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Innereien Veränderungen in der Geschäfts

VERÄNDERUNG IN DER GESCHÄFTSLEITUNG

CEO Markus Lötscher verlässt Pistor

Geschätzte Kundinnen und Kunden Geschätzte Genossenschafterinnen und Genossenschafter Geschätzte Partner

Ich werde Pistor per Ende Mai 2022 verlassen. 14 Jahre lang durfte ich die Dynamik der Firma mitprägen und viele schöne Momente erleben. Ich arbeite gerne bei Pistor; der Abschied wird mir sehr schwerfallen.

Damit sich Pistor weiterentwickelt, braucht es Veränderungen. Die Geschäftsleitung harmoniert gut und ist erfolgreich unterwegs, aber sie darf nicht überaltern. Ich bin der Meinung, dass zuerst der CEO gehen soll, damit sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin in den nächsten Jahren ein eigenes Team aufbauen kann.

Gemeinsam mit dem ehemaligen Verwaltungsratspräsidenten Willi Suter haben wir mein Austrittsdatum bereits vor ein paar Jahren festgelegt. Das Datum war dem Verwaltungsratspräsidenten Daniel Eichenberger, dem Verwaltungsrat sowie der Geschäftsleitung schon länger bekannt. Ich schätze Daniel Eichenberger sehr und bewundere ihn, mit welchem Engagement er sein Amt bei Pistor ausfüllt und gleichzeitig sein eigenes Unternehmen durch die Krise lotst. Ich informiere Sie bereits jetzt über meine Kündigung, damit Daniel Eichenberger meine Nachfolge sorgfältig und ohne Zeitdruck planen kann. Bei der im Sommer 2020 begonnenen Suche der bestmöglichen Kandidatin bzw. des bestmöglichen Kandidaten arbeitet der Nominationsausschuss mit einer externen Agentur zusammen. Sobald die Nachfolge festgelegt ist, werden wir Sie darüber informieren.

CEO bei Pistor ist und war für mich ein Traumjob. Ein schöner Lebensabschnitt geht für mich zu Ende und ein neuer steht bevor. Ich möchte noch etwas anderes erleben und eine neue Herausforderung annehmen – was genau, weiss ich noch nicht.

Vielen Dank für Ihr Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.

Freundliche Grüsse

Markus Lötscher

Daniel Eichenberger (links) sucht einen Nachfolger für Markus Lötscher (rechts).

Herzlichen Dank

Der Pistor Verwaltungsrat und die Pistor Geschäftsleitung bedauern den Entscheid von Markus Lötscher sehr. Wir danken ihm jetzt schon für seinen langjährigen und erfolgreichen Einsatz sowie die stets ausgezeichnete Zusammenarbeit. Er hat in den letzten 13 Jahren an der Spitze von Pistor wichtige Weichenstellungen vorgenommen und die Firma erfolgreich durch gute wie auch herausfordernde Zeiten geführt.

ISO-ZERTIFIZIERUNG

«Bei der Qualität machen wir keine Kompromisse.»

Insektenfallen, Temperaturmessungen oder gereinigte Lastwagen: Die Pistor Qualitätssicherung (QS) weiss, was es braucht, damit alles rund läuft. Alle Mitarbeitenden im Wertschöpfungsprozess, von der Beschaffung über den Warenumschlag bis hin zum Transport, tragen dazu bei, dass Pistor zuverlässig unterwegs ist und ihre Prozesse im Griff hat.

Text: Simone Burgener

Victor Omlin und Jean-Luc Schmutz (v.l.n.r.) überprüfen die Temperatur im Lkw.

Warum können sich Kunden darauf verlassen, von Pistor einwandfreie Produkte zu erhalten? Weil Pistor ISO-zertifiziert ist (ISO: Internationale Organisation für Normung). «Unser Anspruch ist nicht nur, die Norm zu erfüllen, sondern besser als unsere Mitbewerber zu sein», erklärt Victor Omlin, Leitung Qualitätsmanagement. Dank europäischer Anerkennung hilft das ISO-Zertifikat, einerseits neue Kunden zu gewinnen und andererseits die fachlich richtigen Lieferanten auszuwählen. So dokumentierten die QS und die internen Fachspezialisten alle Prozesse und überprüften sie auf Gefahren, die die Lebensmittelsicherheit beeinträchtigen könnten. Gemeinsam listeten sie sämtliche Risiken auf, bewerteten sie und erstellten Massnahmen.

