil angerechnet werden
soll, § 2315 Abs. 1 BGB. Weiterhin soll der Kreis der Stundungsberechtigten bei Geltendmachung eines Pflichtteilsanspruches auch um nicht pflichtteilsberechtigte Erben, wie zum Beispiel eine Stiftung, erweitert werden. Eine Stiftung kann damit dem Pflichtteilsanspruch beziehungsweise dem Pflichtteilsergänzungsanspruch eines Berechtigten einen Stundungsanspruch entgegen halten, wenn die Erfüllung für sie eine unbillige Härte darstellen würde. Nach bisher geltendem Recht ist dieser Stundungsanspruch auf pflichtteilsberechtigte Erben beschränkt. Da die neuen Regelungen für alle Erbfälle nach Inkrafttreten der Reform gelten sollen, können Anrechnungen bisheriger Schenkungen auf den Pflichtteil in einer Verfügung von Todes wegen auch für Übertragungen vorgenommen werden, die vor dem Erbfall liegen. Sollte der Gesetzentwurf wie erwartet beschlossen werden, bringt er Stiftungen erhebliche Vorteile in der Abwehr von Pflichtteils- beziehungsweise Pflichtteilsergänzungsansprüchen.
Vererblichkeit des Verlustabzugs nach § 10 d EStG (BFH vom 17.12.2007-GrS 2/04, NWB-EN-Nr. 267/2008) Der große Senat des BFH hat entschieden, dass der Erbe einen vom
StiftungsWelt 03-2008 » » » Stiftungen
Erblasser nicht ausgenutzten Verlustabzug nach § 10 d EStG nicht bei seiner eigenen Veranlagung zur Einkommensteuer geltend machen kann. Aus Gründen des Vertrauensschutzes ist die bisherige Rechtsprechung des BFH, die dies gestattete, weiterhin in allen Erbfällen anzuwenden, die vor der Veröffentlichung dieses Beschlusses eingetreten sind.
Damit macht sich schadensersatzpflichtig, wer zumindest fahrlässig unterlässt, ein in seinem Besitz befindliches Schriftstück, das als Testament – vorliegend „Testamentsergänzung“ – gekennzeichnet ist, beim Nachlassgericht abzuliefern. Die Ablieferungspflicht trifft bei Privatpersonen den unmittelbaren Besitzer.
Verstoß gegen Pflicht zur Ablieferung eines Testaments (OLG Brandenburg, Urt. v. 12.03.2008, 13 U 123/07, ZEV 2008, 287)
Pflichtteilsergänzung bei Grundstücksschenkung (OLG Karlsruhe, Urt. v. 20.09.2007, 12 U 124/07, ZEV 2008, 244)
Gemäß § 2259 Abs. 1 BGB ist jeder verpflichtet, ein Testament, das er in Besitz hat, unverzüglich nachdem er vom Tod des Erblassers Kenntnis erlangt, an das Nachlassgericht abzuliefern. Diese Vorschrift hat Schutzgesetzcharakter im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB.
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Für den Anspruch auf Pflichtteilsergänzungen bleiben gemäß § 2325 Abs. 3 BGB Schenkungen des Erblassers unberücksichtigt, bei denen zur Zeit des Erbfalls zehn Jahre seit der Leistung des verschenkten Gegenstandes verstrichen sind. Eine Leistung im Sinne dieser Vorschrift liegt aber erst vor, wenn der Erblasser nicht nur seine Rechtsstellung als Eigentümer aufgibt, sondern auch darauf verzichtet, den verschenkten Gegenstand, zum Beispiel auf Grund vorbehaltener dinglicher Ansprüche (Nießbrauch, Wohnrecht) oder durch Vereinbarung schuldrechtlicher Ansprüche, im Wesentlichen weiterhin zu nutzen. Vorliegend hat der Erblasser sein Hausgrundstück einem Dritten unentgeltlich übertragen und sich selbst lediglich ein Wohnrecht an einer der im Haus befindlichen Wohnungen einräumen lassen. Er hat also einen überwiegenden Genussverzicht am geschenkten Gegenstand geübt. Anmerkung: Das geplante neue
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Erb- und Verjährungsrecht sieht vor, dass bei der Berechnung des Pflichtteilsergänzungsanspruchs ein so genanntes Abschmelzungsmodell eingeführt wird. Mit jedem Jahr nach der Leistung entfallen 10 Prozent des Wertes des geschenkten Gegenstandes, so dass zum Beispiel sechs Jahre nach der Schenkung nur noch 40 Prozent des Wertes in die Berechnung des Pflichtteilsergänzungsanspruches Eingang finden würden. « « «
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POLITIK UND RECHT
Wir machen gute Arbeit Im April hat der Arbeitskreis „Stiftungen der öffentlichen Hand“ ein Papier erarbeitet, das Lösungsvorschläge zu Gestaltungsfragen dieser Stiftungen enthält. Wir drucken es im Teil „Dokumentation“ am Ende dieser Ausgabe ab. StiftungsWelt: Stiftungen der öffentlichen Hand haben es nicht so leicht in der öffentlichen Meinung… Boomkamp-Dahmen: Ich glaube, dass es weniger darum geht, dass der Staat das Geld gibt, als vielmehr darum, dass viele Stiftungen der öffentlichen Hand bei ihrer Gründung kein Stiftungskapital bekommen. Diese Stiftungen bekommen jährlich Geld vom Staat und haben keinen eigenen Kapitalstock. In der öffentlichen Meinung wird das eher so gesehen, dass es keine richtige Stiftung ist, wenn es gar kein Stiftungskapital gibt, was ich für problematisch halte. Es gibt darüber auch juristische Streitigkeiten, die wir in unserem Arbeitskreis thematisiert haben. Unsere Meinung ist: Es gibt diese Stiftungen, sie werden auch laufend gegründet und sie arbeiten gut. Welche Probleme sehen Sie bei Stiftungen der öffentlichen Hand? Schwierig ist es, dass sie bei den Finanzen insgesamt sehr eingeschränkt sind, weil sie häufig noch an die kameralistischen Regelungen gebunden sind. Ein Problem ist auch, dass der Betrag an eingeworbenen Spenden häufig von dem Geld, das der Zuwendungsgeber beisteuert, abgezogen wird.
Inzwischen gibt es allerdings viele Varianten, das zu ändern. Wir wollen genau auf diese Probleme aufmerksam machen und auch Lösungsansätze aufzeigen. Man kann zum Beispiel eigene Einnahmen haben, die dann die Mittel der öffentlichen Hand nicht verringern. Oder man hat die Möglichkeit, vielleicht auch Zustiftungen anzunehmen und einen eigenen, kleinen Kapitalstock anzulegen. Die Stelle eines Geschäftsführers in einer Stiftung der öffentlichen Hand soll nach Ihrem Empfehlungspapier befristet sein. Finden Sie, dass es attraktiv ist, sich vor diesem Hintergrund einer solchen Aufgabe zu widmen? Das ist ein Punkt, über den wir wirklich sehr, sehr lange diskutiert haben und der sehr unterschiedliche Meinungen ausgelöst hat. Das Problem ist, dass viele Stiftungen der öffentlichen Hand auch nach den Regeln der öffentlichen Hand bezahlen. Das ist finanziell nicht sehr attraktiv. Da kann man dann erst einmal nicht erwarten, dass eine Befristung akzeptiert wird. Deswegen sprechen wir uns in unserem Empfehlungspapier dafür aus, dass das Gehalt über dem liegen sollte, was man üblicherweise im
öffentlichen Dienst zahlt. All das lässt sich natürlich so schnell nicht realisieren. Aber unser Empfehlungspapier ist auch für die Entwicklung in den nächsten Jahren gedacht. Worin sehen Sie persönlich eine Bereicherung in der Leitung des Arbeitskreises „Stiftungen der öffentlichen Hand“? Beim Deutschen StiftungsTag 2000 in Weimar saßen wir mit ein paar Leuten zusammen, die alle Vertreter von Stiftungen der öffentlichen Hand waren, und haben gesagt: „Mensch, wir haben doch ähnliche Probleme. Wollen wir uns nicht mal regelmäßig treffen? Wollen wir nicht was gemeinsam machen und uns zusammenzutun?“ Susanne Boomkamp-Dahmen, Das war die GeburtsstunGeschäftsführerin des Deutschen de dieses Arbeitskreises. Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), leitet seit zwei Jahren Außerdem interessieren den neu gegründeten Arbeitskreis mich diese Themen auch „Stiftungen der öffentlichen Hand“. persönlich. Ich habe das Gefühl, ich kann etwas bewegen, vielleicht etwas verändern. Ich möchte zum Beispiel erreichen, dass wir von diesem Vorurteil wegkommen, dass Stiftungen der öffentlichen Hand als „Mogelpackungen“ bezeichnet werden. Wir machen gute Arbeit! Das motiviert mich und es macht mir Spaß. « « « Das Gespräch führte Janine Maurer, Chefredakteurin der StiftungsWelt
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StiftungsWelt 03-2008
Politik und Recht
Neues Stiftungsrecht in Liechtenstein » » » Ende Juni 2008 hat der Landtag des Fürstentums Liechtenstein die Vorlage zu einem neuen Stiftungsrecht verabschiedet, welches am 1. April 2009 in Kraft treten wird. Nach über 80 Jahren war eine Reform erforderlich geworden, um sich an die Erfordernisse eines modernen Stiftungsrechts anzupassen. Bereits seit 2001 hatte daher eine Kommission Vorschläge zur Novellierung des Stiftungsrechts erarbeitet. Zudem bot die Reform Charlotte Gruber auch die Möglichkeit, die Ass. iur., Bundesverband Deutscher Akzeptanz der liechtenStiftungen, Berlin. steiner Stiftung im Ausland zu erhöhen. Angesichts der wesentlichen Eckwerte des nun verabschiedeten Stiftungsrechts ist jedoch fraglich, ob damit alle Ziele der Reform verwirk-
licht werden konnten. Das ab April nächsten Jahres geltende Stiftungsrecht ist in Art. 552 §§ 1 bis 38 weiterhin als Teil des Personen- und Gesellschaftsrechts geregelt. Es trennt in seiner neuen Fassung systematisch die privatnützigen von den gemeinnützigen Stiftungen und verzichtet auf Verweise in andere Gesetze. Gesetzliche Definition der Stiftungsbeteiligten und deren Rechte » » » Stifter ist nunmehr ausschließlich der wirtschaftliche Hintermann. Zur Wahrung der Diskretion ist die Gründung durch eine Treuhandfirma aber weiterhin zulässig, wodurch der Stifter in der Öffentlichkeit anonym bleibt. Diese so genannte fiduziarische Stiftungserrichtung wird rechtlich als „indirekte Stellvertretung“ beurteilt. Die Stifterrechte und die Vermögens- beziehungsweise Infor-
Stiftungen Unabhängigkeit schafft mehr Wert
mationsrechte von Begünstigten werden klar geregelt und können durch anderslautende statuarische Bestimmungen nicht mehr einfach abbedungen werden. Stärkung der Position des Stifters » » » Die Rechtsstellung des wirtschaftlichen Stifters wird gestärkt, indem einige Rechte nicht mehr an dritte Organe delegiert werden können. So muss der Stifter den Stiftungszweck vorgeben und das Widerrufsrecht, welches erst im Todesfall erlischt, steht ihm höchstpersönlich zu. Vereinfachte Gründung der hinterlegten Stiftung » » » Die Möglichkeit zur Gründung von Stiftungen, deren Grunddaten beim Öffentlichkeitsregister lediglich hinterlegt sind (und damit der Allgemeinheit nicht zugänglich sind) bleibt auch im neuen Recht beste-
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Nachgefragt: Winfried Ripp StiftungsWelt: Eine Million Stiftungskapital: wofür würden Sie es einsetzen? Winfried Ripp: Auch wenn es langweilig klingt: Ich würde den Grundstock einer Bürgerstiftung stärken, damit sie sich einen professionellen Background leisten kann, um anspruchsvolle Projektarbeit machen und exzellente Dienstleisterin für Stifter sein zu können. Wobei können Sie am besten die Zeit vergessen? Bei der Recherche über eine historische Persönlichkeit, über die Geschichte eines Gebäudes oder einer Stiftung: Beim Stöbern in historischen Dokumenten, Büchern und bildlichen Darstellungen. Wenn
hen. Jedoch werden die Modalitäten der Hinterlegung vereinfacht, indem bei der fiduziarischen Stiftungserrichtung nur eine Gründungsanzeige an das Register erfolgt, wobei ein liechtensteinischer Rechtsanwalt oder Treuhänder die Richtigkeit der Angaben und der rechtsgültigen Errichtung der Stiftung bestätigen muss. Ein Verstoß zieht strafrechtliche Folgen nach sich. Dadurch soll die Kontrolle im Gründungsstadium verbessert und die Entstehung gesetzeswidriger oder sittenwidriger Stiftungen sowie die Umgehung der Stiftungsaufsicht in Zukunft effizienter vermieden werden. Tatsächlich wird die Rechtskontrolle bei der Stiftungsgründung im Sinne einer Selbstkontrolle zu den Treuhändern verlagert, deren Stellung erneut gestärkt wird.
aus dem Aktenstaub eine vergangene Welt und eine besondere Persönlichkeit hervorblitzt. An welchem Ort würden Sie gerne leben? Die eine Hälfte der Zeit in Dresden an den Elbwiesen – nirgendwo ist die Verbindung von Stadt und Natur so schön, die andere in Berlin, der einzigen Weltstadt und Kulturmetropole in Deutschland. Sie ist für mich prickelndes Lebenselixier. Wie bringt man es zu etwas? Man muss neugierig, ohne Scheuklappen und kritisch durch die Welt gehen, Risiken wagen, offen für die Zukunft sein, schulischen und universitären Ballast beiseite
Neuregelung der Stiftungs aufsicht » » » In Zukunft werden gemeinnützige und damit auch kirchliche Stiftungen zwingend der Regierungsaufsicht unterstellt; privatnützige Stiftungen können sich hingegen freiwillig unter die Aufsicht begeben. Die neu eingerichtete Stiftungsaufsichtsbehörde als Kompetenzzentrum und Kontrollinstanz betrifft demnach faktisch nur einen Bruchteil der liechtensteiner Stiftungen. Schutz vor Gläubiger- z ugriff » » » Hat sich der Stifter in der Stiftungsurkunde ein Widerrufs- oder Änderungsrecht vorbehalten, können diese Rechte von Gläubigern nicht durch Zwangsvollstreckung verwertet werden. Vereinzelt wird bereits Kritik an dem neuen Gesetz geäußert. Wer vor dem Hintergrund der angekün-
schieben und nicht jeder Mode hinterherrennen. Welchen Traum möchten Sie sich noch verwirklichen? Einmal eine Zeit im tropischen Regenwald zu verbringen und diese letzten Reste archaischen Lebens sehen, spüren, riechen und schmecken können. Wenn alles gut geht, erfüllt sich der Traum im November – danach überlege ich mir einen neuen. « « «
Winfried Ripp gründete 1998 im Auftrag der KörberStiftung die Bürgerstiftung Dresden mit einem Startkapital von 51.000 Euro. Mit mehr als 8 Millionen Euro Kapital und Treuhandvermögen ist sie derzeit die größte Bürgerstiftung in der Bundesrepublik. Er nahm 2003 für seine Stiftung den Deutschen Stifterpreis entgegen und ist seit 2008 Sprecher der Initiative Bürgerund Gemeinschaftsstiftungen Ost, die zur Initiative Bürgerstiftung gehört.
digten Totalrevision des Stiftungsrechts ein Umdenken Liechtensteins erwartet hat, ist enttäuscht. Zwar erklärt man im Fürstentum, die Änderungen schafften mehr Rechtssicherheit und Rechtsklarheit und man erfülle damit internationale Standards. An den bestehenden Kritikpunkten hat sich indes kaum etwas geändert. Dies ist wohl darauf zurückzuführen, dass durch die Modernisierung des Stiftungsrechts die Liechtensteinische Stiftung nicht an Attraktivität verlieren sollte. Die privatnützige Stiftung ist einer der wesentlichen Grundpfeiler des Finanzplatzes Liechtenstein und ein wichtiger volkswirtschaftlicher Faktor. Aktuell beläuft sich die Anzahl der Privatstiftungen auf etwa 50.000, während lediglich 500 bis 600 gemeinnützige Stiftungen existieren. « « «
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StiftungsWelt 03-2008
Wirtschaftslexikon
Com | pli | ance, die Compliance (englisch; Einhaltung, Befolgung, Erfüllung) ist ein angelsächsischer Begriff und umfasst die Einhaltung aller Gesetze, Verordnungen und Richtlinien sowie von vertraglichen Verpflichtungen und freiwillig eingegangenen Selbstverpflichtungen. Dazu gehören Satzungen und Geschäftsordnungen, zum Beispiel auch wie im Stiftungssektor die „Grundsätze Guter Stiftungspraxis“. Compliance ist für Stiftungen ein wichtiges Thema, da geschäftsführende Mitglieder des Stiftungsvorstands bei Verletzung ihrer Pflichten nach §§ 86, 27 III, 280ff. und 664–670 BGB haftbar gemacht werden können. Hinsichtlich der Haftung des Stiftungsvorstands ist entscheidend, dass eine schuldhafte (Sorgfalts-) Pflichtverletzung vorliegen muss. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Vorstand gegen gesetzliche Vorschriften oder gegen Regelungen in der Stiftungssatzung verstößt oder wenn er eine Entscheidungsgrundlage nicht mit der gebotenen Sorgfalt ermittelt. Der Haftungsmaßstab des Stiftungsvorstands unterscheidet sich nicht von demjenigen des Geschäftsführers einer GmbH oder des Vorstands einer AG. Insbesondere bleibt die Tatsache, dass die Mitglieder des Stiftungsvorstands gegebenenfalls ehrenamtlich tätig sind, hierbei unberücksichtigt.
