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Karcanon – Kaiserlicher Rat bis Winter 439

Karcanon Von Herbst zu Winter im Jahr der Raupe 439 n.P.

Der Kaiserliche Rat zu Chalkis

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Vom Kampf um Caldun zum Kampf um die Grosse Ebene

Der Kampf um Caldun, der Vertrag von Silur und der Krieg in der Grossen Ebene nehmen den Grossteil der Gespräche im Kaiserlichen Rat in den folgenden Wochen ein.

Rimjin n'Jalkhan erkundigt sich nach dem genauen Reiseweg, den die Delegation nach Chnumia nehmen soll. Die bisherige Geheimhaltung (zumindest hat sie niemand davon unterrichtet) mag ja der Sicherheit der Delegation dienen. Doch hat sie nunmehr einige Monde Vorsprung, so dass ein Botenreiter sie kaum noch ein-, geschweige denn überholen könnte, um etwa einen Hinterhalt vorzubereiten. Rimjin bittet höflich um Aufklärung, gern auch in vertraulichem Rahmen, falls das für erforderlich gehalten wird. Admiral Florian Eichenstamm antwortet als einer der anwesenden Militärs: Der Weg der Delegation aus dem Kaiserlichen Rat, dem sich VertreterInnen der meisten Reiche hier angeschlossen haben, führt zunächst von Chalkis nach Serlandor, in die Hauptstadt des als befreundet geltenden Nachbarn Thumgal. Auch wenn es in Serlandor in letzter Zeit Vorfälle gegeben haben soll, zu deren Aufklärung dringend Traumritter gesandt werden sollten, bin ich doch sicher, dass die Erste Ritterin Sunrise von Sakilia sich diesem Thema bald annehmen wird - und insgesamt kann Thumgal als relativ sicher gelten.

Nachdem der ursprüngliche Plan, die Burg Gokba (und danach Ithomea und Greathful) von bakanasanischen Reitern einnehmen zu lassen, wegen des Vertrags von Silur nicht umgesetzt werden konnte, führt der Weg der Delegation planvoll an Shodo Wun, dem Reich der Hobgoblins, vorbei durch Tuval. In der Vergangenheit ein Aufmarschplatz der Naaliten des Havariats, sollten die Kaiserlichen Heere hier für relative Sicherheit zumindest entlang befestigter Wege und Strassen an der Küste gesorgt haben. Diesen Weg soll auch die Delegation dann nehmen. Problematisch ist höchstens die Gegend um Ithomea. Wir haben noch keine Berichte über die Sicherstellung oder Zerstörung der Burg, aber das passieren sollte möglich sein und wenn diese Engstelle überwunden ist beginnt auch bald das von Borgon Dyl kontrollierte Gebiet im Land der Wagenvölker. Durch dieses ist eine Reise am Fluss entlang oder auf Schiffen der "Gefährten des Windes" auf dem Fluss selbst sicher möglich. Sicherer jedenfalls als über die von manchen zunächst erwogene Route über das offene Meer, wo neben den Flotten von Aerinn, die Kaiserlichen Flotten ausweichen, auch Beilmänner und andere Piratengruppen ihr Unwesen treiben." Es sollte kein Spaziergang werden, aber eine Route mit machbarem Risiko, welches bakanasanisch-kaiserliche Reiter minimieren helfen."

Rimjin n'Jalkhan gibt zweierlei zu bedenken: Erstens sind die Indalurer bekannt dafür, dass sie sich meuchlerischer Methoden gern und effizient bedienen, worin sie durch die waldreiche Beschaffenheit ihrer Heimat auch noch unterstützt werden.

Zweitens sind es von Ithomea noch gut 400 Meilen, bis sicher von Borgon-Dyl kontrollierte Gebiete erreicht werden.

Florian Eichenstamm antwortet erneut: Nachdem Burg Greathful, anders als wir das hier im Kaiserlichen Rat zunächst geplant hatten, auch nicht fallen darf sondern durch den Vertrag von Silur geschützt ist, ist das BakanasanischKaiserliche Heer frei für die Aufgabe, einen sicheren Weg von Ithomea zum Fluss oder zum derzeit von Borgon Dyl kontrollierten Gebiet herzustellen, sobald Ithomea erobert wurde.

Mit nächtlichen Angriffen ist sicher zu rechnen, aber das kennt Euer Borgajid ja seit Jahren, dagegen werden sich auch die kaiserlichen Reiter zu wehren wissen. Und schliesslich: Es ist Krieg. Verluste sind da nicht auszuschliessen.

Verbündete und die Erweiterung des Kaiserlichen Rats

Verona ni Anha, die an die Kultur der ihrer Heimat Aydia benachbarten Amazonen von Am'y Syrren angepasste Vertreterin der Herrin von Aydia (Jelantha) im Kaiserlichen Rat, nutzt diese Unterhaltung um sich durch Aufstehen auch zu Wort zu melden.

Als Phaedron Dhuras, der in Vertretung des Kaiserpaares wie es gelegentlich vorkommt die Sitzung leitet, ihr das Wort erteilt, fragt sie:

"Warum eigentlich scheint es ausser mir niemanden zu wundern dass so manches kleine und grosse Reich Karcanons hier im Kaiserlichen Rat zumindest als Beobachter vertreten ist, während das angeblich befreundete, jedenfalls aber benachbarte Reich Thumgal unter seiner Fürstin Karia von Ataris hier keinen Sitz hat?"

