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Station B3 Kapelle bei Gittenbach
KAPELLE BEI GITTENBACH
Am Fuße des „Grobbergs“, dort, wo der Weg nach Angkofen hinaufführt, wurde im Jahre 1952 eine Kapelle errichtet. Stifter sind Katharina und Eduard Hirschberger aus Gittenbach. Sie steht an der Kreuzung von zwei alten, einst wichtigen Verbindungswegen. Kapellen wurden gerne an Kreuzungen gebaut. Zuvor stand an dieser Stelle ein altes Feldkreuz. Eduard Hirschberger, der „Birmerbauer“, hatte während des Zweiten Weltkrieges gelobt: „Wenn meine Söhne den Krieg überleben, lasse ich eine Kapelle bauen.“ Der Maurermeister Johann Hammerschmid aus Ehrenberg führte sie aus. Johann Heinzlmair aus Eutenhofen hat das morsch gewordene Dach durch ein neues, an der Apsis abgerundetes Schindeldach ersetzt.
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Die rosa getünchte Kapelle trägt einen kleinen Turm, den einst wohl eine Glocke zierte. In einer Nische unter dem steilen Giebel steht der heilige Josef mit dem Jesuskind. Über dem Portal lesen wir „Königin des Friedens“. Durch eine breite Öffnung gelangen wir in den von Holz bedeckten Vorraum. Dieser erhält von zwei orange getönten Rundfenstern viel Licht. Durch ein weiteres farbiges Rundfenster im Hauptraum, das von einem schwarzen Gitter verschlossen ist, leuchtet an schönen Tagen die Sonne. Das monumentale Gemälde darunter nimmt die gesamte rückwärtige Wand ein. Es zeigt uns die Gottesmutter, die ihren Sohn auf dem Schoß hält. Mutter und Kind werden von einem Glorienschein umhüllt. Zwei kleinere Heiligenscheine zieren beider Häupter. Maria trägt einen weißen Schleier und ein blaues Gewand – Symbole für Reinheit, Unschuld, Himmel und Frieden. In der rechten Hand hält sie das Zepter-Zeichen der Königsherrschaft. Die Kapelle ist ja der Friedenskönigin geweiht! Das Bild ist ein Werk des angesehenen Pfaffenhofener Kunstmalers Sigi Braun (1928–2016). Unter dem Gemälde ist der Sockel mit Ziegelsteinen bedeckt. Früher wurden in der Kapelle regelmäßig Maiandachten gefeiert.
Die Kirche von Gittenbach mit ihrem steilen Sattelturm ist schon 1523 als Pfarrkirche erwähnt. Satteltürme prägen das Land um die Kapelle. Man findet sie in Gittenbach, Angkofen, Ehrenberg und, schon ein wenig weiter entfernt, in Tegernbach, Göbelsbach, Lindach, Weichenried, Affalterbach und Gundamsried.