Exkursion Graub端nden
Walter Maria Förderer (* 21. März 1928 in Nohl, Schweiz; † 29. Juni 2006 in Thayngen, Schweiz) war ein Schweizer Bildhauer, Architekt, Hochschullehrer sowie Politiker. Bekannt wurde er vor allem durch den Bau von Kirchen und Schulen.
Bauwerk: Kirche mit Pfarrei Standort: Giacomettistrasse / Masanserstrasse, 7000 Chur Architekten: Walter M. Förderer, Thayngen (Schaffhausen) Bauherrschaft: Katholische Kirchgemeinde Chur Baujahr: 1963 (Architekturwettbewerb) - 1969 (Kirchweihe)
Heiligkreuzkirche / Walter M. Förderer
Förderer führte 1966-71 in der Schweiz und in Deutschland eine Reihe von Kirchenbauten aus, die sich durch Sichtbeton, einen polygonalen Grundriß, die Kombination mit einem Pfarrzentrum, eine komplizierte, verschachtelte Volumetrik und indirekte Lichtführung aus zeichnen. Die kurze Zeitspanne der Realisierung dieser Kirchen trug zur künstlerischen Geschlossenheit des architektonischen Werkes bei. Das Ergebnis ist ein unverwechsel barer architektonischer Individualstil, der eine reiche kubisch-plastische Formensprache expressiv auflädt. Die unregelmäßige Abfolge der einzelnen Raumabschnitte und die zwi schen Hell und Dunkel changierende Lichtregie machen das Betreten des Baus zu einer innehaltenden Erkundung..
Merkmale - expressiver Umgang mit Sichtbeton - begehbare Großskulptur - Verschmelzung von Innen- und Außenraum - Wirkung des Betons durch Verwendung von Holz für Übergänge, Türen, Fenster und Einbauten abgemildert - kontrastreiche Lichtführung
Quellen: Luzi Dosch, Schweizerische Kunstführer, Bern 1989 http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_F%C3%B6rderer http://www.jankknapp.de/Studium/Seminare/Beton/Referat%20IBG2.pdf
Heiligkreuzkirche / Walter M. Förderer
1 Halle 2 Ausstellungssaal 3 Garderobe|Toilette 4 Oberlichtraum 5 Untergeschoss mit Bibliothek, Bueros, Technik
Standort: Kirchner Museum Davos / Promenade 82 / CH-7270 Davos Planung / Ausführung: Januar 1990 - Juli 1992 Bauherr: Ernst Ludwig Kirchner Stiftung Davos Architekten: Gigon + Guyer
punkt für deren Entwurf war die Überzeugung, dass das Kunstwerk keiner inszenatorischen Einfälle bedarf, dass die Architektur vielmehr zu gunsten der Kunst „ausgeblendet“ werden sollte. Die Architektur konkurriert keineswegs mit den Werken des Künstlers, sondern unterstreicht deren Bedeutung
Das Kirchner Museum bietet dem Besucher das besondere Erlebnis, Werke des expressionistischen Künstlers Ernst Ludwig Kirchner (1880 -1938) am Ort ihrer Entstehung zu sehen. Davos und seine Umgebung inspirierten Kirchner zu zahlreichen wichtigen Arbeiten.
Das Museum zeigt die wesentlichen Merkmale der Architektur von Gigon und Guyer. Die konsequente Zurückführung der Formen auf schlichte, ausbalancierte Baukuben, die subtile Durchdringung von Raum und Licht sowie die ausgeklügelte Anwendung von Materialien. Die schweizer Architekten Gigon und Guyer schufen aus den Materialien Glas, Beton, Stahl und Holz einen schlichten Flachbau aus vier miteinander verbundenen Kuben. Die Fassade ist rundum mit mattiertem Glas verkleidet.