Als Vertreter von Antharlan antwortet - da sein Vorgesetzter als Sitzungsleiter nicht auf seinem Platz sondern zur Rechten des Kaiserthrons ist - Halgonos von Jalpur, ein erst an den Schläfen ergrauter eher stämmiger Mann aus den Ebenen von Soor, für das nominell mit der Provinz Chalkis an Thumgal grenzende Reich Antharlan:

"Die Frage, edle Dame, ist berechtigt. Wir werden von Antharlan aus", hier nickt er Phaedron zu, der bestätigend leicht nickt. "eine solche Einladung noch heute am sechsten Tag des Adlermonds verfassen und auf den Weg bringen. Denn natürlich haben alle Reiche guten Willens, auch solche die unter dem Schutz anderer hier vertretenen Reiche stehen, hier einen Platz wenn sie wollen!"

Mit diesen Worten setzt er sich wieder und schaut zu Verona ni Anha, die von dieser Antwort zufrieden gestellt zu sein scheint.

Erweiterung des Kaiserreichs oder Erschlagen der Bevölkerung?

Rimjin n'Jalkhan wagt daraufhin zu fragen, was eigentlich mit den so "gesicherten" Gebieten geschehen soll. Wird das Kaiserreich sie sich unwidersprochen einverleiben, ohne dass die Verhandlungen in Chnumia

überhaupt erst begonnen haben, wo es ja auch darum gehen sollte, wie mit den von der Finsternis befreiten Gebieten und ihrer Bevölkerung zu verfahren sei? Kann man überhaupt davon ausgehen, dass die Bevölkerung von der Finsternis befreit werden kann? Denn diese mag für sie vielleicht gar nicht ein Joch sein, sondern eher innere Einstellung?

Florian Eichenstamm sieht vom Gesicht her so aus als würde er dringend auf seine Ablösung warten. Sind denn die zwei Damen nicht schon in Chalkis? Kommt nicht der Elfenkönig bald zurück? Aber nachdem er ein Gesicht zieht als habe er eine Stinkfrucht gerochen, antwortet er: Der Göttervater kann auf keinen Fall billigen das ganze Menschenvölker abgeschlachtet werden, nur weil sie einem falschen Gott gefolgt oder von finsteren Priestern verführt worden sind. Der Wolfsgott mag das anderswo anders handhaben, aber im Kaiserreich Karcanon gehen wir von der Bekehrbarkeit der Menschen aus – wenn der Kern des Übels beseitigt ist, und die Tempel der Finstergötter geschleift, so werden die Priester des Göttervaters und der anderen lichten Gottheiten des Götterhimmels diesen Menschen auch das Licht bringen können.

Halgonos von Jalpur antwortet für Antharlan, dass es im Sinne seines König Anian Turcas sei, dass die Bevölkerung, von der Finsternis befreit, ihren eigenen Weg finden darf, auch wenn das Zeit braucht und nicht jeder in den befreiten Landen von sich aus den Widdergott als seinen Gott annehmen wird.

Ruzeco Nigra als Vertretung der Söldner aus Karanadoor lehnt ein Massaker ab –selbst wenn die Schwerter der Krieger Gondurs nicht von diesem Blut befleckt würden und nur die Wölfe sich den Rachen schmutzig machen wollen – dies seien einst freie Lande eines Freien Staates gewesen, dem man nur das finstere Joch abnehmen müsse damit es wieder seinen Weg findet – einst Bruderschaft und mit der Purpurnen Bruderschaft doch einst eng verbunden, die unweit von Karanadoor ihren heutigen Sitz und in Antharlan einen heutigen König hätten. Und in Bofri ja einen Kaiser Karcanons, dem zu unterwerfen ebenso ihr Recht sein sollte wie es das bei der anderen Bruderschaft schon war.

Prinz Merok von Silur schliesst sich in seiner Stellungnahme Taron don Umn und Antharlan an, insoweit dass ein Massaker dem lichten Kaiserreich Karcanon nicht entspreche und der Intention des Schutzgottes der Elfen und Menschen zuwider laufen würde. Er teile die Überzeugung seines Vaters dass sogar bei der Grossen Ebene der Dämonen eine Heilung des Landes möglich sein muss. Wenn der jetzige finstere Herrscher Aerinns aus dem Bild verschwunden wäre könnte der Hohe Rat des Freistaats sicher durch die Vertreter der Befreiungsheere überzeugt werden, einen neuen Herrscher für den Freistaat zu wählen der die Fehler seines Vorgängers nicht wiederholt und für das ganze Gebiet des Freistaats Aerinn dann frei entscheidet, ob sich der Freistaaat dem Kaiserreich oder, was ja auch schon vorgeschlagen wurde, dem Bund Unabhängiger Reiche und Gebiete BURG anschliesst.

Entsetzt wendet Rimjin n'Jalkhan ein:

"Ich habe kein Wort von Abschlachzten oder Massaker gesagt. Allein diesen Gedanken zu unterstellen ist empörend."

Ergänzend setzt sie noch hinzu, dass die von Borgon-Dyl besetzten Gebiete der Großen Ebene nicht verhandelbar seien, da diese einzig und allein mit dem Blut der Krieger Borgon-Dyls befreit wurde, und Borgon-Dyl seither viel in die WiederUrbarmachung und Wiederbesiedlung der Großen Ebene investiert habe.

"Unter anderem wurden dort zwei Tempel Chnums errichtet, deren Priester beachtliche Erfolge in der Rückkehr der Fruchtbarkeit der Großen Ebene, und insbesondere ihrer Bronto-Herden, verzeichnen konnten, womit es ebenfalls das Verdienst Borgon-Dyls ist, dass große Teile der Großen Ebene allmählich wieder für ihre ursprüngliche Bevölkerung, die Wagenvölker, bewohnbar werden."

Damit endete der Bericht über den Kaiserlichen Rat und die Kaiserstadt Chalkis für dieses Jahr.

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