© TV Partschins
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KOMMENTAR
Alle wissen alles
INHALT
08 SEPP LANER
Wenn keiner genau Bescheid weiß, wissen alle alles. Diesen Eindruck gewinne ich derzeit oft, wenn ich Facebook-Einträge anschaue. Dank der digitalen Kommunikation kann jeder zu jeder Zeit so gut wie alles in die Welt posaunen. Und wenn es dann etwas gibt, was die ganze Menschheit betrifft, richtet sich der Fokus natürlich auf dieses Etwas. Derzeit ist dieses Etwas das Coronavirus. Das Netz strotzt nur so von Corona-Einträgen. Freilich nutzen auch allerlei Gurus, selbsternannte Experten, Verschwörungstheoretiker, Hetzer, Provokateure und jede Menge Besserwisser die Gunst der Stunde und setzen Texte, Bilder und Videos in die Welt, die zum Teil auf keine Kuhhaut passen. Eines der Probleme ist, dass es praktisch unmöglich ist, manipulativ verbreitete, vorgetäuschte Nachrichten rasch herauszufiltern, als Fake News zu markieren oder gar aus dem Netz zu entfernen. Ein weiteres Problem ist, dass Menschen irgendwelchen Rattenfängern desto lieber ins Netz gehen, je größer die Unwissenheit und Unsicherheit zu einem Thema sind. Das Coronavirus erfüllt diesbezüglich alle Voraussetzungen. Ein drittes Problem ist, dass viele Trittbrettfahrer die „Corona-Welle“ nutzen, um menschenfeindliche und rechtsextreme Ansichten mitschwingen zu lassen. Zeiten, in denen Ängste, Unsicherheiten und Ungewissheiten herrschen, sind gerade für solche Auswüchse ein guter Nährboden. Beispiele aus der Geschichte braucht man hier wohl nicht anzuführen.
04 THEMA Vinschgau Blick in die Schaltzentralen der 10 Tourismusvereine
08 GESELLSCHAFT Stilfserjoch Passstraße vom Schnee befreit 10 Mals Schule während der Corona-Zeit 14 Matrei/Langtaufers Als Südtiroler in Nordtirol 16 Schluderns Wie ein besonderes Trio die Corona-Zeit überbrückt 18 Schlanders Lassen wir Corona nicht umsonst gewesen sein…
20 LESERBRIEFE
21 SPEZIAL
Neues rund ums Bauen
28 Vinschgau Start in die Grillsaison
30 KULTUR Naturns Freizeitfischerclub blickt zurück 31 Naturns Jesus-Besinnungsweg wieder begehbar 32 Vinschgau Bibliotheken wieder geöffnet
34 SPORT Morter „Ein Umdenken ist nötig“
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35 Schlanders Aufgezwungenes Ende einer Saison
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VINSCHGER THEMA
Sie informieren und organisieren Ein Blick in die Schaltzentralen der Vinschgauer Tourismusvereine VINSCHGAU - Jetzt wissen wir’s genau. Wir
brauchen sie, die Hoteliers, Zimmervermieter, Hüttenbetreiber, Bergführer, Wanderführer und natürlich alle Mitarbeiter in den Tourismusbüros. Sie alle sind inzwischen derart „systemrelevant“, dass ohne sie Innenstädte verwaisen, Dorfkerne veröden, Aufstiegsanlagen und Schwimmbäder schließen, Konzerte und Feste ausfallen müssen. Ohne Tourismus und ohne ein grenzenloses Europa läuft fast gar nichts mehr in unserem Land. Der Tourismus ist das „Radl“, an dem alle hängen. Nur mit ihnen, mit den Gästen, hat ein Weltkulturerbe seinen Wert und die Geschäfte genügend Kunden. Wir werden ruhiger schlafen, sobald wir wieder hinter einer Wohnwagenkolonne aus den Niederlanden durch den Vinschgau gebummelt sind. Gern werden wir dem neunmalklugen Schwaben den Fensterplatz in der Seilbahnkabine überlassen. Wir gönnen der mitteilsamen Familie aus Sachsen ihren Kaiserschmarrn auf der Alm.
Stillstand ist nicht unser‘s NÄCHTIGUNGEN 2018: 295.515 2019: 283.902
NÄCHTIGUNGEN 2018: 557.274 2019: 545.556
Damit dies möglichst bald eintritt, bauen die Touristiker im Westen Südtirols auf den Bereichsleiter Destinationsmanagement Kurt Sagmeister. Der iDM-Mitarbeiter aus Mals sorgte und sorgt dafür, dass im Meraner Land und im Vinschgau eine einheitliche Tourismus-Schiene gefahren wird. In Corona-Zeiten war er für den Newsletter zuständig, der ein- bis zweimal die Woche an 10.000 Empfänger geschickt wurde. Damit wurden Informationen über Maßnahmen gegen Corona geliefert, die man nicht in den Zeitungen nachlesen konnte. Zur Frage, ob der fast virenfreie Vinschgau eine besondere Rolle spiele, meinte er: „Auch bei Null-Infektionen
Dass wir im Paradies Südtirol mit kleinen, aber liebenswerten Schwächen leben, wird den Gästen vor und während ihres Urlaubes vor allem von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 10 Tourismusvereine im geographischen Vinschgau erklärt und empfohlen. Eine besondere Rolle nimmt hierbei der Tourismusverein Partschins mit Rabland und Töll und Südtirols größtem Wasserfall im Naturpark Texelgruppe ein. Der Verein bezeichnet Partschins als „bezauberndsten Vorort von Meran“ und hat sich seit 2012 in eine besondere Position gebracht. Das Projekt „NaturHeilKraft“ in Zusammenarbeit mit der Parkklinik Martinsbrunn und namhaften Medizinern, darunter Kardiologen und Pneumologen, bietet genau das an, was Gäste in Zukunft suchen werden, nämlich ein „vielfältiges Gesundheitsangebot“ durch ein „zukunftsweisendes Projekt“ mit dem „keimfreien Wasser und der hervorragenden Luftqualität“ rund um den Partschinser Wasserfall. „Stillstand ist nicht unser‘s“, sagte Di-
Der TV Partschins grenzt im Westen an den Tourismus-Giganten Naturns-Plaus. Im „alpin-mediterranen Wellness-Dorf“ Naturns herrscht bei vielen Tourismusbetreibern zurzeit Unsicherheit, ob die Saison 2020 überhaupt noch zu retten sei. Tourismus-Direktor Uli Stampfer, der mit seinen Mitarbeitern für die „hygienischen Voraussetzungen“ im Büro gesorgt hatte, meinte: „Wenn die Reisefreiheit nicht eintritt, werden sich größere, personalintensive Betriebe ihre Rechnung machen.“ Er glaubt, dass größere Betriebe nur öffnen, wenn bis Ende Juni alle Grenzen durchlässig sind und Italien den interregionalen Reiseverkehr zulässt. Innerhalb 25. Mai dürften aber die Familienbetriebe öffnen. Bemerkenswert und wohl der besonderen, derzeitigen Situation geschuldet sind die Argumente, mit denen der Direktor für einen Aufenthalt in seinem Einzugsgebiet werben würde. Es ist nicht das Wandern am „kargen Sonnenberg“, das Radfahren in der Talsohle und das Mountainbiken am „grünen Nörderberg“, auch nicht der Erlebnisbahnhof, weder der Fun-Park, auch der Aktiv-Urlaub
Kurt Sagmeister
Uli Stampfer
Priska Theiner
Der Vinschgau hat Zukunft
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hängt der Vinschgau an Oberitalien dran. Es rektorin Karin Thaler. „Daher haben wir den wird in größeren Maßstäben gemessen. Was Wirtschaftsmotor nie abgeschaltet. Und mit aber in Zukunft ein Vorteil sein kann: Wir im angezogener Handbremse wollten wir auch Vinschgau haben keine Ballungspunkte. Den nicht starten. Alle Mitarbeiter haben aus Pragser Wildsee haben wir nicht, insofern dem Heim-Office mit unseren Mitgliedern haben wir diese Probleme nicht. Gemessen kommuniziert. Seit 11. Mai sitzen wir alle an der Fläche haben wir wenig Tourismus, im Büro hinter den Plexiglas-Scheiben, die wenig Gäste. Das wird in Zukunft eine Stärke. uns Wegewart Patrick Laimer vorbereitet hat.“ Das habe ich früher immer gesagt und jetzt Die Reisefreiheit wird entscheiden unterstreiche ich es.“
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Karin Thaler
Manfred Waldner
David Stocker
für die Familie oder die Wellness-Möglichkeiten, die er in die Waagschale wirft, sondern er verweist auf die „einmalig weite Natur“, in der es „keine Massenansammlungen von Menschen“ gibt, dafür aber „verantwortungsvolle und nette Einheimische“. Stampfer zweifelt, ob sich die derzeitige Wertschätzung des Tourismus als wichtiger Wirtschaftsmotor länger halten wird.
© TV Latsch Martelltal/ Frieder Blickle
VINSCHGER THEMA
Mit einem blauen Auge NÄCHTIGUNGEN 2018: 320.395 2019: 328.421
Aus einem der „faszinierendsten Täler Südtirols“ (Internet) berichtete der Direktor des Tourismusvereins Schnalstal, Manfred Waldner: „Wir waren bis Ostern sehr gut ausgebucht. Nur das Ende der Wintersaison haben wir verloren. Das war bitter, aber die Betriebe haben rechtzeitig geschlossen. Das schlechteste Beispiel war bekanntlich Ischgl. Es war hart, aber vernünftig und kommt uns jetzt zugute. Normalerweise werden im Schnalstal zwischen Ende April und Anfangs Mai alle Betriebe hinunter gefahren und man geht in Urlaub. Im Vergleich zu anderen Gebieten sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen.“ Zugute gekommen sei auch die Tatsache, dass man in der Wintersaison auf fünf Nationen bauen konnte. Als geradezu prophetisch würden sich jetzt die im Strategiepapier festgelegten Schwerpunkte für den Sommer „Entschleunigung, Stille und Authentizität“ erweisen, merkte Waldner an. Der Satz „Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern eine Selbstverständlichkeit“ gehöre zu den Leitsätzen – auch in der Filmdestination Schnalstal, wo heuer noch zwei Kinofilme, darunter eine Hollywood-Produktion, entstehen sollen. Abwechslungsreich zwischen den Burgen
Was gibt es Wertvolleres als Entspannung am Bergsee?