Darf ein Stiftungsvorstand eine Einladung zu einem Golfturnier oder zu einem Wochenende in Paris annehmen? Haftet ein ehrenamtlich tätiger Stiftungsvorstand, wenn das Stiftungsvermögen nicht erhalten bleibt? Dies alles sind Compliance-Fragen, mit denen sich die Organe von Stiftungen auseinander zu setzen haben. Die Folgen von Noncompliance können nicht nur die Organmitglieder, sondern auch die Stiftungen selbst betreffen und umfassen beispielsweise Bußgelder, Geldstrafen, Schadensersatzansprüche, Reputationsverlust bis hin zur Abberufung von Organmitgliedern.
Zur Vermeidung des Risikos von Compliance-Verstößen und deren Folgen empfiehlt sich die Benennung eines Compliance-Beauftragten. Bei kleineren Stiftungen sollten als Mindestanforderung zudem verbindliche Verhaltensrichtlinien (Code of Conduct) für Mitarbeiter und Vorstand zur Erreichung eines rechts- und regelkonformen Verhaltens etabliert und deren Einhaltung überwacht werden. Bei größeren Stiftungen kann die Einrichtung eines umfassenden Compliance-Managements sinnvoll sein. Dieses überwacht die Einhaltung gesetzlicher und interner Anforderungen, wirkt auf ein rechtskonformes Verhalten der Organe hin und gewährleistet einen standardisierten Umgang mit potentiellen Verstößen. « « « Susanne Zeidler | Wirtschaftsprüferin, Steuerberaterin, Partnerin, KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main
AUFBRUCH OST: Menschen verbinden, Zukunft gestalten In den letzten Jahren hat der Boom der Gründung gemeinschaftlicher Stiftungen auch die ostdeutschen Bundesländer erreicht. Zahlreiche Neugründungen wie in Parchim, Altenberg und Zittau bestätigen, dass Bürgerstiftungen nicht nur in Großstädten wie Dresden, Halle oder Leipzig aktiv werden können. Da es in der Region jedoch insgesamt deutlich weniger Stiftungen als in Westdeutschland gibt, wirbt die „Initiative Bürger- und Gemeinschaftsstiftungen Ost“ der Bürgerstiftung Dresden und der Initiative Bürgerstiftungen im Bundesverband für die Idee des gemeinschaftlichen Stiftens. Landesweit haben sich Bürger- und Gemeinschaftsstiftungen als idealer Sammelpunkt bürgerschaftlichen Engagements bewährt. Weitere Informationen unter www.die-deutschen-buergerstiftungen.de
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Management und Beratung
Rechnungslegung bei Stiftungen Der Kaufmann hat es gut. Zumindest in der Rechnungslegung. Das Handelsgesetzbuch sagt ihm relativ genau, wie er Rechnung zu legen hat, abhängig davon, ob er zum Beispiel Einzelkaufmann ist oder eine Kapitalgesellschaft führt. Der Vorstand einer Stiftung hat es hier eindeutig schwerer. Ist die Stiftung ebenfalls ein Kaufmann? Wenn nicht, muss dann überhaupt Rechnung gelegt werden? Und wenn ja, wie? » » » Zunächst zur grundsätzlichen Frage: Muss eine Stiftung Rechnung legen? Die Frage kann von zwei Seiten her beantwortet werden. Die Stiftung hat Rechnung zu legen, weil bestimmte gesetzliche Vorschriften dies vorsehen. Sie hat aber auch Rechnung zu legen, weil es eine Reihe unterschiedlicher (interner und externer) Adressaten gibt, die an den Zahlen der Stiftung interessiert sind und weil die Stiftung selbst an Transparenz interessiert sein sollte. Zunächst zu den gesetzlichen Vorschriften. Eine grundsätzliche Rechnungslegungspflicht ergibt sich bereits aus dem Zivilrecht, hier insbesondere den Landesstiftungsgesetzen. Demnach haben Stiftungen Jahresrechnungen nebst einer Vermögensübersicht zu erstellen. Weitergehende Vorschriften können sich bei gemeinnützigen Stiftungen aus dem steuerlichen Gemeinnützigkeitsrecht ergeben, sowie aus dem allgemeinen Steuerrecht und dem Handelsrecht, wenn die Stiftung einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb von einer gewissen Größenordnung betreibt. Schließlich kann sich die
Verpflichtung zur Rechnungslegung aus Spezialgesetzen (zum Beispiel KHG) oder aus der Satzung der Stiftung ergeben. Funktionen der Rechnungslegung sind die Dokumentationsund die Informationsfunktion. So ist es für den Vorstand beziehungsweise die Geschäftsführung einer Stiftung wichtig, zu dokumentieren, dass sie mit den Geldern ordnungsgemäß gewirtschaftet haben. Dies ist insbesondere auch vor dem Hintergrund einer möglichen Haftung wichtig. Daneben soll die Rechnungslegung informieren. Intern sind Adressaten die Gremien der Stiftung, extern insbesondere die Stiftungsaufsicht und die Finanzverwaltung. Aber auch Spender, Stifter und Zustifter, Destinatäre und gegebenenfalls sogar die Öffentlichkeit sind an den Zahlen interessiert. Anders als Wirtschaftsunternehmen müssen Stiftungen nicht grundsätzlich einen kaufmännischen Abschluss (bestehend aus einer Bilanz und einer Gewinn- und Verlustrechnung) erstellen. Sie können auch eine Einnahmen-Ausgabenrechnung mit Vermögens-
übersicht vorlegen, sofern sie keinen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb haben. Es ist allerdings aus Gründen der Klarheit und Sicherheit Stiftungen ab einer gewissen Komplexität anzuraten, einen kaufmännischen Abschluss zu erstellen. Der kaufmännische Abschluss gibt die Sicherheit, dass insbesondere Abgrenzungen über den Abschlussstichtag hinweg angemessen berücksichtigt werden und so Gelder nicht möglicherweise mehrfach verplant Dr. Reinhardt Berndt werden. ist Wirtschaftsprüfer bei der KPMG, DeutEine Prüfungspflicht sche Treuhandgesellschaft, Düsseldorf. des Abschlusses einer Stiftung besteht – anders als im Handelsrecht für Kapitalgesellschaften – nicht. Eine grundlegende Prüfung der Rechnungslegung von Stiftungen wird durch die Stiftungsaufsicht vorgenommen. Viele Stiftungen beauftragen daneben einen Wirtschaftsprüfer mit der Prüfung des JahVertrauensschaffende Maßnahresabschlusses. Die men gegenüber – potenziellen – Rechnungslegung, wie Spendern funktionieren erst auch die Prüfung diemit einem transparenten „Buser, schafft Transpachungsabschluss“. Das Seminar renz über das Hanam 6. November 2008 in Bonn deln der Stiftung. Und bietet den nötigen Hintergrund. Transparenz schafft Weitere Informationen unter: Vertrauen. « « « www.stiftungsakademie.de
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StiftungsWelt 03-2008
Management und Beratung
Evaluation von Stiftungshandeln Was kann evaluiert werden?
Lernerfolg umfasst insbesondere die Schlussfolgerungen, die aus der Praxis für das künftige Handeln gezogen werden. Auch aus einem gescheiterten Projekt lässt sich eine Menge lernen. In dieser Ausgabe der StiftungsWelt wird nachfolgend beispielhaft ein Instrument zur Evaluation von Verlaufsprozessen vorgestellt.
» » » Gegenstandsbereiche einer Evaluation können gemäß dem so genannten CIPP-Modell von Stufflebeam „Context“, „Input“, „Process“ und „Product“ sein. Die AusTeil III gangssituation (context) umfasst Der IV. und letzte Teil folgt in der Ausgabe 04-2008 der eine Problem- und BedarfsanalyStiftungsWelt. se sowie eine Beschreibung der Rahmenbedingungen. Dem „Input“ lassen sich die Ziele der professionellen Intervention, Strategien und Maßnahmen zur Zielerreichung sowie die eingesetzten Ressourcen, Methoden und Arbeitstechniken zurechnen. Die Prozessdimension (process) bezieht sich auf den Verlauf und damit auf die Entwicklungsdynamik. Beim Produkt kann zwischen Ergebnis (output) und Lernerfolg (outcome) unterschieden werden. Output meint die unmittelbaren Ergebnisse der Intervention. Die OrganiDr. Pia Gerber ist stellvertretende Gesationsforscher Brunsschäftsführerin der Freudenberg Stiftung, son/Olsen unterscheiden Weinheim. Sie ist außerdem Innovationsforscherin und Evaluationstrainerin. zwischen Wirkungen, die „in the air“ lagen, und deshalb nicht dem eigenen Handeln zugerechnet werden können, und Wirkungen, die tatsächlich
während der eigenen Intervention neu aufgetreten sind, also „during“ passierten. „Most significant change“ (MSC) ist eine beteiligungsorientierte, auf kontinuierlichem und abgestuften Feedback beruhende Verfahrensweise, bei dem Zielgruppen und Professionelle ihre Wahrnehmung von Veränderungen als Folge von gezielten Interventionen durch Programme oder Projekte dokumentieren und bewerten. Erstmals entwickelt wurde MSC von Rick Davis im Rahmen von „Community Development“-Programmen in Asien. Der Kern besteht aus dem Erzählen und Aufschreiben von Schlüsselgeschichten unter den beiden Fragen „Was war Ihrer Meinung nach in den letzten drei Monaten die wichtigste Veränderung? Warum war diese Veränderung für Sie bedeutsam?“ Alle Hierarchieebenen einer Organisation sind am Aufschreiben der Schlüsselgeschichten beteiligt. Die jeweils nächst höhere Hierarchiestufe wählt die Geschichten aus, die am besten darstellen, welche bedeutsamen Lernerfolge durch das Programm erzielt werden sollen. Die ausgewählten Geschichten werden
bis zur Organisationsspitze an die jeweils nächst höhere Hierarchiestufe weiter gegeben. Diese filtert jeweils nach transparenten Kriterien, die aus den Programmzielen abgeleitet sind. Jeder Auswahlprozess ist mit einer Begründung verbunden. Erst einmal wird allen Beteiligten das Wozu und Weshalb des Aufschreibens von Schlüsselgeschichten vermittelt. Die Gründe für die Auswahl von Geschichten werden den Beteiligten zurück gemeldet und damit nachvollziehbar gemacht. Dadurch wird die Verständigung über das verstärkt, was mit dem Programm erreicht werden soll und kann. Zugleich können aus den Geschichten Hinweise auf die Verstärkung bereits eingeschlagener Pfade abgeleitet, durch die Wahrnehmung unerwarteter Wirkungen aber auch Prioritäten im Programmmanagement neu geordnet werden. « « «
© 2008 KPMG Deutsche Treuhand- Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eine Konzerngesellschaft der KPMG Europe LLP und Mitglied des KPMG - Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International, einer Genossenschaft schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten.
Gemeinnützig denken. Verantwortung übernehmen. Risiken vermeiden.
Dem Thema Compliance kommt bei Stiftungen eine immer größere Bedeutung zu. Denn Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften oder interne Regeln können zum einen die Stiftung treffen, aber auch die Stiftungsvorstände selbst. Denn sie übernehmen nicht nur eine große Verantwortung, sie haften auch persönlich bei Zuwiderhandlungen – ähnlich wie ein GmbH- Geschäftsführer oder der Vorstand einer AG. Unsere ComplianceSpezialisten beraten Sie gern über die Maßnahmen, die zur Erreichung eines rechts- und regelkonformen Verhaltens notwendig sind und unterstützen Sie bei deren Umsetzung und Kontrolle. Profitieren Sie von unseren langjährigen Erfahrungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und betriebswirtschaftliche Beratung und unserem umfassenden Stiftungs-Know-how. Für weitere Informationen: Susanne Zeidler, T +49 69 9587-2732, szeidler@kpmg.com; Dr. Oliver Engels, T +49 69 9587-1777, oengels@kpmg.com; Sascha Voigt de Oliveira, T +49 30 2068-4466, svoigtdeoliveira@kpmg.com
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StiftungsWelt 03-2008
Die Unternehmenspartner des Bundesverbandes DIE unternehmenspartner Wie in der StiftungsWelt berichtet, hat der Bundesverband ein Partnerkonzept entwickelt, das den Nutzen der vielfältigen Kooperationen des Verbandes für seine Mitglieder optimieren soll. Die Partnerunternehmen gliedern sich – abhängig von der Ausgestaltung der Kooperation – in die Kategorien: Premiumpartner, Projektpartner sowie Dialogpartner. An dieser Stelle informieren wir Sie kontinuierlich und aktuell zum Partnerkonzept. In jeder Ausgabe werden außerdem sukzessive einzelne Partner vorgestellt. Infos zur Förderpartnerschaft Alle interessierten Unternehmen bitten wir, auf uns zuzukommen, wenn Sie sich ebenfalls für eine Förderpartnerschaft mit unserem Verband interessieren. Wir informieren gerne über die vielfältigen Möglichkeiten einer Zusammenarbeit. Bitte wenden Sie sich an Dr. Hermann Falk, Telefon (030) 89 79 47 -88, Hermann.Falk@Stiftungen.org
projekt-PARTNER
PREMIUM-PARTNER Deutsche Bank AG
PREMIUM-PARTNER DATEV eG
Kontakt
Kontakt
Henning Kley Mainzer Landstraße 178–190 60327 Frankfurt am Main Telefon (069) 910 -478 00 info.stiftungen@db.com www.pwm.db.com
Ulrich Leis Paumgartnerstraße 6–14 90329 Nürnberg Telefon (0800) 328 38 62 unternehmensanfragen@datev.de www.datev.de
» » » Seit über 130 Jahren begleitet die Deutsche Bank ihre Kunden bei der Konzeption, der Gründung und der Verwaltung von Stiftungen. Alle erforderlichen Dienstleistungen bietet sie im Private Wealth Management professionell aus einer Hand: Unterstützung in der Gründungsphase der eigenen Stiftung, Beratung bei der Anlage des Stiftungsvermögens und Übernahme von Verwaltungsaufgaben. Sie ermöglicht Zugang zu stiftungsspezifischen Anlageprodukten, z. B. dem DVG Stiftungsfonds, individuellen Vermögensanlagekonzepten oder Global Custody für Stiftungen. Die Betreuung von treuhänderischen Stiftungen erfolgt durch die Deutsche StiftungsTrust. Zudem bekennt sich die Deutsche Bank zu ihrer eigenen gesellschaftlichen Verantwortung und ist weltweit über ihre Stiftungen aktiv, in Deutschland vorwiegend mit der Deutsche Bank Stiftung und den Arbeitsschwerpunkten Bildung, Soziales, Musik und Kunst.
» » » Die DATEV eG, Nürnberg, ist das Softwarehaus und der IT-Dienstleister für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte sowie deren Mandanten. Das Leistungsspektrum umfasst vor allem die Bereiche Rechnungswesen, betriebswirtschaftliche Beratung, Steuern, Enterprise Resource Planning (ERP) sowie Organisation und Planung. Mit derzeit rund 39.100 Mitgliedern, knapp 5.500 Mitarbeitern und einem Umsatz von 584,8 Millionen Euro im Jahr 2006 zählt die 1966 gegründete DATEV zu den größten Informationsdienstleistern und Softwarehäusern in Europa. So unterstützt DATEV auch Stiftungen mit einer Branchenlösung. Diese basiert auf den Standardkontenrahmen (SKR49). Mit der Kostenrechnung für Stiftungen kann der benötigte Nachweis der Mittelherkunft und -verwendung erbracht werden sowie die Abgrenzung einzelner Treuhandvermögen und geförderter Projekte. Mit dem Spendentool können die Spender verwaltet werden und Spendenquittungen erzeugt werden. Sprechen Sie mit Ihrem steuerlichen Berater.
Pictet & Cie (Europe) S. A.
VPC Gesellschaft für Organisationsberatung mbH
[auswahl]
Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
Geschäftsfeld: Anlagelösungen, Vermögensverwaltung Kontakt: Kathrin Succow Löwengrube 18 80333 München Telefon (089) 23 93 -21 00 Fax (089) 23 93 -21 39 stiftungen@hauck-aufhaeuser.de
Geschäftsfeld: Dienstleistungen im Rahmen der Vermögensverwaltung Kontakt: Michael Montag Guillettstraße 34 60325 Frankfurt am Main Telefon (069) 79 50 09 -20 Fax (069) 79 50 09 -49 mmontag@pictet.com
Geschäftsfeld: Software für Stiftungen Kontakt: Anne-Katrin Beckmann, Am Rissener Bahnhof 13 22559 Hamburg Telefon (040) 81 96 74 -19, (0173) 615 34 03 Fax (040) 81 96 74 -08 anne-katrin.beckmann@vpcnet.de
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PREMIUM-PARTNER Nexia Deutschland gmbh Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Kontakt
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PREMIUM-PARTNER Sal. Oppenheim jr. & Cie.
Oppenheim Vermögenstreuhand GmbH Kontakt
PREMIUM-PARTNER Sarasin Wertpapierhandelsbank AG Kontakt
Volkmar Heun Carmanstraße 48 53879 Euskirchen Telefon (02251) 70 09 80 npo@nexia.de | www.nexia.de
Christine Guder Unter Sachsenhausen 4 | 50667 Köln Telefon (0221) 145 26 13 christine.guder@ovt.de www.oppenheim.de
Arndt P. Funken Friedrichstraße 9 | 80801 München Telefon (089) 339 97 44 81 stiftungen@sarasin.de www.sarasin.de/stiftungen
» » » NEXIA – ein Netzwerk von Fachleuten mit regionaler Verankerung und internationaler Orientierung – ist ein weltweit tätiger Zusammenschluss von unabhängigen, selbständigen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften. NEXIA gehört zu den TOP 10 der Wirtschaftsprüfungsunternehmen in Deutschland. Heute ist die NEXIA an 29 Standorten in Deutschland vertreten. Diese Vernetzung von Fachleuten im Kompetenz-Zentrum NPO lässt keine Frage unbeantwortet. Dies bedeutet für Sie als (inter)national tätige Stiftung: gute regionale Abdeckung und kurze Wege – unkompliziert und rasch, Verbundenheit im lokalen Umfeld, Synergien aus unserem Netzwerk. Ihre Vorteile: Transparente, effiziente und praxisbezogene Beratung für heute und (über) morgen, Dienstleistung aus einer Hand zur Steigerung der Effizienz und zur Vermeidung von doppelten Wegen, damit Zeit eingespart wird. Fazit: Wir begleiten Sie sicher auf Ihrem Weg, bei der Realisierung Ihrer Ziele und Visionen.
