ReitZeit 03/2014
ReitZeit IM PFERDESPORTVERBAND HA
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NNOVER
Pferde motivieren Der Trick mit dem Click
Verlosung Tickets, Bücher, DVDs
www.pferd-und-jagd-messe.de TICKET S CHEN ONLINE BU ! UND SPAREN
Praxis
Vier Pfoten
Füttern mit Augenmaß
Der Wolf als Gefahr?
Die Erlebnismesse für Pferd + Reiter
4. – 7. Dezember 2014 Messe Hannover · 10 – 18 Uhr
inhalt / editorial 03/2014
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Fotos: Zachrau
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inhalt gewusst
vereine
4 Aufgalopp
12 Barock Herrenhäuser Gärten 13 PSV Hannover aktuell
rund ums Pferd
titelthema 6 Clickertraining
Landesstandarte
16 Grüne Seiten
Veranstaltungen im Norden 24 Aus der Nachbarschaft
Der Trick mit dem Click
rubriken
praxis
3 Editorial 28 Auf Vier Pfoten
10 Schritt für Schritt zum Verlasspferd
Teil 4: Gelassenheitsprüfung
18 Barhuf oder Eisen? Pauschalrezept? Fehlanzeige!
22 Fütterung von
Freizeitpferden Weniger ist mehr
2 ReitZeit
Foto: Zachrau
14 Verdiana 21 Schaufenster – Neuheiten
unser titelfoto
Vertrauen pur: Dieses Paar zeigt, wie es geht.
Wölfe in Niedersachsen 30 Zu guter letzt Die Reitlehrerkolumne
31 Vorschau 31 Impressum
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Telefon (05 11) 560 599 30, Fax (05 11) 560 599 39 www.reitzeit-magazin.de, redaktion@reitzeit-magazin.de anzeigen@paragon-verlag.de
Foto: Holsten-Körner
Liebe Reiter,
wie schwer fällt es Ihnen, Ihr Pferd zu motivieren? Sollten Sie das Gefühl haben, dass Ihr Pferd lieber weiter genüsslich am Gras auf der Weide kaut, als zum Training durchzustarten, haben wir einen Tipp für Sie: Versuchen Sie es doch einmal mit Clicker-Training! Das bedeutet nichts anderes als die punktgenaue Belohnung für das gewünschte Verhalten. Zugegeben: Vielen Reitern scheint der Gedanke, mit einem Knackfrosch, wie sie ihn noch so gern in der Kindheit bedient haben, mit dem Pferd zu arbeiten, doch ein wenig suspekt. Wer es jedoch einmal probiert und richtig aufgebaut hat, schwört auf das knackende Geräusch, das lustlose Pferde in Wallung bringt und dafür sorgt, dass längst abgeschriebene Übungen endlich klappen. Das liegt nicht nur an der von vielen Pferden heiß geliebten Futterbelohnung, sondern auch an der Tatsache, dass sich die Vierbeiner glücklich schätzen, endlich genaue Informationen zu erhalten. Denn mit dem Click im richtigen Moment – beispielsweise, wenn das Pferd das Bein beim Spanischen Schritt besonders hoch hebt – verstehen die Pferde endlich, was wir Menschen eigentlich von ihnen wollen. Damit die Kommunikation zwischen Mensch und Pferd funktioniert, haben wir alle wichtigen Tipps, wie Ihr Pferd vom lustlosen Faultier zum eifrigen Musterschüler mutiert, in unserem Titelthema „Der Trick mit dem Click“ zusammengefasst. Probieren Sie es aus – wir sind auf Ihre Erfahrungsberichte gespannt! In diesem Sinne wünscht Ihnen eine lehrreiche ReitZeit Andrea Zachrau Redaktionsleitung ReitZeit
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gewusst aufgalopp
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Erster Hamburger Pferdemarkt
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m ersten Septemberwochenende 2014 ist es soweit: Die Horner Rennbahn öffnet ihre Pforten für den ersten Hamburger Pferdemarkt mit einer einzigartigen Eröffnungsparade, bei der mehr als 200 Pferde und Akteure in atemberaubenden Kostümen zu sehen sein werden. Vom 5. bis 7. September kann die faszinierende Welt der Pferde hautnah erlebt werden. Auch dabei ist die Horsemanshipschule von Kerstin Reese, die mit ihren Zirkuslektionen und der Freiheitsdressur begeistert. Auch die Reiterstaffel der Johanniter zeigt ihr Können. Das Team Doma Clasica wird mit einer Barockinszenierung in aufwendigen Kostümen zu sehen sein. Die klassischen Seitengänge sowie Takt und Fußfolge werden einige der interessanten Lehrvorführungen des Team Lègéreté sein. Am Samstag findet ab 10 Uhr ein Balios Hunter Cup-Turnier statt. Das Springturnier ist ausgeschrieben für Reiter ab 21 Jahre. Anna-Amalia (11 Jahre) und ihr Pony Fritzi werden ein weiteres Highlight sein. Darüber hinaus sind eine Pferdeauktion, bei der rund 30 Schul-, Freizeitund Sportpferde versteigert werden, eine bunte Pferderasseshow, präsentiert von Carlo von Tiedemann, ein großer Reitartikelverkauf in der Markthalle, ein erlebnisreicher Familientag, ein abwechslungsreiches Showprogramm und ein Seminar- und Vorführungsplatz geplant.
Verlosung Die ReitZeit verlost zwei DreiTages-Tickets und drei ZweiTages-Tickets für den Hamburger Pferdemarkt. Weitere Infos zur Gewinnspielteilnahme gibt es unter www.reitzeit-magazin.de.
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Tickets für Hengstparade sichern P rächtig herausgebrachte Hengste, funkelnde Geschirre und historische Uniformen machen die Celler Hengstparaden seit über 100 Jahren zu etwas ganz Besonderem für Jung und Alt. In einem etwa vierstündigen Programm zeigen die Hengste ihr vielseitiges Können, wobei die Freiheitsdressur, die bei keiner Hengstparade der anderen neun deutschen Staatsgestüte zu sehen ist, die Ungarische Post und die Römerwagen seit jeher Favoriten des Publikums sind. Natürlich gehören auch anspruchsvolle Fahrschaubilder ebenso zum Programm wie Dressurund Springdarbietungen. Anlässlich des 300 jährigen Jubiläums
der Personalunion werden die ersten beiden Paraden am 20. und 21. September das Thema „Großbritannien zu Gast“ haben. Eine Militärband aus London wird das Programm musikalisch begleiten und verschiedene Pferderassen, die ihren Ursprung in Großbritannien haben, werden sich präsentieren. Auch die Jagdreiter geben sich ein Stelldich-ein und werden britisches Flair versprühen. Weitere Termine sind der 27. und 28. September. Weitere Infos und Tickets gibt es unter den Telefonnummern 05141/92940 und 05141/929415 oder auf www.eventim.de.
Messe-Highlight für Reiter im Norden
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iedersachsen ist Pferdeland. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass sich die Pferd & Jagd in Hannover zu einer der erfolgreichsten Fachmessen für Freizeit-, Amateur- und Profireiter, Züchter und Stallanlagenbesitzer entwickelt hat. Längst ist sie mehr, als eine reine Produktschau – sie ist Anlaufstelle für Experten, Ausbilder und vor allem für Pferde-Liebhaber, die sich auf der 80.000 Quadratmeter großen Veranstaltung, die vom 4. bis 7. Dezember stattfindet, austauschen und informieren. 470 Aussteller aus der Reitsportbranche kommen mit Ausrüstung und Bekleidung, Pferdepflegeprodukten und Futter, Stalleinrichtungen, Hoftechnik, Führ- und Fütterungsanlagen sowie Pferdetransportern, Hindernissen und Zaunsystemen. Auch die Themen Pferdegesundheit, Stallhygiene, Hufbeschlag und Hufpflege werden auf der Pferd & Jagd abgebildet, hochkarätige Referenten runden das Informationsangebot mit Beiträgen zur Pferdehaltung und Ausbildung ab. Zu den Highlights für alle wissbegierigen Pferdehalter gehören die informativen Reitzirkel und Foren. Die Schwerpunkte hierbei liegen bei den Themen Klassische Reiterei, Freizeitreiten, Horsemanship, Westernreiten,
Barocke Reiterei und Pferdegesundheit. Im Kidsbereich mit Reitzirkel haben sich Verbände, Vereine und Reitschulen zur Aufgabe gemacht, die jüngsten Besucher über alle Fragen rund ums Pferd zu informieren. Ein spannendes Tagesprogramm wartet in der Show-Arena auf die Gäste. Hier stehen traditionell Turnierprüfungen wie der Western-Reining-Cup, ein Führzügelklassen-Wettbewerb und der Barock-Show-Cup auf dem Programm. Internationale Qualität beweist einmal mehr die Pferde-Gala „Nacht der Pferde“ am 5. und 6. Dezember und auch auf die jüngsten Besucher und die ganze Familie wartet mit der Pferde-Kinder-PonyShow „MiMaMo“ ein besonderes Highlight. Weitere Infos zur Pferd & Jagd, zum Gesamtprogramm, zu Preisen und zum Online-TicketShop unter: www.pferd-und-jagd-messe.de
Jeder Zweite ist bereit, sich zu engagieren
Foto: Zachrau
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Heilpädagogik-Aufbaubildungsgang startet
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as Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten bietet in Kooperation mit dem Gisbert von Romberg-Berufskolleg in Dortmund und dem Berufskolleg Friedrich von Bodelschwingh-Schulen in Bielefeld den einzigen staatlich geprüften Aufbaubildungsgang in der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd an. Der Aufbaubildungsgang ist eine berufliche Qualifikation für Absolventen einer Fachschulbildung Sozialwesen, Sozialpädagogik oder entsprechender pädagogischer,
psychologischer Vorbildung, die professionell in der heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd tätig sein wollen. Im pferdefachlichen Bereich ist die Trainer-C-Lizenz Voraussetzung. Die Ausbildung baut dabei auf eine intensive Verknüpfung von Theorie und Praxis und wird von Lehrkräften des Berufkollegs und Lehrbeauftragten des DKThR geleitet. Hospitationen, Hausarbeiten und Videodokumentationen sind Teil des Curriculums. Der Aufbaubildungsgang umfasst 600 Lerneinheiten und läuft zwei Jahre berufsbegleitend. Am 27. September schließt der nunmehr dritte Jahrgang des Aufbaubildungsgangs in Dortmund mit einer festlichen Abschlussveranstaltung ab. Die Veranstaltung steht Interessenten und Besuchern offen und bietet umfassende Informationen zu der Ausbildung und den beruflichen Möglichkeiten. Nächster Beginn: 21. Januar 2015, Gisbert von Romberg Berufskolleg, Dortmund. Anmeldeschluss: 15. September 2014. September 2015, Berufskolleg Friedrich von Bodelschwingh Schulen, Bielefeld. Weitere Infos: DKThR, Melanie Siehoff, Telefon 02581/9279192, msiehoff@fn-dokr.de.
ie HorseFuturePanel UG hat eine neue Umfrage gestartet: Zum Thema Organisationen im Pferdesport gaben 80 Prozent der rund 500 Probanden an, dass sie Organisationen für den Pferdesport in Deutschland als wichtig erachten. Die Hauptaufgaben für Zusammenschlüsse im Pferdesport liegen demnach im Einsatz für den Tierschutz, bei der Interessenbündelung beziehungsweise -vertretung gegenüber Dritten, beim Einsatz für den Natur- und Umweltschutz und in der Durchführung von Seminaren und Schulungen. Die Umsetzung der genannten Aufgaben durch die entsprechende Organisation bewerteten jeweils rund 90 Prozent der Befragten als mindestens wichtig. Aspekte wie die Organisation des Leistungssports (42 %), die Ausstellung von Turnierlizenzen (38 %) sowie das Führen von Ranglisten (21 %) werden von deutlich weniger Probanden als wichtige Aufgaben einer Organisation erachtet. Hinsichtlich der Kommunikationsaufgaben sind den Befragten mehrheitlich die folgenden Aspekte wichtig: 1. die Interessenvertretung gegenüber Politik und Gesellschaft (87 %), 2. die öffentliche Positionierung zum Pferd und den mehrheitlichen Mitgliederinterinteressen (85 %), 3. ein persönlicher Ansprechpartner mit fachlicher Qualifikation (84 %), 4. die Öffentlichkeitsarbeit auch in der Tagespresse (57 %). Insgesamt 13 Prozent der Probanden waren bisher und sind aktuell in keiner pferdesportlichen Organisation Mitglied. Von diesen kann sich jeder Zweite vorstellen, Organisationsmitglied zu werden. Hier ist es an den Verbänden und Vereinigungen, überzeugende Angebote zu schaffen und auf die Wünsche der Pferdesportler einzugehen, gerade dann, wenn es darum geht, neue Mitglieder zu gewinnen. Ebenso muss die Kommunikation optimiert werden – so wird beispielsweise als wichtiger Aspekt von beinahe allen Teilnehmern die Aktualität der Internetpräsenz einer Organisation (90 %) gesehen; diese jedoch lässt nach Meinung der Probanden oftmals zu wünschen übrig.
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titelthema Clicker-Training für Pferde
Der Trick mit dem
Click
Mithilfe des Clickers kann das Pferd Trainingsinhalte schneller verinnerlichen und arbeitet motivierter mit.