wechslungsreiche Gastronomie zwischen Sternen-Betrieb, Buschenschank und Almen, sondern vor allem wegen der Wanderwege zwischen den Burgen, Kastelbell, Hochgalsaun, Ansitz Kasten und der Feste Juval von Reinhold Messner. Büroleiterin Priska Theiner und ihre Kollegin hatten nie Grund, sich wegen Unterbeschäftigung zu beklagen. Sie hatten alle Hände voll zu tun, auch im Urlaubabbau und im Lohnausgleich. „Wir haben Richtlinien bekannt gegeben und haben mindestens einmal die Woche – teilweise auch öfter – eMails an die Betriebe geschickt. Wir stehen in engem Kontakt mit der iDM (Organisation für Erneuerung, Entwicklung und Marketing) und haben jede Woche eine Video-Konferenz. Alles läuft. Sonst bekommt man ja gar nicht mit, was vor dem Restart alles getan worden ist“, stellte sie fest. „Jetzt muss man schauen, was alles vorgeschrieben wird und wie wir in unserem kleinen Büro die geforderten Abstände einhalten.“ Corona kann auch positiv wirken NÄCHTIGUNGEN 2018: 333.171 2019: 337.211
NÄCHTIGUNGEN 2018: 64.026 2019: 67.181
Das Feriengebiet Latsch Martelltal mit Goldrain, Morter und Tarsch liege in der Kulturregion Vinschgau, wie man aus Das kleine Feriengebiet Kastelbell- dem Internet erfährt. Im Netzauftritt werden Tschars im Unteren Vinschgau gilt als „Wandern, Biken und Bergsteigen“ und das Geheimtipp, nicht nur wegen seiner ab- „hochalpine Martelltal“ in den Vordergrund
Karl Pfitscher
Peter Pfeifer
Andreas Tschurtschentaler Karin Meister
gerückt. In den letzten Wochen arbeitete Geschäftsführer David Stocker von zu Hause aus. Man habe die Kommunikation der iDM unterstützt und ergänzt. „Wir wurden von den Aktivitäten der verschiedenen Arbeitsgruppen auf dem Laufenden gehalten und haben den Auftakt der ‚Restart-Aktion‘ mit der Image-Kampagne #alleswaswirlieben begleitet.“ Auf die Frage, womit er derzeit unschlüssige Urlauber aus Deutschland überzeugen würde, empfahl er „Transparenz, Entgegenkommen und – sehr wichtig – der Hinweis auf die (gesundheitliche) Sicherheit in Südtirol“. „Ich glaube, wir müssen in Zukunft weiterhin transparent, kulant und ein Sicherheitsgefühl vermittelnd auftreten“, fasste Direktor Stocker zusammen. Das seien die positiven Folgen der Corona-Krise, zeigte er sich überzeugt. Bei den italienischen Gästen würden wir mit der unberührten Naturlandschaft des Nationalparks Stilfserjoch, mit der Sommerfrische und den beiden Aufstiegsanlagen in zwei weite Wandergebiete punkten. Die Augen werden ihnen aufgehen NÄCHTIGUNGEN 2018: 196.846 2019: 202.417
Die Mitarbeiter des „Tourismusvereins
Schlanders/Laas im Nationalpark Stilf-
serjoch“ waren die ersten, die die Lichter in ihrem Büro löschten. Tourismuspräsident
Gerald Burger DER VINSCHGER 18-19/20
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VINSCHGER THEMA
Karl Pfitscher wurde im sonst „pulsierenden Vinschger Hauptort Schlanders“ (Internet) und im „malerischen Marmordorf Laas“ sofort klar, dass sich mit dem Schließen der Grenzen zur gesundheitlichen eine wirtschaftliche Misere gesellt. „Wir haben in Schlanders alles auf Null gestellt“, erklärte er. „Wir haben auch die Mitgliedsbeiträge ausgesetzt. Wenn wir noch 40 % der Auslastung schaffen, ist alles beinander.“ Pfitscher hofft auf die Finanzmittel, die die iDM für den Tourismus zur Verfügung stehen. „Die Menschen werden Augen machen“, meinte er. „Jetzt kommen sie drauf, dass der Tourismus wirklich der Wirtschaftsmotor ist, auch für Handel und Handwerk. Früher wurden wir fast belächelt. Jetzt sieht man: kein Tourismus, kein Geschäft.“ Mit Regionalität punkten NÄCHTIGUNGEN 2018: 199.295 2019: 192.946
Bis zum Facebook-Auftritt mit #alleswaswirlieben stieß man im Internet auf die sehr offiziell klingende Bezeichnung „Feriengebiet Prad am Stilfserjoch im Vinschgau“. Als „quirliges Dorf in der grünen Talsohle“ wurde Prad beschrieben. Für das Quirlige zuständig war Peter Pfeifer im Tourismusbüro. Schon vor Corona hat er sich „Elternzeit“ genommen und sich vertreten lassen; dennoch war er immer erreichbar. Einmal pro Woche hat er in der „zwangsberuhigten Corona-Zeit“ das Büro aufgesucht. „Wir hatten schon angefangen Veranstaltungen zu planen, aber immer mit der Unsicherheit: was können wir, was dürfen wir?“ Was Prad außergewöhnlich macht? „Wir heben uns von anderen ab, weil es bei uns ruhig ist. Ich kann wandern, ohne dass ich auf Menschenschlangen stoße. Es gibt noch Einsamkeit und Stille am Berg. Prad ist ein Künstlerdorf und ein idealer Ausgangspunkt allein durch die Verbindung von großer Ebene und hohen Bergen. Wir haben das ursprüngliche Biotop „Prader Sanden“ und das Nationalparkhaus. Wir können in Prad mit Regionalität punkten, mit den Produkten, die man sich inzwischen traut, in Prad anzubauen.“
Vinschgau“ durchqueren. Tourismusdirektor der „facettenreichen Kulturlandschaft dieser einzigartigen Region“ (Internet) ist seit 2018 Andreas Tschurtschentaler. Er leitet den „Tourismusverein Sulden, Trafoi, Gomagoi, Stilfs, Stilfserjoch“. In den letzten Wochen war er mit seinen Mitarbeitern in der „ruhigen“ Zeit im Lohnausgleich oder hat Urlaub abgebaut. Die Kommunikation mit den Mitgliedern funktionierte über eine interne Newsletter im Dreiwochenabstand. „Wir hatten noch nie eine so gute Wintersaison“, erzählte er. „Die Schneeverhältnisse waren ausgezeichnet, Buchungen und Nachfragen gut. Dann ist uns mit dem März der stärkste Wintermonat weggebrochen. In Sulden fehlten die so wichtigen Osterferien. Wir wären gut aufgestellt gewesen. So fehlt aber vielen Betrieben der halbe Winter, weil sie ja im Dezember spät anfangen.“ Um in der Nach-Corona-Zeit jemand mit Bedürfnis nach Sicherheit zu überzeugen, in seiner Region Urlaub zu machen, hat Tschurtschentaler eine eigene Formel entwickelt. „Wir haben 3.200 Gästebetten und 140 Quadratkilometer Fläche. Wenn ich das in Fußballfelder umrechne, hat jeder Gast mindestens sechs Fußballfelder Raum zur Verfügung, wenn wir voll sind. Bezogen auf die Wanderwege hat jeder 80 Meter vor und hinter sich frei.“ Weite, Ruhe und gesunde Luft dürften die Schlagworte in der Ferienregion „Ortlergebiet“ werden. Im Kernland der Kulturregion NÄCHTIGUNGEN 2018: 487.663 2019: 508.893
Die Ferienregion Obervinschgau erstreckt sich über die Gemeinden Mals, Schluderns, Taufers im Münstertal und die Stadtgemeinde Glurns. Der Begriff „Ferienregion Obervinschgau in der Kulturregion“ ist nicht unbedingt zutreffend, denn das Feriengebiet ist die Kulturregion Vinschgau schlechthin. Die Reihe kulturgeschichtlicher Besonderheiten in den 4 Gemeinden ist endlos, die Landschaft beeindruckend. Tourismusdirektorin Karin Meister begann die Liste der Stärken spontan mit „Kulturtourismus“, um dann auf den „360°-Wanderweg in neun Etappen“ überzugehen, den Mit Weite- und Ruhegarantie Ski- und Erlebnisberg Watles zu nennen und als 4. Stärke das Radfahren und den EBike-Tourismus für Genießer zu erwähnen. NÄCHTIGUNGEN „Zu erwähnen ist zur Ferienregion auf jeden 2018: 427.806 Fall die Lage im sogenannten „Rhätischen 2019: 438.168 Dreieck“ mit der nahen Schweiz und der Grenze zum „Oberen Gericht“ in Nordtirol“, Um ins „Feriengebiet Ortler im betonte Meister. In der Corona-Zeit habe sie Vinschgau“ zu kommen, muss man „Prad im in Teilzeit gearbeitet. Die Mitarbeiterinnen
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gingen in Lohnausgleich oder arbeiteten Urlaub ab. Eine Mitarbeiterin leistete Telefondienst und beantwortete die elektronischen Briefe. „Wir waren dadurch nie aus der Welt. Die vielen Fragen, die unsere Mitglieder hatten und immer noch haben, sind alle beantwortet worden“, versicherte Karin Meister. Ob die Wintersaison am Watles nicht über die Corona-Zeit hinweggeholfen habe. Das könne man nicht unbedingt sagen. Die Osterzeit sei völlig weggebrochen und im Tal wäre es fast übergangslos mit dem Kultur-Tourismus und mit dem GenussBiken weitergegangen. „Ich hoffe, dass die Leute endlich verstehen, was am Tourismus alles dranhängt, vom Service-Mitarbeiter bis zum Handwerker. Wir Vinschger stehen besser da als das übrige Südtirol, nicht nur wegen der geringen Infektionszahl, sondern weil wir Erlebnisse bieten können und nicht auf Masse gehen.“ Die Seen machen den Unterschied NÄCHTIGUNGEN 2018: 388.417 2019: 418.696
Trotz Reschenpass als Bezeichnung der Ferienregion sind es die beiden Seen zwischen St. Valentin, Graun und Reschen und die 30 Dreitausender in Langtaufers, die den Unterschied ausmachen. Davon sind Geschäftsführer Gerald Burger und seine 6 Mitarbeiter in beiden Büros und im Außendienst überzeugt. Gerald Burger ist als Touristiker ein Neueinsteiger, der zuerst über den Reschenseelauf im Vinschger Oberland Wurzeln geschlagen hat und seit 2018 als Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass für die touristischen Rahmenbedingungen zuständig ist. Burger sieht tatsächlich im Seenplateau eine „touristische Stichkarte“, die sommers wie winters mit Aktiv- oder Genussurlaub sticht. Die BikeMöglichkeiten zusammen mit Nauders, die grandiosen Wandermöglichkeiten und gleich drei Skigebiete rund um den Pass seien weitere Trümpfe der Ferienregion Reschenpass. Er sieht die Zeit nach Corona als große Chance für den Vinschgau und für die vielen Familienbetriebe in seiner Region. Derzeit grübelt der Initiator des größten, internationalen Laufereignisses, des Reschenseelaufs, intensiv über die heurige Ausgabe der Veranstaltung am Kirchturm im Wasser. „Wir sind beim Reschensee-Lauf dabei, eine neue Form zu finden. Mit einer total neuen Idee. Wenn man alles absagt, tut man der Wirtschaft nichts Gutes.“ Mehr war von Gerald Burger nicht zu erfahren. GÜNTHER SCHÖPF
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Roland Grutsch bei der Arbeit mit dem Radlader im Bereich der „Sechserin“ (Kurve Nummer 6).
Kurve um Kurve Passstraße auf das Stilfserjoch ist vom Schnee geräumt. Offizielle Öffnung voraussichtlich Ende Mai. STILFSERJOCH - Während im Tal im April und Mai schon längst alles blüht und grünt, liegt auf dem Stilfserjoch in der Regel noch meterhoher Schnee. Die Passstraße nach dem Winterschlaf vom Schnee zu befreien und wieder in Schuss zu bringen, ist für den Straßendienst Vinschgau seit jeher eine besondere Aufgabe und Herausforderung. Heuer wurde am 7. April mit den ersten Arbeiten begonnen. „Wir arbeiten uns in drei Etappen in die Höhe. Zuerst kommt die Strecke von Trafoi bis zum Weißn Knott an die Reihe, dann der Abschnitt bis zur Franzenshöhe und zuletzt geht es hinauf bis zur Passhöhe. Heute befinden wir uns im Bereich der ‚Sechserin’. Läuft alles gut, sind wir in drei Tagen oben.“ Mit „Sechserin“ bezog sich der Vorarbeiter Jürgen Ortler, der den der Vinschger am 12. Mai über den Fortschritt der Arbeiten informierte, auf die Kurve Nummer 6. Entlang der letzten 5 Kurven bis zum 2.757 Meter hohen Pass lag am 12. Mai noch ziemlich viel Schnee. Jürgen Ortler: „Große Schneemassen an den Hängen gibt es heuer zwar nicht und deswegen sind wir auch vor Lawinenabgängen sicher, aber der Schnee, der im Herbst 2019 fiel, ist hart wie Beton.“
Zu diesem Zweck steht Jürgen Ortler auch stets in engem Kontakt mit der Lawinenkommission der Gemeinde Stilfs und mit dem Chef des Straßendienstes Vinschgau, Stephan Bauer. Zu achten ist während der Arbeiten aber auch auf so manche Fahrradfahrer und bisweilen auch auf Tourengeher, die sich trotz der offiziellen Straßensperre in das Gebiet „verlieren“. Zumal sich immer auch Steine und Felsen lösen, die auf die Straße stürzen, wurde auch heuer wieder eine eigene Firma mit Felssicherungsarbeiten betraut. Wie wechselhaft das Wetter auf dem Stilfserjoch sein kann, weiße der „neue Hubert“ - Jürgen Ortler ist der Nachfolger Jürgen Ortler (links) und Klemens Reinstadler des langjährigen Vorabeiters Hubert Pfeifer Fräsen zu verzichten und nur mehr einen und für die Straßendienstzone Lichtenberg/ Radlader einzusetzen“, so Ortler. Im Vorfeld Stilfs zuständig - nur zu gut: „Es kommt war auch eine Schneekatze zum Einsatz ge- vor, dass wir hier oben an einem einzigen kommen. Geräumt wird die Fahrbahn von Tag zehn verschiedene Wetter haben.“ Die oben nach unten. In die Höhe gelangt der Palette reiche von Neuschnee und Regen Radlader über eine Rampe, die er zu diesem bis hin zu Wind und milden Phasen. Zweck auf den abgelagerten Schneemassen bzw. Lawinenkegeln errichtet. Am Ziel „Zehn verschiedene Wetter an einem Tag“ angekommen, beginnt dann die eigentliche Räumung. Kurve um Kurve wird der Das Mittagessen nahmen die Arbeiter Schnee über den Abhang befördert. In der heuer fast immer von zu Hause mit. Dies Regel sind drei Arbeiter vor Ort, wobei einer auch deshalb, weil die Gasthäuser im Umdavon die spezielle Aufgabe hat, die Lage kreis coronabedingt geschlossen waren. zu beobachten. Es geht dabei vor allem um Apropos Corona-Krise: zum Opfer gefallen „Schnee ist hart wie Beton“ ist der Krise auch der Giro d‘Italia. Die die Sicherheit der Arbeiter. Man habe zunächst versucht, SchneeKönigsetappe hätte am 28. Mai über das fräsen einzusetzen, doch das war aufgrund Lawinen- und Steinschlaggefahr Stilfserjoch führen sollen. Es war zwar weder ein Etappenstart, noch eine Zielankunft der Härte des Schnees kaum möglich. „Um weitere Schäden an den Maschinen zu Im Auge zu behalten gilt es in erster in Südtirol vorgesehen, aber ein Spektakel vermeiden, haben wir beschlossen, auf die Linie die Lawinen- und Steinschlaggefahr. mit viele Zuschauern wäre es auf jeden Fall 8
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VINSCHGER GESELLSCHAFT geworden. Die Rennradfahrer wären am 28. Mai in Pinzolo (Trentino) gestartet und wären dann vom Nonsberg kommend über das Hofmahdjoch und das Ultental nach Meran gefahren und von dort nach Prad, auf das Stilfserjoch und von dort bis zu den Cancano-Seen im Veltlin. Der Giro wurde auf Oktober 2020 verschoben. Ob er tatsächlich stattfinden kann, ist noch ungewiss.
„Manchmal ist er so nah, dass man ihm in die Augen schauen kann“, bestätigt der Straßenarbeiter Klemens Reinstadler. Und anstelle von Autound MotorradGiro und Radrennen abgesagt lärm sind es nur die Pfiffe der Murmeltiere, die durch die prächtige Natur im Ebenfalls gestrichen wurde das traditio- Nationalpark schrillen. Mit der Öffnung der nelle Radrennen auf das Stilfserjoch, das am Passstraße für den Verkehr ist laut Stephan 13. Juni hätte stattfinden sollen. Noch nicht Bauer (im Bild) Ende Mai zu rechnen. offiziell abgesagt war zum Stichtag 13. Mai die 6. Stilfserjoch Traktor Tour (19. bis 21. Drei Wochen „Zwangsurlaub“ Juni). Zusätzlich zur eigentlichen Schneeräumung fallen entlang der Passstraße in Der über 70-köpfige Mitarbeiterstab des jedem Frühjahr noch viele weitere Arbeiten Straßendienstes Vinschgau (Außendienst, an, so etwa die Neuasphaltierung bestimm- Werkstatt, Verwaltung) wurde nach dem ter Teilstrecken oder die Instandsetzung Ausbruch der Corona-Krise für drei Woschadhafter Randmauern. Zu einem treuen chen in den Zwangsurlaub geschickt. Der Zuschauer und Beobachter der Straßen- Bereitschaftsdienst wurde immer gewährarbeiter ist schon seit Jahren ein Bartgeier leistet. Auch die notwendigsten Arbeiten, geworden. Er zieht beständig seine Kreise etwa Schneeräumungen, wurden durchin den Lüften oberhalb der Passstraße. geführt. Am 6. April wurden die Arbeiten
des Straßendienstes wieder aufgenommen, natürlich unter der Einhaltung der vorgegebenen Sicherheitsvorkehrungen. Zu den größten der seither durchgeführten Arbeiten gehört die Neuasphaltierung von rund der Hälfte der „Laaser Geraden“. Zumal aufgrund der Corona-Krise sehr wenig Verkehr herrschte, konnte laut Bauer in aller Ruhe, sicher und gut gearbeitet werden. Enge Kurven werden begradigt Zu den größeren Vorhaben, die demnächst anstehen, gehört die Begradigung der drei engen Kurven im Bereich zwischen der Bogenbrücke über den Suldenbach in Gomagoi und Trus. Das Projekt wurde von der Gemeinde Stilfs erstellt. Die Finanzierung übernimmt das Land. Ausgeführt werden die Arbeiten von der Firma Mair Josef & Co. KG. Dank der Begradigung der engen Kurven können in Zukunft auch große Reisebusse problemlos nach Sulden SEPP fahren.