» » » Sal. Oppenheim jr. & Cie. ist mit einem Eigenkapital von 2,01 Milliarden Euro und einer Bilanzsumme von 35 Milliarden Euro die größte unabhängige Privatbankgruppe in Europa. Seit Gründung im Jahr 1789 befindet sich die Privatbank im Familienbesitz. Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit sind die Vermögensverwaltung und das Investment Banking. Die Sal. Oppenheim Gruppe betreut und verwaltet ein Vermögen von über 140 Milliarden Euro. Im Hinblick auf gesellschaftliches Engagement blickt die Familie Oppenheim auf eine seit dem frühen 19. Jahrhundert beginnende Stiftertradition zurück. Diese Erfahrungen stellt das Bankhaus seinen Kunden zur Verfügung. Das Bankhaus ist mit einem spezialisierten Team für die Konzeption, Errichtung und Beratung von Stiftungen tätig. Um Stiftungsvermögen dauerhaft zu erhalten und deren Leistungsfähigkeit zu meistern, werden individuelle Anlagekonzepte entwickelt. Sal. Oppenheim jr. & Cie. betreut heute mehr als 130 gemeinnützige Stiftungen mit einem Volumen von mehr als zwei Milliarden Euro.
» » » Die Bank Sarasin ist eine 1841 gegründete, unabhängige Schweizer Privatbank mit Standorten in Europa und Asien und beschäftigt über 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie wurde von der „Welt/Welt am Sonntag“ im Rahmen der Untersuchung „Die Elite der Stiftungsexperten“ mit der „goldenen Pyramide“ für besonders herausragende Beratungsqualität im Stiftungswesen ausgezeichnet. In der Sarasin-Gruppe wird das Vermögen von über 100 Stiftungen verwaltet. Die Stiftungsbetreuung wird von Arndt P. Funken geleitet, der auf über zehn Jahre Erfahrung im deutschen Stiftungswesen zurückblickt und bis 2001 die Vermögensverwaltung der Alexander von Humboldt-Stiftung in Bonn leitete. Die Bank Sarasin berät Stiftungen in der Gründung, in Fragen der Administration sowie in der Vermögensverwaltung. Die speziell für deutsche Stiftungen konzipierten Produkte, z. B. Fonds und andere banknahe Dienstleistungen, erhalten Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen zu Sonderkonditionen. Die deutsche Tochtergesellschaft der Bank befindet sich in München.
Molthan van Loon Communications Consultants GmbH (GPRA)
F & C Management Limited Niederlassung Deutschland
projekt-PARTNER
[auswahl]
Deutscher Herold, Ein Unternehmen der ZÜRICH Gruppe
Geschäftsfeld: Versicherungen K0ntakt: Peter Niefind Poppelsdorfer Allee 25–33 53115 Bonn Telefon (0228) 268 -33 11 peter.niefind@zurich.com www.zurich.com
Geschäftsfeld: Kommunikationsberatung Kontakt: Dietrich Schulze van Loon Am Sandtorkai 68 20457 Hamburg Telefon (040) 460 68 -100 Fax (040) 460 68 -109 dietrich.schulzevanloon@mvlcc.de www.mvlcc.de
Geschäftsfeld: Vermögensverwaltung Kontakt: Manfred Müller Mainzer Landstraße 49/49a 60329 Frankfurt am Main Telefon (069) 308 55 -910 manfred.muller@fandc.com www.fandc.com
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StiftungsWelt 03-2008
Trends und Initiativen
Deutscher StiftungsTag 2008 Ein Rückblick
» » » Rund 1.800 Teilnehmer nahmen vom 25. bis 27. Juni 2008 in München am 64. Deutschen StiftungsTag teil. Im Jahr des 60-jährigen Bestehens des Bundesverbandes hatte die Veranstaltung damit so viele Besucher wie nie zuvor. Experten und Prominente » » » Der erste Tag gehörte traditionell den Foren zu verschiedenen Schwerpunkten. Der Musiker und Stifter Peter Maffay beispielsweise diskutierte unter anderen mit Annemarie Dose, die die Annemarie-Dose-Stiftung und die Hamburger Tafel gegründet hat, im Forum Stiftung und Öffentlichkeit über „Herz und Emotion! Grundlage erfolgreicher Stiftungsarbeit?“. Im Forum Weinbautreibende Stiftungen ging es um die Netzwerkbildung der Stiftungsweingüter in Europa Informationen zu Veränderungen innerhalb der Gremien des unter der Leitung von Lothar A. Böhler, Bundesverbandes finden Sie auf Seite 62f. Direktor der Stiftungsverwaltung Freiburg und verantwortlich für den Anbau von Stiftungswein auf dem Freiburger Schlossberg. Auch eine Vielzahl hochkarätiger Veranstaltungen von Stiftungspartnern bereicherten das Programm. „Den Zusammenhalt stärken – die Bürgergesellschaft entwickeln“ » » » Der 26. Juni diente dem Austausch der Stiftungen in Arbeits- und Gesprächskreisen unter dem Leitthema des StiftungsTages 2008: „Den Zusammenhalt stärken – die Bürgergesellschaft entwickeln“. Stiftungen konnten ihre Projekte und Vorhaben einem interessierten Publikum vorstellen. Der Arbeitskreis
„Bildung und Ausbildung“ beispielsweise diskutierte mit der Bundestagspräsidentin a.D., Prof. Dr. Rita Süssmuth, unter dem Titel „Keiner darf verloren gehen!“ darüber, wie der gesellschaftliche Zusammenhalt gefördert werden kann. Festlicher Höhepunkt – Verleihung der Medaille » » » Den glanzvollen Abschluss des Deutschen StiftungsTages 2008 bildete die Verleihung der Medaille für Verdienste um das Stiftungswesens am Vormittag des 27. Juni 2008 im Herkulessaal der Residenz. Bundespräsident Horst Köhler überreichte dem Hamburger Unternehmer Michael Otto die höchste Auszeichnung des Bundesverbandes. Der Bundespräsident lobte Otto für sein Wirken: „Und es ist sicher keine Übertreibung, zu sagen, dass das stifterische Wirken von Michael Otto die konsequente Fortsetzung seines unternehmerischen Handelns ist. Früher als andere gab er dem Umweltschutz einen festen Platz in der Wertschöpfungskette seines Unternehmens und sorgte so für die gedeihliche Verbindung von Ökonomie und Ökologie.“ Beim anschließenden Empfang im Hof der Münchner Residenz hob Ministerpräsident Günther Beckstein die Bedeutung von Stiftungen hervor, die seit vielen Jahrhunderten im Freistaat Gutes tun: „Es ist ein gutes Signal für Bayern, wenn das Kapital soziale Verantwortung sucht. Ein wirtschaftlich starkes Bayern ist LiS auch ein menschliches Bayern.“ « « «
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StiftungsWelt 03-2008
Trends und Initiativen
Arm, dick, daddelnd Was können Sozialstiftungen noch für Kinder tun?
» » » 35 bis 40 Prozent der deutschen Kinder in Ein-Eltern-Familien wachsen in relativer Armut auf. Chronische Krankheiten, Übergewicht und Verhaltensauffälligkeiten haben insbesondere bei benachteiligten Kindern stark zugenommen. Kinder aus ausländischen Familien sind in Sonder- und Hauptschulen häufig überrepräsentiert. Es waren Fakten wie die von UNICEF im Mai 2008 vorgelegten, die den Arbeitskreis Soziales bewogen, den Fokus des jährlichen Treffens im Herbst diesen Jahres auf das Thema Kinderarmut zu legen. Vor zwanzig Jahren bereits, als der Arbeitskreis Soziales im Bundesverband Deutscher Stiftungen zum ersten Mal in Leverkusen tagte, lautete das Thema ebenfalls „Armut in Deutschland“. Seitdem hat sich die Schere zwischen Unter-, Mittel- und Oberschicht in unserem Land noch mehr vergrößert. Denn seit 1995 gestaltet sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt immer schwieriger, eine größere Anzahl von Familienhaushalten beziehen ALG II und auch die Mütter Das Treffen des Arbeitskreises Soziales wird erwerbstätigkeit ist am 10. und 11. November 2008 in Darmstadt stattfinden. auf anhaltend niedriWeitere Infos dazu: gem Niveau. www.stiftungen.org/soziales Unverbindliche Anmeldungen richten Sie Dieser „Bedarf“ an bitte an: Katrin.Kowark@Stiftungen.org zusätzlichen Mittelgebern, an Stiftungen, die innovative Projekte für Betreuung von Kindern Alleinerziehender oder ehrenamtliche Hausaufgabenhilfe für Schüler mit Migrationshin-
tergrund starten, schlägt sich auch in den Neuerrichtungszahlen von Stiftungen nieder. Nachdem durch den Ausbau des Sozialstaates seit den 1970er Jahren der traditionell wichtigste Stiftungszweck bei Stiftungsneugründungen an Boden verlor, ist jetzt wieder ein leichter Anstieg der Zahlen von Sozialstiftungen zu verzeichnen. Wie im Verzeichnis Deutscher Stiftungen 2008 ermittelt wurde, widmeten sich 28 Prozent aller neugegründeten Stiftungen zwischen 2001 und 2007 sozialen Themen, zwischen 1981 und 1990 waren es lediglich 24 Prozent. Eine stärkere Vernetzung der bereits bestehenden und neu hinzugekommenen Sozialstiftungen hinsichtlich Vorhaben und Vorgehensweise ist wünschenswert. Effiziente Projektstrukturen auch für Kooperationspartner nutzbar machen, das Rad nicht immer neu erfinden, ist das Ziel der Herbsttagungen des Arbeitskreises Soziales. Als Gesprächspartner in diesem Jahr hat der Kreis Prof. Dr. Christian Pfeiffer, Direktor Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e. V. (KFN) und Experte für Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen für ein Impulsreferat gewinnen können. Weiterer Gesprächspartner ist Dr. Jonathan I. Fahlbusch, Gutachtenreferent im Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge. Er wird über die Auswirkungen des Gesetzes zur strukturellen
Weiterentwicklung der Pflegeversicherung für Sozialstiftungen sprechen. Denn auch die seit Juli 2008 in Kraft getretene Pflegereform wird die Arbeit sozial ausgerichteter Stiftungen in den nächsten Jahren beeinflussen. Die Leistungen der Pflegeversicherung steigen durch die Novelle. Und die Anhebung der Leistungsbeträge für ambulante Sachleistungen werden für Stiftungen, die stationäre Pflegebetreuung anbieten und auch für Stiftungen, die ambulante Modelle unterstützen, spürbar werden. « « « Prof. Dr. Horst Philipp Bauer | Geschäfts führender Vorstand der Software AG – Stiftung und Leiter des Arbeitskreises Soziales
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Trends und Initiativen
1998 bis 2008 Zehn Jahre Deutsche StiftungsAkademie
» » » Professionalität und Qualifizierung sind eine unentbehrliche Voraussetzung für erfolgreiche und nachhaltige Stiftungsarbeit. Häufig klafft allerdings die Schere zwischen dem Willen und dem Engagement vieler im Stiftungswesen Tätiger und dem Ausbleiben der erwarteten Wirkungen dieses Engagements aufgrund fehlender Information und Qualifikation der Akteure weit auseinander. Aus diesem Grund haben sich vor zehn Jahren der Bundesverband Deutscher Stiftungen und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft mit seinem angeschlossenen Deutschen Stiftungszentrum entschlossen, gemeinsam eine Akademie aufzubauen: die gemeinnützige Deutsche StiftungsAkademie (DSA). Als Bildungsträger im Bereich stiftungsrelevanter Themen
hat sich die Akademie mittlerweile bundesweit etabliert und nahezu 6.000 im Stiftungswesen aktive Menschen haben an Veranstaltungen der DSA teilgenommen. Ziel der DSA ist die Aus- und Weiterbildung von Personen, die im Stiftungssektor tätig sind oder im Stiftungsumfeld ehrenamtlich oder hauptberuflich Verantwortung tragen. Insbesondere auf dem Gebiet des bürgerschaftlichen Engagements in Stiftungen ist enormer Zuwachs zu verzeichnen. Damit verbunden erwächst ein hoher Bedarf an Professionalisierung und Qualifizierung in diesem Bereich. Neben der Bildungsarbeit bietet die DSA mit ihren Veranstaltungen auch ein Forum an, das die Kooperation und den Austausch von Stiftungen untereinander ermöglicht, stärkt und fördert.
Heute umfasst das Programm der Akademie ein breites Spektrum von Veranstaltungen: Seminare, Workshops, Foren, Kongresse, Inhouse-Veranstaltungen sowie zwei Zertifizierungslehrgänge zum Stiftungsmanager und Stiftungsberater, sind im umfangreichen Portfolio der Akademie enthalten. Bis heute konnten 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die im Frühjahr 2007 gestarteten Lehrgänge erfolgreich abschließen. Um die Netzwerkarbeit weiter zu unterstützen, richtet die Akademie für ihre Lehrgangsabsolventen ein Alumni-Forum aus. Das erste Alumni-Forum, das in München während des Deutschen StiftungsTages 2008 abgehalten wurde, diente der Grundsteinlegung für eine Alumniorganisation. Einmal im Jahr wird künftig den Alumni die Möglichkeit zum Austausch und zur Netzwerkpflege geboten. Viele kleine und große Veränderungen hat es in den letzten 10 Jahren gegeben. Heute ist die Akademie mit zwei Geschäftsführern, einer hauptamtlicher Akademieleitung und einem eigenen Organisationsteam gut aufgestellt. Ganz herzlicher Dank gebührt an dieser Stelle der Robert-Bosch-Stiftung für die Unterstützung im Rahmen des Projektes zur Organisationsentwicklung der DSA. « « « Dr. Andrea Rudolph | Akademieleiterin, Deutsche StiftungsAkademie, Berlin
© Dirk Effler moderierte das erste Alumni-Forum.
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StiftungsWelt 03-2008
Stellenbörse Stellengesuch
Stellengesuch
Stiftungsmanagerin
Erfahrener Projektleiter
Berufspraxis: » Geschäftsführung » Fundraising » Internationale Projektförderung » Koordination und Leitung in nationalen und internationalen Stiftungs-Dachorganisationen » Personalführung » Vermögensverwaltung sucht verantwortliche Position für Aufbau und Leitungstätigkeiten in einer Stiftung. Auskünfte erteilt: Rechtsanwältin Ursel Etzel Hamburg | Tel: 040-897247-24 | ursel@etzel-ra.de
Kunsthistoriker und Kulturmanager (Kulturstiftung, Museum, Wissenschafts- und Informationsprojekte) sucht eine neue Herausforderung in/nahe Berlin. Sehr gern mit dem Fokus Nord-, Osteuropa (gute skandinavische Sprachkenntnisse, Russisch Grundkenntnisse, unein geschränkt reisefähig).
Dr. Jörg Rosenfeld Sybelstraße 6 | 10629 Berlin Fon (030) 327 66 355 | joergrosenfeld@gmx.de
… WER FÖRDERT WAS? Fragen über Fragen – das Deutsche Informationszentrum Kulturförderung beantwortet sie. In diesem Portal können sich Stiftungen und Unternehmen vorstellen. Einzigartig: auch Künstler und Initiativen präsentieren ihre Projekte, Kulturinstitutionen veröffentlichen Ausschreibungen – alles rund ums Thema Kulturförderung. www.kulturfoerderung.org
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Trends und Initiativen
Ort der Begegnung Die deutsche Stiftungslandschaft gedeiht gerade so üppig, dass manche Journalisten im Sinne von Jürgen Habermas schon von einer „neuen Unübersichtlichkeit“ sprechen. Regionale Initiativen tragen entscheidend dazu bei, den Überblick zu bewahren. Auch Kooperationen zwischen Stiftungen können ungewohnte Perspektiven und Sichtachsen eröffnen. Diesen Weg sind vor kurzem die Allianz Kulturstiftung und die Allianz Umweltstiftung zusammen mit der Jürgen Ponto-Stiftung und der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank gegangen, als sie am 24. Juni das „Allianz Stiftungsforum Pariser Platz“ eröffneten. » » » Ihr gemeinsames Forum verstehen die vier gemeinnützigen Unternehmensstiftungen nicht nur als showroom für eigene Aktivitäten. Wie Michael Diekmann, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE, betonte, soll das Atrium des Eugen Gutmann Hauses zukünftig auch anderen Stiftungen und Akteuren der Zivilgesellschaft für Kooperationen offen stehen. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Akademie der Künste, der Stiftung Brandenburger Tor und dem Hauptstadtbüro der Körber Stiftung entsteht damit eine Bühne für künstlerische Spitzenleistungen und Diskussionen auf hohem fachlichen Niveau, die auch brisante und kontroverse Themen aufgreifen. Dies machte am Eröffnungsabend schon die Keynote von Jakob von Uexküll deutlich. Der Gründer des Alternativen Nobelpreises und des Weltzukunftsrates bezeichnete den rasanten Klimawandel als beispielloses Politik- und Medienversagen und mahnte „ein radikales Umden-
ken, nicht in Jahrzehnten, sondern in den nächsten Jahren“ an. Das Herbst/Winter-Programm des neuen Stiftungsforums am Pariser Platz ist gerade in Arbeit: Die Allianz Umweltstiftung wird hier künftig ihren neu gestifteten Klimapreis verleihen und die Allianz Kulturstiftung ihre Debatten über Europa fortsetzen. Die Kulturstiftung Dresden plant Veranstaltun-
gen mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und die Jürgen-Ponto-Stiftung möchte den von ihr geförderten Autoren und preisgekrönten Künstlern gegenüber dem Brandenburger Tor neue Auftrittsmöglichkeiten bieten. Das Allianz Stiftungsforum Pariser Platz hat das Potenzial, Festspielhaus und Denklabor in einem zu werden, ein Ort der künstlerischen Professionalisierung und der kritischen Wissensproduktion. Ein Blick in die Reihen der rund 500 geladenen Gäste machte die Perspektiven dieses neu gegründeten Forums deutlich, das schon bald zum regelmäßigen Treffpunkt für Vertreter aus Politik und Wirtschaft, für „cultural creatives“ und die kosmopolitische Bevölkerung Berlins werden könnte. « « « Michael M. Thoss | Geschäftsführer Allianz Kulturstiftung, München.