Die sechs Punkte der ISOZertifizierung

Anhand dieser risikobasierten Analyse entstehen sechs Punkte, die bei der Zertifizierung eine wichtige Rolle spielen: der Produktweg, die Hygiene, das Zutrittssystem, die Schädlingsbekämpfung, der Lebensmittelbetrug und die Überwachung.

Zeigen wir den Produktweg am Beispiel eines Jogurts auf. Bei einem Frischprodukt muss die Temperatur von maximal 5°C permanent eingehalten und überwacht werden – vom Lieferanten bis zum Kunden. Die Überwachung geschieht online und ist mit einem Alarmsystem verbunden. Wir messen die Temperatur laufend, wenn das Produkt angeliefert, gerüstet, bereitgestellt und in den Lastwagen verladen wird. Überall können Gefahren lauern. Der Camion muss beispielsweise vorgekühlt sein, bevor ihn der Chauffeur um 4 Uhr morgens belädt. Während der Fahrt überwacht der Chauffeur die Temperatur via Display in der Fahrerkabine. Auch dort ist ein Alarmsystem integriert: Werden die 5°C überschritten, erhält der Disponent respektive die QS eine Meldung.

Jede Insekten- und Nagerfalle ist registriert und mit einem Strichcode identifizierbar.

Info

Facts & Figures

ISO 22000* und FSSC 22000** sind die Bibel der Lebensmittelsicherheit. — Seit Herbst 2018 ist Pistor nach ISO 22000:2005 und FSSC 22000 zertifiziert. — Durch ISO bietet Pistor ihren Kunden sichere Lebensmittel in Topqualität. — Während des Audits überprüfen externe Auditoren, ob die Prozesse wirksam sind sowie in der Praxis richtig umgesetzt und gelebt werden. —

* Norm zur Zertifizierung von Managementsystemen in der gesamten Lebensmittelkette. ** Norm zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit bei der Erzeugung und beim

Handel von Lebensmitteln.

Ein Beispiel zum Punkt «Schädlingsbekämpfung». Die Gebäudehülle im Warenumschlagszentrum wurde so gebaut, dass keine Mäuse eindringen. In den Gebäuden sorgen Fallen dafür, dass keine Spinnen oder andere Insekten rumkrabbeln oder rumfliegen.

Gemeinsam für mehr Qualität

Die QS war auf die interne, enge Zusammenarbeit angewiesen, um die ISO-Norm einzuführen. Victor Omlin gibt zu bedenken: «Eine One-Man-Show funktioniert nicht. Es braucht kommunikationsfähige Mitarbeitende, die vernetzt sind und über ihr Gärtchen hinaus denken.» Zum Glück funktionierte das bei Pistor sehr gut. Die Schulung der Mitarbeitenden beanspruchte viel Zeit. ISO löste schliesslich aber viel Positives aus: Die Bereiche tauschten sich mehr untereinander aus und optimierten so zahlreiche Prozesse. Pistor profitiert zudem von einem besseren Wissensmanagement: Wissen ist nicht nur in den Köpfen der Mitarbeitenden vorhanden, sondern auch schriftlich festgehalten und dokumentiert.

DREI FRAGEN AN UNSEREN VERWALTUNGSRAT

Hans Heini

• Nennen Sie uns drei Freuden Ihres Alltags.

Ich starte meinen Tag am liebsten früh mit einem ersten Kaffee im Café Heini. Abends auf dem Nachhauseweg habe ich ein gutes Gefühl, wenn ich während des Tages viel geleistet habe und zu Hause meine Frau wiedersehe. Wir lassen den Abend gemeinsam und relaxed ausklingen.

• Wie sieht Pistor in 100 Jahren aus?

Es wird noch mehr Regularien und Vorschriften geben. Prozesse sind automatisiert, Roboter arbeiten selbständig und die künstliche Intelligenz wird immer wichtiger. Die Arbeitszeit wird kurz, die Ferien werden lange sein. Unsere Welt wird sauberer und die Ethnien werden stark durchmischt sein.

Zur Person

Hans Heini

Sei es in der Heini Conditorei oder beim Ausüben seiner Hobbys wie Golfen, Foil-Windsurfen und Kiten: Hans Heini probiert gerne Neues aus. Der Konditormeister und Unternehmer engagiert sich seit 2010 im Pistor Verwaltungsrat.

• Was ist Ihr verstecktes Talent?

Meine Neugierde; ich probiere gerne Neues aus. Auch wenn niemand mitmacht, ziehe ich mein Ding durch – beruflich wie auch privat.

