Nach beschwerlichem Aufstieg, durch eine wild-romantische Schlucht, folgt gemütliches Wandern auf den Resten der keltischen Befestigungsanlage, zu herrlichen Aussichtpunkten und einer riesigen Hallenhöhle.
Schichtaugenperlen (Frühlatènezeit 550-400 v. Chr.)
Start:
Happurger Marktplatz
Weg & Zeit: 8 km, 3 Stunden
Buslinie:
401 Hersbruck-Alfeld
Anfahrt:
B 14 Ausf. Happurg-Lauterhofen
Parken:
Hersbrucker Straße gegenüber der Sparkasse
Einkehren:
Landgasthof „Obere Mühle“, Happurg, Tel.: 09151-4424, Ruhetag: Montag und Dienstag Gasthof „Bayerischer Hof“, Happurg, Tel.: 09151-4513, Ruhetag: Mittwoch Café „Ruff“, Happurg, Tel.: 09151-4423, Ruhetag : Freitag
Kul tou r 04
Auf den Spuren der Kelten V
om Parkplatz (am Küh-Brunnen steht eine Informationstafel zum Thema „Houbirg“) aus folgen wir der Hersbrucker Straße (schräg gegenüber dem Parkplatz befindet sich ein Ortsplan) Richtung Happurger Marktplatz.
----Alternative---Wer den Aufstieg durch die Hunnenschlucht scheut, folgt dem Wegweiser „Hohenstadt“ und dann dem Pommelsbrunner Weg hinauf zur Schule. Weiter geht es rechts am Ortsschild vorbei, (Wegweiser „Ringwall“), und den Fahrweg entlang.
--------------------
Happurg Um 1059 erstmals erwähnt gehörte den Reicheneckern, aber auch dem Nürnberger Patrizierge-
schlecht Tucher. So entstand, z. B. das Tucherschloß (Hauptstraße 9).
„Tucherschloß“ Der ehem. v. Tuchersche Herrensitz (Hauptstr.9), ein zweigeschossiger Satteldachbau mit Putzbänderung von 1702. Die stattliche Scheune aus Kalksteinmauerwerk stammt aus dem 19. Jh., die ehem. Scheune jedoch ist ein Kalksteinbau mit Fachwerkgiebel aus dem 18./19. Jh.. In diesen Zeitraum wurde auch der Schlossgarten mit Resten der ehem. Einfriedungsmauer angelegt. (Quelle: Bayerisches Amt für Denkmalpflege)
Etwas zurückversetzt steht die evang.-luth. Pfarrkirche St. Maria und St. Georg.
Pfarrkirche St. Maria und St. Georg In der Kirche befindet sich ein polygonaler, gewölbter Ostchor, das Langhaus und der Turm sind im Kern in der 2. Hälfte des 14. Jh. entstanden. Das Turmobergeschoss mit Pyramidendach wurde Ende des 15. Jh. erbaut. Das Langhaus mit Mansardendach wurde 1781/82 umgebaut und erhöht. Die ehem. Friedhofbefestigung, Teile der Mauer sowie das Osttor (Kirchgasse 1) sind im Kern aus dem 14./15. Jh. erhalten geblieben. Das Altarbild, von Christof Reich, zeigt das Heilige Abendmahl mit Christus an der Stirnseite der Tafel. (Quelle: Bayerisches Amt für Denkmalpflege)
Vom Happurger Markplatz, mit dem „Gänsemännlein-Brunnen“, geht es die Schöffenstraße aufwärts und mit „Grünkreuz“ und „-strich“, rechts in den Friedhofweg („Grünpunkt“ führt auf der Strasse hoch zum Kriegerdenkmal). Bei den Birken die Stufen hoch schräg aufwärts mit „Grünkreuz“ und ohne Zeichen mit dem Fahrweg links zum Kriegerdenkmal. Hier mit „Grünpunkt“, Ziffer „1“ u. „2“ links am Denkmal vorbei, geradeaus über die Straße und um die Barriere in den Wald. Im Hohlweg mit hohen Sandsteinfelsen steil aufwärts, dann links herum, rechts sehen Sie einen der Stolleneingänge der hier im zweiten Weltkrieg geplanten unterirdischen Rüstungsfabrik.