Manch einer dürfte einen Knackfrosch bereits als Kind in der Hand gehalten haben, oder aber, als er seinem Hund Tricks beibringen wollte. Doch nicht nur Hunde lernen dank des belohnenden Klicks rasend schnell. Auch bei Pferden kann die positive Verstärkung mithilfe des Clickers die Lernbereitschaft steigern und die Motivation fördern. Verhaltensbiologin Marlitt Wendt schwört daher auf die Trainingsmethode, die immer mehr Einzug in deutsche Reitställe hält.
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atsächlich sind die positiven Auswirkungen des Clickertrainings auf die Arbeit mit Tieren wissenschaftlich belegt. Den Anstoß gab der so genannte „Pawlowsche Hund“, ein Experiment, das der russische Forscher Iwan Petrowitsch Pawlow zum Nachweis der klassischen Konditionierung durchführte. Dafür ließ er bei der Fütterung eines Hundes einen Glockenton erklingen – innerhalb kürzester Zeit hatte der Hund die Bedeutung des Klingelns verinnerlicht und wartete auf sein Futter. Das Prinzip hat sich bis heute nicht verändert: Auf ein bestimmtes Geräusch hin erhält das Tier eine Belohnung.
immer wiedererkennbaren Knackgeräusch. Das Pferd lernt in einem vorgeschalteten Konditionierungsprozess dieses Geräusch mit etwas Positivem wie etwa Futter zu verknüpfen. Dadurch arbeitet es sehr motiviert und freudig mit und kann Lerninhalte besonders leicht verinnerlichen.“ Da die Rückmeldung durch den Clicker äußerst präzise im Bruchteil einer Sekunde kommt,
wisse das Pferd im Detail, was genau das gewünschte Verhaltenselement gewesen ist, an welchem Detail gerade gearbeitet wird. „Es wird dieses Detail nach und nach versuchen zu wiederholen und zu verbessern.“ Der Einsatz eines Clickers sei deswegen so effektiv, weil das Pferd das Knack-Geräusch sehr leicht aus dem menschlichen Stimmgewirr heraushalten kann. „Der metallische
Pawlowscher Hund als Anstoß Verhaltensbiologin Marlitt Wendt erklärt: „Der Clicker ist ein Werkzeug, welches die Trainingsarbeit enorm erleichtert. Er markiert erwünschtes Verhalten mit einem charakteristischen, für das Pferd
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Zunächst muss das Pferd verstehen, dass es nach dem Click-Geräusch eine Belohnung gibt. Am leichtesten funktioniert das mit einer Target-Berührung, auf die der Click ertönt und es ein Leckerli gibt.
Fotos: Zachrau
Spielerischer Einsatz des Clickers: Immer, wenn das Pferd den Ball berührt, gibt es eine Belohnung.
Klang trifft einen Frequenzbereich, in dem das Pferd besonders aufmerksam ist. Darüber hinaus ist er neutral und übermittelt keine Emotionen. So wird das Pferd nicht von der unterschwelligen Aufregung oder Sorge des Menschen gestört.“ Marlitt Wendt arbeitet daher mit allen ihren Pferden und denen, die zur Ausbildung zu ihr kommen, mit dem Clicker. Dabei konnte sie auch bei so genannten Problempferden oder lustlosen Kandidaten schnell deutliche Erfolge erzielen. „Meiner persönlichen Erfahrung nach lassen sich auch schwer motivierbare Pferde beim Clickertraining leicht begeistern. Auch Pferde haben gerne Erfolg. Sie lieben die direkte Rückmeldung und machen die Erfahrung, dass ihr Verhalten eine positive Wirkung hervorruft.“ Gerade diese Selbstwirksamkeit
Hat das Pferd verstanden, dass es nur noch nach dem Click eine Belohnung erhält, ist Betteln schnell passé.
Mensch. Tier. Wir.
sei eines der großen Pluspunkte beim Clickertraining. „Es sind nicht nur die Leckerlis, die das Pferd motivieren, es ist die Erfahrung, etwas bewirken zu können und in einen Dialog mit dem Menschen treten zu können.“ Auch, dass die Meinung des Pferdes berücksichtigt wird, helfe energielosen Pferden dabei, wieder freier zu entscheiden.
In einen Dialog treten Wer mit dem Clicker arbeiten möchte, muss dem Pferd zunächst verständlich machen, welche Bedeutung das Click-Geräusch hat. Marlitt Wendt erklärt: „Die wichtigste erste Phase ist die Erstkonditionierung auf den Clicker. Hier lernt das Pferd, dass der Click der übertragenen Sprache ‚ja, richtig‘ bedeutet und dass auf den Click ein Leckerli folgt. Dazu verwenden wir ein so genanntes Target, ein Zielobjekt, also ein Gegenstand, an den das Pferd andocken soll.“ Das kann beispielsweise ein Bambusstab mit einem oben aufgesteckten Tennisball sein, eine Frisbeescheibe oder auch eine Fliegenklatsche. „Wir halten den gewählten Gegenstand und den Clicker in der gleichen Hand, die andere haben wir frei, um die Leckerlis aus der gefüllten Bauchtasche zu greifen und zu überreichen. Nun halten wir das Zielobjekt nah an das Pferdemaul und warten, bis das Pferd das Target zufällig oder einfach aus Neugier berührt. ➜
www.uelzener.de
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titelthema Clicker-Training für Pferde
Horse-Agility E
Eine Einsatzmöglichkeit des ClickerTrainings ist Horse-Agility. Die Sportart wurde vor allem durch die Arbeit mit dem Hund bekannt und erfreut sich seit den 80er Jahren in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Dabei geht es darum, als Hund-Mensch-Paar in möglichst kurzer Zeit fehlerfrei einen Parcours mit verschiedenen Hindernissen zu überwinden. Mittlerweile wird auch bei den Pferden immer mehr Wendigkeit/Geschicklichkeit trainiert. Eine Trainerin, die sowohl mit dem Clicker arbeitet als auch das Horse Agility für sich entdeckt hat, ist Nina Steigerwald aus Ochtmannien bei Bruchhausen-Vilsen. Sie erklärt: „Die klassische Bodenarbeit erfolgt am Seil geführt im Schritt, beim Horse-Agility kommt mehr Schwung in die Sache. Geübte Pferd-Mensch-Paare legen den Parcours im Galopp zurück. Man beginnt als Anfänger natürlich im Schritt. Das Pferd lernt mit dem Menschen mitzulaufen, anzuhalten, wenn man selbst anhält und auf Körpersignale hin zu wenden und die Seite zu wechseln. Ich trainiere alles mit positiver Verstärkung, denn Verhalten, welches darüber aufgebaut wurde, wird wesentlich freudiger gezeigt und besser im Gehirn abgespeichert.“ In der Freiarbeit könne so auf Hilfsmittel wie Gerte und Seil verzichtet werden. „Bei meinem Training lege ich den Schwerpunkt weniger auf die Sprünge als auf Geräte, die das Körpergefühl und das Gleichgewicht der Pferde fördern. Einige kann man, natürlich in größerem Maßstab, 1:1 aus dem Hundebereich übernehmen, andere wie beispielsweise der Steg sind aufgrund ihrer Höhe zu gefährlich. Hier
kommt bei mir ein Balken mit 20 cm Breite zum Einsatz, so werden Sensorik und Trittsicherheit gefördert.“ Im Parcours gibt es Wippen in verschiedenen Größen, sodass für fast jeden Ausbildungsstand und jede Geschicklichkeit etwas dabei ist.“ Instabile Untergründe aktivieren die tiefen Muskelschichten entlang der Wirbelsäule, die sonst schwer zu trainieren sind. Die Pferde werden schrittweise an die anspruchsvollen Gleichgewichtsaufgaben herangeführt. Das eine ist, die Aufgabe zu verstehen, das andere, sie auch körperlich durchführen zu können.“ Eine große, dicke Turnmatte, zwei Drehtellern, ein Wackelbrett, ein Tunnel und ein Reifen werden ebenfalls im Parcours angelaufen, um mit Spaß das Körpergefühl zu trainieren. Ganz nebenbei werden auch Vertrauen und Nervenfestigkeit gefördert. „Der Wechsel zwischen fein balancierter Motorik und flotter Bewegung macht die Pferde aufmerksam und flexibel. So können Mensch und Pferd mit viel Freude gemeinsam Sport treiben“, ist die Trainerin überzeugt.
DVD-TIPP & VERLOSUNG Die DVD „Pferde-Clickertraining für Fortgeschrittene – Bodenarbeit, Gymnastizierung, erstes Reiten“ von Viviane Theby/Nina Steigerwald ist die perfekte Ergänzung zur Vorgänger DVD „Pferde-Clickertraing für Einsteiger. Erziehen und gymnastizieren“. Mit Hilfe des Clickertrainings ist es möglich, dem Pferd Übungen beizubringen, die es perfekt auf seine Rolle als Reitpferd vorbereiten. ET Oktober 2014, Laufzeit ca. 120 min., 24,90 Euro, ISBN 978-3-937322-35-3. Die ReitZeit verlost drei Exemplare der DVD. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.reitzeit-magazin.de
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Sofort clicken wir und greifen danach in die Bauchtasche und übergeben das Leckerli am ausgestreckten Arm weit weg von unserem Körper, dabei senken wir den Target-Stab.“ Hat das Pferd das Leckerli in Ruhe gefressen, wird das Zielobjekt erneut präsentiert und wieder auf eine Berührung gewartet, um dann zu clicken und zu belohnen. „Diesen Vorgang wiederholen wir zehn bis 15 Mal, bevor wir eine Pause einlegen. Nach der Pause beginnen wir bei jedem Durchgang die Position des Targets etwas zu verändern und clicken weiterhin für jede Berührung des Ziels und belohnen mit dem Leckerli.“ Nach und nach werde das Pferd dem Target mit dem Kopf folgen und beginnen, das Prinzip von Targetberührung, Click und Belohnungsgabe zu verstehen. „Jetzt können wir sogar mit dem Target in der Hand etwas voranschreiten und das Pferd wird uns folgen. Haben wir nach einigen Wiederholungen die Konditionierung auf den Target-Stick erfolgreich absolviert, so können wir nun auch versuchen, das Target einen halben Meter vor dem Pferd auf den Boden zu werfen. Wir warten jetzt geduldig bis sich unser großer Schüler dem Target annähert beziehungsweise nur minimal in dessen Richtung orientiert und clicken und belohnen sofort diese neue Verhaltensweise.“ Um zu überprüfen, ob das Prinzip verstanden wurde, kann versuchsweise in einem Moment geclickt werden, in dem das Pferd nicht damit rechnet, beispielsweise, wenn es grast oder sich mit etwas ganz anderem beschäftigt. „Wenn sich das Pferd nach dem Click zu uns orientiert und Suchverhalten zeigt, haben wir einen ersten Anhaltspunkt, dass es beginnt das Clickerprinzip zu verstehen. Grast es einfach weiter, so hat es das Geräusch noch nicht genug verinnerlicht – oder das Gras ist zu lecker“, schmunzelt Wendt.
Prinzip verstanden Die Trainerin empfiehlt, in der ersten Phase der Clickerausbildung nur noch Leckerlis zu verteilen, wenn das Pferd etwas dafür getan hat. „Nach und nach arbeiten wir jedoch mit verschiedenen Markersignalen und haben neben dem Click auch weiterhin die Möglichkeit, gezielt mit Futter zu belohnen. Je nachdem, welches Arbeitsziel
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Auch andere Tricks wie das synchrone Anheben der Beine lernen die Pferde schnell, da sie dank des Clickers eine punktgenaue Information bekommen, was von ihnen erwartet wird.
wir haben, verwenden wir das eine oder andere Markersignal oder manchmal auch gar keinen akustischen Marker und dementsprechend die eine oder andere Futterbelohnung oder alternative Belohnungsform.“ Ist die Bedeutung des Clickers eingeprägt, kann es an die weiterführende Arbeit gehen. „Haben wir einmal gemeinsam die Grundlagen der Targetarbeit für uns entdeckt, können wir unser neues Hilfsmittel in jedem erdenklichen Zusammenhang verwenden und damit den alltäglichen Umgang, beispielsweise beim Führen, erleichtern oder uns einfach weitere spielerische Anwendungsmöglichkeiten ausdenken.“ Der Clicker kann dabei in allen erdenklichen Situationen zum Einsatz kommen: Um dem Pferd das Hufegeben beizubringen, sein Kommen von der Weide zu belohnen, Zirkuslektionen einzuüben oder korrekte Tritte beim Schulterherein an der Hand exakt zu markieren – um nur einige Beispiele zu nennen. Denn in allen Situationen des Zusammenseins von Mensch und Tier kann
die Trainingsmethode dabei helfen, die Kommunikation und auch die Lernfreude zu verbessern. Marlitt Wendt erklärt: „Auch beim Reiten kann Clickertraining gewinnbringend eingesetzt werden. Hat das Pferd das Lernprinzip einmal am Boden verstanden so können wir auch vom Pferderücken aus ein erwünschtes Verhalten in einer bestimmten Lektion markieren und das Pferd für diese Aktion mit Futter belohnen.“
Auch im Sattel ein Gewinn Übrigens: Eines der größten Sorgen vieler Besitzer bei der Arbeit mit einer Futterbelohnung ist, dass die Pferde ins Betteln kommen. Aber auch für Pferde, die ohnehin schon aufdringlich werden, wenn es um Fressbares geht, ist die Arbeit mit dem Clicker ideal. Die Verhaltensbiologin erklärt: „Durch das strukturierte Training und das klar verständliche Regelwerk und
Clicker in unserem Blog Auch unsere Bloggerin FReitZeitreiterin hat sich augenzwinkernd mit dem Thema Clicker beschäftigt. Einfach reinklicken: www.reitzeit-magazin.de/pferde-blog.html
Barbara Schöning, Clicker Training für Pferde, 128 Seiten, Kosmos-Verlag Mit Clickertraining – der kreativen Erziehungsmethode – lernen Pferde motiviert und voller Begeisterung. Positive Verstärkung heißt das Zauberwort, denn der Clicker macht präzises Lob in jeder Situation möglich. So verclickern Sie Ihrem Pferd ganz leicht alles, was es lernen soll: die Grunderziehung, Übungen vom Boden und unter dem Sattel. Schritt für Schritt wird der Gebrauch des Clickers und der Aufbau der Übungen erklärt. Die ReitZeit verlost fünf Exemplare des Buches. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.reitzeit-magazin.de
die Höflichkeitsübungen lernen auch gierige Pferde sehr schnell, dass es nur nach dem Click Futter gibt und dass sie für das Futter etwas leisten müssen. Ganz nebenbei machen sie die Erfahrung, dass sich aufdringliches Verhalten nicht lohnt.“ Außerdem sind Leckerlis nicht die einzige Belohnung der Wahl: „Im späteren Ausbildungsverlauf kommen neben der Futterbelohnung nach und nach verschiedene Belohnungsformen zum Einsatz. Vor allem die eigene Begeisterung ist wichtig für die emotionale Verbindung zum Pferd. Weiterhin arbeiten wir auch mit Spiel, Streicheln, Kraulen oder auch Futterpausen ohne Anwesenheit des Menschen und je nach Vorlieben des Pferdes mit all jenem, was es gerne mag und wofür es bereit ist, zu arbeiten.“ Andrea Zachrau Weitere Infos zu Marlitt Wendt gibt es unter www.pferdsein.de
Clickertreffen am 20.09.2014 www.pferde-clickertraining.de info@nina-steigerwald.de Besuchen Sie uns auch auf der VERDIANA
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praxis Serie – Verlasspferd
Im vierten und letzten Teil unserer Serie wird für die gerittene Gelassenheitsprüfung trainiert.