© Atrium des Eugen-Gutmann-Hauses in Berlin
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International
Europäische Stiftungen in Istanbul Über 600 Vertreter europäischer Stiftungen und Stiftungsinteressierte trafen sich vom 28. bis 31. Mai 2008 bei der 19. Jahrestagung des European Foundation Centre (efc) in Istanbul, um unter dem Leitgedanken „Fostering Creativity“ voneinander zu lernen. » » » Der Austausch über kreative Problemlösungen und innovative Arbeitsweisen bot einen interessanten Einblick in die verschiedenen Facetten der europäischen Stiftungswelt und die nationalen Ausprägungen der Zivilgesellschaft. Gerade diese Vielfalt aber, die maßgeblich für die Wirkungskraft des Stiftungswesens ist, kann andernorts zur Herausforderung werden. Europäische Partnerschaften oder grenzüberschreitende Spenden – das kristallisierte sich in Istanbul ebenfalls heraus – bedürfen einheitlicher rechtlicher Rahmenbedingungen. Beim Treffen der europäischen Stiftungsverbände (Donors and Foundations Networks in Europe – DAFNE) am Tag vor der efc-Konferenz, zeigte sich der bunte Strauß rechtlicher Rahmenbedingungen am eindrücklichsten. Die efc-Tagung wurde am folgenden Tag mit einer eindringlichen Rede des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan eröffnet. Er verwies auf die lange zivilgesellschaftliche Tradition der Türkei und betonte die große gesellschaftliche Bedeutung der Zivilgesellschaft, denn die zivilgesellschaftlichen Organisationen seien elementarer Bestandteil einer Demokratie. Erdogan verlangte
indes auch eine stärkere Unterstützung der europäischen Stiftungen bei den Bemühungen um einen EU-Beitritt der Türkei. Gerade die Nachdrücklichkeit dieser Forderung sorgte für einige kritische Töne unter den Gästen. Die kritische Auseinandersetzung mit den Themen des Stiftungswesens kam hingegen an manch anderer Stelle zu kurz. Ein kreatives Gegenbeispiel war das Format einer Gerichtsverhandlung, bei welcher den Stiftungen angelastetet wurde, die globalen Herausforderungen zu vernachlässigen. Die Stiftungen wurden weitgehend freigesprochen, insbesondere Kreativität und Innovativität wurden gelobt, es blieb dagegen die Aufforderung, die Verantwortung für die „Eine Welt“ stärker wahrzunehmen. Erfrischend selbstkritisch waren auch die Beiträge zum Wandel der Zivilgesellschaft in Indien, Russland und China. Drei ganz unterschiedliche Länder, die großen Herausforderungen entgegensehen, aber zusehends auch die Chancen einer starken Zivilgesellschaft erkennen. Mit dem Ende der Konferenz verabschiedete sich auch der Vorsitzende des efc, der Generalsekretär der VolkswagenStiftung Wil-
helm Krull, der sich seit Mai 2006 für das europäische Stiftungsnetzwerk einsetzte. Neuer Vorsitzender ist Emílio Rui Vilar, der auch Geschäftsführer der Fundação Calouste Gulbenkian und Vorsitzender des portugiesischen Stiftungsverbandes ist. Insgesamt waren die fünf Tage nicht nur aufgrund der lebendigen Stadt, der großen Gastfreundschaft ihrer Bewohner oder wegen des atemberaubenden Blickes auf den Bosporus eine Reise wert. Insbesondere die interessanten Begegnungen mit Stiftungsvertretern aus Europa und der Welt in gelöster Atmosphäre machten die Konferenz des efc zu einem besonderen ErLes eignis. « « «
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buchmarkt
Besprechungen
Lüchinger, René; Willmann, Brigitta: Der Jacobs Weg. Lüchinger, René; Willmann, Brigitta: Der Jacobs Weg. Orell Füssli, Zürich 2007, ISBN: 3–280–06097–4, 272 Seiten, 29,80 Euro.
» » » Jacobs Kaffee ist seit Jahrzehnten eine der bekanntesten Marken Deutschlands. Doch mit dem Unternehmer Klaus J. Jacobs verbinden sich weitere bedeutende Namen: Milka und Toblerone, Suchard und Adecco. Jacobs ist nicht nur Unternehmer, sondern auch Stifter: In der Stiftungslandschaft ist die Jacobs Foundation zu einem wichtigen Partner geworden. Nachdem sich Jacobs im Jahr 2007 nach über 50 Jahren aus dem aktiven Berufsleben zurückgezogen hat, beschreibt nun eine Biografie das wechselhafte Schicksal seines Lebensweges. Dieses Leben hatte von Scheidung, Kritik, Schulden und Familienstreit bis hin zu großer Liebe, Mäzenatentum, Unternehmergeschick und Familienglück so ziemlich alles zu bieten. Klaus J. Jacobs beginnt in Hamburg
Jacobs, Louise: Café Heimat. Jacobs, Louise: Café Heimat. Ullstein, Berlin 2008, ISBN: 978–3-5483–6969–3, 400 Seiten, 9,95 Euro.
zu arbeiten, fährt in Berlin Kaffee aus und übernimmt schließlich die Firma seines Vaters Walther Jacobs. „Der Jacobs Weg“ ist eine autorisierte Biografie des Unternehmers Klaus J. Jacobs. Und autorisierte Biografien gilt es immer mit besonderem Abstand zu lesen. Natürlich erscheint er stets in gutem Licht. Natürlich hat er Recht. Natürlich sind alle seine Handlungen wohlbegründet. Dass die in seinen Augen unternehmerfeindliche Politik der sozialliberalen Koalition ihn in den 1970er Jahren in die Schweiz treibt, mag der Leser des Jahres 2008 mit Zweifel lesen. Und doch: Wo es um die Erklärung des Verkaufs von Jacobs Suchard an den amerikanischen Konzern Philipp Morris geht, der von vielen als Verrat empfunden wurde, gelingt den Autoren eine ausgewogene und
beinahe kritische Darstellung. Klaus J. Jacobs zog von Deutschland in die Schweiz, er lebt inzwischen seit vielen Jahren in Großbritannien. Sein stifterisches Engagement schließlich zieht einen Kreis zurück zu seinem Geburtsort: Mit einer 200-Millionen-Euro-Spende seiner Jacobs Foundation rettet der Unternehmer im November 2006 die finanziell angeschlagene International University Bremen (IUB). Die britische Financial Times schreibt am Folgetag: „Ein Millionär aus der Schweiz wurde gestern Deutschlands größter Unternehmer-Philanthrop“. Hier endet die autorisierte Biografie; es folgt zum Abschluss ein Interview mit dem Unternehmer, in dem dieser sich ausführlicher über die Aktivitäten der Jacobs Foundation äußert. Hier erfährt der Leser dann auch, dass der Verkauf des Konzerns an Philipp Morris für die Stiftungswelt eher ein Glücksfall denn ein Verrat war: Denn die Amerikaner „wollten nichts haben, was nicht Geld machte. Da sagte ich, o.k., ich nehme die Stiftung zurück“, formuliert es Klaus J. Jacobs. Erst nach 1990 begann dann die programmatische Arbeit der Jacobs Foundation. Weniger autorisiert als die Biografie von Lüchinger und Willmann ist „Café Heimat“, die Geschichte der Familie Jacobs, aufgezeichnet von Louise Jacobs, einer Nichte von Klaus. Die Autorin will dabei vor allem ihre Herkunft erforschen,
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ihren Großvater Walther Jacobs und ihre jüdischen Vorfahren mit dem Namen Jessurun. Bei Louise Jacobs sind die Familienmitglieder der Kaffee-Dynastie anders zu erleben, hier ist weniger die Rede von gemeinnützigem Engagement, eher von Pferderennen. Die Betrachtung von Louise Jacobs ist ein Bestseller geworden. Nach knapp zwei Jahren erscheint der Band nun schon in zehnter Auflage. Und in der Tat lohnt sich die Lektüre – sie gibt Aufschluss über eine Familiendynastie in aufrichtigster Art, auch wenn man ein wenig Tiefgang vermisst. Obgleich sich die beiden Bücher gut ergänzen, weisen sie kaum Schnittstellen auf. Louise schreibt wenig über Klaus, und im „Jacobs Weg“ ist sie wiederum nicht erwähnt. Das weist auf den größten Mangel beider Bücher: Ein Stammbaum oder eine biografische Übersicht hätten dem Leser einige Arbeit erleichtert. « « « Ulrich Brömmling | Journalist und Stiftungsberater, Berlin
Tatsächlich offenbart der Blick in das Inhaltsverzeichnis bereits das breite Spektrum der abgehandelten Themen. Diese reichen – im allgemeinen Teil – von der Stiftungserrichtung über Beiträge zur strategischen Ausrichtung bis hin zur steuerlichen Behandlung von Stiftungen in Europa sowie weiteren ausgewählten Ländern wie USA und China. Im besonderen Teil Richter, Dr. Andreas; Wachter, folgen sodann Ausarbeitungen zu Thomas (Hg.): Handbuch des den nationalen Stiftungsrechtssysinternationalen Stiftungsrechts. temen. Dabei beweisen die Autoren der Richter, Dr. Andreas; Wachter, Thomas (Hg.): einzelnen Abschnitte ihre Expertise Handbuch des internationalen Stiftungs rechts. Zerb Verlag, Bonn 2007, ISBN zum betreffenden Themenkomplex. 978–3-935079–41–9, 1.569 Seiten, 128 Euro. Beispielhaft sei nur auf die Übersicht über das Stiftungsrecht » » » Brauchen wir dicke Sachbüin der Türkei verwiesen: Der Aucher? In schlaflosen Nächten oder tor dieses Abschnitts beschreibt in Fällen von besonderem Wissens- – nach einer kurzen Einführung in durst ganz bestimmt! Dass heutzudas allgemeine Recht und das türtage selbst 1.500 Seiten kaum auskische Rechtssystem – wie man in reichen, um den Wissensdurst zu der Türkei eine Stiftung gründet. Stiftungen zu stillen, mag zwar auf Auch Themen wie die Rechnungsden ersten Blick überraschen, belegung und Publizität bestehenstätigt aber meines Erachtens die der Stiftungen in der Türkei werden gewachsene Bedeutung des Stifbehandelt. Den Schluss bildet ein tungswesens in Deutschland und Überblick über das Steuerrecht der weltweit. türkischen Stiftungen. Auch das Recht der US-amerikanischen Stiftung (Trust) wird im
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Handbuch behandelt. Die Autorin Karina Siegel Haum präsentiert auf über 70 Seiten die zivilrechtlichen Grundlagen des amerikanischen Trusts. Dabei behandelt sie das amerikanische Gemeinnützigkeitsrecht sowohl aus Sicht der steuerbegünstigten Körperschaft als auch aus der eines US-amerikanischen Stifters oder Spenders. Eine besondere Erwähnung verdient weiterhin der Buchbeitrag über den „Swiss Foundation Code“. Philipp Egger vermittelt in seinem Beitrag, wie es zu diesem Schweizer Governance-Codex kam und was er enthält. Natürlich darf auch dieser „Code of Best Practice“, den der noch junge Verbund der Schweizer Förderstiftungen „Swiss-
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Foundations“ erstellt hat, am Ende dieses Beitrages nicht fehlen; er ist vollständig abgedruckt und zeigt, dass man sich auch jenseits des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen um „Grundsätze guter Stiftungspraxis“ bemüht. Interessant dabei: Der Autor beschreibt den „Swiss Foundation Code“ als „logische Folge der Liberalität […] und der Steuerbegünstigung“. Dies sei nur dann ein „fairer Deal“ so Egger, „wenn sich die Stiftungen im Gegenzug mit einer Optimierung ihres Beitrages an eine robuste Entwicklung der Zivilgesellschaft revanchieren“. Das Handbuch verfolgt also neben seinem Hauptziel, eine Übersicht über das Stiftungsrecht in
ausgewählten Ländern zu geben, auch den Zweck, den Leser über Entwicklungen des Stiftungsrechts und der Stiftungsarbeit in anderen Ländern und die Europäisierung des Gemeinnützigkeitsrechts auf dem Laufenden zu halten. Es regt dazu an, über die eigene Staatsgrenze zu blicken, wie zum Beispiel in Richtung Türkei. Manches Vorurteil lässt sich auf diese Weise abbauen. Das Buch ist also nicht nur etwas für Juristen und Steuerrechtler, sondern auch für jene, die Freude an einem dynamisch sich entwickelnden Kanon von nationalen Stiftungskulturen und -rechtssysteFa men haben. « « «
Praxiswissen für Stiftungsfreunde StiftungsWelt
Das Magazin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen
Mit vier Ausgaben im Jahr bietet die StiftungsWelt auf 60 Seiten Informationen rund um das Stiftungswesen in Deutschland: Interviews, Hinweise auf Veranstaltungen und Publikationen, Aktuelles zum Stiftungsrecht und -management, Porträts und Kurzmeldungen. Der Schwerpunktteil widmet sich wechselnden Themen, z. B. Klimawandel, Integration, Hochschule und Forschung oder Musik. Preis des Jahresabos: 49,00 Euro (ein Probeexemplar und vier Ausgaben). Für Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen kostenlos Bestellung und weitere Informationen: Telefon (030) 89 79 47-49 | Fax (030) 89 79 47 –41 www.Stiftungen.org/verlag | verlag@Stiftungen.org
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Buchmarkt
Aktuelle Literatur » Asche, Florian: Jagd + Stiftung. Melsungen 2008. » Backhaus-Maul, Holger; Biedermann, Christiane; Nährlich, Stefan; Polterauer, Judith (Hg.): Corporate Citizenship in Deutschland. Bilanz und Perspektiven. Wiesbaden 2008. » Carrington, David: Spenden mit Köpfchen. Berlin 2008. » Berndt, Hans; Götz, Hellmut: Die Stiftung. Rechtsvorschriften, Besteuerung, Zweckmäßigkeiten. Herne 2008. » Bürsch, Michael (Hg.): Mut zur Verantwortung – Mut zur Einmischung: Bürgerschaftliches Engagement in Deutschland. Bonn 2008. » Engehausen, Frank: Die Josefine und Eduard von PortheimStiftung für Wissenschaft und Kunst 1919 – 1955. Heidelberger Mäzenatentum im Schatten des Dritten Reiches. Ubstadt-Weiher 2008. » Gregory, Alexander; Lindlacher, Peter (Hg.): Stiftungen nutzen – Stiftungen gründen. München 2008. » Grözinger, Karl E. (Hg.): Die Veitel Heine Ephraimsche Lehranstalt und Stiftung. Wiesbaden 2008. » Haibach, Marita: HochschulFundraising: Ein Handbuch für die Praxis. Frankfurt am Main 2008. » Hengst, Mario: Stiftungen – Steuersparmodell für die Praxis? Salzwasser 2008.
» Hoffmann-Steudner, Hedda: Die Gründung einer Stiftung. Mit Checklisten, Muster- und Gesetzestexten. Ein Leitfaden für Stifter und Berater. Berlin 2008. » Holzem, Andreas: Konfession und Sozialstiftung in Württemberg (1870–1970). Stiftungsrecht und Religionskultur der Stiftung Liebenau zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik Deutschland. Münster 2008. » Meyer-Hofmann, Bettina; Riemenschneider, Frank; Weihrauch, Oliver (Hg.): Public Private Partnership: Gestaltung von Leistungsbeschreibungen, Finanzierung, Ausschreibung und Verträgen in der Praxis. Köln 2008. » Müller, Martin; Schaltegger, Stefan (Hg.): Corporate Social Responsibility. München 2008. » Oellers, Jürgen; Semmler, Hartmut: Der Graf und die Stiftung: Der Friedrichshafener ZeppelinPfad. Lindenberg i. Allgäu 2008. » Richardson, Malcolm; Reulecke, Jürgen; Trommler, Frank: Weimars transatlantischer Mäzen: Die Lincoln-Stiftung 1927 bis 1934. Ein Versuch demokratischer Elitenförderung in der Weimarer Republik. Essen 2008. » Stiftung Marktwirtschaft (Hg.): 25 Jahre Stiftung Marktwirtschaft und Kronberger Kreis. Berlin 2008. » Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Hg.): Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz. Berlin 2008.
» Tyra, Ralf (Hg.): Tätigkeitsbericht der Hanns-Lilje-Stiftung 2004–2007. Hannover 2008.
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Neuerrichtungen
wurde Sylvia Ostmann zur Vorsitzenden und Rolf Schnülle zum stellvertretenden Vorsitzenden
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Leiter Public Relations und Pressesprecher für Unternehmenskommunikation und Marken-PR tätig.