1989 wurde ein Wettbewerb durchgeführt, aus dem die Züricher Architekten Annette Gigon und Mike Guyer als Sieger hervorgingen. Ausgangs-
Kirchner Museum Davos / Gigon + Guyer
Im Inneren sind die Ausstellungssäle mit Zurückhaltung gestaltet worden, weiße Wände, Eichenparkett und eine von Wand zu Wand reichende Glasdecke, die das von oben eindringende Licht diffus im Raum verteilt. Darüber befindet sich das drei Meter hohe Oberlichtgeschoss, welches das Tageslicht wegen des Schnees seitlich einlässt und zudem die künstliche Beleuchtung und Technik beherbergt. Die vier Ausstellungshallen bilden zwischen sich das komplexe Volumen der niedrigen, in rohem Sichtbeton gehaltenen Erschließungshalle. Von besonderer Faszination ist die Mehrschichtigkeit des Übergangs von Außen nach Innen. Da ist einerseits der mit dem Licht spielende glasverkleidete Baukörper im Außenraum, da sind andererseits die introvertierten Ausstellungsräume mit dem gleichmäßig flutenden Zenitallicht. Dazwischen liegt die gräuliche Stimmung der im Rohbau belassenen Halle,
an der Grenze zwischen Licht und Schatten. Je nach Standort im Gebäude werden unterschiedliche Durch- und Ausblicke möglich, welche die einzelnen Räume in ein übergeordnetes Beziehungsnetz setzten. Quellen: db 8|1994_Bauwelt 47|1992
Kirchner Museum Davos / Gigon + Guyer
Bauherr: Land Voralberg Entwurf: Peter Zumthor Statik: Robert Manahl Licht: Hanns Freymuth Bauzeit: 1990-1997
Kunsthaus Bregenz - Peter Zumthor
„Der Körper ist aus Glasplatten, Stahl und aus gegossenem Beton gebaut, die im Inneren des Hauses Strucktur und Raum bildet. Von Außen betrachtet wirkt das Gebäude wie ein Leuchtkörper. Es nimmt das wechselnde Licht des Himmels, das Dunstlicht des Sees in sich auf, strahlt Licht und Farbe zurück und lässt die Tageszeit und Witterung aus dem Inneren erahnen“ Zitat - Peter Zumthor
UG
EG
1-3 OG
OBERLICHT
Das Kunsthaus Bregenz wurde von dem renomierten Architekten Peter Zumthor entworfen. Es sticht heraus durch seine monolithische Gestallt und die konsequente Umsetzung seines Raumkonzepts. Die transluzente Hülle aus Glastafeln vermittelt bereits das Hauptthema - Licht. Die Ausstellungsräume, bestehend aus fensterlosen Betonwannen, werden ausschließlich über die diaphanen Glastafeln an der Decke belichtet. Hierbei hängen offen gefügte Glasplatten an hunderten von dünnen Stahlstäben von den Betondecken gerunter.
Das Innerste besticht durch seine Strenge, seine radikale Umsetzung, so dass sich der Betrachter voll und ganz der ausgestellten vorwiegend modernen Kunst widmen kann. Quellen: eikongraphia.com, flickr.com, spacedid.wordpress.com, ISBN: 3-7757-0720-4
Kunsthaus Bregenz - Peter Zumthor
Ort: Bauherr: Architektur: Eröffnung:
Peter-Kaiser-Platz 3 9490 Vaduz Fürstentum Liechtenstein Fürstentum Liechtenstein Hansjörg Göritz, Hannover (D) & F. Frick Architekten AG, Schaan (FL) Februar 2008
Hohes Haus, H. Göritz, Vaduz (FL)
Einfachheit als Schwierigstes „Wir leben mit Realitäten, unter denen ein gutes schlichtes Landbrot kostbarer ist als schicker Zuckerguss. Das umschreibt auch das Bauen eines Landesparlamentes als ein Stück lang anhaltender Baukultur.“ (Zitat Hansjörg Göritz)
Das Alpenland Fürstentum Liechtenstein ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa, der westlich an die Schweiz und östlich an Österreich grenzt und mit ca. 36.000 Einwohnern den kleinsten deutschsprachigen Staat bildet. Das liechtensteinische Landtagsgebäude lässt sich in zwei unterschiedliche Baukörper unterteilen: neben dem „Langen Haus“ ist auch das „Hohe Haus“ Teil des Regierungsviertels der liechtensteinischen Landeshauptstadt Vaduz. Das Ensemble wurde vom hannoveranischen Architekten Hansjörg Göritz entworfen und im Februar 2008 fertigstellt. Zusammen mit einem großen, lichten Platz bildet sich ein stimmungsvolles, ganz besonderes städtebauliches Gesamtkonzept, das durch die archetypischen Formen und die Reduzierung
auf das Wesentliche geprägt wird. Einheitliche, gelbfarbene Klinkerfassaden unterstreichen diesen Eindruck zudem. Das „Hohe Haus“ zeichnet sich durch seine klare und spitzgiebelige Form aus. Über dem leicht verzogenen, quadratischen Grundriss des „Hohen Hauses“ befindet sich ein mit 64° sehr steiles Spitzdach. Die Höhe bis zum First beträgt 18 Meter.Das „Hohe Haus“ beeinhaltet den Plenarsaal des liechtensteinischen Landtags.