Serie – Schritt für Schritt zum Verlasspferd – Teil 4 Gelassenheit
Unsere Expertin
Waltraud Böhmke ist Pferdewirtschaftsmeisterin für Reiten sowie für Zucht und Haltung, FN-Turnierrichterin und Vorsitzende des Ausschusses Allgemeiner Pferdesport im PSV Hannover. In Belum an der Nordsee betreibt sie gemeinsam mit ihrem Mann Heiner einen anerkannten Ausbildungs- und Zuchtstall. Weitere Infos: www.stall-boehmke.de
Gelassenheit auf dem Prüfstand Das Pferd soll ein treuer Freizeitpartner sein, auf den sich der Reiter in jeder Situation verlassen kann. Dafür ist ein ausgeklügeltes Training nötig. In den ersten drei Folgen unserer Serie wurden wichtige Schritte für den Vertrauensaufbau gemacht. In dem vierten und letzten Teil wird die Arbeit auf den Prüfstand gestellt: Scheutraining unterm Sattel steht an.
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oraussetzung für die Teilnahme an der gerittenen Gelassenheitsprüfung ist neben dem Bestehen der geführten Prüfung mit der Note drei auch, dass sich das Pferd vom Reiter unterm Sattel ebenso führen lässt wie vom Boden aus“, erklärt Waltraud Böhmke. Dafür müsse es auch
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in möglichen Schrecksekunden an den Hilfen stehen. „Das Pferd sollte auf Neues mutig zugehen und es erkunden wollen.“ Die nachfolgenden Übungen, die von Böhmkes Tochter Carolin mit einem jungen Pferd absolviert werden, sind Teil der gerittenen GHP und sollten an der Hand bereits beherrscht werden, bevor es in den Sattel geht. „Wer noch unsicher ist, kann sich zunächst von einem Helfer führen lassen“, empfiehlt die Expertin. Denn: „Es macht schon einen Unterschied, ob der Reiter nebenher geht oder ob er im Sattel sitzt. Das Pferd muss lernen, dass der Mensch ihm auch Sicherheit gibt, wenn er im Sattel sitzt.“
Info-Broschüre Weitere Infos finden Interessierte in der Broschüre „Gelassenheitsprüfung (GHP)“, die auf der Seite der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) www.pferd-aktuell.de zum kostenlosen Download bereit steht.
Übung 1: Der Regenschirm In der GHP müssen Reiter und Pferd eine Gasse passieren, neben der ein Helfer steht, der einen Regenschirm zweimal aufspannt. Neben ihm liegen zwei aufgespannte Regenschirme. „Wenn das an der Hand kein Problem ist, kann es auch vom Sattel aus probiert werden“, sagt Waltraud Böhmke. Allerdings sollte das in kleinen Schritten geübt werden: Zunächst werden die auf dem Boden liegenden Schirme passiert, dann spannt der Helfer einen Schirm vorsichtig auf. „Dabei ist es wichtig, dass das Pferd die Möglichkeit hat, sich alles genau anzuschauen.“
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Übung 2: Der Rappelsack
In einem Abstand von zwei Metern läuft ein Helfer neben Reiter und Pferd her und zieht einen Rappelsack über Widerstände, sodass die Dosen hörbar klappern. Auch wenn das Pferd die Übung bereits kennt, sollte der erste Versuch unterm Sattel mit einem größeren Abstand erfolgen. Und: „Anfangs sollte der Helfer besonders vorsichtig agieren“, rät Waltraud Böhmke.
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Übung 3: Rollende Bälle aus einer Heckenlücke
Wenn das Pferd zwei Meter vor der Lücke einer (simulierten) Hecke ist, rollt ein Helfer schnell nacheinander drei Bälle aus dem Dickicht. Die Bälle dürfen das Pferd aus Sicherheitsgründen nicht berühren. Waltraud Böhmkes Tipp für diese Übung: „Um das Pferd daran zu gewöhnen, sollte der Helfer zunächst sichtbar platziert werden und die Bälle in sicherem Abstand rollen.“ Klappt das, kann der Schwierigkeitsgrad langsam gesteigert werden.
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Übung 4: Das Aufsitzen
Es klingt einfach, ist es aber nicht immer: das Aufsitzen. In der gerittenen Gelassenheitsprüfung ist es fester Bestandteil und schließt an das Vorstellen an der Hand an. Es zu üben, macht so oder so Sinn: „Der Reiter braucht es einfach immer und überall, da ist es wichtig, dass das Pferd gelernt hat, stillzustehen, wenn aufgesessen wird“, sagt Böhmke.
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Diese Übung erfordert ein besonderes Maß an Schenkelgehorsam, ebenso aber Vertrauen zwischen Pferd und Reiter. „Es ist eine sinnvolle Lektion, die im Alltag immer wieder gebraucht wird“, sagt Böhmke. Im Gelände kann es durchaus vorkommen, dass ein Gewässer überquert werden muss. Wichtig: „Das Pferd sollte sich den Untergrund genau anschauen können.“ Stimmt das Zusammenspiel zwischen Pferd und Reiter, wird die Überquerung aber kein größeres Problem darstellen.
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Fotos: Zachrau
Übung 5: Reiten über eine Holzbrücke
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vereine Barock Herrenhäuser Gärten
Hohe Schule vor traditioneller Kulisse Die Besucher des Feuerwerkswettbewerbs in den Herrenhäuser Gärten in Hannover fühlten sich einige Jahrhunderte zurück versetzt: Die Barockreiter des Bundesverbandes für klassisch-barocke Reiterei Deutschland (BfkbR) und des Landesverbandes klassisch-barocke Reiterei Niedersachsen/Nordrhein-Westfalen hatten ein umfangreiches Rahmenprogramm unter der Leitung von Richard Hinrichs und Alexandra Knabbe vorbereitet. Dazu gehörten Quadrillen, Showreiter, steigende, piaffierende und passagierende Andalusier, P.R.E.s oder Friesen sowie Damensattelreiterinnen und faszinierende Darbietungen der Hohen Schule. Fotografin Andrea Zachrau hat einige der Highlights im Bild festgehalten.
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vereine PSV Hannover aktuell
Soltau-Fallingbostel unbesiegbar Sie strahlten über beide Ohren: Die Reiter vom Kreisreiterverband Soltau-Fallingbostel landeten zum vierten Mal in Folge ganz oben auf dem Treppchen, als beim Landesturnier HA.LT die begehrte Landesstandarte vergeben wurde.
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Nachwuchs-Sportassistent
Foto: Zachrau
nd das, obwohl alle elf angetretenen Kreisverbände alles gaben: In vier Prüfungen wurde um den Titel gekämpft. Die Teams bestanden aus je zwei Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitsreitern, die zur L*-Dressur, zum A**-Geländeritt und zum L-Springen antraten. Die wohl schwierigste Aufgabe, besonders für diejenigen, die sonst weniger im Viereck zu Hause sind, stand gleich zu Beginn an: Alle sechs Reiter eines Teams traten gemeinsam zur Dressurprüfung Klasse A* für Mannschaften an. Ganz besonders überzeugte dabei das Team vom KRV Wesermünde mit Mannschaftsführer Jan Schalk, das sich über die Wertnote 8,3 und damit über den Sieg in der ersten Wertungsprüfung freuen konnte. Zweiter wurden die Reiter vom KRV Soltau-Fallingbostel mit der Wertnote 8,1, die abermals mit Mannschaftsführer Hans-Jürgen Tonne am Start waren und mit dem Silberrang den Grundstein zur erneuten Titelverteidigung legten. Auf Rang drei konnte sich der Unterelbesche Renn-, Reit- und Fahrverein platzieren. Anschließend ging es für die Dressurreiter in die nächste Prüfung: Sie ritten in zwei Abteilungen eine L-Dressur auf Kandare. In Abteilung eins konnte wie im Vorjahr Jasmina Mlivic mit Coeur en sabot und der Wertnote 8,3 gewinnen und für den KRV Wesermünde wichtige Punkte einheimsen. Die Plätze zwei und drei belegten Ivonne GraßHippauf (KRV Hannover I, 7,7) mit Racha de Suerte und Birgit Finken (KRV Verden, 7,6) mit Dassavi. Der Sieg in Abteilung zwei ging mit Malte Kalus und Wylson (WN: 7,5) an den KRV Wesermünde. Auf den nächsten Plätzen folgten die Kreisreiterverbände Verden (Anneke Fryken mit Davino, 7,3) und Stade (Lara Johanna Ehlen mit Lupo Grande, 7,2). Anschließend lag es an den Springreitern, wertvolle Punkte einzuheimsen. Am Ende gewannen Steffen Henjes und Quorado ( Unterelbescher RRFV). Dahinter platzierten sich Marco Leitgeb mit La Quento (Wesermünde) und Hilke Gilbert mit Bolero (Göttingen). Ausschlaggebend für den Gesamtsieg war schließlich der Geländeritt.
Die Landesstandarte ging zum vierten Mal in Folge an das Team aus Soltau-Fallingbostel. Hier waren die Verdener Hauke Kuhlmann und Dark Angel nicht zu schlagen – sie verwiesen Katja Berger mit Naomi (Hannover II) und Gerd Döscher mit Rahdiant (Unterelbescher RRFV) auf die Plätze. Am Ende lagen die Reiter aus SoltauFallingbostel vorn: Sie lieferten die beste Gesamtleistung ohne große Patzer ab und ritten erneut mit der Landesstandarte vom Platz. Dicht auf den Fersen waren ihnen diesmal Wesermünde und Unterelbe. Während der Siegerehrung gab es übrigens erstmals nicht nur Schleifen und Glückwünsche für alle Platzierten. Der PSV Hannover hatte außerdem unter allen Vereinen, die Reiter für die Landesstandarte ausgesandt hatten, die Teilnahme am Lehrgang für Nachwuchs-Sportassistenten ausgelost. Zu den Gewinnern gehörten der RFV Vögelsen-Mechtersen (Lüneburg), der RV an der Lühe (Stade), der RV Leichttrab Geestenseth (Wesermünde) und der RV Ilienworth (Unterelbescher RRFV). (az)
Der Niedersächsische Reiterverband bietet vom 28. bis 31. August einen neuen Lehrgang zum Nachwuchs-Sportassistenten (LSB) für junge Reiter im Alter von 13 bis 16 Jahren an. Die gefragten Lehrgänge unter der Regie von Beate Greifenberg und Jennifer Becker sollen dazu beitragen, dass Jugendliche in Reitvereinen sich qualifiziert fortbilden. Denn leider ist es oft der Fall, dass gerade die unter 16-Jährigen ohne jede Qualifikation Reitunterricht erteilen und sogar damit vom Verein beauftragt sind. Der Verband möchte junge Pferdesportlern möglichst früh vor allem im Bereich Unfallverhütung und Sozialkompetenz sensibilisieren und gleichzeitig für eine weitere Ausbilderlaufbahn, zum Beispiel zum Trainerassistenten oder Trainer C, motivieren. Der Lehrgang findet in der ChristophorusSchule Elze und auf der Reitsportanlage Diestel in Elze statt. Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf Personen beschränkt, die mit einem Schulpferd oder eigenen Pferd den Lehrgang absolvieren können. Lehrgangsinhalte sind: Theorie und Praxis zur Reitlehre (u.a. Grundausbildung, Basisarbeit im Geschicklichkeitsparcours, praktische Unterstützung der Lehrkraft), Theorie zur Pferdehaltung, Veterinärkunde und Fütterung, Grundfertigkeiten in einer zweiten Sportart (Laufen), Unfallverhütung, Erste Hilfe an Reiter und Pferd, Motivation zur Mitarbeit im Verein, sportliche Jugendarbeit, Tipps und Spielideen sowie Sozialkompetenz. Die Jugendlichen sollten Jahrgang 1998 bis 2002 sein, Nachweise über einschlägige Reiterfahrung mitbringen und Mitglied in einem Verein des Pferdesportverbandes Hannover sein. Die Teilnehmer erhalten nach abgeschlossenem Lehrgang die Bescheinigung über den Nachwuchs-Assistenten (Sportassistent LSB). Weitere Infos: www.psvhan.de
ReitZeit 13
gewusst Verdiana
Treffpunkt für Reiter aller Sparten
D
as Konzept der VERDIANA entstand 2001. Über die Jahre hat sich diese Veranstaltung von einem Geheimtipp zu einer bekannten, einzigartigen Outdoor-Veranstaltung im Norddeutschen Raum entwickelt. Das Konzept besticht durch sein ganzheitliches und vielseitiges Programm, welches jedes Jahr viele Pferdebegeisterte aus jeglichen Sparten anlockt. Das Wachstum, das die VERDIANA dadurch über die letzten Jahre verzeichnen konnte, ist beeindruckend. Beliebtheit und Bewährtheit haben sich gesteigert und dieser Trend setzt sich fort. Das Team der VERDIANA hat sich eine solide Weiterentwicklung der Veranstaltung zum Ziel gesetzt.
