Blockade Zeit
Nur wenn der Kopf frei ist, kann ich kreativ sein
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Vo r w o r t
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Blockade Zeit
-06/07
Fenja
-08/09
Dijana
-10/11
Jannika
-12/13
Christina & Stefan
-14/15
Isabelle
-16/17
Kelly
-18/19
Marie
-20/21
Dana
-22/23
Dijana & Shanice
-24/25
Shanice
-26/27
Chrissi
-28/29
Ceylan
-30/31
Nelly
Vorwort -Wilhelmshaven O ktob er 2019-
Manchmal kommt es anders als geplant… So oder so ähnlich könnte ich mein erstes Halbjahr 2019 beschreiben. Nachdem ich meine fotografischen Vorhaben für das Jahr so schön und mit den besten Vorsätzen geplant hatte, setzte die Stagnation, bis hin zur Blockade ein. Den Titel „Blockade Zeit“, habe ich bewusst getrennt geschrieben. Denn die letzten Monate kann ich zwar in der Gesamtheit als Blockadezeit einordnen, aber es gab eben auch kreative Zeiten in diesen Monaten. Zeit hat in dem Zusammenhang aber noch weitere Bedeutungen für mich. Nämlich das einiges einfach Zeit braucht, oder dass ich bis zur Fertigstellung meiner Fotos, zu viel Zeit hab verstreichen lassen. Und da kommt wieder die Blockade ins Spiel… Der Abschluss eines Vorwortes endet in der Regel mit dem Wunsch „Viel Spaß beim lesen!“. Ich möchte jedoch mit dem Wunsch enden „Lasst euch zum Nachdenken anregen, lasst euch inspirieren!“. Und – für die Menschen die auf Fotos warten mussten oder noch müssen – bitte seht den folgenden Text als einen Versuch der Entschuldigung an. Helmut Havelka
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Blockade Zeit
Nur wenn der Kopf frei ist, kann ich kreativ sein. -photos & text Helmut Havelka-
Fluch - wenn du nicht mehr mit Begeisterung tun kannst, was du eigentlich liebst. Segen – wenn du erkennst was du falsch gemacht hast, und daraus lernen kannst. Jeder kreativ arbeitende Mensch fürchtet sie - die Blockade! Man hat plötzlich keine Ideen mehr, oder man hat zu viele Ideen, die dann einem Dschungel gleich die Sicht versperren. Oder man fragt sich schlicht und einfach, nach dem Warum. Ab Herbst 2018 hatte ich schon eine Pause gemacht, hab Ideen sortiert, und das Jahr mit einigen paar „Weihnachts-Shootings“ mit Freunden abgeschlossen. 2019 startete dann auch durchaus vielversprechend. Ich habe die sortierten Ideen in Form gebracht, Themen zusammengestellt, mir eine Art „Selbstbeschränkung“ in der Art und Anzahl der Shootings auferlegt, und erste Konzeptskizzen und Planungen zu einem für August geplantem Meet Up gemacht. Und doch sollte alles ganz anders kommen, als so schön geplant. Mitte/Ende Februar 2019 – Die beiden ersten Shootings lagen hinter mir und waren, auf völlig unterschiedliche Weise, toll. Einige interessante Anfragen und Bewerbungen lagen vor, und Shootings sollten umgesetzt werden. Doch dann hatte ich mir schon wieder zu viel vorgenommen? Hatte ich zu viele Fotothemen auf meiner Liste? Diese, und viele weitere Fragen taten sich plötzlich auf. Ich kannte dieses Gefühl schon. Diesmal war es aber besonders ausgeprägt und blockierte mich. Hinzu kamen leider auch wieder gesundheitliche Probleme. Quasi um das Chaos in mir abzurunden, erreichte mich die Ankündigung, dass die Veranstaltungsreihe in die mein Foto Meet Up eingebunden werden sollte, in diesem Jahr nicht stattfinden werde. Alle Planungen also für die Schublade? Kaum verwunderlich das in dieser Phase die Frage „Warum mache ich das eigentlich alles?“ im Kopf immer lauter wurde. Trotzdem habe ich weiter fotografiert.
