Selbst Vertrauen
Die Freiheit zu sein wie man sein möchte
Vorwort -Wilhelmshaven Juni 2021-
Abweichend von meinem sonstigen Vorgehen bei Bewerbungen, hatten Caro und ich lediglich über Instagram geschrieben und ich hatte einige (ungefilterte) Fotos in ihrem Account gesehen. Als sie mich dann Ende 2020 für ein Vorgespräch besuchte und wir uns persönlich kennenlernten, war ich überrascht. Vor mir stand eine sehr große junge Frau – Ungeschminkt, irgenwie stark und doch mit einem schüchternen Lächeln. Was dann folgte, war eins der interessantesten Vorgespräche, die ich je für ein Shooting geführt habe. Dies offene Gesicht, die leuchtenden und wissbegierigen Augen, gepaart mit einer kleinen Portion Schüchternheit, die sich mit einem festen Ausdruck abwechselte, waren für mich eine sehr inspirierende Mischung. Hinzu kam dies offene Gespräch mit Fragen, Vorstellungen, Übereinstimmungen und Ansichten, dass mich in eine positive Stimmung versetzte. Den Text, der auf den nächsten Seiten folgt, habe ich von Caro kurze Zeit nach unserem Shooting bekommen. Und ich war ehrlich überrascht! Aber lest selbst! Ich danke dir Caro! Für dein Vertrauen, deine große Offenheit und deine Herzlichkeit.
Helmut Havelka
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Selbst
Vertrauen Die Freiheit zu sein wie man sein möchte.
-text Carolin C.-photos Helmut Havelka-
Das Jahr 2020. Es wird mit Sicherheit irgendwie eine Art Geschichte schreiben. Noch nie habe ich für mich persönlich ein so unfassbar anstrengendes Jahr erlebt. Viele Schicksalsschläge, ein Kampf mit meiner psychischen Erkrankung und doch war nicht alles schlecht. Dieses Shooting mit Helmut war für mich mein erstes Fotoshooting überhaupt und ich kann nicht beschreiben, wie unfassbar aufgeregt ich war. Schon als ich ihn anschrieb, tauchten wieder tausende Selbstzweifel in mir auf. Tue ich das Richtige? Habe ich überhaupt das Zeug dazu, vor einer Kamera zu stehen? Werde ich durch die ganze Aufregung vielleicht zu stark getriggert und bekomme eine Panikattacke? Und dennoch traute ich mich. Meine Gedanken in dem Moment, als ich die Nachricht abschickte? Wenn ich mich jetzt nicht traue, dann werde ich es nie tun.
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So schrieben wir ein wenig hin und her, wir machten ein Treffen aus, um schonmal alles zu besprechen und Ideen zusammen zu tragen. Ich bekam einen guten Eindruck, wie so ein Shooting abläuft und es tat unglaublich gut, dass mir da jemand gegenüber saß, der absolut ungezwungen ist und mir all meine Sorgen mit einem Schlag nahm. Nach dem Gespräch stieg die Aufregung wegen des Shootings umso mehr. Und als der Tag des Shootings endlich da war, war ich so nervös und angespannt, dass meine Angst zu versagen wieder absolut präsent war.
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Doch mit dem Shooting wurde mir klar, dass all meine Sorgen unbegründet sind. Wir machten ein paar Bilder zum Aufwärmen und so bekamen wir mich „locker“. Und was soll ich sagen? Irgendwann traute ich mich richtig, probierte verschiedene Mimiken aus, wechselte die Outfits, versuchte mich in verschiedenen Posen und merkte, wie in mir Freude und ein gewisser Enthusiasmus aufkam. Freude, die ich in diesem Sinne noch nie gespürt hatte.
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Ich war so auf das Shooting fokussiert, dass ich einfach mal für ein paar Stunden den Rest der Welt endlich vergessen und ausblenden konnte. Und im Nachhinein? Ich bin im Nachhinein furchtbar froh, dass ich mich getraut habe. Man sollte sich doch ein wenig öfter im Leben einfach mal was trauen. Es könnte richtig richtig gut werden.
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Das Shooting mit Helmut hat mir mein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein wieder gegeben, was mir so unfassbar lange gefehlt hat. Lange habe ich mich in meinem Schneckenhaus versteckt und gedacht, ich sei eine graue Maus.
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Lange habe ich Bilder von mir gesehen, die einen regelrechten Selbsthass in mir auslösten.
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Doch die Bilder, die ich mit Helmut gemacht haben lösten Freude und Glück in mir aus. Es sind Bilder, die ich mir gerne anschaue. Bilder, die mir an meinen „schlechten“ Tagen helfen nach vorne zu schauen und nicht den Mut zu verlieren. Bilder, die mir helfen aus meinem Loch wieder rauszukommen. An dieser Stelle muss man sagen, dass es ein viel größeres Angebot für „kostenlose“ Shootings geben sollte, gerade für Leute, denen eine gewisse Portion Selbstbewusstsein fehlt. Menschen, die komplett an sich selber zweifeln, denken sie könnten nichts. Menschen, die eventuell unter einer psychischen Krankheit leiden. Denn solche Bilder führen einem einfach mal vor Augen, dass man wohl etwas kann. Dass in jedem von uns Potential steckt. Dass es auch gute Tage gibt und nicht alles in dieser Welt schlecht ist. Dass es Lichtblicke gibt und dass man jeden einzelnen Tag und jeden Moment genießen sollte. Dass man vielleicht ganz neue Seiten an sich entdeckt und sich selbst und seinen eigenen Körper mehr zu schätzen weiß.
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Hier einen riesen Dank an Helmut. Er hat mir mit diesem Shooting dabei geholfen wieder ein Stück mehr aus meinem Loch zu kommen. Krankheit einfach mal Krankheit sein zu lassen. Panikattacke Panikattacke sein zu lassen und endlich das Gedankenkarussell unterbrechen zu können, meinen Fokus wieder zu finden. Mein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu stärken und mich so anzunehmen, wie ich bin.
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Denn wir alle sind auf unsere ganz persönliche Art und Weise perfekt.
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The Actress
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Mein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu stärken und mich so anzunehmen, wie ich bin.
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PHOTOWORKS
PHOTOGRAPHY HELMUT HAVELKA
www.photoworks-havelka.de