Ende August ist es wieder soweit: Zum 13. Mal findet das Freizeit- und Breitensport-Festival rund ums Pferd VERDIANA auf dem Rennbahngelände in Verden statt, in diesem Jahr vom 29. bis 31. August. Die Veranstaltung für die ganze Familie bietet durchgehend ein abwechslungsreiches Programm, das eine große Vielfalt an Pferderassen und Reitweisen präsentiert und darüber hinaus Hundeliebhaber willkommen heißt.
Fotos: Zachrau
Für alle Pferdebegeisterte
Erstmals wird auf der Verdiana das Finale des Rettenmaier-Cup in der Working Equitation ausgetragen.
Die Islandpferdereiter bestreiten ihre Landesmeisterschaft in Verden.
14 ReitZeit
Ein weiteres Highlight: das Championat des Freizeitpferdes.
Die VERDIANA öffnet dieses Jahr zum ersten Mal mit einigen Veranstaltungsteilen schon am Freitag seine Pforten für Ihre Besucher. Am Samstag und Sonntag laden dann zahlreiche Verkaufs-, Informations- und Gastronomiestände zum Schauen, Staunen und Flanieren ein. Auch für die Kleinsten wird im Kinderbereich ein buntes Programm geboten. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Pferdemuseum und seinen Museumspädagogen aus Verden und der Organisation Bett & Box bekommen die Kids die Möglichkeit, an vielen Spielen und Aktionen teilzunehmen und Ersterfahrungen mit Shettys zu machen. Hunde sind aus dem Reitsport nicht mehr wegzudenken und deswegen sind Hundeliebhaber- und Besitzer nicht nur willkommen, sondern können sich auch im Agility selbst mit ihren Vierbeiner ausprobieren. Dieser Veranstaltungsteil wird in diesem Jahr durch Trainer Gerhard Knoll und seinem Team vom Hundesportverein Springe ausführlich präsentiert. Knoll
Am Sonntag findet die Landesmeisterschaft der Barockreiter statt.
Die Kooperation der beteiligten Verbände und Vereine zeigt, welche vielfältigen Möglichkeiten den Freizeitreiter geboten werden, sich mit dem Pferd zu beschäftigen, Reitsport zu betreiben, sich zu präsentieren und in Wettbewerben zu messen. Immer im Vordergrund: Der Spaß von Pferd und Reiter in allen Präsentationen und Veranstaltungsteilen. Weitere Infos: www.verdiana.de
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Horst Becker kann zahlreiche Experten im Forum Pferdegerecht begrüßen.
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Besuchen Sie uns auf der VERDIANA 29. - 31.08.14
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Auch in diesem Jahr findet am Samstag wieder ein großes Showprogramm unter der kompetenten Leitung und Moderation von Alexandra Knabbe statt, die schon zum zehnten Mal dabei ist. Die Stallbesitzerin und Trainerin aus Loxstedt hat sich der Dressur und der klassisch-barocken Reiterei verschrieben. Einige Highlights sind sicher die Horse-Agility-Präsentation von Nina Steigerwald, die Vorstellung der Working Equitation mit und durch Gernot Weber und eine Westernvorführung unter dem Motto „Cowboys dürfen das“ mit Ralf Seedorf. Der zum zweiten Mal stattfindende „Abend der Pferdefreunde“ kann mit Richard Hinrichs, dem Leiter des Instituts für Klassische Reiterei Hannover, einen Star-Gast aufbieten. Nach dem Erfolg des letzten Jahres wird es auch dieses Mal einen Abend mit einer abwechslungsreichen Mischung aus Akts, Akteuren und geselligem Beisammensein geben. Wieder dabei ist das Expertenforum Pferdegerecht mit diversen Persönlichkeiten, unter anderem Klaus Schöneich und Initiator Horst Becker. Ein weiteres Highlight ist das Spezialprogramm „Hannoveraner Erleben“ mit dem Championat des Freizeitpferdes. Die VERDIANA hat sich in der Vergangenheit mit der Ausrichtung des bundesweiten Championats des Freizeitpferdes und –ponys bewährt, worin das Hannoveraner Championat eingebettet war. Durch den zweijährigen Ausrichtungsrhythmus ist das Championat in diesem Jahr ausschließlich den Hannoveranern vorbehalten. Weitere Highlights sind die fünften Landesmeisterschaften der klassisch-barocken Reiterei und die Norddeutsche Meisterschaft der Islandpferdereiter. Diese werden durch das umfangreiche Nennungsergebnis wahrscheinlich schon am Freitag mit dem Programm starten. Die Working Equitation ist dieses Jahr erstmals mit vier Disziplinen dabei und richtet das Finale des
Expertenforum
IRES
Agility testen
Rettenmaier-Cups in der Dressur, im Trail und Speedtrail und der Rinderarbeit auf der VERDIANA aus. Sie bildet einen großen Programmteil und wird voraussichtlich am Freitag mit der ersten Disziplin starten. Zu den weiteren Neuigkeiten gehören die erste Verdener Cross Trophy, organisiert und veranstaltet durch den RC Hagen-Grinden. Sie wird von der Firma Röwer und Rüb mit mobilen festen Hindernissen unterstützt. Ebenfalls neu ist der Geländereitercup-Vorausscheid der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer Deutschland.
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ist Leistungsrichter, ehemaliger Deutscher Meister und Obmann für Agility in Niedersachsen. Der Veranstaltungsteil wird von der Firma Mars Petcare großzügig unterstützt.
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grüne seiten Veranstaltungstipps
ALBTRAUM WINTER - MOTIVATION FÜR PFERD UND REITER n Seminar mit Christoph Hess am 11. Dezember in Schönemoor n Inhalt: Es wird Winter, es ist kalt, regnet oder schneit. Am Donnerstag, den 11. Dezember 2014 wird Christoph Hess, Leiter der Persönlichen Mitglieder und internationaler Richter auf der Anlage des Reit- und Fahrvereins Schönemoor erklären, wie man die dunkle Jahreszeit und Hallensaison für sich und sein Pferd nutzen kann ohne einen Hallenkoller zu bekommen. Ziel des Seminares ist es, aufzuzeigen, wie diese teilweise nasse und dunkle Zeit genutzt werden kann um sich und sein Pferd auf den nächsten Sommer bzw. die nächste „grüne Saison“ vorzubereiten. Anhand von Training- und Gymnastizierungslektionen und weiteren zahlreichen Ideen in Theorie und Praxis wird Christoph Hess demonstrieren, wie eine ausgewogene und abwechslungsreiche Winterarbeit zum Erfolgskonzept für die nächste Freiluftsaison wird. n Weitere Infos: www.pferd-aktuell.de
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BODENARBEIT GHP-PRÜFUNG n Geführte/gerittene WBO-Gelassenheitsprüfung am Sonntag, 24. August, in 27336 Rethem n Inhalt: Der Reit- und Fahrverein Lichtenhorst und Umgebung veranstaltet am Sonntag, 24. August, eine geführte/gerittene GHP in Rethem-Moor. Richter ist Volker Dohme. Zu den Aufgaben gehören Vortraben an der Hand, aufsteigende Luftballons hinter einer Hecke, Rappelsack oder Klapperkarre, Regenschirm, Rückwärtsrichten, Sprühflasche. Teilnehmer mit der Note 1/2 erhalten eine Schleife. Bis zur Note 3 werden Urkunden vergeben. n Weitere Infos: Antje Dreißig-Kratsch, Telefon 0152/53192517 ZIRKUSLEKTIONEN & BODENARBEIT n Seminar mit Nathalie Penquitt von Freitag
Foto: Zachrau
KLASSISCH/BAROCK VIELE STÖRQUELLEN VERHINDERN EINEN GEFÜHLVOLLEN SITZ n Seminar mit Eckart Meyners am 6. Oktober in 21376 Luhmühlen n Inhalt: Der Schwung des Pferdes bestimmt die Sitzgrundlage. Denn haben Pferde zu viel Schwung, so können Reiter diese spezifischen „Unruhebewegungen“ oft nicht tilgen. Auch die Größe des Pferdes sollte der Reitergröße entsprechen, weil die Einwirkung vom Schenkel nicht optimal sein kann, wenn die Beine des Reiters weit über den Pferdeleib in Richtung Boden hinausragen. Warum in diesem Zusammenhang auch ein entscheidender Punkt die Breite des Pferdes ist, erklärt Eckart Meyners (Lüneburg), ehemaliger Sportdozent an der Universität Lüneburg mit Hilfe von sportwissenschaftlichen Erkenntnissen in einem 1 ½ stündigen theoretischen Part. Dazu demonstriert er im zweiten Teil mit unterschiedlichen Reitern und Pferden, wie man Bewegungsabläufe und Funktionszusammenhänge beim Reiter sehen und analysieren kann. Eine systematisch erarbeitete Sitzanalyse liefert die Grundlage für die Korrektur des Reitersitzes. So kann auch die Einwirkung verbessert werden und bei Problemen gezielt Hilfestellung geleistet werden. n Weitere Infos: www.pferd-aktuell.de
TIPPS UND HILFEN ZUR MOTIVATION DES PFERDES n Seminar mit Richard Hinrichs am 28. September in 30938 Burgwedel-Fuhrberg n Inhalt: Der renommierteste deutsche Barockausbilder Richard Hinrichs, Präsident des Bundesverbandes für klassisch-barocke Reiterei Deutschland, ist bereits zum zehnten Mal in Folge Gastgeber einer Regionalen Fachtagung der Persönlichen Mitglieder. Bei dieser Veranstaltung am Sonntag, den 28. September, auf der Anlage von Richard Hinrichs in 30938 Burgwedel-Fuhrberg, rückt die Motivation des Pferdes in den Fokus. Erörtert werden Gesetzmäßigkeiten der Motivierung und ihre Umsetzung bei der gymnastizierenden Ausbildung des Reitpferdes. Richard Hinrichs erläutert die theoretischen Grundlagen und gibt dazu Einblicke anhand von Beispielen in der Praxis. In den Präsentationen stellen sich Pferde unterschiedlicher Rassen mit unterschiedlichem Ausbildungsstand vor. Die PM-Regionaltagung beginnt um 10 Uhr und kostet für PM 20 Euro, für Nicht-PM 30 Euro. Die Teilnahme kann Inhabern von Ausbilderlizenzen als Fortbildung mit zwei Lerneinheiten anerkannt werden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. n Weitere Infos: www.pferd-aktuell. de, Telefon 02581/6362-247, E-Mail: pm-veranstaltungen@fn-dokr.de
Zirkuslektionen stehen im Mittelpunkt bei einem Seminar mit Nathalie Penquitt vom 5. bis 8. September.
