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Das Profil Firmenname: sirius ceramics Carsten Fischer Gründungsdatum: Februar 2007 als Fachlabor für vollkeramische Restaurationen und Implantologie, Frankfurt/Main Inhaber: Carsten Fischer Leitung Zahntechnik: ZTM Lilli Schermer Mitarbeiter: 6 gesamt, davon 1 Meisterin, 3 Gesellen, 1 Azubi Auszubildende: 1 Mitgliedschaften: DGOI Zertifikate: Diverse Schwerpunkte: Ästhetische Versorgungen aus Vollkeramik, Implantatprothetik, individuelle Abutments, teleskopierender Zahnersatz auf vollkeramischen Doppelkronen, Rehabilitationen bei CMD, CAD/ CAM Technologien Adresse: Lyoner Straße 44-48, 60528 Frankfurt/Main, Tel.: (069) 6636-6910, E-Mail: info@sirius-ceramics.com, Internet: www.sirius-ceramics.com
Das Porträt Nomen est omen: Fragt man Carsten Fischer, was es mit seinem Firmennamen sirius ceramics auf sich hat, antwortet er etwas wortkarg-kryptisch: „Sternbeziehungen ohne entsprechende Konstellationen ergeben kein vernünftiges Gesamtbild“. Viele Mythen ranken sich um den hellsten Stern am Nachthimmel. Älteren Semestern unter den Lesern kommt bei dem Wort Sirius vielleicht die Erinnerung an die Sirius Gussschleuder hoch, ein kleines Ungetüm zum Gießen von Edelmetallen von anno 1930. Doch damit bzw. mit der Firmennachfolge hat Carsten Fischer, obschon er für viele zahntechnische Verfahrensund Produktentwicklungen verantwortlich zeichnet, nichts zu tun: „Wir sind ein völlig metallkeramikfreies Labor.“ Eher stimmt das Bild, das sich die Griechen von Sirius machten: Sie identifizierten ihn mit dem Hund der Aurora, der schneller als alle anderen gewesen sein soll.
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Denn schnell(er) im Sinne von visionär war Carsten Fischer schon immer. Die Zahntechnik wurde ihm bereits vom Vater, seines Zeichens ebenfalls Zahntechniker, in die Wiege gelegt. Fischers erstes Spielzeug sei, so wird es kolportiert, der Vita-Farbring gewesen. Das muss sich eingebrannt haben. Seine Ausbildung absolvierte er – weniger freiwillig als alternativlos – im väterlichen Betrieb, „Generationenkonflikte“ inklusive. Dann aber packte ihn die Leidenschaft für den Beruf im Allgemeinen und die (Voll-)Keramik im Speziellen. Noch während seiner Ausbildung besuchte er diverse Kurse. Kaum dass er 1992 seinen Abschluss gemacht hatte, stand er als Referent auch schon auf der Bühne. Unzählige Auftritte folgten. Allein seit 2004 summiert sich deren Zahl auf über 300 Referate und Kurse. 1993 hatte er Dr. Paul Weigl kennen- und schätzen gelernt, dessen prothetische Ansichten für ihn Vorbildcharakter hatten und immer noch haben. Ein Ergebnis dieses ersten Treffens waren 1997 vollkeramische Doppelkronen für das WeiglProtokoll. Die Entwicklung der Überpresstechnik „Press to Zirkonoxid“ folgte noch im selben Jahr. Je mehr sich Carsten Fischer mit dem Werkstoff Keramik auseinandersetzte, desto mehr war er auch fasziniert von dessen Potenzial. Mittlerweile blickt er – verständlicherweise auch ein bisschen stolz – als einer der wenigen auf rund 20 Jahre Erfahrung mit Vollkeramik zurück. 1
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Sein erstes Labor gründete Carsten Fischer 1996 in Hamburg, ehe er 2007 in Frankfurt am Main sein heutiges Fachlabor für vollkeramische Restaurationen und Implantologie eröffnete. Dort ging es mit Produktentwicklungen munter weiter: Customized Abutments 2008 und 2011 die Cercon ht multi-colouring Färberezeptur (Dentsply, DeguDent). Und seit Januar dieses Jahres ist Carsten Fischer Lehrbeauftragter für CAD/CAM im Masterstudiengang „Master of Oral Implantology“ an der J. W. Goethe-Universität. Für den Vollkeramik-Protagonisten war es zu keiner Zeit eine Frage, sich von Anfang an mit den digitalen Technologien zu beschäftigen: „Die digitale Verfahrenskette ermöglicht ganz neue Standards der Qualitätskontrolle und bietet durch die Datenspeicherung eine vollständige Reproduzierbarkeit der prothetischen Arbeit zu jedem Zeitpunkt.“ Doch dabei ist Fischer keineswegs unkritisch. Zum Thema Intraoralscanner und das Gefahren-Szenario für die gewerblichen Labore schrieb er kürzlich (Quintessenz Zahntech 2012;38(6):662–664): „Nicht einer meiner Kunden würde sich im Anschluss an die Datenerfassung etwa eine Stunde bis anderthalb Stunden vor die Konstruktionssoftware setzen, um eine Einzelzahnkrone zu konstruieren.“ Und das Gipsmodell sieht er noch lange nicht als Auslaufmodell: „Mir ist nicht schlüssig, wie die-