Regionale Produkte aus dem Nationalpark VINSCHGAU - Die nachhaltige Entwicklung und Förderung von Landwirtschaft und Tourismus, hin zur Vision einer Modellregion für nachhaltiges Leben, ist dem Nationalpark Stilfserjoch ein Anliegen. Das gleichnamige Projekt wird in Zusammenarbeit zwischen dem Amt für den Nationalpark Stilfserjoch und IDM Südtirol umgesetzt und verfolgt neben der Ansprache von neuen Gästen und der Erhöhung der Bekanntheit des Nationalparks auch das Ziel regionale Produkte und Wirtschaftskreisläufe im
Nationalpark zu fördern. Einen Vorgeschmack zur Förderung von regionalen Produkten gab es bereits im April: Vinschger und Burggräfler Kunden konnten testweise eine Woche lang Produktpakete aus dem Nationalpark Stilfserjoch online bestellen. Diese wurden durch die MEG – der Marteller Erzeugergenossenschaft, ausgeliefert. Die angebotenen Pakete fanden großen Anklang und wurden zahlreich bestellt. Wer die Pakete gesehen nalpark gibt. Zukünftig soll die hat, dem ist aufgefallen, dass es Produktpalette mit weiteren Erviele Produkte aus dem Natio- zeugnissen ergänzt werden, die
im Nationalpark aus sozialen und ökologischen Gesichtspunkten besonders nachhaltig produziert werden. Ihre Produzenten dürfen, je nach erfüllten Kriterien, die neu kreierten Label mit dem Nationalparklogo verwenden. Im Sommer werden diese „Nationalparklabel“ und die Kriterien für ihren Erhalt vorgestellt. Landwirtschaftliche Betriebe aus dem Nationalpark Stilfserjoch, die gerne Teil der Initiative werden möchten, können sich bereits jetzt an IDM Südtirol oder das Amt für den Nationalpark Stilfserjoch wenden. RED
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Schule während der Corona-Zeit Bernadette Thaler, Mutter von vier Kindern und Geschäftsfrau in Mals, ließ uns Anfang Mai folgenden Beitrag zukommen. MALS - Ich habe vier Kinder und führe mit meinem Mann einen Betrieb. Seit nun acht Wochen sind unsere Geschäfte geschlossen. Wir haben so gut wie keine Einnahmen. Dafür haben wir seit acht Wochen Fernunterricht aller drei Schulstufen plus ein Kindergartenkind daheim. Unsere Kinder haben alle immer recht selbstständig und fleißig für die Schule gearbeitet, bei früheren Hausaufgaben gab es selten Probleme. Nun ist es anders. Seit acht Wochen schweben wir alle im Wechselbad der Gefühle auf und nieder. Ich als Mama bin natürlich die am meisten Betroffene. Mein Mann ist da und kümmert sich um vieles, hat aber, seitdem wir Waren liefern dürfen, von morgens bis abends für den Betrieb zu tun. Nicht, dass er damit in irgendeiner Weise reich werden würde, nein, er arbeitet das Dreifache für ein Zehntel des normalen Verdienstes. Ich bin die Schaltzentrale, an der alles zusammenläuft. Nach anfänglichen Wochen der Euphorie (Aufräumen, Ausmisten, Putzen, Umräumen…) folgten Wochen der Lethargie (wozu am Morgen aufstehen, wenn wir eh nichts machen müssen/dürfen, nicht mal spazierengehen?) und nun ist so etwas wie ein Alltag eingekehrt: Nach dem gemeinsamen Frühstück (während dem mein Mann schon zwischen Handy, Computer und Haustür zirkuliert) setzen wir uns an die Hausaufgaben. WIR wohlbemerkt, denn wenn ich nicht daneben sitze, neigen die Schülerinnen zu Ablenkung und Demotivation, kommen absolut nicht weiter und versinken in Verzweiflung. Also sitze ich daneben, habe ja auch noch ein Kindergartenkind zu beschäftigen, welches zwar brav mit uns am Schultisch sitzt, aber nicht versteht, warum es nicht lauthals singen darf während des Malens. Da zischen die großen Schwestern schon „Pscht, wie soll ich mich konzentrieren?“, „Kann sie nicht irgendwo anders hingehen?“ Das Grundschulkind hat die ersten Wochen jedes Mal
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So sieht ein „Schulalltag“ zu Corona-Zeiten aus.
bei der Aufforderung „Aufgaben machen“ einen Wut- oder Verzweiflungsanfall bekommen, die geforderten Arbeiten widerwillig und schlampig dahingeschmiert, dass halt etwas gemacht ist und ich Ruhe gebe. Dann kam eine Mail der Lehrerin, dass sie diese Arbeitsweise nicht gewöhnt ist und weiß, dass die Schülerin mehr kann. Nach dem nächsten Anfall und Gut-Zureden durch den Paten kam dann der Umbruch, seitdem erledigt das Grundschulkind recht selbstständig die Aufgaben, mehr oder weniger motiviert, je nach Tagesverfassung. Das Mittelschulkind hatte während der ersten Wochen aus den Arbeitsaufträgen vor allem herausgehört, dass „wenn du möchtest, kannst du…“ und „freiwillig“ und „Angebot zum Fernunterricht“. Nach der dritten Woche hieß es plötzlich, die Aufgaben in allen zig Fächern wären abzugeben. Auf einmal ging es rund in dem Mittelschulköpfchen. Alles nachholen, was drei Wochen lang versäumt wurde, das war dann doch viel. Nun hatte sich unser Grundschulkind beruhigt, aber das Mittelschulkind bekam die Krise. Gespräche mit den sehr bemühten Lehrerinnen waren beruhigend, aber das Angebot, manche der Aufgaben zu streichen, wollte der Stolz der Schülerin dann doch nicht zulassen. Also wurden innerhalb von zwei Wochen in Vollzeit alle Aufgaben (vergangene und aktuelle) aufgearbeitet. Viel mit meiner Hilfe, denn immer wieder ließ die Motivation nach, und
manche Fächer mussten dermaßen detailliert bearbeitet werden, dass es schon eines Hochschulstudiums bedarf. Aber wir schafften es und waren unendlich stolz darauf, auch nachdem die Arbeiten wohlwollend bewertet wurden („Kompliment für deinen eisernen Willen“). Das Oberschulkind (zwar nicht mehr Kind, aber doch mein Kind) bekam dann die Krise, als sich Grundschul- und Mittelschulkind beruhigt und an die Situation gewohnt hatten. Die Oberschülerin merkte, dass der Fernunterricht nicht mal so schlecht ist. Sie kann ausschlafen, sich ihre Arbeitsaufträge einteilen, wird nicht abgelenkt, weil sie mit befreundeten Mitschülerinnen während des Unterrichts die Wochenenden durchkauen muss, hatte keine Termine einzuhalten … idealer können die Ausgangsbedingungen für ein fruchtbares Lernen nicht sein. Nach ein paar Wochen hatte sie gemerkt, dass ihre Familienmitglieder doch nicht so ein langweiliger Umgang sind und wir es eigentlich sehr lustig zusammen haben können. Doch dann folgte unweigerlich auch dort ein Tiefpunkt. Nachdem sie nun endlich ordentlich für die Schule arbeiten konnte, fiel ihr auf, dass nicht alle Lehrer auf ihre Bemühungen eingingen. Großteils klappte es gut mit dem Verteilen der Arbeitsaufträge, Videokonferenzen, Chats usw., aber von einer Lehrperson erhielt die Schülerin nach sieben Wochen voller Aufgaben keine persönliche Rückmeldung. Im Endeffekt war es wieder ich, die
Mails schrieb und Telefonate führte. Auf einmal bekomme ich als Mutter viel mehr Einblick in den Unterricht meiner Kinder. Soviel Geschichte, Mathematik und Englisch habe ich vermutlich während meiner gesamten Schulkarriere nicht ernst genommen. Ich sehe auch, wie unterschiedlich meine Kinder arbeiten und deren Lehrer. Respekt habe ich vor den Lehrern, die umgehend und persönlich auf jedes Mail antworten, denn das ist die einzige Rückmeldung, die die Kinder im Moment haben und die ihre Lernbereitschaft aufrechterhält. Den allergrößten Respekt aber habe ich vor den Kindern, die daheim ohne Schulfreunde seit acht Wochen ihre Aufgaben erledigen, in immer denselben Räumen mit einer Lehrerin (mich), die nicht immer alles kann und auch nicht alles können will, aber trotzdem muss und dementsprechende Launen hat. Diese Woche durften wir die verbliebenen Schulsachen aus der Schule holen, eine traurige Angelegenheit, wenn wir bedenken, dass erst in vier Monaten normaler Unterricht sein soll. Und doch, es hat uns zusammengeschweißt. Ich habe so viel dazugelernt, ich achte meine Kinder umso mehr, ich habe ihre Stärken und Schwächen noch besser kennengelernt, sie aber auch die meinen. Wir haben zusammen gelacht, aber auch geweint in diesen Wochen, wir hatten aber keinen Stress am Morgen und keinen Termindruck am Nachmittag. Einige Hobbies, die uns fehlen, werden wir beibehalten, bei anderen haben wir gemerkt, dass sie eigentlich überflüssig sind. Manches werden wir für die Zukunft beibehalten, manches ändern, manches streichen. Und das gilt für alle von uns, egal ob Oberschul-, Mittelschul-, Grundschul- oder Kindergartenkind, aber vor allem für uns Erwachsene! Bleibt nur noch der wirtschaftliche Gedanke, aber das ist wieder ein anderes Thema! BERNADETTE THALER
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Kleines Danke der Vinschger Obstwirtschaft VINSCHGAU - In dieser schwierigen Zeit erbringen viele Menschen im Vinschgau großartige Leistungen. Die Vinschger Obstwirtschaft wollte ihnen mit einer kleinen Geste ihre Anerkennung und Dankbarkeit aussprechen. In den vergangenen Wochen verteilten die Genossenschaften an alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Seniorenheime im Vinschgau sowie des Vereins „Lebenshilfe“ Vinschger Äpfel als vitaminreiches Dankeschön. Auch die eigenen Mitarbeiter in der Obstwirtschaft zeigten in den
letzten Wochen vollen Einsatz. Ihnen dankte man mit einem Osternest aus Vinschger Qualitätsprodukten und einer „monni card“, die in allen teilnehmenden Geschäften und Betrieben des Handels- und Dienstleistungsverbandes Südtirol (hds) eingelöst werden kann. Damit setzte die Vinschger Obstwirtschaft auch ein Zeichen des Zusammenhalts: Mit diesem Mitarbeiter-Geschenk wird gleichzeitig der Südtirol Handel in dieser besonderen Zeit unterstützt. RED
AUFGESPÜRT & AUSGEGRABEN (46)
Der Albtraum vom schnellen Geld Welche Frucht galt im Paradies als verboten? Der Apfel? Das ist zwar falsch, da in der Bibel von keinem Apfel die Rede ist, aber wer diese Frage 2007 auf der Internetseite millionenquiz.de so beantwortete, war nur mehr vier Fragen von der Chance auf das große Geld entfernt. Welches Tier ist als Eingabegerät zur Benutzung eines Computers besonders hilfreich? Natürlich die Maus. Mit leichten Einstiegsfragen und Belobigungen wie „Ihnen kann so schnell keiner das Wasser reichen“ wurden die Rätselfreunde geködert. Waren die ersten fünf korrekt beantwortet, hatte man sich für die Finalrunde qualifiziert. Wer nun 1 Million Euro gewinnen wollte, musste sich mit Namen und Adresse registrieren und akzeptierte damit automatisch die Teilnahmebedingungen. Und die hatten es in sich. Jedes Spiel kostete 10, nein, zehn Euro – der Betrag wurde als Wort geschrieben, damit er im Text zwischen den anderen Buchstaben verschwand. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen waren farblich schwer lesbar und ließen sich, da eine Flash-Animation, nicht abspeichern. Wer Millionär werden wollte, musste insgesamt
90 Fragen beantworten. Bei falscher Antwort wurde ein Superjoker angeboten – mit erneuter Berechnung von 10 Euro. Die Verbraucherzentralen kämpften mit den Beschwerden, die Spieler mit den saftigen Rechnungen von mehreren Hundert Euro. Auch Südtiroler. Ein Vinschger erhielt eine Zahlungsaufforderung über 240 Euro, inklusive zahlreicher Mahnungen; eine Schlanderser Mittelschülerin verspielte 500 Euro, eine Meraner Oberschülerin sogar 900 Euro auf einem Schulcomputer. Schriftliche Beschwerden wurden nicht angenommen und die Kundenservice-Nummer rupfte die Geschädigten mit weiteren 1,49 Euro pro Minute. An Dreistigkeit kaum zu übertreffen: Sollte der Betreiber nachweislich eine Frage mit einer falschen Antwort versehen haben, so ist er dem Kunden nur zur Erstattung der für dieses Spiel fälligen Spielgebühr verpflichtet. Z
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VINSCHGER GESELLSCHAFT GASTKOMMENTAR
Reflektieren und dann handel(n) Corona macht weder vor Länder- noch vor Branchengrenzen halt. Nach Corona wird Vieles nicht mehr sein wie es einmal war – auch im Vinschgau. Und Vieles hat Auswirkungen auf den Konsum. Die globalisierte Gesellschaft wird sich wieder zurückentwickeln und sich auf ihre lokalen Strukturen besinnen. Das wird oberstes Prinzip. Menschen legen mehr Wert denn je auf lokale Kreisläufe. Die Menschen besinnen sich zurück auf Familie, Haus und Hof. Gemeinschaft wird im Kleinen gesucht. Nachhaltigkeit und Wir-Kultur sind wichtige Werte. Nachbarschaftshilfe wird großgeschrieben, es existieren
feste Strukturen. Bereits vor Corona ermöglichte der Handel in den Dörfern und Gemeinden des Vinschgau die Grundversorgung vor Ort und dank kurzer Wege auch ein ökologisches Einkaufsverhalten. Dieser Mehrwert kommt gerade in diesen Zeiten mehr denn je zum Vorschein – und die Vinschger Bevölkerung beginnt ihn so richtig zu schätzen. Die Menschen reflektieren also, wo die Güter herkommen, neue Konsummuster entstehen. Weil globaler Produktions- und Handlungsketten ausfallen, werden heimische Alternativen wiederentdeckt. Der stationäre Handel, regionale Produkte und Liefer-
ketten erleben einen Aufschwung, es entsteht ein sinnvolles Gleichgewicht zwischen lokalem online und offline. Die Monopolstellung von Onlinegiganten wie Amazon und Alibaba löst sich zugunsten mehrerer kleinerer Unternehmen auf, die weniger abhängig von globalen Produktionsketten und schneller lokal verfügbar sind. Die Gesellschaft bewegt sich weg von Massenkonsum und Wegwerf-Mentalität, hin zu einem gesünderen Wirtschaftssystem. Die etwas Älteren kennen den Song der US-amerikanischen Rockband R.E.M. „It’s The End Of The World“ von 1987. Dieser schaffte es jetzt in Coronazeiten
erneut in die Charts. Darin heißt es: „Es ist das Ende der Welt, wie wir sie kennen, und ich fühle mich gut.“ Ein gutes Omen?