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War es der Versuch die Blockade in meinem Kopf einfach zu ignorieren und zu überwinden? Ich weiß es nicht. Die Zeiten kurz vor den Shootings, waren oftmals ein Kampf mit mir selbst. Ich musste mich regelrecht zwingen nicht abzusagen. Einige Shootings habe ich zwar tatsächlich abgesagt, dafür waren aber in erster Linie gesundheitliche Gründe ausschlaggebend. Jedes doch durchgeführte Shooting hat sogar Spaß gemacht, und wenn ich mir jetzt im Nachhinein die einzelnen Ordner durchschaue, sind auch so einige tolle Fotos dabei entstanden. Doch auch wenn das Shooting Spaß gemacht hatte, und gute Ergebnisse gebracht hatte, habe ich bei der anstehenden Nachbearbeitung meistens vor den Fotos gesessen, wie ein Maler mit Farbe und Pinsel, unfähig den ersten Strich auf die weiße Leinwand zu bringen. Ich habe Fehler gesehen, hab mich in Ideen verloren wie ich das Bild besser oder interessanter hätte fotografieren können, und hab die Bearbeitung frustriert beiseitegeschoben. Hinzu kamen noch viele Gedanken über den öffentlichen allgemeinen Umgang mit und gegenüber der Fotografie, dem wir heute ausgesetzt sind. Kurzum – viele Zweifel, die den Spaß wieder zunichtemachten. Mitte des Jahres habe ich mich dann endgültig von den ganzen Plänen, die ich Anfang des Jahres hatte, verabschiedet. Habe vielen Bewerberinnen abgesagt, und ein paar Shootings auf unbestimmte Zeit verschoben. Das ganze Jahr über hatte ich mich immer wieder mit Mindsetting beschäftigt, habe viele Tipps und Möglichkeiten der Bildbearbeitung aufgesogen und immer wieder ausprobiert – aber beides kaum angewendet. Erst jetzt in den letzten 3 Monaten, der Nachbetrachtung von Erlebnissen, Gesprächen und dem verstehen des Gelernten, bin ich an einem Punkt wo ich sagen kann, dass sich die Puzzleteile langsam zusammenfügen und sich die Blockade löst. Was aber absolut nicht bedeutet, dass ich jetzt losfotografiere. Ich werde mir Zeit nehmen. Denn jetzt geht es erst einmal, an die Fertigstellung der liegengebliebenen Bildbearbeitungen. Fotografiert wird in Zukunft nur, wenn, und worauf ich Lust habe oder jemand mit einer besonderen Idee zu mir kommt – und wenn mein Kopf frei ist. Getreu dem Leitsatz „Nur wenn der Kopf frei ist, kann ich kreativ sein.“
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Fenja Das erste Shooting 2019 …war gleich Anfang Januar mit Fenja. In einem Vorgespräch zwischen Weihnachten und Silvester, hatten wir bereits unsere Vorstellungen besprochen und Ideen zusammengestellt. Hauptthema sollte Haut werden, ohne etwas zu zeigen. Wir haben viel probiert, viel verworfen und einige schöne Ergebnisse erzielt. Während einer Kaffeepause, entstand dann zusätzlich noch eine wunderbar natürliche Portrait-Serie. Kurzum – ein angenehmes Shooting mit den unterschiedlichsten Motiven. Entspannter und lustiger hätte der Start in das neue Shooting Jahr nicht laufen können.
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Dijana Das zweite Shooting 2019 …war eine glückliche Fügung. Im Dezember hatte ich Dijana auf meine „Personen die ich 2019 gerne fotografieren würde“ Liste gesetzt. Letztendlich kamen mir dann aber Fotos aus dem ersten Shooting 2019 zu Hilfe, die sie geliked und kommentiert hatte. Das gab mir den Aufhänger, sie direkt anzuschreiben und ihr meinen Wunsch nach einem Shooting mitzuteilen. Unser danach folgendes Vorgespräch und das Shooting, wurden für mich zu 2 der bemerkendwertesten Erlebnisse meiner Fotolaufbahn. Bereits im Vorgespräch konnte ich vieles für meine Planung hilfreiches über Dijana erfahren. Am Shooting Tag war dann mit dem ersten Auslösen der Kamera, wie auf Knopfdruck, alle noch vorhandene Aufgeregtheit und Angst verfolgen und es schien wie von alleine zu gehen. Eine zum Schluss noch anhängte Serie, bei der das Foto auf der rechten Seite entstanden ist, war für mich das Topic des Tages. Oft hatte ich bei anderen Shootings probiert solch ein Foto zu erreichen, mit Dijana war es endlich im „Kasten“.