Das Doggerwerk Als Dogger wird der braune Jura bezeichnet, der sich als 5 bis 10 Kilometer breiter flachwelliger Hügelsaum oder als offener wiesen- und obstbaumbestandener Sockel in Nordsüdrichtung durch die Landkreismitte des Nürnberger Landes zieht. Untertagebauwerke wie das „Doggerwerk“ zählen mit zu den schwierigsten ingenieurgeologischen Aufgaben. Heute weisen nur noch wenige Spuren darauf hin, dass vor über fünfzig Jahren in der Houbirg, unter rücksichtslosem Einsatz von Zwangsarbeitern, an einer unterirdischen Rüstungsfabrik gebaut wurde. Die Stolleneingänge wurden in den ersten Nachkriegsjahren vermauert. Nur in einem nordwestlichsten Stollenmundloch am Westhang der Houbirg wurde ein Zugang freigehalten, welcher durch eine massive Tresortür gesichert ist. Die zubetonierten Stolleneingänge, einige Betonbehälter, die Überreste von Lastenaufzügen, ein aufgelassener Bahndamm vom Bahnhof Pommelsbrunn zum Nordwesthang der Houbirg sowie vier Denkmäler für die KZOpfer stellen heute die einzigen für die Öffentlichkeit zugänglichen Zeugnisse jenes gigantischen Bauunternehmens dar. Die Stollenanlage selbst befindet sich im gleichen Zustand wie 1945, ist jedoch aufgrund zunehmender Einsturzgefahr für die Öffentlichkeit gesperrt. (Quelle: www.angewandte-geologie.geol. uni-erlangen.de/doggerwe.htm – Alfons Baier und Dieter Freitag)
Dann im Graben oder rechts daneben weiter hoch mit Blick zum mächtigen Sandsteinüberhang der „Hunnenschlucht“, die früher „Reckenberger Schlucht“ hieß.
„Hunnenschlucht“ Mit den Hunnen hat die Schlucht nichts zu tun. Das Wasser des ganzen Bergstockes, der eine einzige nach Westen geneigte Hochmulde bildet, fließt durch den Trichter der Hunnenschlucht den Berg hinunter. Im Verlauf der Erdgeschichte hat das Wasser hier eine tiefe Rinne in den Berg genagt. Zur Zeit der Frühlingsschneeschmelze ist das herabstürzende Wasser ein besonderes Naturschauspiel. Auf steilem Pfad hinauf zum Querfahrweg (dies ist der Fahrweg, der von der Schule kommt
– die alternative Wegstrecke) und mit diesem rechts zur Tafel, mit genauem Plan der frühgeschichtlichen Siedlung auf diesem mächtigen Bergmassiv.
Die Houbirg: Eine bedeutende vorgeschichtliche Höhensiedlung Die Houbirg (= Befestigungsanlage) oberhalb von Happurg hat seit alter Zeit eine überaus wichtige Rolle als Siedlungsplatz der Menschen gespielt. Er trägt zwei eindrucksvolle Bodendenkmäler, die seit der Altsteinzeit begangene Höhle „Hohler Fels“ und den mächtigen vorgeschichtlichen Ringwall. Nach dem derzeitigen Wissensstand zählt die Houbirg zu den bedeutendsten vor- und frühgeschichtlichen Höhensiedlungen in Deutschland. Der Berg ist der westlichste Ausläufer eines Jurahochplateaus, das im Westen an der Hersbrucker Bucht endet. Die darauf errichtete Anlage beherrschte nach Westen das weite untere und nach Norden das enge obere Pegnitztal. Über das Högenbachtal führt eine Verbindung über die Oberpfalz nach Böhmen. Eine zweite Route nach Osten bot sich über das Happach- und Albachtal über Lauterhofen Richtung Regensburg. Diese verkehrspolitisch und strategisch günstige Lage war Anlass den Berg in vorgeschichtlicher Zeit zu befestigen und zur Wehranlage auszubauen. Ein etwa 4,5 km langer Ringwall umschließt eine 88,6 ha große Innenfläche, die in ihrer Größe der mittelal-
terlichen Reichsstadt Nürnberg entspricht. Die noch heute im Gelände sichtbaren Wälle sind die verfallenen Reste ehemaliger Mauern, die vor allem im nördlichen und östlichen Abschnitt außergewöhnlich imposant sind und stellenweise 18 m in der Breite und 5 m in der Höhe messen. Der vorgelagerte Graben entlang der Ostflanke und seine Lage direkt an der Hangkante verstärken zudem den Eindruck der Höhe. Der Haupteingang liegt etwa in der Mitte an der Westseite. Kennzeichnend ist das zangenartige Zurückbiegen der Mauern, wobei sich eine enge Torgasse bildete, durch die der Angreifer musste und von zwei Seiten bekämpft werden konnte. Die Wasserversorgung der Houbirg war durch drei Wasserstellen gewährleistet. Zwei Quellaustritte lagen im westlichen Steilhangbereich. Im Innenraum der Siedlung befindet sich die Wasserstelle
„Hüll“, die auch in trockenen Sommern eine zuverlässige Versorgung für die Bewohner sicherte.