wertige Zubereitung und Zusammenstellung eines abwechslungsreichen Menüs im stimmigen PreisLeistungsverhältnis für alle Gäste, für Arbeiter, Angestellte, Vertreter und Geschäftsleute, Erntehelfer oder auch Privatpersonen gleichermaßen sind ihnen ein großes Anliegen. Für Handwerksbetriebe besteht die Möglichkeit, Essen zu liefern. Für Obstbaubetriebe hingegen kann Essen auf Bestellung abgeholt werden. Informationen dazu unter Tel. 340 7756780 oder 333 740 6294 (Siglinde - Sekre-
tariat). Nach der Corona-Krise kann der Saal für Feiern jeglicher Art (mit oder ohne Catering) angemietet werden. In der CoronaZeit hält sich auch die „Chilly“ Mensa strikt an die Vorschriften wie reichlich Abstand, Mundschutz, Handschuhe, Schutz durch Plexiglasscheiben und vermehrte Reinigung und Desinfektion. Das Verantwortungsbewusstsein jedes einzelnen Gastes ist Voraussetzung. INGE
MAURO STOFFELLA, VERANTWORTLICHER KOMMUNIKATION IM HANDELS- UND DIENSTLEISTUNGSVERBAND SÜDTIROL (HDS)
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Die Kunst des Essens in einer Mensa
SCHLANDERS/VETZAN - „In
einer Mensa ist der Hang zur Selbstverwirklichung überflüssig, stattdessen ist man kreativer und leidenschaftlicher in der Umsetzung bodenständiger Alltagsküche“. So beschreibt Karl Heinz Steiner die Philosophie der „Chilly“ Mensa im Gewerbegebiet Vetzan. Seit Jänner 2020 führen er und Ruth Wegmann dort die Mensa (Ex-Arma) gemeinsam mit ihrem Team Martin Gruber, Siglinde Alber, Heidi Preiss und Dauda Salifu. Durch kleine räumliche Umgestaltungen und ein stimmiges Lichtkonzept ist es Karl Heinz Steiner gelungen, eine gemütliche Atmosphäre in den öffentlichen Raum zu bringen und die Mensa 12
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einladend zu gestalten. Sein Team steht für einen freundlichen, zuvorkommenden und hilfsbereiten Service sowie für umweltfreundliches und nachhaltiges Arbeiten. „Nur mit einem guten Team lassen sich kreative Ideen umsetzen“, ist sich Karl Heinz Steiner sicher. „Wir arbeiten wie eine große Familie zusammen; Menschlichkeit und gegenseitiger Respekt untereinander sind bei uns oberstes Gebot.“ Kochen mit Leidenschaft sowie die unkomplizierte Schönheit der regionalen Küche haben es Karl Heinz Steiner und Ruth Wegmann angetan, und so sind sie Verfechter der Verwendung von frischen, regionalen Produkten. Die hoch-
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Winkelküche in Lichtgrau/Rauchsilber inkl. Geräte, ohne Deko
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Als Südtiroler in Nordtirol Wann öffnen die Grenzen wieder? Ein persönlicher Erfahrungsbericht des der Vinschger-Mitarbeiters Wolfgang Thöni MATREI/LANGTAUFERS - Am 22. Februar sind in der Erlebnisschule die letzten zwei Klassen vor den Faschingsferien nach Hause gefahren und niemand hat damals gedacht, dass es bis auf unbestimmte Zeit die letzten sein werden! Damals haben wir noch Witze über China gemacht. Anfang März bin ich mit meinem 9-jährigen Sohn zur Singprobe der Wiltener Sängerknaben nach Innsbruck gefahren und während der Probe habe ich das nahe Gasthaus Bierstindl besucht um einen „kleinen Braunen“, den österrei- So malte Johanna das Coronavirus. chischen „macchiato“, zu trinken. Es waren auffallend wenige Gäste jedoch ein Lied davon singen, im Lokal. wie es ist, am Freitag zu erfahren, dass die Kinder am Montag nicht mehr in die Schule dürfen und Kellnerin gerät in Panik die ersten Wochen der Pandemie Auf meine Frage hin hat die über E-Mail mit Aufgaben und Kellnerin erklärt, dass die Süd- Links zu Internetseiten und Ferntiroler wegen Corona nicht mehr sehsendungen überhäuft werden. nach Innsbruck fahren dürfen Bis heute (14. Mai) habe ich 73 und als ich mich als Südtiroler E-Mails von der Klassenlehrerin ausgab, ist sie in Panik in den erhalten! Gang dahinter gelaufen und hat mich beschimpft und mich ge- Keine Dauerferien fragt, was ich als Italiener noch in Innsbruck zu suchen hätte. Im Gegensatz zu vielen Eltern Ich habe ihr dann erklärt, dass glaubte ich in der glücklichen ich schon seit zwei Wochen in Lage zu sein, denn ich kann auf Matrei bei meiner Familie sei und 14 Jahre Erfahrung als Mittelweder die Pest noch das Corona- schullehrer zählen, die mir nun virus in mir verspüre. Am selben zugutekommen werden. Ich habe Tag wurde ich noch zweimal von jedoch die Rechnung ohne den der österreichischen Polizei in Wirt gemacht. Denn mein Sohn meinem Auto mit italienischem Julian – und ich weiß aus vieKennzeichen aufgehalten und bis len Telefonaten, dass es anderen Anfangs Mai bin ich nicht mehr Eltern genauso erging – wollte nicht von den Eltern unterrichtet damit gefahren. werden. Er glaubte, in Dauerferien zu sein. Zudem fand er es Seit 6. März in Wiesengrund als ungerecht, dass die 5-jährige Seit 6. März bin ich nun bei Schwester Johanna vom Kindermeiner Familie in Wiesengrund garten keine „Aufgaben“ erhielt bei Matrei im Wipptal nördlich und dauernd spielen durfte. Sehr von Innsbruck und mache Ho- gebessert hat sich seine Arbeitsmeoffice, wie so viele. Das geht so- moral, seitdem die Lehrerinnen weit auch gut, denn solange keine zweimal wöchentlich ein Meeting Schüler in der Erlebnisschule sind, organisierten und er die Lehremuss ich nicht vor Ort sein. Aus rinnen und die Mitschüler am eigener Erfahrung weiß ich nicht, Bildschirm sah und mit ihnen wie es den Lehrpersonen mit reden konnte. Auch wurde der Homeschooling ergeht. Ich kann Austausch der Materialien besser
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denn schnell mal eine Pizza holen geht auch nicht. Am Abend, wenn endlich alle schlafen, mache ich Homeoffice, meistens bis spät nach Mitternacht. Nebenbei „höre“ ich Fernsehen: Nachrichten auf diversen Sendern, Markus Lanz, Maybrit Illner… und immer wird nur von Corona bzw. Covid-19 gesprochen. Ich habe Bedenken, dass Fernsehen süchtig macht. Jeden Tag Balkonkonzert Julian mit Additionen am PC.
organisiert und die Kinder erhielten die vergangenen drei Wochen ein Lernpaket mit genauer Tageseinteilung. Schulbeginn am 18. Mai Inzwischen freuen sich die Kinder, die Eltern und auch die Lehrpersonen (auch für sie war es eine Mehrarbeit), dass am 18. Mai wieder die Schule beginnt und die Kinder jeden zweiten Tag Unterricht in der Schule haben (die Klassen werden geteilt). Den Kindern fehlten vor allem die sozialen Kontakte mit den Freunden und Gleichaltrigen. Dreimal die Woche hat Julian je eine halbe Stunde Stimmbildung und Singprobe über Internet. Leider haben wir hier in Matrei nicht einen Glasfaseranschluss mit HighspeedInternet wie im Oberland. Somit wird die Verbindung des Öfteren unterbrochen oder die Bildqualität ist sehr schlecht. Zum Glück hat meine Frau ihre Arbeit nicht verloren und somit bin ich drei Tage in der Woche mit den Kindern alleine. Der Tag ist ausgefüllt mit Hausarbeit, Unterricht, langen Telefonaten (zum Glück gibt es WhatsApp!) mit den Liebsten in der Heimat und mit den Opas und Omas, welchen der Umstand, dass sie ihre Enkelkinder über Monate nicht sehen dürfen, ziemlich zu schaffen macht. Auch muss jeden Tag gekocht werden,
Aber es gab auch Lichtblicke. Von Ende März bis zum Sonntag 26. April gab es bei uns im Wiesengrund jeden Tag pünktlich um 18 Uhr ein Balkonkonzert. Ein junger Mann hat seine Lautsprecheranlage auf den Balkon gestellt und drei Musikwünsche aus Schlagern, Rock, Pop und Volksmusik laut in die Abendluft erklingen lassen. Alle Bewohner waren im Freien, haben mitgesungen oder getanzt, wir haben unseren Nachbarn über den Zaun zugeprostet und die Kinder haben sich Bälle zugeworfen. Das letzte Konzert am 26. April dauerte zwei Stunden lang und wir sind mit einigen Nachbarn bis 22 Uhr im Freien gestanden und haben uns unterhalten. Die Kinder haben das erste Mal wieder miteinander gespielt und als ich Johanna fragte, was sie mit ihrer Freundin spiele, sagte sie „Wir halten Abstand!“ Wir sind alle gesund, konnten auch immer Wanderungen machen, nicht so streng bewacht wie südlich des Brenners. Hoffentlich öffnen die Grenzen bald wieder, denn ich möchte gerne ins Toul zu Mama und den Geschwistern fahren. Aber die Strichliste, die sie führen, wird noch länger werden. Ich hoffe, dass im Sommer wieder Kinder in die Erlebnisschule kommen dürfen und dass auch wieder Gäste in den Vinschgau kommen und dass sich das Leben wieder halbwegs normalisiert und wir alle gesund bleiben. WOLFGANG THÖNI, MATREI, 14.05.2020
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Fotos: Vinschger Schützen
Nächtliche Botschaften
Bilder der Plakataktion in Göflan, Latsch, Martell und Schlanders (von links). VINSCHGAU - Bereits in der Nacht auf den 10. Mai waren im Vinschgau Flammenschriften mit dem Text „FREIHEIT“ entzündet worden. Die Feuer waren in der Nähe von Morter und oberhalb des Klosters Marienberg zu sehen. Mit dem Wort „Freiheit“ sollte einerseits die Freude über die jüngsten Corona-Lockerungen zum Ausdruck gebracht werden. Andererseits sollte auch der Wunsch ausgedrückt werden, „dass Südtirol in Zukunft auch in anderen Bereichen mehr Freiheit wagen möge“, wie der Bezirksmajor Arno Rainer im Namen der Vinschger Schützen schrieb.
Das Coronavirus mache nicht vor Staatsgrenzen halt, „aber nicht alle Staaten sind gleich gut darauf vorbereitet. Die betroffenen Staaten haben andere Möglichkeiten und reagieren verschieden auf die Pandemie. Die Zugehörigkeit Südtirols zu Italien bedeutet schlechtere Vorbereitung, mangelhafte Reaktionsmöglichkeiten und höhere Folgekosten.“ Südtirol sollte Konsequenzen daraus ziehen. In der Nacht auf den 16. Mai wurden in mehreren Orten des Vinschgaus Transparente mit Aufschriften wie „FREIHEIT“, „UNTRENNBAR?“ und „UNABHÄNGIGKEIT“ angebracht. Die Vinschger Schützen
wollten damit an den Südtiroler Autonomiekonvent von 20162017 erinnern, verbunden mit der Aufforderung an den Landtag, „endlich den beschlossenen Ausbau der Autonomie anzugehen oder den Weg der Selbstbestimmung einzuschlagen.“ Schon 2017 seien die gemeinsam erarbeiteten Vorschläge zum Ausbau der Landesautonomie dem Landtag übergeben worden. Dann sei das Projekt versandet. „Wollten wir nicht bestehende Kompetenzen verteidigen, verloren gegangene Zuständigkeiten zurückholen und einen Ausbau der Autonomie einfordern?“ fragt sich Arno Rainer.
