BÜRGERINFORMATION ZUM BÜRGERENTSCHEID (RATSBEGEHREN) AM 7. MAI 2023
BÜRGERENTSCHEID 1
„WOHLSTAND SICHERN, KLIMA SCHÜTZEN – JA ZUM GRÜNEN
GEWERBEPARK KUGLHOF “
SIE ENTSCHEIDEN ÜBER DIE FRAGE:
Sind Sie dafür, dass die Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm den Bebauungsplan ‚Kuglhof II‘ für ein nachhaltiges Gewerbegebiet vorantreibt?
Visualisierung: Weg zum Schindelhauser Forst von der Äußeren Moosburger Straße kommend. Großzügige Grüngürtel, Regenrückhaltung in naturnahen Teichen und begrünte Fassaden sind Teil der verpflichtenden Nachhaltigkeitskriterien.
Neue Industrie- und Gewerbeflächen für Pfaffenhofener Traditionsbetriebe und Neuansiedlungen
Pfaffenhofen benötigte neue Industrie- und Gewerbeflächen. Daher ist am Kuglhof die Erweiterung des Gewerbegebiets geplant. Der Planungs-, Bau- und Umweltausschuss des Stadtrats hat im September 2022 einstimmig beschlossen, dass ein entsprechender Bebauungsplan „Kuglhof II“ aufgestellt werden soll.
Das bringt der grüne Gewerbepark für Pfaffenhofen
Der Stadtrat legt besonderen Wert darauf, kein bloßes Gewerbegebiet, sondern einen grünen Gewerbepark zu schaffen. Daher gilt dort ein umfassender Katalog mit verpflichtenden Vorgaben für Nachhaltigkeit und Artenschutz. Als erstes biodiverses Gewerbegebiet in der Region soll Kuglhof 2 als Vorbild wirken. Die ideale Lage und Verkehrsanbindung des Gebiets ermöglicht eine Anknüpfung an die vom Staatlichen Bauamt geplante Südumgehung. Dadurch werden auch die Moosburger Straße und die Eberstettener Straße entlastet.
Der grüne Gewerbepark bietet Flächen für die Erweiterung von Pfaffenhofener Traditionsbetrieben und für Produktionsstätten im Bereich der Zukunftstechnologien. In den bestehenden Gewerbegebieten stehen keine dafür geeigneten freien Flächen zur Verfügung.
Der Stadt ist daran gelegen, Betriebe aus Innovationsbranchen auf den städtischen Flächen anzusiedeln. Gleichzeitig sollen wohnortsnahe Arbeitsplätze gesichert und die Wirtschaftskraft der Stadt erhalten und gestärkt werden. Durch die Verlagerung von ortsansässigen Betrieben ins neue Gebiet wird Platz geschaffen für die Entwicklung von Wohnraum und Grünflächen in der Innenstadt. Ein Wiederkaufsrecht der Kommune verhindert, dass Flächen brachliegen. Ausgleichsflächen sind als zusammenhängendes und ökologisch maßgebliches Gebiet bereits hergestellt.
Wie kann Kuglhof 2 Wohlstand sichern?
Der Stadtrat erhofft sich vom Gewerbepark Kuglhof 2 einen Schub nicht nur für den Wirtschaftsstandort, sondern für die gesamte nachhaltige Stadtentwicklung. Das spiegelt sich in der Überschrift des Ratsbegehrens wider. „Wohlstand sichern“ steht dabei für die soziale Dimension der Nachhaltigkeit.
Geht es der Wirtschaft gut, geht es der Stadt gut: Rund 30 Prozent der städtischen Einnahmen kommen aus der Gewerbesteuer. Davon profitieren alle. Die Stadt kann damit die Infrastruktur erhalten, für gut ausgestattete Kitas und Schulen sorgen. Sie
Wie trägt Kuglhof 2 zum Klimaschutz bei?
Das zweite Schlagwort aus der Überschrift „Klima schützen“ bezieht sich auf zwei Besonderheiten von Kuglhof 2. Zum einen will die Stadt ihre Flächen für Betriebe reservieren, die Zukunftstechnologien produzieren – klimafreundliche Energietechnik oder alternative Mobilitätskonzepte beispielsweise. Zum anderen soll hier ein klimafreundliches Wirtschaften etabliert werden. Alle Betriebe sollen angehalten sein, ressourcenschonend zu bauen, erneuerbare Energien zu verwenden und in hohem Maß energie-
setzt das Geld ein für mehr Lebensqualität, vom neuen Hallenbad über den Kultursommer bis zum kostenlosen Stadtbus. Zur sozialen Entwicklung gehören auch gute Arbeitsplätze vor Ort. Pendeln wird zunehmend unattraktiv. Die Mobilitätskosten steigen, die Work-Life-Balance leidet. Kuglhof 2 bietet die Chance auf neue Arbeits- und Ausbildungsplätze am Wohnort. Schwankungen in der Konjunktur und damit Umbrüche am Arbeitsmarkt können schnell geschehen, wie die Krisen der letzten Zeit gezeigt haben.
effizient zu produzieren. Hinzu kommen besondere Anforderungen an die Begrünung von Freiflächen, Dächern und Fassaden sowie Refugien für Insekten, Vögel und Amphibien. Das Motto hinter dem umfangreichen Nachhaltigkeitskatalog: Wenn für das Gewerbegebiet schon Eingriffe in die Landschaft und Flächenversiegelungen erfolgen, dann soll es zum Ausgleich so nachhaltig und verträglich wie möglich werden.
