Pfeiffer Verlag
Hersbruck
ISBN 978-3-927412-25-5
Hersbruck und seine Schweiz
und seine Schweiz
Pfeiffer Verlag
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HERSBRUCK UND SEINE SCHWEIZ
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Eckhardt Pfeiffer
HERSBRUCK UND SEINE SCHWEIZ FOTOGRAFIEN: Jürgen Ruppert, Thomas Kohl und andere
PFEIFFER VERLAG HERSBRUCK
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Bilder (außer von Jürgen Ruppert und Thomas Kohl) Thomas Blassl S. 73 Johanna Brennnhäußer S. 65 Doris Dischner S. 51 Gunnar Förg S. 113, 115, 122, 142 Siegfried Fuchs S. 151 Stefan Harries S. 82, 116/117 Christian Kohl S. 128 Ursula Pfeiffer S. 100, 109, 142, 146, 147 Siegfried Ruckdeschel S. 161 Ute Scharrer S. 65 Anna M. Scholz S. 101 Günter Schubert S. 93 Armin Tauber S. 150, 153-160, 162-167
Gestaltung: Bernhard Münch, Alexander Pickel
© 2010 Pfeiffer Verlag, Hersbruck Alle Rechte vorbehalten Druck: PuK Pfeiffer & Krämmer Print GmbH, Hersbruck
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ISBN 978-3-927412-25-5
HERSBRUCK Die Altstadt
Hersbruck-Süd
Der älteste Teil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der Marktplatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vom Eisenhüttlein zum Mauerweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der Spitalkomplex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zwei alte Straßen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8 22 44 54 58
Von Segelfliegern bis Eselrennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 Von Johanneskirche bis Weiher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
Von PsoriSol bis Michelmühle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Von Gymnasium bis Finanzamt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Fackelmann-Therme und Strudelbad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
Michelsberggebiet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
Hersbruck-Ost
„Neue“ Stadtteile Ellenbach und Leutenbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 Altensittenbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98
Großviehberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 Schmetterlinge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113
DIE TÄLER Zwei Seen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 Albachtal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 Hammerbachtal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130
Högenbachtal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 Hirschbachtal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 Oberes Pegnitztal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150
Reichenschwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . 134
Radeln, paddeln, klettern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152
Sittenbachtal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136
Velden, Hartenstein, Neuhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162
Jurablumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 Hohenstadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168
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Vorwort Mindestens den Namen Hersbruck kennen alle Nürnberger: wegen der Hersbrucker Schweiz, in die sie an den Wochenenden so gerne ausschwärmen. Wo fünf liebliche Seitentäler ins Pegnitztal münden, hat Hersbruck sich zum Mittelpunkt dieses malerischen Landstrichs entwickelt, seit hier vor mehr als 1000 Jahren eine Brücke über die Pegnitz geschlagen wurde. Am besten erkennt man Hersbrucks Eigenart, wenn man vom Michelsberg auf die Altstadt hinab und zu dem Kranz der Höhen ringsum hinüber schaut – 28 Namen dafür hat ein eifriger Betrachter einmal aufgelistet. Vergleicht man dann das Bild der Altstadt von heute mit dem, das Matthäus Merian 1650 in Kupfer gestochen hat, wird deutlich: Hersbruck hatte einen guten Stern. Sie stehen alle noch da wie damals: das Rathaus auf dem lang gestreckten Marktplatz, das Schloss, die Kirche am Stadtrand, weil sie ursprünglich eine Klosterkirche war, die drei Stadttore und viele spitzgiebelige Häuser. Seit die Reichsstadt Nürnberg vor 500 Jahren Hersbruck ihrem Landgebiet einverleibte, hat kein Krieg und kein Großbrand das mittelalterliche Stadtbild zerstört. Deshalb beginnt unser Bilderspaziergang natürlich in der Altstadt und setzt sich dann fort in die Stadtteile außerhalb der Mauern nach allen vier Himmelsrichtungen. Er beschränkt sich dabei nicht auf schöne Ansichten, er will auch etwas von dem Leben zeigen, das zwischen den alten Mauern und in den neueren Stadtteilen pulsiert. Manchmal wird man auch ein wenig schmunzeln über einen Blick zurück in die Zeit unserer Groß- und Urgroßeltern. Hersbruck wäre aber nicht Hersbruck ohne sein herrliches Umland. Deshalb geht es anschließend hinein in die Täler. Dabei werden charakteristische Ansichten aus den Dörfern ins Visier genommen: wehrhafte Kirchen, stolze Burgen und Patrizierschlösser – aber natürlich auch die Mittelgebirgslandschaft im Wechsel der Jahreszeiten. Interessante Seitenblicke gelten dem Freizeitsport, der besonders im Oberen Pegnitztal zu Hause ist, und auch der heimischen Tier- und Pflanzenwelt. In den Bildunterschriften steckt ein Stück geraffter Heimatkunde. Aber den Autoren – Bildreportern der Hersbrucker Zeitung und ihrem Verleger – geht es nicht vorrangig um Information. Für sie ist dieser Bildband vor allem eine Liebeserklärung an Hersbruck und seine Schweiz. Und sie hoffen, dass es der Leser genauso empfindet. Eckhardt Pfeiffer
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Wo Hersbruck
seinen Anfang nahm Unser Spaziergang durch die Altstadt beginnt da, wo Hersbruck begann: an der Pegnitz. Hier in der Nähe überquerte zu der Zeit, als die Bayern aus dem Donauraum nach Norden vorstießen, eine der ganz frühen Handelsstraßen vom bayerischen Herzogshof Regensburg zum fränkischen Königshof Forchheim die Pegnitz über eine Furt. Ein Bayernherzog ließ hier einen seiner Dienstmannen namens Haderich im 10. Jahrhundert eine Brücke bauen und den Zoll einheben. Aus Haderihesprucga (Haderichs-Brücke) entwickelte sich im Lauf der Jahrhunderte der Ortsname Hersbruck.
