Orangeflow 8

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Editorial von Martin Tazl

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ORANGEFLOW International David Nannis Wohnwagen & Fred Durst Double

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The Making Of The J. PLOENES Affair Wie TazlThielens kreative Krawatten-Kampagne entstand

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MEER: Becoming A Brand Markteinführung und Markenaufbau der neuen Uhrenmarke MEER durch TazlThielen Kommunikation

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Watch Design Tazls Vision eines Super-Chronographen

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Object Design Stehlampe im G5-Design von Andre Grünhoff

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Sigmarail CD-Regal von Lowkon Design

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Gestaltungswettbewerb Die Konstruktionsorgel: Think Orange!

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Illustration Miss Agnessiv

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Mert Dürümoglu Mit Mert beim MEER Shooting

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Lydia Gries Im Irrenhaus

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Thomas Gamper Reise nach Indien

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20 Greatest Albums

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Tazl Songplayer

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Fashion Shows 2004 Oder: Ein Sommer voller Idioten, Farben und viel Bauchgefühl von Ingo K. Thielen

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76 Zwiebelfisch Exklusiv Das Apostroph-Desaster


EDITORIAL

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FIRST WORDS

Ein halbes Jahr ist vergangen und die Werbeagentur TazlThielen Kommunikation GmbH läuft. Entgegen jeder Bedenken und trotz des aussterbenden Umfeldes konnten wir uns gut einführen und mehrere Neukunden akquirieren. Zwei davon werden in dieser Ausgabe vorgestellt. Wie entsteht eigentlich Werbung? Ein spezielles Kampagnen-Projekt für den Krawattenhersteller PLOENES wird in dieser Ausgabe ausführlich beschrieben - von der ersten Idee übers FotoShooting bis zur Retusche und Messe-Produktion: Ein Einblick in die kreativen Prozesse und in meine Photoshop-Dateien. The Making Of THE J.PLOENES AFFAIR. Eine Marke wird geboren. Manche Dinge fügen sich wie von selbst: Wie zum Beispiel für Jürgen Meer, den Gründer der Uhrenmarke MEER. Der erfolgreiche Manager (u. a. Omega und XEN) und Uhrenlieb-haber erfüllt sich somit seinen Traum der eigenen Uhren-Kollektion. TazlThielen sorgen für Logo, CI, Werbung, Händlerkommunikation und kreativen Beistand. Fotografin im Irrenhaus Lydia Gries, die junge Fotografin haben wir beim Shooting für die Ploenes-Kampagne kennengelernt. Ein neues Gesicht, Name unbedingt merken. Hier zeigt sie uns eine freie Arbeit, die sie in einer Irrenanstalt geschossen hat.

in Indien unterwegs, hat sich unter die Menschen gemischt und einige schöne analog geschossene Aufnahmen mitgebracht. Produktdesign Tolle Dinge für den Lifestyle-Raum. André Grünhoff hat eine Stehlampe designt, die im Apple-G5-LochDesign daherkommt und Mike Büchert schafft mit seinem CD-Regalsystem Ordnung an jeder Wand. Stylishe Sachen zum Kaufen. Gestaltung mit der Konstruktionsorgel Der Wettbewerb der Konstruktionsorgel im Internet ist noch im Gange und ORANGEFLOW zeigt vorab einige der Einsendungen. Zwiebelfisch Exklusiv Mich regt die falsche Verwendung des Apostroph schon seit Jugendzeiten auf. Hier habe ich einen Seelenverwandten gefunden, der uns das ganze Desaster in einem schönen Artikel um die Ohren haut. Den Zwiebelfisch findet man sonst auf Spiegel.de und nun auch in ORANGEFLOW. Und sonst ..? Außerdem zeige ich Euch meine Vision eines Chronographen (designt in Photoshop), meine 20 liebsten Musikalben zum Nachbestellen und mein Partner Ingo Thielen philosophiert über Modeshows und Messen. Und ich wünsche nun viel Spaß beim Lesen.

Tom Gamper in Indien ORANGEFLOW zeigt immer die Welt da draussen durch sehr individuelle Augen und Objektive. Tom war

Martin Tazl tazl@tazl.org


DAVID NANNI PRÄSENTIERT DEN ERSTEN

W O H N WA G E N

. neu gt n i ed unb ht r! c i n e t ja nall lt is Ein K a als h t. In ge er rsetz r la ieD e . e n n b ei ng d aß che e ü ds u d run handl Sie, enWo utsch g f n u Ver e e e ts a r g t i s D e s is eine rsich ch po gueein l ins e r i d aß e dur si vo Ma hv en, st d läs ich es bitt eiß, ber ic n Sie zuver zuer rd elt dies g i e a w n a h h n d d h u c , r r l i o c e n d e i i a d v r r m a i ail ief w han . Abe en w entsch wir da Sie er St r M e r n d V NIS B se ach ben , als sse bei ser Die r der ige rdie EHEIM sorgtm ir ha ichen keit.La ager e b n i n änd neine r e W A e t t h a r G b s . h c r i s d e M n l e ic und o e n a u D s v n . u g u r i a , t ter und gung order uve LICH stlich es Ta lung z Vertr nga, e h Z e e re U sig ng nde d hand t und Nza rtra hterf r i r ge h Ih TRA n ä r rläs Übe ic dre e ei Seh ß ic VER deine am E er Ve elligk athew uve e die uvers ändl d vor Herr u z s l H n m d o e i Z n M , r e l a T e i t n w ei en, d ale in Ö nen aetig nd n. rs tot irg sch t di i t für im u e g Zue Sein aßes seien chkei einer ufman he erledi max hard, bis se rung burg, d, US i l s a . c s g m g a g u n K s r s e r n n i d i u s S r u e a u o u r g n e e m a b d v A z b n D s n rd n o , re s w E ses r in or ender n sind r Dipl anne rivate dlung onto TER a. Er eider ohan rt Tau u we u r J p K z b h n , e g c e e E e . i l nd pten wirdz als al g we word in H C, Jo einer erha den ur P -Afr mer PLC Hu h h V m e dun eugt . Ich b ca PL kt inm liche m fre ngeni Sout terne Bank Acht behau n und Fond z i , ber stellen th-Afr rkonta ertrau u eine ene I g von als Un ndard illion ndten lariere r den b n v r M u z r fü a a rieg e u z t o r ek o r o r r n w d V n K , ich k S zu ih eseh Gel Verst egie abstu der S (Zeh e Ver ten d ngcng o n v a n n R i p , i s en B kam o .8M sein hau orgu der des Kur wend h eug r be me ev n Ich son,u umm uslän Bun Flugz e hie D$10 urch tzube nbes e u a n c er bz d d o S A ed Per igen S : Ein it dem ichen e kun on U glos, ls nich uniti zum en, di lung a geld Eals d el s M n v r ries schlag mer m gräß unse aben etztfra nge a und d dan usgeb twick en da sich der ho Ihr n j n e Vor terneh einem R,war ontoh artet ze me waffe lte, un ung a tive-E hloss it Si nd in en in l k n g w a n r sc dam r Fo würd s E n r o r i a g ü e d T s o e f g /U ren e g L n s k s e n b i e d A n d e a n n ß eN en nd be Alle Jah ER W schlie die Ba ird d en-Fo werd nition dies aben rlaub amit en u rden. ir zu d d t T w w E r r e m u h r u re ieren n we hltw rden 100% ist PE e ein lche rseit ertra larie nd M n. U ank a k t e r t Ih e e hat lar) w nder hen V N de ffen u werd nder B n jetz dekla rwiese ) gez tenwe ie ein lichen t E i l A t Do oder kanisc UPT ür Wa ende egen suche hard, n übe LTER ehaup ern S ie res dieser A f r h A i l p n b e l r D c e d f s . i H n s e d W u o e nK A d E Fon nun R Eb des ER nd z vers uns Wen ng em UB net ein HT Z auen- esse ährte aunen ETE nfolge r PET n Fo dwir chen ote, nn a n d e i i P r w N h e . t C d s u e r r n, NI Ver nfolg er be uebe Eng ürden dte d , die ist, es zw äre. ihe dem frika i mein g zu rbene ars w erwan lichen orden tandn and w erle v e L l g s zu mit in A einig mmun ersto n dol ßer (V ermö appt w lbver hrem aft , da i V illio h l t e I t d r f e c k u i s i s n e r s n z e l n u h s. am ke i er r zu er d .8m sg en sel utz n. nsc rau ihre wandt D$10 der N is Ihn it alle wäre Zwec das V er Ge nde mail a im vo a l r l e i r m S n r s e h ew n da Ante nlag sche nd I Ve on U to al de n E- anke e db e Ne u r hev k-Kon en un stell g. Ih für A e wün nen en utlich ann.D D h n n i g n I a k n d e u r n i S a l f t n g u r k n B rku de , au inen 691 rve olle und wic ueg beu r verf ie Ver ine K K ist hoffen er me 5315 d ihre g sen 1 n e ihre ko fre nd m nen O ie wir ort üb :31-6- er un andlu i f Ris mich u bei Ih zen, d ir so mer -numm r Verh m m für schlag zunut Sie on-nu n, Fax diese s n s Vor enau ende 198,f Telefo Detail 0 en s u 4 n a e r 9 e t eis -45 hst ant terw : 31-6 traulic relev r e i x fa m ve en d Ihre zu Ihn e, rüß ich nG . e t nga C. xxx bes Nza K PL xxxx. Mit w x e BAN x h t a @ dm .M RD DR NDA nga_j A 4 a ST ail:nz Em