Irmgard Diehl Kinderstiftung Werner Diehl, Gesellschafter der Diehl-Gruppe, hat im Frühjahr 2008 die Irmgard Diehl Kinderstiftung, Nürnberg, ins Leben gerufen. Die Gründung erfolgte im Gedenken an seine Mutter, Irmgard Diehl, der die Gesundheit und das Wohl von Kindern ein Anliegen war. Gerade dort, wo staatliche Mittel und Fürsorge nicht ausreichen, will die Irmgard Diehl Kinderstiftung helfen. Sie will Kinder unterstützen, die aus einem schwierigen familiären Umfeld kommen, die Missbrauchsoder Gewalterfahrungen machen mussten, oder an einer schweren Krankheit oder Behinderung leiden. Phil-Bosmans-Stiftung Der in Deutschland gegründete „Bund ohne Namen“ errichtete 2008 die Phil-Bosmans-Stiftung, die im Geist von Bosmans langfristige Hilfe für Menschen in besonderen Notsituationen anbieten will. Der katholische Ordenspriester Phil Bosmans, der Ordensgemeinschaft der Montfortaner, hat die Bewegung „Bund ohne Namen“, eine Bewegung für mehr Herzlichkeit, ausgebaut. Die Stiftung mit Sitz in Stuttgart wurde gegründet um dem Anliegen von Phil-Bosmans auch in Zukunft eine wirksame Perspektive zu sichern. Umweltstiftung Lippe Im Juni 2008 nahm die Umweltstiftung Lippe, Detmold, ihre Arbeit auf. Auf der ersten Beiratssitzung
Dr. Steffen Bruendel
gewählt. Das Kapital der Stiftung stammt aus Mitteln der aufgelösten Wesertal Umweltstiftung und beträgt rund 780.000 Euro. Ein erstes Vorhaben, das die Stiftung mit 28.500 Euro fördern möchte, ist die Biologische Station Lippe mit dem Projekt „Ein Garten macht Schule“. Zweck der Stiftung ist die Förderung der Umweltbildung und von Vorhaben zum Schutz, zur Entwicklung und zur Pflege der Natur und Umwelt.
Der Vorstand des Stipendienfonds E.ON Ruhrgas hat Dr. Steffen Bruendel, Bereichsleiter Wissenschaftsförderung/ Internationale Programme der E.ON Ruhrgas AG, zum Programmleiter des Stipendienfonds E.ON Ruhrgas berufen. Andrea Fischer, Stiftungsmanagerin im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, ist seine Stellvertreterin. Margret Matthies Zum 30. September 2008 scheidet Dietrich Schacht (geb. 1928) auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand der Kroschke Stiftung für
Personalia Hans-Christian Bonfert Zum 1. Juni 2008 übernahm HansChristian Bonfert die Leitung der Kommunikation in der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart. Zuvor war er beim Unternehmensverbund Karlsberg, Homburg, als
Kinder aus. Schacht, der die Geschicke der Stiftung seit Gründung 1993 wesentlich mitgestaltet hat, wird die gewonnenen Freiräume gemeinsam mit seiner Frau mit Reisen, Kultur und mit der Familie ausfüllen. Bereits zum 1. Januar 2008 übergab er seine geschäfts-
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StiftungsWelt 03-2008
führende Vorstandsposition an Margret Matthies, die wie Schacht zuvor ein Hamburger Krankenhaus leitete und viel Erfahrung im Gesundheitswesen mitbringt. Ekkehard Thümler Ekkehard Thümler wechselte zum 1. Mai 2008 von der Vodafone Stiftung Deutschland, Düsseldorf, zum Centrum für Soziale Investitionen und Innovationen (CSI) der Ruprecht-Karls Universität, Heidelberg. Dort übernimmt er die Projektleitung für „Strategies for Impact“, das eine europäische Theorie des Stiftungshandelns entwickeln möchte.
Jubiläen
Preisausschreibungen
Stiftung Irene
Alexander von Humboldt-Stiftung
Vor 25 Jahren wurde die Stiftung Irene, Hamburg, gegründet, um sich in besonderem Maße für das Wohl von Menschen mit Autismus einzusetzen. In ihrer Trägerschaft entstand der Weidenhof in Hitzacker, eine der ersten stationären Einrichtungen nur für autistische Erwachsene. Im Mai 2008 feierte die Stiftung Irene ihr Jubiläum mit einem Fest in der Wohnungseinrichtung. Dr. Jost-Henkel-Stiftung
Prof. Dr. Klaus Ring Am 30. November 2008 wird Prof. Dr. Klaus Ring den Vorstand der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main verlassen und sich fortan auf den Vorsitz des Stiftungsrates und das Amt des Präsidenten der Polytechnischen Gesellschaft e. V. konzentrieren. Nach Beschluss des Stiftungsrates vom 15. Mai 2008 wird der Stiftungsvorstand ab dem 1. Dezember 2008 aus Johann-Peter Krommer und Dr. Roland Kaehlbrandt bestehen, die dem Vorstand bereits angehörten. Der Vorstandsvorsitz wird Dr. Roland Kaehlbrandt übertragen.
Seit einem halben Jahrhundert besteht die Dr. Jost-Henkel-Stiftung, die begabte aber finanziell bedürftige junge Menschen unterstützt. Mit der finanziellen Unterstützung soll es Studenten ermöglicht werden, ihr Studium zielstrebig
Der Internationale Max-Planck-Forschungspreis 2009 der Alexander von Humboldt-Stiftung, Bonn, und der Max-Planck-Gesellschaft wird für das Jahr 2009 auf dem Gebiet der „Gedächtnisgeschichte“ ausgeschrieben. Er fördert die internationale Zusammenarbeit hervorragender Wissenschaftler und schafft eine Basis für zukünftige Höchstleistungen. Der mit insgesamt 1,5 Millionen Euro dotierte und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Preis wird jedes Jahr an einen in Deutschland sowie einen im Ausland tätigen Forscher vergeben. Die Nominierungsfrist endet am 27. Oktober 2008. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Stiftung: www.humboldt-foundation.de Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.
zu beenden, ohne Zeit in Nebenjobs investieren zu müssen. Zum 50-jährigen Jubiläum schenkte die Stiftung der Universität Düsseldorf 50.000 Euro. So sollen die Studiengebühren für 50 begabte Studenten zwei Semester lang finanziert werden.
Die Altstipendiaten der KonradAdenauer-Stiftung e. V., Sankt Augustin, schreiben alle zwei Jahre den Bruno-Heck-Wissenschaftspreis aus. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und zeichnet herausragende und innovative Forschungsleistungen von Nachwuchswissenschaftlern aus den Bereichen der Geistes- und Sozial-, Natur-, Ingenieurs- und Rechtswissenschaften wie auch der Medizin aus, die einen wesentlichen Beitrag zu gesellschaftlich und politisch relevanten Zeitfragen leisten. Bewerbungsschluss ist der
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31. Oktober 2008. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Stiftung: www.kas.de Paul-Martini-Stiftung Die Paul-Martini-Stiftung schreibt für das Jahr 2009 den Paul-MartiniPreis international aus. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird von der Paul-Martini-Stiftung, Berlin, verliehen. Ausgezeichnet werden hervorragende Leistungen in der Klinischen Pharmakologie. Bewerbungsschluss ist der 20. Dezember 2008. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Stiftung: www.paul-martini-stiftung.de Stiftung Bürger für Bürger Die Stiftung Bürger für Bürger, Berlin, schreibt den bundesweiten
TAGUNGSRÄUME IN BERLIN-MITTE Der Bundesverband Deutscher Stiftungen vermietet im Haus Deutscher Stiftungen ansprechende Räume für Besprechungen, Tagungen, Präsentationen und Empfänge. Im Herzen von Berlin bieten wir Platz für bis zu 70 Personen, hervorragende Verkehrsanbindung, einen umfassenden freundlichen Service und kompetente Partner für das Catering. Kontakt: Elke Krüger Telefon (030) 89 79 47 -79 Elke.Krueger@Stiftungen.org
Wettbewerb „Teilhabe und Integration von Migrantinnen und Migranten durch bürgerschaftliches Engagement“ aus. Mit dem bundesweiten Praxis- und Ideenwettbewerb soll auf eine weitere positive Veränderung der Situation von Migranten hingewirkt werden. Es werden drei Preise vergeben, die insgesamt mit 5.000 Euro dotiert sind. Bewerbungsschluss ist der 30. November 2008. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Stiftung: www.buerger-fuer-buerger.de. Institut für Stiftungsrecht und Humanistische Stiftung Das Institut für Stiftungsrecht und das Recht der Non-Profit-Organisationen der Bucerius Law
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School, Hamburg, vergibt für das Jahr 2008 den von der Humanistischen Stiftung, Frankfurt, im Jahr 2007 gestifteten W. Rainer WalzPreis. Der Preis ist bestimmt für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die im Rahmen einer Abschlussarbeit eine bedeutende wissenschaftliche Leistung auf dem Gebiet des Stiftungsrechts und sonstigen Rechts der Non-Profit-Organisationen erbracht haben. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird im Rahmen der „Hamburger Tage des Stiftungs- und NonProfit-Rechts“ im November 2009 vergeben. Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2009. Weitere Informa tionen erhalten Sie bei der Stiftung: www.law-school.de
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Preisverleihungen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
höchsten dotierten Ehrungen in diesem Bereich. Der Preis wird am 10. November 2008 in Düsseldorf verliehen.
Berthold Leibinger Stiftung Johanna-Quandt-Stiftung
Die Maschinenbau-Ingenieurin Dr. Katja Windt, Professorin für „Global Production Logistics“ an der Jacobs University Bremen, erhält den Alfried Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer 2008, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen. Der Preis ist mit einer Million Euro dotiert und soll der Preisträgerin ermöglichen, unabhängig von öffentlichen Geldern ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit weiter auszubauen.
Die Preisträger des 23. Herbert Quandt Medien-Preises, der Johanna-Quandt-Stiftung, Bad Homburg, stehen fest. Der erste Preis mit einer Dotierung von 20.000 Euro geht an Ulrike Franke und Michael
Gerda Henkel Stiftung
Loeken für ihren Dokumentarfilm „Losers and Winners“. Drei weitere Auszeichnungen mit einer Dotierung von je 10.000 Euro werden vergeben an Horst von Buttlar für seinen Artikel „Die Außendienstarmee“, erschienen am 8. Februar 2008 in der Financial Times Deutschland, an Wolfgang Minder für seine Dokumentation „Die Entscheidung: Entlassen oder investieren“, gesendet am 28. Januar 2008 in der ARD, sowie an Regina Beck und Kai Karsten für Idee und Konzept ihrer Wissens-Serie „Tim fragt Tom“, die im Programm von SWR3 ausgestrahlt wird.
Der internationale Gerda Henkel Preis der Gerda Henkel Stiftung, Düsseldorf, wird in diesem Jahr an den amerikanischen Soziologen und Kulturhistoriker Profes-
sor Dr. Richard Sennett verliehen. Sennett sei eine der bedeutenden geistigen Leitfiguren der Gegenwart. In seinen Büchern überschreite er mühelos die Fachgrenzen der geisteswissenschaftlichen Disziplinen, so die Jury. Der Preis ist mit 100.000 Euro einer der am
Mosaik
Der Stifter der Berthold Leibinger Stiftung, Ditzingen, Berthold Leibinger, erhielt den Deutschen Gründerpreis für sein Lebenswerk. Die Jury des Deutschen Gründerpreises ehrte den Unternehmer für seine beeindruckende Karriere
und sein gesellschaftliches Engagement. Die Preisverleihung fand am 17. Juni in Berlin statt. Die Geschäftsführerin der Berthold Leibinger Stiftung, Nicola LeibingerKammüller, wurde am 9. Juni 2008 mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger überreichte das Bundesverdienstkreuz. Bayer Science & Education Foundation Ambitionierte Studierende können sich ab sofort wieder bei der Bayer Science & Education Foundation, Leverkusen, um ein Stipendium für besondere Studienvorhaben im Ausland bewerben. Zu den geförderten Fachrichtungen gehören unter anderem Biologie, Chemie und Medizin. Die Bayer Science & Edu-
StiftungsWelt 03-2008 » » » Stiftungen y
cation Foundation stellt jedes Jahr 150.000 Euro zur Verfügung. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Stiftung: www.bayer.de Deutsches Informationszentrum Kulturförderung (DIZK) Das Internet-Portal des Deutschen InformationsZentrum Kulturförderung (DIZK) bietet mit seiner Förderdatenbank, den Recherche- und Datenbankfunktionen als einziges Portal die Möglichkeit, die deutsche Stiftungslandschaft mit dem
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neuigkeiten
Stiftung Ravensburger Verlag Mit 225.000 Euro fördert die Stiftung Ravensburger Verlag einen religionspädagogischen Forschungsauftrag der Universität Tübingen. Die Wissenschaftler wollen in einer empirischen Studie interkulturelle und interreligiöse Verständigungsmöglichkeiten in deutschen Kindertagesstätten untersuchen. Es ist das erste Forschungsprojekt dieser Art an einer Universität.
Werte bewahren. Potenziale erschließen. Werden Sie Mitglied im Dachverband der deutschen Stiftungen.
VolkswagenStiftung
Förderfokus Kunst und Kultur fast vollständig abzubilden und strukturiert zu durchsuchen. Die Kulturstiftung der Länder, die während der sechsjährigen Aufbauphase die Trägerschaft des Projekts innehatte, gibt diese in der Betriebsphase und zum weiteren Ausbau an den Bundesverband Deutscher Stiftungen weiter. Isabel Pfeiffer-Poensgen, Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder und Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, unterzeichneten am 8. Juli 2008 den Übergabevertrag.
In Rostock wird künftig das Verhalten von Robben in einem Zentrum für Robbenforschung untersucht. Dies ermöglichte die VolkswagenStiftung mit einer Lichtenberg-Professur in Höhe von 1,5 Millionen Euro für Professor Dr. Guido Dehnhardt. Die Professur ist angesiedelt am Institut für Biowissenschaften der Universität Rostock. In der Forschungsstation werden die Robben in ihrem natürlichen Lebensraum
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Bundesverband Deutscher Stiftungen
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Interna
aus dem bundesverband deutscher stiftungen und mitgliedernetzwerk
Aus den Gremien
» » » Im Rahmen des Deutschen StiftungsTages 2008 in München fand die jährliche Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen statt, bei der in regelmäßigen Abständen Vorstands- und Beiratsmitglieder gewählt werden. Am 26. Juni 2008 wählten die Mitglieder des Bundesverbandes einstimmig Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, zu ihrem neuen ehrenamtlichen Vorstandsvorsitzenden. Er folgt in diesem Amt Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), der nach sechsjähriger Amtszeit als Vorsitzender aus dem Vorstand satzungsgemäß ausscheidet und von den Mitgliedern des Bundesverbandes zum Ehrenmitglied gewählt wurde. Zum Stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden wurde Jürgen Chr. Regge von der Fritz Thyssen Stiftung gewählt, der seit 2002 dem Vorstand des Bundesverbandes angehört. Neu im Vorstand sind Katharina Knäusl, Leiterin der Münchner Stiftungsverwaltung, Prof. Dr. Michael Göring, Vorstandsvorsitzender der ZEITStiftung Ebelin und Gerd Bucerius, und Dr. Roland Kaehlbrandt, Mitglied des Vorstandes der Stiftung
Polytechnische Gesellschaft. Bereits im Vorstand vertreten waren Dr. Heike Kahl und Prof. Dr. Rainer Hüttemann, die beide für eine weitere dreijährige Amtszeit wiedergewählt worden sind. Veränderungen ergaben sich auch im Beirat: Neu sind Markus Hipp, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der BMW Stiftung Herbert Quandt, und Dr. Heike Kramer, Leiterin der Abteilung Gesellschaftliches Engagement und Veranstaltungsmanagement beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband. Annabel von Klenck wurde wiedergewählt. Vorstand und Beirat haben ihrerseits die satzungsmäßige Möglichkeit, den Kreis der Beiratsmitglieder durch Kooptation sowie durch die Benennung von Arbeitsund Gesprächskreisleitern zu ergänzen. Durch die Neuwahl des Vorstandes wurden einige dieser Positionen frei, sodass die Gremien entsprechend gehandelt haben. Karoline Beck-Krämer, die von 2002 bis 2008 im Vorstand des Bundesverbandes engagiert war, wurde zum kooptierten Mitglied des Beirats gewählt. Neu im Beirat ist Dr. Rupert Antes von der Haniel Stiftung, der die Leitung des
Arbeitskreises „Internationales“ von Dr. Michael Hanssler, Vorstand der Gerda Henkel Stiftung, übernimmt. Hanssler leitet nun den Arbeitskreis „Wissenschaft und Forschung“ und bleibt insofern im Beirat vertreten. Das neue Beiratsmitglied Karin Heyl, Geschäftsführerin der Crespo Foundation, ist Leiterin des Arbeitskreises „Kunst und Kultur“ und folgt in dieser Funktion dem langjährigen Leiter Dr. Dominik Frhr. von König, Generalsekretär der Stiftung Niedersachsen. Gewechselt hat auch der Leiter des Arbeitskreises „Bildung und Ausbildung“. Nachdem Dr. Roland Kaehlbrandt in den Vorstand gewechselt ist, übernimmt der Ge-
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schäftsführer der Robert Bosch Stiftung GmbH, Dieter Berg, dieses Amt.
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Dr. Rupert Antes 1 Seit 2001 Geschäftsführer der Haniel Stiftung in Duisburg; geboren am 16. Juli 1963 in Bonn; 1991 bis 2001 Referent und Leiter der Auslands-Sonderstipendienprogramme bei der Studienstiftung des deutschen Volkes in Bonn; Studium und Promotion im Fach Biologie in Bonn und Perth; seit 2008 Beiratsmitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen und ab November 2008 Leiter des Arbeitskreises „Internationales“.
sammlung der Dresdner Bank und betreute Projekte der Bildenden Kunst in der Jürgen Ponto-Stiftung; 1999 bis 2004 Leitung des Bereichs Kunst und Wissenschaft im Corporate Center Unternehmenskommunikation der Dresdner Bank und Vorstandsmitglied der Jürgen Ponto-Stiftung sowie geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank; 2004 bis 2006 Geschäftsführerin des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie und des Arbeitskreises Kultursponsoring; seit 2008 Beiratsmitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen und Leiterin des Arbeitskreises „Kunst und Kultur“.
