1 minute read
Station A10 Bildstock zwischen Menzenbach und Göbelsbach
BILDSTOCK ZWISCHEN MENZENBACH UND GÖBELSBACH
Der schöne, dem heiligen Josef geweihte Bildstock, von den Einheimischen liebevoll „das Joseferl“ genannt, befindet sich in der Waldabteilung „Forlesbrunnn“ (der Name verweist auf eine Quelle, die inmitten von „Föhren“ sprudelt, oder auf „Forellen“, die in einem Bach schwimmen) an einer Wegkreuzung. In dem grün bemalten Gehäuse sehen wir hinter dem Gitter den Heiligen mit dem Jesuskind. Wir lesen „S. Josef, bitt für uns!“ Anrührende Verse erinnern an die Schmiedhofbäuerin Josefa Neumeir, die am 19. Dezember 1912 im Alter von erst 28 Jahren bei der Geburt von Zwillingen, die nicht überlebten, starb. Sie hinterließ vier Kinder. Der Ehemann heiratete dann eine Frau aus Göbelsbach, die ihm zwei weitere Kinder schenkte. Die Kinder waren noch klein, als er von einem Pferd erschlagen wurde. Martin Neumair war eines von Josefas Kindern. Der fromme Mann verehrte den heiligen Josef sehr und ließ zu Ehren seiner Mutter diesen Bildstock errichten. 1974, in seinem Todesjahr, erwarb er in Altötting diese Josefsfigur, die die ursprüngliche ersetzte.
Advertisement
Unter dem Gedicht, das seiner Mutter gedenkt, sind sogenannte kurze „Ablassgebete“ – Gebete, die zum Erlass zeitlicher Sündenstrafen führen sollten – zu lesen. Vor dem Flurdenkmal laden Bank und Tisch zum Verweilen ein. Wendelin Reil, dessen Großmutter vom Schmidhof stammt, hat sie gebaut. Er hat die zerbrochene Marmorplatte ersetzen lassen. Auch sonst sorgt er sich um die Erhaltung des „Joseferl“. So hat er vor Jahren den Text von Josefa Neumairs Sterbebild in das original erhaltene Gehäuse gestellt. Der Stamm musste erneuert werden. Einst hatten junge Männer, die in den Krieg zogen, ihre Namen darin eingeritzt.
Links davon führt ein uralter keltischer Höhenweg hinunter zum Hallschlag (Rodung einer besonders verborgenen Stelle oder eines Ortes, an dem ein Echo widerhallt). Entlang des Weges erhoben sich einst 24 keltische Grabhügel. Heute sind nur noch sechs zu erkennen. Im Jahre 1903 wurden hier sechs verzierte und bemalte Urnen ausgegraben.