Fred Durst Double im TV ORANGEFLOW gratuliert Patrick Erhardt, dem deutschen Fred Durst Double zum grandiosen Sieg in der RTL Show „Deutschlands beste Doppelgänger“! Coole Performance, ein ständig gestreckter Mittelfinger und komplett identische Tattoos machen Patrick unter allen Limpbizkit-Fans einzigartig und herausstechend, was ja nun selbst im größten Privatsender gewürdigt wurde. Und, Patrick, es war ein ziemlich cooler Moment, bei dieser Oscar-Verleihung-ähnlichen Veranstaltung im TV Deine Danksa-gung an mich zu hören! Thanx und alles Gute! Tazl

er ich in d ni, den n n e a n N e g id Dav oran i-Leser iner e e W s s O it L m F E mit ht nun c s r ORANG Ausgabe a e rr D e ken: , üb orstellte gefarbene Bec letzten v o k e d ngs oran Wohnu lag ins en Sch u wagen! e n n h o m ne n OW-W L F hätzche E G altes Sc ORAN in e s r at e alt. arbeit h er Hand Schriftzug gem n e ig e In n e d ngenes rt und itet ora re grundie rb e v und umher n. ht nun Grenze ie z d n u id v r e d Da n ä L über Feeling


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„Seit vielen Jahren steht die Marke „Ploenes“ für hochwertige Krawattendessins und beste Verarbeitung. In der momentanen, schwierigen Situation im TextilEinzelhandel wollen wir das noch deutlicher zum Ausdruck bringen und damit dem Handel Orientierung und Abverkaufshilfen bieten. Ausgehend vom Messeauftritt auf der cpd über Handelsmarketing bis zur neuen Website haben wir mit TazlThielen Kommunikation eine Agentur gefunden, die sich bestens im Modesegment auskennt und mit innovativen Ideen für die B2B- und B2C-Werbung überzeugt.“ Christoph Ploenes, Hans Ploenes GmbH


ARTWORK: MARTIN TAZL

Der PLOENES-Messestand auf der CPD. Wie man sieht, ist das fertige Motiv auf einer 2,80 Meter große Fahne gedruckt. Und in A0Größe mußte auch die Photoshop-Datei angelegt werden. Ein Datenkribbeln, was meine Arbeitsdatei zeitweise auf über 3 Gigabyte anschwellen ließ.


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ARTWORK: MARTIN TAZL



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Dies ist das Scribble, nach welchem das Foto-Shooting abgewickelt wurde.

Im Uhrzeigersinn: Im ersten Bild sieht man, wie ich zu Beginn eines solchen Projektes meine Elemente erst einmal grob auf einzelne Ebenen lege. Der Hintergrund ist noch sehr roh. Bild 2 zeigt einen Teil der Einzelarbeit am Hintergrundbild. Bild 3: Das Bein wird auf dem Roulette-Boden gespiegelt, damit eine Art von Glas- oder Spiegeloberflächen-Eindruck entsteht. Schatten werden hinzugefügt. In dieser Phase des Bildcomposings sieht man noch den „falschen“ Mann. In der Endversion wurde das Motiv ausgetauscht.



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Gesichtsretusche: Nick Karry ist zwar von Natur aus ein gutaussehender Mann, aber für ein Motiv in der Art muß natürlich nachgeholfen werden. Da der Hintergrund des Bildes mit mehreren Lichtquellen hell leuchtet, muß sich das Licht insbesondere im Gesicht und in den Haaren reflektieren. Viel Spaß beim Suchen der Unterschiede.

Im Uhrzeigersinn: Eine Anfangsphase meines Hintergrundbildes. Hier sieht man ganz deutlich, welche Farbstrukturen ich als Grundlage genommen habe: Richtig einen stinknormalen iTunes-Screenshot. Darüber wurden dann weitere Ebenen mit Strukturen und Farben gelegt, um sie dann nachher durch Weichzeichnungsfilter miteinander zu verschmelzen. Über die Hintergrundebenen legte ich dann meine grafischen KreisbogenFormen, um damit später die Fokus-Optik zu erreichen. Wie man sieht, kann so eine Retuschearbeit mit unzähligen einzelnen Ebenen auch schon mal über 2 Gigabytes groß sein ... nur die Bilddatei, wohlgemerkt. Am Bein der Dame mußte ich viel machen. Leider störten hunderte kleine Häärchen den Blick. Und nun hat die Lady auf dem fertigen Plakatmotiv schönere, schlankere und gebräuntere Beine, als sie im realen Leben je haben könnte.



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Das Scribble und die Entwicklungsstufen Am Anfang muß zuerst der Boden auf die unterste Ebene. Darüber werden dann die freigestellten Models gelegt und mit der Hintergrundarbeit begonnen. Wie man an Bild 3 sehen kann, hatte ich eigentlich noch vor, einen Kreis aus kleinen Discokugeln um die beiden schweben zu lassen. Aber um ganz ehrlich zu sein, sah es dann doch Scheisse aus - also weg damit. Auf den Bildern 4 und 5 sind viele Lichtquellen im Hintergrund dazugekommen, auch „strahlt“ der Boden nun. Hier ist zudem noch ein anderer Schriftzug in Verwendung, der aber auch in der finalen Version ersetzt wurde. Bild 5 trägt außerdem bereits die Discokugel am oberen Bildrand, in welcher sich auch die Tänzer spiegeln. Ganz schöne Frickelarbeit. Auch die Körperspiegelungen auf dem Tanzboden sind hier schon zu sehen.



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Becoming A Brand Markenaufbau made in Germany

„Als Existenzgründer habe ich es momentan doppelt schwer“, kommentiert Jürgen Meer seine Situation. „Einerseits habe ich genau wie alle anderen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, mit bürokratischen und finanziellen Hürden zu kämpfen, andererseits ist es schon eine Herausforderung, eine neue Uhrenmarke aus Deutschland in den Markt zu bringen.“ so Meer weiter. Dabei greift der 44-jährige auf zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Uhren- und Schmuckbranche zurück. Nach vielen Jahren im Vertrieb (u.a. SEIKO und OMEGA) und als Geschäftsführer namhafter Uhren- bzw. Schmuckmarken in Deutschland, galt die Vorliebe des smarten Geschäftsmannes immer automatischen Uhren – Swiss Made, selbstverständlich. Zum Anfang des Jahres dann die Entscheidung – entweder eine erneute Beschäftigung bei einer großen etablierten Marke, oder doch lieber (endlich) was Eigenes machen. „Das geht ganz schön ans Eingemachte. Da wird alles auf den Prüfstand gestellt. Die Familie sagt ja, langjährige Freunde warnen oder raten ab und man geht mit sich selbst ins Gericht. Midlifecrisis oder unerfüllter Traum? Euphorie und Existenzangst geben sich die Klinke in die Hand.“, spekuliert Meer. Auch die von der Politik gerne in den Wahlkampfring geworfene Unterstützung von Existenzgründern ist bei näherem Hinsehen mit so vielen bürokratischen Nadelöhren versehen, dass manches Mal die Nerven blank lagen. Aber hartnäckig verfolgte Meer sein Ziel und hat schlussendlich den Startschuss gegeben.

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Becoming A Brand Markenaufbau made in Germany

Nach der ersten Idee folgten dann Rücksprache mit namhaften Uhrendesignern, erste Modellentwürfe sowie Gespräche mit Werk- und Gehäuseherstellern. Parallel die ersten Kontakte zu TazlThielen Kommunikation, ob man denn gemeinsam die Uhrenmarke MEER-Uhren einführen wolle. Die Duisburger Werber ließen sich schnell von der Idee anstecken und der begleitenden Euphorie – nicht zuletzt da auch Tazl und Thielen Uhrenliebhaber sind und sich ganz bewusst mit ihrer Agentur auf den Bereich Schmuck/Uhren fokussieren. Es folgten Präsentationen zu Logo, Verpackung Kommunikationsmittel, Handelsmarketing und Website, den Uhren wurden in einer unendlichen Flut von Brainstorming und E-MailAustausch Namen gegeben und schließlich lagen dann Ende August Uhrenmodelle (voll funktionsfähige Prototypen) aller sechs Varianten der ersten Kollektion vor. Mit diesen Uhren und einem mehrstufigen Mailing an ausgewählte Juweliere geht es nun auf die Reise durch Deutschland. „Jetzt wird sich zeigen, wie gut meine Idee war und ob das Resonanz bei den Fachhändlern findet. Denn erst wenn die sagen – ja, nehmen wir, die Uhren lassen sich gut verkaufen – wird aus dem Traum Wirklichkeit.“ Aber der Traum geht weiter: Die Attribute der Uhren und die deutsche Herkunft des Unternehmens machen eine Eroberung des weltweiten Marktes zwangsläufig. Gerade in Asien sind deutsche Produkte und deutsches Design zur Zeit absolut angesagt. Auch hier hat Meer beste Kontakte. Bald wird man also auf Singapurs legendärer Orchard Road MEER Uhren in den Auslagen sehen. Oder wer weiß, vielleicht gibt es auch einmal MEER Shops mit der gesamten LifestylePalette von Uhren über Parfum bis zu Leder-Accessoires.

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Statement

„Die Einführung einer neuen Uhrenmarke ist eine ziemliche Herausforderung. Auch wenn man den Markt gut kennt und ein überzeugendes Produkt hat, muss doch vor allem die Kommunikation zunächst einmal Lust darauf machen, sich damit zu beschäftigen. Das gilt für Fachhändler ebenso wie für Endkunden. Im nächsten Schritt sind dann Verkaufsförderung und Markenaufbau gefragt Geburtsdatum: 08.01.1960 Familienstand: verheiratet, 1 Sohn, 14 Jahre

. Auf der Suche nach einem Partner, der mich versteht, das entsprechende Gespür

Stationen

für die Produkte und den Markt hat, kam

1976-1978

Bergbau AG

Datteln

1979-1981

Hauptzollamt

Münster

1981-1985

Bundeszollverwaltung Münster, Bochum

1986-1987

Hattori Deutschland GmbH Düsseldorf Vertreter Seiko

der Kontakt zu TazlThielen zustande. Die ersten Gespräche waren sehr überzeugend. Der Enthusiasmus und die Umset-

1987-1990

COLLECTION Uhren Darmstadt und Schmuck GmbH Verkaufsleiter Raymond Weil

zung meiner Vorstellungen waren die Basis für meine Entscheidung für diese Agentur.