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Jannika Das dritte Shooting 2019 …war im Nachhinein vielleicht das lehrreichste Shooting des ersten Halbjahres für mich. Und ich muss Abbitte leisten bei Jannika – dafür das ich an dem Tag so viele Fehler gemacht habe, und dass ich bisher erst so wenige Fotos liefern konnte. Ich bemühe mich es wieder gut zu machen. Im Grunde war alles richtig vorbereitet. Jannika hatte passende Outfits dabei, Shirin hatte sich perfekt um Make Up und Haare gekümmert. Nur habe ich es nicht verstanden Jannika so in Szene zu setzen, die ihr gerecht wird. Bis auf einige Ausnahmen, habe ich nach meiner Vorstellung leider auf ganzer Linie versagt. Ob bei Anweisungen, Perspektiven oder Licht - das geht eindeutig besser. Und ich würde gerne, mit dem Wissen von heute, versuchen es in einem neuen Anlauf zu beweisen.
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Christina & Stefan Das vierte Shooting 2019 …sollte ein etwas anderes Paar Shooting werden. Frecher und Rougher war die Devise, die mit Christina und Stefan abgesprochen war. So haben wir einiges beim Shooting experimentiert, und ich dann auch bei der Bearbeitung. Ich glaube, wir haben bei einem Shooting noch nie so viel gequatscht und gelacht. Schön war, dass sich die Beiden gerne auf Experimente eingelassen und mitgemacht haben. Einzige Herausforderung beim Shooting war für mich, beiden die passende Mimik für den Augenblick zu entlocken. Die größere Herausforderung folgte dann erst mit der Bearbeitung, und der Erarbeitung des richtigen Looks.
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Isabelle Das fünfte Shooting 2019 …war ein TFP Shooting ganz im klassischen Sinn. Neues ausprobieren – Outfits, Posings, Licht, Bearbeitung und Look. Auch wenn das eine oder andere Set nicht so funktioniert hat wie ich es mir vorgestellt hatte, war es für Isabelle und mich auf jeden Fall lehrreich. Und das was nicht funktioniert hat, werden wir demnächst in einem neuen Shooting richtig machen. Insbesondere die Tests mit Dauerlicht und mit den Outfits haben mir gute Erkenntnisse geliefert, die ich in zukünftigen Shootings berücksichtigen kann.
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Kelly Das sechste Shooting 2019 …war zumindest zur Hälfte, etwas ganz anderes als das was Kelly und ich in unseren bisherigen Shootings gemacht hatten. Sinnlicher, Licht, Licht und Schatten, Erwachsener. Mir gefallen die entspannten und natürlichen Ergebnisse außerordentlich gut. Es passte einfach und uns kam sicher auch zugute, dass wir bereits einige Male zusammengearbeitet haben. Ich hoffe, dass das Shooting eine Fortsetzung findet.
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Marie Das siebte Shooting 2019 …kam durch einen Anstoß von Marie zustande. Für ein Shooting hatte sie eine Hut-Kreation von Danny Flechterwald zur Verfügung gestellt bekommen und meinte, dass Fotos damit zu meinem Stil passen würde. Da mir die Idee gefiel, haben wir einen kurzfristigen Termin vereinbart, Outfits und noch ein paar „Nebenher Fotos“ abgesprochen. Der Shooting Tag brachte erst einmal einen Schreck, in Form einer Absage der Visa. Also die Pläne für Make Up und Haare umplanen, so dass Marie sich selber schminken und wir die Haare selbst stylen konnten. Nach 2 Vorab-Serien zum warmwerden, haben wir dann kurzentschlossen die Outfit Ideen für die Hut-Kreation Fotos umgeschmissen, und ein Kleid aus meinem Fundus ausgewählt. Ich denke es war eine absolut richtige Entscheidung. Letztendlich sind an diesem Tag zahlreiche, völlig unterschiedliche Fotos, entstanden. Was mir aber erst jetzt, nach der Durchsicht mit einem gewissen Abstand zum Shooting, so richtig bewusst geworden ist.
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Dana Das achte Shooting 2019 …endlich, nach fast einem Jahr Pause wieder ein Shooting mit Dana. Shootings mit ihr sind eigentlich immer ein Erlebnis und einen kompletten Artikel wert. Aber das kommt noch an anderer Stelle. Mit 4 Outfits haben wir uns in 2 Outdoor- und 3 Indoor-Sets, von Fashion über Experimentell bis Portraits, ausgetobt. Das Spannende bei Shootings mit Dana ist, dass es von ihr keine Befindlichkeiten gibt wie Facebook oder Instagram Pseudomodels aussehen zu wollen. Dana ist Dana, und Dana ist kreativ und hat ihren eigenen Stil. So sind eine ganze Reihe Fotos frei von Zwängen entstanden.