bis Sonntag, 5. bis 7. September in 27305 Engeln n Inhalt: Zirkuslektionen bieten eine großartige Möglichkeit, die Beziehung zum Pferd sowie deren körperlichen Fähigkeiten zu verbessern. Dadurch wird auch die Rittigkeit gefördert. Es werden gymnastizierende und zirzensische Lektionen an der Hand geübt wie Seitengänge, Aufgaben mit Bodenstangen, spanischer Schritt, Kompliment, Verbeugen. Die Lektionen werden schrittweise erklärt und mit jedem Pferd einzeln und nacheinander geübt. Ziel ist es, eine Palette von Hilfen – bewusster Einsatz des Körpers, der Stimme und der Gerte – zur besseren und eindeutigen
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Verständigung mit dem Pferd zu vermitteln. Trainiert wird mittels positiver Verstärkung, wahlweise mit Clicker. n Weitere Infos: Katja Bogen, 04249/95107, E-Mail katja@zimmermann-software.de
WANDERRITTE VFD-GELÄNDEREITER-UND FAHRER-CUP n Am Samstag, 23. August, in Ostfriesland n Inhalt: Der erste Geländereiter-und Fahrercup wird bereits fleißig geplant. Unterstützt wird das Ganze durch die Agenda Reiten der Gemeinde Westoverledingen. Auf dem Programm steht ein abwechlungsreicher Orientierungsritt, ein Fragebogen zum Wissen rund ums Geländereiten sowie ein Trailpacours. Auch wenn beim GRC eine Wertung vorgenommen wird, die eine Qualifikation zum Endausscheid des Landesverbandes Niedersachsen/Bremen mit einschließen kann, soll an diesem Tag der Spaß und das Miteinander mit dem Partner Pferd im Vordergrund stehen. n Weitere Infos: Tanja Michel, Telefon 04954/954520, E-Mail sinimichel@t-online.de RITT ZU DEN HÜGELGRÄBERN n Geländeritt am 20. August in 27211 Bassum n Inhalt: Der Ritt erfolgt zu einem Zeitpunkt, bei dem das archäologische Highlight vielleicht ein letztes Mal so betrachtet werden kann, denn es liegt ein Antrag auf Sandabbau vor. Die VFD hat in der Anhörung Widerspruch bekundet und hofft auf Erhalt dieses Geländes aus der Jungsteinzeit. Rittführerin Susanne Reichelt ist Gästeführerin für Bassum und empfängt die Teilnehmer bei den Hügelgräbern. Hier wird sich in zwei Gruppen aufgeteilt, eine die sich um die Pferde kümmert, während die anderen dem Vortrag folgen. Danach wird getauscht. Bis dahin wird auf unterschiedlichen Wegen nur im Schritt geritten. Nach dem Vortrag geht es im Schritt über Feldwege und Straßen zurück. Es gilt Helmpflicht. n Weitere Infos: katja@zimmermann-software.de CLICKERTREFFEN n Mit Nina Steigerwald am 20. September in 27305 Ochtmannien n Inhalt: Auf dem Hof Steigerwald findet von 10 bis 18 Uhr ein Tag rund um die Positive Verstärkung bei Pferden statt: Information, Präsentation, Austausch, Spaß und
Mitmachen. Themen und Inhalte sind so vielfältig wie das Clickern selbst: Turnen, Horse Agility, Freiarbeit, Lösungen bei Problemverhalten, Reiten mit Clicker… Von 11 bis 12.30 Uhr gibt es einen Workshop: Leinenführigkeit oder Höflichkeitstraining mit Schafen. Wer mit Pferden clickert, weiß, wie elementar wichtig Höflichkeit ist. Schafe sind gnadenlos gierig und rennen jeden mit Futtereimer um. Sie sind also die idealen Partner, um eine schöne Höflichkeit zu trainieren. Hierfür ist eine Anmeldung erforderlich, da nur fünf Schafe zu vergeben sind. Die Trainingsergebnisse des vorhergehenden Seminars mit „Individuelles Training“ werden präsentiert und erklärt. Anreise ist schon am Freitag ab 15 Uhr möglich, um sich beim gemütlichen Beisammensein am Lagerfeuer auszutauschen und erste Clickerluft zu schnuppern. Übernachtung mit Schlafsack und Isomatte ist möglich. Eigene Pferde können mitgebracht werden. n Weitere Infos: www.clicker-training.de
SONSTIGES 12. SHETTY-FESTIVAL MIT BUNDESSCHAU n 13. und 14. September auf der Rennbahn am Sportpark in Bad Harzburg n Inhalt: Programm am Samstag: 8.30 Uhr: IG-Shetland Tour, 13 Uhr: Bundesschau, 18 Uhr: Shetty-Schaubilder, 20 Uhr: Züchterabend. Sonntag: 9 Uhr: Bundesschau und Reit-/Fahrprüfung, 10 Uhr: Shetty-Boutique und Infostand 13.30 Uhr: Endringe und Siegerehrung.
Der Eintritt ist frei. n Weitere Infos: www.igshetland.de EUROTIER n Messe für professionelle Tierhaltung vom 11. bis 14. November 2014 in Hannover
n Inhalt: Im November findet auf dem Messegelände in Hannover die weltweit größte Messe für die professionelle Tierhaltung, die EuroTier 2014, statt. Die führenden Unternehmen der Branche werden ein vollständiges Angebot und zahlreiche Neuheiten zeigen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben sich bereits 2.100 Aussteller aus 49 Ländern angemeldet. Die Hälfte der Aussteller kommt aus dem Ausland: Mit 163 Unternehmen liegen die Niederlande erneut an der Spitze. Mit ihrem einzigartigen Angebot an Innovationen, Trends und Detailfragen der modernen Tierhaltung ist sie eine unverzichtbare Informationsquelle für die Landwirte. Gegenüber den Vorjahren zeigen die Anmeldungen erneut ein Wachstum in den Ausstellungsbereichen Futtermittel, Tiergesundheit und Veterinärmedizin sowie bei anderen Betriebsmitteln. Insbesondere das einzigartige Angebot rund um Futter und Tiergesundheit ist ein Alleinstellungsmerkmal der EuroTier. n Weitere Infos: www.eurotier.com
Das zwölfte Shetty-Festival findet in Bad Harzburg statt.
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praxis Barhuf oder Eisen?
Produkttipps Strahlfäule Eine gesundheitsfreundliche Alternative zur Behandlung von Strahlfäule bietet die Firma Prontomed: ProntoCare-Vet EquinoLine wirkt durch einen elektrochemischen Prozess, in dem normale Kochsalzlösung aktiviert wird. Durch diesen Prozess entsteht eine pH- neutrale antiseptische Lösung mit breitem mikrobiziden, levuroziden, tuberkuloziden und fungiziden Wirkungsspektrum und hoher Stabilität. Als Sprühgel enthält das Produkt zusätzlich einen Verdicker auf Silikat-Basis, das Feuchtigkeit bindet. Dadurch kann es sauber in die Furchen eingesprüht werden und verbleibt in den Strahlgängen. Weitere Infos: www.prontomed.de
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18 ReitZeit
Zeigt her Eure Hufe: Wann sind Eisen sinnvoll, wann lässt es sich barhuf besser laufen?
Pauschalrezept? Fehlanzeige Die Kelten benutzten sie schon vor mehr als 2.000 Jahren. Bis heute haben Hufeisen Hochkonjunktur. Aus dem Hochleistungssport sind sie nicht mehr wegzudenken, bei gesundheitlichen Problemen sollen sie die Heilung fördern. Doch ist das schützende Hufeisen wirklich immer sinnvoll?
J
ahrelang trug Toni seine Reiterin über Stock und Stein, kletterte mit ihr Anhöhen hoch, durchquerte steinige Bäche und beschritt auch asphaltierte Straßen in flottem Schritt. Doch plötzlich ist der Wallach im Gelände kaum noch vorwärts zu bekommen, stolpert häufig und spürt jedes kleine Steinchen. „Da werden wir wohl um einen Beschlag nicht mehr rumkommen“, befürchtet seine Besitzerin. Doch müssen es tatsächlich Hufeisen sein, oder kann der Wallach auch ohne Beschlag wieder glücklich werden? Uwe Lukas, staatlich geprüfter Huf-
schmied mit Huf-Rehabilitationsstall in Warendorf und lange Jahre Vorsitzender des Ersten Deutschen HufbeschlagsschmiedeVerbandes (EDHV), kennt das Problem. „Die Leute wundern sich, dass ihre Pferde barhuf immer gut liefen und dann plötzlich fühlig werden. Die Erklärung ist ganz einfach: Irgendwann nutzt sich auch das beste Horn ab. Wenn es fast bis zur Lederhaut durchgelaufen ist, fängt es an, weh zu tun.“ Um das zu verhindern, sei ständige Bewegung auf den verschiedensten Untergründen das A und O. „Es geht nicht, dass man das Pferd den ganzen Tag in der Box stehen lässt und
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Hufschuhe als Alternative Ein Beispiel für einen Hufschuh ist der Marquis Supergrip. Durch das patentierte Luftkammersystem wird sehr guter Halt in allen Gangarten ermöglicht. Der Hufschuh kann einfach und schnell angezogen werden, passt sich an alle Hufformen an, bietet Schmerzlinderung bei Pferden mit chronischer Hufrehe und lahmfreies Laufen bei empfindlicher Sohle, wirkt als Stoßdämpfer und schont somit Knochen, Sehnen und Gelenke und sorgt mithilfe des Strahlpolsters für eine durchblutungsfördernde Massage. Er kann in
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allen Bereichen – egal, ob im Gelände, in der Dressur oder beim Springen – eingesetzt werden und umfangreiches Zubehör wie Einlagen, Ballenschoner oder Stollen sind erhältlich. Der Marquis-Hufschuh ist auch als Probe- oder Testschuh für 14 Tage erhältlich. Weiter Infos: www.marquis-vetec.com.
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Bei Problemen wie Hornspalten muss genau geschaut werden, wo die Ursache liegt.
dann drauflosreitet. Die Haltungsbedingungen sind für gutes Horn entscheidend. Je mehr Bewegung, je mehr wird der Huf durchblutet, desto besser wächst gutes Horn nach.“ Ideal wäre daher für jedes Barhuf-Pferd die Offenstallhaltung.
dazu, das Reitpensum zu ändern – oder zu einem einfachen Basisbeschlag, der die problemlose Fußung auf jedem Boden möglich macht. Anja Kuhrau, BESW-Akademie-geprüfte Hufpflegerin aus Wolfenbüttel, hat festgestellt: „Für viele Pferdebesitzer gibt es nur eine Wahrheit. Die einen sagen, dass ihr Pferd mit Eiereisen am besten laufe, andere lassen nur vom Huforthopäden ausschneiden, schwören auf Hufschuhe oder Duplos. Ich denke aber nicht, dass es nur einen richtigen Weg in der Hufbearbeitung gibt.“ Die wenigsten beschäftigten sich wirklich mit dem komplexen Organ der Hufkapsel oder schauten nach den richtigen Proportionen des Hufes, des Wandwinkels und den Flächenverhältnissen. „Auch der Lebensraum, die Bodenverhältnisse, die Nutzung des Pferdes, anatomische Gegebenheiten, Erbanlagen, Gliedmaßenstellung, Fütterung, Gesundheitszustand und Gewicht spielen eine wichtige Rolle, wenn es um die Art und Weise der Hufbearbeitung geht.“ ➜
Offenstallhaltung ideal „Pferde ohne Hufschutz sind nur begrenzt einsetzbar“, meint der Hufschmied. „Erst in dem Moment, in dem der Huf geschützt wird, verbessert sich die Kilometerleistung enorm. Spannt man ein unbeschlagenes Pferd vor die Kutsche und lässt es 30 Kilometer über die Straße laufen, wird es am Ende selbst auf dem Kutschbock sitzen wollen, weil es nicht mehr laufen kann.“ Ein gutes Beispiel seien die Arbeitspferde damals: Die Pferde vorm Pflug waren in der Regel nicht beschlagen, die Vierbeiner, die für Botengänge auf befestigten Straßen genutzt wurden, bekamen Hufeisen. Sollte der Vierbeiner Fühligkeit zeigen, rät Lukas
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Ziel sollte dabei sein, die optimalste Lösung für Pferd und Reiter zu erlangen – und zwar ganz individuell.
Individuelle Lösung Anja Kuhrau nennt ein Beispiel: „Möchte ein Reiter einen Wanderritt unternehmen, mit einem Pferd, das durch Erbanlagen eine schlechte Hornqualität aufweist und noch eine Fehlstellung der Gliedmaßen hinzu kommt, sodass Scherkräfte auf die Hornkapsel einwirken, sollte der Reiter einen anderen Weg als den des Barhufs einschlagen.“ Mit diesen Hufen einen mehrstündig- und tägigen Ritt barhuf zu absolvieren, werde höchstwahrscheinlich nur mit Schmerzen des Pferdes durch zu hohen Hornabrieb von statten gehen. Die Zuchtauslese spiele bei der Qualität des Hufes eine entscheidende Rolle: „Ohne Huf kein Pferd wird leider in den Zuchten oft nicht so hoch gewichtet wie Bewegungstalent.“ Umso wichtiger sei ein kompetenter Hufbearbeiter, der auch erklärt und Fragen beantwortet. „Zum Glück ändern sich Zeiten. Heutzutage gibt es Hufpfleger, Huftechniker und Hufschmiede die sich auf Fortbildungen treffen. Dort findet reger Austausch statt. Sie beratschlagen sich, diskutieren Röntgenbilder und ziehen Kollegen bei Spezialfällen hinzu.“ Was wann Sinn macht, ob Barhuf oder Eisen, sei von Pferd zu Pferd unterschiedlich. „Das können Rock’n’Roll- oder Eiereisen sein, Eisen mit Platte, Polster, Keil oder Kombibeschläge wie Duplo. Auch KlebebeschläHufpflegerin Anja Kuhrau ge oder Hufschuhe für Wanderritte oder als Krankenschuh machen vielfach Sinn.“ Wichtig sei einfach, einen guten vertrauensvollen Kontakt zu seinem Hufbearbeiter zu haben. Dieser darf auch mal in Frage gestellt werden und eine zweite Meinung hinzu gezogen werden, denn wie schon gesagt, im Gegensatz zu früher sollten alle Hufbearbeiter sinnvolle Erklärungen geben können“, sagt Anja Kuhrau. Allerdings liege die Verantwortung am Ende bei den Pferdebesitzern. „Sie entscheiden, welche Hufbearbeitungsphilosophie es sein soll, ob und welchen Beschlag sie wählen, ob und welchen Hufschuh sie für ihr Pferd bevorzugen und welches von allem am sinnvollsten ist – natürlich in Absprache mit dem Hufbearbeiter.“ (az)
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praxis Fütterung von Freizeitpferden
Freizeitpferde brauchen vor allem eins: jede Menge Heu.
Oft ist weniger mehr Wer das passende Futter für sein Pferd finden möchte, hat die Qual der Wahl: Während Hafer vielerorts bis heute das Futtermittel der Wahl ist, sind immer häufiger auch Müslis, Mischfutter und Futterzusätze in den Trögen zu finden. Das, obwohl fast jedes Freizeitpferd auch ohne Kraftfutter auskommen könnte.