Quellen: www.baunetzwissen.de, www.wikipedia.de, www.nextroom.at
Hohes Haus, H. Göritz, Vaduz (FL)
Rudolf Olgiati *1910 † 1995 in Flims. Rudolf Olgiati war ein Vertreter der Neuen Sachlichkeit und einer der ersten, die Mitte der 1950er Jahre die Bedeutung und Wirksamkeit historischer Gestaltungsprinzipien für die Architektur der Moderne entdeckten. Er baute vorwiegend Einfamilienhäuser im gebirgigen Graubünden und restaurierte alte Patrizier- und Bauernhäuser, später auch Bauten in Südfrankreich und Deutschland.
Apartmenthäuser & Diverse / Rudolf Olgiati
Seine kubische Formensprache bewegte sich im Spannungsfeld zwischen lokaler Bündner Bautradition, der griechischen Antike und einer sich vor allem an Le Corbusier orientierenden Moderne. Er strebte damit ein universelles, zeitloses und radikal modernes Bauen an, welches gleichermassen den Einfluss internationaler Architektur wie das Autochthone der Schweizer Architektur dokumentiert und sich dabei seiner ideologischen und formalen Bezüge stets bewusst ist. Bei Olgiati, der den Rückgriff auf traditionelle Elemente niemals als restaurativ verstanden wissen wollte, vereinigt sich die Architektur mit lokaler Traditi
on und mit dem Ort als solchem, den er durch die Herstellung einer intimen Beziehung zwischen Architektur und der ansässigen Gesellschaft neu zu „schaffen“ beanspruchte. Mehrfamilienhaus Olza Das 4-stöckige Mehrfamilienhaus Olza von Rudolf Olgiati wurde 1969-1968 in Flims-Waldhaus erbaut. Es steht in der gleichen Gruppe von Appartment- und Mehrfamileienhäuser wie das Las Caglias. Das Haus Olza ist wie die anderen Häuser Olgiatis Kubenmäßig aufgebaut.
Die umgebende Mauerschale ist aus verputzem und weißgekalktem Mauerwerk, was typisch für Olgiatis Bauten ist. Seine Fensteranordnung und Größe ist so ausgerichtet, das die Öfnnungen immer einem Quader angenähertem Rechteck entsprechen, da lange Fenster seiner Meinung nach die Fassade durchschneiden. Und das Gesammtbild zerstören.Rudolf Olgiati plante es damals als Mehrfamilienhaus, heutzutage dient es als Ferienwohnung für Gäste Flims.
Apartmenthäuser & Diverse / Rudolf Olgiati
Das Appartementhaus Las Caglias Das in ei ner Gruppe von Ein- oder Mehframilienhäusern gelegene Appartementehaus Las Caglias ist zwischen 1959 und 1960 entstanden und stellt somit eines der frühen Werke Rodolf Oligiatis dar. Hier handelt es sich um ein weiß verputzten Kubus, in den lochartig, Fenster und Terrassen eingalassen sind und Kamin, Dach und Mauervorsprünge aus dem Baukörper rausbrechen. Olgiati ist sehr von Le Corbusier beeinflusst, doch greift er, vor allem hier, auch Themen aus der regional üblichen bündner Architektur auf. Zum Beispiel werden alte Holztüren in Neubauten einfach wiederverwandt. Auffallend sind auch die trichterförmig angeordneten Fenster, die somit einen optimerten Lichteinfall bieten.
Apartmenthäuser & Diverse / Rudolf Olgiati
Auffallend ist die Auswölbung an der Außenmauer im zweiten Stockwerk. Die Fachliteratur spricht hier von einem gestalterischen Kunstgriff, da R. Olgiati andernfalls das Treppenhaus vom ersten Stock in den zweiten nicht untergebracht hätte. Anscheinend nächtigte einmal Tamàs Boga, ein Architekt aus Zürich, im Appartementehaus Las Caglias, ohne von Rudolf Olgiati zu wissen, und sei von der Atmosphäre der Architektur „wie gefangen“ gewesen. Seit Anfang an befindet sich darin auch ein Café, welches stets von jungen, interessierten Leuten besucht war, die dort dem Meister lauschten, wenn er über sein fundiertes Fachwissen aber auch Wissen darüber hinaus, referierte.