Die Ideen und Leistungen von TazlThielen haben wesentlich dazu beigetragen, die

1990-1997

SMH Uhren u. Mikroelektronik GmbH (heute Swatch-Group) Gebietsleiter OMEGA

1997-2001

Oeding-Erdel Münster Vertriebsleiter Geschäftsführer ab 1999

gesetzten Ziele zu erreichen.

Alle Bestandteile – vom Logoentwurf und Produktkommunikation über Händlermailing, Fach- und Publikumsanzeigen bis zur PR – greifen nahtlos ineinander. Mit einem

2001-2004

XEN GmbH Rheine WATCHPEOPLE GmbHRheine XEN Pte. Ltd. Singapur J. Wubker Inc. Ringwood, NJ, USA Geschäftsführer

Ehrenamtliche Tätigkeit: Vorstand Ruderverein Rauxel

derart

kompetenten

Partner

ist

der

Marktzugang für MEER-Uhren um ein vielfaches erleichtert worden.“

Jürgen MEER

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ETA 2824.2 Ausführung Élaborée

zusätzlich: rhodiniert Genfer Streifen Incablock Stoßsicherung Polierte Kanten Gebläute Schrauben

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Zifferblatt:

Arabische Zahlen mit Appliquen Zeiger und Ziffern mit Super-LumiNova Varianten: schwarz, silber

Zeiger:

Mountainshape

Werk:

ETA 2824.2 rhodiniert Genfer Streifen Incablock Stoßsicherung Polierte Kanten Gebläute Schrauben

Gehäuse:

Tonneauform 38 x 40 mm Edelstahl 316 L Dreiteilig Glasboden verschraubt, Mineralglas

Glas:

Saphir

Wasserdichtheit: 5 bar nach DIN / 50 Meter Band:

Kalbleder mit Krokoprägung

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2 Mailing 2. Stufe: Das Paket mit der Eieruhr

Genau eine Woche nach der Karte folgte die zweite Stufe: Eine Box inklusive persönlichem Anschreiben, in dem die wesentlichen Verkaufsargumente sowie besonderen Konditionen der Marke MEER gegenüber den Fachhändlern erläutert werden. Der Clou als giveaway jedoch ist eine “Sanduhr”, die von unten nach oben läuft. Farbigkeit und Logo der Marke wurden bei der Mailbox um die Bildwelt “Rudern” ergänzt. Teamgeist, erfolgreiche Zusammenspiel und Faszination, im Sport genau wie bei den Meer Uhren wesentliche Faktoren. Zudem lag diese Wahl nahe: J. Meer ist selbst aktiver Ruderer.

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1 Mailing 1. Stufe:

3 Internetanzeige

Die ShapePostkarte

Handschriftlich als 1. Stufe ging die Postkarte an 300 ausgewählte Juweliere in Deutschland um Farbigkeit, und Logo der neuen Marke präsent zu machen.

4 Media/PR Zum Markenstart wechseln sich bis zum Jahresende Fach- und Publikumsanzeigen sowie redaktionelle Beiträge ab. Sowohl bei Juwelieren als auch bei Uhrenliebhabern und Interessenten wird damit eine maximale Reichweite für Visualisierung, technische Information und Produktvorstellung erreicht.

Vor der offiziellen Homepage zeigt die Internetseite bis zur Präsentation der Kollektion im Fachhandel nur Ausschnitte aus der Kollektion.


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39 (c) Copyright 2004 Design by Martin Tazl. No reproduction allowed without permission!


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(c) Copyright 2004 Design by Martin Tazl. No reproduction allowed without permission!


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mertphoto.com


mantel ll a t e m h c mpe im Lo a L n ig s e D

er nicht. ht wohl eh 5 lar hier ge p m uktlinie G e d x E ro h diesem euester P c n a 's n e le s ig p e p rb n A Wen eine fa n zu nlichkeite inium auf längst out? is nd und Äh pen nicht iertes Alum re m x T la lo arbbild.Pre ff e F im , to s s u ts e le a h h armonisc lle trifft ed Sind Leuc e liegt gen h e p r u h m tq e a h s L ic r d L e tes un n dies dieser ein dezen Das Desig gnen. Bei ht verleu rt Räumen e ic h n c t s h e ic b s hte lassen iese Leuc ffröhre. D Leuchtsto e. auf Anfrag 0cm messer: 1 m / Durch Höhe 1,80 ektiv.de reativkoll .k w w ff w o / h ich.de re Gruen .ichmirm sign: And e / www .d Idee & De h ic m ir h@ichm Mail : mic

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SIGMARAIL Aluminium CD Regalsystem

Endlich eine Entwicklung, die mir persönlich sehr entgegenkommt. Ich erinnere mich an meine Schulzeit, als ich dutzende CD-Cover mit doppelseitigem Klebeband an meine Tapeten zu einem riesigen Quadrat klebte ... Als ich die CDs irgendwann wechseln wollte, war die Tapete natürlich hinüber. Und jetzt, nach Jahren der Suche, kommt der Berg zum Propheten und meine Suche hat ein Ende.

Musikfans. Die patentierte Einhandbedienung zum Entnehmen Einstellen der CDs macht sogar Spaß beim Benutzen, weil´s so einfach ist. SIGMARAIL eignet sich auch ideal als Geschenk, da man es beliebig erweitern kann.

ORANGEFLOW-Leser Mike Büchert schrieb mich an und zeigte mir seine Erfindung. Ich bin begeistert und denke mir, dass es auch andere Leser begeistert. Das SIGMARAIL Aluminium CD Regalsystem besteht aus massivem, eloxiertem Aluminium (stranggepresst), es ist völlig kratzunempfindlich und macht Fingerabdrücke unsichtbar. Mehrere CD Schienen können ohne weiteres Bohren frei miteinander kombiniert werden. Das Geile ist einfach, dass man in Sekunden ein „lebendes“ Kunstwerk mit seinen Lieblings-CDs gestalten kann. Oder man schneidet Fotos auf 12 x 12 cm Größe und dekoriert diese im Regal. Auf jeden Fall eine coole Sache für

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Kontakt: LOWKON object|design e.K. Mike Büchert Kapfgasse 7 72379 Hechingen Germany

fon: +49 (0) 7471 617 386 fax: +49 (0) 7471 610 867 mail: info@lowkon.com web: www.lowkon.com


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66 jahre konstruktionsorgel Guido Raschke und Thomas Loschen starten die netzdomäne www.konstruktionsorgel.de als hommage an László Moholy-Nagy der künstler und bauhauslehrer Lászlò Moholy-Nagy wollte erreichen, dass jeder einen einfachen zugang zur kunst bekommt. im jahre 1920 war es nur einer elite möglich, kunst zu konsumieren und zu besitzen. die normale bevölkerung hatte so gut wie keine möglichkeit, sich mit kunst auseinander zu setzen. weitgehend unbeachtet von der kunstwelt entwickelte er in den 30er jahren die vision eines apparates, der es jedem ermöglichen sollte, bildnerisch tätig zu sein. gleichzeitig sollte es finanziell erschwinglich werden, bilder renomierter künstler zu verbreiten. dieser apparat, die "konstruktionsorgel" genannt, konnte auf einem bildschirm bis zu 8 verschiedene konstruktivistische formen in beliebiger position und farbe darstellen. die so geschaffenen kompositionen sollten sich auf lochkarten abspeichern lassen und über diesen weg verbreitet werden. Moholy-Nagy zeigte im april 1938 einigen ausgewählten industriellen einen prototypen der konstruktionsorgel, um gelder für die umsetzung seiner vision zu erhalten. leider fand sich kein investor und Moholy-Nagy stellte alle aktivitäten zur umsetzung seiner idee ein. das matererial zur konstruktionsorgel verschwand und wurde erst 1996 von Guido Raschke und Thomas Loschen wieder-

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entdeckt. auf der website www.konstruktionsorgel.de können nun die digital aufbereitetten alten skizzen, texte und 16mm tonfilm-sequenzen bewundert werden. um die großartige idee des bauhauslehrers umzusetzen, machten sich Guido Raschke und Thomas Loschen daran, die grundfunktionen dieses apparates als computerprogramm zu rekonstruieren. erst 2004 war es aber möglich die komplette vision der "sozialisierung von kunst" in vollem umfang umzusetzen. unter www.konstruktionsorgel.de steht das programm zur komposition von bildern nun zum download für Mac OS (X und Classic) und Windows (98,2000,XP) bereit. außerdem gibt es ein globales sammelarchiv für digitale lochkarten. hier kann jeder seine kompositionen allen nutzern der konstruktionsorgel zur verfügung stellen und natürlich auch alle bereitstehenden lochkarten laden und auf seinem computer reproduzieren.


http://www.moholy-nagy.com http://www.moholy-nagy.org http://www.bauhaus.de http://www.bauhaus-universit채t-weimar.de

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lochkartenwettbewerb "think orange" bis sonntag, den 29. august 2004 um 22.00 uhr

ein zweiter gestaltungswettbewerb mit der konstruktionsorgel läuft seit einigen wochen unter dem thema "think orange" auf der website. bis sonntag, den 29. august 2004 um 22:00 uhr werden alle eingesendeten konstruktionsorgelbilder zum thema gesammelt.

die hochkarätige jury, diesmal bestehend aus Martin Tazl (designer, illustrator und sänger aus duisburg) und Prof. Karl Müller (fachbereich gestaltung der FH Bielefeld), wird alle lochkarten begutachten und die besten 10 auswählen.

wer teilnehmen möchte, erstellt mit der konstruktionsorgel ein bild zum thema und transferiert es in das globale sammelarchiv. details und programm unter www.konstruktionsorgel.de