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in Blick in die Natur offenbart, wie der artgerechte Ernährungsplan eines Pferdes aussieht: Wildpferde sind ständig in Bewegung und ernähren sich ausschließlich von Gräsern, Kräutern, Blättern, Rinden und Ästen sowie Salz, Mineralien und Wasser. Getreide taucht im natürlichen Speiseplan nicht auf. Dass es dennoch eine entscheidende Rolle in der heutigen Fütterung der domestizierten Pferde spielt, kommt nicht von ungefähr: Hafer ist nach wie vor das bekömmlichste Getreide für Pferde, weil er am besten verdaut werden kann. Dazu ist er auch kostengünstig. Nichtsdestotrotz landet er nicht mehr so häufig in den Krippen, wie es einst der Fall war. Das liegt auch daran, dass ihm nachgesagt wird, dass er „sticht“.
Nährstoffen untersucht, die Stresshormone freisetzen“, berichtet er. Fündig wurden die Wissenschaftler nicht. „Vielmehr ist es so, dass der Hafer viel Energie liefert. Wenn die Menge nicht an den durch das Training entstehenden Energieverbrauch angepasst ist, kann es schon mal vorkommen, dass die Pferde munterer sind als sonst.“ Das kann im Zweifelsfall nicht nur gefährlich für den Reiter werden – auch den Pferden schadet eine zu große Hafermenge. „Wird sie dauerhaft gefüttert, droht Übergewicht“, mahnt Coenen. So haben Experten vom College of Veterinary Medicine in Virginia/Maryland festgestellt, dass 51 aller heutigen gehaltenen Pferde unter Übergewicht leiden. Das ist vor allem in falscher Fütterung begründet und nicht in Bewegungsmangel,
da die Futterration des Pferdes nicht nur seiner Größe und seinem Gewicht, sondern auch seiner körperlichen Leistung angepasst werden muss. Wer glaubt, dass sein Pferd viel arbeitet, wenn es täglich eine Stunde in allen Gangarten geritten wird, irrt ebenfalls: Ein solches Pensum fällt lediglich unter „leichte Arbeit“, der Energie- und damit der Kraftfutterbedarf ist gering. „Wer sein Pferd nur sonntags einmal ins Gelände reitet, sollte ihm keinen Hafer füttern. Alles, was dabei entsteht, ist überschüssige Energie, die durchs Training nicht abgebaut werden kann.“ Coenen rät, Großpferden, die bis zu dreimal wöchentlich so gearbeitet werden, dass sie auch leicht ins Schwitzen kommen, mit 1,5 bis 2 Kilogramm Hafer täglich zu versorgen. Sportpferde mit
Hafer sticht? Prof. Dr. Manfred Coenen, Ernährungsexperte von der Universität Leipzig erklärt: „Tatsächlich hat Übermütigkeit oft etwas mit zu viel Hafer zu tun.“ Einen speziellen Inhaltsstoff, der besonders munter macht, gibt es allerdings nicht: „Wir haben den Hafer nach
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Für welches Pferd welches Futter geeignet ist, muss individuell entschieden werden.
Pferdebesitzer und Reiter kennen die Probleme ihrer Pferde im Winter. Ungewünschte Gewichtszunahme oder auch -abnahme, Verdauungsprobleme bis hin zu Temperamentänderungen werden festgestellt. Dipl. Pferdetherapeut Jürgen Gründel hat daher die Fütterung von Rohfaserwürfeln mit 80 Prozent Rohfaseranteil für sich entdeckt. Die enthaltenen Vitamine und Spurenelemente kommen aus Heu und Luzerne sowie hydrothermisch aufgeschlossenem Getreide und sorgen für intensives Kauen und eine lange Verweildauer im Verdauungstrakt, Energie wird langfristig geliefert. Ein zusätzliches Kraftfutter ist nicht nötig. Die Fütterung von ausgewogenem und langfaserigem Futter empfiehlt der Physiotherapeut auch für Pferde mit gesundheitlichen Problemen wie Atemwegserkrankungen oder bei mangelnder Leistungsbereitschaft. Weitere Infos: www.steelhillranch.de
höchster Belastung brauchen eine größere Menge des Energielieferanten, nämlich bis zu fünf Kilogramm täglich.
Heu liefert langfristig Energie Der jeweilige Energiebedarf des Pferdes gilt dementsprechend nicht nur für Hafer, auch die Inhaltsstoffe der mehr als 300 verschiedenen Mischfuttersorten und Müslis, die es mittlerweile auf dem Markt gibt, müssen genau unter die Lupe genommen werden. Was gut duftet und aufgrund der abenteuerlichen Mischung „lecker“ aussieht, muss noch lange nicht gut fürs Pferd sein. Dabei gilt die Faustregel: Ein 600 Kilogramm schweres Pferd, das nur leicht arbeitet und kaum ins Schwitzen kommt, hat einen Energiebedarf von bis zu 91 MJ vE (verdauliche Energie) und benötigt bis zu 455 Gramm Protein. Wer sich an die Faustregel hält und seinem Pferd mindestens ein Kilogramm Heu je 100 Gramm Körpergewicht pro Tag füttert, hat den Bedarf damit schon abgedeckt, wenn er dazu ein hochwertiges Mineralfutter verfüttert. Diese Menge an Heu ist übrigens sowieso
Fotos: Zachrau
Tipp für den Winter: Raufaserwürfel
Die klassische Mahlzeit besteht aus Hafer und Mineralfutter.
Bei Müslis und Fertigfutter sollte auf die Inhaltsstoffe geschaut werden.
ein Muss für jedes Pferd – die Rohfaser wird im Dickdarm verarbeitet und liefert langfristige Energie. Außerdem sorgt die Fütterung von Heu dafür, dass das natürliche Bedürfnis des Pferdes, bis zu 18 Stunden täglich Nahrung zu sich zu nehmen, befriedigt wird. Auch, wer ein schwerfuttriges Pferd hat, muss nicht zwangsläufig zu einem getreidereichen Futter greifen. Hier können Heucobs und Leinöl dafür sorgen, dass es etwas auf die Rippen bekommt. Wer dennoch zu einem Müsli greifen möchte, sollte darauf achten, dass es weder Hafer noch Gerste oder Mais enthält – letztere sind ebenfalls energiereich, allerdings in ganzen Körnern im Dünndarm nur schwer verdaulich. Auch die Tatsache, dass viele Freizeitpferde nur unregelmäßig arbeiten, sollte bei der Kalkulation der täglichen Futterration berücksichtigt werden. An den Tagen, an denen sie nicht geritten werden, sollte das Kraftfutter daher deutlich reduziert werden. Steht ein besonders anstrengender Tag an, beispielsweise ein längerer Ausritt oder eine Turnierteilnahme, gilt es nicht nur das Training dafür langsam gesteigert werden, damit das Pferd die Aufgabe problemlos und ohne Erschöpfungserscheinungen bewältigen kann. Auch die Futterration muss angepasst
werden – nach und nach kann die Mahlzeit energiereicher ausfallen.
Viele Pferde sind zu dick Wie die tatsächlich erbrachte Arbeitsleistung eines Pferdes festgestellt werden kann, hat Professor Dr. Manfred Coenen gemeinsam mit Helmut Meyer in dem Standardwerk „Pferdefütterung“ zusammengefasst. Unter anderem kann dort nachgelesen werden, dass ein 600 Kilogramm schweres Pferd für zwei Stunden Schrittarbeit oder eine halbe Stunde Trab oder einer Viertelstunde Galopp eine Fütterungsmenge von einem Kilogramm Hafer oder einem vergleichbarem Kraftfutter täglich erhalten sollte. Übrigens kann die Beratung durch einen Futterexperten sowie die Untersuchung des Blutes auf eventuelle Mängel oder erhöhte Werte durchaus Sinn machen: Ist der Ernährungsplan des Pferdes seiner Größe, seinem Gewicht und seiner Arbeitsleistung angepasst, bleibt es gesund. Wer es zu gut meint und zu viel, zu fett- und zu energiereich füttert, kann sich schnell mit Stoffwechselerkrankungen konfrontiert sehen. Daher gilt auch in der Pferdeernährung: Vorsicht ist besser als Nachsicht. (az)
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vereine Aus der Nachbarschaft
WBO-Meisterschaft PSV Region Hannover
Ein tolles Team: Celina Scherbaum und Gironimo
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Erhard Paltinat gratuliert Celina Scherbaum zum Gewinn der Regionsmeisterschaft. Gesamteindruck während des Wettbewerbs beurteilt. Auch in dieser Prüfung konnten Celina und Gironimo den Richter überzeugen. Sie erhielten die Wertnote 8,2 und gewannen den Springreiterwettbewerb. Erneut mussten sich Katharina Mehring und Liam III mit einer 8,0 knapp geschlagen geben.
Fotos: Czeszak
rstmals richtete der Pferdesportverband Region Hannover eine WBORegionsmeisterschaft aus. Diese Veranstaltung wurde vom PSV ins Leben gerufen, um Reitern aller Altersklassen, die bislang über keine oder nur wenige Turniererfahrungen verfügen, eine Möglichkeit zu geben, Turnierluft zu schnuppern, ohne dafür über eine Jahresturnierlizenz verfügen zu müssen. Auch die teilnehmenden Pferde und Ponys müssen nicht bei der FN eingetragen sein. Alles also ganz unkompliziert und ohne großen bürokratischen Aufwand. Die einzige Voraussetzunge für die Teilnahme in Neuwarmbüchen war eine Stammmitgliedschaft in einem Verein des Pferdesportverbandes. Zusätzlich durften aber auch 20 Einzelreiter an den Start gehen. Wer an diesem Tag das Ziel vor Augen hatte, auf dem Vereinsgelände des RuF Neuwarmbüchen Regionsmeister zu werden, musste an zwei Qualifikationsprüfungen teilnehmen. Die erste Wertungsprüfung, ein Dressurreiterwettbewerb Hufschlagfiguren, wurde am Morgen als zweite Prüfung des Tages auf dem Dressurviereck geritten. Genannt hatten diese erste Wertungsprüfung 16 Reiterinnen, von denen die 13-jährige Celina Scherbaum auf ihrem ebenfalls 13-jährigen Ponywallach Gironimo am besten zu überzeugen wusste. Die beiden gewannen mit der Wertnote 7,7. An zweiter Stelle konnte sich Katharina Mehring mit Liam III vom RFV Isernhagen platzieren. Ihr gaben die Richter die Note 7,5. Drittplatziert war Michelle Boltersdorf auf Neelix. Sie startete wie die Siegerin für den RFV Engelbostel und erhielt eine 7,1 für ihren Ritt. Nachmittags mussten die Teilnehmer der Regionsmeisterschaft auf dem Springplatz bei einem Springreiterwettbewerb ihr Können unter Beweis stellen. Die Beurteilung der 15 Teilnehmerinnen erfolgte in Gruppen mit maximal vier Reiterinnen. Nachdem der Richter mithilfe einer kurzen Aufgabe den leichten Sitz sowie die Einwirkungen in Trab und Galopp überprüft hatten, musste nacheinander ein kleiner Parcoursausschnitt mit fünf Hindernissen in Anlehnung an die Anforderung der Klasse E bewältigt werden. Hierbei wurden die harmonische Bewältigung der gestellten Aufgaben sowie der
Die besten drei Paare des Springreiterwettbewerbes, der zweiten Wertungsprüfung der WBO-Regionsmeisterschaften (von links): Celina Scherbaum mit Gironimo (RFV Engelbostel), Katharina Mehring mit Liam III (RFV Isernhagen), Ida Marit Edler mit Farentina (RuF Hänigsen).