Haus von Dr. Guido Olgiati Rudolf Olgiati hatte das Haus für seinen jüngeren Bruder entworfen, welches in den Jahren 1964 und 65 in Flims entstand. Es liegt unmittelbar unterhalb der Appartementhäuser „Las Caglias“, ebenfalls Bauwerke Olgiatis. Allerdings unterscheidet sich das Haus bereits auf den ersten Blick von den Appartementhäusern. Die Mauerschale ist aus recht grobem Sichtbeton, wodurch der Charakter der steinigen und schroffen Berglandschaft rund um Flims aufgenommen wird. Das Gebäude scheint sich in die steinige Hanglage integrieren zu wollen und bildet einen Gegensatz zu den weißen Fassaden von „Las Caglias“. Die Außenmauern des Hauses verdeutlichen stark die Ideen des Architekten. Die Mauerschale scheint förmlich den inneren
Bereich des Hauses von der Außenwelt abschirmen zu wollen und vermittelt den Bewohnern Geborgenheit und Schutz. Die sehr massiv dimensionierten Außenwände und auch die grobe Oberflächenstruktur zeugen von einer klaren Bewahrung des Privaten. In die Außenmauern sind in unregelmäßigen Abständen die Fenster- und Türöffnungen eingelassen, wobei die Fenster nahezu quadratische Formen annehmen. Um, trotz kleiner Fenster und dicker Mauern, ausreichend Licht ins Innere zu ermöglichen, sind die Laibungen der massiven Mauern trichterförmig und geschrägt. Haus von Dr. Guido Olgiati Haus von Dr. Guido Olgiati
Apartmenthäuser & Diverse / Rudolf Olgiati
Architektur / Bauleitung: Thomas Keller, Richard Brander Kaundbe Architekten, Egertastrasse 6 FL-9490 Vaduz Bauingenieur Baugrube: VIV Vogt Ingenieurbüro AG, Vaduz Bauingenieur Hochbau: ARGE Gassner & Partner AG und Grünenfelder & Lorenz AG, Triesenberg Planung/Ausführung: Januar 2005 bis Herbst 2009 Das Land Lichtenstein schrieb 2004 einen Internationalen Projektswettbewerb zum Neubau eines Archiv-und Verwaltungsgebäudes in Vaduz aus. Darauf hin wurden 312 Projektvorschläge eingereicht jedoch konnte kein gewinner ermittelt werden, da die Jury bemängelte, das keines der eingereichten Projekte die „komplexen funktionalen und ortsbaulichen Anforderungen vollumfänglich zu erfüllen“ vermag. Um eine entgültige Entscheidung treffen
Landesarchiv Lichtenstein / Kaundbe
zu können, sollten die beiden bestplazierten Entwürfe nochmal überarbeitet werden. Letztenendes gewann das Büro von Kaundbe mit den Architekten Keller und Brandner aus Vaduz. Im Herbst 2009 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen. Das neue Archiv und Verwaltungsgebäude schließt nördlich unmittelbar an der Fassadenvorderkannte und in der Gebäudehöhe an das neue Lantagsgebäude an. Der südliche, viergeschossige Gebäudetrackt steht um ein Geschoss höher und schafft mit seine Putzfassade eine Verbindung mit den Bauten des Historischen Regierungsviertels. Das Hauptvolumen des Neubaus nemen die Magazienräume ein, die sich sowohl im Untergeschoss als auch im nördlichen Teil des Gebäudes befinden. Im südlichen Trackt sind Büros der Archivmitarbeiter und in den obersten beiden Geschossen die Büroräume von Regierungsmitarbeitern untergebracht. Die für die Lagerung des Archivmaterials wichtige Klimastabilität in den Magazinen ist durch die
massive Bauweise und den Standort des Gebäudes in geschützter Hanglage auf natürliche Weise gegeben. Eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle mit einem ausgewogenen Fensteranteil reduziert den Wärmebedarf auf ein Minimum, wobei eine hohe Tageslichtnutzung im Verwaltungsteil gewärleistet ist. In den fensterlosen Magazinen wird der Luftwechsel mit Hilfe einer intelligenten Lüftungsregelung soweit reduziert, das langfristig die geforderte Stabilität von Temperatur und Luftfeuchte in den Magazinen mit der Unterstützung von feuchteregulierenden Materialien erreicht wird. Eine minimale technische Klimatisierung ist nur noch in zwei speziellen Kühlräumen für die fachgerechte Aufbewahrung des Filmmaterials notwendig. Die Kälte für diese Räume wird mit Hilfe eines Grundwasserkreislaufes gewonnen, der im Verwaltungsteil im Sommer direkt über die Bodenheizung zur Kühlung genutzt werden kann und im Winter mit Hilfe einer Wärmepumpe das Gebäude beheizt. Zusammen mit einer effizienten Beleuchtung und dem Einsatz ener-