Eigentlich seien sich damals alle einig gewesen, dass die SüdtirolAutonomie ausgebaut werden soll. Aber leider habe der Landtag die Beschlüsse des Autonomie-Konvents nicht weiterverfolgt, ärgern sich die Schützen. Es könne nicht sein, dass der Landtag einfach nicht in Gänge kommt und die Beschlüsse des Autonomiekonvents ignoriert. Die Schützen wollen aber auch darauf aufmerksam machen, dass es auch eine Zukunft ohne Italien geben kann. „Wirtschaft und Gesundheit sind nur zwei Beispiele von vielen, wo es uns ohne Italien besser ginge“, so Rainer. RED
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SPONDINIG - Er hat zwar schon etliche Jahrzehnte unter der Haube, leistet aber noch immer gute Dienste. Jeden Morgen bringt der Viehbauer Bernhard Hauser vom Ansteingut in Spondinig in der Gemeinde Schluderns seinen Milchtank mit einem altehrwürdigen Schlepper zum Bahnhof in Spondinig, wo der Milchlaster die Milch zum Weitertransport zur Mila nach Bozen aufnimmt. Beim Oldtimer-Traktor handelt es sich um einen „Deutz D3005 Luftgekühlt“. Gebaut wurde er in den 1960er Jahren. Das genaue Baujahr
hat der Bauer nicht im Kopf, eines aber ist sicher: der Traktor ist älter als er selbst. Bernhard Hauser hält Braunvieh. Derzeit liefert er täglich rund 200 Liter Milch. Von der Corona-Krise sei wenig zu spüren gewesen. Es sei lediglich eine Empfehlung ins Haus geflattert, die Produktion mengenmäßig nach Möglichkeit etwas in Grenzen zu halten. Von einem übermäßigen Einsatz von Kraftfutter hält Bernhard Hauser ohnehin wenig: „Man soll nicht übertreiben. Es geht darum, einen guten Mittelweg zu SEPP finden.“
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„Ich laufe mit ihren Beinen und sie sieht mit meinen Augen“ Wie ein besonderes Trio die Corona-Zeit überbrückt. SCHLUDERNS - Auf ein Trio, das in seiner Zusammensetzung wohl weitum einmalig ist, stößt man seit über zwei Monaten auf den Radwegen im Umkreis von Schluderns. Es ist Markus Telser aus Schluderns, seine Lebenspartnerin Patrizia und die Blindenführhündin Sissi, die jeden zweiten Tag gemeinsam zu einer rund 10 Kilometer langen Runde aufbrechen. So manche Läufer, Spaziergänger und auch Radler staunen nicht schlecht, mit welchem Tempo das Trio unterwegs ist. Angeführt wird es von Patrizia im elektrischen Rollstuhl. Am hinteren Ende desselben hatte sich Markus, der seit fast 27 Jahren blind ist, vom Schmied eine eigene Halterung anbringen lassen, an der er sich beim Laufen festhält. Die Geschwindigkeit wiederum stellt Patrizia auf einem eigenen Tempomat am Rollstuhl ein. Je nach Wunsch ihres Lebenspartners gibt sie 8 Kilometer pro Stunde ein, 9 oder manchmal auch 10. Fleißig Schritt hält mit dem Tempo auch die in Mailand geschulte und vom Lions Clubs Meran gestiftete Blindenhündin. Sissi ist mittlerweile zwei Jahre alt. „Zu Beginn dachte ich noch, dass wir zwei uns nie richtig verstehen würden, jetzt aber gäbe ich sie um keinen Preis mehr her“, lobt Markus seine Blindenführhündin. Auf die Idee, jeden zweiten Tag zu dritt eine Runde auf den Radwegen zu unternehmen, war Markus gekommen, als vor über zwei Monaten die Corona-Zeit ausbrach: „Das ist unsere Art, diese Wochen zu überbrücken.“ Zumal Patrizia in Schlanders arbeitet, geht es sich nur alle zwei Tage für eine gemeinsame Runde aus. An den anderen Tagen dreht Markus mit Sissi seine Runden. „Ich bin fit und gesund wie ein Vogel. So gut wie derzeit habe ich mich selten gefühlt“, freut sich Markus Telser. Dass es auch andere Zeiten und Phasen in seinem Leben gab, weiß
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Ein eingespieltes Trio: Patrizia, Markus und Sissi
er nur zu gut. Bereits kurze Zeit nach seiner Geburt im Jahr 1966 hatte sich herausgestellt, dass er an der Bluterkrankheit leidet. Als junger Erwachsener wurde er durch infiziertes Blutplasma mit HIV angesteckt. Zusätzlich dazu ist er vor fast 27 Jahren innerhalb von 14 Tagen vollständig erblindet. Die Erblindung sei eine Folge der Schwächung des Immunsystems gewesen. Trotz aller körperlichen und psychischen Leiden hat Markus immer wieder neuen Mut gefasst und niemals aufgegeben, obwohl er mehr als einmal auf den
Tiefpunkt angelangt ist. Und auch den Humor hat der Schludernser nicht verloren. Als er im Vorjahr am 13. Juli am Reschenseelauf teilnahm, der erstmals als Nachtlauf ausgetragen wurde, sagte er im Spaß, dass der Nachtlauf für ihn ein Heimvorteil sei, denn er ist blind. Bereits in den Jahren zuvor hatte er mehrere Reschenseeläufe bestritten. Er blickt auf viele Dinge mit Humor, auf den der stolz ist. Als er sich vor 20 Jahren in Patrizia verliebte, sei es trotz seiner Blindheit Liebe auf den ersten Blick gewesen. Seine Lebens- und
Leidensgeschichte hat Markus Telser 2013 in Zusammenarbeit mit Christine Losso im Buch „Wahnsinn: Leben“ festgehalten. Heute würde er dem Buch einen anderen Titel geben: „Mein zweites Leben.“ Auch in Zukunft wird man auf den Radwegen im Raum Schluderns, Glurns und Prad auf das eingespielte Trio treffen. Wie schon im Alltag ergänzen Markus und Patrizia einander auch bei diesen Runden bestens. „Ich laufe mit ihren Beinen und sie sieht mit meinen Augen“, bringt es Markus SEPP auf den Punkt.
VINSCHGER GESELLSCHAFT RATGEBER WIRTSCHAFT
Begünstigte Finanzierungen bis 1,5 Mio Euro jetzt einholen! Bekanntlich spielt die Liquidität eine äußerst wichtige Rolle für Unternehmen. Fehlt den Unternehmen die Liquidität, dann können Lieferanten, Mitarbeiter und Steuern nicht bezahlt werden, weswegen die Unternehmen von der Insolvenz bedroht sind und somit der gesamte Wirtschaftsmotor ins Stocken kommt – mit fatalen Folgen! Um dieses Risiko abzuwenden, hat die Landesregierung Südtirols eine Reihe von begünstigten Finanzierungen mit den lokalen Banken ausgehandelt, welche ab sofort jenen Unternehmen und Freiberuflern zur Verfügung stehen, die aufgrund der Coronakrise in einen Liquiditätsengpass getrieben worden sind. Die begünstigten Finanzierungen sehen begünstigte Zinsen vor sowie wesentlich reduzierte Kosten im Vergleich zu einer normalen Bankfinanzierung. Zugang zu den begünstigten Sofortkrediten haben grundsätzlich alle Unternehmen, landwirtschaftliche Betriebe und Freiberufler, die zum 9. März 2020 ihren Sitz bzw. Produktionsstätte in der Provinz Bozen haben und welche sich aufgrund der Coronakrise in einer finanziellen Notlage befinden. Um in den Genuss der Finanzierungen zu kommen, dürfen die neuen Finanzierungen einen der folgenden Werte nicht überschreiten: · das Doppelte der jährlichen Lohnausgaben für das Jahr 2019;
· den Wert von 25% des Gesamtjahresumsatzes für 2019; · den Bedarf für Kosten von Umlaufvermögen und Investitionskosten für die nachfolgenden 18 Monate. Die begünstigten Finanzierungen reichen von Beträgen ab 35.000 Euro und gehen bis zu einem Maximalbetrag von 1.500.000 Euro. Die Laufzeiten der Finanzierungen bewegen sich zwischen 5 und 6 Jahren, wobei die Zinsen gesetzlich gedeckelt sind – diese variieren zwischen 0 und maximal 1,9%. Je höher der Finanzierungsbetrag, desto höher fallen auch die Zinsen aus, wobei allerdings gesagt werden muss, dass die Zinsen aufgrund einer zumindest teilweisen Staatsgarantie generell wesentlich geringer ausfallen als wie im Normalfall. Auch die Spesen sind gedeckelt und sind bei kleinen Finanzierungen gleich Null, während bei größeren Finanzierungen auch Spesen anfallen. Eine weitere Möglichkeit, sich finanziell Luft zu verschaffen, ist die Stundung der Kredite, welche eine Aussetzung der Kreditrückzahlung bis maximal 12 Monate vorsieht. Es besteht auch die Möglichkeit, bestehende Finanzierungen auf maximal 24 Monate zu verlängern. Diese Maßnahmen stehen nur jenen Subjekten zu, welche vor der Coronakrise keine Zahlungsrückstände oder -ausfälle im Bankensystem hatten. Dies stellt somit eine einmalige Gelegenheit dar, zu günstigem Geld zu kommen- nutzen Sie sie aus! WALTER GASSER
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TESTAMENTSVOLLSTRECKUNG Gemäß testamentarischen Anweisungen und Ermächtigung durch das Landesgericht Bozen (Accoglimento del 28/11/2019 RG n. 4336/2018-1) teilt der Testamentsvollstrecker Dr. Gasser Walter mit, dass folgende Grundstücke IM JULI 2020 veräußert werden: (siehe Balken rechts) →
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Naturstrecke für Fische wieder offen Foto: Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung West
Lassen wir Corona nicht umsonst gewesen sein oder Maske ade…
GÖFLAN - Die Fischpassierbarkeit der Etsch bei Göflan ist wieder hergestellt. Im Zuge der Arbeiten der Agentur für Bevölkerungsschutz wurde ein circa 3,4 Kilometer langer Abschnitt für alle standorttypischen Fischarten und besonders für die Marmorierte Forelle passierbar gestaltet. Dieser Teil gilt als einer der wichtigsten naturnahen Flussabschnitte der oberen Etsch. Nach einem Projekt von Mauro Spagnolo und Florian Nössing vom Amt für Wildbachund Lawinenverbauung West und der gewässerökologischen Begleitung durch Peter Hecher wurden 23 Sperren umgebaut und Pendelrampen aus Zyklopensteinen mit Niederwasserprofil verlegt. Da an mehreren Stellen marode Uferschutzmauern ausgebessert werden mussten, konnte der verbaute Abschnitt durch eine naturnahe Strukturierung gewässerökologisch aufgewertet werden. Auch den Geländesprung bei der Wasserfassung für Beregnungsleitungen im oberen Teil hat der Bautrupp mit Vorarbeiter Hansjörg Stricker umgebaut. Die Arbeiten erfolgten im Abschnitt der Etsch beginnend bei Göflan in die Naturschlucht Richtung Laas, ein Teil liegt im Nationalpark Stilfserjoch. In die Arbeiten eingebunden waren auch das Landesamt für Jagd und Fischerei und der Fischereiverein Meran. Vor dieser Umgestaltung der letzten Sperrenketten in der Oberen Etsch war die Durchgängigkeit für Fische in der verbauten Restwasserstrecke durch 25 Querbauwerke unterbrochen. In das vor zwei Jahren angelaufene Projekt wurden insgesamt 250.000 Euro investiert, die aus den Geldern des Fischereifonds stammen sowie aus Wasserzinsgeldern, die das Land von den Konzessionären für die Nutzung öffentlicher GeLPA wässer einhebt.
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Geht es Ihnen auch so? Liebe Menschen jetzt „so richtig“ wiedersehen können, das ist - bei allen Videochat- und Telefoniermöglichkeiten davor - halt doch was anderes und eindeutig Schöneres … Und gleichzeitig, klar, ich weiß… Der Abstand, die Umarmung, die nach der langen Trennung eigentlich das Natürlichste der Welt wäre … ja, und dann vor allem: Diese Masken… „Corona“ ist wirklich gemein. Mutet uns zu, dass fast der „ganze Mensch“ hinter der Maske verschwinden muss - symbolisch gemeint natürlich. Neulich, auf einer - erlaubten! - Sonnenbergrunde über dem coronabedingt stillen Vinschgau, ist mir doch urplötzlich so ein Gedanke gekommen. Ich habe mich gefragt, wie es sein wird, wenn wir - irgendwann - auch wieder unsere - und jetzt bitte, hören Sie genau hin - Masken abnehmen werden. Ja, unsere Masken abnehmen. Ich gehe mal davon aus, dass wir uns im ersten Moment ziemlich nackt, irgendwie schutzlos, fast ausgesetzt vorkommen. Doch dann, im zweiten oder spätestens dritten Moment, so habe ich mir hoch oben auf dem Sonnenberg vorgestellt, dürfte es doch eine Befreiung sein. So gesehen zu sein, wie ich bin. Um einem Du zu begegnen, das ich so sehen kann, wie es ist. In unserer Begegnung ohne Maske viel „ganzer“ als zuvor. Spürbarer. Im Lachen, im Weinen, in den Falten und Unperfektheiten, eben mit den Spuren, die das Leben in unser Gesicht gezeichnet hat… In grandios unperfekter Weise perfekt. Eben menschlich. So betrachtet ist „Corona“ wirklich gemein. Weil es mit der Maskenpflicht da jetzt etwas auf die Spitze treibt, was wir vorher gar nicht mehr wahrnehmen konnten in unserer kollektiven Trance des SchnellerAttraktiver-Reicher. Und weil es uns ungerührt klarmacht, was wir dadurch eigentlich verlieren. Paradoxe Intervention nennt das die Psychologie. Etwas auf die Spitze treiben, damit man erkennt, wie absurd ein Verhalten ist. In der Psychologie eine ziemliche Radikalkur. Und „Corona“ steht dem
in nichts nach, finde ich. Und kann genau darin unsere Chance sein. KANN, wohlgemerkt. Wenn wir auf seine Signale hören. Wenn wir die Zeichen dessen lesen, was uns da – buchstäblich - vor die Nase gesetzt ist. Oder, eleganter, „vor Augen geführt“. Denn Corona kann uns wieder zu Menschen machen. Kann uns zu Menschen machen, die ihre Masken abnehmen. Zu Menschen, die genug haben von der ganzen Maskerade eines Systems, das sich zwar in Organigrammen, Qualitätszertifizierungen, Wachstumsraten gut verkaufte, das aber auch dazu führte, dass wir uns, ganz leise und tief drinnen, verraten, an der Nase herumgeführt, um unser wirkliches Leben betrogen gefühlt haben. Natürlich haben wir mitgemacht bei dieser Maskerade. Viele Wahlmöglichkeiten im täglichen Rotieren zwischen Arbeit, Familie, Existenzsicherung, Vereinsgeschehen, Freizeitprogramm für klein und groß … blieben uns ja nicht. Wir sind so selbstverständlich mitgeschwommen und haben es als ebenso „normal“ hingenommen wie die Möglichkeit, ständig und überall mit jedem unserer Bekannten Kontakt aufnehmen zu können. Alles selbstverständlich. Alles „normal“. Alles immer schon so gewesen. Bis „Corona“ kam. Und vielleicht fällt es uns jetzt auf. Vielleicht fällt uns jetzt auf, zurückgebremst, wie wir momentan
sind, wie furchtbar anstrengend diese „Maskeraden“ waren. Wie fern wir doch waren von uns selbst, von allem Menschlichen. Von aller Menschlichkeit mit ihren wirklichen Stärken, ihrer Herzenswärme, Kreativität und wahren Begegnungskraft, mit ihrem Bedürfnis nach Stille und Langsamkeit, mit ihrer daraus erwachsenden Weltveränderungskraft. Wie fern doch dem, was wir mit den großen Worten „Sinn des Lebens“, „WesentlichWerden“, mit „Mensch-Sein“ zu benennen versuchen. Ja. Ich bin überzeugt: „Corona“ kann uns wieder zu Menschen machen. Zu Menschen ohne Maske und ohne Maskeraden. Danach. Jetzt gilt es wohl, uns diese Schutz-, diese Reifezeit zuzugestehen für das, was im Stillen, im Verborgenen wachsen will. Damit wir dann, wenn wir die Masken abnehmen, einander „wirklich“ begegnen können. Wahrhaftig begegnen auf eine Weise, die uns miteinander groß sein lässt. Die unsere Gemeinschaften groß sein lässt. Und veränderungsfähig zum Neuen hin. Weil von innen her getragen. Und ohne Maskerade. „Corona“ kann uns wieder zu Menschen machen. Wir entscheiden. Jede und jeder von uns. Und alle gemeinsam. Lassen wir „Corona“ nicht umsonst gewesen sein. SILVIA MOSER, SCHLANDERS/STILFS, 09.05.2020
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Ein nettes Zeichen von außen
Auch der Tschosch-Heiner (Bild links) sowie Oswald und Pater Max (rechts) freuten sich über die nette Geste.