An dritter Stelle platzierte sich mit der Wertnote 7,4 Ida Marit Edler vom RuF Hänigsen mit ihrem Pflegepferd, der HannoveranerStute Farentina. Sie startete in Neuwarmbüchen das allererste Mal auf einem Turnier und wurde gleich mit mehreren Schleifen belohnt. Im Anschluss an den Springreiterwettbewerb wurde die Platzierung der Regionsmeisterschaft auf dem Springplatz vorgenommen. Nach den Siegen in beiden Qualifikationsprüfungen musste in der Meldestelle nicht lange gerechnet werden, um die neue WBO-Regionsmeisterin zu ermitteln. Celina Scherbaum, die bereits seit sechs Jahren reitet, aber erst seit eineinhalb Jahren ihr eigenes Pony besitzt, weiß, dass sie diesen Erfolg neben ihrem eigenen Können natürlich auch ihrem kleinen Sportkameraden Gironimo zu verdanken hat. Vizemeisterin wurde Katharina Mehring. Rang drei ging an Chelsea Sykes vom RV Engensen, die sich mit Haakon im Dressurreiterwettbewerb an vierter und im Springreiterwettbewerb an dritter Stelle platzieren konnte. Im Rahmen dieser Ehrung wurden auch die erfolgreichsten Reiter der einzelnen Disziplinen nochmals geehrt. Somit konnte sich Celina Scherbaum nicht nur über den Titel der Regionsmeisterin der Gesamtwertung freuen, sie erhielt außerdem noch die Goldmedaille für die beste Dressur- und Springreiterin der Regionsmeisterschaft. Ebenso erhielt Katharina Mehring die Silbermedaille in der Gesamtwertung. Die Bronzemedaille in der Dressur erhielt Michelle Boltersdorf und die im Springen Ida Marit Edler. Richter Erhard Paltinat zeigte sich im Anschluss sehr zufrieden mit dem Turnier: „Ich halte die WBO-Prüfungen und Turniere für sehr wichtig, da hier jeder eine Chance hat.“ Außerdem lobte er das sportliche Niveau der Teilnehmer an diesem Tag in Neuwarmbüchen. Das einzige, das er bedauere, sei die Tatsache, dass nur wenige Jungen den Einstieg in den Reitsport fänden. „Aber vielleicht gelingt es ja in Zukunft, mithilfe der WBO-Prüfungen, wieder mehr Jungen und Männer für den Reitsport zu begeistern.“ Elena Czeszak
SCHULPFERD DES QUARTALS
Freeman von der PSG Bruchhöfen
Als Freeman in einem Berittstall stürzte und als nicht mehr reitbar abgestempelt wurde, kam er zu Susanne Prenzel von der PSG Bruchhöfen. „Ich ließ die Blockaden beseitigen, Zähne und Hufe in Ordnung bringen und mithilfe eines Pferdeflüsterers gelang es mir, Vertrauen herzustellen“, erzählt sie. Mittlerweile ist der Hannoveraner 18 Jahre alt und wird seit 13 Jahren im Voltigiersport eingesetzt. „2011 wurde er von einem Pferd getreten und musste operiert werden“, berichtet die Besitzerin. Ein Jahr später war er wieder genesen, gewann mit seiner Gruppe die Voltigiertrophy in Braunschweig und wurde Bezirksmeister. 2013 stieg die Gruppe in die Klasse M auf. „Freeman war auf einem Championat im Saarland fünftbestes Pferd und schon zweimal im Fernsehen. Er kann Zirzensische Lektionen, geht Dressur bis zur Klasse M und ist ein talentierter Springer. Er ist ein Verlasspferd für unsere Voltigierer, aber manchmal etwas frech!“ Bei Ihnen im Verein oder Betrieb gibt es ein Lehrpferd, das eine besondere Geschichte zu erzählen hat? Wir suchen Schulpferde, die besonders beliebt sind, sich seit vielen Jahren verdient gemacht haben oder besondere Leistungen erbracht haben. Schicken Sie uns Ihre Vorschläge an redaktion@reitzeit-magazin. de – mit ein wenig Glück schafft es Ihr Schulpferd in die nächste Ausgabe der ReitZeit!
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Klarer Blick in den Spiegel Große Freude herrscht im Reitverein Tarmstedt über den neuen Reithallenspiegel, für dessen Anschaffung der Verein 500 Euro von der Volksbank Zeven erhalten hat. Während der Übergabe der Spende durch Herrn Heibel von der Volksbank Zeven, erläuterte der zweite Vorsitzende des RV Tarmstedt Hans-Peter Jagels kurz, warum der Reithallenspiegel für die Reiter so wichtig ist. Der neue Spiegel wird nicht nur Dressurreitern helfen, sondern auch dem Nachwuchs, der so besser gefördert werden kann.
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Die Sparte Reiten und Fahren des Sportvereins Gustedt veranstaltete einen Trainingstag für Gespannfahrer. Insgesamt waren acht Gespanne mit Ponys und Pferden dabei. Sechs Gespanne bekamen zwei Trainingseinheiten zu je 45 Minuten und zwei Gespanne jeweils eine Trainingseinheit. Neben den Gustedter Gespannen der Familien Rollwage, Luers und Holz nahmen noch Fahrer aus den Kreisen Peine, Goslar und Vienenburg teil. Als Ausbilder kam Trainer Hermann Wiltz aus Celle. Gekonnt holte er jedes Gespann an seinem Ausbildungsstand ab und verbesserte jedes Team im Verlauf der Trainingseinheit. Selbstverständlich war es für ihn, bei Bedarf die Leine auch persönlich in die Hand zu nehmen. Der nächste Trainingstag findet am 25. Oktober statt.
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ReitZeit 25
vereine Aus der Nachbarschaft
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Niedersachsens Pferdesportler bei den Special Olympics Kürzlich trafen sich in Düsseldorf 4800 Athleten mit einer geistigen Behinderung begleitet von ihren Trainern, Betreuern und Familien. In 18 verschieden Sportarten und in einem wettbewerbsfreien Angebot stellten sie ihr Können unter Beweis. Vermehrt wurden in den Sportarten auch „unified-Wettbewerbe“ angeboten, in denen behinderte Sportler mit nichtbehinderten Partnern zusammen einen Wettbewerb bestreiten. Für den Pferdesportverband Hannover waren 23 Voltigierer und zehn Reiter am Start. Zu Beginn der Wettbewerbe fand eine Klassifizierung statt – die teilnehmenden Athleten wurden in Leistungsgruppen eingeteilt. Beim Voltigieren waren Einzel- und Gruppenwettbewerbe in unterschiedlichen Leistungslevels ausgeschrieben – hier waren die Niedersachsen stark vertreten und konnten gute Leistungen aufweisen. Im Einzelvoltigieren im Level E3 konnte Hartmut Böttcher Gold, Lars Bührig Silber und Angela Grosse vom Reit- und Fahrverein Isenbüttel Bronze gewinnen. Im Einzelvoltigieren in Level E4 gab es Bronze für Melissa Scheunemann von der Schule am Wiesendamm in Bederkesa, Silber für Nadine Küppers von der Lebenshilfe Gifhorn, der
vierte Platz ging an Matthias Meinecke, ebenfalls Lebenshilfe Gifhorn, und Rang fünf an Nicole Peters, RFV Lucie. Gold gewann Steffi Schweitzer (RFV Lucie), gefolgt von Carolin Albrecht und Michaela Gäde (Lebenshilfe Gifhorn), Bronze ging an Patrick Böschen. Die Plätze vier bis sieben belegten Klaas Schwebe (Schule am Wiesendamm in Bederkesa), Nico Jann (RFV Lucie), Kira Schintag (Lebenshilfe Gifhorn), Nancy Angermann (RFV Lucie) und Andreas Kindscher (Schule am Wiesenbaum). Gold im Gruppenwettbewerbe G3 und G4 gewann der RFV Isenbüttel, Silber die Schule unter den Eichen/Wedemark. Beim Unified Duo-Demonstrationswettbewerb räumten die Teilnehmer vom RFV Lucie ab: Gold: Steffi Schweitzer und Rebecca Hannemann; Silber:
Nicole Peters und Estelle Gnade; Bronze: Nancy Angermann und Estelle Gnade; Platz vier: Nico Jann und Rebecca Hannemann. Bei den Reitwettbewerben zeigten die Niedersachsen im Geschicklichkeitstrail ihre Stärken. Hier erhielt Celina Scholz Gold und Gunter Kaune Bronze (RFV Isenbüttel). Weitere Platzierungen gab es in der Dressur, Level A: 4. Platz: Lars Bührig, RFV Isenbüttel, 6. Platz: Jennyca Karstens, Schule unter den Eichen, Wedemark; 7. Platz: Hartmut Böttcher, RFV Isenbüttel. Dressur: Level B: Silber: Celina Scholz; 5. Platz: Gunther Kaune und Alilki Patropoulos; 6. Platz: Thomas Meyer. Das Rahmenprogramm mit der Eröffnungsfeier im ISS Dome, die wettbewerbsfreien Angebote in Olympic Town rund um die Esprit Arena sowie das Healthy Athletes Programm waren für alle für Beteiligten eindrucksvolle Erlebnisse. „Es war eine Woche voller Anstrengungen, einmaliger Erlebnisse und Herausforderungen, die erfolgreich von Menschen und Pferden bewältigt wurden“, lautete das Resümee von Gabi Eickmeyer, Vorsitzende des Ausschusses Therapeutisches Reiten.
Das etwas andere Hausturnier
Unterschiedliche Reitweisen Kürzlich fand in Lübberstedt zum ersten Mal das etwas andere Hausturnier statt. „Es war einfach großartig“, fand nicht nur die Veranstalterin Beate Neubert, sondern auch die 154 Teilnehmer, die für das Turnier genannt hatten. In der E-Dressur gebisslos und der Kür Halsringreiten starteten sowohl Dressur-, Freizeit- als auch Westernreiter. „Genauso sollte es auch sein“, sagte Neubert. „Nicht über andere Reitweisen die Nase rümpfen, sondern gemeinsam reiten und von anderen lernen. Schließlich haben wir alle doch eins gemeinsam: die Liebe zum Pferd.“ Wie gut das funktionieren kann, hat man bei den Richtern gesehen. Vivian Zeyns, Pferdewirtschaftsmeisterin und
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Grand-Prix-Reiterin, Britta Trapp, Halsringreiterin, und Katrin Bölle, Zirkuslektionen, haben diese Aufgabe zusammen gut gemeistert, obwohl sie sich vorher gar nicht kannten und bei dem Turnier das erste Mal aufeinander trafen. Am Ende der Veranstaltung wurde unter allen Erstplatzierten die beiden Sättel der Firma Allpax verlost. Den Vielseitigskeitsattel gewann Kathrin Fuß, über den Westernsattel freut sich Kim-Naja Kauffner. „Es war ein toller Tag, die Stimmung unter den Teilnehmern war super und alle hoffen auf eine Wiederholung des Turniers. Aber mein eigentliches Ziel ist es ja, dass andere nachziehen und ebenfalls solche Turniere organisieren. Ich hoffe, es ist irgendwann
ganz normal und nicht mehr die Ausnahme, dass Reiter unterschiedlichster Reitweisen gemeinsam auf Turnieren starten“, sagte die Veranstalterin. Alle Ergebnisse des Turniers sowie Fotos und Videos gibt es unter http://das-anderereitturnier.npage.de
VEREINE STELLEN SICH VOR: PSV Niedernwöhren
Pferdesport in allen Altersklassen In Niedernwöhren, nahe Stadthagen im Landkreis Schaumburg, befindet sich der Pferdesportverein Niedernwöhren auf dem Reiterhof der Reitschule Schierloh. Gegründet wurde der noch junge Verein im Januar 2012 und hat derzeit 72 Mitglieder im Alter von sieben bis 70 Jahren, die teilweise mit eigenen Privatpferden, aber auch mit den Schulpferden der Reitschule Schierloh beim Voltigieren, Dressur- und Springreiten aktiv sind. Momentan sind vor Ort 26 Ponys und Pferde aller Größen und unterschiedlichster Rassen untergebracht. Neben einer kleineren und einer großen Reithalle mit Tribüne steht ein einladendes Ausreitgelände direkt hinter dem Hof zur Verfügung. Besonders hervorzuheben gilt es, dass neben den üblichen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch eine
große Zahl an Späteinsteigern sowohl vormittags, als auch in den Abendstunden regelmäßig trainiert. Für die sportlichen Erfolge auf zahlreichen Turnieren sorgt Reitlehrerin Andrea Schierloh (Trainerin mit A-Lizenz), indem sie regelmäßig unterschiedlichste Lehrgänge anbietet. So konnten die Reiter 2013 beispielsweise einen Dressurlehrgang absolvieren. Der Basispass, Longierabzeichen, der Reiterpass sowie die Reitabzeichen Klasse 2
und 3 wurden ebenfalls angeboten. Auch die Motivationsabzeichen für die Kleinen kommen nicht zu kurz. Die Zusammenarbeit von Reitschule und Verein hat auch den Vorteil, dass häufig gemeinsame Wochenendfahrten und Reiterhof-Freizeiten unternommen werden, die Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Spaß bereiten. Jährlich finden zwei gut besuchte Hofturniere statt, auf denen die Reiter ihr Können unter Beweis stellen und bei Kuchen, Gegrilltem und Getränken einen schönen gemeinsamen Tag verbringen. Das Sommerfest mit Spiel, Spaß sowie Übernachtung in Zelten fand ebenfalls großen Anklang und zeugt vom motivierten Einsatz vieler Helfer. Kurzum: Pferdesport im PSV Niedernwöhren bietet Training und Spaß für alle Altersklassen.
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RV Islandpferde vom Blutbachtal
Erster Kurs für das Abzeichen Bodenarbeit Zum ersten Mal hat auf dem Offenstallgelände des Vereins in Hessisch Oldendorf ein Vorbereitungslehrgang und die Prüfung für das Abzeichen Bodenarbeit stattgefunden. Die Zielgruppe für dieses neue Abzeichen der FN sind alle jungen und alten Pferdeliebhaber, die auch ohne große Vorkenntnisse eine Basis suchen, auf der sie mit ihrem Tier umgehen können. Ein eigenes Pferd benötigen Teilnehmer des Lehrgangs nicht, sollten aber im Besitz des Basispass
Pferdekunde oder eines entsprechenden Reitabzeichen sein. Im Rahmen dieses Lehrgangs hat Dajana Wittrock (Trainer C IPZV) sechs Teilnehmer umfassend in die Grundlagen der Bodenarbeit eingeführt. Bei den praktischen Übungen, die aus einem Führtraining, einem Gelassenheitstraining und einem Geschicklichkeitstraining bestanden, konnte Wittrock so manchen nützlichen Rat dazu geben, wie die Verständigung zwischen Mensch und Pferd noch besser werden kann. Die
Teilnehmergruppe war sehr gemischt, sowohl vom Alter als auch von ihren Vorkenntnissen und Erfahrungen her. Selbst Teilnehmer, die schon jahrelange Erfahrung mit dem Partner Pferd haben, erlebten so manchen Aha-Effekt. Nach dem abgeschlossenen Lehrgang hat Dajana Wittrock das Zertifikat „Bodenarbeit“ überreicht. Die Teilnehmer, die eine erfolgreiche Prüfung absolvierten, haben zusätzlich von der Richterin Waltraud Böhmke ihre Urkunden und das Abzeichen Bodenarbeit erhalten.