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Dijana & Shanice Das neunte Shooting 2019 22
…war eigentlich gar kein Shooting im eigentlichen Sinn. Eher ein Kaffeeklatsch und Besprechung für geplante Shootings von Dijana und von Shanice. Aber na ja, neben ein paar Fotos beim Quatschen, mussten wir dann einfach noch raus aufs Dach und kurz die Sonne nutzen. Kein langes überlegen, sondern einfach nur Momente und Gefühl einfangen. 23
Shanice Das zehnte Shooting 2019 …hat mich besonders gefreut, weil ich zusammen mit Shanice viel ausprobieren konnte. Entdeckt hatte ich sie über, ich glaube Kommentare, unter Fotos von Dana oder Dijana auf deren Instagram Accounts. Bei einem Besuch der Beiden habe ich dann nebenbei erwähnt, dass ich sie interessant finde und ich mir ein Shooting vorstellen könnte. Kurzer Blickkontakt zwischen ihnen und schon ging eine Nachricht an Shanice raus. Letztendlich ging dann alles, von Vorgespräch über das „Nebenher-Shooting“ mit Dijana, ganz schnell bis zu unserem richtigen Shooting. Zwar hat nicht alles geklappt, was wir uns vorgenommen hatten, aber Shanice hat schon eine sehr interessante Idee für ein neues Shooting. Ich denke, es werden noch einige experimentelle und außergewöhnliche Shootings folgen.
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Chrissi Das elfte Shooting 2019 …hat eine kuriose Entstehung. Von Chrissi hatte ich bereits vor vielen Jahren Fotos entdeckt, ohne das es damals zu einem Shooting kam. Erst jetzt, nachdem ich sie als Foto-Begleiterin eines gemeinsamen Bekannten wiederentdeckt hatte, konnte ich ein Shooting mit ihr vereinbaren. Gestartet sind wir mit einem einfachen sommerlichen Foto-Spaziergang durch Park und City. Heiß war es an dem Tag, sodass wir zum Abschluss des Spaziergangs noch eine kleine Abkühlung an den Fontänen des Wasserfelds an der Sparkasse gesucht haben. Weiter ging es im zweiten Teil des Shootings mit 2 Sensual Serien in der deutlich kühleren Wohnung. Angenehm an diesem Shooting war die Entspanntheit und die Posing-Sicherheit von Chrissi. Ich hoffe auf eine baldige Wiederholung, denn einige Ideen habe ich noch für sie.
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Ceylan Das zwölfte Shooting 2019 …war eine kleine Herausforderung. Sensual sollte es sein, dem kulturellen Hintergrund von Ceylan aber auch gerecht werden. Da wir uns schon einige Jahre kennen, war auch das nötige Vertrauen da und wir haben klare Vereinbarungen über die Veröffentlichungen abgesprochen. Da das Wetter mitspielte, konnten wir Indoor und Outdoor wunderbar das natürliche Licht nutzen und unsere Ideen umsetzen. Lediglich bei meinen „Wet-Hair“ Ideen für einige Portraits, sträubten sich Ceylans Haare durch fast blitzartige Lufttrocknung. Doch letztendlich war es ein sehr angenehmer Nachmittag mit schönen Ergebnissen.
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Nelly Das dreizehnte Shooting 2019 …mit Nelly, war für mich wohl so etwas wie ein Wendepunkt in meinem Dilemma zwischen Blockade und Lust. Auch wenn ich dies nicht an einem direkten Auslöser festmachen kann, so bin ich doch froh darüber. Vielleicht war es einfach dieser entspannte Nachmittag mit einer guten Freundin, mit Quatschen, Kaffee und 2 Stunden intensiven und doch leichten Fotografierens. In der Nachbetrachtung der entstandenen Fotos war ich fast erschrocken – 5 völlig unterschiedliche Outfits und Sets mit erstaunlichen Ergebnissen. Das hatte ich nicht erwartet. Letztendlich war es gerade dieses Shooting mit den vielen unterschiedlichsten Ergebnissen, dass mir bewusst gemacht hat, dass ich mich bei zukünftigen Shootings einschränken sollte was Ideen, Outfits und Sets angeht.
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PHOTOWORKS
PHOTOGRAPHY HELMUT HAVELKA
www.photoworks-havelka.de