Im Freigelände vor dem Bürgerheim traten Manfred und Kurt Ratschiller auf. SCHLANDERS - Auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Bürgerheimes in Schlanders sind aufgrund der Vorsichts- und Sicherheitsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus seit über zwei Monaten streng von der Außenwelt abgeschottet. Für viele Seniorinnen und Senioren sind diese „unendlichen“ Wochen eine schwere
Monika Wellenzohn (links) und Ramona Kuen.
Zeit. Besonders belastend ist das Fehlen der direkten Begegnung mit Angehörigen und Freunden. Ein hör- und sichtbares Zeichen dafür, dass es die Welt da draußen noch gibt und dass man die Seniorinnen und Senioren nicht vergessen hat, setzten am 14. Mai Manfred Ratschiller und sein Sohn Kurt. Die zwei Mitglieder der Volkstanzgruppe Schlanders
gaben im Freigelände vor dem Bürgerheim einige Musikstücke und Solotänze zum Besten. Etliche Seniorinnen und Senioren erlebten die Auftritte von den Terrassen bzw. Balkonen aus mit und freuten sich über die nette Geste. Die Initiative war von Ramona Kuen (Schlanders Marketing) ausgegangen. „Wenn es irgendwie möglich ist, wollen
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Mit „Roter Hahn“ die Heimat entdecken „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt?“ Ob abgelegen auf über 1500 Metern, inmitten von Obst- und Weingärten oder in urigen Seitentälern: Urlaub auf dem Bauernhof in Südtirol ist ideal, um tief durchzuatmen und dem Alltag zu entfliehen. Kleine Strukturen mit maximal fünf Ferienwohnungen oder acht Zimmern und viel Platz in der Natur versprechen einen unbeschwerten Urlaub. Wir wünschen uns alle eines: Raus aus den eigenen vier Wänden, Kraft tanken inmitten der Natur und viel frische Luft atmen. Auch deshalb ist ein Urlaub auf dem Bauernhof in Südtirol Balsam für Körper und Seele. Am Morgen stellt die Bäuerin einen prall gefüllten Frühstückskorb mit allerlei Leckereien vom Hof, wie frische Milch, selbstgemachte Fruchtaufstriche sowie Speck und Käse vor die Wohnungstür. Gestärkt kann man direkt ab Hof die Umgebung er-
kunden. Wanderwege führen hinauf auf die weitläufigen Almwiesen, zu glasklaren Gebirgsbächen und imposanten Bergen. Zurück am Hof erwartet der Bauer bereits die Kinder. Jetzt heißt es rein in die Stiefel und ab in den Stall. Der Bauer zeigt, wie man Kühe melkt und wie die Kleintiere am Hof versorgt werden müssen. Die Stunden vergehen dabei wie im Flug, es gibt jede Menge zu entdecken, zu erkunden und erforschen. Die Eltern räkeln sich in der Zwischenzeit entspannt
in den Liegestühlen vor dem Haus und genießen die Sonnenstrahlen. Wer es lieber ruhiger angehen möchte, kann den Tag auch entspannt am Hof verbringen. Die mit viel Holz ausgestatteten Ferienwohnungen bieten alles, was es für einen erholsamen Urlaub braucht: großzügige Bäder, hochwertige Zimmer und eine schöne Sonnenterrasse, die den Blick über das Tal öffnet. Aber auch rund um den Hof gibt es genügend Platz zum Erholen. Unter dem Kirschbaum sitzen und ins Tal schauen, während die Kinder auf dem Naturspielplatz spielen: Das ist wahrer Luxus! Eine Ferienwohnung für eine Familie mit zwei Kindern gibt es ab ca. € 80/Tag. Weitere Informationen zu Urlaub am Bauernhof in Südtirol unter www.roterhahn.it/ sommerfrische.
wir in Zukunft weitere Darbietungen dieser Art organisieren“, sagte Kuen. Die Präsidentin des Bürgerheims, Monika Wellenzohn, und der Direktor Christof Tumler dankten Ramona Kuen und den Mitgliedern der Volkstanzgruppe für die willkommene Abwechslung während dieser für alle schwierigen Phase im Bürgerheim. SEPP
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Mit „Goldenem Ehrenzeichen“ ausgezeichnet VINSCHGAU - Im Herbst 2019 wur-
de das Präsidium des Südtiroler Schwarzen Kreuzes neu gewählt. Alle 11 Außenstellen waren mit ihren Obleuten vertreten. Präsident Hans Duffek und die Obleute blickten auf die Tätigkeiten der vergangenen Amtsperiode zurück. Im Mittelpunkt der Arbeiten und Initiativen standen die Pflege und Instandhaltung der Südtiroler Soldatenfriedhöfe. Der Präsident des Österreichischen Schwarzen Kreuzes (ÖSK), Peter Rieser, hob in seiner Festrede die Wichtigkeit der Kriegsgräberarbeit hervor, auch in der modernen Zeit. Zu den weiteren Höhenpunkten gehörte die Ehrung langjähriger und verdienter Mitglieder. Engelbert Agethle aus Prad und Adalbert Tschenett aus Tschengls, Friedhofswart des Soldatenfriedhofs in Spondi-
Im Bild (v.l.): Engelbert Agethle, Hans Duffek, Adalbert Tschenett und Peter Rieser
nig, wurden mit dem „Goldenen Ehrenzeichen“ ausgezeichnet. Die höchste Ehrung des ÖSK, nämlich das „Große Goldene Ehrenzeichen mit Stern,“ konnte Hans Duffek
entgegennehmen. Das neu gewählte Präsidium des Südtiroler Schwarzen Kreuzes setzt sich in den kommenden drei Jahre wie folgt zusammen: Hans Duffek
(Präsident), Adalbert Tschenett (Vizepräsident), Hermann Hotter (Delegierter des ÖSK), Herbert Tschimben (Schriftführer) und Margit Pfeifer (Kassierin). RED
LESERBRIEFE
Sehr geehrter Bischof Ivo Muser! Die Pfarrgemeinde Schluderns hat mit ihrem Brief an Sie bereits ihr Bedauern über die Abberufung unseres Pfarrers Paul Schwienbacher zum Ausdruck gebracht. Mit diesem unserem Schreiben möchte die große Mehrheit der Schludernser Bürger dem Anliegen, ihren Pfarrer zu behalten, mehr Nachdruck verleihen. Pfarrer Schwienbacher ist hier gut verwurzelt und bei der älteren, aber auch bei der jüngeren Generation beliebt. Die Dorfgemeinschaft akzeptiert und respektiert ihn. Er betreut hier bereits 4 Gemeinden und hat genug Arbeit. Seine Abberufung trifft hier deshalb auf Unverständnis. Die Abberufung ist ein altes Machtinstrument der Kirche. Dieses sollte in unserer aufgeklärten und demokratischen Zeit nicht gegen den Willen der Glaubensgemeinschaft eingesetzt werden. Wir möchten Ihnen deshalb eine Metapher mitsenden: „Ein Herr, der seine Schafe liebt, sucht für seine Herde einen guten Schäfer. Dieser kümmert sich um seine Schafe, hält seine Her20
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de mit aufgebautem Vertrauen und Respekt zusammen. Dieser Hirte kann auch einzelne und ‚ausgebüchste’ Schafe betreuen, ohne dass die ganze Herde reiß aus nimmt und auseinanderrennt. Würde der Herr, dem seine Schafe am Herzen liegen diesen Schäfer austauschen?“ Der gefolgsame Pfarrer Paul Schwienbacher wird seine anvertraute Herde verlassen, auch schweren Herzens wird er die neue ihm auferlegte Herausforderung annehmen. Er ist ein treuer Diener seines Herrn. Wir aber wünschen uns, dass unser Pfarrer Paul Schwienbacher nicht eine Figur auf dem Kirchenschachbrett wird, sondern das bleibt was er ist: der vertraute Hirte unserer Glaubensherde, den wir behalten möchten. Mit der eindringlichen Bitte, die Abberufung unseres Pfarrers Paul Schwienbacher im Sinne unserer Glaubensherde zurückzunehmen … HOCHACHTUNGSVOLL, DIE INITIATOREN, DIE BÄUERINNENORGANISATION SCHLUDERNS, I.V. DIE OBFRAU DANIELA STECHER, 31 VEREINE UND INSTITUTIONEN TRAGEN MIT IHREN ZEICHNUNGSBERECHTIGTEN DIESE BITTE MIT.
„Leerstand: Welt, wo ein zentrumsfernes Ein Unternehmer klagt an“ Einkaufszentrum sich positiv auf das historische Stadt- bzw. (der Vinschger, Nr. 10/11 Dorfzentrum ausgewirkt hat – 2020) die Situation ist immer dieselbe. Es mutet schon etwas eigenartig an, wenn ein Heinz Fuchs sich berufen fühlt, die Latscher so negativ darzustellen. Zuerst baut er vor den Toren der Marktgemeinde mit sehr speziellen Methoden ein Einkaufszentrum, realisiert nie, obwohl verbindlich vorgeschrieben, die geplanten Wohnungen, will sich einige Jahre später schließlich mittels eines Deals (Raumordnungsvertrag) mit der Gemeinde Latsch von dieser Bindung freikaufen, was ihm „Gott sei Dank“ nicht gelingt und will der Latscher (und Vinschger) Bevölkerung glauben machen, dass er es nur gut mit allen gemeint habe. Fuchs betreibt ca. 1 Km vom Zentrum, also nahezu auf der „Grünen Wiese“, seit über 15 Jahren das Herilu und macht nun die Latscher dafür verantwortlich, dass an manchen Häusern im Zentrum der „Putz“ runterfällt. Also sowas darf nicht unkommentiert bleiben. Es gibt kein Beispiel auf der
Vom historischen Dorfzentrum fließt stetig Kaufkraft und somit Attraktivität in Richtung Einkaufszentrum. Kurzfristige Vorteile locken die Konsumenten, wie nahe und kostenlose Parkplätze, alles unter einem Dach – aber zu welchem mittel- bzw. langfristigem Preis? Ja, der Preis ist eben jener, dass im Dorfzentrum so schön langsam die Lichter schwächer werden, obwohl man den noch aktiven Latscher Kaufleuten durchaus Kreativität und ein hohes Niveau anerkennen muss. Wenn es so negativ ist, wie Sie schreiben – dann haben Sie bestimmt ihren „wertvollen“ Beitrag dazu geleistet. Deshalb, wenn Ihnen Latsch so am Herzen liegt, dann investieren Sie doch mitten im Ortskern mal richtig Geld – machen Sie es doch vor, wie es geht und miteinander gut funktionieren kann. DIETMAR SPECHTENHAUSER, HDS-BEZIRKSPRÄSIDENT, 07.05.2020
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Neues rund ums Bauen Spätestens in Zeiten der Krise wird klar, wie wichtig die eigenen vier Wände sind. VINSCHGAU - Daheim eingeschlossen? Was
lange unvorstellbar klang wurde in der Coronavirus-Krise zur monatelangen Realität. Nur aus dringendsten Gründen, wie etwa zum Einkauf von Lebensmittel, durfte man eine Zeit lang das Haus verlassen. Selbst zur Arbeit konnten viele nicht mehr. Die Tage wurden daheim in den eigenen vier Wänden verbracht. In dieser Zeit wurde den Südtirolern einmal mehr klar, wie wichtig es ist, sich daheim wohl zu fühlen. Freilich, schwierig war die Zeit des Daheimbleibens
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ohne Zweifel für alle. Jedoch, man machte das Beste daraus. Während es für die einen in ihren großen lichtdurchfluteten Räumen, auf Terrassen und großzügigen Balkonen natürlich einfacher war, gestaltete sich die Zeit des Daheimbleibens in kleinen Wohnungen, vor allem im städtischen Raum, als schwierig. Kein Wunder, dass sich so manch einer fragt, wie man das eigene Zuhause umgestalten kann, um das Optimale heraus zu holen und sich eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen.
Wohlfühlatmosphäre hängt natürlich stets mit individuellen Vorlieben zusammen. Aber es gilt einige Richtlinien zu beachten. Sicherheit, Häuslichkeit, Intimsphäre sind hierbei etwa einige Schlagwörter. Sich in seiner Wohnung sicher und geborgen zu fühlen, ist ein primäres menschliches Grundbedürfnis. Man sollte daheim einen Rückzugsort für Erholung und Regeneration vorfinden. Unsere eigenen vier Wände sollten eine Umgebung schaffen, die uns stützt und im Gleichgewicht hält.