giesparender Geräte und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung konnte der MINERGIE-P Standard erreicht werden. Das Archivgebäude muss für einen langen Zeitraum die optimale Lagerung des Archivmaterials gewährleisten. Beim Bau des Archiv- und Verwaltungsgebäudes wird daher in allen Bereichen grosser Wert auf die Dauerhaftigkeit des Materials und der Konstruktion gelegt. Die technischen Installationen sind so konzipiert, dass eine gute Zugänglichkeit für spätere Unterhaltsarbeiten gewährleistet ist und eine kostengünstige Bewirtschaftung des Gebäudes ermöglicht wird. Hierzu gehört auch der minimale Energieverbrauch der durch das passive Klimakonzept zu einem minimalen Einsatz von Technik führt. So können Investitions- und Betriebskosten deutlich gesenkt und ein hoher Raumkomfort erreicht werden. iquipit augait ad et, quam veleniam lisit utat autet, sum dolobore del utpate ea accum doluptatisis eugiamc
Landesarchiv Lichtenstein / Kaundbe
In Fläsch einer 600 Seelen Gemeinde am Fuß des Fläscherberges im schweizer Kanton Graubünden erwarben der Architekt Kurt Hauenstein uns seine Frau Marilies Düsterhaus ein Grundstück in Randlage. Der sehr alte Gebäudebestand aus der Zeit der Bündner Herrschaft stammt vermutlich aus dem 18. Jahrhundert. Fläsch ist seit dem 9. Jahrhundert ein Weinanbaugebiet und die Weinlagen und bäuerlichen Betriebe prägen das Ortsbild, weshalb die Gemeinde diese vor einer Überbauung schützen will. Da das Grundstück im baulichen Kerngebiet liegt, wäre auch ein Komplettabriss mit mehrgeschossigen Neubau möglich gewesen, doch das bestehende Gebäude wurde vom Architekten von Grund auf saniert und somit blieb der ursprünglich Grundriss mit dem engen Treppenhaus und den anliegenden Räumen erhalten. Lediglich die alte Scheune wurde durch
Casascura/ atelier- f
einen Neubau ersetzt. So entstand ein selbstbewusster Entwurf, der auf der bäuerlichen Lebenskultur basiert und das dörfliche Leben interpretiert. Die steinerne Außenhaut des Wohnhauses, die Fenster und das Dach mit den ortstypischen, bündigen Abschlüssen wurden behutsam instand gesetzt. Der Neubau wiederholt den langgestreckten, trapezförmigen Grundriss spiegelverkehrt. Gekoppelt werden die beiden Gebäude durch einen gläsernen Zwischenbau, der zusätzlich die gesamten technischen und sanitären Installationen aufnimmt. So konnte die Nasszelle im alten Wohnhaus entfallen und die heimeligen, teilweise holzgetäferten Kammern erhielten wieder ihren ursprünglichen Charakter. Der Neubau steht auf einem als Garage genutztem Sockelgeschoss. Die beiden Wohngeschosse sind nur andeutungsweise unterteilt und bilden über die Galerie einen großzügigen Wohnraum, der im Obergeschoss,durch
einen mittig im Raum stehenden Kamin, dominiert wird. Der eingefärbte und anthrazit lasierte Ortbeton der Außenwand zitiert die verwitterten Fassaden alter Scheunen und die hinter dem Haus sichtbare schwarze Steilwand des Fläscherberges. Im Zwischenbau sind Nebenräume, wie Bad, Toilette und Aufzugsschacht untergebracht, welche jedoch keine untergeordnete Rolle spielen, denn auch hier sind überraschende Ausblicke möglich. So gibt das gläserne Dach des oberen Bades die Aussicht auf den nachstehenden Berg frei. Die abenteuerliche, steile Treppe im Altbau blieb erhalten, und obwohl sie nicht dem modernen Komfortempfinden genügt, wurde auf ein zusätzliches Treppenhaus verzichtet. Der im ganzen Gebäude durchgehende Bodenbelag aus massiver, mit Kalkzusatz geölter Eiche und die im Neubau mit Kalk lasierte Fichtenschalung sind ein Zitat der weiß
geputzten Flächen des Altbaus. Die beiden Gebäudetrakte sind geprägt durch die Widersprüche zwischen Alt und Neu. Perfekte Oberflächen im Neubau und von Gebrauchsspuren gezeichnete Türen und Wandvertäfelungen im Altbau. Alte Farbreste an der Wand und moderen, hochpolierte Edelstahlgeräte in der Küche. Das Grundstück wird durch eine dunkle Mauer aus Stampfbeton, die den typischen Bruchsteinmauern der Gegend entspricht, umschlossen. Die im Ortsbild typischen, alten Viehtränken finden ihre Entsprechung in Form eines monolithisch betonierten Brunnens.