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Der schönste Teil des Shootings war die Fahrt mit dem DLRG-Motorboot übers Wasser. Eine Stunde lang geilen Fahrtwind und Wasserspritzer bei dieser Affensonne auf meiner Glatze. Während Mert auf dem Bug kniend die Fotos schießt, schiebe ich einen Speicherchip seiner Kamera nach dem anderen auf mein Laptop - alles in Echtzeit auf dem Boot. Das Resultat des Shootings waren 5 Gigabyte Fotos direkt auf meinem Powerbook. Mein Powerbook zwischen meinen Füßen in der Tasche. Mert schießt, ich kopiere. Datenaustausch auf hoher See ... was für ein Workflow! Fotos von Mert Dürümoglu findet man hier: http://www.mertphoto.com

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Lydia wurde 1978 in Frankfurt am Main geboren und verbrachte ihre Kindheit in Berlin. 2001 schloss sie erfolgreich ihre Ausbildung zur staatlich anerkannten Fotodesignerin am Lette- Verein in Berlin ab und arbeitet seitdem als freie Fotografin in den Bereichen Mode, Portrait und Werbung.

info@lydiagries.de www.lydiagries.de


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Im Dezember 2002 reisten wir mit einer Gruppe nach S체dindien, um ein Kinderhilfswerk zu besuchen, das wir von Deutschland aus unterst체tzen. Aus diesem Grund hatten wir auch die Gelegenheit Schulen und Krankenh채user zu besuchen. Hier sind einige der Kinderfotos entstanden.


Das Highlight war jedoch die 2-3 tägige Zugreise nach Kerala, dem süclichsten Zipfel Indiens. Mit der Kamera im Anschlag über einen der Märkte zu gehen bedeutet, dass sich einem ständig interessante Motive bieten und man schnell überfordert ist, ob der ganzen Vielfalt, der Eindrücke und der netten Menschen, die recht gelassen und freundlich auf fotogeile Touristen, wie mich, reagieren.

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Noch heute bereue ich, das ich an diesem Tag nur meine ausgemergelte alte Spielgelreflex ohne Blitzlicht dabei hatte und mir die wirklich schรถnen Markthallen-Motive im Schummerlicht entgangen sind. Weiter Fotos entstanden auf dem Bahnhof von Trivandrum und einem Boot-Trip durch die Backwaters von Kerala.

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The 20 Best Albums 1

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Tazl´s Choice Hier kann man die CDs direkt per Klick bestellen: 1. Gene Simmons SOLO ALBUM 2. Tower Of Power SOULED OUT 3. Quincy Jones AI NO CORRIDA 4. Lionel Richie BACK TO FRONT 5. George Michael PATIENCE 6. Barry White LET THE MUSIC PLAY 15

7. Carlito´s Way MOVIE SOUNDTRACK

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8. Beastie Boys ILL COMMUNICATION 9. Kenny Rogers THEY DON´T MAKE THEM LIKE THEY USED TO 10. Spirit Of Disco SAMPLER 17

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19 11. Incognito 100 AND RISING

20 12. Bee Gees THE VERY BEST 13. John Williams: Star Wars (1977) MOVIE SOUNDTRACK 14. KISS ALIVE II 15. Michael Jackson THRILLER 16. Kenny Rogers SOMETHING INSIDE SO STRONG 17. Space Night VOL. V 18. Kylie Minogue FEVER 19. Christopher Cross CHRISTOPHER CROSS 20. Queen LIVE MAGIC

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(c) Copyright 2004 Design by Martin Tazl. No reproduction allowed without permission!

Contact: tazl@tazlthielen.de www.tazlthielen.de

© Copyright: All songs by Martin Tazl and/or Short Cut, Schönsohn, Soul Glow and FX Kaffee. No reproduction and publishing allowed without permission. Web Player designed by TAZL and programmed by Markus Orths (www.orths.net)


Fashionshows 2004

oder ein Sommer voller Idioten, Farben und viel B von Ingo K. Thielen

Idioten, Idioten, Idioten kommentierte mein Taxifahrer das Chaos rund um die Bread&butter Mitte Juli in Berlin. Die Trendshow für Streetwear glänzte auf den ersten Blick erst einmal durch einen enormen Ansturm, der sich in Verkehrs- und Eingangstumult manifestierte. Noch größer, noch pompöser sollte die „Berlingold“, so das Motto sein. Und das war sie auch. Tolle Location, auffällige Präsentationen, viele wichtige Leute – zumindest hielten sich die meisten dafür – und die selbst definierte Maxime, der Nabel der deutschen Modewelt zu sein sprachen eines deutlich aus: Zumindest messemäßig tut sich was in Mode-Deutschland. Die Messe war groß, anders und auf jeden Fall einen Besuch wert. Allein das Areal, das alte Kabelwerk auf der Garteninsel Spandau, machte schon den Unterschied zu anderen Veranstaltungen deutlich:

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Industrie-Relikte vom Deckenkram über Zielbauästhetik einer Blütezeit der Werktätigen bis zu raumgreifender Kunst an endlos scheinenden Wänden, deren Farbe bereits zum Ende des letzten Jahrhunderts abgeblättert war. Hierzu in Kontrast Außenanlagen mit Strandbar, Pool und Caribean-Food. In diesem Ambiente nun tummelten sich junge Label neben etablierten Marken, die sich bewusst zielgruppenaffin gaben oder eigene Linien für den kaufkräftigen Nachwuchs auflegen. Aussteller und Besucher waren kaum voneinander zu unterscheiden: Sneaker oder Zehenspreizer (ähnlich wie FlipFlops), 3/4-Hosen und Sonnenbrillen prägten das Bild – bisweilen machten sich Erinnerungen


Bauchgefühl

an die Hochzeiten des Internetbooms breit: Eine junge, coole Gemeinde, wo jeder jeden kennt und grüßt und alles schon irgendwie funktioniert. Bereits jetzt heißt es in Fachkreisen, Berlin sei gut für das Bauchgefühl, Geschäfte würden woanders gemacht. Ende Januar 2005 soll die nächste Bread&butter um die milk&honey, eine Fachmesse für hochwertige DOB erweitert werden. Diejenigen, die jetzt schon da waren und dieses Segment bedienen, waren jedenfalls schon zufrieden und blicken erwartungsvoll nach vorne. Aber auch wenn es nur ein Bauchgefühl war, das immerhin von 40.000 Fachbesuchern und Ausstellern geteilt wird. Es ist ein guter Impuls, der von einer jungen Klientel von Ein- und Verkäufern, Designern und Händlern ausgeht. Der Branche kann das nur gut tun.

Eine Woche nach Berlin fand die BodyLook, Leipzig statt. Die Messe für beach+bodywear hat sich von einem überregionalen Ordertermin zur mindestens europäischen Präsentationsplattform für die Branche entwickelt. Mehr Fläche, mehr Aussteller, mehr namhafte Marken, so das Resume. Auch wenn die FashionWeek, die bislang parallel lief, zeitlich und räumlich verlegt wurde, der Wäschemesse tut diese Entscheidung gut, sie lebt und wächst durch sich selbst. Die beiden Termine im Februar und Juli konzentrieren die Branche in Leipzig, bevor es auf die regionalen Ordermessen geht. Modenschauen als gekonnte Abfolge von Markenpräsentation, Trendspektrum und Überblick über die jeweiligen Highlights und Facetten der Wäsche- und Badekollektionen. Anstatt der Systemstände wie noch vor zwei Jahren prägten indivi-

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duelle Aufbauten das Bild. Das Klein-Klein ist einer Markendarstellung gewichen, die auch internationalen Zuspruch findet. Immerhin kam die Hälfte der vorgestellten Marken nicht aus Deutschland. „In zwei Jahren gibt es keine cpd mehr“, so ein Aussteller in Berlin. „Deutlich wieder im Aufwärtstrend ..., der Messestandort ist unumstößlich,“ so die Stimmen Anfang August auf der größten europäischen Modemesse cpd woman/man. Klar die Düsseldorfer Veranstaltung hat bisweilen Urviech-Charakter, erscheint träge und behäbig, wenn es um Neuerungen geht. (Ist sie damit aber nicht Abbild des deutschen Textilhandels?) Auch die kritisierte messepolitik der letzetn Jahre und de Weggang vieler namhafter Aussteller in eigene Showrooms oder die Fashionhäuser kratzen

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nicht nur an der Fassade. Trotz allem: Die cpd man/woman ist das Event, wenn es um DOB und HAKA geht (nächstes Jahr soll es zudem eine cpd kids geben). Diverse Hallen, enormer internationaler Zulauf zeigen auch in konjunkturelle eher schlechteren Zeiten, wie wichtig diese Messe ist – auch für den Modestandort Deutschland. Übrigens auch für die, die nicht auf der Messe sind, sondern in eigenen, in der Stadt verteilten Locations. Gäbe es keine cpd, hätten auch diese weit weniger Besucher. Was die Stimmung auf der Messe anbelangt, hat man in Düsseldorf auch so seine Eigenheiten. Noch im Februar 2004 waren die Aussteller begeistert, nahezu euphorisch. Gut, man war auch mit einer Erwartung von Null zur Messe gefahren, die dann aber sichtlich übertroffen wurden. Diesmal keine Euphorie. Ja, man sei ganz zufrieden, aber so wie


früher sei es eben nicht mehr – Klagen auf höchstem Niveau. Die Mode setzt derzeit auf Retro. Styles aus den 50er und 60er Jahren sind gefragt, klassische Schnitte bei technisch verbesserten Materialien, Materialmix mit neuer Eleganz, aber nichts Neues, Mutiges. Klar, in Zeiten, in denen Zukunftsperspektiven ernüchternd ausfallen oder sogar ganz düster gezeichnet werden, besinnt man sich auf Verlässliches, Bewährtes. In der Mode mag das funktionieren, für die Messen und den Mode-Standort aber nicht. Der Messesommer 2004 zeigte in drei großen Events was geht und zugleich, dass noch viel zu tun ist. Standorte, Klientel und Selbstverständnis sind grundverschieden. Das ist gut. Gleichmacherei bringt nichts. Genau so wenig, wie die

Monopolisierung. Gerade das sollten Modeleute doch am besten wissen. Klassiker und Trendfashion haben ihre berechtigung neben einander – der Mix macht Stil und Mode aus. Auch die Messe gibt es nicht um ihrer selbst willen. Der Dialog mit dem Handel und die Abverkaufssteigerung sind die maßgeblichen Ziele, an denen sich die Branche messen lassen muss, in Leipzig genau wie in Berlin und Düsseldorf – und zwar vor allem in der messe-freien Zeit.