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Die Raumgestaltung beeinflusst die Wechselbeziehung zwischen Mensch und Wohnraum. Wie wir den Raum wahrnehmen und welche Bedeutungen bauliche Merkmale und bestimmte Materialien für den Einzelnen haben, hängt dabei oft mit persönlichen Erinnerungen zusammen. Damit man sich in den eigenen vier Wänden auch wohl fühlt, muss aber nicht nur Einrichtung und Stil passen, sondern vor allem auch die Beziehung zur Umwelt betrachtet werden. Die eigenen vier Wände können nicht als isoliertes Gebäude betrachtet werden, da Wohnen nicht nur nach innen gerichtet ist, sondern in intensiver
nicht einen Riegel vorschiebt. Private Bauherren hatten zuletzt aufgrund der generell guten Auftragslage oft Schwierigkeiten, einen Handwerker für kleinere Arbeiten zu finden. Beim Eigenheim unterscheidet man grundsätzlich zwischen einem schlüsselfertigen Bau bzw. der „herkömmlichen Bauweise“. Beides hat seine Vorteile. Ein Der Traum vom Eigenheim Fertighaus kann für einen Bauherren etwa Viele Südtiroler verwirklichen sich auch interessant sein, wenn er sein Heim schlüsden Traum vom Eigenheim. Seit den Kri- selfertig beziehen möchte, ohne mit zu senjahren 2012 und 2013 gab es ein stetiges vielen Firmen kommunizieren zu müssen. Wachstum in der Bauwirtschaft. Es bleibt Auch preislich sind Fertighäuser durchwegs zu hoffen, dass die Coronavirus-Krise dem oft interessant, da man hier vorab den Bau-
Beziehung zur Wohnumwelt geschieht. Soziale Beziehungen und herkömmliche „Umwelt-Stressfaktoren“ wie Lärm, Luftverschmutzung, hohe Wohndichte und inzwischen auch die Unsicherheit sind mitentscheidend, ob ich mich in meinem Haus wohlfühle oder nicht.
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preis fast exakt bestimmen kann. Natürlich hat der „konventionelle Weg“ ein Haus zu bauen, sprich, die vielen Handwerker einzeln zu kontaktieren und Schritt für Schritt zu denken, auch allerhand Vorteile, vor allem was die Auswahlmöglichkeiten betrifft.
(siehe Seite 24). Dabei handelt es sich um eine Art Ökobonus für die Renovierung von Immobilien zur Steigerung der Energieeffizienz. Mit dem „Superbonus“ von 110 Prozent für ab 1. Juli 2020 begonnene Renovierungsarbeiten hofft die Regierung, der Baubranche unter die Arme zu greifen. Bauwirtschaft unterstützen „Dieser Ökobonus wird starke Auswirkungen haben. Wir erwarten uns den Neustart Um der Bauwirtschaft nach der Corona- der Baubranche und mehr Beschäftigung“, krise wieder auf die Sprünge zu helfen, hat sagte Conte. Eine Entwicklung, auf der der italienische Ministerpräsident Giusep- man nicht nur im Vinschgau hofft. pe Conte im dritten Hilfspaket, das kürzlich in Rom verabschiedet wurde, einen MICHAEL ANDRES so genannten „Superbonus“ vorgesehen
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Der „SuperBONUS”
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Der so genannte „Superbonus“ von 110 Prozent gilt für Renovierungsarbeiten im Zeitraum vom 1. Juli 2020 bis 31. Dezember 2021. Dabei bekommt man bei einer Sanierung des Hauses Geld vom Staat geschenkt. Die Maßnahmen gelten für Eigenheime sowie für Bauarbeiten in Mehrfamilienhäusern bzw. in einzelnen Wohnungen. Es muss eine Verbesserung von mindestens zwei Energieklassen erreicht werden, oder aber eine Erhöhung von Energie-Klasse B auf A. Der Bonus gilt für thermische Isolierung der Außenwände und des Daches (über 25 Prozent der Gesamtfläche), für den Austausch
von Heizanlagen (Brennwertkessel, Wärmepumpen oder Fotovoltaikanlagen) und auch für Aufladesäulen für Elektroautos. Über fünf oder zehn Jahre können 110 Prozent der Kosten für eine Sanierung abgeschrieben werden. Bei Sanierungskosten von 60.000 Euro können etwa nicht nur diese von der Steuer abgesetzt werden, sondern es gibt noch 6.000 Euro Steuerguthaben obendrauf. Es gibt neben den Sanierungsklassen mehrere Auflagen zu erfüllen, wie Obergrenzen für bestimmte Arbeiten. Der Bonus gilt auch für Zweitwohnungen. Der Höchstbetrag soll 60.000 Euro betragen. AM
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Start in die Grillsaison Bei feurigen Leckerbissen vom Grillrost und einem kühlen Getränk ist eine gute Zeit garantiert. VINSCHGAU - Gibt es etwas Schöneres als an einem sonnigen Frühlingstag gemeinsam mit Freunden (unter Einhaltung der Abstandsregelungen) oder Familie das erste Mal den Grill anzuschmeißen? Gerade jetzt nach überstandener Corona-Isolierung! Die Holzkohle ist schon zu riechen und alle freuen sich auf Fleisch, Grillkäse oder Gemüse. Allein der Duft von Gegrilltem steigert den Appetit und im Freien schmeckt alles noch einmal so gut. Doch Grillen ist weit mehr als einfach nur ein Stück Fleisch auf den Rost zu schmeißen. Der Grill selbst spielt hierbei eine ganz wesentliche Rolle. Deshalb sollte man sich zuerst einen Überblick verschaffen, ob es ein Elektrogrill, Gasgrill, Holzgrill etc. sein soll. Damit auch Familien und Freunde zufrieden sind, haben wir einige Tipps für Ihre Grillparty gesammelt.
Den Rost leicht einölen, damit das Fleisch sich besser löst. Am besten geht dies mit hitzestabilem Öl, wie etwa Rapsöl oder Sonnenblumenöl.
Einen würzigen Geschmack bekommt Fleisch, wenn man den vorher in Wasser gelegten Rosmarin oder Thymian in die Glut gibt.
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Freizeitfischerclub hält Rückschau Intensives und erfolgreiches Vereinsjahr NATURNS - Zur ordentlichen Mitgliederversammlung (noch vor Corona) konnten der Präsident Karlheinz Tribus und sein Vorstand 28 aktive Mitglieder und 1 passives Mitglied im Gasthaus „Zollwies“ willkommen heißen. In seiner Begrüßung konnte der Präsdient auf ein sehr intensives und erfolgreiches Vereinsjahr 2019 zurückblicken. Nach der Abarbeitung von sämtlichen Punkten, die auf der Tagesordnung standen, war vor allem der Tätigkeitsbericht des Präsidenten und des Vorstands der besondere Höhepunkt. Der Verein zählt derzeit 54 aktive Mitglieder und 1 passives Mitglied. So waren u.a. wieder umfangreiche Instandhaltungsarbeiten angefallen, um die Clubanlage sauber und ordentlich zu präsentieren. Dies ist nur durch die tatkräftige Mitarbeit der fleißigen Mitglieder zu realisieren und der entsprechende Dank des Präsidenten durfte deshalb nicht fehlen.
Neue Vereinssatzung Besondere Anstrengungen, die für den Vorstand neben den monatlichen Vorstandssitzungen sehr zeitaufwendig waren, mussten für die neue Vereinssatzung aufgebracht werden. Die Eintragung in das staatliche Einheitsregister des Dritten Sektor machten dies notwendig. Neben vielen Vorstandssitzungen besuchte man auch Infoveranstaltungen und hat diesbezüglich verschiedene Beratungsgespräche beim Amt 30
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für Kabinettsangelegenheiten und beim Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt (DZE) wahrgenommen. Der Verein wird in Zukunft den Namen „Fischerverein Seeforelle VFG“ tragen.
einige Naturnser Vereine auf Anfrage eine Feier für ihre Mitglieder in der Clubanlage abhalten.
25 Jahre Freizeitfischerclub
Auch das schon lange bestehende Parkplatzproblem konnte gelöst werden. Im Rahmen eines Pachtvertrages kann nun ein kleines, angrenzendes Grundstück von der Etschgenosenschaft Naturns-Töll genutzt werden. Auch heuer werden wieder einige Investitionen und Instandhaltungsarbeiten anfallen, wobei man sicher wieder auf die tatkräftige Unterstützung der Mitglieder zählen kann. Mit diesen Worten beendete der Präsident seinen Bericht und dankte auch der Gemeindeverwaltung und der Eigenverwaltung Bürgerlicher Nutzungsrechte von Naturns für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung. Bevor alle Mitglieder zu einem Abendessen eingeladen wurden, dankte der Präsident auch noch allen Vorstands- und Vereinsmitgliedern für die ausgezeichnete Zusammenarbeit, mit der großen Bitte, so weiter zu machen wie bisher. Die Vollversammlung endete mit einer Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder, besonders für das 2019 verstorbene Vereinsmitglied Eduard Wallnöfer. Einen großen Applaus seitens der Vereinsmitglieder gab es abschließend für den rührigen Präsidenten und den RED gesamten Vorstand.
Das wohl schönste Ereignis im Vereinsjahr war die Jubiläumsfeier „25 Jahre Freizeitfischerclub Seeforelle“ am 24. August in der Vereinsanlage. Der Präsident konnte mit Stolz auf diese sehr gelungene Feier für alle Mitglieder und deren Partner/Kinder und Ehrengäste verweisen. Die gelungene Messfeier von Pater Paul, musikalisch umrahmt von einer Bläsergruppe der Musikkapelle Naturns, die Festrede des Präsidenten und die Grußworte des Bürgermeister Andreas Heidegger bleiben in Erinnerung. Ein besonderer Dank galt den Vereinsmitgliedern Karl und Stefan Lamprecht für die Finanzierung des Jubiläumsbanners für die Fahnenstange. Ein zünftiges Essen und tolle Musik von Walter und Norri rundeten das Festprogramm ab. Zum Jahresprogramm gehörten auch weitere Veranstaltungen für die Mitglieder, wie etwa der traditionelle Radausflug, zwei Mitgliederfischen, zwei Preiswatten, die Mitarbeit mit eigenem Stand beim Fest „Nacht der Lichter“ und das Preiswatten um die Wandertrophäe gegen den Vorstand des Fischervereins Naturns/Plaus. Auch konnten
Parkplatzproblem ist gelöst
VINSCHGER KULTUR
Jesus-Besinnungsweg ist wieder begehbar NATURNS - Der allseits beliebte Jesus-Besinnungsweg in Naturns wurde durch das Unwetter im Oktober 2018 stark in Mitleidenschaft gezogen und war seither unbegehbar. Durch den Umriss von Bäumen größeren Ausmaßes, einhergehend mit Steinschlag, entstanden entlang mehrerer Teilstücke des Pilgerweges erhebliche Schäden. So wurden z.B. Holzzäune weggerissen. Einzelne Wegetrassen rutschten ab, der Besinnungspunkt 12 war vollständig unter Bäumen und Felsbrocken begraben und die Brücke über den Kellerbach war unpassierbar. Um alle diese Schäden zu beheben und eine Wiederbegehung zu ermöglichen, waren Hangsicherungsarbeiten notwendig.
Ein Teilstück des Jesus-Besinnungsweges vor und nach dem Unwetter
Ausgeführt wurden sie von einer spezialisierten Firma aus dem Sarntal, die lose Felsbrocken und umgestürzte Bäumen entfernte. Die Arbeiter der Forststation Naturns errichteten wieder die Wegetrassen, Holzzäune und die Brücke. Der Alpenverein, Sektion Untervinschgau, kümmerte sich als Pate des Besinnungspunktes
12 um dessen Wiederinstandsetzung. Kürzlich wurden die Arbeiten abgeschlossen, so dass der Jesus-Besinnungsweg wieder begehbar ist. Ein großes Vergelt´s Gott für die Unterstützung geht an die Gemeindeverwaltung und an den Tourismusverein von Naturns sowie an die Forstbehörde. Auch den Freiwilligen sei für ihren eh-
renamtlichen Einsatz gedankt. Die außerordentlichen Instandhaltungsarbeiten schlagen mit einem beträchtlichen Betrag zu Buche. Daher wird jetzt um Unterstützung in Form von Spenden gebeten. Spenden können bei der Raiffeisenkasse Untervinschgau eingezahlt werden, und zwar unter dem Kennwort: „Besinnungsweg Naturns“ (Bank-Koordinaten: IT 85 I 08157 58630 000300234729). Die Pfarrei zum Hl. Zeno wünscht allen Pilgern eine besinnliche Begehung, auch in Ruhe und Stille. „Nehmen wir die Schöpfung wahr, lassen wir sie in uns einwirken. Möge der Herrgott uns vor weiteren Unwetter verschonen“, so Franz Fliri, der Betreuer des JesusRED Besinnungsweges.
WIEN/VINSCHGAU - Während ein Virus die Welt fest im Griff hat und unser Blick nicht weiter reicht als bis zur nächsten Fall-Statistik, hat andernorts unbeschreibliches Leid nie aufgehört. Während wir uns in unseren behaglichen Häusern und Wohnungen über zeitweilige Einschränkungen empören, herrscht anderswo unaussprechliches Elend. „namenlose“ ist ein eindringlicher Song, mit dem Dominik Plangger, gebürtig aus Stilfser Brücke, wachrüttelt und uns mahnt, auch und gerade jetzt nicht die Augen zu verschließen. Das Leid dieser Menschen ist nicht weniger geworden, nur weil uns ihr Schicksal nicht mehr tagtäglich vor Augen geführt
wird. Es sind Menschen, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben mit nichts als ihren Kleidern am Leib ihre Heimat verlassen haben und in einem der dunkelsten Kapitel der neueren Zeit gelandet sind. Lasst uns wach bleiben und gemeinsam diese Welt zu einem besseren Ort machen. „Das ist ein so schönes und wichtiges Lied, gerade jetzt wo das alles so sträflich vergessen wird“, sagt Konstantin Wecker zum neuen Song von Dominik Plangger. Der Vinschger Musiker, der in Wien lebt und arbeitet, schreibt an seine Freunde, dass er sehr ergriffen war, als er vor Jahren das erste Mal den Song „Deportee“ von Woody Guthrie
Foto: Sunla Mahn
„namenlose“: Neuer Song von Dominik Plangger nur die vier amerikanischen Besatzungsmitglieder namentlich, die anderen Todesopfer wurden lediglich als „deportees“ bezeichnet. Dominik Plangger hat dieses Lied jetzt, zusammen mit Claudia Fenzl, ins Deutsche und in die heutige Zeit übertragen, und die unsägliche Flüchtlingssituation zum Thema gemacht. „Auch in dieser Zeit, wo alles im Schatten von Corona steht, sollten wir nicht auf diese Menschen vergessen. Wir können dazu beitragen, dass ihre Geschichten gehört werden und sie nicht als Namenlose untergehen“, so der Liedermacher. Seit dem 15. Mai ist der Song verfügbar bei Spotify und iTunes. RED
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und Martin Hoffman hörte. Das Lied handelt von mexikanischen Landarbeitern, die beim Flug in ein Abschiebezentrum ums Leben kamen. Die Medien berichteten über den Absturz, erwähnten aber
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Muttertagsgrüße des MGV
72 Stunden Quarantäne Die Bibliotheken im Vinschgau hatten in den letzten Wochen unterschiedliche Angebote für die Ausleihe – das gilt auch für die Zukunft. Ein kleiner Überblick.