1941

Fonds für Ausbildungszwecke

Die Pistor Mitglieder gründeten 1941 einen «Pistor Fonds für berufliche Bildungszwecke im schweizerischen Bäcker- und Konditorgewerbe». Dank der Stiftung wurde 1945 die Fachschule Richemont in Luzern eröffnet.

Die 1904 erbaute englische Fremdenpension «Richemont» an der Rigistrasse 28 in Luzern, von welcher der Name der Schule stammt.

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HOFBESUCH DER FLEISCHFACHBERATUNG

Zu Besuch bei den Swiss Black Angus

Swiss Black Angus ist eine geschützte Schweizer Marke. Drei Faktoren sind entscheidend für die Qualität des Fleisches: natürliche Lebensweise der Tiere, Aufzucht in Mutterkuhhaltung sowie hochwertiges Futter. Das Pistor Fleischteam besuchte den Hof der Familie Eichenberger in Bergdietikon und machte sich ein Bild davon.

Text und Bilder: Felicia Gähwiler

Swiss Black Angus erleben, riechen, fühlen und hören – das alles in Bergdietikon.

Mutterkuhhaltung: die natürlichste Art, Kälber aufwachsen zu lassen.

Die sechs Fleischfachberaterinnen und -berater, der Product Manager und ich aus dem Marketing machen sich auf nach Bergdietikon. Dort erwartet uns das Landwirt-Ehepaar Barbara und Martin Eichenberger. Ebenfalls vor Ort ist Daniel Niklaus, Programmverantwortlicher für Swiss Black Angus bei der IP-SUISSE. Das Fachberatungsteam informiert sich über das majestätische Tier, seine Aufzucht, die Haltung und die Fütterung. So hat es die Möglichkeit, dieses Hintergrundwissen den Pistor Kunden weiterzugeben.

Barbara und Martin Eichenberger führen den Hof in der sechsten Generation. Zum Hof gehören 34 Hektaren Land – davon sind 18 Prozent Biodiversitätsflächen.

Natürlich auf Weide und Alp

Die Swiss Black Angus der Eichenbergers sind in zwei Gruppen aufgeteilt: Die eine Gruppe ist in Bergdietikon – diese Tiere verbringen dreiviertel des Jahres auf der Weide. Nur wenn es kalt und frostig ist, wohnen sie im grosszügigen Freilaufstall. Gruppe zwei geniesst rund hundert Tage traumhafte «Ferien» auf einer Alp im Engadin. «So ist gewährleistet, dass alle unsere Tiere Gras fressen. Und wir verfügen das ganze Jahr über Fleisch», erzählt Martin Eichenberger. IP-SUISSE gibt in ihren Richtlinien vor, wann Ökoflächen gemäht werden, sogenannte Schnittzeitpunkte. Das Winterfutter der Tiere besteht mehrheitlich aus Gras, Silage und Heu.

Eine Frage des Respekts

«Einem Tier ist es egal, wie lange es lebt, aber es ist ihm nicht egal, wie es lebt. Es möchte ein angenehmes Leben, zu seiner Familie schauen und gut essen», betont Martin. Jedes Swiss Black Angus liege

Info

Schweizer Marken

Mit Schweizer Markenfleisch auf natürlichen Genuss setzen – lernen Sie weitere Schweizer Marken wie Kräuterschwein und Swiss Farmer Kalb kennen.

pistor.ch/fleisch

ihm am Herzen, deshalb komme für ihn nur die ganzheitliche Verwertung in Frage – aus Respekt gegenüber dem Tier. «Nose-to-tail» ist das Stichwort.

Für «Ihre Majestät» nur das Beste

«Fleisch aus Gras!», betont Daniel Niklaus, Programmverantwortlicher und früher selbst Anguszüchter. Die Mutterkuhhaltung ist die natürlichste Art, Kälber aufwachsen zu lassen. Kein Getreide, nur Gras und Milch (für die Kälber). Ein Kalb bleibt zirka zehn Monate bei seiner Mutter und wird erst abgesetzt, wenn die Kuh trächtig ist.

Daniel Niklaus rief die Marke Swiss Black Angus vor dreieinhalb Jahren ins Leben. Mittlerweile gibt es 350 Betriebe, die Swiss Black Angus aufziehen und halten. Im Durchschnitt führt er pro Woche eine Beratung durch. «Immer mehr Landwirte und Landwirtinnen stellen ihre Betriebe auf Biodiversität um, um ihre Tiere in Mutterkuhhaltung aufzuziehen», schliesst der Programmverantwortliche.

pistor.ch/sba pistor.ch/daniel-niklaus

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