Das ist geplant
1 Das Gebiet liegt unterhalb des Kuglhofs bis hinunter zur Staatsstraße Richtung Schweitenkirchen.
2 Es ist nahe zur Autobahn gelegen und schließt an die künftige Südumgehung vom Bahnhof Richtung Autobahn an.
3 Das Besondere am grünen Gewerbepark sind verpflichtende Kriterien für Nachhaltigkeit und Artenschutz, die weit über das Übliche hinausgehen.
4 Der weiter oben gelegene, westliche Teil umfasst rund 30 Hektar Fläche; beide Teile zusammen sind in etwa so groß wie das bestehende Gewerbegebiet am Kuglhof.
5 Die Stadt will auf ihren Flächen Betriebe ansiedeln, die Zukunftstechnologien produzieren, keine Logistiker.
6 Der kleinere, östliche Teil an der Straße nach Schweitenkirchen umfasst etwa acht Hektar – vergleichbar mit der Größe des HippWerkes. Die Flächen sind für örtliche Betriebe reserviert, die dringend mehr Platz brauchen.
7 Derzeit wird in dem Areal intensive Landwirtschaft betrieben, Äcker und Hopfengärten finden sich dort. Zwischen den beiden Teilen des Gewerbegebiets werden auch künftig zwölf Hektar Felder und Wald liegen.
8 Man kann weiterhin über den Feldweg von der Äußeren Moosburger Straße zum Start der Lauf- und Wanderstrecken im Schindelhauser Forst gelangen – begleitet von großzügigen, naturnah gestalteten Grüngürteln entlang des Wegs.
Zusammenhang mit Südumgehung
Im Ratsbegehren geht es zwar nicht direkt um die neue Südumgehung. Dennoch ist es dem Stadtrat wichtig, beide Projekte bestmöglich aufeinander abzustimmen. Daher ist im Entwurf für den Bebauungsplan auch der künftige, optimierte Verlauf der Trasse mit eingezeichnet. So kann zum einen die Planung von Kuglhof 2 direkt an die Südumgehung andocken. Gewerbeentwicklung erfolgt dort, wo ohnehin Eingriffe in die Landschaft erfolgen werden. Zum anderen erleichtert Kuglhof 2 wichtige
BÜRGERENTSCHEIDE –SO KÖNNEN SIE ABSTIMMEN
Wie bei anderen zukunftsweisenden Projekten in Pfaffenhofen werden alle Bürgerinnen und Bürger selbst über das Vorhaben mitbestimmen können. Der Stadtrat hat daher mehrheitlich beschlossen, über Kuglhof 2 in einem Bürgerentscheid abstimmen zu lassen. Dieses Verfahren nennt man Ratsbegehren. Zeitgleich findet am 7. Mai auch die Abstimmung über ein Bürgerbegehren zum gleichen Thema statt. Das bedeutet, dass es auf dem Stimmzettel insgesamt drei Fragen geben wird, denn für so einen Fall gegenläufiger Fragestellungen ist auch noch eine Stichfrage vorgeschrieben.
Wenn Sie abstimmungsberechtigt sind, haben Sie neue Unterlagen für die Briefabstimmung per Post erhalten. Die ausgefüllten Abstimmungsunterlagen müssen bis spätestens Sonntag, 7. Mai um 18 Uhr im Rathaus eintreffen.
Die Auszählung der Stimmzettel beginnt am 7. Mai ab 18 Uhr. Das Ergebnis ist am Abend des 7. Mai online auf pfaffenhofen.de abrufbar.
Voraussetzungen für die Südumgehung, wie zum Beispiel die Sicherung von Flächen.
Die Südumgehung beginnt am Bahnhof und führt Richtung Autobahn. Die Trasse ist 3,6 km lang. Sie soll die Münchner Straße (B13 innerorts), die Weiherer und Moosburger Straße sowie Weihern und Eberstetten von Durchgangsverkehr entlasten. Die Umgehungsstraße plant und baut nicht die Stadt Pfaffenhofen, sondern der Freistaat Bayern über das Staatliche Bauamt Ingolstadt.
Die grüne Linie zeigt den geplanten Verlauf der Umgehungsstraße. Das neue Gewerbegebiet schließt direkt daran an, und zwar in zwei Teilbereichen. Diese liegen oberhalb und unterhalb des Waldausläufers.
Dieser ist von Kuglhof 2 nicht betroffen, nur die Umgehungsstraße wird ihn auf 200 Meter Länge durchschneiden.