Casascura/ atelier- f
Objekt: Standort: Baufertigstellung: Architekten: Bauherren: Bauingenieure:
Haus Meuli Fläsch 2001 Beath & Deplazes Architekten AG, Chur Claudia und Andrea Meuli Conzett, Bonzini, Gartmann, Chur
Haus Meuli/ Beath & Deplazes AG
In Fälsch, ein Weinbauerndorf mit einer strengen Ordnung von mächtigen Wohnhäusern, setzten sich die Architekten Valentin Bearth, Andrea Deplazes und Daniel Ladner durch und errichteten ein fünfeckiges Gebäude auf einem spitzwinkligen Grundstück an der Dorfgrenze. Das Wohngebäude erinnert mit seiner Form an alte Fläscher Herrschaftshäuser. Das Maus Meuli passt sich trotz ihrer einzigartigen Form der Siedlungsstruktur an, da es äußerlich einer Holzschalung ähnelt. Das Gebäude besteht aus Sichtbeton und nur geschlämmt (der ungeschliffene Abdruck der Schalung bleibt als Dekoration, welches der tragfeste Dämmbeton ermöglicht. Dämmbeton = wurde mit Luftporenbildern aufgeschäumt, hat die gleiche Druckfestigkeit wie normaler Beton, hat jedoch nur das halbe Eigengewicht).
Die Fassade ist einschalig-monolithisch mit innen-bündigen Fenstern in den 50 cm starken Mauern. Im Gartengeschoss: Befindet sich die Küche und ein Essraum, welchesich zum Garten hin öffnet, außerdem befindet sich im untersten Geschoss ein Gästezimmer. Im ersten Stock: ist der Schlafbereich mit Räumen der Bewohner Im zweiten Stock: befindet sich ein weiterer Wohnraum mit Studier- und Musikzimmer
Haus Meuli/ Beath & Deplazes AG
Projekt: Salginatobelbrücke Ort: Schiers, Schweiz Ingenieur: Robert Maillart Fertigstellung: August 1930 Konstruktionstyp: dreigelenkige Bogenbrücke mit Hohlkasten Material: Stahlbeton Gesamtlänge: 132m Spannweite: 90m Lichte Höhe über der Salgina: 93m Steigung der Fahrbahn: 3 %
Salginatobelbrücke / Robert Maillart
Die Salginatobelbrücke bei Schiers gilt heute als ein Meilenstein des Stahlbetonbaus und als einer der Höhepunkte im Werk von Robert Maillart.1991 wurde die Bogenbrücke von der größten amerikanischen Ingenieurvereinigung (American Society of Civil Engineers) mit dem Titel „World Monument“ ausgezeichnet. Maillart setzte sich 1928 im Rahmen eines Architekturwettbewerbs gegen 18 Mitkonkurrenten durch, da sein Entwurf mit 135.00 SFr der deutlich kostengünstigste war. Sein Erfolg kam vor allem durch die sparsame Verwendung des damals sehr teuren Stahlbetons. Die Erfahrungen mit diesem neuartigen Material verdankte er frühen Brückenprojekten. Statisch gesehen besteht die Salginatobelbrücke aus einem Dreigelenkbogen. Zwei Gelenke befinden sich an den Fußpunkten und eines im Bogenscheitel.Die Brücke ist an den Endpunkte 6m breit und verjüngt sich zum Scheitel hin auf 3m und bietet somit nur noch für eine Fahrspur platz.
Im Sommer 1929 begann der Zimmerman und Spezialist Richard Coray mit den Arbeiten am tragenden Lehrgerüst für die Salginatobelbrücke. Die Betonierarbeiten starteten 1930 mit der ersten Schicht des Bogens, welche nach dem Aushärten bereits eine tragende Funktion hatte. Somit konnte das Lehrgerüst wesentlich schlanker ausfallen. Obwohl der gesamte Beton von Hand gemischt wurde, dauerten die Betonierarbeiten nur 3 Monate, da Maillard die Arbeitsabläufe auf eine möglichst wirtschaftliche Weise organisierte. Heute, nach 80 Betriebsjahren und einigen Reparatur- und Sanierunsgsmaßnahmen zeigt sich die Brücke den vielen Besuchern in guten Zustand. Eine umfassende Überholung fand in den Jahren 1997-98 statt, bei der man das ursprüngliche Aussehen erhalten hat.