MGV-Obmann Robert Grüner grüßte alle Frauen und Mütter online. SCHLANDERS - Eigentlich ist es beim MGV Schlanders Tradition, eine Zugabe des Frühjahrskonzertes allen Müttern zum Muttertag zu widmen. Da das Konzert dieses Jahr nicht stattfinden konnte, hat sich eine Sängergruppe des MGV in kleiner Runde im Schlosshof der Schlandersburg getroffen und für alle Frauen das Frühlingslied „Wenn der weiße Flieder wieder blüht!“ vorgetragen. Auf Facebook und im Pfarrsender konnte der musikalische Muttertagsgruß INGE angehört werden.
Prozession abgesagt
TRAFOI - Die Pfarrei Maria Heimsuchung in Trafoi musste die heurige Ausgabe der traditionellen Prozession zu den Hl. Drei Brunnen sowie das Pfingstfest aufgrund der Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus absagen. Während der Sommerzeit, nach Pfingsten bis zum letzten Sonntag im September, findet jeweils freitags um 17.00 und sonntags um 16.00 eine Hl. Messe im Wallfahrtsort Hl. Drei Brunnen statt, natürlich unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen. Die Pfarrei freut sich auf Besucher während des Sommers und natürlich auf eine traditionelle Prozession und ein anschließendes Fest an PfingsRED ten 2021.
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VINSCHGAU - Die Bibliothek Schlandersburg ist seit dem 11. Mai wieder geöffnet. Vorerst, sagt Bibliotheksleiter Raimund Rechenmacher, nur mit Bedienung an der Theke: „Sobald genügend Schutzvorrichtungen zur Verfügung stehen (Handschuhe, Desinfektionsstationen ...), werden die Benutzer wieder selbst an den Regalen stöbern können, allerdings immer unter Einhaltung der vorgeschriebenen Abstandsregeln. Auch die Fernleihe von Büchern aus der Landesbibliothek wird in dieser Woche wieder aufgenommen. Die zurückgebrachten Bücher werden für 72 Stunden in Quarantäne gestellt und gereinigt, bevor sie ins Regal zurückgeräumt werden. Auf diese Weise werden laut Expertenmeinung eventuelle Schmierinfektionen vermieden“. Seit dem 17. April ermöglichte die Bibliothek Schlandersburg eine Hauszustellung: „Dies war für uns sehr aufwändig, viele LeserInnen waren aber sehr dankbar dafür. In der Leihstelle in Kortsch konnten die Bücher nach vorhergehender Bestellung vor der Bibliothek abgeholt werden. Alle eingeschriebenen LeserInnen hatten außerdem die Möglichkeit, sich in der digitalen Bibliothek biblio24 zu bedienen. Dies war sehr gefragt, so dass leider viele Titel immer ausgeliehen waren“.
genau weiß, was man sucht. Aber wir haben auf Anfrage auch Buchpakete zusammengestellt. Im Großen und Ganz kann man sagen, der Situation entsprechend ist es sehr gut gelaufen. Der Rest ist eher schwierig, da auch mit den neuen Bestimmungen der Bibliotheksbetrieb nicht wie geBuchpakete zusammengestellt wohnt abläuft. Aber auf jeden Die Bibliothek Mals ist seit Fall war es für die Bevölkerung dem 18. Mai wieder geöffnet. wichtig, dass wir sie versorgen Bibliotheksleiterin Gudrun Kuen- konnten“. rath sagte am 12. Mai: „Es wurde nicht so viel ausgeliehen wie im Bücher zu den Normalfall, doch da wir Anfang Menschen bringen des Jahres einige Projekte hatten, wurde enorm viel ausgeliehen. Die Bibliothek Laas hat beDer Aufwand zur Bereitstellung reits seit dem 11. Mai geöffnet, der Medien ist momentan jedoch die Zweigstellen in Eyrs und viel größer. Viele Menschen sind Tschengls sind ab dem 18. Mai mit dem Onlinekatalog nicht so geöffnet. Drei Wochen lang bot vertraut und es nicht so leicht, die Bibliothek zweimal wöchetwas zu finden, wenn man nicht tenlich in Laas und einmal die
Woche in Eyrs und Tschengls einen Abholdienst an. Dazu sagt Margit Kuntner, Leiterin der Bibliothek: „Das Angebot ist gut angekommen und die Menschen waren froh, dass auch Bücher zurückgegeben werden konnten. Die zurückgegebenen Bücher und Medien kamen dann 72 Stunden in einen separaten Raum“. Als Bibliothekarin, sagt Margit Kuntner, habe man sich in der ersten Zeit der Corona-Verordnung gerne an die Ausgehbeschränkungen gehalten. Doch „mit der Zeit, als immer mehr einheimische Geschäfte einen Lieferdienst anboten, wuchs auch bei uns das Bedürfnis, Bücher an die Menschen zu bringen. Wir nutzten jedoch die Zeit um Neubestellungen und Katalogisierung zu machen um, die Bücher dann bei Öffnung zur KAT Verfügung zu haben“
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Steve Trenkwalder redet Klartext.
„Umdenken ist nötig“ Spielergehälter im Amateurbereich sind keine Seltenheit. Steve Trenkwalder, Präsident des ASV Morter, kritisiert dies scharf. MORTER - „Wir können uns das im Amateurfußball nicht länger leisten. Ein Umdenken ist nötig“. Steve Trenkwalder, der Präsident des ASV Morter, findet deutliche Worte, wenn es um die Spielergehälter im Amateurbereich geht. Sein Team führt zwar die Tabelle der 3. Amateurliga an und darf sogar auf den Aufstieg hoffen, hinsichtlich der Planungen für die kommende Saison wird Trenkwalder aber sauer.
Teils hohe Jahresgehälter „Spieler werden innerhalb des Vinschgaus abgeworben. Es kann nicht sein, dass in den Amateurligen Gehälter von mehreren tausend Euro an Spieler bezahlt werden“, schimpft Trenkwalder. In Fachkreisen ist es ein offenes Geheimnis, dass einzelne Kicker Jahresgehälter von bis zu 5.000 Euro und mehr beziehen. Vor allem Spieler, die ihrem Heimatverein den Rücken kehren und ihr Glück in Nachbargemeinden suchen. „Benzingeld“ nennt sich dies dann. Ein Zustand, den neben Trenkwalder auch viele weitere Vinschger Fußballfunktionäre kritisieren. Trenkwalder selbst habe und werde auch künftig nie für Spieler bezahlen. „Viele Vereine vergessen, dass Sponsorengelder und Beiträge der öffentlichen Hand zur Förderung der Jugend und für die Trainerausbildung vorgesehen wären“, erklärt der Präsident. „Das ist doch ein Witz“ Derzeit sei die Lage so, dass ein Spieler bis zum Alter von 25 Jahren dem Verein, bei dem er seit seiner Jugend ausgebildet 34
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wurde, rein sportlich „gehört“. Im Rahmen von Spielgemeinschaften können junge Spieler, die das Potential und den Willen haben, entweder für höherklassige Vereine innerhalb der Gemeinschaft spielen, oder eben einige Ligen tiefer, um wertvolle Einsatzzeiten zu erhalten und sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Auch wenn andere höherklassige Vereine, die nicht der jeweiligen Spielgemeinschaft angehören, bei jungen Spielern anklopfen, sei man „gewillt zu reden“, präzisiert Trenkwalder.
In welcher Liga sein Team im kommenden Jahr spielt ist ebenfalls ungewiss. Noch ist unklar ob die Saison beendet wird und welche Kriterien im Falle eines Abbruchs für den Aufstieg gelten. Bedanken möchte sich Trenkwalder vor allem in Zeiten wie diesen bei den Sponsoren und den vielen Fans die dem Verein stets die Treue halten. „Ohne die Sponsoren wäre unsere Vereinsarbeit nicht möglich. Viele Sponsoren unterstützen uns bereits seit Jahren. Es ist verständlich, dass einige aufgrund der derzeitigen Krise in Schwierigkeiten gekommen sind und die Vereine nicht mehr in diesem Spieler werden „weggelockt“ Ausmaß unterstützen können wie gewohnt“, Jedoch würden vermehrt junge Spieler so Trenkwalder. „weggelockt“. „Ein großes Problem im heimischen Fußball“, kritisiert Trenkwalder. Weichen für die kommende Saison Es könne nicht sein, dass „Vereine hinten rum mit Spielern verhandeln“. Dann heiße Dem Saisonfinale trauern Spieler und es nicht selten „entweder ich darf wechseln, Funktionäre in Morter hinterher. „Es wäre oder ich höre mit dem Sport auf“, weiß ein schönes Saisonende geworden, der Trenkwalder. Ab 25 Jahren sei der Spieler Kampf um die Meisterschaft zog zahlreiche ohnehin frei. „Und seit einigen Jahren ist es Zuschauer an. Die Stimmung war prächtig“, zu beobachten, dass ab diesem Alter ver- so der Morterer Präsident. Mit Zuschauern mehrt Spieler den Verein verlassen, etwa um bei Spielen dürfte ohnehin für eine Weile in tieferen Ligen einige Euros abzugreifen. nicht mehr zu rechnen sein. Aber so oder Das ist doch ein Witz“, findet der Morterer so, schon jetzt stellt man in Morter die Weichen für die kommende Saison. Ob es Präsident deutliche Worte. dann die 2. Amateurliga oder ein weiteres Jahr 3. Liga wird, eines weiß Trenkwalder „Nachhaltig denken und gesund wirtschaften“ schon jetzt: „Wir haben eine schlagkräftige und motivierte Truppe. Auch dank der SpielVor allem in Zeiten der Coronavirus-Krise gemeinschaft mit Latsch, Goldrain, Martell sei dieses „System“ nicht mehr nachvollzieh- und Kastelbell. Und ohne auswärtige Spieler, bar. „Nachhaltig denken und gesund wirt- die des Geldes wegen kommen“. schaften“ laute nun die Devise. „Niemand weiß wie es weitergeht“, so Trenkwalder. MICHAEL ANDRES
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Aufgezwungenes Ende einer Saison SCHLANDERS - Seit 23. August 2019 ist Tobias Oberkofler Volleyball-Sektionsleiter des ASC Schlanders Raiffeisen. Gut hat sich der gebürtige Pusterer in Schlanders eingelebt und möchte hier mit rückblickenden Worten die Saison, die so plötzlich und abrupt beendet werden musste, kurz Revue passieren lassen: „Für mich als neuen Sektionsleiter war es ein aufregendes Jahr. Anstrengend, arbeitsintensiv, aber immer spannend und voller positiver Emotionen. Man hat bei allen Leuten diese gewisse Energie gespürt: bei Spielern, Trainern, Eltern aber auch im Ausschuss war und ist der Wille da, das Beste aus dem Verein zu machen. Dieser Ehrgeiz hat dann auch die super Ergebnisse in der Halle ermöglicht. Viele unserer Mannschaften haben sich im oberen Teil der Tabelle festgesetzt oder waren Anwärter auf den Titel. Abseits davon haben es einige Mädels geschafft in die provinziale Auswahlmannschaft zu kommen und wir wurden
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(erstmals) auf Auswahlturniere eingeladen. Die Begeisterung für den Volleyballsport ist allgegenwärtig. Neben den vielen Firmen als Sponsoren (welche uns auch während der Coronakrise weiter finanziell unterstützt haben) gibt es auch viele Privatpersonen, die uns tatkräftig helfen. So ein Netzwerk macht die Arbeit im
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weitertrainiert. Wir haben zudem zwei Vereinsvideos bei Facebook und Sportnews.bz eingestellt. Aktuell befinden wir (Ausschuss und Trainer) uns in der Vorbereitung für die kommende Saison. Obwohl niemand genau sagen kann wie es im Herbst aussieht, bleiben wir positiv gestimmt und wollen gut vorbereitet dort weiter machen, wo wir aufhören mussten. Besonders Stolz macht mich, dass wir mit Getränken und Speisen aus unserer Bar plus einiger weiterer Sachspenden, der ‚Schlanderser Tafel’ etwas zukommen lassen konnten. Für mich als ‚Pustra Bui’ ist es Verein viel leichter und angeneh- nicht selbstverständlich, dass ich mer. Das aufgezwungene Ende das Vertrauen als Sektionsleiter der Saison im Februar hat uns alle erhalten habe. Nachdem wir nur schwer getroffen. Plötzlich war die letzte Amtsperiode zu Ende man nur noch zu Hause und das bringen wollten, wären heuer ist für Mannschaftssportler sehr wieder Neuwahlen. Wie bereits schwierig. Der Gemeinschaft hat erwähnt hat mir das vergangene das zum Glück aber keinen Ab- Jahr viel Spaß gemacht und ich bruch getan. Die Trainer haben hoffe, dass mir die Mitglieder den Mädels Übungen übermit- weiterhin das Vertrauen austelt und diese haben sehr fleißig sprechen.“
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Anmeldung Seit einigen Tagen darf in Südtirol wieder im Freien geradelt werden. Damit wird es höchste Zeit, sich zur Aktion „Südtirol radelt“ anzumelden, die geradelten Kilometer einzutragen und mit etwas Glück tolle Preise zu gewinnen. Dabei gilt die Fahrt mit dem Citybike am Montagmorgen ins Büro genauso, wie der Ausflug mit dem E-Bike am Sonntagnachmittag. Wer bis zum 30. September insgesamt mindestens 100 Kilometer geradelt ist, kann mit etwas Glück
Die Anmeldung ist ganz einfach: auf der Webseite www.suedtirolradelt.bz.it vorbeischauen, Registrierung durchführen, losradeln und die geradelten Kilometer jederzeit online eintragen. Südtirol radelt wird von Green Mobility in der STA - Südtiroler Transportstrukturen AG organisiert und durchgeführt. Infos www.suedtirolradelt.bz.it oder www.greenmobility.bz.it
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