zu lokalisieren, aus denen mehrere zeittypische Bronzefunde kommen.
Der Besiedlungsablauf auf der Houbirg
Erste Bauphase in der Urnenfelderzeit (ca. 1200-800 v. Chr.)
Die ältesten Funde auf dem Hochplateau der Houbirg datieren in die Mittelsteinzeit (ca. 8500-5500 v. Chr.). Die gefundenen Steinwerkzeuge deuten auf Kurzrastplätze die bei Jagdzügen auf der Houbirg kurzfristig angelegt wurden. Die Jungsteinzeit (ca. 55002300 v. Chr.) wird durch mehrere charakteristische Fundstücke wie Steinbeile und Pfeilspitzen bezeugt. Sie sind Hinweise auf einen vorübergehenden Aufenthalt auf diesem Berg. Die Bronzezeit (ca. 2300-1200 v. Chr.) liefert die früheste nachweislich dauerhafte Siedlung. In der mittleren und späten Bronzezeit waren zwei noch unbefestigte Ansiedlungen
Archäologische Untersuchungen 1982 am Ostwall erbrachten den Nachweis einer ersten Befestigungsmauer, die in die späte Urnenfelderzeit datiert.
Die Hochkonjunktur: Kelten besiedeln den Berg Die späte Hallstatt- und die Frühlatenezeit (ca. 550-400 v. Chr.) stellt zweifellos den Höhepunkt der vorgeschichtlichen Siedlungsphasen auf der Houbirg dar. Zu dieser Zeit wurde die ältere, urnenfelderzeitliche Befestigungsanlage erneut stark ausgebaut. Die Houbirg wird in dieser Zeit zentraler Ort der frühen Kelten, in dem das Handwerk blühte, der Handel kontrolliert wurde und sie war ein politischer und religiöser Machtfaktor für die ganze Region, die mehrere Verkehrswege beherrschte. Bedeutender Wirtschaftsfaktor dürfte die Eisenerzeugung und -verarbeitung, die auf der Houbirg nachgewiesen ist, gewesen sein.
