Weil in diesen Wochen über unser Stadtwappen diskutiert wird, haben wir in unserem Archiv nachgeschaut und einiges über frühere Darstellungen und Verwendungen unseres Wappens ausfindig gemacht. Auch eine Reihe von Interpretationen des Wappens aus den letzten Jahrzehnten haben wir vorgefunden.
Obige Darstellung des Wappens befindet sich auf dem Perger Kirchturm. Dieses Wappen wurde 1528 gemalt und war viele Jahre nicht mehr sichtbar, bis es 1987 anlässlich der Kirchturmsanierung gemeinsam mit den anderen Fresken wiederentdeckt und gründlich saniert wurde.
Über das Wappen des Marktes Perg wurde im 19. und 20. Jahrhundert bereits vielfach geforscht und publiziert, u. a. von Jodocus Stülz, der eine Abhandlung über die Vögte von Perg verfasste, oder von Viktor Freiherr von Handel-Mazetti, der sich ebenfalls damit befasste. Letzterer kam zu dem Schluss, dass es nicht nachweisbar ist, dass unser Wappen auf die Herren von Perg zurückzuführen ist.
Stadtarchiv-Stammtisch
Montag, 24. April 2023
um 19 Uhr im Gasthaus Hofer
Themen: Das digitale Archiv im Heimathaus-Stadtmuseum Perg – Archiv-Datenbanken aufbauen und pflegen.
Die nächste Sonderausstellung
„Ehre wem Ehre gebührt“
Verdienstzeichen, Medaillen, Urkunden aus 140 Jahren für Personen aus Perg.
Geöffnet vom 13. Mai bis zum 29. Oktober 2023 jeden Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr und für Gruppen auf Anfrage.
Eröffnung: Freitag, 12. Mai 2023 um 19 Uhr
Wir haben zahlreiche Urkunden und Medaillen in unserem Bestand, die wir den Besuchern der Ausstellung zeigen wollen. Rechtzeitig zur Eröffnung soll auch eine Datenbank zur Verfügung stehen, wo alle geehrten Pergerinnen und Perger enthalten sind, von denen wir Kenntnis haben. Wir freuen uns, wenn Vereine und Institutionen, die Auszeichnungen vergeben oder vergeben haben, uns ihre Listen zum Abgleichen zur Verfügung stellen.
Ein Perger Marktsiegel ist erstmals auf einer Urkunde aus 1363 erwähnt Es ist nicht mehr vorhanden, daher weiß man nicht, was darauf zu sehen war Der älteste Abdruck des Perger Marktsiegels befindet sich auf einer Urkunde aus 1555 im Archiv der Stadt Grein (Bild links).
Ausgabe 4/2023
Projekte, Projekte ...
Die verstärkte Einbindung der Bevölkerung, insbesondere ein regelmäßiger Kontakt mit Vertretern der Vereine und Institutionen könnte ein wichtiger Faktor für den zukünftigen Betrieb im Heimathaus-Stadtmuseum Perg und beim Auf- und Ausbau unseres Stadtarchivs werden.
Ziel könnte eine Vernetzung bestehender Sammlungen von Privatpersonen, Unternehmen, Vereinen und Institutionen sein. Die Art der Vernetzung kann vielfältig sein und reicht von der Namhaftmachung von Kontaktpersonen, gemeinsamen Veranstaltungen, wechselseitige Teilnahme an Veranstaltungen, Mitgliedschaften, wechselseitige Hinweise auf den Internetseiten, gemeinsame Publikationen, Erfahrungsaustausch in Arbeitskreisen, Beiräten usw.
Wer wäre bereit, als Kontaktperson fungieren? Wer wäre bereit, einzelne gemeinsame Aktivitäten koordinieren? Wer würde sich an der Erstellung von Publikationen (einschließlich neuer Medien) beteiligen?
Konkreter Anlass für Gespräche könnte natürlich auch die anstehende Neugestaltung der freigewordenen Ausstellungsfläche im 1. Stock im Heimathaus-Stadtmuseum Perg sein.
Anfragen dazu bei franz.pfeiffer@gmail.com
Die Zukunft im HeimathausStadtmuseum Perg
An der Miniklausur am 22. März 2023 habe einschließlich des Referenten 10 Personen teilgenommen. Dr. Klaus Landa, Geschäftsführer des Verbundes oberösterreichischer Museen hat Beispiele aus anderen Museen gezeigt und Anstöße für weitere Überlegungen gegeben.
Zunächst steht der Abbau und Verkauf des bisherigen Ausstellungsmobilars und die die Renovierung dieses Ausstellungsbereiches auf der Tagungsordnung.
Nächster Stadtarchiv-Stammtisch
Unser Stadtarchiv-Stammtisch findet jeden dritten Montag im Monat um 19 Uhr im Gasthaus Hofer statt.
Bei unserem nächsten Stadtarchiv-Stammtisch am Montag,
17. April 2023
erörtern wir, wie wir Informationen zur Stadtgeschichte so publizieren können, dass sie bei der Bevölkerung auch ankommen.
Mediathek (Archiv)
Die bisherigen Ausgaben unseres Magazins „Perg
Stadtarchiv bewegt“ können in der Mediathek auf der Internetseite des Heimat- und Museumsvereins aufgerufen werden.