Ingo K. Thielen thielen@orangeflow.com

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ORANGEFLOW Exklusiv: Der Zwiebelfisch von SPIEGEL Online über Sprachmissbrauch

Über dem hölzernen Kahn prangte in grellen Neonbuchstaben der Schriftzug "Noah's Arche". Und sie kamen alle: Petra's Hamster, Susi's Meerschweinchen, Indien's Elefanten, Australien's Känguru's, selbst Marabu's und Kolibri's. Sie flohen vor dem alles verheerenden Häk'chenHagel. Doch es war zu spät: Die Welt versank, und übrig blieb am Ende - nicht's. Zähneknirschend nahm man es hin, dass im trüben Fahrwasser der Rechtschreibreform mit einem Mal "Helga's Hähncheneck" und "Rudi's Bierschwemme" höchste Weihen erhielten und offiziell sanktioniert wurden. Der von vielen gescholtene so genannte Deppen-Apostroph war über Nacht salonfähig geworden. Nun ja, vielleicht noch nicht salonfähig, aber zumindest imbissbudenfähig. Wenn Oma morgens ihr kleines Restaurant aufschließt und die Beleuchtung einschaltet, braucht sie sich nicht mehr zu schämen, dass draußen die mondäne Aufschrift "Oma's Küche" prunkt. Stolz erhobenen Hauptes kann sie sagen: "Was habt ihr denn? Ist doch richtig so! Steht sogar im Duden's!"

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Tatsächlich: dort - wie auch in anderen Standardwerken zur deutschen Sprache - heißt es in Übereinstimmung mit den neuen amtlichen Regeln: "Gelegentlich wird das Genitiv-s zur Verdeutlichung der Grundform des Namens auch durch einen Apostroph abgesetzt." Man beachte die Wortwahl: Gelegentlich. Das klingt wie: "Einige können es eben nicht lassen." Und um sein Unwohlsein noch deutlicher zum Ausdruck zu bringen, fügt der Duden fast trotzig an: "Normalerweise wird vor einem Genitivs kein Apostroph gesetzt." Ach ja, die gute alte Normalität! Als "Clarissa's Hairstudio" noch "Frisörsalon Lötzke" hieß - wo ist sie hin? "Man sieht sich immer zweimal!", weissagte der sächsische Genitiv nicht ohne Häme, als er sich anschickte, im Gefolge der Angeln und Sachsen nach Britannien auszuwandern. Er sollte Recht behalten. Er kehrte zurück - und wie! Doch kurioserweise nicht aus dem Westen (wo man allgemein den Ursprung aller Anglizismen vermutet), sondern aus dem Osten. Denn im Zuge der deutsch-deutschen Wiedervereinigung schwappte die im Osten bereits weit verbreitete Apostroph-


Euphorie ("Erich's Broiler-Paradies") auch in den Westen - und schwappt seitdem gesamtdeutsch hin und her, vorzugsweise durch die seichten Niederungen des "Internet's". "Seither hat sich dieser Genitiv, der bis dahin bei Beck's Bier und ein paar vergleichbaren Labels ein leise belächeltes Exotendasein geführt hatte, wie die Schwarzen Blattern ausgebreitet", stöhnte die "Süddeutsche Zeitung" in einem "Streiflicht" im Jahre 1998. Nun, es scheint, als müssten wir mit diesen Blattern leben. Wir haben uns an Phänomene wie Modern Talking und die "Oliver Geissen Show" gewöhnt und an Wörter wie "Airline", "Basement" und "Lifestyle" (Wer sagt schon noch Fluglinie, Untergeschoss und Lebensart?), also werden wir auch damit fertig. Doch es ist wie immer im Leben: Kaum hat man sich mit dem einen Schicksalsschlag abgefunden, da zieht schon die nächste Katastrophe herauf. Mit erschreckender Geschwindigkeit breitet sich eine neue, noch schlimmere Apostrophenpest in Deutschland aus. Befallen ist diesmal nicht der Genitiv, sondern der Plural.

Plötzlich liest man überall von "Kid's" und "Hit's" und wird permanent mit "Info's" bombardiert. Zunächst konnte man noch vermuten, dass diesem Kuriosum eine schlichte Verwechslung zugrunde liegt, zumal hauptsächlich aus dem Englischen stammende Wörter betroffen sind: Womöglich war das Plurals für ein Genitiv-s gehalten worden. Doch inzwischen werden auch andere Begriffe zer-apostrophiert: Der Obsthändler an der Ecke verkauft neuerdings Mango's und Kiwi's, die Anzeigenblätter im Briefkasten werben für günstige Caravan's, Kombi's und extra dicke Pizza's, man staunt über die Vielzahl von Tee's auf der Getränkekarte, ersteigert auf eBay modische Accessoire's, überrascht einander mit lustig bedruckten T-Shirt's, die Kid's entpuppen sich als Mädel's und Jungen's, und wem mit Tee's nicht gedient ist, der bestellt Kognak's oder Martini's. Im Hotelzimmer schaut man sich später ein paar Video's an, und bezahlt wird das Ganze selbstverständlich in Euro's, und zwar bar, denn an vielen Kassen werden keine Scheck's angenommen. Gar keine Aussicht auf Rettung besteht mehr für Abkürzungen. Lastkraftwagen (kurz: Lkw, auch in der Mehrzahl) sind zu

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"LKW's" geworden, Personenfahrzeuge werden entsprechend "PKW's" abgekürzt, und immer wieder stolpert man über "CD's" und "DVD's". Liest man in der Sauna den Hinweis "Kein Schweiß auf's Holz", so brennt es einem in den Augen. Ebenso beim Anblick von Läden, die "Alles für's Kind" anbieten. Zwar ist der Apostroph hier überflüssig, aber immerhin scheint sich der Schildermaler noch was dabei gedacht zu haben. "Eigentlich heißt's ja 'auf das Holz' und 'für das Kind', da mach' ich vorsichtshalber mal 'n Apo-dingsda, na, so'n Häkchen halt", wird er sich gesagt haben - und schon war's passiert. Lästig, aber lässlich. Aber viele Menschen setzen den Apostroph bereit's auch dort, wo gar nicht's ausgelassen wurde. Da! Haben Sie es bemerkt? Ist Ihnen nicht's aufgefallen? Dann schauen Sie mal nach recht's! Und dann noch mal nach link's! Merken Sie es jetzt? Manche Deutsche scheinen von der Vorstellung besessen, dass generell jedes "s" am Wortende apostrophiert werden müsse. Als sei das Endungs-s eigen's dafür geschaffen, vom Wortstamm abgespalten zu werden. Dabei geht die Tendenz in der Standardsprache genau in die entgegengesetzte Richtung:

Nicht immer mehr, sondern immer weniger Apostrophs empfiehlt die neue amtliche Regelung. "Ich sing' ein Lied" und "Mir geht's gut" kann, darf oder sollte heute "Ich sing ein Lied" und "Mir gehts gut" geschrieben werden. Doch die Gemeinde der Neu-Apostrophiker wächst und wächst. Sie setzt den Apostroph stet's und überall, nirgend's ist man noch vor ihm sicher. Und weil das abgespaltene Endungss manchen noch nicht reicht, machen sie das Häkchen auch vor "z" und "n" und überhaupt vor allem, was am Wortende steht. Schon wurden an mehreren Stellen in Deutschland Schilder mit der Aufschrift gesichtet: "Futter'n wie bei Mutter'n". Ist das moder'n - oder einfach nur depper't? Wohin soll das noch führen? Droht die totale Apostrophe? Der alles verheerende Häk'chen-Hagel? Oder stecken wir schon mittendri'n? Na dann Pros't, du Volk der Dichte'r und Denke'r!

Bastian Sick


Bastian Sick ist der zynische Zwiebelfisch und betrachtet Sprache, Sinn und Gesellschaft auf SPIEGEL Online. Hier kรถnnen Sie jederzeit alle bisherigen Zwiebelfisch-Texte aufrufen: http://www.spiegel.de/zwiebelfisch E-Mail: bastian_sick@spiegel.de

Dieser Text erschien als Erstverรถffentlichung unter dieser URL: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,283728,00.html (c) Copyright by Sick/Spiegel.de Nachdruck des Textes mit freundlicher Genehmigung von Bastian Sick und SPIEGEL Online (www.spiegel.de).