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Zur besseren Bedienung der drei Mühlen und vermutlich auch zur besseren Verteidigung der Stadt hatte man die Pegnitz in zwei Arme geteilt. Den breiteren nannte man Köihpengertz (Küh-Pegnitz). Warum, zeigt diese Aufnahme um 1900. Hier, wo der Fluss meistens seicht ist, trieb bis vor etwa 100 Jahren der Stadthirte die Kühe der Hersbrucker Ackerbürger zur Weide und zurück in die Ställe.
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p Warum der Pegnitzarm nahe der Altstadt Waschpengertz genannt wird, zeigt diese Aufnahme um 1910. Bis zum 1. Weltkrieg trugen Frauen aus der Altstadt ihre Wäsche an eine dafür vorbereitete Stelle unterhalb des Wassertors, um sie dort zu fleien (auszuwaschen).
Warum der Schwan lieber auf der Waschpegnitz schwimmt als auf der breiteren Kühpegnitz, verrät er uns nicht. Zieht er den stadtnahen Flussarm vor, weil er da mehr zu sehen bekommt oder vielleicht, weil er hier selber mehr „Aufg’schau“ kriegt? u
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Vom Pflegschloss zum Amtsgericht. Auf einem kleinen Hügel bei der Haderichs-Brücke, von der aus man eine gute Sicht auf die Pegnitzauen hatte, baute Haderich einen befestigten Wirtschaftshof, aus dem später eine „Veste“ und schließlich ein Schloss wurde. Zu Beginn des 30jährigen Krieges ließ der Rat der Reichsstadt Nürnberg ihren Stadtwerkmeister Jakob Wolff den Jüngeren, der gleichzeitig das Nürnberger Renaissance-Rathaus schuf, das Schloss zum
repräsentativen Sitz ihres Pflegers ausbauen. Dass dort im 18. Jahrhundert zweimal deutsche Kaiser auf dem Weg zu oder von der Krönung übernachtet haben, unterstreicht seinen Rang. Rund 500 Jahre lang war es „Regierungssitz“, zuerst als nürnbergisches Pflegamt, dann als bayerisches Landgericht, Bezirksamt und Landratsamt. Seit der Gebietsreform 1972 beherbergt es das Amtsgericht für den Landkreis Nürnberger Land.
Das Stadthaus am Schlossplatz ist das Hersbrucker Gebäude, in dem seit seiner Erbauung 1747 die meisten Menschen ein und aus gegangen sind. Zuerst war es Nürnberger Kastenamt, in dem die Bürger ihre Abgaben in Naturalien, vorwiegend Getreide, und in Geld abzuliefern hatten. Nach der Einverleibung Nürnbergs in das Königreich Bayern 1806 wurde es königliches Rentamt (Finanzamt). Ab 1841 haben dort Generationen Hersbrucker Schüler bis zum Neubau des Schulzentrums
Anfang der 1970er Jahre – lange Zeit auf uralten Bänken – ihren Hosenboden abgewetzt. Nach einer durchgreifenden Renovierung hat hier seit 1989 das kulturelle und politische Leben der Stadt einen Stützpunkt. Im Erdgeschoß liegen sich Stadtbücherei und Volkshochschule gegenüber. Im Obergeschoss fasst der Stadtrat in einem schönen Sitzungssaal seine Beschlüsse. Im Treppenhaus kann man sich an wechselnden Kunstausstellungen erfreuen.
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t Das Stadtschreiberhaus, heute Amtsgericht III (Familiengericht), diente 300 Jahre lang dem rechtskundigen Nürnberger Stadtschreiber als Amtssitz. Im Zweiten Weltkrieg wurde es von der letzten Bombe, die auf Hersbruck fiel – einer deutschen! – getroffen. Hinter dem hübschen kleinen Fachwerkhaus daneben schaut die ehemalige Fronveste hervor, die ein königlich-bayerischer Baumeister 1839/40 neben das elegante Renaissanceschloss geklotzt hat. Bis 1955 diente es als Amtsgerichtsgefängnis. Im Volksmund hieß es fast liebevoll „Buscherl“.
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Besinnliche Ruhe strahlt die Umgebung der evangelischen Stadtkirche aus. Mit barocken Schwüngen präsentiert sich rechts das Haus der Diakonie, das 1731 als Kantorshaus und Lateinschule erbaut wurde. In dem Fachwerkhaus links, dem früheren zweiten Pfarrhaus, wurde 1673 Jakob Paul Freiherr von Gundling geboren, der als blitzgescheiter, aber allzu weinseliger Berater des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm I. in die neue deutsche Literatur- und Filmgeschichte eingegangen ist („Der König und sein Narr“). u
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