Robert Maillart (*6. Februar 1872 in Bern; † 5. April 1940 in Genf) - Bauingenieurstudium an der heutigen ETH Zürich, Diplom 1894 - Tätigkeiten in verschiedenen Ingenieurbüros - Exil in Riga während des ersten Weltkrieges - 1919 Gründung eines eigenen Ingenieurbüros in Genf - 1937 Ehrenmitglied des Royal Institute of British Architects „Robert Maillart war einer der wenigen echten Konstrukteure unserer Epoche. Er dachte in Zusammenhängen, im Gesamten“ Max Bill, 1947 Quellen: www.bernd-nebel.de/bruecken, Wikipedia, www.schiers.osemziz.ch
Salginatobelbrücke / Robert Maillart
Designkonzept: Architekt: Projektleiter:
Christian Menn Andrea Deplazes Heinrich Figi
Erbaut: 1996 - 1998 Zustand: in Nutzung Ort: In der Nähe von Klosters, Graubünden, Schweiz Konstruktionstyp: Schrägseilbrücke Harfenform, Vielseilsystem Funktion / Nutzung: Straßenbrücke Baustoffe Seile: Brückentafel: Pfeiler:
Stahl Stahlbeton Stahlbeton
Sunnibergbrücke
Abmessungen Gesamtlänge: 526 m grösste Spannweite: 140 m Horizontaler Krümmungsradius: 503 m Höhe über Talgrund oder Wasser: 50 - 60 m Höhe des Pylonen: max. 77 m Die Sunnibergbrücke beginnt hinter dem Halbanschluss Klosters Dorf bei Büel und endet am Westportal des Gotschnatunnels, am sogenannten Drostobel. Dazwischen überspannt sie das Tal der Landquart auf einer Strecke von 526 Metern in einer Rechtskurve. Aus diesem Grund ist die Brücke in Richtung des talabwärts liegenden Dorfes Serneus leicht geneigt. Gehalten wird die Schrägseilbrücke, die aus Stahlbeton und Spannbeton
besteht, von Stahlseilen die über die vier Pylone gespannt sind. Auf Höhe der zweiten Pylone (von Büel aus gesehen) wird die höchste Stelle der Brücke erreicht, denn hier befindet sich die Fahrbahn rund 62 Meter über der Landquart, die unweit des Brückenpfeilers am Talboden entlang fliesst. Jeder der vier Pfeiler hat ein Fundament, dass rund 16 Meter tief gegründet ist. Die Fahrbahnplatte wurde von einem Pfeiler ausgehend nach beiden Seiten in Freivorbau-Technik gleichzeitig Richtung Feldmitte hergestellt. Die Tragseile verlaufen in Harfenform von den Verankerungen in der Fahrbahnplatte zu den über die Fahrbahn hinausragenden Pfeilerenden. Die Brücke verläuft in einer leichten Steigung gegen Brückenende Drosstobel. Sie hat im Grundriss einen Kreisradius von 503 Meter. Dies ermöglicht eine zwängungsarme Verformung infolge Temperatur und Betonkriechen sowie einen Verzicht auf Dehnfugen und Brückenlager. Die beiden Fahrstreifen – der bergwärtsführende Richtung Davos beziehungsweise Engadin, der talwärtsführende Rich-
tung Küblis und Landquart – sind jeweils 3,50 Meter breit und somit auch für den Schwerlastverkehr zur RhB-Autoverladestation Vereina geeignet. Mit dem Bau wurde im Frühling 1996 begonnen. Die Brücke wurde zu einem neuen Wahrzeichen der Gemeinde Klosters-Serneus. Im Jahr 2001, noch vor ihrer Eröffnung wurde das Bauwerk, entworfen vom Bauingenieur Christian Menn, aufgrund des einzigartigen Designs mit dem renommierten internationalen Outstanding Structure Award der International Association for Bridge and Structural Engineering (IABSE) ausgezeichnet, eine Plakette an der Fahrbahnbegrenzung erinnert daran. Die Kosten für die Sunnibergbrücke beliefen sich auf rund 30 Millionen Schweizer Franken. Am 9. Dezember 2005 wurde sie Eröffnet.
Sunnibergbrücke
Projekt: Sportzentrum Adresse: Talstrasse 41, Davos Architekten: Gigon & Guyer Planung/Ausführung: 1993 - 1996 Umplanung/Ausführung: 2007 - 2009
Sportzentrum / Gigon & Guyer
Das im Zentrum von Davos erbaute Sportzentrum ersetzte die 1991 abgebrannte Eishalle. Es beherbergt Büros, Arztpraxen, Apartments, ein Restaurant, sowie Umkleiden und Trainingsmöglichkeiten für die Sportler, die aus der ganzen Schweiz zu Trainingslagern anreisen. Ihre vielfältige Nutzung kommt an der Fassade zum Ausdruck: eine Verbindung aus Beton und doppelter unbehandelter Holzverschalung. Das Äußere findet sich im Innern wieder: die Verwendung von Gelb, Grün, Blau und Orange (designed zusammen mit dem Künstler Adrian Schiess) im Kontrast zu Beton und Holzmöbeln.