Die Zeit der Wanderungen Um 400 v. Chr. bricht auf der Houbirg die Besiedlung abrupt ab. Das Ziel der Völkerwanderung war der Süden (Italien und der Balkan). In der Spätlatenezeit war die Houbirg kein Zentralort mehr, sondern wurde nur noch als Re-
fugium, das in Kriegszeiten als Zufluchtsstätte diente, genutzt. Anschließend war der Platz über mehrere Jahrhunderte hinweg unbewohnt. Erst in der späten Kaiserzeit um 400 n. Chr. wurde die Houbirg von Germanen wieder aufgesucht. Die Houbirg gehört in die Reihe vorgeschichtlicher Bergbefestigungen im Gebiet rechts des Rheins, von denen immer wieder spätrömischer Fundstoff bekannt geworden ist. Nach einer erneuten Verödung des Houbirg Plateaus weisen zwei Fragmente von Glasbechern und mehrere schlichte Perlen auf eine weitere Begehung des Berges im Frühen Mittelalter (6./7. Jh.) hin. Aufpassen! Jetzt nur kurz den Fahrweg weiter bis zur Abzweigung mit der Markierung „Grünpunkt“ und „1“. Hier verlassen wir den Fahrweg, steigen rechts kurz den Wall hoch (ohne Markierung, ohne Weg) und gehen
dann rechts auf dem verflachten Wall, der rechts steil zur „Hunnenschlucht“ abfällt, weiter. In der Linkskurve ist dann der Wall gut zu erkennen. Am Bogen haben Kinder versucht Keltenhütten nachzubauen. Wir können auch innen am Wall entlang gehen. „Karwinkel“ (= gebirgiger felsiger Winkel) heißt dieses keilförmig nach Westen ausgerichtete Stück der alten Höhensiedlung. Auf der Ebene innerhalb des Walles stand ein Teil der Siedlung. Der Flurname „Am Schloß“, könnte auch auf eine hier gestandene Burg hinweisen. Allmählich verflacht der Wall wieder, tief unten verläuft der mit „Grünkreuz“ und „-strich“ markierte Wanderweg, auf den wir bald stoßen. Ihm folgen wir von der Bank aus noch ca. 150 Schritte aufwärts und gehen dann, bei den alten Lärchen, mit dem Pfad wieder rechts zum hier flachen Wall und auf diesem weiter aufwärts. Etwas weiter oben führt ein Pfad rechts zu einem Felsvorsprung, der einst sicher für die „Späher“ wichtig war. Wir stehen hier hoch über dem Stausee gegenüber der Bootsanlegestelle und Gaststätte „Seeterrassen“. Weiter steigend auf dem kaum noch erkennbaren Wall, kommen wir wieder an den bekannten Wanderweg, der den Wall durchschneidet. Hier verlassen wir den Wall – der gut zu erkennen hinauf zum höchsten Punkt der einstigen Befestigung führt – und folgen dem gemütlichen gut markierten ebenen Weg zum Hohlen Fels.
Kul tou r 04
Der Hohle Fels bei Happurg Die Höhle Hohler Fels liegt hoch über dem Tal des Rohrbaches an der SSO-Ecke der Houbirg in 530 m Höhe. Diese Höhle, die dem Menschen seit einem mittleren Abschnitt der Altsteinzeit vor etwa 60.000 Jahren Schutz geboten hatte und deren Felskanzel in einer späteren Periode der Vorgeschichte durch einen Stichwall mit dem großen Ringwall verbunden wurde, wurde 1849 vom Verschönerungsverein Hersbruck als geeigneter Ort für ein Sommerfest auserkoren. Da der Vorplatz vor der Höhle nicht ausreichte, wurde ein künstliches Podium geschaffen, indem die Verfüllungen über dem Höhlenboden ausgeräumt und das Material vor dem Eingang aufschüttete wurde. Damit war ein großer Teil der bis zu diesem Zeitpunkt unversehrten Kulturschichten mit den Spuren ältesten menschlichen Seins unwiederbringlich verloren. So können die zahlreichen Funde nur noch nach typologischen Gesichtspunkten eingeordnet werden. Demnach scheint die Höhle in der Mittleren Altsteinzeit (125.000-40.000 Jahren v. Chr.) in zwei Phasen begangen worden zu sein. Die geborgenen Tierreste dieser Zeit verdeutlichen einen für die Eiszeit ständigen Klimawechsel. Neben eiszeitlichen Tieren wie Höhlenbär, Höhlenhyäne, Eisfuchs, Schneehase, Halsbandlemming oder Schneemaus sind Auerochse, Braunbär, Biber, Dachs, Feldhase, Rotfuchs, Rothirsch, Luchs, Reh, Eichhörnchen und Wildschwein Vertreter einer nacheiszeitlichen Tierwelt.