Karin Heyl 2 Seit 2006 Geschäftsführerin der Crespo Foundation mit Sitz in Frankfurt am Main; geboren am 17. Dezember 1960; Studium der Romanistik und Germanistik in Köln und Florenz; 1986 bis 1988 Dramaturgie- und Regieassistentin am Schauspiel Bonn; 1990 trat sie in die Dresdner Bank ein und übernahm Aufgaben für die Kulturstiftung Dresden und die Kunst-
Dr. Michael Hanssler 3 Seit 2003 Vorstand der Gerda Henkel Stiftung in Düsseldorf; geboren am 8. Januar 1961 in Regensburg; Studium der Geschichtswissenschaften und Anglistik; 1991 bis 1994 Referent im Bildungszentrum der Bayerischen Arbeitgeberverbände; 1994 bis 1997 Referent bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt; 1997 bis 2003 Executive Director des Stiftungsverbun-
Die neuen Arbeitskreisleiter
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des „Bellagio Forum for Sustainable Development“ in Genf; seit 2005 Beiratsmitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen; 2005 bis 2008 Leiter des Arbeitskreises „Internationales“; seit 2008 Leiter des Arbeitskreises „Wissenschaft und Forschung“. Dieter Berg 4 Seit Juni 2003 Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch Stiftung GmbH; geboren am 11. Januar 1951 in Worms; von 1969 bis 1974 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Saarbrücken und Heidelberg; nach dem Zweiten Juristischen Staatsexamen von 1977 bis 1981 Persönlicher Referent des Rektors der Universität Heidelberg und ab 1982 in der Zentralabteilung Recht der Robert Bosch GmbH; ab 2000 Geschäftsführer der Robert Bosch Stiftung GmbH; seit 2003 Mitglied des Beirats; seit 2008 Leiter des Arbeitskreises „Bildung und AusLes bildung“. « « «
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Neue Mitglieder des Bundesverbandes
Stiftungen und Stiftungs- verwaltungen auxilium-Stiftung Pfarrer-Ertl-Platz 5 92366 Hohenfels Telefon (09472) 90 72 33 Fax (09472) 90 72 34 info@auxiliumag.de
Die auxilium-Stiftung ist eine rechtsfähige öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hohenfels. Sie wurde im März 2007 gegründet. Zweck der Stiftung ist die Förderung der Jugendhilfe, der Altenhilfe, des Gesundheitswesens, der Religion, der Bildung, des Wohlfahrtswesens, der Wohlfahrtspflege sowie der Ausschmückung und Unterhaltung von Kirchen und kirchlichen Gemeindezentren. Bonifatius-Stiftung Bischöfliches Ordinariat Mainz Bischofsplatz 2 55116 Mainz Telefon (06131) 25 31 08 bettina.kolbe@bistum-mainz.de www.bonifatius-stiftung.de
„Die Kirche im Dorf lassen“, so lässt sich der Stiftungszweck der Bonifatius-Stiftung zusammenfassen. Anfang 2005 auf Initiative des Bistums Mainz unter der Schirmherrschaft von Karl Kardinal Lehmann gegründet, ist es ihr Ziel, die Katholischen Pfarrgemeinden und ihre Verbände von der Nachhaltigkeit des Stiftungsgedankens zu überzeugen. Die Pfarrgemeinden werden ermutigt, sich durch die Gründung von Treuhandstiftungen unter dem Dach der Bonifatius-Stiftung aktiv für den Erhalt ihres Gemeindelebens und ihrer Baulichkeiten einzusetzen.
Bruno-Hussar-Stiftung Sonnenrain 30 53757 Sankt Augustin Telefon (02241) 33 11 53 Fax (02241) 39 65 49 info@bruno-hussar-stiftung.de www.bruno-hussar-stiftung.de Die Bruno-Hussar-Stiftung – benannt nach dem Gründer des Friedensdorfes Neve Shalom/Wahat al Salam in Israel – wurde 2001 errichtet, um Friedensarbeit und Friedenspädagogik in Israel und Palästina langfristig zu unterstützen. Sie hat unter anderem humanitäre Hilfsaktionen in Dörfern der Westbank ohne medizinische Versorgung gefördert. Hilfe zur Unterstützung der Friedensbemühungen im Nahen Osten ist willkommen.
Bürgerstiftung „Kulturlandschaft Spreewald“ Biosphärenreservat Spreewald Schulstraße 9 03222 Lübbenau/Spreewald Telefon (03542) 89 21 25 Fax (03542) 89 21 40 info@spreewaldstiftung.de www.spreewaldstiftung.de Zweck der Stiftung ist es, die hergebrachte, vielfältige Kulturlandschaft des Spreewaldes (Unter- und Oberspreewald) mit den traditionellen, kleinflächigen Bewirtschaftungs- und Nutzungsformen, der typischen Siedlungsstruktur und der nutzungs- und naturraumbedingten Vielfalt an Arten und Lebensräumen nachhaltig zu erhalten und zu entwickeln. Bürgerstiftung Hof Hermann-Hesse-Straße 20 95028 Hof Telefon (09281) 937 86 www.buergerstiftung-hof.eu info@buergerstiftung-hof.eu Als 250. Stiftung im Regierungsbezirk Oberfranken wurde der Bürgerstiftung Hof die Stiftungsurkunde vom Regierungspräsidenten persönlich überreicht – auch als öffentli-
ches Zeichen der Wertschätzung von Bürgerstiftungen insgesamt. Der Vermögensaufbau
und die Werbung für das Prinzip Stiftung stehen zunächst im Mittelpunkt des Engagements von Vorstand und Kuratorium. Das Grundstockvermögen konnte innerhalb eines Dreivierteljahres bereits mehr als verdoppelt werden. Busch-Stiftung Seniorenhilfe Martinstraße 18 42655 Solingen Telefon (0212) 206 08 69 Fax (0212) 206 01 16 info@busch-stiftung.de www.busch-stiftung.de Jeder Mensch hat ein Recht, in Würde alt zu werden. Mit dieser Zielsetzung hat die BuschStiftung „Seniorenhilfe“ sich die Unterstützung und Entlastung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zur Hauptaufgabe gemacht. Neben zahlreichen Beratungsund Betreuungsangeboten werden Maßnahmen gefördert, die den Verbleib der Betroffenen in ihrer gewohnten Umgebung gewährleisten und sichern können. Christophorus Hospiz Stiftung München Effnerstraße 93 81925 München Telefon (089) 13 07 87 30 Fax (089) 13 07 87 33 westrich@chv.org www.chv.org
Die letzten Tage ihres Lebens wollen Menschen in der ihnen vertrauten Umgebung verbringen. Am liebsten also zu Hause. Wo immer es möglich und gewünscht ist, versuchen die Hospizmitarbeiter deshalb, eine ambulante Begleitung Sterbender einzurichten. So
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entstand die Christophorus Hospiz Stiftung München und der Stifterkreis Christophorus Hospiz München. Dr. Dieter Scheidemandel Stiftung Türkenstraße 28 80333 München Telefon (089) 68 08 86 30 Fax (089) 68 08 86 32 D.Scheidemandel@gmx.de www.Scheidemandel-Stiftung.de Die Dr. Dieter Scheidemandel Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Hochschulstudenten auf die Berufspraxis und insbesondere auf künftige Führungsaufgaben vorzubereiten und die Hochschulen auf diesem Gebiet zu unterstützen. Sie veranstaltet und unterstützt deshalb Seminare und sonstige Fortbildungsprogramme, die der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen dienen. Ferner ent-
wickelt sie Programme, wie die Hochschulen ihre eigenen Angebote auf dem Gebiet der Persönlichkeitsbildung verbessern können. Dr. Eugen Liedl-Stiftung Hindenburgstr. 9 86356 Neusäß Telefon (0821) 48 61 34 hans-traudl.frei@t-online.de Die Stiftung wurde 2003 von einem stark kulturorientierten Privatmann gegründet. Ziel der Stiftung ist die Erforschung der schwäbischen Geschichte und die Pflege der regionalen Kultur. Herausragende Werke und besondere Leistungen in Wort, Musik, Kunst oder
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Brauchtum werden alljährlich mit der Vergabe der Preise „Pro Suebia“ und mit Geldmitteln
für Gesundheit. Fortschritt. Soziales ins Leben gerufen. Die „junge“ Stiftung wird im Sinne des Lebenswerkes der Stifter agieren. Die Dr. Hans & Else Kröner-Stiftung für Gesundheit. Forschung. Soziales wird operativ und fördernd tätig werden und Projekte im Inund Ausland unterstützen. Zustiftungen und Spenden sind ausdrücklich erwünscht.
ausgezeichnet. Die Stiftung leistet einen wesentlichen Beitrag für Wissenschaft und Kultur auf regionaler Basis und stärkt mit ihrer Arbeit die schwäbische Identität. Dr. Hans & Else Kröner-Stiftung für Gesundheit. Fortschritt. Soziales c/o Dr. Gabriele Kröner, Vorstand Postfach 58 82328 Berg Telefon (08151) 555 12 62 Fax (08151) 555 12 66 info@ekfs.eu www.ekfs.eu Als Hommage an zwei große Persönlichkeiten, Dr. Hans und Else Kröner, die den Weltgesundheitskonzern Fresenius aufgebaut
und über 40 Jahre geleitet haben, wurde im Jahr 2008 die Dr. Hans & Else Kröner-Stiftung
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Erich und Else ZeiSS Stiftung Rehweg 26 89081 Ulm Telefon (0731) 38 81 98 Fax (0731) 38 82 74 elfriede.kretschmer@krefix.com Zweck der Stiftung ist die Förderung der Hilfe für Behinderte sowie die Förderung wissenschaftlicher und mildtätiger Zwecke durch die ideelle und finanzielle Förderung steuerbegünstigter Körperschaften, die zum Wohl behinderter Menschen tätig sind. Die Förderung soll beispielsweise dazu dienen, körperlich und/oder geistig behinderten Personen dabei zu helfen, angemessene Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten zu erhalten. Frank und Heidi Paetzold Stiftung Haiderfeldstraße 56 41063 Mönchengladbach Telefon (02161) 896393 Fax (02161) 896393 Die Frank und Heidi Paetzold Stiftung hat die Stiftungszwecke: Kranken-, Alten- und Jugendpflege, Kunst und Kultur, Landschaftsund Denkmalschutz.
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Dresdner StiftungsTreuhand GmbH Dresdner Bank AG Stiftungsmanagement Gallusanlage 7 60301 Frankfurt am Main Telefon (069) 26 35 72 89 Fax (069) 26 31 70 05 stiftungsmanagement@dresdner-bank.com
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Freifrau-von-Nauendorf-Stiftung c/o Prof. Dr. Thomas Weber, Vorstand Schuppstraße 37 65191 Wiesbaden Telefon (0611) 54 03 22 Fax (0611) 54 19 31 Dr.Th.Weber@gmx.de Die Freifrau-von-Nauendorf-Stiftung hat die Stiftungszwecke: Wissenschaft und Forschung, Förderung der Forschung, Diagnostik und Therapie auf dem Gebiet der Netzhauterkrankungen. Gemeinnützige Stiftung Kreissparkasse Syke Mühlendamm 4 28857 Syke Telefon (04242) 16 12 81 Fax (04242) 16 12 77 KSK-syke@t-online.de www.KSK-syke.de Die Stiftung verfolgt den Zweck, die Aufgaben der Jugend-, Behinderten- und Altenpflege sowie der Verbände der freien Wohlfahrtspflege zu fördern oder zu verwirklichen. Die Stiftung übt ihre Tätigkeit in den Städten und Gemeinden aus, die in dem von der Sparkasse betreuten Gebiet liegen und dem früheren Landkreis Grafschaft Hoya angehört haben. Grohe Stiftung GmbH c/o Universitätsprofessor Georg Neumann, Geschäftsführer Am Sturzfeld 6 57258 Freudenberg Die Grohe Stiftung GmbH hat die Förderung der Erziehung, Volks- und Berufsbildung einschließlich der Studienhilfe, insbesondere die Aus- und Weiterbildung junger Menschen zum Zweck. Grove – Moldovan Art Foundation Celler Straße 106b 38114 Braunschweig Telefon (05303) 1575 | Fax (05303) 33 51 www.rom-art-galerie.de Die Zwecke der Grove – Moldovan Art Foundation sind: » Künftig die Kunst- und Gemäldesammlung von Dr. Maria und Hans-Joachim Grove dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. » Das Verständnis für die Kunst und Kultur und das Leben in Rumänien zu fördern und damit der Völkerverständigung zu dienen. » Die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens im In- und Ausland. Günther + Rita Rudloff-Stiftung Schillerstraße 35 c 32427 Minden Telefon (0571) 837 97 88 Fax (0571) 837 97 11 info@rudloff-stiftung.de www.rudloff-stiftung.de
ser Stiftung Volksgesundheit. Kinder bedürfen besonderer Zuwendung, um Gesundheit im umfassenden Sinne zu entwickeln, ihnen hat deshalb alle Fürsorge zu gelten.
Nach dem Tod des Ehepaares Rudloff wurde in den Jahren 2005/2006 die Stiftung mit Sitz in Minden gegründet und anerkannt. Sie ist zurzeit fördernd tätig und unterstützt Maßnahmen für benachteiligte, hilfsbedürftige und kranke Kinder, für den Tierschutz und für die Förderung von Wissenschaft und Forschung. Haas-Kessler-Stiftung Enselskamp 8 51674 Wiehl Telefon (02261) 778 64 info@hampe-stb.de Die Haas-Kessler-Stiftung hat die Zwecke: Kinder- und Jugendhilfe, Waisenhilfe, Hilfe für Behinderte, sonstige Soziale Zwecke, Ausbildungsförderung, Sport, Hospize, Kindergärten. Heinz Otto-Stiftung Dahlienweg 4 95496 Glashütten Telefon (09279)15 16 Fax (09274) 970 10 37 vorstand@heinz-otto-stiftung.de www.heinz-otto-stiftung.de
HENRY MASKE PLACE FOR KIDS Stiftung DHPG Dr. Harzem & Partner KG Carmanstraße 48 53879 Euskirchen Telefon (02251) 70 09 80 Fax (02251) 70 09 89 Vorstand@henry-maske-stiftung.de Zweck der Stiftung ist die Förderung gemeinnütziger und mildtätiger Zwecke durch eigene Tätigkeit sowie durch die finanzielle Förderung anderer gemeinnütziger und/oder mildtätiger Organisationen. Ingenium – Stiftung für Menschen mit Demenzerkrankung Blücherstr. 39 85051 Ingolstadt Telefon (0841) 491 37 80 Fax (0841) 491 37 88 teschauer@ingenium-stiftung. de www.ingenium-stiftung.de Die Ingenium-Stiftung wurde gegründet, um durch wissenschaftliche Auswertungen und Begleitung die Versorgung von Demenzkranken auf der Grundlage neuester Erkenntnisse ständig weiter zu verbessern. Die operativ
Die Heinz-Otto-Stiftung wurde im Dezember 2007 als gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts gegründet. Der Stiftungszweck ist die Förderung von Erziehung, Aus- und Fortbildung, Kultur, traditionellem Brauchtum, Sport und Rettungswesen. Die Aktivitäten der Stiftung sind vorzugsweise auf das regionale Umfeld des Stiftungssitzes ausgerichtet.
tätige Ingenium-Stiftung verfolgt ihre Ziele durch Wissenstransfer in Form von Aus-, Fortund Weiterbildung von Angehörigen, Pflegepersonal und sonstigen assoziierten Berufsgruppen, durch Konzeptentwicklung, Zusammenarbeit mit Hochschulen und Instituten sowie eigene Forschungsprojekte. Sie unterhält das Zentrum für Menschen mit Demenzerkrankung in Ingolstadt.