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Kommunikationsagentur widerspricht dem Trend TazlThielen Kommunikation GmbH setzt als neu gegründete Werbeagentur auf die Branchen Mode und Lifestyle. Mit Erfolg, denn in den ersten sechs Monaten gibt es bereits sechs neue Kunden. "Natürlich erfinden auch wir das Rad nicht neu, aber dennoch bringt ein Reifenwechsel manchmal den entscheidenden Vorsprung zum Erfolg, um mal bei diesem Bild zu bleiben", freut sich Ingo K. Thielen, zusammen mit Martin Tazl, Geschäftsführender Gesellschafter. "Wir haben uns gesagt, wir wollen für Kunden arbeiten, mit denen wir uns identifizieren können und zu deren Produkten und Leistungen wir einen persönlichen Bezug haben. Dementsprechend wenden wir uns in erster Linie an die Mode-, Schmuck- und Musikbranche", so Thielen weiter. Sicherlich ein gewagter Schritt, wo doch gerade diese Branchen, wie übrigens die Werbebranche als solche auch, derzeit einem hohen Wettbewerbsdruck ausgesetzt und eher durch Stagnation denn durch Erfolgsmeldungen geprägt ist. Doch die Duisburger spüren davon nichts. Ganz im Gegenteil: "Bislang haben wir jeden Monat, seit wir offiziell im März gestartet sind, einen neuen Kunden aus unseren Zielmärkten hinzu gewonnen. Und das sind auch durchaus Unternehmen mit Rang und Namen, die sich sehen lassen können: XEN und Watchpeople, im Bereich Uhren/Schmuck, das Krawattenunternehmen Ploenes aus Krefeld, das modischste Wäschelabel Europas laut der Fachzeitschrift Textilwirtschaft, 6IXTY 8IGHT, sowie MEERUhren, eine völlig neue Marke mit mechanischen Schweizer Uhren, die wir als Gründungsagentur komplett betreuen. Zudem noch einen großen internationalen Textilhersteller mit Sitz im Ruhrgebiet", beschreibt Martin Tazl.

Aber einen besonderen Vorteil, sozusagen Vorschusslorbeeren hatten die beiden schon: Im Laufe seiner 10-jährigen beruflichen Tätigkeit als freier Designer und Art Director hat Tazl eine Fülle entsprechender Referenzen aufgebaut. Vor etwa anderthalb Jahren meldete sich Fred Durst, Kopf und Sänger der größten US-Rockband LIMPBIZKIT bei Tazl und beauftragte ihn mit der Erstellung der offiziellen Website. "Plötzlich gab es ein riesiges Medienecho, von Spiegel Online über WAZ und EinsLive bis zu SAT1 und RTL2, warum denn LIMPBIZKIT aus Los Angeles ihre Website in Duisburg/Germany erstellen lassen. Stars wie Juewett Bostick oder Fred Durst aus L.A. gehen unkonventionelle Wege, um ihre richtigen Partner zu finden. Und genau am anderen Ende des unkonventionellen Weges sitzen wir und nehmen diese Leute freundlich auf. Man tickt halt irgendwie ähnlich und versteht sich", beschreibt Tazl das Verhältnis zu den ungewöhnlichen Kunden. Diese Publicity kam während der Gründungsphase der beiden und damit scheinbar gerade recht. Doch das allein kann es nicht sein, gerade wenn man sich den Erfolg in den bereichen Mode und Schmuck anschaut - weder Musik noch mit einem Bezug zu LIMPBIZKIT. "Persönliche Kontakte, professionelle Leistung und das nötige Maß an Hartnäckigkeit", zählt Thielen die wichtigsten Faktoren auf: "Natürlich bringen wir beide entsprechendes Branchenwissen und entsprechendes "Handwerkszeug" mit. Schließlich sind Tazl und ich jeweils seit fast zehn Jahren in diesem Geschäft unterwegs. Wir hören den Kunden zu, gehen auf deren Problemstellungen ein und erarbeiten gemeinsam Lösungen in Sachen Marketing und Werbung. Und so wie es aussieht, gefällt den Kunden, was wir daraus machen."

"It’s cool to be a hater" heißt die aktuelle interaktive Kampagne, die TazlThielen für die Rockband Limbizkit entwickelte. Fans aus aller Welt laden sich hierfür von der Website www.limpbizkit.com ein 12-seitiges Pdf herunter, drucken es, kleben die Seiten zu einem Banner zusammen und lassen sich damit samt ausgestrecktem Mittelfinger an irgendwelchen seltsamen Plätzen auf der Erde ablichten. Die Fotos dieser Fans mit Liebe zum Hass werden dann auf der Site in einer Galerie ausgestellt. Zumindest NichtRockmusikfans dürften das ganze etwas erklärungsbedürftig finden.

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Also: die Band Limpbizkit ist längst Legende und hat bereits mehr als 30 Millionen Platten verkauft. Chef und Sänger ist Fred Durst, der sich stets mit ausgetrecktem Mittelfinger präsentiert. "Er ist einer der vergöttertsten und meistgehassten Musiker", erklärt Martin Tazl. "So gibt es ganze Fred Durst-Hass-Websites im Netz. Deshalb war unsere Idee: Wir drehen den Spieß um: wenn ihr glaubt uns hassen zu müssen, dann hassen wir euch auch." Aber wie diese Idee verbreiten? "Ich habe einfach überlegt, was kann man im Internet

lostreten, was nichts kostet und in allen Ländern funktioniert – da kam mir die Idee, die Fans bei der Kampagne mitmachen und ihre Gesichter zeigen zu lassen." Das war scheinbar ein Treffer ins Schwarze, denn die Fans lieben es offensichtlich, sich auf diese Weise mit Fred Durst und der Band solidarisch zu erklären. Tazl nahm im Vorfeld mit Fan-Site-Betreibern Kontakt auf, etwa in Brasilien, wo das größte Fan-Forum sitzt. "Die haben gleich hunderte von Fotos geschickt, sie würden für Limbizkit ihre Mutter verkaufen." Inzwischen erhält Tazl Fotos von Fans mit Banner aus aller Welt – seine Firma ist die Anlaufstelle, die die Bilder dann ins Netz lädt. Dabei muss das eine oder andere auch ausgemustert werden: "Wir bekamen zum Beispiel auch von einem Soldaten aus dem Irak ein Foto in voller Kampfmontur, mit ausgestrecktem Mittelfinger, Maschinengewehr und dem Banner "It´s cool to be a hater" – das geht natürlich nicht", so Tazl. Ansonsten helfen die Fans allerdings emsig mit, die Band-Botschaft linientreu weiterzuverbreiten.


Weitere Presseartikel, TV-Berichte und Radio Interviews

TV-Bericht RTL2

TV-Bericht SAT1

YAM! Magazin

Eins Live Interview

Deutsche Welle Interview

SWR Interview

SPIEGEL Online

MAC News

NRZ

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Interview mit NET FOLIO http://net-folio.de/board/viewtopic.php?p=11214#11214

Hallo Martin Tazl, vielen Dank das Du Zeit für uns gefunden hast. Wir würden Dir gerne ein paar Fragen zu Deiner Person und Deinem kreativen Schaffen stellen. Natürlich interessiert uns auch Deine Meinung als Branchekenner. Für all diejenigen unter uns, die dich noch nicht kennen sollten, erzähl uns doch ein bisschen über Dich und Deinen Werdegang.

Wie bist du zu Deinem heutigen Beruf gekommen? Durch hinterlistige Tricks einer Duisburger Werbeagentur. Nachdem ich ein halbes Jahr vor dem Abitur die Schule schmiss, wollte ich Comiczeichner werden, weil ich schon seit Kindertagen liebend gerne zeichnete. Dann las ich eine Anzeige, die mich in die Agentur lockte. Und dann habe ich die Werbung lieben gelernt. Ich machte meine Ausbildung zum Druckvorlagenhersteller / Reprovorbereitung, wechselte 1996 nach Essen, um die Agentur via one! Multimedia mit aufzubauen, 2000 wechselte ich zur Krankikom GmbH und von da aus dann in mein Leben als Freiberufler. Seit März 2004 habe ich mit meinem Kumpel Ingo Thielen eine eigene Agentur: TazlThielen Kommunikation GmbH (www.tazlthielen.de) Wie schaffst Du es Arbeit, Familie und zusätzliche Projekte unter einen Hut zu bekommen? Schläft jemand wie Du überhaupt noch, oder bist Du einfach nur gut organisiert? In den Altersstufen 21-29 habe ich wenig geschlafen, das kam mir auch so vor. Dafür habe ich auf anderer Seite sehr viel Basis geschaffen für das, was ich immer vorhatte. Das musste auch sein, denn sonst wäre ich unzufrieden geendet. Meine Familie sehe ich sehr oft und ich bin glücklich, dass ich es in der Tat so organisiert bekomme, dass ich sehr oft bei meinen Kids sind oder sie bei mir. Aber das funktioniert auch nur, weil ich halt mein eigener Chef. Es ist über die vielen Jahre ein Prozess gewesen, der mir heute als Ergebnis mehr Zeit für viele andere wichtige Dinge ermöglicht, die ich damals zu Zeiten als Creative Director bei via one! Oder Krankikom nie hätte ermöglichen können. Und wenn mir morgens oder mittags gerade das Bedürfnis kommt, mit meinen Kids zu toben, dann fahre ich halt hin. Damals als Angestellter war ich froh, wenn ich um 18 oder 19 Uhr zu Hause sein konnte. Und dadurch, dass es viel geiler ist, ständigen Kontakt und Austausch mit meinen Kids zu haben, fühle ich mich auch in anderen Bereichen motiviert. Das schlägt sich wiederum in meiner Partnerschaft, im Privatleben generell und auch im Job nieder. Mir geht´s einfach besser als früher zu Zeiten der Karriereleiter innerhalb von viel zu großen und lahmen/lähmenden Unternehmen unter noch lähmenderen Chefs. Und ich kann heute auch mehr schlafen, das ist geil. Ein weitaus wichtigerer Punkt heutzutage ist für mich die Zeit, die ich nicht „arbeite“. Da ich in den früheren Jahren so viel gearbeitet habe, kann ich heute echt viel Zeit sparen, um mehr Privatmensch zu sein. Aber der Privatmensch Tazl hat auch unweigerlich immer wieder mit neuen kreativen Dingen und Weiterentwicklungen zu tun. Die eigene Organisation ist da unabdingbar. Was glaubst Du ist der Geheimnis Deines Erfolgs? Ist es ausschließlich die bisherige Vermarktung Deiner Person? Der Geheimnis meines Erfolgs? Eigentlich finde ich solche Fragen witzig, da es kein Geheimnis gibt. Die Dinge, auf die es ankommt, sind uralt und lange Jahrhunderte bekannt: Du mußt Qualität liefern und sicher sein, diese zu halten bzw. witerzuoptimieren. Qualität wird sich immer durchsetzen. Du musst ein gutes Gespür für das weite Umfeld haben, um Windrichtungen zu spüren und Dinge weiterzudenken, um gewisse Strömungen vorgeben zu können. Und Du musst irgendetwas haben, was Dich von der grauen Masse unterscheidet bzw. hervorhebt. Danach zu suchen, ist oftmals gar nicht so schwierig. Und dann sollte man noch Selbstbewusstsein genug haben, diese Eigenschaften auch hervorzuheben. Wenn man in der Werbung das USP eines Produktes hervorhebt, warum sollte man es nicht für seine eigenen Fähigkeiten