In der Zeit von 28.000-21.000 Jahren v. Chr. wurde der Hohle Fels erneut von Menschen aufgesucht. Zwischen 21.000 v. Chr. und dem Beginn einer neuen Kulturstufe vor etwa 15.000 Jahren v. Chr. erreichten die Gletscher innerhalb der letzten Eiszeit ihre größte Ausdehnung und näherten sich bis auf 600 km. Der Boden gefror sogar im eisfreien Gebiet in allen Jahreszeiten. Erst 15.000 Jahre v. Chr. wanderten die Menschen wieder in Deutschland ein. In der Zeit vor etwa 15.000-11.500 Jahren v. Chr. finden sich wieder Hinterlassenschaften in Form von Steinwerkzeugen von jungpaläolithischen Jägern in der Höhle. Auf eine Kultübung weisen Schädelteile und Knochen von drei Menschen hin, die in einem Seitengang im Hohlenfels etwa um 1880 gefunden wurden. Eine Unter-
suchung erbrachte ein Alter von ca. 6500 v. Chr. und datiert in die Mittelsteinzeit (ca. 8.500-5.500 v. Chr.) Auch in den nachfolgenden vorgeschichtlichen Perioden der Jungsteinzeit, der Urnenfelder – Hallstatt- und Frühlatenezeit wurde die Höhle gelegentlich vom Menschen aufgesucht.
Hangwiesen sind durch Streuobstwiesen und Hecken gegliedert. An vielen Stellen ist der Albtrauf jedoch bewaldet. Einzelne markant hervortretende Felsen und die vielen klaren Seitenbäche, die meist aus Kalktuffquellen entspringen, machen den besonderen Reiz und die Vielfalt aus.
Bei der Sitzgruppe geht es später links weiter! Zunächst gehen wir rechts zum Aussichts-Felsen, hoch über dem Stausee und dem Zusammenfluss von Förrenbach und Kainsbach mit Blick ins Albachtal.
Wir folgen „Gelbpunkt“ auf Steinstufen abwärts, rechts hinaus zu einer weiteren Aussichtskanzel.
Albachtal Das Albachtal ist als ruhiges Tal besonders beliebt als Ausgangsort für viele Wandertouren. Der Albach schlängelt sich dicht bewachsen durch das Wiesental. Die
Aussichtskanzel mit Blick auf Förrenbach, den Happurger Stausee und die Reichenecker Hochfläche Auf der gegenüberliegenden Hochfläche ragt die Beleuchtung des Oberbeckens über den Baumwipfeln hervor. Am Albtrauf der Jurahänge tragen herausra-
gende Schwammfaziesbildungen (Kalkfelsen) zum besonderen Reiz dieser Landschaft bei. Die Felsen sind ein Wuchsort für botanische Raritäten wie dem Braunstieligen Streifenfarn, dem Mauerstreifenfarn, dem gelb blühenden Hungerblümchen oder dem weiß blühenden Mauerpfeffer. Weiter geht es auf steilen teils rutschigen Pfaden hinunter und rechts durch das rechte Felsentor zur mächtigen Felsenhalle, die dem „Hohlen Fels“ den Namen gab. Zurück wandern wir von der Höhle aus wieder durch das Tor, im Buchenhochwald mit „Gelbpunkt“ halblinks aufwärts und dann scharf links mit allen Zeichen hinauf zur bekannten Sitzgruppe. Hier biegen wir mit „Gelb-“, „Grünpunkt“ und „1“ rechts ab und folgen dem sog. „Flügelwall“, der den Ringwall mit dem „Hohlen Fels“ verbindet und rechts steil abfällt. Durch die Felsen erreichen wir die höchste Stelle, stoßen wieder auf den Ringwall und gehen auf ihm allmählich abwärts. Wir kommen an einen Durchbruch, an dem 1982 archäologische Grabungen durchgeführt wurden. Wir können jetzt auch unten neben dem hier hohen Wall weiter abwärts wandern. Am nächsten Walldurchbruch können wir kurz links durch die Jungbuchen in den Fichtenwald zur „Hüll“ (eine von drei Wasserstellen für die Versorgung der vorgeschichtlichen Siedlung) wandern, müssen aber zurück zum Wall und auf ihm weiter.