Bisher wurden dort folgende Themen behandelt:
- Archive der Perger Geschichte
- Puppenausstellungen im HeimathausStadtmuseum Perg
- Perg vor 100 Jahren:
o 50. Gründungsfest der Feuerwehr
o Ein Perger gründete die Interpol
o Glockenweihe in Perg und Pergkirchen
- Perger Stadtgeschichte im Internet
- Miniklausur zur Zukunft im HeimathausStadtmuseum Perg
Eine Verbreitung in Papierform ist nicht vorgesehen, jeder der das möchte, kann sich das Magazin auf dem eigenen Drucker ausdrucken.
Impressum: Stadtarchiv bewegt – Magazin des Heimatund Museumsvereins Perg, Stifterstraße 1, Perg, Redaktion: Mag. Franz Pfeiffer, 0677 99 033 030.
Die abgenommenen Glocken wurden geschmückt und zum Bahnhof gebracht.
PERG vor 100 Jahren
Glockenweihe in Perg und Pergkirchen
1923 kaufte die Pfarre Perg vier neue Staglglocken, um einen Betrag von 36 Millionen Kronen. Ortspfarrer Johann Stauchner nahm die Glockenweihe vor. Die Glocken wurden geschmückt und mit einem Seil außen am Turm hochgezogen.
Am 23. Februar 1917 mussten die Glocken der Pfarrkirche Perg und der Kalvarienbergkirche und am 6. März 1917 die Glocken der Pfarrkirche Pergkirchen abgenommen und für Kriegszwecke abgeliefert werden, damit sie im Krieg für die Herstellung von Kanonen verwendet werden konnten.
Ebenfalls 1923 erhielt die Pfarre Pergkirchen zwei Glocken von der Wiener Glockengießerei Karl Kutter um den Preis von knapp 11 Millionen Kronen.
Weitere Details und Beschreibungen zu den Glocken in Perg und Pergkirchen können dem Heimatbuch Perg 2009 entnommen werden.
50. Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Perg
100 Jahre Interpol
Erster Präsident: Der Perger Dr. Johannes Schober
Im Archiv des Heimat- und Museumsvereins Perg befindet sich dazu eine Kolumne der Zeitung „Täglich alles“ vom 28. April 1994, Nr. 746:
Ein Österreicher gründete die INTERPOL.
1923 befand sich das Zeughaus der Freiwilligen Feuerwehr Perg noch am Perger Hauptplatz neben dem damaligen Gasthaus Weichselbaumer, heute Gasthaus Reisinger bzw. Pizzeria. Erst 1933 erhielt die Feuerwehr in ein neues Zeughaus hinter dem Amtsgebäude (heute KUZ).
Die Freiwillige Feuerwehr feiert heuer ihr 150. Gründungsfest. Ein Blick in die Feuerwehrchronik zeigt, dass 1923 umfangreiche Vorbereitungen für das 50. Gründungsfest getroffen wurden und ausgiebig gefeiert wurde.
Der Kassier Konrad Undesser berichtete über den finanziellen Erfolg des Gründungsfestes wie folgt: „Die Einnahmen betrugen rund 23 Millionen Kronen, die Ausgaben rund 9 Millionen Kronen. Der Reingewinn betrug somit etwa 14 Millionen Kronen“.
Über die Verwendung des Reingewinns gab es folgende Beschlüsse:
500.000 Kronen erhielt der Sanitätsführer Kamerad Knoll für die Anlage einer Reserve für die laufenden Auslagen. Seinerzeit wurde auch der Rettungsdienst von der Freiwilligen Feuerwehr wahrgenommen.
10 Millionen Kronen wurden in die Sparkasse Perg mit 12 % und 3 Millionen mit 9 % eingelegt.
Nach dem ersten Weltkrieg stieg die Kriminalität nicht nur in Österreich, sondern auf der ganzen Welt. Vor allem international organisierte Verbrecherbanden nahmen ihr Handwerk auf. Sie nutzten die neuen technischen Errungenschaften am Reise-, medien- und Kommunikationssektor, um weltweit tätig zu werden. Das stellte die Polizeieinheiten der einzelnen Staaten vor große Probleme. Eine wirkungsvolle Verbrechensbekämpfung war nur möglich, wenn auch die Polizei auf internationaler Ebene zusammenarbeiten würde.
Versuche der Amerikaner und Holländer, so einen Zusammenschluss herbeizuführen, scheiterten. Das Kunststück sollte erst Wiens Polizeipräsident Johannes Schober zuwege bringen, der dank der Tatsache, dass er bereits zweimal in schwierigen Zeiten seinem Land als Bundeskanzler gedient hatte, das nötige Ansehen dafür besaß.
Im September 1923 veranstaltete Schober einen internationalen Polizeikongress in Wien. Im Zuge dessen wurde am 10. September 1923 die INTERPOL gegründet. Wien wurde zum Zentrum der internationalen Verbrechensbekämpfung und sollte dies bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs auch bleiben.
Interessant verlief die Diskussion, welcher internationale Fahndungssprache sich die INTERPOL bedienen sollte. Kunstsprachen wie Volapük oder Esperanto standen zur Auswahl. Wiener Vertreter schlugen Latein vor. Ein Beweis, dass die Wiener Polizeibeamten über eine Reihe von Mitarbeitern verfügten, die eine profunde humanistische Ausbildung hatten.
Heute gehören der INTERPOL weltweit 180 Länder an, der Sitz der INTERNATIONALEN KRIMINALPOLIZEILICHEN KOMMISSION ist seit 1946 Paris.