Projekt: Werkhof Adresse: Talstraße 43, Davos Architekten: Gigon & Guyer Planung/Ausführung: 1998 - 1999
Quellen: www.danda.be, www.mimoa.eu
Der Werkhof liegt direkt neben dem Sportzentrum von Davos und wurde nur zwei Jahre später gebaut. Hier sind die Schneefahrzeuge der Gemeinde untergebracht, eine Waschanlage und ein Lager. In überhängenden Teilen des Gebäudes befinden sich einige Büros und Besprechungszimmer. Diese Gebäudevorsprünge stellen sicher, dass die Fahrzeuge auch bei Schneefall einfach aus der Garage kommen. Die Details und Materialien haben eine deutliche Gemeinsamkeit mit denen des Sportzentrums. Das Gebäude ist aus Beton mit einer Verkleidung aus Holzbrettern unterschiedlicher Höhe und unterschiedlicher Abstände zueinander. Manche Fenster haben außenliegendende Holzlamellen als Sonnenschutz, die sich von innen verstellen lassen.
Werkhof / Gigon & Guyer
Projekt: Standort: Architekten: Bauherrschaft: Bauzeit:
Kunstmuseum Liechtenstein Städtle 32/ 9490 Vaduz Liechtenstein Meinrad Morger & Heinrich Degelo, Christian Kerez Stiftung zur Errichtung eines Kunstmuseums Liechtenstein, Vaduz 1998 – 2000
Materialien: Schwarzeingefärbter Zement, schwarzer Basaltstein, eingeschlossene Flusskiesel Fassade: handgeschliffene Oberfläche, langgezogene Fensterbänder Erscheinungsbild: reflektiert die Umgebung, Aussen: Black Cube Innen: White Cube Architektur:
Kunstmuseum Lichtenstein/ Morger & Degelo
drei Stockwerke, sechs Ausstellungssäle sind um zwei gegenläufige Treppen herum angeordnet
Kunstmuseum Lichtenstein/ Morger & Degelo
Das mitten in Flims stehende „Gelbe Haus“ vermachte Rudolph Olgiati vor seinem Tod 1995 der Gemeinde mit der Bedingung, es nach seinem Geschmack umzubauen, insbesondere von „zuoberst bis zuunterst weiss angestrichen“. Den Architekturauftrag zur Neugestaltung des Hauses erhielt 1997 sein Sohn Valerio Olgiati. Das Gebäude wurde bis auf die Hülle entkernt, der Eingang wurde verlegt und das Dach mit weiß gestrichenen Schieferplatten bedeckt. Für alle Geschosse setzte Valerio Olgiati identische Boden-und Deckenkonstruktionen, welche die Räume auf der Basis des tragenden Balkenkreuzes und durch die wechselnde Laufrichtung der Balken in vier unterschiedlich große Räume gliedert. Das zweite Obergeschoss ist bis unter das Dach freigelegt. Drei der vier Fassaden wurden mit quadratischen, tief in die Mauer eingelassenen Fenster versehen. Es entsteht ein regelmäßiges Muster auf den mit weißer Mineralfarbe
Das Gelbe Haus / Valerio Olgiati
Valerio Olgiati wurde 1958 als Sohn des Bündner Architekten Rudolf Olgiati geboren und studierte von 1980 bis 1986 Architektur an der ETH Zürich. Von 1993 bis 1995 führte er zusammen mit Frank Escher ein Architekturbüro in Los Angeles und eröffnete 1996 sein eigenes Büro in Zürich, welches sich seit 2008 in Flims befindet. 1998-2000 war er Gastdozent an der ETH in Zürich beziehungsweise 2002 an der Architectural Association School of Architecture London, sowie 2005 Gastprofessor an der Cornell University in Ithaca in New York. Seit 2002 ist Valerio Olgiati Professor in Mendrisio. Das „Gelbe Haus“ erhielt 1999 den „Goldenen Hasen“ für die beste Schweizer Architektur, sowie ist er 2001 mit dem Preis „Gute Bauten in Graubünden“ ausgezeichnet worden.
Das Gelbe Haus / Valerio Olgiati