Helge Haaser Stiftung Volksgesundheit Hauptstraße 42 82327 Tutzing Telefon (08158) 92 88 70 Fax (08158) 92 88 70 stiftung@haasers.de www.haasers.de Gesundheit bezieht sich nicht nur auf den Körper. Auch der Geist und das soziale und politische Zusammenleben jedes Einzelnen brauchen Gesundheit. Diese ganzheitliche Sicht ist Orientierung für die Helge Haa-
Karin Abt-Straubinger-Stiftung Sigmaringer Straße 57 A 70567 Stuttgart Telefon (0711) 633 43 23 Fax (0711) 633 43 29 info@karin-abt-straubinger-stiftung.de
Die Karin-Abt-Straubinger-Stiftung wurde im Jahre 2007 von der Verlegerin und Kunstmäzenin Karin Abt-Straubinger zur Förderung von Kunst und Kultur im Bereich bildender Kunst ins Leben gerufen. Die Ziele der
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Stiftung sind: die Förderung herausragender Künstlerinnen und Künstler, die Unterstützung ausgewählter Kunstprojekte und Publikationen, die Vermittlung zeitgenössischer Kunst. Die Stiftung nimmt ihre Förderarbeit im Herbst 2008 auf. Lernen ohne Grenzen-Stiftung Deutsche Bank AG Private Wealth Management Philanthropical Wealth Mainzer Landstraße 178–190 60327 Frankfurt am Main Zwecke der Lernen ohne Grenzen-Stiftung sind: Förderung der Bildung und Erziehung sowie die Beschaffung von Mitteln für die Verwirklichung dieser steuerbegünstigten Zwecke anderer gemeinnütziger Körperschaften. Main-Taunus-Stiftung Am Kreishaus 1–5 65719 Hofheim Telefon (06192) 201 15 44 Fax (06192) 201 17 23 main-taunus-stiftung@mtk.org www.main-taunus-stiftung.de Die Main-Taunus-Stiftung fördert die im Main-Taunus-Kreis lebenden hilfsbedürftigen Menschen. Missionszentrale der Franziskaner e. V. Albertus-Magnus-Straße 39 53177 Bonn Telefon (0228) 95 35 40 Fax (0228) 953 54 40 stiftung@mzt.org www.mzt.org McDonald’s Kinderhilfe Stiftung Max-Lebsche-Platz 15 81377 München Telefon (089) 740 06 60 Fax (089) 740 06 60 info@mcdonalds-kinderhilfe.org www.mcdonalds-kinderhilfe.org
suchte medizinische Forschungsprojekte und finanziert die Anschaffung medizinischer Geräte in großen Kliniken. NORDMETALL-Stiftung Haus der Wirtschaft Kapstadtring 10 22297 Hamburg Telefon (040) 63 78 59 40 Fax (040) 63 78 59 46 www.nordmetall-stiftung.de Anfang 2004 wurde die NORDMETALL-Stiftung vom Arbeitgeberverband NORDMETALL e. V. mit seinen knapp 300 Mitgliedsunternehmen gegründet. Ausgestattet mit einem
Stiftungskapital in Höhe von 80 Millionen Euro fördert die Stiftung Bildung, Forschung, Wissenschaft, Kultur und Soziales in Norddeutschland. Ein Bezug zur Region sowie zum unternehmerischen Hintergrund der Mitgliedsbetriebe ist bei der Konzeption neuer Vorhaben wichtig. In den Bereichen Bildung sowie Wissenschaft und Forschung fördert die Stiftung insbesondere Projekte auf den Gebieten Naturwissenschaft und Technik. Paul und Mia Herzog Stiftung c/o Sylvia P. Vits Emmastraße 20 40227 Düsseldorf Telefon (0211) 788 85 39 Fax (0211) 87 58 69 30 p-m-herzog-stiftung@arcor.de Zweck der Stiftung ist die Beschaffung von Mitteln für die folgenden Einrichtungen: Raphaelsheim, St. Josefshaus, Caritas Altenzentrum, Jugendberufshilfe Düsseldorf e. V.
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ten. Die Zielsetzung der Stiftung ist: Kinder und Jugendliche sollen von klein auf zu ganzen Persönlichkeiten reifen. Neben den kognitiven Fähigkeiten werden auch ihre Talente in Kunst, Musik, Sport und Spiel entdeckt und entwickelt. Der Erwerb sozialer Kompetenz ist ein wichtiger Baustein in der Persönlichkeitsförderung. Mit dieser Zielsetzung unterstützt die Stiftung auf Antrag entsprechende Projekte. Peter Gläsel Stiftung Allee 15 32756 Detmold Telefon (05231) 30 82 60 Fax (05231) 308 26 10 info@pg-stiftung.net www.pg-stiftung.net Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Erziehung, Berufsbildung, Fort- und Weiterbildung, Jugendund Altenhilfe, Kunst und Kultur, Sport und mildtätigen Zwecken. Ziel der Stiftung ist weiterhin die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie die Förderung der Berufsausbildung auf den Gebieten der Wirtschaftswissenschaften, der Elektrotechnik, Elektronik, der Produktions-, Fertigungs- und Verfahrenstechnik sowie des Maschinenbaus. Plan Stiftungszentrum Bramfelder Straße 70 22305 Hamburg Telefon (040) 61 14 02 57 Fax (040) 61 14 02 58 kathrin.hartkopf@plan-stiftungszentrum.de www.plan-stiftungszentrum.de Das Plan Stiftungszentrum mit seiner Dachstiftung „Kinderhilfe mit Plan“ besteht bereits seit Dezember 2004. Das Stiftungszentrum ist Teil der internationalen Kinderhilfsorganisation Plan International, die zu den ältesten Kinderhilfswerken der Welt gehört.
Persönlichkeits-Stiftung Flachsröststraße 28 c 90475 Nürnberg
Die McDonald’s Kinderhilfe Stiftung setzt sich seit 1987 für schwer kranke Kinder und deren Familien ein. Im Vordergrund stehen der Bau und Betrieb von Ronald McDonald Häusern, die in unmittelbarer Nähe zu großen Kinderkliniken liegen. Zudem unterstützt die McDonald’s Kinderhilfe Stiftung ausge-
Plan setzt sich vor allem für Kinder in Afrika, Asien und Lateinamerika ein mit dem Ziel, die Lebensumstände von Kindern und ihren Familien durch nachhaltige und kindorientierte Selbsthilfeprojekte dauerhaft zu verbessern. Die Erziehung von Kindern und Jugendlichen ist in hohem Maße auf die berufliche Vorbereitung ausgerichtet. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von kognitiven Fähigkei-
PRODINGER-STIFTUNG Postfach 1227 79191 Gundelfingen www.prodinger-stiftung.de Das Ziel der 2008 errichteten PRODINGER-
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STIFTUNG ist es, junge Menschen frühzeitig davon zu überzeugen, sich bereits während der Berufsausbildung freiwillig weiterzubilden, um auf die immer anspruchsvolleren
Anforderungen im späteren Berufsleben besser vorbereitet zu sein. Finanziell gefördert werden motivierte Personengruppen, ganz egal welcher Beruf erlernt wird, zum Beispiel mit berufsbegleitenden Kursen und Seminaren. Die Stiftung hat ihren Sitz in Gundelfingen bei Freiburg im Breisgau. Rolf Bork-Stiftung c/o Karl-Heinz Ulle Vorstandsvorsitzender Knappenweg 20 57290 Neunkirchen Telefon (02735) 51 91 dezernat-khu@t-online.de Die Zwecke der Rolf Bork-Stiftung sind: Förderung der Jugendhilfe, Erziehung, Bildung, Wissenschaft und Forschung, des Wohlfahrtswesens und des öffentlichen Gesundheitswesens. Der Stiftungszweck wird insbesondere verwirklicht durch die finanzielle Unterstützung von Kinderheimen, Hochschulen und Einrichtungen des Deutschen Roten Kreuzes. Sparkassen-Stiftung Feldsteinkirche Ratekau Am Rosengarten 3 23701 Eutin Telefon (04521) 857 70 01 Fax (04521) 857 70 99 Die Sparkassen-Stiftung Feldsteinkirche Ratekau ist eine Stiftung, die dauerhaft dazu beitragen soll, ein für die Region Ratekau bedeutsames historisches Gebäude, die Feldsteinkirche Ratekau, für die in dieser Region lebenden Menschen sowie ihre in- und ausländischen Gäste vor allem auch als Kulturgut und Veranstaltungsraum für Konzerte zu erhalten. Sparkassen-Stiftung Herrenhaus Stockelsdorf Am Rosengarten 3 23701 Eutin Telefon (04521) 857 70 01 Fax (04521) 857 70 99 Die Sparkassen-Stiftung Herrenhaus Stockelsdorf ist eine Stiftung, die dauerhaft dazu beitragen kann, ein für die Gemeinde Stockelsdorf bedeutsames historisches Gebäude, das Herrenhaus Stockelsdorf, für die in
dieser Region lebenden Menschen vor allem auch als Kulturgut und Veranstaltungsraum für Konzerte zu erhalten. Ihre Hauptaufgabe wird es sein, insbesondere die bestehende Stiftung Herrenhaus Stockelsdorf zu unterstützen. Sparkassen-Stiftung Matthias-Claudius-Kirche Reinfeld Hagenstraße 19 23843 Bad Oldesloe Telefon (04531) 50 87 70 01 Fax (04531) 50 87 70 99 Die Sparkassen-Stiftung Matthias-ClaudiusKirche ist eine Stiftung, die dauerhaft dazu beitragen soll, ein für die Region Reinfeld bedeutsames historisches Gebäude, die Matthias-Claudius-Kirche, für die in dieser Region lebenden Menschen sowie ihre in- und ausländischen Gäste vor allem auch als Kulturgut und Veranstaltungsraum für Konzerte zu erhalten. Sparkassen-Stiftung Schloss Ahrensburg Hagenstraße 19 23843 Bad Oldesloe Telefon (04531) 50 87 70 01 Fax (04531) 50 87 70 99 Die Sparkassen-Stiftung Schloss Ahrensburg ist eine Stiftung, die dauerhaft dazu beitragen soll, für die Region Ahrensburg bedeutsame historische Gebäude, wie das Schloss Ahrensburg und den Marstall Ahrensburg, für die in dieser Region lebenden Menschen sowie ihre in- und ausländischen Gäste als Kulturgut, Museum und Veranstaltungszentrum zu erhalten. Stiftung „Tieren ihr Leben“ Mühlenstraße 23 15345 Altlandsberg/OT Wesendahl Telefon (03341) 30 92 67 Fax (03341) 30 92 77 info@tieren-ihr-leben.de www.tieren-ihr-leben.de Zweck der Stiftung ist die Förderung des Tierschutzes und die Unterstützung von benachteiligten Jugendlichen. Stiftung Bürgermut Propststraße 1 10178 Berlin Telefon (030) 30 88 16 66 Fax (030) 30 88 16 70 info@buergermut.de www.buergermut.de Zweck der Stiftung ist die Förderung der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Kriminalprävention; der Bildung und Erziehung, vor allem der lebenslangen beruflichen Bildung und Weiterbildung sowie der Gleichberechtigung von Mann und Frau; der Wissenschaft und Forschung in Zusammenhang mit den übrigen Förderzwecken und kultureller Betätigung.
Stiftung Children for a better World Nikolaistrasse 7 80802 München Telefon (089) 36 03 74 91 Fax (089) 36 03 74 88 devries@children.de www.children.de Florian und Gabriele Langenscheidt nahmen das im September 2007 vom Bundesrat verabschiedete „Gesetz zur weiteren Stärkung
des bürgerschaftlichen Engagements“ zum Anlass, unter dem Namen des seit 1994 bestehenden Vereins eine Stiftung zu gründen. Die Stiftung fördert die Projekte des Vereins im In- und Ausland, welche die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in Not verbessern und ihnen ermöglichen, selbst Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Stiftung Historischer Hängegarten Schloß Neufra/Donau Schloßberg 12 88499 Riedlingen haengegarten@t-online.de www.haengegarten.de Die für die Gartendenkmalpflege beispielhafte Gartenanlage wurde von Graf Georg von Helfenstein 1569 bis 1573 für seine zweite Gemahlin Appolonia von Zimmern auf gewaltigen Substruktionen vor dem Schloss und Kir-
che angelegt. In einer Bauzeit von 1986 bis 1988 wurde der Garten im Auftrag des Denkmalamts von Waltraud Johannsen und ihrer Familie rekonstruiert und ist seither der Öffentlichkeit zugänglich. Der Unterhalt des Gartens wird durch eine kleine Gastronomie und ein kleines Schlosshotel sowie ehrenamtliche Arbeit eingebracht. Stiftungszweck ist der Erhalt eines Denkmals der besondern Art.
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Stiftung Lebensweg Wartburgstraße 19 08525 Plauen Telefon (03741) 28 01 94 Fax (03741) 25 85 20 post@stiftung-lebensweg.de www.stiftung-lebensweg.de Die Stiftung verfolgt die Zwecke Bildung und Erziehung, Sport-, Kunst-, und Kulturförderung; Kinder- und Jugendförderung- sowie Altenhilfe; Förderung mildtätiger Zwecke. Stiftung Leuchtfeuer – gemeinnützige Stiftung zur Förderung von Bildung, Ausbildung, Erziehung und Rehabilitation Riehler Straße 6 50668 Köln Telefon (0221) 923 39 93 Fax (0221) 923 32 79 info@stiftung-leuchtfeuer.de www.stiftung-leuchtfeuer.de Zweck der Stiftung sind die Förderung von Bildung und Erziehung junger Menschen und Erwachsener insbesondere durch die Förderung ergänzender pädagogischer Maßnahmen im Bereich der Jugendhilfe. Stiftung Studieren und Wohnen Aachener Straße 608 50933 Köln Telefon (0221) 49 32 74 Fax (0221) 660 64 57 dik-koeln@netcologne.de www.dik-koeln.de Zweck der Stiftung ist die Förderung der umfassenden Bildung junger Menschen durch die Vergabe von Stipendien, die Errichtung, Verbesserung, der Unterhalt und Betrieb von Studentenheimen, hauswirtschaftlichen Ausbildungszentren und sonstigen Bildungseinrichtungen im studentischen, schulischen und beruflichen Umfeld. Stiftung STUDIUM – Stiftung für OstWest-Integration c/o Jens Knolle Fehrfeld 19 28203 Bremen Telefon (0421) 780 96 jensknolle@gmx.de www.stiftung-ost-west-integration.de Zweck der Stiftung ist die ausschließliche und unmittelbare Förderung der Erziehung und Bildung. Der Stiftungszweck wird insbesondere verwirklicht durch die Vergabe von Stipendien an junge Menschen, die die Hochschulreife erlangt haben.
Stiftung Zukunft und Umwelt Potential 5 AG Aufbaustraße 1 37345 Bischofferode Telefon (0791) 85 65 40 Fax (0791) 856 54 10 post@zukunft-und-umwelt.de www.zukunft-und-umwelt.de Zweck der Stiftung ist die Förderung der Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet des Natur- und Umweltschutzes. Der Stiftungszweck wird insbesondere verwirklicht durch: Gewährung von Stipendien, Vergabe von Forschungsaufträgen, Unterstützung, Organisation und/oder Durchführung von wissenschaftlichen Veranstaltungen und Forschungsvorhaben.
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dung und Ausbildung. Damit sollen die Zukunftschancen der jungen Menschen deutlich verbessert werden. Stiftungszentrum der Barmherzigen Brüder Sollner Straße 43 81479 München Telefon (089) 744 20 02 92 Fax (089) 744 20 03 00 barmherzige@stiftungszentrum.de www.stiftungszentrum.de/barmherzige Das Stiftungszentrum der Barmherzigen Brüder wurde im Sommer 2005 in München von der Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Brüder gegründet. Seit über 500 Jahren helfen die Barmherzigen Brüder bedürftigen Men-
Stiftung zur Förderung des Lehrinstituts Derksen Berner Straße 4 81476 München Telefon (089) 745 55 90 Fax (089) 74 55 59 20
Ziel der gemeinnützigen Stiftung ist die Förderung von Bildung und Erziehung. Der Stiftungszweck wird insbesondere verwirklicht durch die Beschaffung von Mitteln für das Kleine Private Lehrinstitut Derksen, die Förderung besonderer pädagogischer Leistungen und Ideen sowie durch Maßnahmen zur Förderung der pädagogischen Konzepte dieser Schule und der Öffentlichkeitsarbeit. Stiftung zur Unterstützung finanziell bedürftiger Kinder des Internats der Maristenbrüder fms in Mindelheim Champagnatplatz 4 87719 Mindelheim Telefon (0179) 924 28 25 Fax (08261) 760 79 77 info@maristenstfitung.de www.maristenstiftung.de Die gemeinnützige Maristenstiftung Mindelheim kümmert sich seit ihrer Gründung im Jahr 2001 um Kinder und Jugendliche, die
durch Scheidung, Krankheit, Insolvenz oder sonstige Probleme nicht in ihrer Familie verbleiben können. Durch die Unterbringung in Internat und Schule der Maristenbrüder in Mindelheim erfahren die Jugendlichen Bil-
schen auf der ganzen Welt. Nach dem Vorbild ihres Ordensgründers, des heiligen Johannes von Gott, fördern sie Menschen mit Behinderung, pflegen kranke und alte Menschen, helfen Sterbenden, ihren Lebensweg in Würde zu vollenden und bemühen sich, die Lebenssituation von Kindern zu verbessern. Stiftungszentrum Katholische Jugendarbeit in Bayern Landwehrstr. 68 80336 München Telefon (089) 53 29 31 53 Fax (089) 53 29 31 11 info@stiftungszentrum-kja.de www.stiftungszentrum-kja.de Die Ziele des Stiftungszentrums Katholische Jugendarbeit in Bayern sind die Persönlichkeitsbildung der jungen Menschen, Solidarität mit den Mitmenschen sowie Partizipati-
on in der Gesellschaft. So ermöglicht kirchliche Jugendarbeit Kindern und Jugendlichen, das Leben selbst in die Hand zu nehmen, zu gestalten und sich so als verantwortungsbewusste Menschen in Kirche und Gesellschaft aktiv einzubringen.