Deutlich ist zu erkennen, dass die Kelten hier – wo das Gelände nach Osten hin verflacht - vor der Mauer, auf deren Resten wir wandern, noch einen Graben und einen Vorwall angelegt hatten. Dann stehen wir am einstigen Osttor mit Übersichtstafel, welche sich unterhalb des Walls (von Reckenberg kommend gut sichtbar) befindet. Hier verlassen wir den „gelben Punkt“, der rechts durch den Wall nach Reckenberg führt und steigen mit „Grünpunkt“ und „1“ wieder auf den Wallscheitel. Aufwärts geht es zu einer Felskanzel, mit drei kleinen Zinnen und dann laufend abwärts, um den hinteren Bocksberg, bis der Wall abrupt endet.
Hochfels (Felskanzel mit 3 kleinen Zinnen) Zweithöchste Erhebung der Houbirg mit einer Höhe von 574 m (ü. NN)
Bocksberg Auch vom Hinteren Bocksberg, dessen Gipfel nur 2 Meter unter dem des Hochfels liegt, konnte bis in die 1950er Jahre in alle Himmelsrichtungen geblickt werden. Der felsige Gipfel, umgeben von kräuterreichen Magerrasen war als „Trittsteinbiotop“ für den damals auf der Houbirg noch häufigen Apollofalter von großer Bedeutung. Heute sind alle Vorkommen des Apollofalters in Mittelfranken erloschen. Die zunehmende Bewaldung unserer Landschaft hat manche Tier- und Pflanzenarten verdrängt, anderen jedoch ihren Lebensraum verbessert. Jetzt folgen wir dem Waldfahrweg links und steigen, in der Linkskurve, geradeaus auf dem Pfad hoch, rechts befinden sich die Wallreste. Bald führt uns „Grünpunkt“ links herum an zwei Aussichtspunkten, hoch über Happurg, vorbei abwärts und noch einmal kurz links, dann rechts zum Ausgangspunkt unserer Wall-Wanderung oberhalb der Hunnenschlucht.
2 Aussichtspunkte mit Blick auf Happurg und Hersbruck An der Westflanke der Houbirg wurden bis Mitte des letzten Jahrhunderts in mehreren Steinbrü-
chen Kalksteine des Weißen Juras abgebaut. Von der Oberkante der so genannten „Kapplerschen“ Steinbrüche genießt man eine herrliche Aussicht nach Westen. Bei guter Fernsicht reicht der Blick über das gesamte untere Pegnitztal über Hersbruck hinweg bis nach Nürnberg. Die aufgelassenen Steinbrüche werden von spezialisierten Tier- und Pflanzenarten besiedelt und stellen aus der Sicht des Naturschutzes wertvolle Lebensräume dar. So fühlen sich in den Kalkschutthalden besonders Reptilien wie Zauneidechse und Schlingnatter sowie seltene Heuschrecken- und Spinnenarten wohl. Hier folgen wir dem Fahrweg allmählich abwärts, rechts an die mächtigen Kalkplatten klammern sich die Baumwurzeln. Wo der Asphalt beginnt noch 150m, dann scharf links in den Waldpfad einbiegen. Er führt schräg zum Hang abwärts zwischen Gartengrundstücken hindurch. Auf der Straße „Südring“ geht es 10m links und an Hausnr. 29 wieder rechts, zwischen den Häusern abwärts. Der nächsten Querstrasse „An der Hunnenschlucht“ folgen wir 75 Schritte links und gehen (nach dem Haus Nr.1), rechts mit schönem Blick hinüber nach Hersbruck mit dem Michelsberg und den beiden Hansgörgeln, zwischen den Gartenhecken abwärts. Dann mündet unser Pfad in die Grabenstraße, der wir abwärts bis zum Parkplatz folgen.
Herausgeber
Tourist-Information Frankenalb 91207 Lauf a. d. Pegnitz, www.frankenalb.de Text (Wanderung) A. Geng Text (Kultur) R. Giersch, H. Recknagel, G. Schroth, W. Sรถrgel, W. Werthner Text (Natur) Landratsamt Nbg. Land, Untere Naturschutzbehรถrde Fotos A. Geng / L. Kahnt / Pfeiffer Verlag / teilw. v. Privat Kartenmaterial Fritsch Landkartenverlag, 95010 Hof Wegemarkierung A. Schettler Layout / Druck Pfeiffer Verlag / PuK-Print, 91217 Hersbruck
A