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tun? Es spricht kein Grund dagegen. Alles andere ist Feigheit oder Trägheit. Der internationale Erfolg ist definitiv über die Säulen „Tazl Desktops“, „Tazl Design“ und „Orangeflow Magazin“ festzumachen. Mein nationaler Erfolg ist durch kreative und gute Arbeit für meine Kunden zu erklären. Dass man wie ich den Weg „Mensch als Marke“ wählt, ist kein Muß. Es ist aber eine Empfehlung von mir. Leute wie Walt Disney, Willy Bogner oder Puff Daddy machen´s vor: Produkte oder Leistungen abieten und mit seinem Gesicht und seinem Namen dafür einzustehen. Um nichts anderes geht. Dadurch ist es einfach greifbarer und authentischer. Und das ist ja das, was ich als Eigenmarketing mache. Ich klebe mein Gesicht zu meinen Arbeiten. Wie geht Martin Tazl mit Rückschlägen um? Ein Mensch dessen einzige Richtung vorwärts zu sein scheint, kann so leicht nichts aus der Bahn schmeißen? Wie geht einer wie ich mit Rückschlägen um? Ich bearbeite sie und versuche sie auszuleben. Das letzte Jahr war für mich nach außen hin zwar ein sehr „plakatives“ Jahr mit diesem ganzen Limpbizkit-Medien-Hype und der großen, internationalen


Resonanz. Auf der anderen Seite musste ich privat schmerzliche Wege gehen, die mich den sogenannten Erfolg nicht richtig genießen lassen konnten, da mein Kopf und mein Herz mit anderen Dingen belastet war: Zu dem Zeitpunkt, als die TV-Berichte durch die Sender gingen und die Zeitungsartikel zunahmen, lag mein Vater im Sterben. DAS sind Rückschläge – nicht eine schlechte Kritik über eine popelige Website oder so. Mit so einem Zwiespalt muß man umgehen können, um nicht an der Trauer kaputtzugehen. Das ist nicht leicht. Woher nimmst Du Deine Inspiration? Aus meinem Kopf und meinem Herzen. 3 Dinge für die einsame Insel? Vier Dinge: Meine Freundin, meine Kids, Rasierer und Klingen. Was ist derzeit in Deinem Kühlschrank? In meinem Kühlschrank ..? Ihr seid ja drauf ...;-)) Pass auf, ich mache mal eben mit dem Handy ein Foto und klemm´s Dir an die Mail ... Ihr habt Fragen, Jungs ...;-) Dein Leben nimmt zur Zeit eine überraschende Wende. Warum jetzt doch die Gründung Deiner Kreativ-Agentur? Bist du an Deine Grenzen als Alleinunternehmer gestoßen, oder was hat dich zu diesem Schritt bewegt? Ich finde eigentlich gar nicht, dass mein Leben eine überraschende Wende macht. Warum denn ..? Nur weil ich eine Firma gegründet habe? Neee ...;-) Ingo und ich hatten schon 1999 erste Gedanken für eine zukünftige Unternehmung gesponnen. Dass es nun fünf Jahre gedauert hat, bis es wirklich umgesetzt wurde, emfinde ich nicht als überraschende Wende. Und was heisst Grenzen als Alleinunternehmer? Viel interessanter ist doch, dass man zusammen noch mehr bewegen kann.

Gibt es schon neue Projekte, an denen Du derzeit arbeitest oder über das Du laut nachdenkst? Ja, es wird in Bälde einen Re-Launch des Kreativen Netzwerkes bzw. Young-Talents geben. Und da sind wir dann auch bei dem Thema Community ... Der HighText Verlag verfasste vor kurzem einen Bericht, in dem es heißt, dass ausländische IT-Dienstleister zunehmend deutsche Anbieter verdrängen. Bekommst du diese Entwicklungen selber zu spüren? Ich bin kein IT-Diensteister... Und was mein eigenes Tun angeht, so kann ich nur sagen, dass die hiesigen Unternehmen es immer gerne sehen, wenn der Ansprechpartner in Reichweite ist und nicht in Timbuktu. Orangeflow (http://www.orangeflow.com/) ist mittlerweile ein bekanntes Magazin. Wie hoch ist die „Auflage“ und gibt es zur Ausgabe 10 eine Jubiläumsbeilage ;) ? Die Auflage zähle ich mittlerweile nicht mehr nach. Es hat schon die Million Downloads überschritten mit den sieben Ausgaben und es wird nicht weniger. Die Dunkelziffer der per E-Mail verschickten Exemplare ist nicht abzuschätzen. Was die zehnte Ausgabe angeht, so kann ich noch gar nicht sagen, da ich mir noch keine Gedanken gemacht habe. Demnächst kommt erstmal die Ausgabe 8 und dann sehen wir weiter. Kommen wir zur letzen Frage: Woher kommt Dein Faible für die Farbe Orange? Aus meiner Kindheit. In den Siebzigern hatte ich die Farbe oft gesehen, erlebt. Und ich halte Orange für eine sehr positive Farbe mit einer Menge frischer Lebensenergie. Und es wirkt passender zu mir als andere Farben. Es bleibt auch gut in Erinnerung. Vielen Dank für das Gespräch, wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und jede Menge spannende Projekte.

Kommen wir zu einem Deiner aktuelleren Projekte: Die Realisierung der neuen Limp Bizkit Seite. Wie ist es zu diesem Auftrag gekommen? Hattest Du schon persönliche Kontakte im Vorfeld oder war Dein Angebot so überaus attraktiv? Interview by Marco Delgado & Fabian Aumiller Es gab kein Angebot von mir. Woher auch, ich kannte die Leute nicht. Ich erhielt eines Tages eine Mail von Limp und alles weitere möchte ich jetzt nicht mehr schreiben, weil die Geschichte in älteren Interviews zu finden ist. Die Umsetzung der Limp Bizkit Page scheint nicht jedermanns Geschmack getroffen zu haben. Nimmst du solche Kritik ernst? Das ist mir wurscht, ob diese Website manchen Leuten nicht gefällt. Ich habe sie vorher nicht um ihre Meinung gefragt, warum soll sie mich hinterher interessieren. Mich geht es auch nichts an, wenn der Klempner um die ecke eine Arbeit für einen Kunden in Usbekistan macht. Mir ist es echt wurscht, da andere Dinge zählen, nicht das Geschrei von irgendjemand. Was bedeutet die Design-Community für Dich? Beeinflusst sie Dein kreatives Schaffen oder ist es einfach nur eine Gesprächsplattform für Gleichgesinnte und Leidensgenossen? Die Design-Communities, die zurzeit im Netz sind, bedeuten mir gar nichts, weil ich mich nicht an so was beteilige. Ich hab´s testweise versucht, aber letztlich habe ich auch nicht die Zeit und die Lust dafür. Und da es oft so ist, dass ich, wenn ich nichts passendes für mich finde, etwas eigenes machen muß, wird sich dieser Punkt auch bald ergeben (siehe nächste Frage).

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Interview mit Soerendesign

Hallo Martin, danke das Du dir, obwohl Du ein viel beschäftigter Mann bist, die Zeit für dieses Interview nimmst. Schreiten wir also direkt zur Tat. Unter dem Namen Tazl können sich viele nicht wirklich etwas vorstellen. Erzähle uns doch kurz ein wenig über dich. Ich heiße Martin Tazl, bin 30 Jahre alt und geschäftsführender Gesellschafter der TazlThielen Kommunikation GmbH (www.tazlthielen.de). Ich hatte schon als kleines Kind viel gezeichnet und gemalt. Ich habe als Art Director und Creative Director in verschiedenen Agenturen gearbeitet und bin danach als Einzeltäter in die Freiberuflichkeit gestiegen. Unter meinem eigenen Namen und der Marke TAZL (www.tazl.org) sind verschiedenste kreative Dinge zusammengefasst: Ich bin ja Zeichner, Illustrator und Grafik Designer, nebenher noch Sänger und Songwriter . Ich habe „Das Kreative Netzwerk“ und „Young-Talents.net“ erfunden, bin außerdem noch Macher und Herausgeber des PDF-Magazins ORANGEFLOW. Internationale Bekanntheit hat sich in den Jahren 1998-200 bereits ergeben, da ich die größte private Sammlung eigens designter DesktopScreens besitze, die ich in den Neunzigern auf www.macdesktops.com zu posten angefangen habe. Die Screens waren in aller Welt beliebt, was die Aufmerksamkeit zurück zu mir nach Duisburg gezogen hat.

Jeder hat mal klein angefangen und auch Du hast sicherlich etwas gebraucht, um an deinen heutigen Status zu erreichen. Wie hast Du Deine ersten Kontakt mit Grafik, Design und Fotos erlebt? Und wann und wieso hast du nachher den Entschluss gefasst, Grafiker als Hauptberuf zu machen?