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Freunde des Stiftungswesens juristische Personen
Freunde des Stiftungswesens natürliche Personen
Akane 21 e. V. Siedlungsstraße 3a 08209 Auerbach Telefon (03744) 20 18 19 Fax (03744) 20 18 19 www.akane.com friedrich@akane.com
Ursula-Marie Behr-Lorenz Caritasverband Frankfurt e. V. Alte Mainzer Gasse 10 60311 Frankfurt Telefon (069) 298 21 90 Fax (069) 298 22 70 ursula.behr-lorenz@caritas-frankfurt.de
Deutscher Hospiz- und Palliativ Verband e. V. Aachener Straße 5 10713 Berlin Telefon (030) 83 22 38 93 Fax (030) 83 22 39 50 www.hospiz.net dhpv@hospiz.net
Wolfgang Bussmann Kirchhalde 17 CH-8592 Uttwil Schweiz Telefon (00352) 460 01 18 35 Fax (00352) 46 32 70 wolfgang.bussmann@bluewin.ch
FPS Schmidt und Kollegen GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Stephensonstraße 24/26 14482 Potsdam Telefon (0331) 97 99 17 10 Fax (0331) 97 99 17 29 www.fps-schmidt.de info@fps.schmidt.de Gesellschaft für Politik und Wirtschaft e. V. Rissener Landstraße 193 22559 Hamburg Telefon (040) 819 07 10 Fax (040) 89 07 59 www.hausrissen.org wachs@haurissen.org Stiftungsforum in der Diözese Rottenburg-Stuttgart Hohenzollernstraße 11 70178 Stuttgart Telefon (0711) 674 47 15 20 Fax (0711) 674 47 15 55 www.stiftungsforum.info cmichel@bo.drs.de Wilhelm von Finck AG Keferloh 1a 85630 Grasbrunn Telefon (089) 456 91 60 Fax (089) 456 91 69 www.wvf.de info@wvf.de
Marcel Chartron Alt-Karow 28 13125 Berlin Telefon (030) 34 76 61 24 Fax (03221) 18 20 74 info@stiftung-karow.de Rolf Disch Ziegelweg 28 79100 Freiburg Fax (0761) 459 44 44 rolfdisch@solarsiedlung.de Gerold Fendel Waldschmidtstraße 12a 35576 Wetzlar Telefon (0170) 380 05 19 gerold.fendel@yahoo.de Jutta Gärtner-Schiebold Woldsenweg 16 20249 Hamburg jutta-schiebold@gmx.de Kornelia Gellenbeck taz Genossenschaft taz Panter Stiftung Rudi-Dutschke-Straße 23 10969 Berlin Telefon (030) 25 90 22 13 Fax (030) 25 90 25 16 stiftung@taz.de Dr. Friedrich Keller-Bauer Paulusstraße 23 70197 Stuttgart Telefon (0711) 248 74 17 Fax (0711) 248 74 18 fkb99@web.de
Christine Kemmsies Winkeler Straße 3 65197 Wiesbaden ck@kemmsies.de Kirsten Kirchhof Hove 89 51503 Rösrath kikikirchhof@web.de Dieter Krach Im Rottfeld 26 51061 Köln d.Krach@t-online.de Kai Kulschewski Lise-Meitner-Straße 1–7 24223 Schwentinental Fax (04307) 82 48 89 kai.kulschewski@web.de Sabrina Sadowska Kleine Ulrichstraße 25 06108 Halle/Saale Fax (0345) 202 90 20 balett@theater-vorpommern.de Dr. Hans-Jürgen Schroth Ph.D. Ganghoferstraße 33 80339 München Fax (089) 350 65 21 31 Hans-Juergen.Schroth@bblaw.com Jasmin Weinert Theatinerstraße 31 80333 München Fax (089) 24 20 82 40 j-weinert@weinert-WP.co
StiftungsWelt 03-2008 » » » Interna
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In eigener Sache Die StiftungsWelt Das Magazin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, die StiftungsWelt, ist das einzige deutschsprachige Magazin im Dritten Sektor, das sich ausschließlich dem Stiftungswesen widmet. Mit vier Ausgaben im Jahr in einer Auflage von etwa 5.000 Exemplaren bietet es auf rund 60 Seiten Informationen rund um das Stiftungswesen – mit Interviews, Porträts, Kommentaren, Kurzmeldungen und Praxistipps, mit Hinweisen auf Veranstaltungen, Publikationen und Aktuellem zum Gemeinnützigkeits- und Stiftungsrecht. Ein Schwerpunktkapitel in jeder Ausgabe widmet sich wechselnden Themen aus der Stiftungsarbeit oder dem Stiftungsmanagement, das Fachleute aus Stiftungen, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft beleuchten. Das Magazin richtet sich an die Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, an Entscheider und Führungskräfte in Stiftungen, Stifter und Stiftungsberater sowie Multiplikatoren aus Politik und Gesellschaft.
Abonnenment Die StiftungsWelt ist seit ihrem über 10-jährigen Bestehen den Mitgliedern des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen vorbehalten und ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Aufgrund der großen Nachfrage von Nichtmitgliedern gibt es seit Juni 2008 ein Abonnement. Bei Interesse senden wir Ihnen gerne ein Probeheft sowie weitere Informationen. Rufen Sie einfach in der Redaktion an, oder schreiben Sie an: Janine Maurer, Telefon (030) 89 79 47 -73, Janine.Maurer@ Stiftungen.org
Impressum StiftungsWelt. Das Magazin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen
Anzeigen in der StiftungsWelt
Vorschau StiftungsWelt 04-2008: Musikwelten
Die Auflage des Magazins liegt in der Regel bei 5.000 Exemplaren. Jedes Heft wird von durchschnittlich drei Personen gelesen. Dies war das Ergebnis einer Leserumfrage im Jahr 2006. Wollen auch Sie mit einer Anzeige diese Zielgruppe der Stiftungsinteressierten erreichen? Möchten Sie dem Versand des Magazins eine Beilage zufügen? Wir bieten Ihnen farbige Anzeigen in vielen Formaten und Preisen und gewähren attraktive Rabatte auf Anzeigenserien. Wenden Sie sich gerne bei allen Fragen zum Thema Anzeigen an: Benita von Behr, Telefon (030) 89 79 47 -76, Benita.v.Behr@Stiftungen.org Die Mediadaten zum Download: www.Stiftungen.org Anzeigenschluss der nächsten Ausgabe: 30.10.2008 (Auftragsschluss)
Ein sehr großer Teil stifterischen Engagements ist der Kultur gewidmet. Große und kleine Stiftungen, Stiftungen der öffentlichen Hand und Bürgerstiftungen sind in diesem Bereich aktiv. Es gibt unendlich viele Formen, der Kunst auf die Beine zu helfen: sei es durch Förderung einzelner Künstler oder Einzelprojekte, sei es durch kontinuierliche Unterstützung einer Organisation oder, indem die Institution selbst als Stiftung agiert. So bekamen wir auch das obige Bild von der Stiftung Überseemuseum Bremen, die seit September die Ausstellung „Orchesterwelten – Weltorchester“ zeigt. Und wir werden Ihnen ein großes Spektrum dessen zeigen, was Stiftungen in der Musik bewegen können. Die Ausgabe wird Mitte Dezember vorliegen.
Herausgeber: Bundesverband Deutscher Stiftungen e. V. Haus Deutscher Stiftungen Mauerstraße 93 | 10117 Berlin Telefon (030) 89 79 47 -0 | Fax -11 Post@Stiftungen.org · www.Stiftungen.org www.Stiftungsverlag.de V.i.S.d.P.: Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär Chefredaktion: Janine Maurer Janine.Maurer@Stiftungen.org Redaktionsvolontariat: Anna Lissel Autoren des Bundesverbandes Deutscher Redaktionspraktikum: Susanna Prautzsch Stiftungen: LIS: Anna Lissel, LES: Nina Leseberg, FA: Dr. Hermann Falk Bildredaktion: Janine Maurer Fotonachweis: Titelbild sowie alle Illustrationen auf den Seiten 10 bis 29 stammen von Schülern des Ludwig-Georg-Gymnasiums in Darmstadt. Ausführliche Informationen auf Seite 29. S. 8: Hamburger Abendblatt/Michael Zapf S. 61 (DIZK): Göran Gnaudschin Verlag: Bundesverband Deutscher Stiftungen Erscheinungsweise: 4 x jährlich Auflage dieser Ausgabe: 5.000 Ex. Gestaltung, Satz: www.pacificografik.de Etienne Girardet, V. Eizenhöfer, J. Tenhaeff Verbandsdesign-Manual: Werk 3 Druck: Oktoberdruck | 10245 Berlin Gedruckt auf Munken Pure (FSC Mixed Sources Zertifikat). Sowohl der PapierLieferant „arctic paper“ als auch Oktoberdruck bemühen sich darum, die hohen Umweltbelastungen des Druckvorgangs weitestmöglich zu reduzieren und haben das anspruchsvolle EMAS-Zertifikat erhalten. Bezugsbedingungen: Den Mitgliedern des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen wird die „StiftungsWelt“ im Rahmen der Mitgliedschaft ohne besondere Bezugsgebühr zugestellt. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Verfasser, nicht unbedingt die des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen wieder. Der auszugsweise oder vollständige Nachdruck der in der „StiftungsWelt“ veröffentlichten Beiträge ist mit Quellenangaben und Übersendung von zwei Belegexemplaren gestattet. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 15. Oktober 2008 ISSN 1437-935X
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Kulinarisches Alles was auf der Zunge zergeht: Stiftungen widmen sich auf sehr unterschiedliche Weise den kulinarischen Freuden. An diesem Ort stellen wir Ihnen laufend Ausschnitte aus der Vielzahl kulinarischer Projekte vor. Lassen Sie sich überraschen.
Soziales Engagement in seiner schmackhaftesten Form
EUROPÄISCHE
» » » Schon die Vorfreude auf ein gutes Glas Wein regt alle Sinne positiv an. Es ist ein haptischer Genuss, die Flasche in der Hand zu haben, sie zu öffnen. Der Klang des Korkenziehens, das des Einschenkens, dazu braucht es keine Musik. Das Auge genießt mit: beim Lesen des Etiketts, beim Betrachten der Flüssigkeit im Glas, die Klarheit und die Farbe des Weines. Und dann erst das Riechen: gelbe Rosen, Nelken, Grapefruit, Akazienblüten, frisch gebackenes Brot, grüner Apfel, Minze, Vanille und vieles mehr. Perfektioniert wird das Ganze nur noch durch das Trinken. Das angenehme Mundgefühl, das Prickeln der Säure, die Salzigkeit der Mineralien, die Nachhaltigkeit des Alkohols, die KompleSTIFTUNGS WEINGÜTER xität des Gesamteindrucks: ein Genuss für alle Sinne. Studien zum Thema „Wein und Gesundheit“ belegen bei mäßigem aber regelmäßigem Genuss von Wein sogar seine gesundheitsfördernde Wirkung. Der Ernährungsexperte Nicolai Worm zitiert dazu Prof. Curtis Ellison von der University of Boston (USA): „Ein Tag ohne ein Glas Wein ist ein Risiko für unsere Gesundheit“.
Mit Stiftungsweinen verwöhnen tern die Vereinigung Europäischer Sie Ihren Körper, Ihren Geist, Ihren Stiftungsweingüter zu gründen, die Gaumen, Ihre Seele und tun „Wer die Gerüche beherrscht, der dabei nicht nur beherrscht die Herzen der Menschen“. etwas für IhPatrick Süßkind, Das Parfüm re Gesundheit, sondern auch ein gutes Werk für die Begünstigmit gemeinsamen Auftritten in die ten der Stiftungen. Öffentlichkeit gehen wird. « « « Sonja Höferlin | Weingutsleitung Vor diesem Hintergrund haben Bürgerspital Würzburg sich Ende Mai in Würzburg verLothar A. Böhler | Stiftungsdirektor der schiedene Stiftungsweingüter, unStiftungsverwaltung Freiburg ter anderem aus Deutschland und der Schweiz zu einer Initiative zusammengeschlossen, um gemeinsam mit ausländischen Weingü-
»»
Vereinigung europäischer Stiftungsweingüter Bislang gehören der Initiative unter dem Vorsitz von Lothar A. Böhler, Stiftungsdirektor der kommunalen Stiftungen in Freiburg, folgende deutsche Stiftungsweingüter an: das Juliusspital Würzburg, das Bürgerspital Würzburg, die Vereinigten Hospitien in Trier, Weingut Schloss Ortenberg und das Stiftungsweingut Freiburg der Heiliggeistspitalstiftung. Neben Weingütern können auch Privatpersonen Mitglied der Initiative werden. Bis die eigene Homepage zur Verfügung steht, wenden Sie sich bitte für weitere Informationen an: www. europaeische-stiftungsweingueter.org
StiftungsWelt 03-2008 » » » Dokumentation
übersicht
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dokumentation
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Lösungsvorschläge für Stiftungen der öffentlichen Hand
Empfehlungen für die Errichtung und Verwaltung von Stiftungen der öffentlichen Hand Der Arbeitskreis „Stiftungen der öffentlichen Hand“, der vor gut zwei Jahren von Susanne Boomkamp-Dahmen, Geschäftsführerin des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung, gegründet wurde, hat im April 2008 Empfehlungen zur Gestaltung von Stiftungen der öffentlichen Hand erarbeitet, die wir auf der folgenden Seite abdrucken. Hintergrund sind Probleme, die insbesondere im Finanzbereich dieser Stiftungen auftreten. Auf diese soll mit dem Papier aufmerksam gemacht und auf Lösungsvorschläge hingewiesen werden.
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StiftungsWelt 03-2008
Empfehlungen für die Errichtung und Verwaltung von Stiftungen der öffentlichen Hand Schon seit langem hat der Staat das Stiftungswesen für sich entdeckt. Auch für die Zukunft ist davon auszugehen, dass unabhängig von einer kontrovers geführten Diskussion um die verfassungsrechtliche Zulässigkeit von Stiftungen der öffentlichen Hand weiterhin solche Stiftungen errichtet werden. Alle diese Stiftungen sind in unterschiedlichen Bereichen, z. B. Kultur, Denkmalpflege, Wissenschaft, Bildung, Soziales, sowohl als Träger öffentlicher Einrichtungen als auch fördernd tätig. Die öffentliche Hand errichtet Stiftungen, um Gemeinwohlaufgaben in der Regel dauerhaft und unabhängig von der unmittelbaren Staatsverwaltung und ihren Haushalten zu erledigen und um zusätzliche Optionen, wie z. B. private Zustiftungen, zu eröffnen. Die Aufgaben werden als Stiftungszwecke im Rahmen der Errichtung festgelegt. Die Erreichung sowohl des individuellen Stiftungszwecks wie auch des Ziels, das sich mit der Wahl der Stiftung als Instrument verbindet, kann nur verwirklicht werden, wenn sich dies auch in der Gestaltung der inneren Ordnung und finanziellen Ausstattung der Stiftung widerspiegelt. Die „Grundsätze guter Stiftungspraxis“, die die Gemeinschaft der Stiftungen im Bundesverband Deutscher Stiftungen einvernehmlich verabschiedet haben, gelten entsprechend für staatlich errichtete Stiftungen. Um die effektive Zielerreichung durch „gute Stiftungspraxis“ auch bei Stiftungen der öffentlichen Hand zu unterstützen, hat der Arbeitskreis „Stiftungen der öffentlichen Hand“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen am 23.04.2008 im Kloster Wennigsen folgende Empfehlungen verabschiedet: 1. 2. 3.
4.
5.
6. 7.
8. 9. 10.
Der Stiftungszweck soll die Aufgaben der Stiftung klar definieren. Er ist die wesentliche Zielvorgabe für alle Entscheidungen und Tätigkeiten der Stiftungsorgane. Die Stiftung der öffentlichen Hand soll parteipolitisch unabhängig sein. Stiftungen der öffentlichen Hand sollten Geschäftsführung und Aufsichtsgremien klar trennen. Es sollte keine Doppelmitgliedschaft geben. Eine klare Abgrenzung der Befugnisse der Organe ist bereits in der Satzung vorzusehen. Die Berufungen in das Aufsichtsgremium sollten einem klaren Anforderungsprofil entsprechen, das die notwendige Sachkunde, Erfahrung, Unabhängigkeit und das notwendige Zeitbudget für die Tätigkeit sicherstellt. Die Berufungen sollen auch für den Fall der Stellvertretung ad personam erfolgen. Zur Vermeidung von Interessenkonflikten sollten Personen, die die Rechtsaufsicht führen oder über die Bewilligung von Haushaltsmitteln für die Stiftung entscheiden, nicht zugleich Mitglied im Aufsichtsgremium sein. Die Kernaufgaben des Aufsichtsgremiums sind Berufung und Beaufsichtigung der Geschäftsführung, Verabschiedung des Wirtschaftsplans, Richtlinien für die Geschäftsführung, Entscheidungen mit größerer finanzieller Tragweite sowie Beschlüsse zur strategischen Ausrichtung der Stiftung. Diese Aufgaben sollten in der Satzung abschließend definiert werden. Der Geschäftsführung ist die eigenverantwortliche Führung der Geschäfte zu übertragen. Die Bestellung sollte auf Zeit erfolgen, wobei die Vergütung der Befristung Rechnung tragen soll. Zur Sicherung der Nachhaltigkeit und der ausreichenden Unabhängigkeit der Stiftungstätigkeit von aktuellen Entwicklungen der öffentlichen Haushalte sollte die Stiftung mit einem Vermögen ausgestattet werden, dessen Erträge eine dauerhafte Zweckerfüllung ermöglichen. Wenn dies bei Errichtung nicht sogleich möglich ist, sollte der Stiftung eine langfristige Finanzzusage gegeben sowie die Möglichkeit zum Aufbau eines eigenen Kapitalstocks (z. B. durch Zustiftungen) eröffnet werden. Eine besonders wichtige Aufgabe ist die Erhaltung des Stiftungsvermögens. Dafür sollte ein Beratungsgremium mit besonderer Sachkunde eingerichtet werden. Die Entlastung der Geschäftsführung erfolgt jährlich durch das Aufsichtsgremium. Es soll ein jährlicher Rechenschaftsbericht erstellt werden, der von einer staatlichen Prüfbehörde oder einem Wirtschaftsprüfer kontrolliert und anschließend veröffentlicht wird.
| Bundesverband Deutscher Stiftungen | Telefon (030) 89 79 47-0 | Post@Stiftungen.org | www.Stiftungen.org |
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*DWS Investments ist nach verwaltetem Fondsvermögen die größte deutsche Fondsgesellschaft. Quelle: BVI, Stand: Ende Juni 2008. 1 Wertentwicklung nach BVI-Methode, d. h. ohne Berücksichtigung des Ausgabeaufschlags. Wertentwicklungen der Vergangenheit ermöglichen keine Prognose für die Zukunft. Wertentwicklung über 1 Jahr: – 7,4 % (Stand: 30. 06. 2008) bzw. über 3 Jahre: 3,3 % (Stand: 30. 06. 2008). Den Verkaufsprospekt mit Risikohinweisen und weitere Informationen erhalten Sie in elektronischer oder gedruckter Form kostenlos von der DWS Investment GmbH, 60612 Frankfurt a. M. Gesamtkostenquote (31.12. 2007): 1,07 % p. a. 2 0,09 EUR/Min. aus dem deutschen Festnetz; ggf. abweichender Mobilfunktarif.