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pyrig No Co t fo rP ub lica tio n te ss e n c e ser bewährte Arbeitsschritt in einer digitalen Prozesskette ersetzt werden soll.“ Mit der CAD/CAM-Ausstattung im Labor werden alle „ausgereiften Werkstoffe“ ohne Wasser verarbeitet. Dazu gehören ausbrennfähige Kunststoffe (für die Lithiumdisilikat-Presstechnologie), Wachs und Zirkoniumdioxid. NEM, SLM (nur für Tertiärstrukturen) oder individuelle einteilige Abutments werden extern auf Basis eigener STL-Files hergestellt. Ausgereift sind für Carsten Fischer und sein Team „Werkstoffe, die hinreichend erforscht und in der richtigen Anwendung mit großer Sicherheit empfohlen werden können.“ Die Betonung legt er auf die „richtige” Anwendung: den Herstellerinformationen folgend und nicht experimentell, wie es viel zu häufig durch Kollegen publiziert werde. Qualitätsansprüche, die seine engagierten Mitarbeiter ebenso leben wie er. Carsten Fischer ist Mitglied in verschiedenen Fachbeiräten, Berater von Dentalfirmen und hat zahlreiche nationale und internationale Publikationen als Autor und CoAutor veröffentlicht. Übrigens: Carsten Fischer und sein Team sind immer auf der Suche nach freundlichen Kollegen mit sehr guten Vorkenntnissen. Bewerbung mit Lichtbild bitte direkt an info@sirius-ceramics.com.
Das Interview Beruf oder Berufung: Was ist für Sie immer noch das Besondere an der Zahntechnik? Wenn die Balance zwischen sicheren Standards und maßgefertigter Ästhetik gelingt, ist unser Beruf ein Segen! Was sehen Sie als Ihre wichtigsten berufsspezifischen Eigenschaften und Einstellungen? Ich habe mich schon zu einer Zeit sehr stark spezialisiert, als man – und auch ich - dafür noch belächelt wurde. Vom Intraoralscan zum CAI (Computer Aided Impressioning): Bedrohung oder Chance, Auftragsverlust oder Verbesserungspotenzial? Wie gehen Sie mit der digitalen Prozesskette um? Die vollständige digitale Prozesskette wird kommen, dem kann sich niemand entziehen. Solange jedoch Präpara-
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... und einen an den Behandler! Dass die Teamarbeit auch dann funktioniert, wenn der Zahntechniker (mal) anderer Meinung ist. Von welchen Eigenschaften hätten Sie lieber mehr bzw. weniger? Ich kann ab und zu oberflächlich sein. Das würde ich gerne ablegen. Welches Talent hätten Sie gerne? Einbeinig mehr als 30 Sekunden lang stehen zu können. tions- und Abformtechniken und -spezifika selten respektiert werden, handelt es sich beim digitalen Abdruck eher um ein Wunschdenken. Zahntechnik quo vadis? Wie sieht das künftige Berufsbild aus? Beschreiben Sie die Zukunft bitte in 20 Worten! Bereits vor zehn Jahren habe ich prognostiziert, dass nur ein spezialisierter Fachbetrieb mit enger Kundenbindung eine Chance hat. Welche technischen Innovation(en) der vergangenen Jahre hatten Einfluss auf die wirtschaftliche Situation Ihres Labors? Zirkoniumdioxid und Lithiumdisilikat. Kunststoffe, Komposit, Keramik, NEM und Gold – was hat Zukunft? Ein Keramikkomposit, CAD/CAM-verarbeitet, also ein Mischprodukt. Sind Praxislabore in Ihren Augen eher Wettbewerber oder Ergänzung? Ein Praxislabor hat für mich einen marktverzerrenden Einfluss und ist mit einem gewerblichen Fachlabor nicht zu vergleichen. Nur ein gesunder Wettbewerb dient dem Patienten. Sie haben einen Wunsch an die Industrie frei ... Weiter in hauseigene Forschung zu investieren und den Anwender hierfür nicht zu missbrauchen.
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In welcher anderen Firma wären Sie mal gerne einen Monat lang Chef? Im Vatikan. Was halten Sie für die größte Erfindung der Menschheit? Zuerst das Antibiotikum und dann den Minirock. Letzte Frage: Warum lesen Sie die QZ? Weil sie sich – immer schon – um Wissenschaft kümmert und mir in unglaublich vielen Ländern Mitarbeiter des Hauses begegnet sind, die diesem Credo von Herzen folgen.
Der Profiler Michael Mitteregger Rosenwinkel 26 22607 Hamburg
E-Mail: michael.mitteregger@t-online.de
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