Ich hatte bis zu meinem Schulabbruch (ein halbes Jahr vor dem Abi) eigentlich mein Leben lang vorgehabt, Comiczeichner zu werden. Das und nichts anderes. Dann las ich eines Tages eine geschickt formulierte Annonce und wurde so unter widrigen Umständen in die Werbung gelockt. Und seitdem bin ich drin. Das ist nun auch jetzt schon mehr als zehn Jahre her. Da ich schon immer ein visueller Mensch war, habe ich mit Grafik, Design, Fotos und Illustration schon im Kindesalter zu tun gehabt, weil´s mich interessiert hat. Geil gestaltete Schallplattencover oder Bücher, Zeitschriften, Verpackungen, bla bla. Fand ich immer geil. Ich kann mich sogar an meinen frühesten Kontakt mit der realitätsverblendenden Werbung erinnern. Damals muß ich drei oder vier Jahre alt gewesen sein – und zwar gab es damals eine Waschmittelverpackung, auf der eine nackte Lady in einer durchsichtigen Wanne zu sehen war. Und ich bin fast durchgedreht, dass an den entscheidenden Stellen die Hände oder Beine verbargen, was ich aber sehen wollte. Deswegen wollte ich immer, dass meine Mutter genau dieses Waschmittel weiterkauft ... Meinen ersten erinnerbaren Kontakt mit Musik war übrigens Udo Jürgens´ „Griechischer Wein“ – damals war ich zwei Jahre alt und ich schleppe seit dieser zeit Erinnerungsfetzen und Bilder der Wohnung meiner Oma mit dieser Schallplatte mit mir herum. Das war der Start ins Leben. Neben dem entwerfen und gestalten hast du ja auch Hobbies. Was genau machst du in deiner Freizeit? Antwort: Freizeit ..?? Wie witzig ...;-) Wenn ich nicht gerade meine Firma leite, irgendwelche Designs oder Illustrationen mache, irgendwo im Studio hänge und Songs aufnehme oder sonstige Ausuferungen meines kreativen Lifestyles betreibe, verbringe ich liebend gerne Zeit mit meinen zwei Kindern aus erster Ehe, die ich versuche so oft wie möglich zu sehen. Wir telefonieren auch fast täglich. Und auf der anderen Seite natürlich mein Leben als Partner einer tollen Frau. Und nicht zu vergessen meine Freundinnen und Freunde. Yo, und damit ist der Monat auch schon wieder wie im Fluge vorbei ...

Die Farbe Orange hat es dir ja besonders angetan, davon hat man zumindest den Eindruck wenn man sich deine Werke und Webseiten anschaut. Wieso denn ausgerechnet Orange? Weil Orange eine durchweg positive, geile Farbe ist. Ich bin ein Freund stylistischer Einflüsse der sechziger und siebziger Jahre. Ich habe schon sehr früh als kleiner Scheisser Eindrücke dieser Farbe aufgenommen. Ich habe es in meiner Kindheit geliebt, diese irren Farbtapeten mit orangenen und braunen Blumen oder Formen zu sehen. Orange ist Sonne, Wärme, sehr viel Frische, Lifestyle, Power, Dynamik, Witz und Spass. Du bist Gründer Herausgeber des Creative Lifestyle Magazins ≥Orangeflow„. Wie kam die Idee zu diesem virtuellen Magazin und wie zeigt sich der Erfolg? Die Idee kam aus meinem E-Mail-Newsletter. Irgendwann dachte ich mir halt, dass es Sinn machen würde, meine normalen Newsletter mit Bildern und Layout zu garnieren. Daraus entstand das PDF-Magazin ORANGEFLOW mit nun bereits sieben Ausgaben. Der Erfolg zeigt sich in Downloads in Millionenhöhe. Weltweite Aufmerksamkeit hast Du vor allen durch die durch deine Firma TazlThielen gestaltete amerikanische Version der offiziellen LimpBizkit Seite (www.limpbizkit.com) erregt. Wie kam es überhaupt zu diesem Auftrag? Die Sache habe ich gemacht, bevor ich die Firma gegründet hatte, ich war also noch Freiberufler. Im Frühsommer 2003 bekam ich ene Mail vom Management der Band. Mir wurde mitgeteilt, dass Fred Durst mich schon längere Zeit beobachtet und dass er möchte, dass ich sein Design mache. So kamen wir zusammen, haben in der Zwischenzeit bereits sogar einen weiteren Re-Launch gemacht und die internationale Kampagne „It´s Cool To Be A Hater!“ ins Leben gerufen. Wie genau kam Dir die Idee zur IT´S COOL TO BE A HATER Kampagne? Seit ich mit Limpbizkit zusammenarbeite, habe ich auch mit dem internationalen Fandom zu tun. Die ballern mich regelrecht mit Mails voll. Und alle wollen das eine: Am liebsten ein Teil der Band sein. Und das war der Grundaufhänger für meine Idee zur Kampagne. Hier können die Fans wirklich ein teil der Band werden – und das per Knopfdruck in allen Ländern der Welt. Gibt es heute immer noch Kontakt zwischen Dir und irgendeinem Bandmitglied von Limp Bizkit? Ja, ich bin in Kontakt mit Fred Durst. Wir mailen oder quatschen per iSight Camera (Apple). Ich habe ihn auch vor einem Monat in Deutschland getroffen. Wann kam für dich der Entschluss, zusammen mit einem Partner eine eigene Firma zu gründen? Zuvor warst Du ja nur für zahlreiche Agenturen tätig. Wie bist Du hierbei auf Ingo Thielen aufmerksam geworden? Ich kenne Ingo Thielen seit 1999. Wir haben damals zusammen in derselben Agentur gearbeitet. Seitdem haben wir immer zusammengearbeitet und sehr geile Ergebnisse produziert. Der Plan besteht eigentlich seit damals, aber es gab halt vorher noch einige andere Wege im Leben für beide zu bestreiten. Die Annahme, dass ich vorher nur für andere Agenturen tätig war, ist aber Quatsch, da diese nur einen geringen Teil meiner Kundschaft ausmachten und ausmachen. Der Hauptteil sind Direktkunden. Gibt es Arbeiten, auf die Du besonders stolz bist? Ja, auf die meisten eigentlich. Ich habe nicht wirklich viel Shit gemacht, für den ich mich schämen müßte. Ich kann zu allem stehen.

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Man könnte dich ja glatt als Star-Designer bezeichnen. Gibt es dennoch für dich Vorbilder oder Leute die Du bewunderst bzw. zu denen Du selber aufsiehst? Vielen Dank fürs Kompliment. Klar gibt es Leute, zu denen ich aufschaue: meine Lady, weil sie einfach eine Hammerfrau ist. meine großartigen Kids, weil sie mich viele geile Dinge erleben lassen und mich selbst hier und da durch ihre unbedarfte Lockerheit einfach entlarven. Meine Mutter, weil sie es geschafft hat, mich großzukriegen. Dirk Eggerking, der damals in meinen Jugendjahren (Schulzeit) den Unternehmer- und Machergeist in mir geweckt hat Klaus Kinski wegen seiner Auslebung und seiner Durchgeknalltheit Steve Jobs, König der Visionäre Vincent Price wegen seines professionellen Umgangs mit Charisma und Dilemma Barry White wegen seiner einzigartigen Kunst, Ladies allleine mit der Stimme umzuwerfen George Michael, einer der kreativsten Köpfe der Musikbranche. Jim Henson, weil er einen der fantasievollsten filme der geschichte nur mit Puppen gemacht hat: Der Dunkle Kristall Kenny Rogers, weil er nicht nur mein Lieblingssänger ist, sondern seit Jahrzehnten vormacht, wie man verschiedene kreative Bereiche seines Lebens unter einen Hut bringen kann. Götz George, weil er Schimanski ist und nebenbei der beste Schauspieler Deutschlands ist. Meine Ausbildungs-Chefs, weil sie es meisterhaft vormachten, ohne nachweisbare Spur von Gehirn Lebens- und Entscheidungsfähigkeit vorzutäuschen ... eine Meisterleistung. Kommen wir nun zum Ende dieses Interviews: An welche Projekte wirst Du dich als nächstes werfen? Was erwartet uns in Zukunft von Dir? Und was genau verbirgt sich hinter Young-Talents.net? Was erwartet Euch in Zukunft von meiner Seite: neue Ausgaben von Orangeflow, neue kreative Projekte und noch viel mehr Motivation für junge Talente. In Zukunft wird young-talents mit dem kreativen Netzwerk fusionieren, was viele Verbesserungen und Vorteile mit sich bringt. TazlThielen Kommunikation GmbH arbeitet derzeit an verschiedenen Projekten für Kunden aus den Bereichen Mode, Schmuck, Uhren und Automobilbau. Am besten immer wieder mal auf meine Website schauen, da wird immer alles neue gepostet. Damit bedanke ich mich recht herzlich für dieses Interview.

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ORANGEFLOW ist Martin Tazls Magazin für kreati-

Herausgeber:

ven Lifestyle und Design. Martin Tazl ORANGEFLOW erscheint völlig unregelmäßig.

TazlThielen Kommunikation GmbH

Wenn Tazl Zeit und Bock hat, erscheint´s, anson-

Redaktion ORANGEFLOW

sten dauert es ein Weilchen.

Falkstraße 73-77 47058 Duisburg

Alle Ausgaben kann man sich hier herunterladen: www.orangeflow.com

Fon:

+49 203 - 3 05 11 350

Fax:

+49 203 - 3 05 11 354

Dieser orangene Cocktail wurde gemixt aus Zutaten von Ingo K. Thielen, Thomas Gamper, Lydia Gries,

http://www.orangeflow.com

Bastian Sick, Guido Raschke und André Grünhoff.

http://www.tazlthielen.de http://www.tazl.org http://www.tazl-music.com http://www.tazl-desktops.com

Zuschriften an: tazl@tazl.org

http://www.the-creative-network.com




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