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auf vier pfoten Der Wolf
Der Wolf ist nach Niedersachsen zurückgekehrt. Auch Pferdehalter sorgen sich.
Das Märchen vom bösen Wolf? Die Wölfe sind zurück in Niedersachsen. Drei Rudel, ein Pärchen und zwei Einzelwölfe sind es zurzeit – Tendenz steigend. Ein Umstand, der Tierschützer erfreut und Weidetierhalter besorgt. Doch stellt der Waldbewohner tatsächlich auch eine Gefahr für Pferdeherden dar? Wolfsexperte und Inhaber des Wolfcenters Dörverden Frank Faß klärt auf.
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ölfe sind keine Kuscheltiere, aber auch keine menschenfressenden Bestien“, sagt er. Dennoch sei er überzeugt, dass er es noch erleben werde, dass der Wolf, der seit 1990 in ganz Deutschland geschützt ist, wieder bejagt werden darf. „Das wird dann der Fall sein, wenn es in Deutschland und Polen zusammen mehr als 1.000 Tiere gibt“, sagt der Experte. Die Forderung mancher Nutztierhalter und Jäger, schon jetzt zu handeln, halte er aber für überzogen: „Natürlich ist Herdenschutz ein wichtiges Thema. Das kann aber auch anders angegangen werden“, ist er überzeugt. Auch werde immer wieder die Befürchtung geäußert, dass mit den Wölfen die Tollwut zurückkehre. „Seit 2005 sind die Wölfe wieder da und seit 2006 gibt es in ganz Deutschland keinen einzigen Tollwutfall mehr.“ Das bedeute nicht, dass der Ausbruch der Krankheit nicht strengstens überwacht
28 ReitZeit
werden müsse. „Sollte tatsächlich ein Wolf mit Tollwut in Deutschland leben, darf er auch geschossen werden. Das gleiche gilt für den Fall, dass ein Mensch angegriffen wird.“ Dass das passieren könnte, sei allerdings relativ unwahrscheinlich. „Da der Mensch nicht auf seinem Speiseplan steht, ist er dem
Wolf suspekt und er geht ihm aus dem Weg.“ Das kann auch in Faß‘ Wolfcenter beobachtet werden: Steht die Fütterung der Wölfe an, die nicht per Hand aufgezogen wurden, halten diese stets einen Sicherheitsabstand zur Pflegerin, die aus einem Eimer Fleisch verteilt. Macht sie eine abrupte Bewegung, schrecken die Tiere sofort zurück. „Dass ein Wolf einen Menschen angreift, könnte nur passieren, wenn er tatsächlich Tollwut hat, angefüttert wurde oder in die Enge getrieben wird“, ist der Experte überzeugt.
Der Mensch steht nicht auf dem Speiseplan
Frank Faß vom Wolfcenter Dörverden sagt: „Herden müssen geschützt werden.“
Anders sieht es mit kleineren Nutztieren wie Schafen, Ziegen, Hühnern oder Schweinen aus: Die gehören ganz klar ins Beuteschema des Raubtieres. „Allerdings gab es während der vergangenen zehn Jahre ständige Nahrungsanalysen, indem die
Wolf versus Hund? Drei Wolfsrudel leben zurzeit in Niedersachsen.
Fotos: Zachrau
Hundehalter müssen immer dann auf der Hut sein, wenn sie mit ihrem Vierbeiner in einem Wolfsrevier unterwegs sind. „So lange sich der Hund bei seinen Menschen aufhält, wird der Wolf nur beobachten, selbst wenn er gerade im Gebüsch in unmittelbarer Nähe liegt“, sagt Frank Faß. Problematisch könne es aber dann werden, wenn ein Hunderüde alleine durch den Wald streunt und auf einen Wolfsrüden trifft – oder eine Hündin auf eine Fähe. „Dann ist der Hund ein Eindringling im Wolfsrevier und wird im Zweifelsfall kaum eine Chance haben.“ Eine solche Situation sei bereits im Ausland beobachtet worden. „Dort ging eine Familie mit Kinderwagen und kleinem Hund spazieren. Der Hund lief in großem Abstand vor und traf auf zwei Wölfe, die gerade den Weg kreuzten. Der erste Wolf griff sich den Eindringling und verschleppte ihn, der zweite ging auf die Menschen zu, ergriff dann aber sofort die Flucht. Von dem Hund fand man anschließend nur noch Überreste.“
effektiv haben sich bei Schafen Elektro-Netzzäune erwiesen. „Die Praxis zeigt, dass der Wolf nicht über Zäune springt.“ Wer sich doppelt sichern will, spannt über den Netzzaun eine zusätzliche Litze. „Dann geht die Wahrscheinlichkeit gen Null, dass ein Schaf gerissen wird.“ Dass Pferde dem Wolf zum Opfer fallen könnten, hält Frank Faß für eher unwahrscheinlich. „Ein ausgewachsenes Pferd kann einen Wolf sicherlich in die Flucht schlagen.“ Auch wenn in Deutschland bis dato kein Pferd einem Wolf zum Opfer fiel: Ausschließen will Frank Faß das nicht. Sorge hat er insbesondere um junge oder kranke Pferde. „Denn genau das ist die Aufgabe des Wolfes in seiner natürlichen Umgebung: Er dezimiert die Anzahl junger oder kranker Tiere.“ Anfälliger als Pferde seien aber eher Kälber, die sich im Gegensatz zu Fohlen nicht immer im Schutz der Herde bewegen.
Pferdeweiden zusätzlich schützen Kotproben der Wölfe untersucht wurden. Dabei kam heraus, dass die Nutztiere ein Prozent der Beute ausmachen.“ 52 Prozent seien Rehe gewesen, 18 Prozent Wildschweine und 22 Prozent Rotwild. Will heißen: Der Wolf bedient sich lieber an dem gedeckten Tisch direkt vor seiner Nase, nämlich den Wildtieren in den Wäldern. „Was natürlich nicht bedeutet, dass bei Tieren, die nachts auf der Weide gehalten werden und nicht ausreichend geschützt sind, keine Vorsicht geboten ist“, mahnt Faß. Dringt der Wolf tatsächlich in eine Schafsherde ein, ist der Schaden häufig groß. „Das liegt daran, dass er ein Hetzjäger ist. Reißt er ein Schaf und die anderen flüchten, sagt ihm sein Instinkt, dass er weiterjagen muss.“ Mit anderen Worten: Ist er erst einmal auf der Jagd, reißt der Wolf, was er erwischen kann, ganz egal, ob er bereits gesättigt ist, oder nicht. Aber, auch das betont Frank Faß: Herden lassen sich durchaus schützen. Als überaus
Ein Risiko, das ein sich einer Pferdeherde nähernder Wolf aber in jedem Fall mitbringt, ist die Tatsache, dass er den Fluchtinstinkt auslösen und Panik verbreiten könnte. Pferdehalter befürchten insbesondere, dass ihre gehetzten Tiere dann über und durch Zäune gehen könnten. Frank Faß sagt: „Deswegen müssen neue Modelle entwickelt werden, wie sowohl Nutztier- als auch Pferdeherden effektiv geschützt werden können.“ Sein Tipp für Pferdeweiden: Neben den üblichen zwei bis drei Elektrolitzen kann ein Stromband, das außen am Zaun in unmittelbaren
Bodennähe gezogen wird, zusätzlichen Schutz bieten und den Wolf davon abhalten, sich unterm Zaun durchzubuddeln. Und obgleich Frank Faß fasziniert vom Raubtier Wolf ist, meint er: „Im Grunde genommen fehlt er in Deutschland nicht. Aber er hat sich dafür entschieden, in seinen alten Lebensraum zurückzukehren. Natürlich ist das ein Mehraufwand für alle, aber warum sollten wir nicht erst einmal schauen, wie es läuft?“ Wenn eine Nation mit der Situation umgehen könne, dann Deutschland. „Alles, was wir brauchen, ist ein vernünftiger Herdenschutz.“ Per Gesetz ist bereits festgelegt, dass die Halter gerissener Tiere eine Entschädigung vom Staat bekommen. „Noch wichtiger wäre aber die Prävention, nämlich der effektive Schutz der potenziell gefährdeten Herden“, ist Frank Faß überzeugt. Wie das Management aussehen kann, wird zurzeit sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene diskutiert. Darüber hinaus wurde erst kürzlich eine Arbeitsgruppe von Tierhaltern, darunter auch Dr. Enno Hempel von der Pferdeland Niedersachsen GmbH, ins Leben gerufen, in der Konzepte zum Umgang mit der potenziellen Gefahr Wolf sachlich erarbeitet werden sollen. Denn, das betont der Raubtier-Experte: „Panikmache hilft niemandem.“ Andrea Zachrau
Wer mehr über den Schutz von Herden erfahren möchte, sollte das Seminar von Olaf Buschmann und Frank Faß „Schutzlos ausgeliefert? – Über Möglichkeiten zum Schutz von landwirtschaftlichen Nutztieren“ am 2. November im Wolfcenter Dörverden besuchen. Weitere Infos: www.wolfcenter.de
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zu guter letzt Die Reitlehrer-Kolumne
Dresche
A
ls Kind habe ich meine Ponys verdroschen! Nicht oft, aber wenn meine Hilflosigkeit unerträglich wurde, kam in mir ein fieser Jähzorn hoch. Interessanterweise wurde ich umso schlagkräftiger, je mehr mein Vater betonte, dass immer der Reiter schuld sei, nie jedoch das Pferd! Ich erinnere mich noch gut an das Gefühl von hilfloser Wut und an die Scham danach, und an das schlechte Gewissen. Als Entschuldigung gab es dann heimlich Extra-Hafer. Als Jugendliche dann bin ich einmal aus dem Sattel gesprungen und habe von unten zugeschlagen, weil ich die Reaktion meines Pferdes mit mir oben im Sattel fürchtete. Die Stute stieg sehr hoch, aber meine Prügelei hat dies auch nicht verhindern können. Später habe ich mal einem Schulpferd, das ständig mit dem Kopf schlug, eine zwischen die Ohren gegeben und das Auge getroffen. In dem Betrieb war vor 30 Jahren von Head-Shaking noch nie die Rede gewesen und Gewalt im Stall allgemein als notwendig angesehen. Dafür werde ich immer noch rot! Als Erwachsene wurde ich einmal von einem tobenden Pferd auf einem Lkw an die Wand geklatscht und von einem anderen Pferd in den Kopf gebissen, als ich die Stalldecke schließen wollte. Beide Male habe ich wirklich rot gesehen und gebrüllt und getreten, was ich treffen konnte. Diese Brutalität tat mir danach leid, aber die eigenen Schmerzen waren stärker als ein schlechtes Gewissen. In beiden Situationen aber hätte ich besser Acht geben müssen! Dass Schmerz als Katalysator für Gewalt wirkt, beobachte ich auch bei anderen Reitern. Auch die, die immer ruhig und eindeutig mit ihren Tieren sind, kriegen kleine „Ausraster“, wenn es mal weh tut. Aber dass Prügel als Katalysator für positives Lernen funktioniert, habe ich noch nie erlebt! Das Pferd ahnt vielleicht, dass etwas unerwünscht ist (weh tut), lernt aber nicht das Gewünschte. Dies gelingt nur mit positiver Verstärkung, also Lob oder Pause.
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Bekannte von mir gaben mal eine viel versprechende Stute in ehrgeizigen Beritt. Sie lernte nach dem Außengalopp die Galoppwechsel sehr schnell, und nahm dann auch schon mal einen Wechsel vorweg. Für diesen Eifer wurde sie gewaltig verwackelt, bis der Außengalopp und die Wechsel zur Angstlektion wurden. Manchmal scheinen die kleinen „Ausraster“ in den Alltag zu gehören. Regelmäßig hat mancher Reiter plötzlich die Faxen dicke (welche auch immer) und sein Reittier kriegt welche verpasst – ich rede nicht von für das Pferd verständlichen Maßnahmen, sondern von pauschalem Zorn. Vielleicht kennen Sie den Umstand, dass Ihr Pferd erst nach deutlicher Ermahnung wirklich mitarbeitet (im Schulbetrieb sehe ich dies häufig). Dann wird gerne gesagt, das Pferd „stünde“ auf Schläge!?? Wohl kaum. Ein Pferd „steht“ auf Eindeutigkeit! Stellen Sie sich einen Reitlehrer vor, der die halbe Zeit Ihrer Reitstunde nuschelt, träumt, telefoniert, sich widerspricht, auf Japanisch
redet, mit der Tribüne quatscht. Wenn der dann plötzlich laut und deutlich brüllt, was er wie von Ihnen will, wären Sie auch fast erleichtert! Achtsamkeit von Anfang an aber macht das anfallartige „Wachrütteln“ meist unnötig – beim Reiter und beim Pferd. Dass Zuhause hinter verschlossenen Türen mitunter Dramatisches passiert, vermuten wir alle. Aber jeder von uns wird sich an Situationen erinnern, in denen große oder kleine „Ausraster“ öffentlich, beim Training, beim Lehrgang, auf dem Turnier, beim Ausritt zu beobachten waren, wo ohnmächtiger Zorn sich im Zufügen von Schmerz entlud. Das ist schlimm! Dass die Reiter es tun und dass sie es sich vor aller Augen trauen! Auch das darf nicht sein. Die soziale Kontrolle und damit das ethische Bewusstsein darf nicht so gering sein, dass Reiter sich in der Öffentlichkeit so gehen lassen! Und dass wir vielleicht zuschauen ohne zu protestieren. Auch dafür werde ich rot. Christine von Spreckelsen
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